„All of American literature comes from one book by Mark Twain called Huckleberry Finn … There was nothing before. There has been nothing as good since.
(Die gesamte amerikanische Literatur stammt von einem Buch von Mark Twain mit dem Titel Huckleberry Finn ab. Vorher gab es nichts. Seitdem gab es nichts Vergleichbares mehr.)“
Ernest Hemingway
Sein Leben:
Mark Twain (30.11.1835 -21.04.1910) hieß mit bürgerlichem Namen Samuel Langhorne Clemens. Aus einer englischen Familie stammend wuchs er in Florida auf einer Farm auf, später ab 1939 in Hannibal am Mississippi, zwischen Urwald, Flussleben und Sklaverei. Als sein Vater starb, wurde er Buchdrucker, arbeitete zum Teil beim Bruder Orion in dessen Buchdruckerei, und war ab 1857 bis zum Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) Lotse, dann Steuermann auf einem Mississippidampfer. Dort entdeckte er auch den Namen, den wir heute kennen. Der Ruf der Lotsen "mark twain" bedeutete "zwei Faden Tiefe". Ab 1863 verwendete er dieses Pseudonym. Beim Ausbruch des Sezessionskrieges kam die Schifffahrt zum Erliegen, Clemens-Twain war 2 Wochen Soldat bei den Südstaaten und setzte sich dann in den "Wilden Westen" ab. Es folgten Jahre als Goldsucher mit seinem Bruder zusammen. Erste Briefe an die "Gate City" brachten ihm Reporterruhm ein. 1864/65 hielt er sich in San Francisco auf. Seine "Geschichte vom hüpfenden Frosch" macht ihn berühmt. 1869 erschien sein erstes Buch, ein Reisebuch, "The Innocents Abroad" ("Die Arglosen im Ausland"), dem noch etliche andere folgten. Er lernte seine Frau kennen, heiratete, pflegte sie mit einem früheren Unfallleiden so gut, dass sie wieder laufen konnte, bekam 3 Töchter mit ihr, von denen nur eine den Vater überlebte. Auch seine Frau starb vor ihm. Er wohnte zu dieser Zeit in Connecticut, schrieb u.a. seine Welterfolge, "Tom Sawyers Abenteuer" und "Die Abenteuer des Huckleberry Finn". Zu seinen familiären Schicksalsschlägen kam ein wirtschaftlicher Bankrott als Verleger hinzu. Eine defekte Setzmaschine fraß das ganze Geld auf, während er gleichzeitig als Autor bis zum Tod und darüber hinaus stürmisch gefeiert wurde.
Mark Twain
Post aus Hawaii
Herausgegeben und aus dem Amerikanischen
übersetzt von Alexander Pechmann
Hamburg 2010, 368 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
und Lesebändchen, 24 €, mareverlag
Im Jahr 1866, lange vor dem Erscheinen seiner berühmten Romane und Reiseberichte, verbrachte Mark Twain, mit bürgerlichem Namen Sam Clemens, mehrere Monate als Korrespondent auf den Inseln von Hawaii, seinerzeit noch ein unabhängiges Königreich. Die Artikel, die er dort schrieb, begründeten seinen Ruf als Autor und rasender Reporter, als ebenso genauer wie respektloser und origineller Beobachter seiner Zeit. Mit unermüdlichem Interesse und unvergleichlichem Humor schreibt Mark Twain über die Sitten und Unsitten der Eingeborenen, die königliche Familie und ihre mehr oder weniger ruhmreiche Geschichte, Walfänger und übereifrige Missionare, über die Katzenkompanien von Honolulu, die haarsträubende Odyssee einiger Schiffbrüchiger und den absurden Zeitvertreib der ersten Touristen. Nebenbei verteidigt er die Mörder von Kapitän James Cook, prüft die Schönheit hawaiischer Frauen und ihrer bunten Wickelkleider, die »passen wie ein Zirkuszelt auf einen Zeltpfosten«, und erfindet neuartige Mittel gegen Seekrankheit.
Erstmals nun erscheinen seine hinreißenden Reiseberichte vollständig in deutscher Sprache, ergänzt durch ausführliche Anmerkungen, ein Vor- und ein Nachwort sowie einen Brief und eine Tagebuchnotiz Mark Twains, die der Herausgeber während seiner Recherchen entdeckte.
Mark Twain
Tom Sawyers Abenteuer
Mit einem Nachwort von
Rudolf Beck
Aus dem Amerikanischen von Lore Krüger
Neuausgabe München 2010, 320 Seiten,
Paperback, 7,90 €, dtv
10 Jahre nach der "Post aus Hawaii" wird in London dieser wunderbare Abenteuerklassiker der Weltliteratur von Mark Twain veröffentlicht. Die berühmte Geschichte des cleveren Waisenjungen, der in dem Städtchen St. Petersburg am Mississippi lebt, wurde von Millionen von Menschen, Jugendlichen und Kindern verschlungen. Es gab etliche Verfilmungen des Romans. Vorlage für den literarischen Ort „St. Petersburg“ war die Stadt Hannibal in der Nähe von St. Louis, in der Twain selbst aufwuchs. Viele Orte des Romanes - wie zum Beispiel die Höhlen – kann man heute noch besuchen.
Tom lebt bei seiner Tante Polly, die nicht gerade zimperlich mit ihm umgeht, mit seinem Halbbruder Sid, seiner Cousine Mary und dem Sklaven Jim zusammen. Sid ist brav, Tom der Bengel. Sein Halbbruder verpetzt ihn immerfort. Der hat jede Menge Gelegenheiten dazu, ob es das Naschen an der Marmelade ist oder das Schwänzen der Schule. Außerdem treibt sich Tom mit seinem Freund Huckleberry Finn herum, der keinen festen Wohnsitz hat, die Mutter bereits verloren, der Vater ein Trunkenbold.
Jeder kennt die Geschichte mit dem Zaun, den Tom zur Strafe streichen muss, Tom schwärmt so davon, dass Jungs, die vorbeikommen, ihn bezahlen, um auch mal streichen zu dürfen. Oder die gruselige Szene nachts auf dem Friedhof, wo beide Freunde Zeuge eines Mordes werden, zu dem beide vor Gericht aussagen müssen. Tom sagt die Wahrheit, obwohl sie sich Schweigen geschworen haben, Da der unschuldige Muff Potter gehängt werden soll, wird ihm klar, dass er aussagen muss. Allerdings muss er jetzt die Rache des flüchtigen Indiana-Joes fürchten ...
Die berühmten Abenteuer der herrlich unkonventionellen Freunde Tom Sawyer und Huckleberry Finn in einer hochwertig ausgestatteten Sonderedition der berühmtesten Abenteuerklassiker der Weltliteratur bei dtv.
»Mark Twain ist der bei weitem bedeutendste amerikanische Schriftsteller. Amerika hat zwei literarische Aktiva: Edgar Allan Poe und Mark Twain. Poe vergessen die Amerikaner manchmal, aber Mark Twain gibt ihnen kaum Gelegenheit dazu, ihn zu übersehen.«
George Bernard Shaw
Mark Twain
Tom Sawyer
Wien 2005/2009, 2 CDs, 9,95 €
Carl Ueberreuter
Sprecher: Bodo Primus
In der Reihe der Ueberreuter "Klassiker" (Hörbücher für Jugendliche) sind die beiden Bestseller von Twain "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" in einer gekürzten Fassung von 158 Minuten selbstverständlich auch vertreten. Schöne knisternde Spannung und Weitergabe der unbeschwerten Jungenatmosphäre sorgen für viel Hörvergnügen.
Ein paar wirklich wunderbare Geschichten
München 2001/2009, 166 Seiten, Paperback,
7,90 €, dtv
In diesem zweisprachigen Bändchen findet man neben neun anderen "humoristischen" Geschichten die Geschichte vom "berühmten Springfrosch der Provinz Calaveras", die Mark Twain berühmt machte.
Der berühmte Springfrosch des wettsüchtigen Jim Smiley sprang bei einer wichtigen Wette nicht mehr, weil der Gegner in einem unbemerkten Augenblick den Frosch mit Schrotkugeln im Maul "beschwerte", sodass dieser wie angegossen sitzen bleiben musste. Solche Geschichten über Smiley waren alles, was Twain bei einem Recherchebesuch in Erfahrung und zu Papier brachte. Seine Recherche löste sich in einer Art humorvollem "Jägerlatein" auf. Geschichten dieser Art begegnen einem dauernd in diesem Buch. Flachs aus dem Wilden Westen oder sonstwoher. Pointen, überraschende Wendungen, ein Knall ... Sie sind quasi die Essenz der Amerikaner in ihrem Leben und natürlich in dem des Wilden Westens und dessen (un-)möglichen Figuren.
LINKS:
Official Website of Mark Twain
Mark Twain in Photographs
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