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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 30. September 2024

Europa punktet dieses Jahr bei den coolsten Stadtvierteln der Welt

  1. Notre Dame du Mont, Marseille, Frankreich



  2. Mers Sultan, Casablanca, Marokko
  3. Pererenan, Bali, Indonesien
  4. Seongsu-dong, Seoul, Südkorea
  5. Kerns, Portland, USA
  6. Stokes Croft & St Paul’s, Bristol, Großbritannien
  7. Chippendale, Sydney, Australien
  8. Principe Real, Lissabon, Portugal
  9. Glória, Rio de Janeiro, Brasilien
  10. Windsor, Melbourne, Australien
  11. Zablocie, Krakau, Polen
  12. Little River, Miami, USA
  13. Saint-Henri, Montreal, Kanada
  14. Punavuori, Helsinki, Finnland
  15. Gakugeidaigaku, Tokio, Japan
  16. Thao Dienm, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam
  17. Flatbush, New York, USA
  18. Friedrichshain, Berlin, Deutschland
  19. East City, Kapstadt, Südafrika
  20. Belleville, Paris, Frankreich





Platz 1: Notre-Dame-du-Mont, Marseille, Frankreich




Platz 1 belegt in diesem Jahr das Stadtviertel Notre-Dame-du-Mont in Marseille. Lange war Vauban das In-Viertel der zweitgrößten Stadt Frankreichs, doch heute zieht Notre-Dame-du-Mont die wirklich coolen Leute an. Das Viertel zeigt sich laut „Time Out“ bunt und unkonventionell, mit zahlreichen Graffitis, engen Gassen und verschlungenen Treppen. Auf den Terrassen der Cafés und Bars entlang der Rue de Lodi mischten sich dabei Touristen mit Punks, Frauen in bunten Gewändern und Seemännern.

Das einstige Künstlerviertel habe heute eher das entspannte Flair eines lokalen Marktes – und beherberge, gemessen an seiner Größe, eine außergewöhnlich hohe Zahl an Galerien, Restaurants und Geschäften. Für den perfekten Start in den Tag empfehlen die „Time Out“-Autoren Brioche von der Bäckerei Pain Pan, gefolgt von einem Marktbesuch und einer Galerie-Tour. Auch das Stöbern in der Buchhandlung Histoire de l’Œil gehöre zu den Must-dos bei einem Besuch. Eines der ausgefallensten Restaurants in Notre-Dame-du-Mont sei das Livingston, in dem wechselnde Gastköche ihre Kreationen servieren.

Freitag, 20. September 2024

Hamburger Bahnhof: Berliner Kunst-Symposion "Der Westen musste nicht im Osten ankommen!" (08. und 09.11.2024)

 



"Der Westen musste nicht im Osten ankommen!": Die Folgen der Transformation nach 1989/90 für die Kunstwelt

Symposium des Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
in Kooperation mit dem ifa – Institut für Auslandsbeziehungen

Freitag, 8. und Samstag, 9. November 2024.

Berlin, 19.09.2024 – Ein Symposium des Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart widmet sich am Freitag, 8. und Samstag, 9. November 2024 unter dem Titel "Der Westen musste nicht im Osten ankommen!" den Folgen der Jahre 1989/1990 für die Kunst. Protagonist:innen aus verschiedenen Bereichen – Kunsthochschulen, Kunstmarkt, Förderstrukturen, Museen und künstlerischer Praxis – präsentieren und diskutieren zum 35. Jahrestag der Maueröffnung vor einem breiten Publikum die Folgen der Transformation nach 1989/90 für die Kunstwelt. Aus künstlerischer Perspektive widmet sich diesem Thema Andrea Pichls Einzelausstellung "Wertewirtschaft", die am Donnerstag, 7. November 2024 im Hamburger Bahnhof eröffnet.

Die Maueröffnung und die darauf folgenden Veränderungen der Jahre 1989/1990 hatten die Transformation aller Strukturen und Lebensbereiche auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zur Folge: Das Personal an Kunsthochschulen wurde zumeist durch Menschen aus dem "Westen" ersetzt. Künstler:innen gewannen neue Freiheiten, sahen sich aber zugleich damit konfrontiert, keine sozial-ökonomische Absicherung mehr über den Verband Bildender Künstler zu haben. Sie mussten sich in der Kunstmarktlogik mit Galerien, Messen und der Konkurrenz zu internationalen Akteur:innen zurechtfinden. Einen vergleichbar marktwirtschaftlich funktionierenden Kunstmarkt wie in der BRD hatte es in der DDR nicht gegeben. Museen konzentrierten sich darauf, Lücken in der Kunst der Moderne und Nachmoderne zu schließen. Sie brachten in der DDR entstandene Kunst ins Depot oder setzen die Werke und ihre Produzent:innen mit dem System und seinem Regime gleich. Nur wenige zeitgenössische Künstler:innen aus dem Gebiet der ehemaligen DDR erhielten institutionelle Anerkennung durch Einzelpräsentationen und Preise oder Beteiligungen an Biennalen und anderen international ausgerichteten Ausstellungen.

Im Rahmen des zweitägigen Symposiums begegnen sich Zeitzeug:innen der 1990er-Jahre und jüngere Akteur:innen, um Erfahrungen zu teilen und in den produktiven Austausch über Kontinuitäten wie Veränderungen zu treten. Zentrale Fragen werden sein: Wie haben die Akteur:innen die Transformation nach 1989 individuell erlebt? Was ist verloren gegangen? Wo wurde das Zusammenwachsen produktiv gemacht? Wie beziehen sich Künstler:innen auf die Geschichte der DDR und die Zeit der Transformation? Welchen Einfluss haben Wirtschaftsstrukturen? Gibt es heute eine Ost-Kunstszene? Und wenn ja, was zeichnet sie aus? Wie ist die institutionelle Kunstszene im Osten aufgestellt? Und wie sichtbar sind Kurator:innen und Künstler:innen mit Ost-Biografie in Institutionen? Aufbauend auf diesen Fragen möchte das Symposium im Hamburger Bahnhof, der während der deutschen Teilung direkt an der Berliner Mauer lag, Vernetzungen herstellen sowie konkrete Wünsche und Ideen für die Zukunft formulieren.

Till Fellrath, Co-Direktor Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart: "Der Hamburger Bahnhof möchte mit diesem Symposium und der Ausstellung von Andrea Pichl dazu einladen, die Nachwirkungen der deutschen Teilung in der heutigen Kunstszene zu reflektieren. Mit seiner besonderen Lage an der ehemaligen Berliner Mauer möchte der Hamburger Bahnhof ein Zeichen für Dialog und Austausch setzen und sich weiter für ein breites Publikum öffnen."

Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen: "Die Aufgaben des Zentrums für Kunstausstellungen der DDR (ZfK) glichen denen des ifa – beide Institutionen organisierten Kulturaustausch anhand von Ausstellungen im Ausland und luden internationale Künstler:innen ein. Mit der Wiedervereinigung ist nicht nur der grafische Bestand mit rund 10.000 Werken von 630 Künstler:innen an das ifa übergegangen, sondern auch die Verantwortung zur Erinnerung an das ZfK. Die Sichtbarmachung dieses bedeutenden und ambivalenten Zeugnisses der DDR-Kunst sowie die kritische Aufarbeitung der Rolle des ifa in diesem Kontext sind mir besonders wichtig. Ich freue mich, dass das Symposium den Blick auf ostdeutsche Kunst und ihre Geschichte richtet."

Carsten Schneider, Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland: "Fast 35 Jahre nach der Wiedervereinigung beobachte ich eine Annäherung von Ost und West im Kunstbereich. Das war nicht immer so und die ostdeutsche Kunst musste lange darum kämpfen, um als gesamtdeutsche Kunst anerkannt zu werden. Dass dieser Weg nun in einem Symposium genauer beleuchtet wird, ist wichtig und konsequent. Nur so lässt sich ein umfassender Blick auf die vielfältigen Transformationserfahrungen und die Annäherung werfen. Ich freue mich auf die Diskussionen während des Symposiums und habe gern die Schirmherrschaft dafür übernommen."

Montag, 16. September 2024

Kennan Institut / Wilson Center: Book Talk Sarah Oates (Online zugänglich) - Red: Russian Propaganda and American News

Book Talk | Seeing Red: Russian Propaganda and American News


Tuesday, Sep. 24, 2024
2:00pm – 3:00pm ET
6th Floor, Woodrow Wilson Center



Online ISBN: 9780197696460
Print ISBN: 9780197696422
Publisher: Oxford University Press


Um die russische Propaganda zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie der Kreml seine Sicht auf die Welt formuliert und vermittelt. Seeing Red: Russian Propaganda and American News (Sarah Oates und Gordon Neil Ramsay, Oxford University Press) nutzt menschliche Inhaltsanalyse und KI, Die Autorin Sarah Oates wird die Forschung zu russischen Botschaften zu drei entscheidenden Momenten der jüngsten Zeit in der US-Geschichte – den Wahlen 2020, dem Aufstand im Kapitol und der russischen Invasion in der Ukraine 2022 – beleuchten, um Wege aufzuzeigen, wie Demokratien ausländische Desinformation erkennen und bekämpfen können, insbesondere angesichts der Tatsache, dass sich die amerikanischen Bürger im November einer bedeutsamen Wahl nähern. In diesem Vortrag wird auch analysiert, wie amerikanische politische Botschaften von russischen Propagandisten genutzt werden können, um ihre Sicht der Welt zu fördern und die Vereinigten Staaten anzugreifen, um zu zeigen, wie russische Propagandainhalte und -taktiken die US-Medien infiltrieren. 


Die Autorin:
Sarah Oates, Distinguished Scholar und Teacher an der University of Maryland

Prof. Sarah Oates hat die russischen Medien in den letzten 30 Jahren untersucht und zahlreiche Publikationen darüber veröffentlicht, wie Medien die Demokratie in einer Reihe von Ländern untergraben oder unterstützen. In ihrem jüngsten Buch (Revolution Stalled: The Political Limits of the Internet in the Post-Soviet Sphere, Oxford University Press) analysierte sie das Potenzial des Internets, politische Veränderungen in Russland herbeizuführen. Sie hat einen MA und PhD in Politikwissenschaft von der Emory University und ist Professorin und Senior Scholar am Philip Merrill College of Journalism der University of Maryland, College Park. 

Abstract:
Die Konvergenz der strategischen Narrative von US-Präsident Donald Trump und dem Kreml schuf historische Möglichkeiten für Russlands globalen Propagandakrieg. Dies wäre ohne Trump nicht möglich gewesen, der von Politikern und US-Nachrichtenagenturen wie Fox unterstützt und begünstigt wurde, die Propaganda über Informationen stellen. Durch die Wahl 2020, die Verschwörung "Stop the Steal" und den Aufstand im Kapitol haben die Russen unzählige Wege gefunden, das Ende der amerikanischen Demokratie und den Aufstieg Russlands öffentlich zu machen. Die Identifizierung und Verfolgung von vier zentralen strategischen Narrativen Russlands – Demokratie ist fehlerhaft und gescheitert, Wiedererstarkung Russlands, Schutz der Russen im Ausland und der Westen ist darauf aus, Russland zu zerstören – ermöglicht es uns, besser zu verstehen, wie die russische Propaganda in den US-Nachrichten Widerhall findet. Trotz des Wissens um das Risiko und der einfallsreichen Arbeit von Analysten und Journalisten bei der Verfolgung russischer Propaganda in den Vereinigten Staaten besteht das Problem der ausländischen Desinformation bis heute fort und spielte eine Schlüsselrolle im Jahr 2022 in Russlands Invasion in der Ukraine. Unsere Analyse nutzt sowohl traditionelle Methoden der politischen Kommunikation wie die Inhaltsanalyse als auch computergestützte Methoden, um unsere Erkenntnisse in größerem Umfang zu nutzen. Das Aufspüren ausländischer Propaganda in den US-Nachrichten ist eine entscheidende Aufgabe für die Demokratie. Gleichzeitig müssen wir verstehen, dass eine gefährliche Bedrohung nicht nur darin besteht, wie ausländische Regierungen versuchen, die Medien zu manipulieren, sondern auch darin, wie das US-Mediensystem von inländischen Akteuren kompromittiert wurde, die einem autoritären Drehbuch folgen.

Red: Russian Propaganda and American News wurde 2024 von Oxford University Press veröffentlicht und zeigt, wie die russische Propaganda mit den Botschaften der Republikaner in Einklang kommt. 

Probekapitel




Samstag, 14. September 2024

Fantasien zur Nacht (Dance): "A voice for the forgotten", Delattre Dance Company


"A voice for the forgotten"


Choreographie von Stéphen Delattre, aus dem Programm "IMPACT".
Das Stück wurde für die Delattre Dance Company entwickelt und hatte 2024 in den Mainzer Kammerspielen Premiere .

Fantasien zur Nacht (Dance): danse 3522


Une minute de danse par jour
04 09 2024 / danse 3522
(One Minute of Dance a Day)
Nadia Vadori-Gauthier

17h20, Théâtre du Châtelet, Paris 1er.
Une danse avec Ilies Pidzy.

5:20 p.m., Théâtre du Châtelet, Paris 1st.
Dancing with Ilies Pidzy.


Groebner für den frühen Herbst und das schöne Lied

CD-Cover
Severin Groebner kann wöchentlich in der FAZ (Abteilung Rhein-Main) in seiner Nachbarschafts-
Kolumne 
„Gegenüber und Nebenan“ gelesen werden. 

Radio-Glossen findet man beim  WDR oder auch beim Radiosender Bayern2.


Seine erste Musik-CD mit dem schönen Titel „Nicht mein Problem“ erscheint b
ei Monkey Records in Wien.

Am 16. September gibt es ein CD-Release-Event in Wien in der Kulisse.



Einen Vierteljahresrückblick 
„Zwischenrechnung“ in der Buchhandlung Buch&Wein in Frankfurt am Freitag den 13. September.


Eine Kurzversion seines Programms „ÜberHaltung“ kann man hier hören.


Severin Groebner in voller Länge gibt es am


Freitag 13.9. Frankfurt - Buch&Wein - „Zwischenrechnung“


Montag 16.9. Wien - Kulisse - CD-Release-Party - „Nicht Mein Problem“


Samstag 21.9. Wiesbaden - Theater im Pariser Hof - „ÜberHaltung“


Dienstag 24.9. München - Lustspielhaus - „ÜberHaltung“


Donnerstag 26.9. Hard bei Bregenz - Kammgarn - „ÜberHaltung“


Sonntag 29.9. Frankfurt - Stalburg Theater - „ÜberHaltung“


Donnerstag 3.10. Landsberg a. Lech - Stadttheater - „ÜberHaltung“


Freitag 18.10. Salzburg - ARGE Salzburg - „ÜberHaltung“


Samstag 19.10. Bad Wurznach - Adler Dietmanns - „ÜberHaltung“


Alle Termine hier.


Er ist auch regelmäßig auf der  „Lesebühne Ihres Vertrauens“ im Elfer in Sachsenhausen zu sehen. 


Freitag, 13. September 2024

Navigieren durch die Krise: Wie Deutschland aus der Haushaltskrise herauskommt

Foto von Dave Ang



Angesichts der großen wirtschaftlichen Herausforderungen muss sich Deutschland einer umfassenden Debatte über seine fiskal- und geldpolitischen Antworten stellen. Wie IW-Direktor Michael Hüther und Professor Ernst-Ludwig von Thadden (Mannheim) aktuell im "Handelsblatt" betonen, ist „ein vorbehaltloser Blick auf alle Handlungsoptionen erforderlich“. Sie plädieren für die Auslotung von vier klassischen fiskalpolitischen Instrumenten:
Steuererhöhungen,
Schuldenaufnahme,
Umschichtung der Staatsausgaben und
Flexibilisierung der Geldpolitik.

Die Autoren argumentieren, dass „künftige Steuerzahlergenerationen an den aktuellen Sonderausgaben beteiligt werden müssen“, und betonen die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes, der sowohl eine Erhöhung der Staatsverschuldung als auch höhere Steuern umfasst. Sie fordern eine Umstrukturierung der Staatsausgaben und eine gemeinsame Anstrengung mit den europäischen Partnern, die Geldpolitik an die Klimatransformation anzupassen. Letztlich betonen die Autoren, dass „die Umstrukturierung sozialer Leistungen oder die Erhöhung wichtiger gesamtwirtschaftlicher Preise gerechter und glaubwürdiger ist“, wenn alle Parteien zu Kompromissen bereit sind.

"Diese Aufgaben erfordern massive, langfristige öffentliche Investitionen. Aber es ist nicht klar, ob Politik und Gesellschaft den Willen haben, diese zu schultern. Zudem hat die Bundesrepublik unlängst mehrere außergewöhnliche und außergewöhnlich große makroökonomische Schocks erfahren, insbesondere die Covid-19-Pandemie sowie die sozialpolitische Belastung durch die massive Flüchtlingswelle aus der Ukraine und die hohen Ausgaben für ihre militärische Unterstützung."

Deutschland, das oft als wirtschaftliches Kraftzentrum Europas angesehen wird, steht vor einer Reihe von finanzpolitischen Herausforderungen, die seine Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit auf die Probe stellten. Die Wurzeln der deutschen Haushaltskrise lassen sich auf ein Zusammentreffen historischer wirtschaftlicher Bedingungen, politischer Entscheidungen und politischer Manöver zurückführen, die seine Finanzlandschaft geprägt haben. Bei der Untersuchung des historischen Kontexts vor der Krise muss man die wirtschaftliche Situation Deutschlands, die relevanten politischen Entscheidungen, die zur Haushaltsinstabilität beitrugen, und den übergeordneten Einfluss globaler Wirtschaftstrends berücksichtigen. Darüber hinaus spielten die politischen Dynamiken innerhalb Deutschlands, insbesondere die Koalitionsregierungen und die Agenden wichtiger Politiker, eine entscheidende Rolle bei der Verschärfung der Krise.

Welche Folgen der Haushaltskrise für die deutsche Gesellschaft und Wirtschaft lassen sich erkennen und wie sehen die unmittelbaren Auswirkungen auf die öffentlichen Dienste und die langfristigen Folgen für die wirtschaftliche Stabilität aus? Politische Manöver haben Deutschland nicht nur in eine Haushaltskrise geführt, sondern in eine Krise des ganzen Lands.

Um die Ursprünge der deutschen Haushaltskrise zu verstehen, ist es wichtig, sich mit dem historischen Kontext auseinanderzusetzen, der die Grundlage für die wirtschaftliche Instabilität bildete. In den Jahren vor der Krise erlebte Deutschland eine Phase relativen wirtschaftlichen Wohlstands, der durch robustes Exportwachstum und niedrige Arbeitslosenquoten gekennzeichnet war. Dieser Anschein der Stabilität begann jedoch zu bröckeln, als wichtige politische Entscheidungen, insbesondere solche, die Haushaltssparmaßnahmen und Steuerreformen betrafen, ohne ein umfassendes Verständnis ihrer langfristigen Auswirkungen umgesetzt wurden. Die Einführung der „Schuldenbremse“ im Jahr 2009, die darauf abzielte, die Kreditaufnahme von Bund und Ländern zu begrenzen, schuf einen starren Haushaltsrahmen, der öffentliche Investitionen in kritischen Zeiten einschränkte. Darüber hinaus hatte die globale Finanzkrise von 2008 tiefgreifende Auswirkungen auf Deutschland und führte zu einem erheblichen Rückgang der Exporte und erhöhtem Druck auf die Staatskasse. Während die Regierung sich bemühte, auf steigende Arbeitslosigkeit und sinkende Einnahmen zu reagieren, bereitete die Kombination aus externen Schocks und selbst auferlegten Haushaltsbeschränkungen den Boden für eine Haushaltskrise, die sich in den kommenden Jahren entwickeln sollte. Das Zusammenspiel zwischen innenpolitischen Entscheidungen und globalen Wirtschaftstrends veranschaulicht also, wie der Grundstein für fiskalische Instabilität lange vor Ausbruch der Krise gelegt wurde.

Politische Manöver spielten bei der Gestaltung des Verlaufs der deutschen Finanzkrise eine entscheidende Rolle, insbesondere durch die Dynamik der Koalitionsregierungen, die die deutsche Politik geprägt haben. Diese Koalitionsdynamik führt oft zu Kompromissen, die eine wirksame Finanzpolitik verwässern können. So versuchte etwa die Große Koalition zwischen Christlich Demokratischer Union (CDU) und Sozialdemokratischer Partei (SPD), unterschiedliche Wirtschaftsphilosophien auszubalancieren, was jedoch oft zu einem Mangel an kohärenter Finanzstrategie führte. Die Entscheidung, in einer Zeit steigender Staatsverschuldung Steuersenkungen durchzuführen, verdeutlichte die Spannung zwischen politischer Zweckmäßigkeit und fiskalischer Verantwortung. Darüber hinaus verschärften bestimmte Gesetze wie das Investitionsprogramm von 2015 zur Stärkung der öffentlichen Infrastruktur letztlich das Haushaltsdefizit aufgrund unzureichender Finanzierungsmechanismen. Die Rolle politischer Führungspersönlichkeiten wie der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel darf nicht übersehen werden. Ihr Führungsstil, der von Konsensbildung und Vorsicht geprägt war, gab kurzfristigen politischen Erfolgen oft Vorrang vor langfristiger wirtschaftlicher Stabilität. Folglich förderte die Überschneidung politischer Agenden und finanzpolitischer Entscheidungen ein Umfeld, in dem Haushaltsbeschränkungen zunehmend unhaltbar wurden, was direkt zur Haushaltskrise führte. 

Die CDU steht in der aktuellen Krise vor mehreren Herausforderungen, die dazu führen, dass ihr Konzept als nicht überzeugend genug wahrgenommen wird. Parteichef Friedrich Merz betont, dass das neue Grundsatzprogramm der “Selbstvergewisserung” dienen soll (ZDF, 07.05.204, Die Kernpunkte des CDU-Grundsatzprogramms). Doch viele Wähler sehen darin keine klaren und innovativen Lösungen für die aktuellen Probleme. Obwohl die CDU in ihrem neuen Grundsatzprogramm einige Themen wie Asylpolitik und Wehrpflicht anspricht, fehlen oft konkrete und umsetzbare Maßnahmen, die die aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen direkt angehen. Die Führung der CDU, insbesondere unter Friedrich Merz, steht in der Kritik. Es gibt Stimmen innerhalb der Partei, die einen Wechsel an der Spitze fordern, was die Stabilität und das Vertrauen in die Partei weiter schwächt.

Die Folgen der deutschen Haushaltskrise wirkten sich sowohl auf die Gesellschaft als auch auf die Wirtschaft aus und manifestierten sich in unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen, die die öffentliche Wahrnehmung und die politische Landschaft veränderten. Kurzfristig hatte die Krise schwerwiegende Auswirkungen auf öffentliche Dienste und Sozialprogramme und führte zu Kürzungen bei Bildung, Gesundheitsversorgung und Sozialhilfeinitiativen, da die Regierung versuchte, den Haushalt angesichts steigender Schulden auszugleichen. Diese Sparmaßnahmen lösten öffentliche Empörung und Proteste aus und verdeutlichten eine Diskrepanz zwischen Regierungspolitik und Bürgerbedürfnissen. Langfristig untergrub die Haushaltskrise Deutschlands wirtschaftliche Stabilität und Wachstumsaussichten, da reduzierte öffentliche Investitionen die Entwicklung und Innovation der Infrastruktur behinderten. Darüber hinaus trug die Krise zu einer Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung etablierter politischer Parteien bei, mit zunehmender Unterstützung für populistische Bewegungen, die aus der Unzufriedenheit mit traditionellen politischen Eliten Kapital schlugen. Die Alternative für Deutschland (AfD) etwa gewann an Zuspruch, indem sie die Haushaltspolitik der Regierung kritisierte und für eine Rückkehr zur Haushaltssouveränität eintrat. Diese Entwicklung der Parteiunterstützung veranschaulicht, wie die Haushaltskrise nicht nur die Wirtschaftsaussichten veränderte, sondern auch die politische Landschaft transformierte und zu einer zunehmend polarisierten Gesellschaft führte. Somit unterstreichen die Auswirkungen der Haushaltskrise die tiefe Verflechtung zwischen Wirtschaftspolitik, öffentlichem Wohlergehen und politischer Stabilität in Deutschland.

Wirtschaftliche Strukturdefizite zurzeit betreffen wichtige Bereiche wie Verkehr, Energie und Digitalisierung. Trotz höherer Investitionen konnte der Qualitätsverlust nicht gestoppt werdenDie Covid-19-Pandemie und die Flüchtlingswelle aus der Ukraine sowie die finanzielle Unterstützung des Widerstands gegen Putin haben die finanzielle Belastung erhöht. Gleichzeitig ist der Zustand der Bundeswehr besorgniserregend und erfordert zusätzliche Investitionen. 

Lösungsansätze sind in massiven Investitionen in die öffentliche Infrastruktur zu sehen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das Institut der deutschen Wirtschaft spricht von Hunderten Milliarden Euro Anschub für die nächsten Jahre. Anpassungen im Steuerrecht und Umschichtungen, Veränderungen im Fiskalgeldeinsatz könnten helfen, die finanzielle Basis zu stärken. Dazu gehören Gesetze wie das Zukunftsfinanzierungsgesetz und das Steuerentlastungsgesetz. Laut Bundesfinanzminister Christian Lindner müssen Notlagenkredite im Haushaltsjahr genutzt werden, in dem sie beschlossen wurden, nicht in späteren Jahren, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten.



Donnerstag, 12. September 2024

Begleitprogramm zur Neuproduktion DER PRINZ VON HOMBURG in der Oper Frankfurt a.M.


Anlässlich der Frankfurter Neuproduktion von Hans Werner Henzes DER PRINZ VON HOMBURG, basierend auf dem gleichnamigen Drama von Heinrich von Kleist gehen die Oper Frankfurt und die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) eine Kooperation ein. Ein gemeinsames Begleitprogramm widmet sich Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg, der zentralen Figur der Erzählung und dem Erbauer des Schlosses Bad Homburg.

„Nicht nur als Bauherr des Schlosses und willensstarker Regent hat Landgraf Friedrich II. seine Spuren in Bad Homburg hinterlassen, auf denen unsere Besucherinnen und Besucher wandeln können“, sagt SG-Direktorin Kirsten Worms. „Auch von Kleist wurde er verewigt und ist uns heute als ‚Prinz von Homburg‘ bekannt. Die aktuelle Produktion der Oper Frankfurt gibt uns Gelegenheit, uns neu mit der historischen Persönlichkeit, aber auch mit der Rezeptionsgeschichte auseinanderzusetzen, und der Frage nachzugehen, inwieweit sich das Drama und dessen Vorlage entsprechen. Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit.“

„Kleists Drama über den träumerischen Prinzen, der eigenmächtig in die Schlacht zieht und dafür zum Tode verurteilt wird, wirft Fragen auf, die heute leider wieder so aktuell sind, wie lange nicht mehr. Selten hat man die Gelegenheit, im wahrsten Sinne des Wortes auf den Spuren der Opernprotagonisten zu wandeln. Auf Schloss Bad Homburg berühren Vergangenheit und Gegenwart – eine Zusammenarbeit, über die wir uns außerordentlich freuen“, so Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt.

Die Neuproduktion der Oper feiert am 22. September Premiere und wird bis zum 2. November gezeigt. Begleitet wird die Inszenierung von Jens-Daniel Herzog mit einem umfassenden Veranstaltungsprogramm, das bereits am Sonntag, den 15. September, mit der Einführungsmatinee Oper extra im Holzfoyer der Oper Frankfurt startet.

Am Dienstag, den 1. Oktober, um 19:00 Uhr geht die Podiumsdiskussion im Schloss Bad Homburg der Frage nach, wie das Ursprungswerk durch Anpassung an verschiedene Medien unterschiedlich zum Klingen gebracht wird. Die Veranstaltung mit dem Titel „Welch einen sonderbaren Traum träumt ich?!“ - Das Drama DER PRINZ VON HOMBURG im Klang der Medien beleuchtet Chancen und Herausforderungen der verschiedenen Interpretationsformen und lässt dabei Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Geschichte, Literatur und Darstellenden Kunst zu Wort kommen. 

Schloss und Park Bad Homburg

Ein weiteres Veranstaltungshighlight bildet ein musikalisch-literarischer Abend mit Mitwirkenden der Opernproduktion, der am Donnerstag, den 10. Oktober, um 19 Uhr unter dem Titel Oper Frankfurt zu Gast im Schloss Bad Homburg stattfindet. Darüber hinaus widmen sich Sonderführungen und ein Expertenvortrag im Schloss Bad Homburg dem Leben und Wirken Friedrichs und gewähren zudem Einblicke in die Arbeit der Denkmalpfleger und Restauratoren der Schlösserverwaltung, die ihren Hauptsitz im Schloss Bad Homburg hat. Besucherinnen und Besucher können einen Blick hinter die Kulissen werfen und erfahren beispielsweise Hintergründe zu den aktuellen Modernisierungs- und Restaurierungsmaßnahmen in der historischen Schlosskirche oder zu der Konzeptionierung der Landgrafenausstellung 244ff. Von Friedrich bis Ferdinand. 

Alle Informationen zu dem Veranstaltungsprogramm finden Interessierte in der Broschüre zum Begleitprogramm sowie auf www.oper-frankfurt.de oder auf www.schloesser-hessen.de. Tickets für die Veranstaltungen können online erworben werden.

Mittwoch, 11. September 2024

Vik Kapoor: Bleibe nicht stehen, trotz Unbehagen und hole dir den Erfolg


Foto von Gerd Altmann










Hier sind drei Tipps, die Ihnen helfen, erfolgreich zu sein und nicht nur zu überleben:

*  Machen Sie es sich mit Unbehagen bequem. Wahres Wachstum entsteht, wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Nehmen Sie neue Herausforderungen mit Neugier und nicht mit Angst an. Das Unbehagen von heute ist morgen deine Stärke. 

*  Umformulieren von Fehlern als Feedback. Jeder Rückschlag ist eine Lektion in Verkleidung. Anstatt Misserfolge als Sackgassen zu betrachten, fragen Sie sich: "Was kann ich lernen?" Jedes "Nein" bringt Sie einem "Ja" näher!

*  Priorisieren Sie den Fortschritt, nicht die Perfektion. Perfektion ist ein Mythos, der zu Burnout führt. Konzentrieren Sie sich darauf, kleine, beständige Fortschritte zu erzielen, und feiern Sie jeden noch so kleinen Sieg – egal wie klein er ist. 


Erfolg bedeutet nicht, sich die ganze Zeit wohl zu fühlen; Es geht darum, trotz des Unbehagens voranzukommen.


Dienstag, 10. September 2024

Severin Groebners Neuer Glossenhauer #44 - Posting Time Paradise

Immer online der Zeit hinterher.
Foto © Dominic Reichenbach
© Artwork: Claus Piffl






Posting-Time-Paradise


Also wenn ich - was ja nur ganz selten vorkommt - bei einem Text nicht weiter komme - weil ich zum Beispiel diesen Newsletter schreiben muss, aber dann von aktuellen Ereignissen überholt werde, die den kompletten, bereits fertig geschriebenen Newsletter in den Papierkorb wandern lassen - also wenn ich  a-u-s-n-a-h-m-s-w-e-i-s-e  mal meine kostbare Zeit auf Erden damit verbringe, Soziale Medien zu konsumieren, was bekanntlich ungefähr so sinnvoll ist, wie ein komplettes Menu mit Vorspeise, Hauptgericht und Dessert samt Weinbegleitung und Gruß aus der Küche ungegessen in den Mülleimer zu kippen, also wenn ich das mache  und - was so gut wie nie vorkommt - einfach mal Zeit beim Fenster rausschmeiße, in dem ich mich durch Videos und Postings und Fotos scrolle und scrolle und scrolle, und es hört nie nie nie nie auf, weswegen man einfach immer weiter scrollen und scrollen und scrollen kann, bis zum jüngsten Tag, dem Pensionsantritt, dem Schlaganfall oder der Delogierung, weil man gar nichts mehr gearbeitet hat, weil man ständig nur scrollt und scrollt und scrollt und scrollt und aaaaaahh … also wenn ich das - was wirklich nicht sehr oft passiert - mache, dann - um nun endlich mal zum Punkt zu kommen, weil das ja wahnsinnig nervig ist, dieses Getexte ohne Punkt und nur mit Kommas, wo ein Nebensatz und ein Einschub nach dem anderen (teilweise mit Gedankenstrichen oder sogar Klammern willkürlich eingefügt… nein… hinein betoniert wird, ja geradezu dazwischen geklebt und wenn gar nichts hilft, dann werden eben die drei berühmt-berüchtigten Punkte bemüht, was ja irgendwie alles sagt…) einen am Lesen hindert - dann hat man meistens schon vergessen, warum man dieses Zeug sich eigentlich angesehen hat.

Warum war man gerade auf dieser Plattform?

Was wollte man?

Ähh… ah ja: Soziale Medien.

Genau. 

Das meiste, was man dort ja sieht… 

…und das ist schon falsch, weil ja jede und jeder dort etwas anderes sieht. Der Algorithmus sorgt ja für die individuelle Soziale Medien Welt. 

Die einen sehen nur Videos, wie man auf Flüssen in Tirol und Bayern angelt und Kanu fährt und Fische ausnimmt - das ist das Zeug von den sogenannten Innfluenzern - die anderen sehen nur, wie man sich mit der Heißklebepistole selbst ein Permanent-Make-Up verpassen kann (sogenannte Ugly-Tipps) und die dritten schauen sich in Koch-Shows an, wie Wladimir Putin homosexuelle, ukrainische Klimaschützer in seiner 28-Zimmer-Garage auf einem zum Grill umgebauten Panzer aus dem zweiten Weltkrieg zu einem Cheeseburger ohne Käse und ohne Brötchen aber mit Segen der russisch-orthodoxen Kirche verwandelt. 

Sowas sieht man dort. 

Vielleicht. 

Ich sehe ständig nur Kolleginnen und Kollegen, die ihre besten Witze auf diesen Plattformen verschenken, in der Hoffnung, dass die Leute dann kommen, um sich den nicht mehr ganz so lustigen Rest live auch noch anzusehen. 

Oder sie präsentieren Bücher, die sie geschrieben haben. 

Oder sie machen Fotos, damit man weiß, auf welchem Bahnhof sie jetzt schon wieder gestrandet sind. 

Oder sie haben eine neue CD. 

So wie ich.

Ich habe eine CD. Yeah! Mit Liedern! Sie heißt „Nicht mein Problem“ und erscheint bei Monkey Music. Am 16.9. ist Präsentation in der Kulisse in Wien und…

…darüber wollte ich gar nicht reden. Da mach ich noch ein Video demnächst. Und stell es auf die Sozialen Medien. Wo es alle … wegscrollen können.

Und was ich dort noch sehe, sind Menschen, die andere Menschen nachmachen. Erfolgreiche Menschen. Von früher. Ständig laufen einem falsche Freddie Mercurys, gefälschte Dolly Partons, fast echte Robbie Williams, nahezu originale Liza Minellis und täuschend echte Rolling Stones über den Bildschirm (bei letzteren erkennt man den Fake daran, dass sie so jung ausschauen).

Ein einzige Revival-Kostüm-Party. 

Unterbrochen nur von Videos, die einen anbrüllen mit: „Sei einfach Du selbst!“

Und das macht vor der Politik nicht Halt. Ganz wenige der politischen Parteien haben ja einen Plan für die Zukunft. Dafür haben die meisten eine sehr gute Idee über die Vergangenheit.

Die wollen zurück in die 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 

Warum? Weil die Wählerinnen und Wähler das auch wollen. 

Verständlich, damals war man ja noch kein angefetteter Mitfünfziger, der die Zusammenhänge nicht mehr versteht und sich von jungen Leuten nicht die Welt erklären lassen will, sondern damals war man ein junger Springinsfeld, dem die Zukunft gehört hat und der angefetteten Mitfünfzigern, die die Zusammenhänge nicht mehr verstanden haben, die Welt erklärt hat.

Und weil der Retrotrend so sexy und hot ist, gibt es jetzt Parteien, die wollen noch weiter zurück.

Nicht in die 70er, auch nicht in die 60er, aber - mindestens - in die 50er. 

Da wo es Wirtschaftswachstum gab und Heimatfilme. 

Also, eigentlich will man genau dort hinein: in den Heimatfilm.

In eine Welt voller Trachten und ohne Waldbrandgefahr. Wo man noch mit dem Verbrennermotor im offenen Verdeck durch die Alpen donnern konnte. Und die Wirtin vom Gasthaus „Zur braunen Wildsau“ war keine Drag Queen, sondern eine ehemalige BDM-Ortsgruppenführerin.

Und die Menschen mit anderer Hautfarbe, die waren keine Gäste, keine Kellner, nicht einmal Küchenhilfen oder Putzpersonal, die waren schlicht nicht da. 

Und nicht in Berufen tätig, wo man dringend auf sie angewiesen ist, wie etwa heute in Pflege und Handwerk.

Das wollen diese Parteien. 

Und wenn man sie stört auf ihrem Weg ins Wirtschaftswunderland, weil man sagt, dass Zeitreisen erstens nicht möglich sind und zweitens das der Weg in Richtung „Rue de la Gack“ ist (wie man die Scheißgasse in Wien nobel nennt), dann radikalisieren sie sich und wollen gleich nochmal weiter zurück: In die 40er.

Wo alle gleich waren. Die einen haben die gleichen Uniformen getragen und die anderen waren gleich tot. Nur diesmal wollen die in den 40er Jahren nicht nach Russland, sondern sie hoffen, dass Russland zu ihnen kommt.

Das alles geht mir durch den Kopf, wenn ich auf diesen Sozialen Medien unterwegs bin. 

Und das verwirrt mich.

Aber vielleicht verstehe ich angefetteter Mittfünfziger auch nicht alles. 

Ich prob’ lieber meine Lieder. Für die Präsentation meines Albums.

Oder… ich schreibe - endlich! - meinen Newsletter.




Groebner Live:
Freitag 13.9. 

Frankfurt - Buchhandlung Buch&Wein „Quartalswaisen“ Groebners Vierteljahresrückblick

Montag 16.9. 

Wien - Kulisse - CD-Präsentation „Nicht Mein Problem“

Samstag 21.9.

Wiesbaden - Theater im Pariser Hof - „ÜberHaltung“

Dienstag 24.9

München - Lustspielhaus „ÜberHaltung“

Alle Termine hier





Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

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Montag, 9. September 2024

Fünf einfache, aber wichtige Gesundheitstipps

Foto: Haste LeArt V



1    Bewegung

Geh für mindestens 30 Minuten spazieren. Viele Menschen sind Bewegungsmuffel, aber regelmäßige körperliche Aktivität ist sehr, sehr wichtig für eine gesunde Lebensweise. Egal, ob du nun Walking, Gymnastik, Joggen, Rad fahren oder Schwimmen gehst, entscheidend ist dass du dich bewegst! Frische Luft und Bewegung tun Körper und Geist gut. Du spürst sofort Änderungen, wenn du regelmäßig an die frische Luft gehst. Du wirst seltener an Niedergeschlagenheit oder Depressionen leiden und einfach glücklicher ein. Hoher Blutdruck beruhigt sich wieder und Herz-Kreislauf-Erkrankungen kannst du so vermeiden. 

2    Hydration

Trinke ausreichend gute Getränke wie Wasser, aber auch Säfte von Obst oder Gemüse und Kräutertees. Das Stückchen Ingwer im klaren Wasser, ein paar Tropfen Edelessige sind echte Aufwecker. Auch die Portion Kaffee am Tag zählt dazu. Nicht auf nur ein ungeeignetes Getränk wie Kaffee oder schwarzen bzw. grünen Tee versteifen, das führt zu vielen Problemen und ist nicht für die tägliche Zufuhr geeignet. Empfehlenswert ist ein Mix aus allem und mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag.

3    Ernährung

Iss heute einmal mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse und beginne diese Menge nach und nach jeden Tag zu erreichen. Die Mischung von  ein- bis zweimal Obst und drei- bis viermal Gemüse ist sehr vorteilhaft. Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen und bieten eine wichtige Basis für eine gesunde Ernährung. 

4    Entspannung

Nimm dir Zeit für eine kurze Meditation oder Atemübungen, um Stress abzubauen. 

        * Bauchatmung

Setze dich bequem hin und lege eine Hand auf deinen Bauch.
Atme tief durch die Nase ein und spüre, wie sich dein Bauch hebt.
Atme langsam durch den Mund aus und spüre, wie sich dein Bauch senkt.
Wiederhole dies für 5-10 Minuten1.

        * 4-7-8 Atmung

Atme 4 Sekunden lang durch die Nase ein.
Halte den Atem für 7 Sekunden an.
Atme 8 Sekunden lang durch den Mund aus.
Wiederhole dies 4-5 Mal.

        * Wechselatmung

Setze dich bequem hin und schließe die Augen.
Halte dein rechtes Nasenloch mit dem Daumen zu und atme durch das linke Nasenloch ein.Schließe das linke Nasenloch mit dem Ringfinger und atme durch das rechte Nasenloch aus.
Wiederhole dies für 5-10 Minuten.

         * Achtsamkeitsmeditation

Setze dich bequem hin und schließe die Augen.
Konzentriere dich auf deinen Atem und beobachte, wie er ein- und ausströmt.
Wenn deine Gedanken abschweifen, bringe deine Aufmerksamkeit sanft zurück zu deinem Atem.
Mache dies für 5-10 Minuten.

        * Body-Scan-Meditation

Lege dich bequem hin und schließe die Augen.
Richte deine Aufmerksamkeit nacheinander auf verschiedene Körperteile, beginnend bei den Zehen und endend am Kopf.
Spüre in jeden Körperteil hinein und entspanne ihn bewusst.
Diese Übung kannst du bis zu 15 Minuten machen.

5    Schlaf

Achte darauf, heute Nacht mindestens 7-8 Stunden zu schlafen. Ausreichend Schlaf ist essenziell für deine Gesundheit. Hier sind ein paar Tipps, um sicherzustellen, dass du heute Nacht gut schläfst:

Regelmäßiger Schlafrhythmus: Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen.
Entspannungsritual: Führe eine entspannende Abendroutine ein, wie z.B. Lesen oder eine warme Dusche.
Bildschirmzeit reduzieren: Vermeide es, mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auf Bildschirme zu schauen.
Schlafumgebung: Sorge dafür, dass dein Schlafzimmer dunkel, ruhig und kühl ist.
Koffein vermeiden: Trinke nachmittags und abends keine koffeinhaltigen Getränke.