Eine Reiseimpression
mit Fotos von Anna Butenko, im Juni 2023
(AB/SV) Die Treppe am Montagne de Bueren, zu
deutsch de Bueren-Berg, findet man im belgischen Lüttich/Liège.
Sie führt bei einer Gesamtlänge von 260 Metern und einem
Höhenunterschied von 67 Metern von der Altstadt zu den höher
gelegenen Wohnvierteln und hat dabei je nach Abschnitt eine Steigung
von 28 bis 30 Prozent. Mit insgesamt 374 Stufen ist die Montagne de
Bueren-Treppe die zweitlängste Treppe Belgiens und gilt als eine der besten Touristenattraktionen der Stadt. Ob die längste Treppe Belgiens in Dinant mit 403 Stufen hoch zur Zitadelle gebaut wurde, ist mir noch unklar. Wer weiß es?
Die Treppe wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, um Soldaten von der Lütticher Zitadelle, die wenige hundert Meter nach dem Ende der Treppe über Lüttich dominiert, einen schnellen Zugang zur unten liegenden Innenstadt zu ermöglichen. Die Treppe erhielt den Namen von Vincent de Bueren, der Lüttich im 15. Jahrhundert bei einem Angriff des Herzogs von Burgund, Karl dem Kühnen, verteidigte, und würdigt die Leben von 600 Soldaten, die während des Kampfes getötet wurden. Für diejenigen, die ein herausforderndes und lohnendes Abenteuer suchen, ist die Besteigung der Montagne de Bueren-Treppe ein Muss. Die etwa sechs Meter breite Treppe verläuft gerade wie eine Leiter durch die malerische Altstadt am Berg de Bueren in Lüttich und bietet einen weiten Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Der Aufstieg ist nichts für schwache Nerven sprich ausgeprägte Höhenangst, vor allem beim Blick zurück oder Abstieg, aber die Aussicht von oben ist es wert.
Heute ist die Treppe am Montagne de Bueren eine beliebte Sportstrecke für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Jeden Tag kann man Menschen beobachten, wie sie die Treppe hinauf- und hinunterrennen und dabei oft aneinander vorbeikommen. Die Treppe ist zu einem Symbol der Stadt geworden, ein Beweis für die Stärke und Tapferkeit seiner Menschen und eine Erinnerung daran, dass alles möglich ist, wenn man sich nur darauf konzentriert. Lüttich hat zwei deutsche Angriffe relativ unbeschadet überstanden, die Gegenwehr plante nicht, ihr Städtchen zerschießen zu lassen. So fiel die Stadt jeweils im Handstreich an kaiserliche und hitleristische Soldaten, die freiheitliche Gesinnung der Einwohner blieb ungebrochen. Diese Sportstrecke ist natürlich ein beliebter Treffpunkt für Besucher der romantischen Altstadt von Lüttich, denn diese steile Treppe stellt eine Herausforderung neben der Besichtigung dar, weil sie sowohl körperliche Stärke als auch Willenskraft erfordert. Entsprechend dem Aufstieg zur Spitze des Mount Everest ging der Belgier Louis-Philippe Loncke im Juli 2020 die Treppe 135- mal hoch und runter, wofür er insgesamt drei Tage benötigte (Wikipedia).
Die
Aussicht ist spektakulär von der Spitze der Montagne de
Bueren-Treppe aus, während die Stadt unter Ihnen liegt. In der einen
Richtung können Sie die verwinkelten Gassen der Altstadt und die
majestätische Kathedrale sehen und in der anderen die moderne
Skyline der Stadt, den Fluss Maas, der durch sie fließt, und sogar
die fernen Hügel dahinter. Auf dem Gipfel kann der Wind stark sein,
aber es ist eine willkommene Abwechslung von der Stadtluft unten.
Von der Montagne de Bueren-Treppe aus werden Sie die Schönheit
Lüttichs wirklich genießen. Dies macht sie als Ziel zu einem Don't-miss-it für jeden,
der die Stadt in ihrer ganzen Pracht erleben möchte. An einem
sonnigen Tag ist diese angenehm zu begehende Treppe ein großartiger Ort, um eine Pause einzulegen
und dem Treiben auf der Sportstrecke zuzusehen, während auch am oberen Ende Jogger und Radfahrer vorbeiziehen. Die Aussicht ist atemberaubend,
und es ist der perfekte Ort, um einen romantischen Sonnenuntergang zu
genießen. Tiefschürfende Gespräche bei einem Schluck Wein auf der Treppe in der Dämmerung werden sie niemals vergessen. Von der Montagne de Bueren-Treppe aus können Sie die
Schönheit der Lütticher Altstadt überschauend bewundern. Die
verwinkelten Gassen und historischen Gebäude links und recht der
Treppe sind phänomenal abenteuerlich und mysteriös, ein unvergesslicher Anblick und eine Herausforderung,
zumal man oft nicht weiß, wie und wo der Weg endet. Sie gewinnen
auch einen Eindruck davon, wie anstrengend das Leben früher hier
war. Im Dschungel rechts und links helfen auch keine Esel, Maultiere oder Pferde. Die Menschen müssen auch heute noch alles unter Anstrengung schleppen. Egal, ob Sie ein erfahrener Flaneur sind oder einfach nur die
Sehenswürdigkeiten besichtigen möchten, die Treppe am Montagne de
Bueren bietet jedem etwas.
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