Ein NATO-Einsatz nach einem echten Angriff auf ein Mitgliedsland wäre hochkomplex, abgestuft und strategisch durchdacht. Hier ist ein detailliertes Bild davon, wie ein solcher Einsatz ablaufen könnte – basierend auf aktuellen Entwicklungen und militärischen Planungen:
Phase 1: Politische Aktivierung und Lagebewertung
- Artikel 4-Konsultationen: Sofortige Beratungen der NATO-Staaten, um die Bedrohung zu bewerten.
 - Artikel 5-Aktivierung: Falls ein bewaffneter Angriff bestätigt wird, erklären die Mitgliedsstaaten kollektive Verteidigung.
 - Krisenstab & NATO-Hauptquartier: Einrichtung eines operativen Kommandos zur Koordination aller Maßnahmen.
 
Phase 2: Militärische Mobilisierung
Luftverteidigung
- F-16 und F-35 Kampfjets: Sofortiger Einsatz zur Sicherung des Luftraums, wie bereits in Polen geschehen.
 - AWACS-Aufklärungsflugzeuge: Luftüberwachung zur Identifikation feindlicher Bewegungen.
 - Patriot- und IRIS-T-Raketenabwehrsysteme: Schutz gegen ballistische Raketen und Drohnen.
 
Bodentruppen
- NATO Response Force (NRF): Hochmobile Truppe mit bis zu 40.000 Soldaten.
 - Multinationale Brigaden: Stationierung in Grenzregionen, z. B. Litauen, Polen, Rumänien.
 - Logistik & Nachschub: Einrichtung von Versorgungsrouten und Feldbasen.
 
Marineeinsätze
- Fregatten und U-Boote: Schutz strategischer Seewege und Unterwasserinfrastruktur.
 - Minenräumung & Küstenverteidigung: Sicherung von Häfen und kritischen Küstenabschnitten.
 
Phase 3: Cyber- und Informationskrieg
- Cyberabwehrteams: Schutz kritischer Infrastruktur (Strom, Kommunikation, Transport).
 - Elektronische Kriegsführung: Störung gegnerischer Kommunikation und Radar.
 - Informationskampagnen: Öffentlichkeitsarbeit zur Stärkung der Moral und Abschreckung.
 
Phase 4: Eskalationskontrolle und Diplomatie
- Rote Linien definieren: Klare Kommunikation gegenüber dem Aggressor.
 - UN- und EU-Koordination: Sanktionen, diplomatische Isolation, Friedensvermittlungen.
 - Vermeidung eines Flächenbrandes: Ziel bleibt, Eskalation zu begrenzen und Rückkehr zur Diplomatie zu ermöglichen.
 
Aktuelles Beispiel: Operation „Eastern Sentry“
Nach russischen Drohnenverletzungen des polnischen Luftraums hat die NATO die Operation „Eastern Sentry“ gestartet:
- Eurofighter aus Deutschland, Rafale aus Frankreich, F-16 aus Dänemark wurden mobilisiert.
 - Fokus liegt auf Drohnenabwehr, Luftüberwachung und Abschreckung an der Ostflanke.
 
NATO-Operation „Eastern Sentry“
Start: bereits begonnen am 12. September 2025
Auslöser: Russische Grenzverletzungen des NATO-Luftraums über Polen und Rumänien durch Drohnen
Ziel: Verstärkung der Ostflanke zur Abschreckung und Verteidigung
Maßnahmen:
- Stationierung von F-16, Rafale, Eurofighter und F-35 aus 🇩🇰 🇫🇷 🇩🇪 🇮🇹 🇳🇱
 - Einsatz einer dänischen Fregatte zur Luftabwehr
 - Aktivierung von Patriot-Systemen der Bundeswehr
 - Aufklärungsflüge mit AWACS-Flugzeugen
 - SMS-Warnsysteme für Bevölkerung in Grenzregionen
 
Besonderheit: Fokus auf Drohnenabwehr und 
Zitat NATO: „Wir verteidigen jeden Zentimeter unseres Territoriums.“
Szenario: Angriff über den Suwałki-Korridor
Datum: 22. Oktober 2025
Ausgangslage: Russische Truppen aus Kaliningrad und Belarus starten einen koordinierten Vorstoß durch den Suwałki-Korridor – die schmale Landverbindung zwischen Polen und Litauen.
Ziel: Unterbrechung der NATO-Versorgungslinien ins Baltikum und Isolierung von Estland, Lettland und Litauen.
Verlauf:
- Russische Artillerie beschießt Grenzposten bei Suwałki
 - Fallschirmjäger landen nahe Druskininkai (Litauen)
 - Cyberangriffe auf litauische Kommunikationsnetze
 - Polnische und litauische Einheiten leisten Widerstand
 
NATO-Reaktion: Aktivierung von Artikel 5, Luftunterstützung durch F-35 aus Deutschland und schnelle Verlegung der NATO Response Force nach Kaunas.
Risiko: Eskalation zu einem großflächigen Konflikt mit direkter Konfrontation zwischen NATO und Russland.
Szenario: Angriff auf Kiew aus dem Norden
Datum: 18. November 2025
Ausgangslage: Russische und belarussische Truppen starten eine koordinierte Offensive aus dem Raum Gomel (Belarus) und Kursk (Russland) in Richtung Nordukraine.
Ziel: Einnahme von Kiew und Zerschlagung der ukrainischen Regierungseinrichtungen.
Verlauf:
- Gleichzeitiger Artilleriebeschuss auf Tschernihiw und Schytomyr
 - Fallschirmjäger landen nahe Browary, östlich von Kiew
 - Belarussische Spezialeinheiten durchbrechen Grenzposten bei Jelsk
 - Cyberangriffe auf ukrainische Strom- und Kommunikationsnetze
 
Ukrainische Reaktion: Mobilisierung der Territorialverteidigung, Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Kiew, Einsatz von HIMARS und Drohnen zur Abwehr.
Internationale Lage: NATO beruft Dringlichkeitssitzung ein, Polen und Rumänien erhöhen Alarmstufe, UN fordert sofortigen Waffenstillstand. Sicherheitsgarantien und Beistandsmodelle kommen zum Tragen.
Übersicht:Sicherheitsgarantien für die Ukraine
    2. Koalition der Willigen
    Gruppe westlicher Staaten (z. B. 🇩🇪 🇫🇷 🇬🇧 🇺🇸), die sich vertraglich zu militärischer Hilfe verpflichten – auch ohne NATO-Mitgliedschaft.
3. Stationierung von Truppen
    Friedensmission oder Abschreckungseinheiten direkt in der Ukraine oder an ihren Grenzen – z. B. nach dem KFOR-Modell.
4. UNO-Blauhelmmission
    Beobachtertruppen zur Überwachung eines Waffenstillstands oder Friedensvertrags (später).
5. NATO-ähnliche Garantien
    Beistandsverpflichtungen ähnlich Artikel 5 – jedoch außerhalb des offiziellen NATO-Rahmens.
6. Wirtschaftliche Absicherung
    Finanzhilfen, EU-Integration, Wiederaufbaufonds und Zugriff auf eingefrorene russische Vermögenswerte.