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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 29. Juni 2012

Buchbesprechung. Wie man jede Lüge erkennt

Pamela Meyer
Wie man jede Lüge erkennt:
Zeichen verstehen, Täuschung durchschauen, Wahrheit ermitteln

München 2011, 280 Seiten, Broschur,
EUR 17,99, mvg Verlag


Ich weiß, dass du lügst!


Wir werden jeden Tag im Schnitt fast 200-mal belogen. Dennoch sind Menschen unglaublich schlecht darin, Lügen zu erkennen: Unsere Erfolgsquote liegt bei nur 52 %, also kaum besser, als wenn wir einfach eine Münze werfen würden. Mit diesem Buch können wir etwas dagegen tun: Durch die Verknüpfung von drei Disziplinen – Gesichtserkennungstraining, Befragungstraining und einer umfassenden Studie über Betrugstechniken – erhalten wir das umfassende und entscheidende Wissen, wie wir Lügen entlarven und die richtigen Informationen herauslesen können.
In diesem Buch dürfen Sie mal wieder Detektiv und Entlarver sein, nicht nur was die Körperhaltung angeht.

Mit Meyers BASIC-Methode lernen wir Schritt für Schritt, wie wir in Zukunft Lügner sofort identifizieren, und erhalten darüber hinaus erprobte Vorgehensweisen und Techniken, wie wir künftig zuverlässig die Wahrheit herausfinden können. Denn Hinweise auf Unwahrheiten und Betrügereien gibt es überall – wir müssen nur die Geheimsprache der Gesten, Gefühle und Schlüsselwörter verstehen.

Pamela Meyer ist die Gründerin von Simpatico Networks, einer der führenden Firmen, die soziale Netzwerke im Internet betreiben. Sie hat einen MBA in Harvard absolviert und ist zertifizierte Betrugssachverständige. Sie ist umfassend ausgebildet in Interview- und Befragungstechniken, der Interpretation von Mikroexpressionen des Gesichts und der Körpersprache sowie der Analyse von Aussagen und Verhalten. Für das Buch "Wie man jede Lüge erkennt" hat sie mehrere Jahre mit einem Forschungsteam zusammengearbeitet und eine umfassende Studie über Lügen und Betrug zusammengestellt.

LESEPROBE:
Steve Marks, ein Risikokapitalanleger aus Nord-Kalifornien, hatte ein gutes Gefühl, als er im Herbst 2005 das Büro des Geschäftsführers betrat. Er war zu Gast bei einer jungen, aufstrebenden Firma für Computeranimationen, um herauszufinden, ob es sich lohnen würde, in diese zu investieren. Sie schienen auf Anhieb gut zusammenzupassen. In der Firma, die in San Franciscos angesagtem Stadtteil South of Market gelegen war, traf er auf modebewusst gekleidete junge Animatoren, die eifrig an ihren Schreibtischen arbeiteten und mit energischen Schritten die lange, offene Bürofläche überquerten.
Marks war vom Enthusiasmus der Angestellten und der produktiven Atmosphäre des Ortes begeistert. Genau das war es, was ihm vorgeschwebt hatte. Ihm war bekannt, dass die Firma ihre Produktionskosten um 40 Prozent des branchenüblichen Durchschnitts gesenkt hatte. Ein Teil der Arbeit wurde nach Fernost ausgelagert, was ideale Voraussetzungen dafür schaffte, den Markt in ein paar Jahren zu beherrschen. Die Zahlen sahen gut aus – nun musste er sich nur noch vergewissern, dass der Geschäftsführer genügend Weitsicht besaß, um das Unternehmen zu einer sicheren und einträglichen Investition zu machen.
Der CEO verschwendete keine Zeit mit einer formalen Präsentation. Vielmehr führte er Marks durch die diversen Räumlichkeiten, wies auf verschiedene Aspekte der Arbeit hin und beantwortete Marks’ Fragen quasi im Vorbeigehen. Diesem fiel auf, dass er hastig sprach und manchmal einige Wörter durcheinander brachte, ansonsten aber wirkte er selbstbewusst und gefasst. Er war eindeutig stolz auf das, was seine Firma in so kurzer Zeit erreicht hatte, und Marks konnte sehen warum. Nach der Besichtigung bedankte er sich beim Geschäftsführer und ging zu den Aufzügen. Er war sich praktisch sicher, dass er mit guten Nachrichten ins Büro zurückkehren würde.
Auf seinem Weg zum Ausgang passierte er einen Schreibtisch, an dem eine ganz in Schwarz gekleidete junge Frau saß. Mit ihrer Lederweste und dem Nasenring wirkte sie auf ihn eher wie eine partyfreudige Nachtschwärmerin als eine gewissenhafte Büroangestellte – was aber auch nicht weiter ungewöhnlich war, denn schließlich handelte es sich um eine junge, unkonventionelle Firma.
Marks hielt inne und beobachtete die Frau, die angestrengt auf den Bildschirm starrte.
»Woran arbeiten Sie denn gerade?«, fragte er beiläufig.
Die junge Frau sah ihn an.
»Woran ich gerade arbeite? Ach, nur so eine Softwaregeschichte«, entgegnete sie.
Sie unterhielten sich eine Weile über unverfängliche Themen, bis Marks sich schließlich verabschiedete. Er hatte es sich anders überlegt. Er wusste, dass er nun doch nicht in die Firma investieren würde. Marks schritt geradewegs zurück ins Büro des Geschäftsführers, doch diesmal wollte er ihm einige völlig andere Fragen stellen. Es dauerte nicht lange, bis er die Gewissheit erlangt hatte, dass die junge Frau und viele der anderen »Firmenangestellten« in Wirklichkeit Schauspieler waren.Sie waren für Marks’ Besuch engagiert worden, um den Eindruck von Geschäftigkeit und florierendem Unternehmertum zu erzeugen – das Gegenteil von dem, was tatsächlich der Fall war: Tatsächlich stand die Firma kurz vor der Insolvenz. Marks war somit Zeuge geworden, wie die Schauspieler Honorare einstrichen, die eigentlich für ein Personal bestimmt waren, das gar nicht existierte. Mehr noch, er hatte es vermieden, eine überaus schlechte Investition zu tätigen.
Wie war ihm das gelungen? Bevor wir die Verhaltensweisen besprechen, die Ihnen helfen, Täuschungen zu entlarven (siehe hierzu die Kapitel drei, vier und fünf), sollten wir uns zunächst einen größeren Überblick über das Phänomen der Lüge und ihre verschiedenen Spielarten verschaffen.

Von Lügen umgeben
Steve Marks’ Geschichte ist nur ein schillerndes Beispiel für jene Art von Täuschungen, die uns tagtäglich begegnen. Nur allzu oft hören wir in den Medien von Menschen, deren Vertrauen missbraucht wurde – von einem unehrlichen Börsenmakler, Anlageberater, Angestellten oder von einem Vorstandsmitglied, das Informationen an die Presse durchsickern ließ, sowie von den fatalen Konsequenzen, die dieser Vertrauensbruch mit sich brachte. Und wenn Ihnen die Fülle an schlechten Nachrichten nicht ausreicht, um sich verwundert die Augen zu reiben und zu fragen: »Könnte mir das auch passieren?«, dann sollten Sie sich einmal die folgenden Statistiken vor Augen führen:
– Jeder vierte Amerikaner findet es legitim, seine Versicherungsgesellschaft zu belügen.(2)
– Ein Drittel aller Bewerbungsschreiben enthält vorsätzlich falsche Informationen.(3)
– Jeder fünfte Angestellte in den USA gibt an, ihm sei bewusst, dass am Arbeitsplatz betrügerische Machenschaften an der Tagesordnung sind. (4)
– Über 75 Prozent aller Lügen bleiben unerkannt. (5)
– Täuschungen und Betrügereien kosten die Geschäftswelt der Vereinigten Staaten jährlich 994 Milliarden US-Dollar – was in etwa 7 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts entspricht. (6)

LAD MAL WIEDER GÄSTE EIN (Rezepte): Ankes Aalsuppe mit Schwemmklößchen (Hamburg)

In vielen Küchen europäischer Länder gibt es so manches Gericht, das wegen seiner regionalen Art der Zubereitung im Ruf besonderer Originalität steht. Dazu gehört auch die »Hamburger Aalsuppe«. Oft bestaunt, viel gerühmt, von Gourmets gelegentlich sehr kritisch geprüft, weil sie mit ihrer süß-sauren Üppigkeit mancherlei scheinbar Unvereinbares zu vereinen wagt. Für den norddeutschen Feinschmecker verkörpert sie eine kulinarische Weltanschauung. Aus dieser Küche kommen hier im Blog noch einige sehr eigenwillige, aber wohlschmeckende Kombinationen ...

 
Zutaten für 6-8 Personen:
2 kg    Schinkenknochen vom Katenschinken
3 l        Wasser
750 g  kleine Ostseeaale = 300 g filetierte Aals
150 g  Kurpflaumen (entsteint)
l Btl.     Backobst
1-2       Äpfel
3 EL    Johannisbeergelee
2 EL    Essig
1 Bund  Suppengrün
 
2 Stangen Lauch, 2 Mohren, 1 kleine Sellerieknolle, 1 Zwiebel
 
Salbei, Thymian, Bohnenkraut, Majoran, Basilikum, Pfeffer, Salz, Zucker, Petersilie

Schwemmklößchen:
1/4 l Wasser, 80 g Butter, 1 Prise Salz, 125 g Mehl, 3 Eier, etwas Muskat

Die Schinkenknochen zerkleinern, in einen großen Suppentopf geben und mit Wasser bedecken. Einmal aufkochen lassen, gut abschäumen. Die Gewürze, das Backobst sowie das geputzte Suppengemüse und Zwiebeln hinzufügen. Die Brühe bei leichter Hitze etwa 2 Std. langsam köcheln lassen. Sie darf nicht sprudelnd kochen, da sie sonst trübe wird.
Lauch, Mohren, Sellerie in Streifen oder Rauten schneiden. Den vorbereiteten, filetierten Aal in 2 cm breite Stücke schneiden. Die Brühe durch ein Haarsieb oder Passiertuch gießen, entfetten und mit Salz, Pfeffer, Zucker, Johannisbeergelee und Essig abschmecken. Erneut zum Kochen bringen und die Gemüsestreifen und Aalstücke in der Brühe langsam garziehen lassen.
Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse herausstechen und in feine Scheiben schneiden. In den letzten Minuten zusammen mit den Pflaumen in der Brühe ziehen lassen.
Für die Klößchen Butter zerlaufen lassen, Mehl unterrühren, dann die Eier, mit Salz und Muskat würzen und im heißen Wasser garen lassen.

Dichterhain: HAIKU II von Viktoria Vonseelen

















Fordernde Winde
Erklimmen Mauern aus Stein,
Umtanzen mein Herz.


Sternenklar die Nacht:
Dem Himmel entgegen fällt
Mein staunendes Ich.


Ruf der Nachtigall
Weckt Sehnsucht. Will sein deine
Königin der Nacht.



(c) Viktoria Vonseelen, Sprecherin (http://www.viktoria-vonseelen.de/)

Donnerstag, 28. Juni 2012

Buchbesprechung: UNTERIRDISCHES SAARBRÜCKEN von Florian Brunner

 Florian Brunner
Unterirdisches Saarbrücken
Stollen - Bunker - Felsenkeller.
Einblicke in den Saarbrücker Untergrund
Geistkirch Verlag 2011

Florian Brunner, Fotograf und Verleger, ist für dieses Buch abgetaucht in das unbekannte Saarbrücken, das tiefer gelegte und tieferliegende und hat Interessantes ausgegraben. In seinem Buch mit einzigartigen Fotos, Hintergrundinformationen und bislang unveröffentlichten Karten, gelingt ihm ein faszinierender Überblick über das unbekannte unterirdische Saarbrücken.

Im Keller der Geschichte sozusagen..., im Gedärm des Stadtorganismus, der Kanalisation. Daneben, viel größer und zwischen all den kriegerischen Zwecken, Bunker und Lazarette, ganze Krankenhäuser aus jahrzehntelanger Kriegsbesessenheit der Deutschen Richtung Westen natürlich die genießerischen Momente - der Keller des Hofbräuhauses oder fantastische Weinkeller - und last not least die Notrundfunkstation.

Das geschäftige Stadtbild der Landeshauptstadt Saarbrücken täuscht über die Vielfalt hinweg, die es im Untergrund zu entdecken gibt. Die Eingänge in den Untergrund sind allerdings heute kaum mehr auszumachen.
Sensationell sind auch die Superlativen: Durch die hochbrisante geografische Lage an der einstigen Kriegsfront im 2. Weltkrieg war Saarbrücken ein Pulverfass. So stehen den Bürgern auch aus dieser Zeit in über 160 Bauwerken rund 60.000 Schutzplätze zur Verfügung, die größte Schutzplatzdichte in Deutschland.

Im Untergrund liegen zudem gigantische Felsenlabyrinthe, Anlagen aus dem Mittelalter, dem Kalten Krieg, rund 70 Kilometer begehbarer Kanalisation und ein Stollen, der in seiner Gesamtlänge den Gotthard-Straßentunnel übertrumpft.
Daher kann sich Saarbrücken mit anderen Großstädten messen, die bereits mit einem regelrechten Untergrund-Tourismus aufwarten können. Einen ersten Schritt in diese Richtung ist nun gegangen worden:

Das unterirdische Saarbrücken war bislang noch nicht umfassend dokumentiert. Bei seiner aufwändigen Spurensuche begab sich der Fotograf Florian Brunner in die Tiefen seiner Heimatstadt und machte dabei spannende Entdeckungen. I

Florian Brunner (*1961) ist Fotografenmeister, lebt in Saarbrücken und arbeitet in der Verlags- und Werbebranche.
Sein Interesse für das Verborgene führte ihn in den Saarbrücker Untergrund. Mit seiner Kamera und dem Blick für das Außergewöhnliche begab er sich auf eine spannende Entdeckungsreise. Dabei begegneten ihm interessante Menschen und Zeitzeugen, die ihm sensationelle Einblicke ermöglichten. Die Vielfalt, die der Untergrund seiner Heimatstadt bietet, übertraf seine Erwartungen um Längen.


AKTUELLE TERMINE:

+++ 20. August 2012, Heusweiler:
Vortrag über das Unterirdische Saarbrücken. Private Veranstaltung.

+++ 3. Oktober 2012, Berlin: Vertretung des Saarlandes beim Bund:
Mehrere Vorträge von Florian Brunner über das Unterirdische Saarbrücken. Genaue Zeiten und weitere Informationen folgen. . .

http://www.unterirdisches-saarbruecken.de

Dichterhain: LIEBE HEILT von Hannes M. Pum

LIEBE HEILT
von Hannes M. Pum

 











HAST DU BEMERKT DIE WANDLUNG DEINES ICH
IN DEM AUGENBLICK, DA DU DEINE LIEBE ERKANNTEST?
IN JENER EWIGKEIT, IN DER ALLE LAST VON DIR WICH;
IN DER DU DEINEN KUMMER VERBRANNTEST.

WIE DU, FREI VON JEGLICHEM GEDANKEN,
SCHWEBEND DEINE SEELE BERÜHRTEST,
WIE ALL DEINE TRÄUME IN DIR VERSANKEN,
DA DU DEINE LIPPEN AN SEINE FÜHRTEST.

WIE MUSIKGEWORDENE ERDE
BEGANN, DEINE VERLETZUNGEN ZU HEILEN,
ALS DEIN LIEBSTER DIR GESTAND, ER WERDE
MIT SEINER LIEBE EWIG BEI DIR VERWEILEN.

(c) Hannes M. Pum
Er ist Autor und Regisseur an der Bühne St. Oswald, Theater für eine freie Gesellschaft, in Österreich.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Neues von TRIKONT (Our own voice - Stimmen Bayerns): DER RAUSCH

Nach den beiden 2011 erschienenen CDs "Die Liebe" und "Der Tod" in der Reihe "Stimmen Bayerns" folgt nun die dritte:
"Der Rausch"


Eine einzigartige Enzyklopädie der bayerischen Seele. Gedichte, Kurzgeschichten, Essays, Musik, Songs und Sketche, Radiofeatures, Soundcollagen, Film-Tonspuren und 0-Töne.
Herausgeber sind Eva Mair-Holmes, Andreas Koll und Achim Bergmann.
Wir wachsen auf und werden alt und ständig spricht jemand zu uns und wir sprechen mit anderen. Der Klang der Sprache vermittelt uns wie wenig sonst Vertrautheit, Beständigkeit und Stabilität. Nicht nur im Privaten findet Sprache ihren Ausdruck, es gibt quasi noch ein Allgemeingut an Stimmen. Stimmen aus dem Radio, die uns in Vergangenes zurückkatapultieren oder uns Neues zeigen: den Kommissar im Fernsehen, den Moderator unserer Lieblingssendung, den Kasper! Auf der Kinder-Kassette von vor vielen Jahren, den Volksschauspieler mit seiner unverwechselbaren Klangfärbung, das rollende r der Nachrichtensprecherin aus einer Zeit, in der es nur ein Fernsehprogramm gab usw. usw.
Stimmen die fast jeder kennt, die das Zuhause aller sind und eine Verbindung herstellen zwischen uns und den anderen. Sie stehen für den Klang Bayerns, sie sind ihr populärster Ausdruck. Generationen sind mit diesen Stimmen groß geworden - sie beinhalten Klischees und Abgrund, Verschrobenheit und Sentimentalität.
Diese Stimmen und der Klang ihrer Sprache verkörpern gleichsam die »bayerische Übereinkunft«, sie sind das »Einheimischsein« jedes einzelnen. Dieses Gefühl an einem Ort daheim, also »einheimisch« zu sein, wird sicher unterschiedlich wahrgenommen - aber jeder, der länger an einem Platz lebt, der seine Aufmerksamkeit und sein Interesse einer Gegend widmet, wird wissen, was dieser Begriff bedeutet und was wir damit meinen.
Unsere "Stimmen Bayerns" können deshalb auch ohne Dialekt sprechen und trotzdem mit dem Lebensgefühl einer Gegend verbunden sein. Das Sprechen wird in dieser Sammlung nicht nur als Transportmittel von Inhalten benutzt, es geht um den Sound von Sprache und um die schiere Freude am Lebendigsein, (selbst wenn man dem Tod ins Auge sieht). Es geht um Rhythmus und Melodien des Denkens, in denen gemeinsame und individuelle Erfahrungen zusammenfließen und plötzlich von allen erkannt und verstanden werden können.

»Ich möcht mich mal richtig in der Sprache darenna.« Herbert
Achternbusch
»Im Grunde besitze ich nur meinen Geburtsort und bin besessen von seiner Sprache.« ross MacDonald
»Eine Sprache vorstellen heißt, sich eine Lebensform vorstellen.« Ludwig Wittgenstein

Weitere CDs in dieser Reihe werden unter anderem sein:

"Die Freiheit." "Der Irrsinn." "Mord und Totschlag."

PRESSESTIMMEN
„..ein außergewöhnliches akustisches Projekt, das das Münchner Label da begonnen hat. In Planung sind bereits weitere, verheißungsvoll klingende Zusammenstellungen zu den Themen Rausch, Freiheit, Verbrechen, Hass, Betrug sowie Mord und Totschlag. Nun ist das bajuwarische Sonderbewusstsein von jeher beliebter Gegenstand ethnologischer Untersuchungen. Wohlstand, Stolz und Lebensart eines - das bisserl Barockbrimborium einmal beiseitegelassen - jahrhundertelang ja nicht sonderliche produktiven Völkchens irritieren das ahnungslose, sich ständig irgendwie vergeblich krummlegende Nordlicht immer wieder. Wie machen die das da nur im Süden? So fragt der neidische Saupreiß. Ist es die katholische Akzeptanz des üblichen existenzieilen Dramas, wodurch immerhin der ganze undramatische Rest wiederum lebenswert wird, wohingegen der uneinsichtige Protestant - du Rindviech, du depperts - das Drama durch unermüdliche Rackerei gänzlich und total verschwinden lassen möchte? Bekanntlich ist das die große Illusion innerweltlicher Askese, wie auch immer: Warum Liebe wehtut und dennoch süchtig macht, erfahren wir hier von den bayerischen Größen Albert Ostermaier, Josef Bierbichler und Franz Xaver Kroetz; wir hören Martina Gedeck Ödön von Horvath lesen und Gustl Bayrhammer Ludwig Thoma... Die Liebe wird ebenso wenig neu erfunden wie das bayerische Rätsel definitiv gelöst. Wer jedoch in den Seelenhaushalt jener Weltgegend hineinhorchen möchte, der kommt an dieser intelligenten wie amüsanten, naturgemäß exzessiven Sammlung nicht vorbei - getreu dem Motto „Imog di scho". Oder, um mit Marcus H. Rosenmüller zu singen: „schalalala, ist die Liebe nicht schön." DIE ZEIT

Dichterhain: HEIMKEHR von Walter Brusius




Heimkehr




Schon seit einiger Zeit ging Paul durch den Garten, an Büschen und Bäumen vorbei, aber er konnte sich an nichts mehr erinnern. Irgendwo hier im Garten war das Grab seines Vaters.

Die Mutter hatte so unter dem Verlust ihres Mannes gelitten, dass sie Paul, ihr Kind, dabei ganz vergessen hatte. So etwas kann passieren.

Nicht nur den Frauen.

Der Garten war sehr groß, ein hoher Zaun aus Eisen war drum herum. Die Tür quietschte wie eine von einem Gefängnis, das war schon schrecklich genug, und schwer war sie zu öffnen.

Man kann nicht ewig Kind sein.

Viel, viel, viel war mit Efeu zugewachsen. Wie eine Tischdecke bedeckte es vieles. Und machte den Garten dunkel.

Auch noch, dazu.

Die hohen Bäume, sie sahen mit den Ästen alle wie der Vater aus. 



Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Mehr Informationen siehe PORTRAITS
 

Dienstag, 26. Juni 2012

Für Sie besucht: Patrick Roth in den Heidelberger Poetikvorlesungen




Die erste Poetikvorlesung von Patrick Roth in Heidelberg am 22.6.2012 (2012 die 20. Poetikvorlesungen) war ein fesselnder Vortrag, der uns erläuterte, was es mit dem geheimnisvollen Titel der Vorlesung BILD-FLAMME auf sich hat. Wir tauchen ein in Patrick Roths Biografie, ins Jahr 1972, einen Tag vorm Deutsch-Abitur in Karlsruhe, wo die Mutter eines Freundes die beiden Cineasten nach Frankfurt/Main karrte, um sie den letzten Film des D.W. Griffith-Festivals (D.W. Griffith galt ihnen als Gott des Stummfilms) im dortigenTurmkino erleben zu erlassen. In BIRTH OF AMERICA gab es eine Szene, in der ein junger Soldat Abschied von seiner Geliebten nehmen will, sie dabei nicht am Fenster sieht, dafür aber weiß, dass sie hinter dem Vorhang steht. Neben ihm ein gesatteltes Pferd. An dieser Stelle nahm P. Roth damals eine Bildflamme wahr, eine fahrende Lichtsäule von rechts nach links, wie ein Blitz, ein objektiv ihn ergreifendes Gefühl, ein Spezialeffekt.
                25 Jahre danach verstand er, dass es das nicht wahr, auch kein Laborfehler etwa, denn beim Wiedersehen des Films entpuppte sich das Damalige als Fata Morgana. Ihm wurde klar, dass es ein psychisches Geschehen, eine psychische Szene hineinschießend in die filmische Szene war.
                Der Autor hat ein teleologisches System entwickelt, indem es keinen typischen Sinnverlust der Moderne oder gar einen Mangel an Sinn gibt, sondern vielmehr eine Sinnanreicherung, fast schon ein Diktat des Sinns. Denn jeder sucht, was er  s o l l. Alles Handeln ist traumvermittelt und mehr, es ist eine Botschaft von Gott, um es so direkt zu sagen. Das Handeln wird zu einer Reinkarnation der Träume. Und so lebt auch jeder Mensch die Antwort auf die Fragen der Existenz, bevor er es versteht ...
                Das frühere, eigentliche Ich wird noch einmal abgebildet in einem verwirklichenden, handelnden, auslebenden Ich. Gottes Rolle ist hier bestimmend.
                Den Autor veranlasste die Begegnung mit der BILD-FLAMME bald danach zu seinem Projekt DIE FLAMME, das erst 1984 nicht als Film, wie geplant, sondern als Hörspiel herauskam. Genauso verband sich das Bild des gesattelten Pferdes aus der BILD-FLAMME mit dem eines Navarro-Indianers auf einem Pferd im Mainzer Dom in einem Traum. Dieses Traumbild drehte er als die letzte Szene seines Filmes 12 PLACES I REMEMBER im Death Valley, um sie mit der Szene im Mainzer Dom zu überlagern und festzuhalten. Dabei stieg das Pferd mit Indianer unerwartet auf und wurde zu genau der gesuchten Szene im Traumbildkontext des Sinnsuchers P. Roth.
                Auf den Achsen der Flammen, der Pferde, des Indianers wird die BILD-FLAMME zu  einem Sinngeber, Richtungsweiser, der über den Umweg der Holocaust-Erfahrung und -Aufarbeitung, der das Leid mit in das Leben brachte, ihn, den Autor, mit jeglicher Form des Dunkels, Abgrundes, Horrors und Schreckens konfrontierte. In einer Conjunctio der Gegensätze wird eine Doppelexistenz evident: Abgrund, Tiefe, Gott, Sinn auf der einen Seite und Horror, Schrecken auf der anderen Seite. In der Metapher "Ein Meer der Gnade stößt an einen Feuersee" wird klar, dass der über das Unbewuste sich vermittelnde Gott der Tiefe, des Abgrunds gute und schlechte Zustände, extreme Gegensätze kennt und gleichzeitig zulässt - mit einem höheren Sinn, der die Sucher weitertreibt. Die Conclusio daraus: Man muss Gott lieben  u n d  fürchten!
                Der Kreis der Suche schließt sich mit einem alles entscheidenden Traum vom 23.1.2012, in dem ein Navarro-Indianer eine weiße Frau vorstellte, deren Gesichtshälfte stark verbrannt war. Statt das Gesicht zu berühren fasst der Träumende jedoch die Hände der Frau, deren Arme sogar vom Indianer gestützt und hingeführt werden und die Berührung erst ermöglicht. Dieser Traum, der zu einem Versöhnungsakt der Berührung bewegte, aufforderte mit dem Leid zu leben, es nicht anzuerkennen, es aber zu integrieren in sein Leben, war eine Botschaft, sich selbst mit dem Leid zu versöhnen.
                Zur Erklärung wiederum reihte sich innerpsychisch ein Gemälde des Schweizer Malers Birkhäuser ein, DER GESPALTENE. Der Indianer gibt dem Traumich förmlich die in Obhut genommene Frau, um eine Gewahrwerdung der und Versöhnung mit den begangenen Verbrechen zu erreichen, und weiter, übertragen auf den Holocaust, das Verbrechen an den Juden anzunehmen, sich auch damit zu versöhnen. So vermittelt sich letztendlich die Deutung, dass der Träumende nach Amerika gesandt wurde, um diese Frau zu retten, die Verbrechen an ihr zu sühnen, eine Versöhnung einzuleiten ...

Dichterhain: DIE LIEBE DER FRAUEN von Ute AnneMarie Schuster

(c) gleichnamiges Bild von Gabriele Springer







 Die Liebe der Frauen


Leise tanzen sanfte Hände,
über eisigkaltes Glas.
Atem schluckt die Fensterscheibe,
sie will nichts mehr als nur DAS.


Softig weich und so ein Absatz,
Frau steht kurz vorm Herzinfarkt.
Zitternd trommeln kleine Finger,
gleichsam mit dem Herz im Takt.


Haben, haben stöhnt die Seele,
selbst wenn dieser Schuh mich drückt.
Haben, haben spricht das Mündchen,
ohne ihn werd ich verrückt.


Auch die Freundin denkt nicht anders,
dieser Schuh gehört nur mir.
Doch wir haben ja vier Füße,
also bleibt der Schöne hier.


Wie so oft hat Frau verzichtet,
nimmt ihn mit in ihren Traum.
Dort läuft sie dann über Wolken,
Absatzschmerz, den gibt’s dort kaum


(c) Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria

Dichterhain: STUFEN AM HIMMEL von Volker Friebel















Stufen am Himmel


Einhundertundeinundvierzig Stufen führen zu dir,
ins Haus am Himmel. Ich bin sie
alle gegangen, wieder und wieder.


Wolken treiben, während ich gehe,
hinterlassen den Himmel uns, unberührt.


Vögel singen, während ich gehe,
tönen die Farben des Himmels uns her.


Blumen blühen, während ich gehe,
schlagen das Geheimnis des Lebens uns auf.


Einhundertundeinundvierzig Stufen führen zu dir,
ins Haus am Himmel. Ich bin sie
alle gegangen, wieder und wieder.


(c) Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Die sieben Töne des Waldes. Gedichte, Haiku und ein Essay. 2011

Montag, 25. Juni 2012

Literatur aus der Schweiz: orte 169 - ERIKA BURKART


orte 169: Erika Burkart: Die Sprache der Schatten verstehen

Die freie Autorin Erika Burkart gehört zu den prägenden Gestalten der Schweizer Literatur im 20. Jahrhundert - und auch heute, zwei Jahre nach ihrem Tod im aargauischen Muri, sind ihre Gedichte, ihre Aufzeichnungen in Prosa und ihre Erzählwerke so lebendig wie je. Wie sehr Erika Burkarts Texte uns nach wie vor ergreifen, Abgründe ahnen lassen und nachdenklich machen, wird in diesem orte-Heft fassbar: drei Lyrikkenner, der Literaturkritiker Roman Bucheli, orte-Herausgeber Werner Bucher und der Schriftsteller Ernst Halter, haben dafür ihre jeweils persönliche Auswahl an Erika Burkart-Gedichten zusammengestellt und beleuchten so dieses reiche Oeuvre von verschiedenen Seiten. Dazu kommen persönliche Erinnerungen an die Autorin und Würdigungen ihres Werks von Brigitte Fuchs, Ernst Halter, Markus Manfred Jung, Ana Lang, Fridolin Stähli und Heidi Widmer- und nicht zuletzt eine Auswahl bisher unveröffentlichter Prosanotate aus dem Nachlass von Erika Burkart. Damit bietet orte 169 allen, die diese große Dichterin schon besser kennen, Gelegenheit, Erinnerungen aufzufrischen -und bei den anderen weckt das Heft hoffentlich die Neugierde, sie genauer kennenzulernen.


orte - Schweizer Literaturzeitschrift, Nr. 169 (2012): „Erika Burkart: Die Sprache der Schatten verstehen". 80 Seiten, CHF 14-/ EUR 8.-
Erhältlich im Buchhandel oder direkt bei: orte-Verlag, Rüteggstrasse 48, CH-9413 Oberegg AI, Tel. 071 888 15 56, www.orteverlag.ch, info@orteverlag.ch

Dichterhain: WORTE AUS SEIDE von Birgit Heid



Worte aus Seide


Ein Kleid
aus Seide
hatte sie genäht
und zeichnete darauf
eine offene Türe


sie schrieb die Gedanken
in ihr Stoffbuch
ein Baum
wuchs aus dem Grab
und Vögel flogen hindurch


nähte Handschuhe
aneinander
Uniformen wurden eins
alles hängt zusammen
sagte sie

(c) Birgit Heid 

Sonntag, 24. Juni 2012

Buchbesprechung: SUNRISE von Patrick Roth


Patrick Roth
SUNRISE
Das Buch Joseph. Roman
Göttingen 2012, 510 S., geb., Schutzumschlag,
14,90 € (D), Wallstein Verlag

Patrick Roth ist in den letzten Jahren immer wieder als einer der zentralen deutschsprachigen Autoren zum Thema »Literatur und Religion« in Erscheinung getreten.
In seinem neuen Roman SUNRISE erzählt er die Geschichte von Joseph von Nazaret, dem Ziehvater Jesu. Ihm, der in der biblischen Überlieferung stets eine Randfigur geblieben ist, gibt Patrick Roth eine Geschichte. Er erzählt von einer ersten Frau Josephs und dem gemeinsamen Kind, das dem jungen Vater in einem dramatischen Sturm aus den Händen gleitet und ertrinkt. Später befreit Joseph einen ägyptischen Sklaven und verletzt dabei den Aufseher schwer. Diesem Aufseher begegnet er im Laufe seines weiteren Lebens immer wieder, und auch der befreite Sklave ist in seinen Träumen und Visionen präsent. Spricht Gott durch diese Begegnungen zu Joseph und was trägt er ihm auf?
Zentral für die Person Josephs ist seine Menschlichkeit. Er empfängt den Auftrag, wie Abraham seinen einzigen Sohn zu opfern, und hofft, dass auch er nur auf die Probe gestellt werden soll. Doch das Opfer findet nicht statt, und dadurch ermöglicht Joseph eigentlich erst die Leidensgeschichte Jesu, wie sie in der Bibel berichtet wird.
Diese bewegende Geschichte erzählt Patrick Roth in einer Sprache, die an die Bibel angelehnt ist und in ihrer elementaren Erzählkraft einen starken Sog entwickelt.

»Die Literatur darf das Erhabene und das Pathos reiten wie ein Sternenross - wenn sie kann. Und Roth kann es wie niemand sonst.« (Hubert Winkels, Die ZEIT)

Patrick Roth, geb. 1953 in Freiburg/Breisgau, wuchs in Karlsruhe auf. Er studierte in Paris und Freiburg (Anglistik, Romanistik, Germanistik), ab 1975 in Los Angeles (Filmregie und Filmproduktion, Schauspiel, Drehbuch). Seitdem lebt er in Kalifornien.
Er drehte Kurzfilme und veröffentlicht seit 1990 Romane, Novellen, Theaterstücke und Hörspiele (u.a. Riverside, Johnny Shines, Corpus Christi, Starlite Terrace, Die Nacht der Zeitlosen). Er erhielt u.a. den Rauriser Literaturpreis, den Hugo-Ball-Preis, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und war Mainzer Stadtschreiber.
Zurzeit laufen die Heidelberger Poetikvorlesungen (noch bis 5.7.), siehe Internet, die einem 3 besondere Abende bereiten werden. In Teil eins ging es im Wesentlichen um Traumbilder als Leitfiguren für das Handeln, das Leben und das Geführtwerden - die Bild-Flamme.

Dichterhain: KLEINES MÄDCHEN von Carmen Olivar


    Kleines Mädchen


(c) Tanja Eickhoff
    Du wurdest hineingeboren, in eine Welt,
    in der du nicht willkommen warst.
    Kein Wunschkind. Bastard.


    Wurdest vernachlässigt und ignoriert,
    gaben sie dir doch das Gefühl ungeliebt
    und unliebenswert zu sein.


    Es stimmt mich unsagbar traurig,
    wenn ich daran denke,
    wie sie dich grausam und gedankenlos neckten,
    sie dir Schimpfnamen gaben
    und sie unglücklich waren, dass es dich gab.


    Bekamst keine Liebe,
    deine  Mutter war nie für dich da.
    Doch du – kleines Mädchen,
    sehntest dich nach Anerkennung,
    nach einer Hand, die dich hielt.


    So verging Jahr um Jahr,
    weintest viele Tränen,
    warst stumm geworden,
    voller Trauer und Verzweiflung,
    wolltest nicht mehr, wolltest gehen,
    um zu vergessen – suchtest Erlösung.


    Doch deine innere Stimme war stärker,
    nur so konntest du die Seelenqualen überstehen.
    Viele Fragen brannten auf deiner Seele,
    wolltest Antworten, um zu verstehen.


    Kleines Mädchen,
    ich nehme dich in meine Arme,
    drücke dich ganz fest an mich,
    lasse dich meine Wärme spüren,
    um dir zu sagen:
    es ist schön, dass es dich gibt,
    du bist hübsch und klug,
    ein wunderbarer kleiner Mensch,
    voller Leben und Tapferkeit,
    so zart und voller Anmut.


    Kleines Mädchen – dich liebe ich.


    (c) 26.01.1998, Carmen Olivar

Samstag, 23. Juni 2012

Die FONDATION KUBACH-WILMSEN in Bad Münster am Stein


 Rheinland-Pfalz hat teilweise ganz verblüffende Beziehungen zur modernen Kunst. In Rockenhausen findet man beispielsweise ein Vermächtnis von Picasso, vermittelt über den Kunstmäzen Daniel-Henry KAHNWEILER, der Teile seines Kunstbesitzes der Stadt vermachte, darunter Werke, Zeichnungen und schriftliche Nachlässe von Picasso. In Ludwigshafen das Hack-Museum und in Kaiserslautern die Pfalzgalerie mit etlichen supermodernen Ausstellungen wie Exponaten. In Bad Münster am Stein, einer Stadt 50 Kilometer südwestlich  von Mainz, malerisch an der Nahe mit einem einzigartigen Naturpanorama gelegen, trifft man auf die Fondation Kubach- Wilmsen, die mit einer ungewöhnlichen Bildhauerarbeit wirbt.

Mitten auf einer Verkehrsinsel in Bad Münster am Stein steht ein steinernes Buch. Es korrespondiert mit zwei Bücherstapeln vor dem Museum, oben auf dem Berg .... Der Besucher findet dort ein Steinskulpturenmuseum, entworfen vom japanischen Architekten Tadao Ando, der damit einen weiteren seiner eigenwilligen Räume schuf. Eine Aura des beinahe Heiligen umgibt diesen Ort, an dem nicht nur Skulpturen aufbewahrt werden, sondern Menschheitsgeschichte sich mitteilt.

Anna Kubach-Wilmsen, ihr verstorbener Ehemann Wolfgang Kubach nahmen sich der Materie Stein (sie sprechen nicht von Material) seit 40 Jahren an. Sie verwendeten Steine aus allen fünf Kontinenten, um Steinbücher herzustellen, die sie im ersten Stock des 2010 eröffneten Museums zeigen. Die Steine, Granit, Marmor, Quarz, Onyx, stammen aus Australien, Marokko, Russland, Indien. In schillernden Farben tragen diese Bücher die Erdgeschichte vor, stehen nebeneinander im Regal wie Beweismittel der Evolution und eben wie Kunstwerke. Sie erinnern an alle Stilmittel der Kunstgeschichte, selbst an Fotografien. Ganz trivial auch Pflastersteine aus der Wiener Altstadt als Symbole für Stadtgeschichte. Aber alles eben mehr als Stein, Kunstwerke, fast eben ein Heiligtum.
Mit ihrem Museum haben sich die beiden Bildhauer, die ganz in der Nähe zu Hause sind, einen Traum verwirklicht. Für den Bau kombinierte Ando Sichtbeton mit der Rekonstruktion einer Fachwerkscheune - starke Lichteinflüsse erhellen das Innere. Um das Gebäude drei Höfe mit einem Wasserbassin. Im Museum sind insgesamt 65 Skulpturen zu sehen. Vor den Toren entsteht nun ein Skulpturenpark, der sich terrassenförmig ins Tal senkt.

Fantasien zur Nacht: SPARGEL von Birgit Heid

SPARGEL


Die dicken
nackten Stangen
bereit zum Schälen
doch eigentlich
zu üppig
um sie lediglich
zum Essen anzubieten
ein Geschenkband
misst den
dicksten Knaben
stolze sechzehn Zentimeter
seine Umfangshaut
wie geschaffen
um ihn vorzukosten
hart und kühl
ist sein Geschmack
er würde gerne
ganz
gegessen werden
langsam
steigen seine Grade
und ich
ziehe ihn hervor
sein feuchtes Kleid
wird abgewaschen
am Mittagstisch
hat er sich
nicht verraten...


(c) Birgit Heid

Ankes Fundstücke: WIESO ICH DICHTER WURDE von Heinz Erhardt

Wieso ich Dichter wurde

Als ich das Gaslicht der Welt erblickte, war ich noch verhältnismäßig jung.
Meine Eltern waren zwei Stück, und mein Vater war sehr reich: Er hatte zwei Villen, einen guten und einen bösen.

Und eines Tages - es war sehr kalt, und fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, auch der Ofen war ausgegangen - teilte sich plötzlich die Wand, und eine wunderschöne Fee erschien! Sie hatte ein faltenreiches Gewand und ein ebensolches Gesicht. Sie schritt auf meine Lagerstatt  zu und sprach also: "Na, mein Junge, was willst du denn mal werden?

Ich antwortete - im Hinblick auf meine ziemlich feuchten Windeln:
"Ach, gute Tante, vor allem
möcht' ich gern Dichter werden!"
Das hatte die Fee missverstanden, was du, geduldiger Leser, dem vorliegenden Buch unschwer entnehmen kannst!

(c) Heinz Erhardt

Freitag, 22. Juni 2012

Buchbesprechungen: BOTSCHAFTEN AUS DER ZUKUNFT von Wolfgang Hingst


Wolfgang Hingst
Botschaften aus der Zukunft
Kulturgeschichte der Weissagungen von der Antike bis zur Gegenwart


Petersberg 2011, 448 Seiten, Hardcover,
12 Bilder, 20,60 EUR, Via Nova Verlag


Ein umfangreiches Werk zum Thema Wahrsagung, Orakel und Prophetie. In drei Hauptteile unterteilt - Die Deuter, Die Seher, Das Wissen - erfährt der Leser viel Wissenswertes von Urzeiten über Orakel, Wandlungen, I-Ging, Gottmenschen und Sternendeuter, Numerologie und Vogelflugdeuter bis zur modernen Traumdeutung. Weiter geht es mit den Schamanen, sibyllischen Weissagungen, Hellsehen und Trancezuständen, Propheten und Visionären, und schließlich 100 Seiten über verstecktes, verdrängtes, vergessenes und missachtetes Wissen. Deutungen und wissenschaftliche Ergebnisse wie mikrospopische Vergrößerungen von ungewöhnlichen Formen und Beziehungen sollen neuen Aufschluss geben ...
Das Buch entstand auf der Grundlage der Lebenserfahrungen des Autors und seiner jahrelangen Recherchen über dieses abenteuerliche Feld der Menschheitsgeschichte. Es informiert umfassend und tiefgründig und bietet eine neue Weltsicht, einen neuen Erfahrungsschatz, wie Botschaften aus der Zukunft zu lesen sind. Der Autor weist nach, dass auf der Grundlage bisher geheim tradierten Wissens seit der Steinzeit Weissagung, einschließlich der Astrologie, Kunst und Wissenschaft zugleich ist. Erstmals wurden die neuesten Erkenntnisse der Naturwissenschaften, der Mathematik und Psychologie einbezogen und im thematischen Zusammenhang erklärt. Jeder kann mit nur wenigen Hilfsmitteln Fragen an die Zukunft stellen und Lebenshilfe erhalten: Die Antworten geben Hinweise auf ein (vielleicht) änderbares Schicksal, zumindest kann man alles um- und wegdeuten - auch eine Art Selbsttherapie.

Der Autor:
Dr. Wolfgang Hingst ist Historiker und Journalist. Jahrzehntelang war er Redakteur, Filmemacher und Dokumentarist im Österreichischen Rundfunk/Fernsehen. Er hat vor allem auf den Gebieten Konsumentenschutz, Umweltschutz, Biolandbau und Energiepolitik gearbeitet. 1990 erhielt er den Konrad-Lorenz-Preis. Neben zahlreichen Essays und Artikeln hat er über ein Dutzend Sachbücher veröffentlicht.

Fantasien zur Nacht: MEIN LEBEN ALS KÜCHENTISCH von Annette Kallweit

Angefangen hatte alles recht harmlos.
Als meine alte Frau Wittig starb, war ich maßlos traurig. Ihr halbes Leben lang hatte sie ihr Tagwerk an meiner Seite verbracht. Bohnen schnibbeln, Kartoffeln schälen, Zwiebeln hacken. Nur selten gönnte sich Frau Wittig eine Tasse Kaffee und die Muße, einfach nur dazusitzen und Selbstgespräche zu führen. Frau Wittig erhielt nie Besuch, daher sprach sie oft und gerne mit sich selbst. Schimpfte und fluchte und weinte auch zwischendurch. Manchmal packte sie derartig die Wut, dass sie kräftig auf mich einschlug und ich mir den alten Tischläufer zurück wünschte, den sie kürzlich in Brand gesteckt hatte.

Frau Wittig wurde immer sonderlicher. Und irgendwann brach sie direkt vor meinen Augen zusammen und wurde erst Tage später abgeholt. Ich trauerte. Auch wenn wir nie ein sehr inniges Verhältnis zueinander hatten, es eher langweilig in ihrer kleinen Küche zuging, so hatten wir uns doch gegenseitig ins Herz geschlossen und schließlich viele Jahre miteinander verbracht.

Kurz nachdem Frau Wittig aus ihrer Wohnung transportiert wurde, kamen fremde Menschen in die Küche gestürmt, packten mich bei den geschwungenen Beinen und schleppten mich auf die Straße. Dort stellten sie mich ab und ließen mein schönes altes Holz vom Regen durchnässen. So stand ich also da und konnte mir bereits lebhaft ausmalen, wo ich letztendlich landen würde. Irgendwo in einer Müllverbrennung würde ich ein ähnlich trauriges Ende finden wie meine Frau Wittig.

So blies ich also Trübsal und erschreckte mich förmlich, als eine sanfte Hand über mich strich. Schon lange war ich nicht mehr mit so viel Bedacht angefasst worden. Mühsam versuchte ich das dazugehörige Gesicht im schwachen Licht der Straßenlaterne auszumachen. Man kann schon mit Fug und Recht behaupten, dass es wohl beiderseits Liebe auf den ersten Blick war. Die junge Frau, die mich so gedankenverloren berührte, hatte strahlend blaue Augen und ein wundervolles Lächeln. Sie war nicht im eigentlichen Sinne schön, aber sie hatte diese gewisse Ausstrahlung, die selbst in dunkelster Nacht das Leben irgendwie heller machte.

„Du bist jetzt meiner“ sagte sie leise und hob mich mit einer Kraft hoch, die ich ihr so gar nicht zugetraut hätte.
Langsam ging sie die Straßen entlang und sang dabei leise vor sich hin. Ich mochte ihren leisen Gesang und freute mich bereits über mein neues Leben an der Seite dieser durchaus harmonisch wirkenden Person.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht wissen, dass sie ein echter Wildfang war. Diane hatte ein sehr abwechslungsreiches Leben. Das war ich von meiner alten Frau Wittig nicht gewohnt.
Dianes Küche war groß und warm und hell und sie platzierte mich in die Nähe des Fensters, so dass ich immer mal die Vögel beobachten konnte, wenn sie unterwegs war. Und sie war viel unterwegs! Auf mir wurden keine Lebensmittel mehr zubereitet und gegessen wurde in den seltensten Fällen. Nun gut, sie bestellte schon mal etwas und verschlang es dann eher im Schnellverfahren anstatt sich Zeit zu lassen. Diane war eher als unruhiger Mensch zu bezeichnen, jedoch ruhte sie dennoch in sich und empfing viele Freundinnen, mit denen sie nächtelang an meiner Seite hockte. Unzählige Rotweinflaschen wurden über mich hinweg geschoben. Kerzen hinterließen ihren heißen Wachs und aus den Tabakkrümeln, die auf mir herum gestreut wurden, hätte ich schachtelweise Zigaretten herstellen können.

Ich mochte diese Gespräche unter Frauen. Sie waren meist von sehr inniger Art. Es wurde viel gelacht und es wurde ebenso viel geweint. Ich hatte riesigen Spaß, endlich war mal was los in der Bude und ich war geliebter Teil dieses Ganzen. Immer wenn Diane bei mir saß, ließ sie auch ganz sanft ihre Fingerspitzen über mich hinweg spazieren. Sie war mein. Meine Diane.

Bis zu der Nacht als Diane diesen Mann mit nach Hause brachte. Sie saßen stundenlang auf dem Balkon vor meinem Fenster, aber ich konnte nicht verstehen, worüber sie sprachen. Immer wieder mal tänzelte Diane durch die Küche, um Getränkenachschub zu holen und entschwand dann wieder zu ihm nach draußen. Ich war wütend! Ich wollte auch an diesem Gespräch teilhaben. Aber ich hörte nur ihre leisen Stimmen und albernes Lachen. Ja, es klang albern für mich. Vielleicht weil ich da schon ahnte, was möglicherweise zwischen den Beiden passieren könnte.

Ein neuer Tag breitete sich schon am Himmel aus, als Diane und der Mann eng umschlungen durch die Küche stolperten. Ohne dass sie zu küssen aufhörten hob er Diane mit einem Ruck hoch und setzte sie auf mich. Was dann folgte war eine Demütigung! Ich sah Dianes herrlichen Hintern auf und ab wippen und wurde dabei in einem Stakkato durch die Küche geschoben, dass mein altes Holz knirschte und krachte. Dieses wilde Gerammel würde ich nicht mehr lange durchhalten und dieses Gestöhne wurde immer lauter und unerträglicher für meine Seele.

Dianes letzter Schrei war auch mein letzter Tag in ihrem Leben. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm krachte ich unter Dianes Po zusammen und brach mir alle Knochen.

In Einzelteilen landete ich wieder unter einer Straßenlaterne.
Und was soll ich sagen?
Es regnete wieder in Strömen.
Diane hatte eine neue Liebe gefunden, die sie ab jetzt mit ihren Fingerspitzen in höchste Wonnen versetzte.

Als ich dann unsanft in diesem großen orangefarbenen Lastwagen landete, entfuhr mir noch ein letztes Seufzen:
„Frau Wittig, ich komme!“

Dichterhain: NORMAL NULL 10 von Hermann Mensing


normal null 10 

hände hoch
ausziehen
hinlegen
sagt der inspektor für lebensfragen
sie sind angeklagt
wie
fragt man
und zieht unbemerkt
ein manuskript aus der tasche
einen kontoauszug
und einen kaufvertrag
für ein auto mit bad

der inspektor wirft einen blick
aber der verliert sich im staubsauger
mit dem der mann hantierte
eh der inspektor kam
und nun weiß er nicht weiter
aber ich habe doch sagt er
schon möglich sagt der mann
der am boden liegt
aber sie hätten und das haben sie nicht

scheiße sagt der inspektor
sehen sie sagt der mann
vielleicht einen kaffee auf den schreck
der inspektor errötet
im dienst sagt er dürfe er nicht
ach kommen sie
sagt der mann
hat ja keiner gesehen


(c) Hermann Mensing, Münster (hermann-mensing.de) 

Donnerstag, 21. Juni 2012

Experimentelles von ECM: BOLD AS LIGHT von Stephan Micus



Stephan Micus
Bold as Light

Instrumente: Raj Nplaim, Bass Zither, Akkord-Zither, bayerische Zither, Nohkan, Sho-, Sprach-, Kalimba, Shakuhachi, Sinding
ECM 2173 CD 6025 274 3086 (7) Release: Oktober 2010

"Die Idee, sich an einen Tisch zu setzen und auf dem Papier etwas herzustellen, ist mir völlig fremd. Um mit einem Musikstück rauszukommen, muss ich den Klang erfahren, das Instrument in meinen Händen halten."

Stephan Micus (1953) hat eine spezielle und intensive Beziehung zu den zahlreichen Instrumenten, die er spielt. Viele der Instrumente, von denen einige aus Asien oder Afrika stammen, repräsentieren uralte musikalische Traditionen, einige von ihnen sterben aus, während andere gerade noch das Zeug zu Museumsexponaten haben. Aber in Micus' Händen werden sie wieder lebendig. Er experimentiert mit neuen klanglichen Möglichkeiten und spielt oft die Instrumente in anderer Weise als die  lokalen Akteure, die er während seiner weiten Reisen kennen gelernt hat. Improvisierend wartet er mit überraschenden Kombinationen von Instrumenten auf, deren melodische Linien er separat in einen Multi Track Recorder spielt. Die sich daraus ergebenden polyphonen Strukturen sind umwerfend und geheimnisvoll schön.


Die drei wichtigsten Protagonisten in Micus' "Bold As Light" sind die Raj Nplaim, eine Bambusflöte mit Metallzunge aus Laos, die Nohkan, eine Bambusflöte aus Japan, und Männerstimmen, die natürlich alle von Micus selbst gesungen werden. Er holte sich seine Inspiration für den Gesang aus der faszinierenden mehrstimmigen Gesangswelt von Georgien und Bulgarien, die im frühen Mittelalter durch das tägliche Singen sowie die Liturgie der orthodoxen Kirche bestimmt wurde. Auf der letzten Strecke bereiten die ineinander verwobenen Stimmen den Weg für die japanische Sho (Mundharmonika) und verbinden somit verschiedene klangliche Welten in einem insgesamt soliden, trotz divergierenden Klangfarben guten Zusammen.

Jedes Instrument ist eine Kultur, eine ästhetische und religiöse Welt.
Micus: "Das Raj Nplaim ist ein Instrument der Hmong, die in Laos, Thailand, Vietnam und China leben. Obwohl der Klang anders ist, handelt es sich um eine horizontal gehaltene Bambusrohrflöte, in der ein kleines Metallrohr im Mundstück vibriert, wenn man hineinbläst. Der Sound macht sie mit der einer Mundharmonika oder eines Akkordeons verwandt. In der Tat sind diese Instrumente Prototypen für die chinesischen und japanischen Mundharmonikas, die Shent und dem Sho, was wiederum Vorläufer unseres Akkordeons und Bandoneons waren."


Micus sucht mit diesen Instrumenten und ihren Aussagen die Nähe des japanischen Nô-Theaters, wo Musik, Tanz und Kostüme eine außerirdische Realität schaffen. "Die Musik des  ist vielleicht die seltsamste von Menschen konzipierte Musik auf diesem Planeten", sagt er. "Es ist sehr schwierig, sich anzupassen. Wenn einem das nicht gelingt, ist eine  -Komposition einfach Folter, aber gelingt sie, ist es ein außergewöhnliches Erlebnis, weil es frei von aller Wahrnehmung der Zeit ist."


"Bold As Light" ist Stephan Micus' 19. Album bei ECM.

Dichterhain: LIEBE von Birgit Burkey




Liebe dreht sich im Kreis,
sie schwankt zwischen
Verlangen und Vergessen,
alles nur eine Illusion?


In deinen Bernsteinaugen
versuche ich zu lesen,
ich schaue in einen Spiegel,
entdecke meine Trauer.


Wellen rauschen leise,
dein Blick schmerzt,
die Luft riecht nach Meer
und Abschiedstränen.

© Birgit Burkey, www.rsd-radio.de