SPIELPLAN 2014/2015 | ||||
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny 16., 23., 25., 31. Januar, 9., 11., 16. April 2015 Oper von Kurt Weill Musikalische Leitung: Wayne Marshall Mit Gabriele Schnaut und Jonathan Winell | ||||
Der Freischütz 18., 21., 24., 30. Januar, 5., 8. Februar 2015 Oper von Carl Maria von Weber Musikalische Leitung: Sebastian Weigle Mit Roman Trekel und Victor von Halem | ||||
Die Zauberflöte 13., 14. Februar, 1., 7., 16. Mai 2015 Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung: Stefan Soltesz Mit Stephan Rügamer und Evelin Novak | ||||
Lulu 21. Februar, 1., 7., 13. März 2015 Oper von Alban Berg Musikalische Leitung: Daniel Barenboim Mit Mojca Erdmann und Deborah Polaski | ||||
Onegin 26. Februar, 22. März, 10. April 2015 Ballett von John Cranko Musik von Peter I. Tschaikowsky Solisten und Corps de ballet des Staatsballetts Berlin | ||||
Wozzeck 27. Februar, 6., 14. März 2015 Oper von Alban Berg Musikalische Leitung: Daniel Barenboim Mit Michael Volle und Marina Prudenskaya | ||||
Parsifal 28., 31. März, 3., 6., 12., 18. April 2015 Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner Musikalische Leitung: Daniel Barenboim Mit René Pape und Wolfgang Koch | ||||
Tannhäuser 2., 5. April 2015 Oper von Richard Wagner Musikalische Leitung: Daniel Barenboim Mit Kwangchul Youn und Peter Seiffert | ||||
Die Entführung aus dem Serail 30. April, 3., 9., 17. Mai 2015 Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung: Christopher Moulds Mit Laura Aikin und Anna Prohaska | ||||
The Rake's Progress (Karriere eines Wüstlings) 15., 21., 24., 29. Mai 2015 Oper von Igor Strawinsky Musikalische Leitung: Domingo Hindoyan Mit Jan Martiník und Anna Prohaska | ||||
La Traviata 31. Mai, 5., 7., 12. Juni 2015 Oper von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung: Domingo Hindoyan Mit Evelin Novak und Katharina Kammerloher | ||||
Ariadne auf Naxos 14., 17., 20., 22., 25., 27. Juni 2015 Oper von Richard Strauss Musikalische Leitung: Ingo Metzmacher Mit Elisabeth Trissenaar und Roman Trekel | ||||
KONZERTE UND RECITALS | ||||
Sonderkonzert 17. Februar 2015 Ausnahmekünstler Plácido Domingo dirigiert die Staatskapelle Berlin Mit Startenor Rolando Villazón | ||||
Barenboim-Zyklus III 18. Februar 2015 Stardirigent Daniel Barenboim am Klavier Mit Wolfram Brandl und Axel Wilczok Werke von Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart und Antonín Dvořák |
Mein Blog informiert Sie über Termine, Neuigkeiten, Wissenswertes, Skurriles und Bewundernswertes aus dem Bereich der Künste, Kino, Fotografie, Bücherwelt und vieles mehr. Die Welt ist bunt! Auch in meinem Blog. Geben Sie ihr im PC 30 Sekunden Zeit zu starten oder 5 Sekunden im Handy! Welcome to my blog and feel free to leave a comment in English or French! World is colorful! Also in my blog. Give it 30 seconds to start in your PC and 5 in your phone.
TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
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- GALLERIA ARTISTICA - Gegenwartskünstler in Dauerausstellung
- KÜNSTLERPORTRÄTS
- AUTORENPORTRÄTS
- GALLERIA ARTISTICA otto: Sonderangebot 12 Wochen für den Preis von 8!
- Schmökerecke: TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey d'Aurevilly
- SV VERLAG - Das aktuelle Programm und LESEPROBEN
- (Hobby-)Literarisches Treiben in der Pfalz und Umland - III. Quartal 2023
- Events und Veröffentlichungen bislang unbekannter Autoren
SV Verlag

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Donnerstag, 5. Februar 2015
Besondere Opernhäuser: Berlin
Mittwoch, 4. Februar 2015
70 Jahre Auschwitz: Eine Annäherung in Frankfurt am Main
Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des
Konzentrationslagers Auschwitz zum 70. Mal.
Anlässlich dieses Ereignisses geht das Schauspiel Frankfurt vom 6. bis 15. Februar mit internationalen Gastspielen, eigenen Theaterproduktionen, Diskussionen und Gesprächen den Ursachen und Folgen des Zivilisationsbruches auf den Grund.
AUSGEWÄHLTE VORTRÄGE UND DISKUSSIONEN | ||||||||||||||||||||||
DIE KUNST, AUSCHWITZ DARZUSTELLEN | ||||||||||||||||||||||
VORTRAG VON STEFAN KRANKENHAGEN / 7. FEBRUAR, 11.00 UHR / CHAGALLSAAL | ||||||||||||||||||||||
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LEBEN OHNE LIEBE - DIE ZEIT DANACH | ||||||||||||||||||||||
VORTRAG VON INGE DEUTSCHKRON / 8. FEBRUAR, 13.00 UHR / CHAGALLSAAL | ||||||||||||||||||||||
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ERINNERN FÜR DIE ZUKUNFT | ||||||||||||||||||||||
MARTIN WALSER UND MICHEL FRIEDMAN IM GESPRÄCH / 10. FEBRUAR 19.30 UHR / SCHAUSPIELHAUS | ||||||||||||||||||||||
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GASTSPIELE | ||||||||||||||||||||||
DIE LETZTEN ZEUGEN | ||||||||||||||||||||||
EIN PROJEKT VON DORON RABINOVICI UND MATTHIAS HARTMANN / GASTSPIEL BURGTHEATER WIEN / 7. UND 8. FEBRUAR | ||||||||||||||||||||||
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Labels:
70 Jahre Auschwitz,
Diskussionen und Gespräche,
eigene Theaterproduktionen,
Eine Annäherung in Frankfurt am Main,
internationale Gastspiele
Na? Lässt man(n) für einen CLS die Wildnis hinter sich ...?
Dienstag, 3. Februar 2015
Die elektronische Bilder- und Informationswelt lähmt uns
Stundenlanges Fernsehen, Arbeiten am Schreibtisch und PC, Erledigen von Einkäufen und anderem online ... wir wissen seit langem, dass das Herumhocken schädlich für die Gesundheit ist. Trotzdem kommt die Mehrzahl der Menschen nicht mehr weg von ihren wenigen hundert Metern Laufen am Tag. Ein weiterer Report zum Thema, dieses Mal aus der Reihe „Wie gesund lebt Deutschland?" (Sporthochschule Köln) zeigt, dass speziell Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren viel zu lange vor Fernseh- und Computerbild-schirmen hocken.
Briten haben unlängst herausgefunden, dass Frauen ganz stark unter Bewegungsarmut leiden, und die Technikerkrankenkase TKK hat darauf hingewiesen, dass die Zahl der Rückenoperationen, auch unter 25 Jahren, auffällig zugenommen hätte.
Für den Report der Deutschen befragte das Marktforschungsinstitut GfK im vergangenen Jahr mehr als 3.000 Menschen in Deutschland zu ihrem Alltagsverhalten.
Dabei stellte sich heraus: Deutsche sitzen im Schnitt siebeneinhalb Stunden täglich, junge Erwachsene sogar neun Stunden. Der Fett- und Blutzuckerstoffwechsel wird gestört und macht die Menschen krank - dabei sitzen sie ironischerweise zumeist vor dem TV und informieren sich vielleicht gar noch über Gesundheit ... Statistisch betrachtet erhöht jede tägliche zusätzliche Fernsehstunde auf dem Sofa das Sterblichkeitsrisiko um 11 Prozent. Dringender Tipp: Haushalten mit dem Fernsehen, nach der wichtigen Sendung ausmachen! Dasselbe gilt auch für PC und Notebook!
Denken Sie an Alternativen, etwa Stehpulte oder verstellbare Schreibtische und aktive Bewegungspausen. Aktivieren Sie Ihr Laufband, Ihr Ergometer zu Hause, Ihre Fitnessmatte, Gewichte etc., oder legen Sie sich diese Hilfsmittel zu!
Überdenken Sie bitte auch kritisch die Mediennutzung Ihrer 6- bis 12-jährigen Kinder. Nur jedes 4. Kind hält eine Stunde pro Tag Bildschirmnutzung ein. Über 70 Prozent haben sogar einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer und 50 Prozent der Kinder verfügen über einen eigenen Internetzugang. Ist das erforderlich? Verlieren unsere Kleinen tatsächlich den Anschluss an den Weltmarkt später, wenn sie nicht dauernd mit den elektronischen Medien üben? Damit Kinder nicht im Sitzen aufwachsen und so ungesund wie ihre Eltern leben, müssen Sie umdenken: Sport, Spiel, Freizeit werden immer wichtiger!
Jetzt noch die letzten Karten für Donnerstag ergattern: Hirschhausen in Neunkirchen / Saar
Dr. Eckart v. Hirschhausen bittet mit neuem Programm zur Sprechstunde
Mit seinem neuen Programm "Wunderheiler" geht Dr. Eckart von Hirschhausen zurück an seine Wurzeln: Medizin und Magie. Was viele nicht wissen: bevor Hirschhausen mit medizinischem Kabarett bekannt wurde, stand er bereits als Zauberkünstler auf der Bühne. Zeit, diese Fähigkeiten miteinander zu verbinden und zu klären, wie sich das Unerklärliche erklärt. Warum wundern wir uns so wenig über das Wunder des Lebens, glauben aber abgöttisch an Sternbilder, Kügelchen und Halbgötter? In der Wunderheiler²-Show darf man Staunen, Lachen und Querdenken. Was ist der Unterschied zwischen Spiritisten und Spirituosen? Wirken Klangschalen besser als Kortison? Sind Wünschelrutengänger verstockt? Und warum wirken Placebos sogar, wenn man gar nicht an sie glaubt! Jetzt mal Buddha bei die Fische! Klartext statt Beipackzettel. Woran kann man noch glauben. Was ist fauler Zauber, was heilsame Selbsttäuschung? Eine Illusionsshow mit dem größten Wunder unserer Wahrnehmung. Unhaltbare Behauptungen werden so lange durchgeschüttelt, bis sich keiner mehr halten kann vor Lachen. Hirschhausen öffnet uns die Augen für unsere blinden Flecke. Und bringt praktische Hilfe für Hexerei im Alltag. Entdecken Sie Ihre eigenen medialen Fähigkeiten. Nach diesem Programm können Sie über Wasser laufen. Zumindest im Winter. Und Sie können nur durch die Kraft Ihrer Nieren Wein zu Wasser verwandeln. Weitere spontane Wunder vor Ort nicht ausgeschlossen. Alle Kassen.
Hirschhausen entkrampft den Streit zwischen Schul- und Alternativmedizin und zeigt mit viel Humor, warum Placebos sogar wirken, wenn man nicht daran glaubt! Woran kann man noch glauben. Was ist fauler Zauber, was heilsame Selbsttäuschung? Wunderheiler³ ist Hirschhausens persönlichstes Programm, denn er erzählt viel von seiner eigenen Reise durch Arztpraxen, Krankenhäuser und die Welt der alternativen Medizin. Sensationell: die spontane Wunderheiler-Operation an einem Zuschauer aus dem Publikum. Wenn ohne Narkose der Blinddarm durch die Bauchdecke gezogen wird, bleibt kein Auge trocken. Der Pianist fängt an zu schweben, und dank Homöopathie wächst eine abgetrennte Hand wieder an.
Wenn Dr. von Hirschhausen auf der Bühne einen Hausbesuch macht, lässt der Schmerz nach. So sicherlich auch in der Gebläsehalle Neunkirchen, wenn der promovierte Mediziner dort am 5.2.2015 zur Sprechstunde bittet. Dr. med. Eckart von Hirschhausen , der Glücksbringer unter den Kabarettisten, ist wieder da, mit neuen Wirkstoffen. Man darf gespannt sein.
05.02.2015 II Neunkirchen Gebläsehalle II ab 20:00 Uhr
Tickets bei allen bekannten VVK-Stellen mit CTS,
sowie telefonisch unter 01806-570000 und unter www.roth-friends.de
Video: ERLEBNIS-SKIFAHREN IN MONTANA
ERLEBNIS-SKIFAHREN IN MONTANA
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Montag, 2. Februar 2015
Kaiserslautern: Wie war die Premiere von DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT am 31.01.2015?
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Nach dem Attentat auf den Thronfolger |
Zwischen 1915 und 1922 entstanden kam nur der Epilog der Tragödie in Deutschland zu einer szenischen Aufführung durch Karl Kraus selbst und 1930 in Berlin mit Musik von Hanns Eisler. Das Buch dazu fand jedoch ebenso wie ein Sonderheft der Fackel einen guten Absatz. Erst nach 1945 kam es zu großen und umfangreichen Inszenierungsversuchen, so in Basel oder Wien, die es schafften, die rund 200 Szenen und vielen Schauspieler so zu arrangieren, dass ein kohärentes Ganzes sich zeigte.
In Kaiserslautern kam mit der Premiere des Stückes am Samstag, 31.01.2015, eine aussagestarke, sehr moderne und intelligente Fassung auf die Bühne. Das Pfalztheater zeigte wieder einmal, wie man komplizierte Materie unterhaltsam, spannend, abendfüllend und intentionsgerecht in Szene setzen kann. Der Regisseur Dominik von Gunten und die Dramaturgin Andrea Wittstock arbeiteten mit einem multimedialen, dokumentatorischen und journalistischen Ansatz den Irrsinn des Ersten Weltkriegs, wie ihn Karl Kraus auf rund 850 Seiten dokumentierte, heraus. Die Zuschauer werden Zeitzeugen der massiv verletzten Eitelkeit des habsburgischen Herrscherhauses, das seine Vormachtstellung durch einen kurzen Vernichtungsschlag gegen Serbien und dessen Verbündete behaupten wollte und in einen blindwütigen, blutigen, entsetzlichen und grausamen Krieg geriet, der ganz Europa und sogar die Welt erfasste und in seinen Bann zwang. Es ist ein weiteres Beispiel für die Entfesselung des Minderwertigen, Schlechten, Bösen in den Menschen, wenn sie denn vom Staat und Militär in Mord und Totschlag gepeitscht werden ...
Medienberichte wechseln mit Zeitzeugenkommentaren, Politiker und dem Herrscherhaus Nahestehende tun ihre Meinung kund, aber auch der gemeine Bürger und Straßenbewohner. Die Ermordung des Thronfolgers und seiner Gemahlin hallte wie ein Donnerschlag durch die Monarchie. Aufregung und Besorgnis griff um sich, die Aufbahrung der Toten und die markigen Worte des Übervaters Wilhelm II. - "Enormen Schaden an Gut und Blut wird einen Krieg von uns fordern!" - laufen ab wie bei einem in die Gegenwart geholten Fernsehbericht und noch direkter durch persönliche Zeugenaussagen "Anwesender". Die Regie wählt hier aus dem zeitgenössischen Formenschatz so geniale Mittel wie große Ballons als Leinwand für Videoprojektionen - wie schwebende Köpfe der Machthaber und "geohrfeigten" Habsburger. Die Mobilmachung Österreichs und Deutschlands rückt direkt in Zusammenhang mit dem Kampf George W. Bushs jr. gegen die Achse des Bösen nach 09/11. Die Theaterwand im Zuschauerraum wird zur Open-Air-Leinwand und Public-Viewing-Berichterstattung aus der Hauptstadt der Monarchie, aber auch für Einspielungen von weiterem Dokumentationsmaterial, Kriegsgeschehen und Kommentare. Diese Lebendigkeit der Darbietung und Auflösung des Illusionstheaters holt den Zuschauer direkt in die Verantwortung. Er beobachtet, verfolgt das Geschehen, urteilt, denkt mit. Die "charakterologische Schwäche" Nationalismus, Ausländerhass in Wien greift um sich. Alles stürzt zu den Waffen, nur der Zwerg und der schwule Fighter auf Plateauschuhen haben Probleme genommen zu werden. Kriegsberichterstatter und -reporter(innen) (hier: Hannelore Bähr) suchen die Attraktion des Krieges, scheuen keine Gefahren, wie die Pfarrer, die die Waffen der Soldaten segnen, auch gleich mal Schießen auf die Gegner üben. Die Assoziation zur bei der Arbeit 2014 getöteten Kriegsreporterin Anja Niedringhaus, deren Fotos parallel im Museum Pfalzgalerie gezeigt werden, liegt nicht nahe, war Niedringhaus doch allen Beschreibungen nach ein anderer Charakter.
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Mit Gasmaske für den Kaiser |
Nach und nach zeigt sich das schmutzige Geschäft des Krieges, Leid, Verletzung, Verkrüppelung, Tod, Elend für die Soldaten in abgesoffenen Gräben. Das offene Sterben und Krepieren auf beiden Seiten eine einzige Obszönität! Nicht umsonst malt ein Soldat zu den Beschreibungen des unsäglichen Leidens im Granaten-, Schrapnell-, Kugel- und am Ende auch Gas-, Chemikalien- und Bakterienregen genüsslich eine obszöne Frauenaktzeichnung auf die Tafel. Es wirkt obszön und pervers, wenn Menschen geschunden und getötet werden.
Das Auge des Gesetzes, der Wissenschaft und Dokumentation hält alle Übergriffe, Verbrechen, Meinungen zu Hause fest. Die Beweismittel und Spuren werden an Ort und Stelle fortlaufend erkennungsdienstlich behandelt, mit Kreide die Fundstellen markiert. Der Kontrast von dreckigem Sterben und rühriger Hilfe zu Hause, die Frauen, die ihre Söhne gerne fürs Vaterland opfern, der Vater, der wiederholt nach dem vermissten Sohn fragt, aber den Heldentod untertänigst akzeptiert, die Wohltätigkeitsveranstaltungen für den Krieg ...
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Die Affen und Laffen um den mickrigen Kaiser |
Last not least die Kapitalisten und ihre schmutzigen Geschäfte im Hintergrund des Kriegstreibens, die Rüstungsindustrie. Kraus lässt kein gutes Haar mehr an der Gesellschaft und den Staatsträgern. Die Kirche ein entsetzlich verbohrter Haufen von skrupellosen Demagogen, im Pfalztheater beschwörend das Publikum umzingelnd, die hemmungslos die Massen manipulieren: "So lange in diesem Krieg die Kanonen donnern, zählt die Nächstenliebe nach Jesus Christus nicht mehr!" Des Kaisers Generalstab ein absurder Haufen von Affen und Laffen, die sich untertänigst vom geschrumpften und lächerlichen Kaiser veralbern, piesacken und malträtieren lassen. Die Offiziere an der Front begehen Kriegsverbrechen nach innen und nach außen - die Entfesselungsstufe im Krieg, die keinerlei Moral mehr kennt. Eingespielt Videoszenen aus dem Jugoslawien-/Balkankrieg infolge der Milosevic-Politik Ende der 1980er-Jahre bis 2001. Das heutige Serbien und Kroatien verroht zu Menschenschlächtern - ein Täter berichtet, wozu er gezwungen wurde: ekelhafteste Abschlachtungen bei lebendigem Leib für fünf Flaschen Schnaps Beute!
"Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann", heißt es in die "Die letzten Tagen der Menschheit".
Mit dem Kontrastbild im Dreck, Elend und Blut versinkende Front versus in Austern, leichten Weibern und Champagner versinkende Generalität inklusive Kaiser stehen wir am Ende der Menschheit. Regie und Dramaturgie haben das Ende des Stückes auf eine nur wenige Minuten dauernde Bedrohung durch schwarze Todesengel vom Mars im Soldatenlook heruntergefahren, die die Menschheit bombardiert und auslöscht, was bei den erlebten Ausgeburten der Hölle direkt eine Katharsis auslösen könnte. Aber das Ende ist zu kurz. Aus unerfindlichen Gründen endet alles plötzlich! Diese Lücke im Verstehen verzögerte auch die Reaktion des Publikums, das nicht klar erkennt, was jetzt eigentlich los ist. Der beeindruckende Sprechgesang der anrückenden imposanten Todesengel reicht noch nicht aus, das Geschehen ganz zu vermitteln. Hier hätte ich mir einen stärkeren Eingriff in die Ausgestaltung der Apokalypse gewünscht. Zumindest der absurde und skurrile Heldentod der Generäle und des Kaisers an der reich gedeckten Tafel wird deutlich, aber das Auslöschen der Menschheit nicht. Es purzelt zu wenig.
Fazit: Schauspieler, Regie und Dramaturgie, Bühnenbild, Effekte, Ideen, Kostüme, Licht - alles hervorragend, auf den Punkt gebracht, reiches Angebot und streng gesellschafts- und kriegskritisch. Der Untergang benötigt allerdings noch eine Revision.
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31.01.2015,
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Wie war die Premiere von DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT
Besondere Opernhäuser: Dresden
SPIELPLAN 2014/2015 | ||||
Pelléas et Mélisande 1., 5., 8., 11. Februar 2015 Drame-lyrique von Claude Debussy Musikalische Leitung: Mikko Franck Mit Lluc Castells und Camilla Tilling | ||||
Tristan + Isolde 15., 17., 25., 26. Februar, 6. Juli 2015 Ballett von David Dawson Musik von Szymon Brzóska Mit dem Ballettensemble der Semperoper Dresden | ||||
Die Fledermaus 18., 21., 27. Februar, 7., 11., 13. Juni 2015 Operette von Johann Strauss Musikalische Leitung: Tomáš Hanus Mit Andreas Conrad und Rachel Willis-Sørensen | ||||
Die Zauberflöte 19., 20. Februar, 21., 22. März,4., 6. April, 23., 30. Mai, 6., 14. Juni, 13. Juli 2015 Deutsche Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung: Jonathan Darlington / Julia Jones Mit Tilmann Rönnebeck und Nadja Mchantaf | ||||
La bohème 3., 12. März 2015 Oper von Giacomo Puccini Musikalische Leitung: Rani Calderón Mit Anna Samuil und Vanessa Goikoetxea | ||||
Schwanensee 7., 8., 9., 11., 13., 15., 16. März, 26., 28. Juni 2015 Ballett von Aaron S. Watkin nach Marius Petipa & Lew Iwanow Musik von Peter I. Tschaikowsky Mit dem Ballettensemble der Semperoper Dresden | ||||
Die lustige Witwe 18., 20., 26., 28. März, 2., 7., 9. April 2015 Oper von Franz Lehár Musikalische Leitung: Thomas Rösner Mit Christoph Pohl und Nadja Mchantaf | ||||
Der fliegende Holländer 14. März, 2., 8., 13. Mai, 18., 21. Juni 2015 Oper von Richard Wagner Musikalische Leitung: Constantin Trinks Mit Thomas Gazheli und Marjorie Owens | ||||
Giselle 1., 3., 5., 8., 12., 18. April 2015 Ballett von David Dawson Musik von Adolphe Adam Mit dem Ballettensemble der Semperoper Dresden [Weiter...] | ||||
Simon Boccanegra 10., 16., 19., 25. April 2015 Melodramma von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi Mit Marco Vratogna und Riccardo Zanellato | ||||
Tosca 11., 13., 17., 24., 26., 30. April, 7., 10., 16. Mai 2015 Oper von Giacomo Puccini Musikalische Leitung: Julian Kovatchev Mit Jennifer Rowley und Tilmann Rönnebeck | ||||
Der Freischütz 1., 3., 6., 9., 11., 14., 19., 26., 31. Mai 2015 Oper von Carl Maria von Weber Musikalische Leitung: Christian Thielemann Mit Albert Dohmen und Adrian Eröd | ||||
Le nozze di Figaro (Die Hochzeit des Figaro) 20., 23., 25. Juni, 2., 4. Juli 2015 Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber / N.N. Mit Christoph Pohl und Rachel Willis-Sørensen | ||||
Don Carlo 24., 27. Juni, 1. Juli 2015 Oper von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung: Paolo Arrivabeni Mit Nikolai Schukoff und Nadia Krasteva | ||||
SEMPEROPERNBALL | ||||
Rückblick Semperopernball 2015 30. Januar 2015 Das größte und schönste gesellschaftliche Kulturevent Deutschlands: Der Walzer der Debütanten sowie ein hochkarätiges Programm sind Tradition. | ||||
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Dresden,
Semperoper
Im HKW Berlin: Der moderne 8-Stunden-Tag, Ausschreibung, BERLINALE FORUM EXPANDED
TIME & MOTION: ARBEITSLEBEN RELOADEDWas ist aus dem Acht-Stunden-Tag geworden und was aus der Work-Life-Balance? Wie beeinflusst Technologie die Arbeitsweisen? Die AusstellungTime & Motion: Redefining Working Life thematisiert die strukturellen Veränderungen unserer Arbeitswelt - von der Stechuhr am Fabriktor bis zur Online-Anmeldung im Homeoffice. Eine Sonderausgabe der 2014 bei FACT Liverpool gezeigten gleichnamigen Schau. Do 29.1. - Mo 6.4., Eröffnung am 28.1., 19h im Rahmen der transmediale 2015, Eintritt frei. Mehr... |
AUSSCHREIBUNG: FORECASTDas Mentor*innenprogramm Forecast ruft junge internationale Künstlerinnen, Autoren, Komponistinnen, Architekten etc. auf, sich zu bewerben. Mentor*innen wie die Kuratorin Catherine David, der Komponist Lars Petter Hagen und der Architekt Jürgen Mayer H. wählen 30 Talente aus, die ihre Entwürfe vom 28. bis 30.8.2015 im HKW präsentieren. Forecast ist ein Netzwerk aus Institutionen wie dem HKW, dem Pariser Centre Georges Pompidou und dem International Contemporary Ensemble, New York. Ausschreibung noch bis Di 31.3. Mehr... |
BERLINALE FORUM EXPANDEDDas Forum Expanded erweitert die Berlinale-Sektion Forum um experimentelle Formate. Die Gruppenausstellung, das Filmprogramm, Performances und Diskussionen des diesjährigen Programms To the Sound of the Closing Door finden in der Akademie der Künste (Hanseatenweg) statt. Weitere Austragungsorte sind das Kino Arsenal und die Kanadische Botschaft. Kuratiert von Stefanie Schulte Strathaus, HKW-Kurator Anselm Franke, Nanna Heidenreich, Bettina Steinbrügge und Ulrich Ziemons. Do 5.2. - Mo 16.2. Eröffnung am 4.2., 19h, Eintritt frei. Programm auf arsenal-berlin.de... |
Sonntag, 1. Februar 2015
Theater gegen Pegida in Mainz
Das Wort ist stärker als das Schwert
Neue Montagsreihe im Staatstheater
Ab dem 26. Januar wird im Glashaus unter der Überschrift „Das Wort ist stärker als das Schwert“ zum Thema gelesen, diskutiert, gespielt und laut gedacht. Hausregisseur K.D. Schmidt eröffnet die Reihe. Er hat den Wissenschaftler Youssef Mohamed von der Universität Mainz eingeladen, um sich mit einer Schrift auseinanderzusetzen, über die viel geredet wird und in deren Namen grausame Dinge passieren — die aber kaum jemand wirklich kennt: mit dem Koran.
Am 2. Februar wird Hausregisseur Jan-Christoph Gockel mit Schauspielern aus seiner Produktion Rechtsmaterial (in Anlehnung an die gleichnamige Produktion des Badischen Staatstheaters Karlsruhe), ein Abend über die NSU-Morde, szenisch lesen. Im Rahmen des tanzmainz festivals im März sind ungarische Tänzer und Performer eingeladen, die in ihrem Heimatland mit schwierigsten kulturpolitischen Bedingungen zu kämpfen habe, und vieles mehr.
Die Form der einzelnen Veranstaltungen ist so offen und unfertig wie es unserer Gefühlslage entspricht und der Komplexität der Lage angemessen scheint. Vielmehr soll diese Reihe ein Angebot zum gemeinsamen Austausch sein, zu dem das Theater Anregungen geben kann. Einfache Antworten oder Lösungen gibt es nicht.
Das “Wort ist stärker als das Schwert” findet jeweils montags, um 18 Uhr, ab 26. Januar 2015 im Glashaus statt. Treffpunkt ist die Eingangshalle im Großen Haus. Der Eintritt ist frei.
Das jeweils aktuelle Programm von „Das Wort ist stärker als das Schwert“ steht auf www.staatstheatermainz.com.
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