
Abhängigkeit
Bild von Okan Caliskan auf Pixabay
Der Weg aus dem „Sumpf“ der Abhängigkeit ist schwer, aber möglich. Entscheidend ist, dass Betroffene nicht alleine bleiben, sondern Unterstützung annehmen.
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1. Erste Schritte
- Ehrlichkeit mit sich selbst: Anerkennen, dass ein Problem besteht.
- Vertrauen aufbauen: Mit Freunden, Familie oder Beratungsstellen sprechen.
- Kleine Ziele setzen: Reduktion oder Pausen können ein Anfang sein.
- Suchtberatungsstellen: Bieten vertrauliche Gespräche, Informationen und Begleitung.
- Therapieangebote: Psychologische Betreuung hilft, Ursachen zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln.
- Medizinische Hilfe: Ärztliche Begleitung ist wichtig, um körperliche Folgen zu behandeln und Entzug sicher zu gestalten.
- Tagesstruktur schaffen: Arbeit, Ausbildung oder feste Aktivitäten geben Halt.
- Neue soziale Kontakte: Austausch mit Menschen, die nicht konsumieren, stärkt den Ausstieg.
- Selbsthilfegruppen: Gemeinschaft mit Gleichgesinnten motiviert und verhindert Rückfälle.
- Sport und Bewegung: Baut Stress ab und verbessert das Körpergefühl.
- Kreative Aktivitäten: Musik, Kunst oder Schreiben helfen, Emotionen auszudrücken.
- Achtsamkeit und Resilienz: Lernen, mit Druck und Krisen ohne Drogen umzugehen.
Aus dem Sumpf herauszukommen bedeutet Mut zeigen, Hilfe annehmen und neue Perspektiven entwickeln. Jeder Schritt zählt – auch kleine Fortschritte sind Erfolge. Mit professioneller Begleitung, sozialen Netzwerken und innerer Stärke ist ein Leben ohne Drogen möglich.
Was muss ich tun, wenn meine Freunde drogenabhängig werden und nicht mehr davon loskommen?
Das ist eine sehr ernste und schwierige Situation. Wenn Freunde drogenabhängig werden und scheinbar nicht mehr davon loskommen, kannst du einiges tun – aber wichtig ist: Du trägst nicht die Verantwortung für ihre Heilung, sondern kannst nur unterstützen und ermutigen.
Was du tun kannst
1. Gespräch suchen- Sprich ruhig und ohne Vorwürfe mit ihnen über deine Sorgen.
- Zeige, dass du dir Gedanken machst und nicht verurteilst, sondern helfen willst.
- Höre zu – oft brauchen Betroffene jemanden, der sie ernst nimmt.
- Ermutige sie, sich an Suchtberatungsstellen, Ärzte oder Therapeuten zu wenden.
- Biete an, sie zu einem Termin zu begleiten – das senkt die Hemmschwelle.
- Informiere dich selbst über Hilfsangebote, damit du konkrete Anlaufstellen nennen kannst.
- Mach klar, dass du ihren Konsum nicht unterstützt (kein Geld geben, keine Drogen dulden).
- Schütze dich selbst: Wenn ihr Verhalten dich belastet oder gefährdet, zieh dich zurück.
- Bleib konsequent, auch wenn sie dich unter Druck setzen.
4. Unterstützung im Umfeld
- Sprich mit anderen Freunden oder Familienmitgliedern, damit ihr gemeinsam helfen könnt.
- Wenn die Situation gefährlich wird (z. B. Gewalt, schwere gesundheitliche Krisen), zögere nicht, professionelle Hilfe einzuschalten.
Wichtig
- Du kannst niemanden zwingen, aufzuhören – die Entscheidung muss von dem Betroffenen selbst kommen.
- Deine Rolle ist, Unterstützung und Orientierung zu geben, aber auch auf dich selbst zu achten.
- Es ist völlig legitim, dir selbst Hilfe zu holen, wenn dich die Situation überfordert.
Wie helfen wir wirklich?
Empathie statt DruckMenschen in Abhängigkeit fühlen sich oft schuldig oder wertlos. Druck oder Vorwürfe verstärken nur die Abwehr. Hilfreicher ist es, Verständnis zu zeigen und kleine Schritte zu ermutigen.
Motivation fördern
Abhängige haben häufig ambivalente Gefühle („Ich will aufhören, aber ich kann nicht“). Gespräche sollten diese Ambivalenz anerkennen und positive Zukunftsbilder aufzeigen.
Selbstwirksamkeit stärken
Viele Betroffene glauben, sie hätten keine Kontrolle mehr. Es hilft, kleine Erfolge sichtbar zu machen (z. B. ein Tag ohne Konsum).
Rückfälle akzeptieren
Rückfälle sind Teil des Prozesses. Wichtig ist, sie nicht als „Versagen“ zu sehen, sondern als Lernschritt.
Angehörige schützen
Freunde und Familie müssen ihre eigenen Grenzen wahren, sonst droht Co-Abhängigkeit. Es ist legitim, sich selbst Hilfe zu holen.
Im Landkreis Kusel und im gesamten Bezirksverband Pfalz gibt es mehrere Fachstellen für Suchtberatung, die Betroffenen und Angehörigen vertrauliche und kostenlose Hilfe anbieten. Zentral in der Westpfalz ist die Diakonie Fachstelle Sucht Kusel, ergänzt durch weitere Beratungsangebote des Bezirksverbandes Pfalz.
Fachstellen Sucht – Landkreis Kusel & Bezirksverband Pfalz
Tel.: 06381 / 422900
E-Mail: fachstellesucht.kus@diakonie-pfalz.de
Website: diakonie-pfalz.de – Standort Kusel
- Leistungen: Ambulante Suchtberatung (Alkohol, illegale Drogen, Medikamente, Glücksspiel, Medien)
- Angehörige: Beratung und Entlastung für Familie/Freunde
- Vermittlung: Therapieanbahnung, psychosoziale Betreuung (Substitution), Prävention
Tel.: 06381 / 422900
- Angebote: Fachstelle Sucht, Sozial- und Lebensberatung, weitere Hilfen unter einem Dach
- Zugang: Niedrigschwellig, vertraulich, kostenlos
- Rolle: Offizielle Anlaufstelle, vermittelt zu Fachstellen und Unterstützungsangeboten
- Für wen: Betroffene und Angehörige
- Standorte: u. a. Kaiserslautern, Pirmasens, Neustadt, Ludwigshafen, Kusel
- Leistungen: Ambulante Beratung, Prävention, Angehörigenarbeit, Therapieanbahnung
- Ergänzend: Stationäre Angebote, therapeutische Wohngemeinschaften, Selbsthilfe
Suchtberatungsstellen im Saarland – Hilfe & Anlaufstellen
- Caritas Suchtberatung Saarbrücken & Völklingen: Tel. 0681 / 3090650 – Beratung bei Alkohol, Medikamenten, Glücksspiel und Drogen
- Drogenhilfe Saarbrücken gGmbH: Saargemünder Straße 76, Tel. 0681 / 98541-0 – Psychosoziale Beratungsstelle für Drogenkonsum und Angehörige
- Gesundheitsamt Saarlouis: Choisyring 5, Tel. 06831 / 444702 – Fachstelle für Suchtprävention und Beratung
- IANUA G.P.S. mbH: Lisdorfer Straße 2, Tel. 06831 / 460055 – Ambulante Behandlung und Beratung
- Caritasverband Saar-Hochwald e.V.: Lisdorfer Straße 13, Tel. 06831 / 93990 – Beratungsstelle für Betroffene und Angehörige
- Gesundheitsamt Merzig-Wadern (bis 27 Jahre): Hochwaldstraße 44, Tel. 06861 / 801288413
- Caritasverband Saar-Hochwald e.V. (ab 28 Jahre): Trierer Straße 213, Tel. 06861 / 912120
- AWO Praesent Fachstelle: Beratung für Jugendliche und Erwachsene, Präventionsarbeit, Angehörigenhilfe
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