LOL = Laughing Out Loud®, Frankreich 2008, 103 Minuten, Regie: Lisa Azuelos
(Leipzig/UA) Vier Makkaroni auf einer trockenen Scheibe Toast? Das Tagesmenü auf einer Klassenfahrt? Diese vergnügliche Szene gehört zur französischen Komödie „LOL“, die Erinnerungen an den Kultfilm „La Boum – Die Fete“ (1980) weckt. Doch eine Kleinigkeit ist anders: Sophie Marceau, die damals als Liebeskummer geplagte 14jährige Vic ein Millionenpublikum eroberte, muss sich nun in der Rolle einer alleinerziehenden 40jährigen Mutter mit drei Kindern selbst mit einem pubertierenden Teenager herumschlagen.
Keine leichte Aufgabe, denn Lola (Christa Theret), von ihren Freunden Lol genannt, interessiert sich seit kurzem weder für die Schule noch für die Verbote ihrer Mutter, sondern nur für das andere Geschlecht. Als ihr Freund Arthur (Félix Moati) ihr nach den Sommerferien eröffnet, dass er mit einem anderen Mädchen geschlafen habe, und anschließend auch noch mit ihr Schluss macht, beginnt das Chaos. Lolas bester Freund Mael (Jérémy Kapone) tröstet sie, doch ist er gleichzeitig der beste Kumpel von Arthur. Lolas Mutter Anne hat währenddessen ganz ähnliche Probleme: Seit einiger Zeit trifft sie sich heimlich zu Rendezvous mit ihrem ehemaligen Mann Alain (Alexandre Astier) und verliebt sich auch noch in den Polizisten Lucas (Jocelyn Quivrin) vom Drogendezernat. Mutter und Tochter ähneln sich genau wie in „La Boum – Die Fete“ und haben mehr Gemeinsamkeiten, als sie glauben.
Mit ihrer flotten Teenager-Komödie führt die Regisseurin und Drehbuchautorin Lisa Azuelos dem Zuschauer ein altbekanntes Phänomen vor Augen: Manches wiederholt sich wohl immer wieder, z.B. das Verhältnis der Generationen untereinander. Im Film wird das in bezaubernden Szenen deutlich, wenn z.B. Anne von ihrer eigenen Mutter ermahnt wird, doch zum Rendezvous einen Schal umzulegen, oder wenn Anne Lola etwa beim Kiffen erwischt, aber selbst zur Beruhigung ab und zu mal eine raucht. Da ist er wieder: der innere Konflikt von Freundschaft und Autorität, den Mütter in der Erziehung ihrer Töchter austragen müssen. Den kann auch Annes „Psychotante“ mit ihrem „Hmm“ nicht lösen. Eine nette Idee fand ich es, in einer Filmszene, die einen Einkauf im Supermarkt zeigt als Hintergrundmusik die Melodie aus „La Boum – Die Fete“ laufen zu lassen. Sophie Marceau selbst antwortete in einem Interview auf die Frage: „Was ist das Wichtigste für Kinder? „Die Liebe. Wir müssen unseren Kindern sagen, dass wir sie lieben. Nur wenn wir ihnen genug Liebe geben, können sie zu liebevollen Erwachsenen heranwachsen.“ Oder wie schon Pestalozzi sagte: „Erziehung ist Liebe und Vorbild.“ Es gelang mit dem Film eine liebenswerte Komödie, die Eltern wie Teenies gleichermaßen Spaß machen wird.
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