Foto: Katie Godowski |
Aleksandra Skochilenko, eine russische Künstlerin und Kriegsgegnerin, Oppositionelle und Regimekritikerin, wurde im April 2022 inhaftiert, nachdem sie im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg Preisschilder in einem Supermarkt in Sankt Petersburg ausgetauscht hatte, um Botschaften des Protests zu platzieren. Darauf Botschaften wie „Die russische Armee hat eine Kunstschule in Mariupol bombardiert, in der sich 400 Menschen versteckt hatten“, „Rekordinflation durch Militäreinsatz“, „Putin lügt uns seit 20 Jahren von den Fernsehbildschirmen aus an" oder „Stoppt den Krieg!". Mit ihr wurden insgesamt 20 000 Ukrainekriegsgegner verhaftet und 800 von ihnen der Prozess gemacht.
Skochilenko wurde wegen Verbreitung von Falschinformationen über die russische Armee angeklagt und zu sieben Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Trotz Unterstützung von Freunden, Familie und Organisationen wie Amnesty International bleibt sie unter unmenschlichen Haftbedingungen, die ihre Gesundheit verschlechtern. Sie muss mit Misshandlung rechnen, in einer Mehrpersonenzelle wohnen, unter strengen Bedingungen ohne Gesundheitsschutz ihre Haft absitzen.
Sie studierte Regie und später Anthropologie an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg mit Auszeichnung. Skochilenko arbeitet als Journalistin, Künstlerin und Musikerin. Sie ist Feministin und lebt offen in einer lesbischen Beziehung. Ihre Freundin Sonja unterstützt sie die ganze Zeit mit Nahrungsmiitteln und Medikamenten, auch wenn diese nicht sicher bei der Patientin ankommen. Sie war als Videofilmerin und Mitarbeiterin der Sankt Petersburger Online-Zeitung Bumaga („Papier“) tätig.
Skochilenko ist als Künstlerin bekannt und hat durch ihre Arbeit auch zur Entstigmatisierung von Depressionen in Russland beigetragen. Als Betroffene hat sie ein Buch The Book of Depression verfasst, es wurde ins Englische, Spanische und Ukrainische übersetzt. Sie publizierte erst im Internet und verwendete eigene Comics, später erschien das Buch. Das Mädchen Sascha berichtet darin von seinem Kampf mit Depression und einer bipolaren affektiven Störung. Bei der Inhaftierten wurde ebenfalls Zyklothymie diagnostiziert, eine Form der bipolaren affektiven Störung. Die 33-jährige Frau leidet außerdem unter Zöliakie, einer Autoimmunerkrankung, die sich durch Glutenunverträglichkeit, mit Krämpfen und Durchfällen bei Konsum von glutenhaltigen Lebensmitteln äußert.
Weitere Informationen und Details bei Wikipedia, TAZ, oder Münchner Merkur.
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