Roma und Sinti Philharmoniker mit Neujahrskonzert in sinfonischer Besetzung
„Roma-Romantik“ lautet der Titel eines Konzertes, zu dem die Roma und Sinti
Philharmoniker für Mittwoch, 8. Januar 2020, um 19.30 Uhr ins Bockenheimer Depot
Frankfurt am Main einladen. Damit ist das in dieser Form weltweit einmalige
Projektorchester mit professionellen Roma- und Sinti-Musikern erneut in jener Stadt zu Gast, in dem ihr Dirigent Riccardo M Sahiti lebt und sich seit 18 Jahren dafür einsetzt, die
Bedeutsamkeit der Roma- und Sinti-Kultur auf die europäische klassische Musik
herauszustellen.
Dies belegt auch das Programm der „Roma-Romantik“-Begegnung in der Bockenheimer
Spielstätte der Städtischen Bühnen: Im ersten Teil musizieren die Roma und Sinti
Philharmoniker, die mit über 60 Musikern in großer sinfonischer Besetzung aufwarten, Arien
und Orchesterstücke aus der Opern- und Operettenwelt, die ganz dem leidenschaftlichen und temperamentvollen Gestus der Roma- und Sinti-Tradition verpflichtet sind: Es erklingt Musik unter anderem von Johann Strauss jr., Tschaikowsky, Saint-Saëns und Mascagni; Solistin ist die ungarische Sopranistin Alexandra Ruszó, die unter anderem mit der Arie „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus der Lehár-Operette „Giuditta“ zu erleben ist. Im zweiten Teil des Abends präsentieren sich die Roma und Sinti Philharmoniker mit Antonín Dvoráks 8.
Riccardo M Sahiti (c) Björn Hadem |
Sinfonie in G-Dur op. 88. Es ist eine der populärsten Sinfonien des böhmischen Komponisten, die durch die Naturidylle des Sommersitzes des Komponisten inspiriert und von einem böhmisch-folkloristischen Melodienreichtum beseelt ist. Im November 1890 erklang die Sinfonie unter Leitung des Komponisten selbst im Rahmen eines Museumskonzertes erstmals in Frankfurt am Main. Die ihr innewohnende Verwurzelung in kulturell-traditioneller Prägung korrespondiert mit dem Auftrag der Roma und Sinti Philharmoniker, mit ihrem Schaffen den multikulturellen Einflussreichtum der klassischen Musik aufzuzeigen – letztlich auch als Botschaft nationale Grenzen überschreitender Völkerverständigung.
Die Roma und Sinti Philharmoniker arbeiten unter dem Dach des Philharmonischen Vereins
der Sinti und Roma Frankfurt am Main, verstehen sich aber als Klangkörper mit
internationalem Wirkungskreis. Ihre roma- und sintistämmigen Musiker sind hauptberuflich
(c) Björn Hadem |
Rumänien tätig. Im Jahr 2018 würdigten die Roma und Sinti Philharmoniker mit einem Openair-Konzert auf dem Frankfurter Römerberg das historische Jubiläum „600 Jahre Roma in Frankfurt“, gefolgt von einem städtischen Festakt in der Paulskirche im April 2019, ebenfalls aus Anlass der erstmaligen Erwähnung der Volksgruppe in den Büchern der Stadt Frankfurt im Jahr 1418. Im Jahr 2016 hatte der romastämmige Dirigent Riccardo M Sahiti für seine Arbeit mit den Roma und Sinti Philharmonikern das Bundesverdienstkreuz aus den Händen des Bundespräsidenten Joachim Gauck erhalten. Im Folgejahr zeichnete ihn die Stadt Frankfurt für seine sozio-kulturellen Verdienste als „Herausragende Persönlichkeit mit Migrationshintergrund“ aus.
(c) Björn Hadem |
Die Daten im Überblick:
Mittwoch, 8. Januar 2020, 19.30 Uhr, Bockenheimer Depot Frankfurt am Main:
„Roma-Romantik“ – Neujahrskonzert mit den Roma und Sinti Philharmonikern;
Alexandra Ruszó, Sopran; Riccardo M Sahiti, Künstlerische Leitung
Tickets zu 45, 35 und 25 Euro sowie ermäßigt 15 Euro über den Ticketverkauf der
Oper Frankfurt sowie an der Abendkasse
www.oper-frankfurt.de
https://oper-frankfurt.de/de/spielplan/roma-romantik-konzert-mit-den-roma-und-sintiphilharmonikern/?id_datum=2045
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