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Samstag, 8. November 2025

Shutdown in den USA: Geht es Europa generell besser? (Mit Fallbeispielen)

 

Die Kürzungen des SNAP-Programms in den USA treffen Millionen Menschen hart – vergleichbar mit, aber in mancher Hinsicht gravierender als die Lage armer Haushalte und Geringverdiener in Deutschland. Der US-Shutdown seit 01.10.2025 aufgrund der Unvereinbarkeit der Vorstellungen und Pläne der Parteien soll ja auch so kuriose Erscheinungen hervorrufen, dass die amerikanischen Soldaten in Deutschland zur deutschen Lebensmittel-Tafel für Sozialfälle umgeleitet werden. Stillstand, Motoren aus, Zwangsurlaub, Schließungen, keine Zahlungen ... Ich finde, dass es nie klarer war als jetzt, dass die dort und bei uns stattgefundene Teuerung mit allen ihren Systemveränderungen uns ganz schnell arm machen können. Also sind diese Ideen und Vorstellungen vom großen Geld mit Privatwirtschaft absolut egoistische und rücksichtslose Fantasien, sie können Hunderte Millionen Menschen in den Abgrund schicken. Die Reichen verlieren auch, holen aber viel schneller wieder auf. 


USA: SNAP-Kürzungen und ihre Folgen

Das Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP) ist das wichtigste staatliche Lebensmittelhilfeprogramm in den USA. Es unterstützt rund 42 Millionen Menschen (12 %) – darunter viele Familien mit Kindern, Senioren und Erwerbstätige mit Niedriglohn. Die durchschnittliche Leistung liegt bei rund 188 USD pro Person und Monat, die staatlichen Ausgaben belaufen sich auf ca. 8 Milliarden USD monatlich. Seit November 2025 wird SNAP wegen eines Regierungs-Shutdowns stark gekürzt oder ganz ausgesetzt. Tafeln und Suppenküchen berichten von einem massiven Anstieg der Nachfrage, da viele sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können. Besonders betroffen sind alleinerziehende MütterFamilien mit Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung sowie Geringverdiener. 

Die Kürzungen wirken sich auch auf den Einzelhandel aus – Supermärkte wie Walmart oder Dollar General verlieren einen erheblichen Teil ihrer Kundschaft.

    Die SNAP-Abhängigkeit variiert stark zwischen den Bundesstaaten – in einigen Südstaaten liegt der Anteil deutlich über dem Durchschnitt, während wohlhabendere Regionen wie Kalifornien oder Massachusetts niedrigere Quoten aufweisen. 

    Deutschland: Armut trotz Sozialstaat

    Deutschland verfügt über ein dichtes soziales Netz – mit Bürgergeld, Wohngeld, Kindergeld und ergänzenden Leistungen. Dennoch:

    • Laut dem Statistischen Bundesamt lebten 2023 rund 13 Millionen Menschen (15,2 %) unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle.
    • Besonders betroffen: Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Rentner mit Grundsicherung und Erwerbstätige im Niedriglohnsektor.
    • Der Mindestlohn (aktuell 12,82 €/h) reicht oft nicht aus, um ohne staatliche Hilfe über die Runden zu kommen.
    • Tafeln in Deutschland verzeichnen ebenfalls wachsenden Zulauf, besonders seit der Energiekrise und Inflation. Die Bezugsberechtigung ist ein großes Problem, es muss fast immer Sozialgeldbezug vorliegen als Voraussetzung für billigen Einkauf. Gesetzten Fall, eine Türkin, die schon über 25 Jahre in Deutschland lebt, keine Berufsausbildung, geringe Deutschkenntnisse, verschuldet, gerade noch in schlecht bezahlten Jobs beschäftigt, wird arbeitslos, braucht ein neues Zimmer/Wohnung und erhält wenig Arbeitslosenunterstützung, natürlich aufgebessert mit Bürgergeld (Gerechtigkeitssinn ist durchaus vorhanden). Sie kann dennoch weder einen Ausweis für die Tafel, noch Billigwohnraum bekommen (weil schon jahrealte Wartelisten existieren und jetzt noch Kriegsflüchtlinge hinzu kommen), muss in ihrem Monteurzimmer ohne Heizung bleiben, bis sich der Vermieter erbarmt und die Heizung anschaltet - bis dahin wird sie bei Forderungen täglich mit Rauswurfandrohungen bedroht. Hat sie ihre Schulden beim Vormieter wieder ein Stück abgezahlt, verfügt sie über kein oder wenig Geld für Essen und anderes. Das Sozialsystem greift hier nicht mehr, obwohl es sollte. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir unser Sozialsystem immer noch mehr erweitern müssen, um Verarmungen und Wohnungslosigkeit zu vermeiden - weil die Kosten und Preise nach oben sausen, die Löhne aber nicht. Zum Glück wird der Mindestlohn ab 2027 endlich bei ca. 16 EUR ankommen. Viele US-Angestellte haben die Hälfte davon ...  

    Vergleich: USA vs. Deutschland

    Aspekt USA (SNAP-Krise) Deutschland (Armut & Geringverdiener)
    Staatliche Hilfe SNAP (Lebensmittelhilfe), aber stark gekürzt Bürgergeld, Wohngeld, Kindergeld, Sozialwohnungen
    Betroffene Gruppen 42 Mio Menschen, v. a. Familien, Senioren, Geringverdiener 13 Mio armutsgefährdet, v. a. Alleinerziehende, Rentner
    Tafeln/Suppen-
    küchen
    Überlastet, können nur Bruchteil versorgen Überlastet, aber durch Spenden und Ehrenamt stabilisiert
    Inflations-
    schutz
    Kaum – viele sind auf sich gestellt Staatliche Einmalzahlungen, Heizkostenzuschüsse etc.
    Gesundheits-
    versorgung
    Nicht flächendeckend, oft privat Gesetzliche Krankenversicherung für alle


    Während in Deutschland trotz wachsender Armut ein soziales Netz existiert, das Grundbedürfnisse wie Wohnen, Ernährung und Gesundheit absichert, fallen in den USA Millionen Menschen durch das Raster, wenn Programme wie SNAP wegbrechen. Die Armut dort ist oft existenzieller – mit direkter Bedrohung von Ernährungssicherheit und Obdachlosigkeit. Aber wie sieht es aus mit anderen europäischen Betroffenen?


    Konkrete Beispiele:


    „Tanya aus Ohio – SNAP-Kürzung und Existenznot
    (exemplarisch für US-Situation bei SNAP-Veränderung)

    Profil:

    • Name: Tanya Williams
    • Alter: 38
    • Wohnort: Cleveland, Ohio 
    • Familienstand: Alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (6 und 9)
    • Beruf: Teilzeitkraft im Einzelhandel (Walmart)
    • Monatseinkommen: ca. 1.200 USD netto
    • Unterstützung: SNAP (Lebensmittelhilfe), Medicaid (Gesundheitsversorgung)

    Lebenssituation:

    • Tanya arbeitet 30 Stunden pro Woche zum Mindestlohn (7,25 USD/h).
    • Ihre Wohnung kostet 850 USD monatlich – sie lebt in einem sozial belasteten Viertel.
    • Die Familie war auf SNAP angewiesen: monatlich 450 USD für Lebensmittel.
    • Seit der Kürzung im Oktober 2025 erhält sie nur noch 90 USD – das reicht nicht für Grundnahrungsmittel.
    • Die Kinder essen nun regelmäßig in der Suppenküche, Tanya spart an Mahlzeiten.
    • Sie hat keine Rücklagen, keine Krankenversicherung für Zahnersatz oder Brillen.
    • Die Stromrechnung ist im Rückstand, Kündigung droht.

    Psychosoziale Folgen:

    • Tanya leidet unter Schlaflosigkeit und Angstzuständen.
    • Ihre Kinder zeigen Konzentrationsprobleme in der Schule.
    • Sie fühlt sich vom Staat im Stich gelassen – die Bürokratie ist überwältigend.

    Systemische Aspekte:

    • Kein gesetzlicher Mindestlohn auf Bundesebene über 7,25 USD.
    • SNAP ist abhängig von politischen Entscheidungen – keine Garantie.
    • Keine Mietpreisbindung, kaum Sozialwohnungen.
    • Gesundheitssystem teuer und fragmentiert.

    „Jürgen aus Leipzig – Geringverdiener mit Bürgergeld-Aufstockung“

    Profil:

    • Name: Jürgen M.
    • Alter: 52
    • Wohnort: Leipzig, Sachsen
    • Familienstand: Geschieden, lebt allein
    • Beruf: Reinigungskraft bei einem Subunternehmen
    • Monatseinkommen: ca. 1.100 € netto
    • Unterstützung: Bürgergeld (Aufstockung), Wohngeld, gesetzliche Krankenversicherung

    Lebenssituation:

    • Jürgen arbeitet 35 Stunden/Woche zum Mindestlohn (12,82 €/h).
    • Seine Miete beträgt 480 € warm – angemessen laut Jobcenter.
    • Er erhält monatlich 280 € Bürgergeld zur Aufstockung.
    • Lebensmittel kauft er günstig bei Discountern, nutzt gelegentlich die Tafel.
    • Er hat Zugang zu medizinischer Versorgung, aber spart bei Zahnersatz.
    • Freizeitgestaltung ist stark eingeschränkt – kein Urlaub, kein Auto.

    Psychosoziale Folgen:

    • Jürgen fühlt sich gesellschaftlich abgehängt, aber nicht existenziell bedroht.
    • Er schämt sich für den Gang zur Tafel, meidet soziale Kontakte.
    • Er hat depressive Phasen, aber lehnt Therapie ab – „Ich muss funktionieren.“

    Systemische Aspekte:

    • Sozialstaat bietet Grundsicherung, aber mit Sanktionen und Bürokratie.
    • Mietkosten werden gedeckelt, aber Wohnraum ist knapp.
    • Mindestlohn schützt vor extremer Armut, reicht aber nicht für Teilhabe.
    • Gesundheitssystem ist solidarisch, aber mit Eigenanteilen.


    „Claire aus Marseille – Armutsgefährdet trotz Vollzeitjob“

    Profil:
    Name: Claire D.
    Alter: 42
    Wohnort: Marseille
    Familienstand: Alleinerziehende Mutter von einem Sohn (12)
    Beruf: Verkäuferin in einer Bäckerei (35 Std./Woche)
    Monatseinkommen: ca. 1.350 € netto
    Unterstützung: Prime d’activité (Arbeitsprämie), CAF (Familienhilfe),
          Sozialwohnung

    Lebenssituation:
    Claire lebt in einer HLM-Wohnung (subventionierter Wohnraum), Miete: 420 €.
    Sie erhält monatlich rund 180 € Familienhilfe und 100 € Arbeitsprämie.
    Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, sie kauft nur das Nötigste.
    Ihr Sohn bekommt Schulessen vergünstigt, aber Freizeitaktivitäten sind kaum möglich.
    Sie hat Zugang zu medizinischer Versorgung, aber Wartezeiten sind lang.

    Systemische Aspekte:
    Armutsgefährdungsquote: 15,9 %
    Frankreich bietet viele Sozialtransfers, aber die Bürokratie ist komplex.
    Die Lebenshaltungskosten in Städten wie Marseille oder Paris sind hoch.
    Die Ungleichheit nimmt zu – besonders bei Alleinerziehenden und Jugendlichen.


    „Luis aus Sevilla – prekäre Arbeit und soziale Ausgrenzung“

    Profil:

    Name: Luis G.
    Alter: 29
    Wohnort: Sevilla
    Familienstand: Ledig, lebt mit Mutter
    Beruf: Kellner mit befristeten Verträgen
    Monatseinkommen: schwankend, Ø 900 € netto
    Unterstützung: Keine regelmäßige Hilfe, gelegentlich Sozialhilfe

    Lebenssituation:
    Luis arbeitet in der Gastronomie – oft ohne Vertrag oder mit Minijobs.
    Er lebt bei seiner Mutter, da er sich keine eigene Wohnung leisten kann.
    Die Miete für eine Einzimmerwohnung liegt bei 600 €, zu teuer für ihn.
    Er hat keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, da er zu wenig eingezahlt hat.
    Die Familie nutzt lokale Hilfsangebote wie Lebensmittelpakete und Gemeindezentren.

    Systemische Aspekte:
    Armutsgefährdungsquote: 21,7 %
    Hohe Jugendarbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigung sind strukturelle Probleme.
    Sozialhilfe ist regional unterschiedlich und oft schwer zugänglich.
    Viele junge Erwachsene leben bei den Eltern – nicht aus Wahl, sondern Not.


    „Giovanna aus Neapel – Rentnerin mit Grundsicherung“

    Profil:

    Name: Giovanna R.
    Alter: 74
    Wohnort: Neapel
    Familienstand: Witwe, lebt allein
    Beruf: ehemalige Reinigungskraft, jetzt Rentnerin
    Monatseinkommen: 620 € Rente + 200 € Grundsicherung
    Unterstützung: Reddito di cittadinanza (Bürgergeld), kommunale Hilfe

    Lebenssituation:
    Giovanna lebt in einer kleinen Wohnung, Miete: 300 €.
    Sie erhält Lebensmittelhilfe von der Kirche und Nachbarschaftsnetzwerken.
    Medikamente muss sie teilweise selbst zahlen – das belastet ihr Budget.
    Sie hat keinen Zugang zu Pflegeleistungen, lebt alleine.
    Ihre Wohnung ist schlecht isoliert, Heizkosten sind hoch.

    Systemische Aspekte:
    Armutsgefährdungsquote: 18,9 %
    Besonders ältere Menschen und Süditalien sind stark betroffen.
    Das Bürgergeld wurde 2024 reformiert – weniger Empfänger, mehr Kontrolle.
    Die Infrastruktur für soziale Dienste ist schwach, besonders außerhalb der Großstädte.


    „Fatima aus Rotterdam – Mindestlohn und hohe Lebenshaltungskosten“

    Profil:
    • Name: Fatima A.
    • Alter: 34
    • Wohnort: Rotterdam
    • Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (4 und 7)
    • Beruf: Reinigungskraft in einem Hotel, 40 Std./Woche
    • Einkommen: ca. 2.010 € netto/Monat (Mindestlohn 2025 für Vollzeit)
    • Unterstützung: Kinderzulage (Kinderbijslag), Mietzuschuss (Huurtoeslag), Krankenversicherungspflicht
    Lebenssituation:
    • Miete: 1.050 € für eine kleine Wohnung – das ist bereits die Hälfte des Einkommens.
    • Lebensmittel und Kinderbetreuung belasten das Budget stark.
    • Freizeitaktivitäten oder Rücklagen sind kaum möglich.
    • Fatima arbeitet Vollzeit, doch ohne Zuschüsse wäre die Familie nicht überlebensfähig.
    Systemische Aspekte:
    • Mindestlohn ist hoch im EU-Vergleich, aber die Lebenshaltungskosten sind hoch. Lebensmittelkosten pro Einzelperson: ca. 818 € pro Monat,
      Familie (4 Personen): ca. 2.064 € pro Monat. Kinderbetreuungskosten: 7–9 € pro Stunde für Kita/Kindertagesstätte, staatliche Zuschüsse bis 230 Stunden. Ab 2027 soll Kinderbetreuung generell kostenlos werden. 
    • Viele Geringverdiener sind auf staatliche Zuschüsse angewiesen.
    • Arbeitsmarkt ist stabil, aber Teilzeit und befristete Jobs sind verbreitet.


    „Petr aus Brünn (CZ) – Fabrikarbeiter mit niedriger Kaufkraft“

    Profil:

    • Name: Petr K.
    • Alter: 45
    • Wohnort: Brünn
    • Familienstand: verheiratet, ein Kind (15)
    • Beruf: Maschinenbediener in einer Fabrik, 40 Std./Woche
    • Einkommen: ca. 1.300 € netto/Monat (unter dem tschechischen Durchschnittslohn von ca. 1.450 € netto). Der Mindestlohn liegt bei
      5,10 € pro Stunde oder 816/831€ im Monat.
    • Unterstützung: Kindergeld, staatliche Krankenversicherung

    Lebenssituation:

    • Miete: 450 € für eine Wohnung – günstiger als in Westeuropa. 
    • Lebensmittelpreise sind im Verhältnis zum Einkommen hoch mit ca. 350–400 € pro Monat/Einzelperson, ca. 1.200–1.400 € pro Monat (Familie 4 Personen).
    • Kindergartenplätze: 50–150 € pro Monat, abhängig von Stadt und Zusatzleistungen.
    • Kindergeld (ca. 40–50 € pro Kind/Monat). 
    • Viele Familien nutzen Großeltern als Betreuung, da Ganztagsplätze begrenzt sind.

    Systemische Aspekte:

    • Petr muss Nebenjobs annehmen, um Schulkosten und Freizeitaktivitäten seines Sohnes zu finanzieren. 
    • Rücklagen sind kaum möglich, Preissteigerungen treffen die Familie direkt.
    • Mindestlohn steigt jährlich, liegt aber deutlich unter dem EU-Durchschnitt. 
    • Viele Beschäftigte arbeiten in der Industrie oder im Dienstleistungssektor mit niedrigen Löhnen.
    • Sozialleistungen sind vorhanden, aber weniger umfangreich als in Westeuropa.
    • Familien sind stärker auf informelle Netzwerke (Großeltern, Nachbarschaft) angewiesen.


    Während Deutschland ein relativ stabiles soziales Netz bietet, insgesamt stabiler als die USA, kämpfen viele EU-Länder mit struktureller Armut, besonders bei jungen Erwachsenen, Alleinerziehenden und Senioren. Die Unterschiede liegen weniger in der Höhe der Leistungen als in deren Zugänglichkeit und regionaler Verteilung. 



    Donnerstag, 9. Oktober 2025

    Innereuropäische Bürokratie, militärische Mobilität und Reaktionsgeschwindigkeit auf Putins Pläne

    ---> Frankreich drängt aktuell die EU, schnell militärische Mobilitätskorridore und eine Koordinierungsbehörde einzurichten, um den Truppen- und Ausrüstungsverkehr innerhalb des Blocks zu beschleunigen. Beamte warnen, dass Russlands Krieg in der Ukraine schnelle Einsätze erfordern könnte, doch Genehmigungen zur Truppenverlegung können immer noch mehr als 10 Tage dauern, doppelt so lange wie das Ziel der EU. Die zentrale Koordination und priorisierte Genehmigungen müssen erst noch eingerichtet werden.


    Wie lange dauert die Einrichtung heute (ohne Dringlichkeit)?

    Die Dauer hängt stark davon ab, welche Maßnahmen priorisiert werden: Maßnahme                                   Geschätzte Dauer

    Bürokratieabbau /                              6–12 Monate (bei starker                                                             politischer Priorität) Genehmigungsharmonisierung    3–6 Monate, um initial arbeitsfähig                                                             zu sein; Zentrale Koordinierungsbehörde       volle operative Kapazität 12–18 Monate                                                             auf EU-Ebene                                                             

    Infrastrukturverstärkung (Brücken, 1–3 Jahre für kritische Engpässe Straßen)         

    Simulationen und Testübungen    Parallel zur Einrichtung, ab 3–6 Monate                                                                                                       möglich Vollständige EU-weite                       2–3 Jahre realistischer Zeithorizont Einsatzbereitschaft                       

            

    Kurzfristig könnte die EU Bürokratieabbau und Koordination innerhalb weniger Monate erreichen, um Truppentransporte deutlich zu beschleunigen. Vollständig robust für schwere Panzer und umfassende Mobilität ist jedoch eine mehrjährige Anstrengung erforderlich. Kurzfristige Sofortverteidigung wäre durch Beschleunigung auch in 72 h möglich.

    Die Informationen zum 72-Stunden-Mobilitätskorridor innerhalb der EU stammen aus einer Kombination von öffentlichen Berichten, EU-Dokumenten und Analysen zum Thema militärische Mobilität, insbesondere im Kontext des russischen Krieges in der Ukraine. 1. Offizielle EU-Dokumente und Strategiepapiere

    EU Action Plan on Military Mobility (2018, aktualisiert 2022/23)[EU Military Mobility – European Defence Agency](https://eda.europa.eu/what-we-do/activities/activities-search/military-mobility) European CommissionDefence Mobility Reports** Regelmäßige Statusberichte über Fortschritte bei Genehmigungen, Infrastruktur und grenzüberschreitender Mobilität. 2. Medienberichte und Analysen

    Politico / Reuters / DW** berichten regelmäßig über die Verzögerungen bei Truppenbewegungen innerhalb der EU, Genehmigungen von mehr als 10 Tagen und Forderungen nach Beschleunigung. Diese Berichte bestätigen die Probleme, dass Genehmigungen aktuell oft länger als 10 Tage dauern und dass ein koordinierter Mobilitätskorridor die Reaktionszeiten drastisch reduzieren könnte. 3. Analysen von Sicherheitsforschungsinstituten

    European Defence Agency & International Institute for Strategic Studies (IISS) IISS-Berichte: „EU Military Mobility: Reducing Bottlenecks and Increasing Response Time“ (2022/23).


    72-Stunden-Mobilitätskorridor innerhalb der EU 

    Ziel: Schnelle Verlegung von Truppen und schwerem Gerät aus Deutschland und Frankreich zu Einsatzgebieten in Osteuropa.

    • Schritt 1: Zentralisierte Genehmigung (0–6h)
      EU-Koordinierungsstelle prüft und erteilt automatische Genehmigungen; Grenzübergänge vorinformiert.
    • Schritt 2: Logistikplanung & Routenoptimierung (6–12h)
      Auswahl von Straßen und Schienen basierend auf Gewichtskapazitäten; alternative Routen für Engpässe.
    • Schritt 3: Transport & Sicherung (12–60h)
      Konvois auf Straße und Schiene, priorisierte Nachttransporte, militärische Begleitung, Freigabe an Grenzübergängen.
    • Schritt 4: Koordination & Echtzeit-Überwachung (0–72h)
      GPS-Tracking, Sensoren, EU-Koordination zur sofortigen Umleitung bei Engpässen.
    • Schritt 5: Entladung & Einsatzbereitschaft (60–72h)
      Unmittelbare Bereitstellung von Einheiten, Ausrüstung und Nachschub am Einsatzort.

    Ergebnis: Mit zentraler Koordination und priorisierten Genehmigungen könnte die EU schwere Truppen rechnerisch innerhalb von 72 Stunden verlegen, statt wie bisher >10 Tage. 

    Dienstag, 19. August 2025

    Trump, Europa, Selenskyi und die Architektur des Friedens in der UKRAINE im August 2025


    Der Ukraine-Krieg hat sich über Jahre hinweg als eine der großen geopolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erwiesen. Jetzt, im Sommer 2025, scheint sich ein Fenster der Geschichte zu öffnen. Der diplomatische Fahrplan, der beim Washingtoner Ukraine-Gipfel skizziert wurde, trägt die Handschrift eines ungewöhnlichen Architekten: Donald Trump. Inmitten globaler Spannungen gelingt es ihm, trotz aller sonstigen Verrücktheiten, Bewegung in einen festgefahrenen Konflikt zu bringen. Gleichzeitig tritt Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut als entschlossener, aber dialogbereiter Staatsmann auf, der die Ukraine in den Friedensprozess einbringt, ohne ihre Souveränität preiszugeben. Gemeinsam wagen ganz unterschiedliche Kräfte einen Schritt in einen internationalen Dialog, der – getragen von Europas sich aufbauendem Rückhalt – einen Frieden herbeiführen kann, wenn Wladimir Putin bereit ist, seine erzkonservative Rückeroberungsstrategie aufzugeben. So entsteht die Umrisslinie einer neuen Architektur des Friedens: komplex, tragfähig und fragil zugleich, aber nicht unmöglich.


    Donald Trump: Der unkonventionelle Vermittler

    Donald Trump, eher als Polarisierer und Verzerrer von Realität bekannt, tritt in dieser Phase als strategischer Vermittler auf. Seine Rolle ist nicht die eines klassischen Diplomaten, sondern die eines Machtspielers, der die Regeln neu schreibt. Drei Elemente machen seine Position entscheidend:

    Zugang zu Putin: Trump ist einer der wenigen westlichen Akteure, die einen direkten Draht zu Wladimir Putin haben. Diese Verbindung erlaubt ihm, Gesprächsbereitschaft auf russischer Seite zu erzeugen – ohne Gesichtsverlust für Moskau.

    Druckmittel und Hebelwirkung: Als ehemaliger und derzeitiger US-Präsident kann Trump Sicherheitsgarantien in Aussicht stellen, die über bisherige Verneinung und symbolische Solidarität hinausgehen. Trump wagt sich weiter in den Machtbereich hinein, den er gestalten kann. Er nutzt diese Hebel, um beide Seiten – auch und vor allem Selenskyj – in einen strategischen Dialog zu führen, der nicht in Vorbedingungen erstarrt und unmöglich schien.

    Inszenierung als Friedensstifter: Trump inszeniert sich als Brückenbauer, der die Kontrahenten an einen Tisch bringt. Er war auch im aktuellen Gaza-Konflikt der Einzige, der erkannte und formulierte, dass die räumliche Nähe der Gegner den Konflikt immer weiter nährt. Seine mediale Präsenz und sein politisches Gewicht verleihen dem Prozess eine Dynamik, die klassische Diplomatie allein nicht erzeugt hätte. Wir wissen, dass auch Joe Biden hier handlungskräftig vorgegangen wäre, aber nicht wie. Eventuell sogar vergleichbar. 


    Wolodymyr Selenskyj: Standhaftigkeit im Dialog

    Selenskyj bleibt in dieser Architektur des Friedens und gleichzeitig Ausbildung von europäischen Stärkefunktionen nicht bloß ein Objekt internationaler Vermittlung, sondern ein aktiver Gestalter. Seine Rolle ist entscheidend, weil sie Prinzipientreue mit Lösungsorientierung verbindet.

    Er ist standhaft in seinen Interessen und macht klar, dass die Ukraine nicht zur Kapitulation bereit ist. Territoriale Integrität und nationale Souveränität bleiben unantastbar. Seine klare Haltung verhindert, dass Russland die Verhandlungen als Schwäche interpretiert. Russland ist nach wie vor ein extremer Schädiger, auch wenn es selbst massiv verletzbar ist. Gleichzeitig zeigt Selenskyj die Bereitschaft, in einen echten Dialog einzutreten – nicht als Geste der Schwäche, sondern als strategische Klugheit.

    Ukraines Präsident signalisiert, dass die Ukraine in einer verhandelten Sicherheitsordnung Platz hat, wenn diese ihr Überleben und sich als ernstzunehmender Partner garantiert. In Selenskyjs Auftritten wird deutlich, dass er den Willen der ukrainischen Gesellschaft repräsentiert und sie als Verteidiger und Bewahrer der Tradition aufbaut. Er verleiht dem Friedensprozess Legitimität, weil er als Verteidiger und zugleich als sehr kompetenter und erfolgreicher Brückenbauer anerkannt ist.


    Die europäischen Partner: Schutzmacht und moralische Instanz

    Während Trump die Bühne bereitet und Selenskyj sie mit Leben füllt, sind es die europäischen Staaten, die die Ukraine strategisch, moralisch und strukturell bereits seit Kriegsbeginn absichern. Ihre Rollen sind vielfältig und komplementär.

    Deutschland: Der Stabilitätsanker

    Bundeskanzler Merz positioniert Deutschland als verlässlichen Verteidiger der Ukraine, insbesondere in der militärischen und humanitären Unterstützung. Deutschland übernimmt die Aufgabe, europäische Sicherheitsinteressen mit ukrainischen Bedürfnissen zu verzahnen – etwa durch langfristige Rüstungskooperationen und Wiederaufbauprogramme, die deutlich zeigen, dass ein starker Partner gewonnen wurde.

    Frankreich: Der diplomatische Taktgeber

    Präsident Macron agiert als mächtiger europäischer Vermittler, der zwischen Washington, Kiew und Moskau balanciert. Frankreich bringt seine UNO- und OSZE-Erfahrung ein, um einen rechtlich belastbaren Friedensvertrag zu entwerfen. Es zeigt auch Stärke im Unterstützungswillen und in der Handlungsbereitschaft. 

    Großbritannien: Der strategische Garant

    Premierminister Starmer sichert der Ukraine operative Unterstützung zu – etwa durch Geheimdienstkooperation und Cyberabwehr. Das Vereinigte Großbritannien tritt als Garant für die Umsetzung möglicher Vereinbarungen auf, insbesondere bei der Überwachung von Waffenstillständen. Sein Vorschlag, den Luftraum über der Ukraine aktiv zu überwachen, hebt die Fähigkeit der Briten hervor, starken Gegnern die Stirn zu bieten und sie durch Innovationsschnelligkeit zu schlagen.


    Gemeinsame Zielrichtung: Frieden durch Stärke und Recht

    Die Kombination aus Trumps Vermittlungskraft, Selenskyjs Standhaftigkeit und Europas Schutzfunktion erzeugt eine diplomatische Symbiose, die auf drei Säulen ruht:

    • Verhandlungsstärke
    • Rechtliche Verankerung
    • Langfristige Sicherheit

    Selenskyj bleibt kompromisslos in der Verteidigung der ukrainischen Interessen, aber offen für realpolitische Lösungen. Europa drängt auf einen Friedensvertrag, der völkerrechtlich bindend ist und internationale Kontrollmechanismen ebenso enthält wie rechtliche Aufarbeitung der Usurpation. Die USA und Europa bieten der Ukraine ein Sicherheitsnetz, das über den Tag hinaus wirkt – militärisch, wirtschaftlich und institutionell.

    Der Weg zum Frieden ist kein linearer Prozess, sondern ein diplomatisches Mosaik, das aus Macht, Moral und Recht zusammengesetzt wird. Donald Trump hat – ob man ihn mag oder nicht – Bewegung erzeugt, wo zuvor Stillstand herrschte. Wolodymyr Selenskyj wiederum gibt dem Prozess die notwendige Legitimität, indem er Standhaftigkeit mit Dialogbereitschaft verbindet. Die europäischen Partner verleihen dem Ganzen wirtschaftliche Durchsetzungsfähigkeit, Struktur und Absicherung. Gemeinsam entsteht die Chance auf ein Ende des Krieges – nicht durch Kapitulation, sondern durch eine verhandelte Gerechtigkeit, die Sicherheit und Souveränität vereint.

    Voraussetzung dafür bleibt, dass Putin seine zerstörerische Rückeroberungsstrategie aufgibt. Erst dann kann aus Diplomatie freiheitliche Realität werden: eine fragile, aber mögliche Friedensordnung für die Ukraine und Europa.

    Donnerstag, 5. Dezember 2024

    Wie stark ist Europa und wo herrscht der größte Nachholbedarf?

    Foto von Usanas Foundation










    Ein Vergleich der Militärbudgets und deren Aufschlüsselung nach Waffengattungen für Russland, Europa, die USA und China soll zum Nachdenken aufrufen und zeigen, wie Krieg jeweils bewertet wird:

    Russland

    • Gesamtbudget 2025: 13,5 Billionen Rubel (ca. 125 Milliarden US-Dollar, zurzeit sicher deutlich höher!)

    • Aufschlüsselung:

      • Landstreitkräfte: 40%

      • Luftstreitkräfte: 25%

      • Marine: 15%

      • Rüstung und Forschung: 20%

    Europa (siehe Einzelstaaten)

    • Gesamtbudget 2024: geschätzt mehr als 300 Milliarden US-Dollar (Additionsverfahren)

    USA

    • Gesamtbudget 2023: 916 Milliarden US-Dollar

    • Aufschlüsselung:

      • Landstreitkräfte: 30%

      • Luftstreitkräfte: 35%

      • Marine: 25%

      • Rüstung und Forschung: 10%

    China

    • Gesamtbudget 2023: 296 Milliarden US-Dollar

    • Aufschlüsselung:

      • Landstreitkräfte: 35%

      • Luftstreitkräfte: 30%

      • Marine: 20%

      • Rüstung und Forschung: 15%


    Die Stärke der europäischen Armeen lässt sich anhand verschiedener Faktoren wie dem Budget, der Anzahl der Soldaten, der Ausrüstung und der Einsatzbereitschaft bewerten. Hier ist eine Übersicht basierend auf dem Global Firepower Index:


    Deutschland

    • Gesamtbudget: 66,8 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: 295.000 Soldaten

    • Panzer: 295

    • Flugzeuge: 618

    • Kriegsschiffe: 6

    Frankreich

    • Gesamtbudget: 52,7 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: 203.000 Soldaten

    • Panzer: 406

    • Flugzeuge: 1.060

    • Kriegsschiffe: 11

    Großbritannien

    • Gesamtbudget: 68,4 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: 194.000 Soldaten

    • Panzer: 227

    • Flugzeuge: 879

    • Kriegsschiffe: 2 Flugzeugträger, 65 weitere Schiffe

    Italien

    • Gesamtbudget: 27,8 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: 162.000 Soldaten

    • Panzer: 200

    • Flugzeuge: 658

    • Kriegsschiffe: 6

    Spanien

    • Militärbudget: 14,06 Milliarden Euro (2023)

    • Aufschlüsselung nach Waffengattungen:

      • Heer: 71.900 Soldaten

      • Marine: 20.500 Soldaten

      • Luftwaffe: 20.350 Soldaten

    Polen

    • Militärbudget: 31,65 Milliarden US-Dollar (2023)

    • Aufschlüsselung nach Waffengattungen:

      • Heer: 120.000 Soldaten

      • Marine: 14.000 Soldaten

      • Luftwaffe: 35.000 Soldaten

    Skandinavien (Durchschnitt)

    • Militärbudget: 10 Milliarden Euro (Durchschnitt)

    • Aufschlüsselung nach Waffengattungen:

      • Heer: 50.000 Soldaten

      • Marine: 10.000 Soldaten

      • Luftwaffe: 15.000 Soldaten

    Balkan (Durchschnitt)

    • Militärbudget: 5 Milliarden Euro (Durchschnitt)

    • Aufschlüsselung nach Waffengattungen:

      • Heer: 30.000 Soldaten

      • Marine: 5.000 Soldaten

      • Luftwaffe: 10.000 Soldaten

    Griechenland

    • Gesamtbudget: ca. 6,1 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: ca. 132.200 Soldaten

    • Ausrüstung: Griechenland verfügt über Leopard 2 Kampfpanzer und F-16 Kampfflugzeuge.

    • Luftstreitkräfte: Griechische Luftstreitkräfte nutzen auch moderne F-16 Kampfflugzeuge.

    Tschechien

    • Gesamtbudget: ca. 4,4 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: ca. 25.000 Soldaten

    • Ausrüstung: Modernisierung der Armee in den letzten Jahren; Einsatz von Panzern wie dem T-72 und der Einführung von Infanterie-Kampffahrzeugen wie dem Pandur II.

    • Luftstreitkräfte: Nutzung von JAS-39 Gripen Kampfflugzeugen.

    Slowakei

    • Gesamtbudget: ca. 2,1 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: ca. 15.850 Soldaten

    • Ausrüstung: Fokus auf die Modernisierung der Landstreitkräfte; Erwerb von neuen gepanzerten Fahrzeugen wie dem Patria AMV.

    • Luftstreitkräfte: Nutzung von MiG-29 Kampfflugzeugen.

    Belgien

    • Gesamtbudget: ca. 5,1 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: ca. 30.000 Soldaten

    • Ausrüstung: Einsatz von modernisierten Leopard 1 Panzern und Piranha III Radfahrzeugen.

    • Luftstreitkräfte: Nutzung von F-16 Fighting Falcon Kampfflugzeugen; Bestellung von F-35 Lightning II Kampfflugzeugen.

    Niederlande

    • Gesamtbudget: ca. 14,2 Milliarden US-Dollar

    • Aktives Personal: ca. 35.000 Soldaten

    • Ausrüstung: Einsatz von Leopard 2 Panzern und CV90 Infanterie-Kampffahrzeugen.

    • Luftstreitkräfte: Nutzung von F-16 Fighting Falcon und F-35 Lightning II Kampfflugzeugen.

    Luxemburg

    • Gesamtbudget: ca. 500 Millionen US-Dollar

    • Aktives Personal: ca. 1.000 Soldaten

    • Ausrüstung: Hauptsächlich auf Unterstützungskräfte und Cyberabwehr fokussiert.

    • Luftstreitkräfte: Keine eigenen Kampfflugzeuge, beteiligt sich jedoch an multinationalen Projekten.


    Einsatzbereitschaft und Mobilität


    USA

    Die USA verfügen über eine der besten und schnellsten militärischen Einsatzbereitschaft weltweit. Ihre Streitkräfte sind hoch mobil und verfügen über eine umfassende Infrastruktur für schnelle Reaktionen.

    Russland

    Russland hat ebenfalls eine hohe Einsatzbereitschaft, insbesondere in der Nähe ihrer strategischen Interessensgebiete. Ihre Streitkräfte sind gut auf schnelle Mobilisierung und Einsatz vorbereitet.

    China

    China hat in den letzten Jahren erheblich in seine militärischen Fähigkeiten investiert und verfügt über eine große Anzahl an modernen Waffensystemen. Ihre Einsatzbereitschaft ist ebenfalls hoch, insbesondere in regionalen Konflikten.

    Europa

    Die Einsatzbereitschaft in Europa variiert stark von Land zu Land. Die Bundeswehr in Deutschland hat in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen, um ihre Einsatzbereitschaft zu erhöhen, aber sie ist möglicherweise nicht so schnell mobil wie die USA oder Russland.

    Die tatsächliche Einsatzbereitschaft hängt auch von vielen anderen Faktoren ab, wie z.B. politischen Entscheidungen, logistischen Herausforderungen und der spezifischen Lage.

    Der größte Nachholbedarf in Europa in Sachen Rüstung und Funktionalität liegt vor allem in der Fragmentierung und mangelnden Kooperation zwischen den europäischen Ländern. Viele europäische Staaten beschaffen ihre Verteidigungsgüter auf nationaler Basis, was zu ineffizienten Kosten und einer unkoordinierten Entwicklung militärischer Fähigkeiten führt. (1)

    Ein Beispiel ist die hohe Anzahl an nationalen Insellösungen, insbesondere im Heeresbereich, die militärisch nicht genutzt werden können. (2)  Auch die Interoperabilität fehlt häufig, sodass vorhandene Fähigkeiten nicht im Verbund genutzt werden können.

    Es gibt jedoch Bestrebungen, diese Herausforderungen zu überwinden, indem europäische Rüstungsprojekte intensiviert und gemeinsame Beschaffungs- und Entwicklungsprojekte gefördert werden. Ein Beispiel hierfür ist das gemeinsame Projekt zwischen Deutschland und Frankreich für das Future Combat Air System (FCAS) und das Main Ground Combat System (MGCS). (1)

    Die Europäische Union (EU) hat bereits einige Initiativen gestartet, um die militärische Zusammenarbeit zu stärken. Ein bedeutender Schritt ist die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP), die darauf abzielt, die Verteidigungsfähigkeiten der EU-Mitgliedstaaten zu koordinieren und zu verbessern. (3)

    Ein weiterer Meilenstein ist die Permanent Structured Cooperation (PESCO), die 2017 ins Leben gerufen wurde und 25 EU-Mitgliedstaaten umfasst. PESCO zielt darauf ab, die militärischen Fähigkeiten der EU durch gemeinsame Projekte und Initiativen zu stärken. (4) 

    Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, die Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO zu vertiefen, um eine effektivere und umfassendere Verteidigung Europas zu gewährleisten. (5)

    Diese Initiativen sind ein Schritt in Richtung einer stärkeren und kooperativeren militärischen Planung und Zusammenarbeit in Europa.

    (1)   www.bmvg.de
    (2)   dgap.org
    (3)   www.consilium.europa.eu
    (4)   de.wikipedia.org
    (5)   
    www.bmvg.de

    Sonntag, 4. August 2019

    Reisebilder Europa: S T R A S B O U R G






    Aus einer frühen gallischen Siedlung 1200 v. Chr. über einen militärischen Außenposten der römischen Provinz Germania superior um 12 v. Chr. und Besitznahme durch die Alemannen, Hunnen und Franken im 6. Jahrhundert zu einer Stadt, wo Althochdeutsch gesprochen wurde, aber auch Altfranzösisch und Latein. Im 9. Jahrhundert fanden hier die Straßburger Eide statt. Eine Vorgängerkirche des Münsters stand schon zu dieser Zeit. Im Mittelalter war Straßburg eine freie Reichstadt im Bund des
    Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
    Im 12. Jahrhundert begann der Bau des Münsters, das den höchsten Kirchturm der Welt bis 1874 hatte. Noch heute hat die Kathedrale einen der höchsten Kirchtürme der Welt.
    Die Familien Müllenheim und Zorn waren die Oligarchen des 14. Jahrhunderts und leisteten sich Straßenschlachten! Judenverfolgungen und Pogrome fanden wiederholt statt.
    Im 16. Jahrhundert fanden Buchdruck und Gelehrtentum Einzug. Im 17. Jahrhundert nahm Ludwig der XIV. Straßburg ein. Es war zwar französisch, aber dennoch zollrechtlich Ausland. Mit dem Reich hatte es Zollunion. Es wurde Deutsch weitergesprochen. Zeitweise gab es sogar zwei Währungen. Im 18. Jahrhundert studierte Goethe in Straßburg. J.M.R. Lenz und G. Herder lebten hier. Die französische Revolution lockte vor allem deutsche Republikaner an.
    In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde Straßburg Treffpunkt und Exil für deutsche Oppositionelle und Revolutionäre, wie z.B. Georg Büchner. 1870 verlor Straßburg durch deutschen Beschuss seine wertvolle Stadtbibliothek, sein Stadtmuseum und wurde nach Kapitulation deutsch. Das bescherte Straßburg ein starkes wirtschaftliches und kulturelles Wachstum, eine zweite wilhelminische Universität wurde errichtet, der Jugendstil prägte den Süden der Stadt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Stadt nach einem kommunistischen Intermezzo wieder französisch, ein Unabhängigkeitsversuch als Hauptstadt von Elsaß-Lothringen missglückte sofort. 1940 wurde das Elsaß wieder an Deutschland angeschlossen, die Maginot-Abwehrlinie ohne jeden weiteren Einsatz.
    Straßburg war zu diesem Zeitpunkt mit Umland komplett geräumt und menschenleer. Bei der Rückkehr gab es Probleme für Juden, Franzosen sowie andere Nationalitäten.
    Die Deutschen ließen nur Elsässer zurück in die Stadt. 1944 wurde die Stadt von US-Truppen und der in vier Jahren neu geschaffenen französischen Armee befreit.
    Danach wurde Straßburg wieder französisch und prosperierte weiter.
    Seit 1949 hat die Stadt eine europäische Aufgabe: Der Sitz des von Winston Churchill angeregten Europarats befindet sich dort. Seit 1952 ist Straßburg auch Hauptsitz des Europäischen Parlaments. In nächster Zukunft werden Entscheidungen des Europaparlaments eine wichtige Funktion im Zusammenspiel der EU-Länder und der allgemeinen Gesetzeslage einnehmen.
    *****

    D'une ancienne colonie gauloise en 1200 av. J.-C. à un avant-poste militaire de la province romaine de Germanie supérieure vers 12 av. J.-C. et la possession par les Alemanns, Huns et Francs au 6ème siècle à une ville où le vieil allemand a été parlé, mais aussi Vieux Français et latin. Au IXe siècle, les serments de Strasbourg y ont eu lieu. Une église de prédécesseur de la cathédrale était déjà debout à ce moment-là. Au Moyen Age, Strasbourg était une ville impériale libre dans la Confédération du Saint Empire Romain de la Nation Allemande. Au 12ème siècle, la construction de la cathédrale a commencé, qui avait la plus haute tour de l'église dans le monde jusqu'en 1874. Même aujourd'hui, la cathédrale a l'une des plus hautes tours d'église dans le monde. Les familles de Muellenheim et de Zorn étaient les oligarques du XIVe siècle et se sont battues ! La persécution des Juifs et des pogroms a eu lieu à plusieurs reprises. Au XVIe siècle, l'impression et l'érudition jalonnent. Au XVIIe siècle, Louis XIV prend Strasbourg. C'était Français, mais toujours étranger dans les douanes. Avec l'Empire, il a eu l'union douanière. L'allemand a été encore parlé.
    Parfois, il y avait même deux monnaies.
    Au XVIIIe siècle, Goethe étudie à Strasbourg. J.M.R. Lenz et G. Herder vivaient ici.
    La révolution Français a attiré principalement les républicains allemands. Au cours des premières décennies du XIXe siècle, Strasbourg est devenue un lieu de rencontre et d'exil pour les opposants et les révolutionnaires allemands, tels que Georg Bàchner. En 1870, Strasbourg perd sa précieuse bibliothèque municipale, son musée urbain, à cause des bombardements allemands et devient allemande après sa reddition. Cela a apporté à Strasbourg une forte croissance économique et culturelle, une deuxième université Wilhelminienne a été créée, l'Art Nouveau a façonné le sud de la ville. Après la Première Guerre mondiale, la ville redevient Français après un intermède communiste, une tentative d'indépendance alors que la capitale de l'Alsace-Lorraine échoue immédiatement. En 1940, l'Alsace est reconnectée à l'Allemagne, la ligne défensive de Maginot sans autre utilisation. Strasbourg a alors été complètement évacuée et désertée. Au retour, il y avait des problèmes pour les Juifs, les Français et d'autres nationalités. Les Allemands ne laissaient que les Alsaciens à la ville. En 1944, la ville a été libérée par les troupes américaines et l'armée Français, qui avait été créée en quatre ans. Après, Strasbourg a Français et prospéré.
    Depuis 1949, la ville a une tâche européenne : Le siège du conseil d'Europe incité par Winston Churchill se trouve là. Depuis 1952 Strasbourg est aussi le siège principal du Parlement européen. Dans le prochain avenir, des décisions du Parlement européen prendront une fonction importante dans le jeu d'équipe des pays d'UE et
    de la situation de loi générale. ***** From an early Gallic settlement in 1200 BC to a military outpost of the Roman province of Germania superior around 12 BC and possession by the Alemanns, Huns and Franks in the 6th century to a city where Old High German was spoken, but also Old French and Latin. In the 9th century, the Strasbourg oaths took place here. A predecessor church of the cathedral was already standing at that time. In the Middle Ages, Strasbourg was a free imperial city in the Confederation of the Holy Roman Empire of the German Nation. In the 12th century, the construction of the cathedral began, which had the highest church tower in the world until 1874. Even today, the cathedral has one of the tallest church towers in the world. The Müllenheim and Zorn families were the oligarchs of the 14th century and fought street battles! Persecution of Jews and pogroms took place repeatedly. In the 16th century, printing and scholarship staked. In the 17th century Louis the XIV took Strasbourg. It was French, but still foreign in customs. With the Empire it had customs union. German was further spoken. At times, there were even two currencies. In the 18th century Goethe studied in Strasbourg. J.M.R. Lenz and G. Herder lived here. The French Revolution attracted mainly German republicans. In the first decades of the 19th century, Strasbourg became a meeting place and exile for German opponents and revolutionaries, such as Georg Büchner. In 1870, Strasbourg lost its valuable city library, its city museum, due to German shelling and became German after surrender. This brought Strasbourg a strong economic and cultural growth, a second Wilhelminian university was established, the Art Nouveau shaped the south of the city. After the First World War, the city became French again after a communist interlude, an attempt at independence as the capital of Alsace-Lorraine failed immediately. In 1940, Alsace was reconnected to Germany, the Maginot defensive line without any further use. Strasbourg was completely evacuated and deserted at that time.
    On the return there were problems for Jews, French and other nationalities. The Germans left only Alsatians back to the city. In 1944, the city was liberated by U.S. troops and the French army,
    which had been created in four years. After '44 Strasbourg has been French and prospering.
    Since 1949 the town has a European job: The seat of the Council of Europe animated by Winston Churchill is there. Since 1952 Strasbourg is also a head office of the European Parliament. In the next future decisions of the European Parliament will take an important function in the teamwork of the EU countries and the general law situation.

    Freitag, 13. April 2018

    ELEKTROSCHROTT: Jeder Deutsche produziert 22,8 kg davon


    44,7 Millionen Tonnen Elektroschrott sind laut The Global E-waste Monitor 2017 weltweit angefallen. Der größte Elektroschrottproduzent ist China mit 7,2 Millionen Tonnen. Gemessen am Pro-Kopf-Aufkommen sind die Chinesen indes mit 5,2 Kilogramm weit von der Weltspitze entfernt. Die Dänen beispielsweise bringen es auf 24,8 Kilogramm, in Norwegen sind es sogar über 28 Kilogramm. Die Deutsche steuern insgesamt 1,9 Millionen Tonnen zum weltweiten E-Schrott bei, macht 22,8 Kilogramm pro Einwohner.


    Infografik: Jeder Deutsche produziert 22,8 kg Elektroschrott | Statista

    Donnerstag, 1. Januar 2015

    Höhenausstellung in Südtirol mit 16 Künstlern aus Asien, Europa und den USA




    Neue Galerie: Werke von 16 Künstlern aus Asien, Europa und den USA in Südtiroler Urlaubsregion
    "ZOTT'S ARTSPACE Dolomites" in St. Kassian / Alta Badia. 
    Arbeiten von Konstantin Sotnikov. 
    Quelle: "obs/ZOTT'S ARTSPACE Dolomites"

    (ots) Seit 28. Dezember 2014 wird in St. Kassian, Italien, auf 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche Kunst präsentiert: Die Galerie "ZOTT'S ARTSPACE Dolomites" zeigt in einer Ausstellung bekannte Künstler wie den Bildhauer Matteo Lo Greco, die koreanische Malerin Mee Ai Om, die Fotografin Beth Moon und interessante Newcomer wie Yvonne Khoo aus Singapur.
    Gelegen auf über 1.500 Metern Höhe ist St. Kassian (San Cassiano) in Alta Badia mit den Skipisten der Sellaronda eine der attraktivsten Wintersportregionen des Alpenraums.

    Die Koreanerin Mee Ai Om spielt in ihrer Malerei mit vervielfachten Gittern und lichtdurchlässigen Farben, um die innere Wirklichkeit zu spiegeln und Emotionen zu wecken. 2014 wurde sie mit dem im asiatischen Raum bedeutenden Kunstpreis "United Overseas Bank (UOB) Painting of the Year" ausgezeichnet.

    Die Amerikanerin Beth Moon zeigt Fotografien aus der Serie "Portraits of Time", ihrem bekannten Projekt über Jahrtausend-Bäume. Dafür bereiste die Künstlerin über einen Zeitraum von 14 Jahren mehrere Kontinente.

    Mit Hubert Kostner präsentiert die Galerie einen überregional bekannten Südtiroler, der sich ironisch mit seiner Heimat als einer touristisch angeeigneten, idealisierten Naturidylle auseinandersetzt.

    Die deutsche Malerin Anne Herzbluth, Teilnehmerin der 55. Biennale in Venedig, zeigt Arbeiten aus der Serie "Living Is Easy With Eyes Closed ".

    Die aus Singapur stammende Yvonne Khoo ist die jüngste beteiligte Künstlerin. Sie beschäftigt sich in ihren Videoinstallationen mit dem Verhältnis von Natur, Identität und Vergänglichkeit.

    Der renommierte italienische Bildhauer Matteo Lo Greco ist mit zwei seiner Bronze-Skulpturen vertreten. (Informationen zu allen Künstlerinnen und Künstlern entnehmen Sie bitte der Website.)

    Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler (alphabetisch)
    - Greta Alfaro, London
    - Sara Casal, Belluno
    - Michaela Johanne Gräper, Burggen
    - Manfred Dörner, Berlin
    - Hans-Joachim Ellerbrock, Hamburg
    - Alberto Fanelli, Mailand
    - Mauro Fiorese, Verona
    - Matteo Lo Greco, Venedig
    - Anne Herzbluth, Berlin
    - Iyvone Khoo, Singapur
    - Tobias Köbsch, Dresden
    - Hubert Kostner, Kastelruth
    - Beth Moon, San Francisco
    - Mee Ai Om, Hongkong
    - Max Schmelcher, Lindau
    - Konstantin Sotnikov, Hamburg

    Die Initiatoren der Galerie sind der Münchner Unternehmer und Kunstsammler Christian Zott und der Südtiroler Hotelier Reinhold Crazzolara. In den an das Hotel Fanes angeschlossenen Ausstellungsräumen werden Werke aus der abstrakten und gegenständlichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Videokunst sowie raumgreifende Installationen gezeigt. Die 16 Künstlerinnen und Künstler kommen aus Hongkong, Singapur, den USA, England, Italien und Deutschland.
    Mit einem zeitgemäßen, erlebnisorientierten Ausstellungskonzept wird den Besuchern ein unkonventioneller Zugang zur aktuellen internationalen Kunstlandschaft geboten. Eine eigens für die Galerie gestaltete Lounge im englischen Stil will den Kunstgenuss abrunden. "ZOTT'S ARTSPACE Dolomites" ist der zweite Artspace des Münchner Unternehmers nach Singapur.

    Die Ausstellung ist vom 28. Dezember 2014 bis zum 05. April 2015 zu sehen. Sie ist täglich von 16:00 bis 21:00 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.


    http://www.zottsartspace.com/