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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 8. Juli 2009

Küsschen, Küsschen mit Tirili ...


Fest abgesteckte Bezirke sollen, wenn es nach dem Verein „Kussfreunde” geht, am Tag des Kusses, die Menschen in deutschen Innenstädten zum Küssen bringen .... Ist das jetzt wirklich Ernst? Brauchen wir eine solche Aufforderung? Haben die Leute vor lauter Finanzdebakel und Vollverarmung inklusive Verhartzung vergessen, wie es ist, sich zu küssen? Ok, wie soll es gehen?

Eine ganz besondere Kusszelle soll in München, Köln, Düsseldorf und Hamburg ein dermaßen romantisches Ambiente bieten, dass die Leute es genießen, sich in dieser Schachtel ein bisschen versteckt oder gerade vollbetont im Rampenlicht küssen zu können. Geht's noch? Kein Mensch braucht eine solche Zelle! Unsereiner küsst ungeniert unter der Laterne, auf der Bank, im Kaufhof-Eingang oder wo immer es sein soll...

Jetzt kommt es: Die Kusszelle, die einer blau gestrichenen britischen Telefonzelle ähneln soll, ist eigentlich eine Comedybox für RTL-Fans. An den Fenstern karierte Vorhänge, im Inneren ein Brett als erhöhten Sitzplatz, um Größenunterschiede auszugleichen, und aus Lautsprechern wird Vogelgezwitscher tönen. Darüber tickt die Kuckucksuhr aus China. Vor der Türe: ein Reh und eine Tanne auf grünem Plastikrasen.

Oh Gott, was für ein Schwachsinn... Kitsch as Kitsch can, der Kuss hat Besseres als diesen oberbayerischen Alpinscherz verdient.

Küsst ungeniert weiter, aber bitte ohne diesen Verein! Wer wissen will, was das Küssen auf biochemischer und archaischer Ebene bedeutet, liest hier.

Ein ganz ansprechender Versuch bei den Myspace-Dichtern siehe hier.



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