Sieger-Autoreninnen in 2021, keine männlichen Autoren dabei. Foto: Peter Herzer |
Die Donnersberger Literaturtage - eine private Initiative von Literaturbegeisterten - bieten Lesungen mit national und regional bekannten Autoren. Hauptbestandteil ist jedoch der Wettbewerb um den Susanne-Faschon-Preis des Landes, bei dem ausgesuchte Schüler*innen der 11.-13. Klassen ihre Texte an einem Tag nacheinander vorstellen. An den Schulen wird mit Schreiben von fiktiven Texten nicht mehr oder nur noch selten gearbeitet, im Vordergrund stehen Sach- und andere Textanalysen. Daher die Idee
Thomas Mayr kündigt die Lesung von Renate Demuth an. Foto: Peter Herzer |
In 2022 entfiel der Schüler-Wettbewerb bisher. Eine Siegerehrung des letztjährigen Wettbewerbs fand im November 2021 in Kaiserslautern statt, zu der mir keine Namen vorliegen. Immerhin gibt es ein Foto von Peter Herzer, der auch sämtliche anderen Fotos in diesem Beitrag sowie Videos zu Manfred Dechert und Katrin Sommer zur Verfügung stellte.
Außerdem gab es neu bei den Literaturtagen Improvisationen und Auftritte auf den Straßen des Veranstaltungsortes. Dieses Jahr war Kirchheimbolanden an der Reihe.
Interessantes am Rand: In Kirchheimbolanden gibt es als Pendant zum Queich- hambacher Literaturautomaten einen Kunstautomaten. Zieh dir ein kleines Kunstwerk anstelle von Fluppen! Foto: Peter Herzer |
Hier wurden erstmals in der Innenstadt an verschiedenen Stellen Tische und Stühle aufgestellt und Fußgänger eingeladen, Literatur direkt und ungefiltert vom Autor vorgetragen zu hören. Manche Autoren sprachen Passanten direkt an, ob jemand ein Gedicht hören wollte. Der Zuspruch war jedoch zurückhaltend, an manchen Orten sogar sehr schwach.
Im Museum im Stadtpalais dagegen herrschte schon eine höhere Akzeptanz.
Das Agitatorische, Menschen von der Straße per Direktansprache zum Zuhören zu bringen, konnten nicht alle Autoren umsetzen. Das ist auch eine Mentalitätsfrage. Die Idee wurde als solche im Verein zum ersten Mal verwirklicht und hatte einen eher experimentellen Charakter. Bei eintretender Gewöhnung in den Veranstaltungsorten kann jedoch eine mäßig steigende Akzeptanz erwartet werden. Wichtig sind vor allem Autoren, die vortragen und mitreißen können. Alessandro Stephan (Collage oben rechts, Facebook) zählt dazu, er schafft eine belebte Atmosphäre und bietet Anspruchsvolles. Neue Autoren müssen dazukommen, die Leute erreichen, kritische Themen bearbeiten können, oder vor allem auch einmal Schönes als Balsam für die Seele verbreiten. Autoren aus der ganzen Pfalz sind gefragt, gerne und vorrangig in Hochdeutsch. :-)
Dieses Jahr war noch Manfred Dechert (Facebook) aus dem Ludwigshafener Raum in Kirchheimbolanden zu Gast. Er verstärkte die Landauer Wortschatzgruppe (Ansprechpartner: Birgit Heid vom LVdP, beide bei Facebook auffindbar) als Gastautor und ist ein quasi assoziiertes Mitglied davon, aber auch ein "Alleinunterhalter". Viele Auftritte in allen nur denkbaren Formen in der Pfalz haben ihn zum Profi gemacht. Routiniert kann er seine Hörerschaft mit meist Nachdenklichem, aber auch Humorvollem erreichen. Seine Texte sprechen die Zuhörer an, provozieren und fordern, verlangen oft ein anschließendes Gespräch.
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