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Sonntag, 24. Mai 2020

Oper Frankfurt a.M.: Geordneter Neuanfang - Lieder- und Arienabend mit Maria Bengtsson

 Maria Bengtsson    (c) Monika Rittershaus
Nachdem sich die Auflagen des Landes Hessen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelockert haben, möchte auch die Oper Frankfurt so schnell wie möglich wieder live vor Publikum spielen. Daher wird derzeit intensiv an der Erstellung eines Hygienekonzeptes gearbeitet, um den Zuschauer*innen und Künstler*innen in der jetzigen Situation einen sicheren Theaterabend bieten zu können.

Begonnen werden soll mit einem Lieder- und Arienabend am

Freitag, dem 29. Mai 2020, um 19.30 Uhr im Opernhaus,

für den die schwedische Sopranistin Maria Bengtsson an den Willy-Brandt-Platz zurückkehrt, wo sie zuletzt im Januar 2020 ein umjubeltes Recital gegeben hat und eigentlich aktuell die Partie der Marschallin in der auf Grund der Corona-Krise verschobenen Wiederaufnahme von Richard Strauss’ Der Rosenkavalier singen sollte. Für die Werke von Richard Strauss gilt Maria Bengtsson weltweit als anerkannte Interpretin, und diesem Komponisten ist auch das Programm dieses Abends gewidmet. An der Seite der schwedischen Sopranistin musizieren ihre bewährte Klavierpartnerin Sarah Tysman und Ensemblemitglied Cecelia Hall (Mezzosopran) sowie Angehörige des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters.

Zur Veranstaltung werden vorerst „nur“ 100 Zuschauer*innen zugelassen, auch gelten weiterhin die bekannten Abstands- und Handhygiene-Regeln; das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bis zur Einnahme des Sitzplatzes ist Pflicht, ebenso die Erhebung der Kontaktdaten der Kartenkäufer*innen. Der Vorverkauf mit Tickets zu 50,- € im Parkett und 30,- € im Rang beginnt am kommenden Montag, dem 25. Mai 2020, um 10.00 Uhr vorerst ausschließlich über den Webshop der Website der Oper Frankfurt (www.oper-frankfurt.de).

Alle weiteren Informationen zu diesem Abend werden baldmöglichst auf der Opernwebsite veröffentlicht. Dort werden dann auch alle Folgeveranstaltungen innerhalb des Juni- und Juli-Spielplans zu finden sein. Geplant sind eine Reihe von Liederabenden, Kammermusiken, Talkrunden und hoffentlich auch Kinderprogrammen, die zum Teil nach ihrer Livepräsentation vor Publikum zudem online gezeigt werden. Das Publikum darf also gespannt sein.

Hier noch einige Informationen zu Maria Bengtsson: Bekannt für den Zauber ihrer silberglänzenden Stimme und die zarte Emotionalität ihrer stets sensiblen Interpretationen ist sie nach ersten Engagements an der Volksoper Wien und der Komischen Oper Berlin längst auf den bedeutenden Bühnen und in den renommierten Konzerthäusern von München, Wien und Berlin über Paris, London und Mailand zu Hause. In Frankfurt hat sie einige ihrer größten Erfolge gefeiert: Als Daphne, Marschallin und Arabella hat sie ihren untrüglichen Sinn für die musikalischen Frauenportraits von Richard Strauss bewiesen, aber auch als Lady Harriet in Flotows romantisch-komischer Oper Martha hat sie das Publikum hingerissen – spätestens mit dem Lied von der „Letzten Rose“.

Dienstag, 12. Mai 2020

Oper Frankfurt a.M.: Spielzeit 2020/21 mit neuen Impulsen in der Post-Coronazeit

 Elza van den Heever (Sopran; Bildnachweis: Dario Acosta),
singt ab 26. Juni 2021 Senta in der Wiederaufnahme
von Wagners Der fliegende Holländer im Opernhaus



"Zwei Themen prägen die Nachrichtenlage in diesen Tagen: Das Coronavirus hat die Welt in Geiselhaft genommen, wahrend die Frage nach der Zukunft der Städtischen Bühnen Frankfurt uns vorwiegend im Regionalen beschäftigt. Die Gesundheit ist unser höchstes Gut, daher ist es nachvollziehbar, wenn Stimmen laut werden, die im Angesicht der Pandemie die Zurückstellung aller die Bühnen betreffenden Ausgaben fordern. Aber ich ärgere mich auch darüber, dass wieder einmal Soziales gegen Kultur ausgespielt werden soll. Ganz davon abgesehen, dass das Geld für die Sanierung der Städtischen Bühnen frühestens 2021 in den Haushalt eingestellt wird, leistet auch die Kultur einen wichtigen Beitrag in diesen Krisenzeiten. Wie wäre es sonst zu erklären, dass die digitalen Angebote der Kulturinstitutionen weltweit auf so großes Interesse bei unseren Zuschauer*innen stoßen, ja geradezu eingefordert werden. Ich wünsche mir also in einer Zeit, in der wir mit der Bekämpfung des Virus befasst sind, die Frage, welches Theater, welches Opernhaus wir in Frankfurt zukünftig besuchen wollen, nicht zu vernachlässigen und vertraue dabei auf die Politiker*innen dieser Stadt. Die moderate Erhöhung der Eintrittspreise, die wir für 2020/21, fast möchte ich sagen: prophetisch, vorgesehen haben, wurde nicht in Hinsicht auf die hohen Einnahmeverluste geplant, die in diesen Tagen zu beklagen sind; dafür waren wir mit diesem Thema viel zu früh befasst. Die zusätzlichen Einnahmen werden uns aber ganz sicher dabei helfen, die Folgen von Corona fur die aktuelle wie auch die kommende Spielzeit abzumildern. Deshalb danke ich dem Publikum der Oper Frankfurt sehr herzlich fur seine Treue, die ein, wie ich glaube, spannender und vielfältiger Spielplan belohnen wird." Soweit Bernd Loebes Gedanken kurz vor seiner 19. Frankfurter Spielzeit.

Der Spielplan der Oper Frankfurt in der Saison 2020/21 bietet wieder mehr als 500 Veranstaltungen insgesamt, davon 189 reine Musiktheatervorstellungen. Auf dem Programm stehen 11 Premieren mit insgesamt 101 Aufführungen, davon finden 8 Neuinszenierungen mit 72 Vorstellungen im Opernhaus sowie 3 Premieren mit 29 Vorstellungen im Bockenheimer Depot statt. Darüber hinaus sind 15 Wiederaufnahmen mit 88 Vorstellungen sowie 8 Liederabende im Opernhaus geplant.

Die Spielzeit beginnt mit der Frankfurter Erstaufführung von Gyorgy Ligetis Le Grand Macabre am 13. September 2020 im Opernhaus. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, Regie führt im Rahmen seines Hausdebuts der Russe Vasily Barkhatov, der sich mit aufsehenerregenden Inszenierungen in Mannheim, Basel, Wien und Stockholm einen Namen gemacht hat. An der Deutschen Oper Berlin brachte er unlängst Aribert Reimanns L'Invisible zur Uraufführung und soll bald mit Verdis Simon Boccanegra dorthin zurückkehren. Die Besetzung besteht aus einer Mischung von Ensemblemitgliedern und Gästen, so singt z.B. der englische Bariton Simon Neal, der dem Publikum u.a. als Enescus Oedipe noch in bester Erinnerung sein dürfte, die Partie des Nekrotzar.

Um eine Frankfurter Erstaufführung handelt es sich auch bei Jacques Offenbachs Opera-bouffe Die Banditen, die am 18. Oktober 2020 herauskommen wird. Bekannte Namen finden sich im Leitungsteam: Karsten Januschke, ehemaliger Kapellmeister der Oper Frankfurt, begeisterte kürzlich mit Handels Tamerlano im Bockenheimer Depot, während Katharina Thoma, ehemals Regieassistentin im Haus am Main, ihre stark akklamierte Sicht auf Wagners Tristan und Isolde vorlegte. Fast alle besetzten Sänger*innen gehören zum Frankfurter Ensemble und Opernstudio.

Die erste Neuproduktion im Bockenheimer Depot in 2020/21 ist Donizettis Don Pasquale am 6. November 2020. Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters debutiert im Wechsel mit Kapellmeister Simone Di Felice der junge britische Dirigent James Hendry, der ab der Saison 2020/21 die Position des 1. Kapellmeisters am Staatstheater Hannover bekleiden wird. Regieassistentin Caterina Panti Liberovici übernimmt nach ihrem großen Erfolg mit Rossinis La gazzetta am gleichen Ort die Regie. In der Titelpartie wechseln sich Donato Di Stefano, neulich als Geronte in Puccinis Manon Lescaut zu erleben, und das ehemalige Ensemblemitglied Simon Bailey ab.

Die dritte Frankfurter Erstaufführung im Opernhaus zu Beginn der neuen Saison ist Alexander
Giacomo Puccinis Manon Lescaut in der Inszenierung
von Àlex Ollé (Bildnachweis: Barbara Aumüller),
die am 31. Oktober 2020 im Opernhaus
wiederaufgenommen wird.
Zemlinkys Der Traumgörge am 22. November 2020. Die musikalische Leitung im Wechsel mit Kapellmeister Nikolai Petersen hat Markus Poschner, Chef des Bruckner Orchesters Linz. Regie fuhrt Tilmann Kohler, regelmäßiger Gast an der Oper Frankfurt, dessen für 2019/20 vorgesehene Neuproduktion von Rossinis Bianca e Falliero aufgrund der Corona-Krise allerdings in die Spielzeit 2021/22 verschoben werden musste. Die Titelpartie verkörpert, nach seinem Frankfurter Erfolg als Fritz in Schrekers Der ferne Klang (2018/19), der aus dem Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera hervorgegangene Tenor Ian Koziara.

Die folgende Premiere von Giordanos Fedora am 17. Januar 2021 ist eine Übernahme von der Königlichen Oper Stockholm in der Regie von Christof Loy. Erstmals in Frankfurt zu erleben, liegt die musikalische Leitung bei Carlo Montanaro, der hier zuletzt mit Verdis Rigoletto gastierte. In der Titelpartie kehrt Olesya Golovneva zurück, zu deren jüngsten Frankfurter Engagements u.a. Elisabeth von Valois in Verdis Don Carlo gehört. An ihrer Seite singt den Loris der italienische Tenor Andrea Care, der die Partie bereits in Stockholm verkörperte; in Frankfurt jedoch gibt er sein Debut.

Weiter geht es am 14. Februar 2021 mit einem Meilenstein der Opernliteratur: Verdis Aida. Die musikalische Leitung hat Jader Bignamini, zu dessen letzten Frankfurter Aufgaben Verdis La forza del destino gehort. Die Inszenierung erarbeitet nach ihrem Hausdebut 2018/19 mit Tschaikowskis Iolanta in Kombination mit Strawinskys Oedipus Rex die Amerikanerin Lydia Steier. Auch die Interpretin der Titelpartie ist hier keine Unbekannte: Guanqun Yu gastierte neben ihren zahlreichen internationalen Verpflichtungen in Frankfurt zuletzt 2016/17 als Micaela (Bizets Carmen) und Donna Anna (Mozarts Don Giovanni). An ihrer Seite singen Stefano La Colla im Wechsel mit Alfred Kim (Radames) sowie aus dem Ensemble Kihwan Sim (Ramfis) und - heiß erwartet in dieser für sie ungewohnten italienischen Fachpartie - Claudia Mahnke als Amneris.

Die zweite Neuproduktion im Bockenheimer Depot ist ein Doppelabend mit Werken von Benjamin Britten: The Burning Fiery Furnace in Kombination mit The Prodigal Son sind am 13. Marz 2021 erstmals in Frankfurt zu erleben. Solorepetitor Mario Antonio Marra gibt sein Debut am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters, sein Hausdebut legt der junge, an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München ausgebildete Theater- und Filmregisseur Manuel Schmitt vor. Alle besetzten Sänger*innen stammen aus dem Ensemble und dem Opernstudio der Oper Frankfurt.

Zurück im Opernhaus wird am 21. März 2021 Händels Orlando unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Simone Di Felice aufgeführt. Die Inszenierung besorgt der junge amerikanische Regisseur Ted Huffman, der 2017/18 mit seinem Frankfurt-Debut im Bockenheimer Depot (Händels Rinaldo) für Furore sorgte. Die Titelpartie in einer fast ausschließlich aus dem Ensemble stammenden Besetzung übernimmt Zanda Švēde.

Mussorgskis Boris Godunow feiert am 9. Mai 2021 Premiere und ist die zweite Neuproduktion von Generalmusikdirektor Sebastian Weigle in dieser Saison. Dafür kehrt der britische Regisseur Keith Warner nach zahlreichen Frankfurter Inszenierungen, deren vorerst letzte 2017/18 Brittens Peter Grimes war, zurück. Die fast ausschließlich aus Ensemble- und Opernstudio-Mitgliedern bestehende Besetzung wird von einem Gast angeführt, dem estnischen Bass Ain Anger in der Titelpartie, der sich hier 2010/11 als Hunding in Die Walküre vorstellte und seither eine internationale Karriere verfolgt.

Die letzte Premiere im Opernhaus ist eine weitere Frankfurter Erstaufführung: Poulencs Dialogues des Carmelites am 20. Juni 2021. Die musikalische Leitung hat die litauische Dirigentin Giedrė Šlekytė, die zuvor auch die Wiederaufnahme von Mozarts Die Entführung aus dem Serail und Repertoirevorstellungen von Bizets Carmen dirigieren wird. Die Inszenierung stammt von Claus Guth, der dem Opernhaus seiner Heimatstadt schon über viele Jahre verbunden ist. Zuletzt war hier 2018/19 seine Sicht auf Handels Rodelinda zu erleben. Von der Besetzung dieser besonders dankbare Frauenpartien bietenden Oper seien die Gaste Maria Bengtsson (Blanche) und Elena Zilio (Madame de Croissy) sowie die Ensemblemitglieder Ambur Braid (Madame Lidoine) und Claudia Mahnke (Mere Marie) genannt.

Den Abschluss der Saison im Bockenheimer Depot bildet am 27. Juni 2021 die eigentlich für die Spielzeit 2019/20 geplante, dann aber wegen der Corona-Krise verschobene Uraufführung in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt: Inferno von Lucia Ronchetti (*1963). Das auf Dante basierende Werk dirigiert Tito Ceccherini, die Inszenierung besorgen Kay Voges und Marcus Lobbes.
Zudem werden zahlreiche Produktionen wiederaufgenommen, darunter Bellinis I puritani mit der wundervollen Brenda Rae als Elvira unter dem Dirigat von Frankfurt-Debutantin Oksana Lyniv (30. August 2020), gefolgt von Guillaume Bernardis stilvoller Inszenierung von Mozarts Le nozze di Figaro (18. September 2020). Ein Wiedersehen gibt es auch mit Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk unter der musikalischen Leitung von Studienleiter Takeshi Moriuchi im Wechsel mit Generalmusikdirektor Sebastian Weigle (27. September 2020) und Handels Xerxes, dirigiert vom ehemaligen Kapellmeister Roland Böer in der Inszenierung von Tilmann Kohler (23. Oktober 2020). Puccinis Manon Lescaut kommt zurück mit einer neuen Sängerin der Titelpartie: Jessica Rose Cambio tritt die Nachfolge von Asmik Grigorian an (31. Oktober 2020). Keith Warners für das Lesen plädierende Inszenierung von Humperdincks Märchenspiel Hansel und Gretel wird wieder zu erleben sein, diesmal mit Susan Bullock als Hexe (29. November 2020).
Dauerbrenner bleiben Christof Loys Sicht auf Mozarts Die Entführung aus dem Serail, erneut mit Daniel Behle als Belmonte und erstmals mit dem neuen Shooting-Star Giedrė Šlekytė am Pult (4. Dezember 2020) sowie Bizets Carmen als Revue im Geiste Offenbachs von Barrie Kosky (12. Dezember 2020). Dessen Inszenierung von Strauss' Salome bescherte der Oper Frankfurt ein volles Haus, bis die Aufführungsserie durch das Coronavirus ausgebremst wurde, so dass sich viele Zuschauer*innen ganz besonders auf diese Wiederaufnahme freuen werden (23. Januar 2021). Es folgen Janáčeks Aus einem Totenhaus mit Daniel Schmutzhard als Alexandr Petrovič Gorjančikov (19. Februar 2021) und Puccinis Tosca mit Newcomerin Mărgean in der Titelpartie und Stefano La Colla als Cavaradossi (26. Marz 2021). Ein Wiedersehen mit dem zweiten Tag von Vera Nemirovas stark akklamiertem Ring des Nibelungen gibt es in Form von Wagners Siegfried mit Generalmusikdirektor Sebastian Weigle am Pult und dem zukünftig freiberuflich tätigen Vincent Wolfsteiner (17. April 2021).
Richard Wagners Siegfried in der Inszenierung von Vera Nemirova
(Bildnachweis: Barbara Aumüller), die am 17. April 2021
im Opernhaus wiederaufgenommen wird.

Willy Deckers Sicht auf Massenets Werther mit Gerard Schneider in der Titelpartie und Gaelle Arquez als Charlotte kehrt ebenso zuruck (14. Mai 2021) wie Tschaikowskis Eugen Onegin, bei dem sich Generalmusikdirektor Sebastian Weigle und Gastdirigent Finnegan Downie Dear am Pult abwechseln. In der Titelpartie ist der neu zum festen Sängerstamm der Oper Frankfurt hinzustoßende Bariton Domen Križaj zu erleben (22. Mai 2021). Den Abschluss des Wiederaufnahme-Reigens bildet Wagners Der fliegende Holländer mit Ensemble-Neuzugang Nicholas Brownlee in der Titelpartie; an seiner Seite Publikumsliebling Elza van den Heever (26. Juni 2021), die an ihr ehemaliges Stammhaus zurückkehrt.

Die Liederabend-Reihe vereint erneut Namen etablierter Sängerinnen und Sänger mit denen vielversprechender Nachwuchskünstler*innen: Tenor Jack Swanson (6. Oktober 2020), Tenor John Osborn (17. November 2020), Sopran Tamara Wilson (15. Dezember 2020), Bariton Konstantin Krimmel (9. Februar 2021), Sopran Maria Agresta (16. März 2021), Sopran Marlis Petersen (24. Mai 2021), Bariton Johannes Martin Kränzle (15. Juni 2021) und Bariton Quinn Kelsey (12. Juli 2021).

2020/21 ergänzen über 260 Sonderveranstaltungen das umfangreiche Angebot der
Oper Frankfurt. So hat sich unter dem Titel Jetzt! das erfolgreiche
Vermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene mit einem
vergleichsweise hohen Anteil von über 190 Terminen an der Gesamtzahl der
Sonderveranstaltungen weiterhin stark etabliert. Zudem wird es wieder Soireen des
Opernstudios, die Talkrunde Oper lieben mit Bernd Loebe bzw. den Dramaturgen
der Oper Frankfurt sowie die Einführungsveranstaltungen Oper extra im Holzfoyer
geben. Auch im Konzertbereich wird wieder einiges geboten: Lieder im Holzfoyer,
Happy New Ears mit dem Ensemble Modern, Kammermusik im Foyer und die
Museumskonzerte mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester in der Alten Oper.
Auch in der kommenden Spielzeit ist Generalmusikdirektor Weigle andernorts zu Gast:
So wird er im Juli 2020 eine Konzertphase mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra
absolvieren. Strauss’ Die Frau ohne Schatten führt ihn im September / Oktober 2020 an
die Bayerische Staatsoper München, gefolgt von Konzerten mit der Dresdner
Philharmonie und René Pape im Kulturpalast sowie Strauss’ Arabella an der Wiener
Staatsoper im November 2020. Im Dezember 2020 und Januar 2021 bestimmen
Konzertphasen mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Weigles Jahreswechsel.
Bergs Lulu dirigiert er im März 2021 an der Metropolitan Opera New York.
Zur Saison 2020/2021 werden die Kartenpreise der Oper um durchschnittlich 10 %
angehoben. Von einer Erhöhung ausgenommen wurden die preisgünstigsten
Preisgruppen der jeweiligen Preiskategorien und die Preise für Kinder im Bereich
Kinder- und Jugendprogramm. Die Eintrittspreise aller Kategorien der Oper Frankfurt
wurden letztmalig zu Beginn der Spielzeit 2014/2015 erhöht. Die Preise der Opern-
Abonnements werden ebenfalls um durchschnittlich 10 % angehoben, wobei die
Ermäßigung gegenüber dem Einzelkartenverkauf weiterhin, je nach Serie, zwischen
6,5 % und 50 % liegt. Ausgenommen von der Erhöhung sind die günstigsten
Preisgruppen der jeweiligen Kategorien in den Abonnementserien. Die letzten
grundhaften Erhöhungen der Opern-Abonnements waren in der Spielzeit 2017/2018;
in der Spielzeit 2019/2020 war nur das Liederabend-Abonnement angepasst
worden. Ansteigende Personal- und Materialkosten machen die Preisanpassung
notwendig, um mit den erzielten Mehreinnahmen den Proben- und Spielbetrieb der
Oper Frankfurt bei gleichbleibender Qualität zu sichern.

Daniel Behle (Tenor; Bildnachweis: Marco Borggreve),
singt ab 4. Dezember 2020 Belmonte in der
Wiederaufnahme von Mozarts Die Entführung aus dem Serail
im Opernhaus
Folgende Sänger*innen werden zukünftig das Ensemble der
Oper Frankfurt 
verstärken: Die polnische Sopranistin Monika Buczkowska wechselt vom Young
Talents Development Programme des Teatr Wielki Warschau [Opera Academy] ins Ensemble der Oper Frankfurt. Hier gab sie kürzlich ihr Deutschland-Debüt als Lydie
in Faurés Pénélope und ist bald u.a. als Humperdincks Gretel zu erleben. Ihre
rumänische Fachkollegin Florina Ilie wird aus dem Opernstudio der Oper Frankfurt übernommen.
Zu ihren jüngsten Frankfurter Erfolgen gehört Gilda in Verdis Rigoletto, geplant sind u.a. Norina in Donizettis Don Pasquale im Bockenheimer
Depot. Ebenfalls aus dem Opernstudio ins Ensemble wechselt die japanisch-amerikanische Mezzosopranistin Kelsey Lauritano, die hier bereits u.a. als Emilia in Rossinis Otello zu erleben war. Zu ihren kommenden Aufgaben gehören Cherubino in der Wiederaufnahme von Mozarts Le nozze di Figaro und ein Liederabend im
Holzfoyer. Die Sopranistin Bianca Tognocchi stammt aus Italien und kommt vom
Ensemble der Oper Leipzig. In Frankfurt gab sie jüngst als Gilda (Rigoletto) ihr
Hausdebüt, dem bald Susanna (Le nozze di Figaro) und Taumännchen (Hänsel und
Gretel) folgen werden. Der US-Bassbariton Nicholas Brownlee war als
Ensemblemitglied am Staatstheater Karlsruhe u.a. als Mozarts Don Giovanni zu
erleben. Zu seinen Frankfurter Partien werden Jochanaan in Strauss’ Salome und
Wagners Holländer gehören. Das Opernstudio des Theater Basel durchlaufen hat
der slowenische Bariton Domen Križaj. In Frankfurt stellte er sich jüngst mit einem
Liederabend im Holzfoyer vor, dem u.a. Mozarts Figaro und Tschaikowskis Eugen
Onegin folgen werden. Der amerikanische Tenor Brian Michael Moore geht aus dem
Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera New York
hervor. An diesem renommierten Haus übernahm er verschiedene kleine und
mittlere Partien, während in Frankfurt Graf von Gloria-Cassis in Offenbachs Die
Banditen und Sir Bruno Roberton in der Wiederaufnahme von Bellinis I puritani zu
seinen ersten Aufgaben zählen werden. Das Frankfurter Ensemble verlassen –
meist zugunsten der freiberuflichen Tätigkeit – Mezzosopranistin Tanja Ariane
Baumgartner (die zudem neue Schwerpunkte in ihrer Tätigkeit als Professorin für
Gesang an der Hochschule der Künste Bern setzt), ihre Fachkollegin Nina Tarandek
und Tenor Vincent Wolfsteiner. Alle drei werden der Oper Frankfurt als Gäste
verbunden bleiben. Für ein Jahr aus dem Frankfurter Ensemble beurlaubt werden
Bass Andreas Bauer Kanabas und Bariton Iurii Samoilov.



Die Auslastung der Oper Frankfurt in der laufenden Saison 2019/20 liegt mit Stand
April 2020 bei 87%. Die Zahlen der Abonnements belaufen sich 2019/20 auf 11.894
(plus 421 Oper für Kinder-Abonnements). Gerechnet auf alle achtzehn Spielzeiten
der Intendanz Loebe ist damit eine Steigerung im Abonnement von 45,3 % zu
verzeichnen. Dabei sind die Oper für Kinder-Abonnements nicht mitgerechnet.
Die Oper Frankfurt bedankt sich bei ihren Partnern für deren großzügige
finanzielle Unterstützung: dem Patronatsverein der Städtischen Bühnen e.V. –
Sektion Oper, der Aventis Foundation (Hauptförderer Ur- und Erstaufführungen
seit 2015/16, in dieser Saison für die Uraufführung Inferno), der Deutsche Bank
Stiftung und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main
(Hauptförderer Opernstudio) sowie der Stiftung Giersch (Förderer Opernstudio),
der DZ BANK AG (Produktionspartner für die Neuproduktion Aida und die
Wiederaufnahme Salome), den Projektpartnern White & Case LLP (für die
Podiumsreihe Perspektive Frankfurt), der Stadt Eschborn (Hauptförderer des
Vermittlungsprogramms Jetzt!), American Express, der Helaba Landesbank
Hessen-Thüringen (Partner des Spendenaufrufs im Rahmen des Vermittlungsprogramms
Jetzt!) und der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach (für die
Wiederaufnahme Tosca) sowie neu ab 2020/21 das Medienunternehmen Bloomberg.

Dem Format Fellows & Friends (für mittelständische Unternehmen), gehören das
Bankhaus Metzler, die FPS Rechtsanwälte und die IHK Frankfurt sowie neu ab 2020/21
der Hörgeräteakustiker HörSinn an. Zu den Ensemble Partnern, denen die Stärkung
des Ensembles am Herzen liegt, zählen die Stiftung Ottomar Päsel in Königstein i. Ts.
und Josef F. Wertschulte. Education Partner (für die Förderung von Oper für Kinder aus
dem Vermittlungsprogramm Jetzt!) sind die Fraport AG und die Europäische
Zentralbank. Unser Dank geht auch an die zahlreichen Privatpersonen, die sich mit
Einzelspenden für das Format Jetzt! sowie im Rahmen des Ensemble-Dinners für die
künstlerische Arbeit des Hauses engagieren. Medienpartner ist hr2-kultur
(Kulturpartner), Mobilitätspartner ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF).



Dienstag, 31. März 2020

Oper Frankfurt a.M.: Wie geht es weiter?



Die Einschätzung des Verlaufs der Corona-Krise durch die Fachleute ändert sich rasend schnell, gerade deshalb ist das Interesse der Zuschauer*innen an den Plänen der Oper Frankfurt in den kommenden Wochen enorm. Daher sollen im Folgenden Antworten auf viele Fragen gegeben werden, vorerst jedoch nur bis zum „Stichtag“, dem 19. April 2020.

Grundsätzlich ist zu betonen, dass die Oper Frankfurt versucht, keine Produktion gänzlich zu streichen, sondern bestenfalls zu einem späteren Zeitpunkt – sei es nun noch in dieser Spielzeit oder in einer späteren Saison – mit den ursprünglich engagierten Künstler*innen nachzuholen. Neben den bisher ausgefallenen Repertoirevorstellungen sind folgende Produktionen der Oper Frankfurt betroffen:

Die Premiere von Rossinis Bianca e Falliero am 5. April 2020 sowie alle Folgevorstellungen der Produktion entfallen vorerst. Die Inszenierung wird jedoch zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt werden, der auch in einer der folgenden Spielzeiten liegen kann.

Die Wiederaufnahme von Brittens Peter Grimes am 11. April 2020 sowie alle Folgevorstellungen der Produktion entfallen. Auch diese Inszenierung soll zu einem späteren Zeitpunkt erneut gezeigt werden.

Die beiden konzertanten Aufführungen von Thomas’ Mignon am 17. und 19. April 2020 entfallen. Hier ist noch nicht entschieden, ob sie nachgeholt werden.

Die Uraufführung von Lucia Ronchettis Inferno im Bockenheimer Depot am 18. April 2020 sowie alle Folgevorstellungen werden verschoben. Die Inszenierung wird voraussichtlich im Juni 2021 gezeigt werden können.

Die beiden ersten Vorstellungen der Wiederaufnahme von Mozarts Don Giovanni am 24. und 26. April 2020 werden vermutlich entfallen, so dass die Serie mit der ursprünglich als dritte Vorstellung geplanten Aufführung am 17. Mai 2020 beginnen könnte.

Ebenso entfallen müssen vorerst der Liederabend mit Gaëlle Arquez am 31. März 2020 sowie sämtliche Foyerveranstaltungen bis zum 19. April 2020.

Die Oper Frankfurt hofft, bald einen angepassten Spielplan der laufenden Saison ab dem 1. Mai 2020 bzw. einem geringfügig späteren Zeitpunkt – abzüglich der Vorstellungen der oben genannten Produktionen – veröffentlichen zu können. Nach derzeitigem Stand wird zudem an einer Veröffentlichung des Spielplans 2020/21 am 28. April 2020 festgehalten.
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Angaben zu den Modalitäten der Kartenrückgabe für Vorstellungen bis zum 19. April 2020 finden sich unter www.oper-frankfurt.de oder https://oper-frankfurt.de/de/news/?detail=469.

Freitag, 13. März 2020

Oper Frankfurt a.M.: Die Tore werden wegen Corona doch geschlossen


Am 12. März 2020 hat der Hessische Minister für Soziales und Integration Kai Klose einen Erlass herausgegeben, demzufolge alle Veranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern ab sofort bis zum 10. April 2020 untersagt sind. Somit werden lt. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig alle Vorstellungen der Oper Frankfurt, also auch jene unter der angegebenen Zuschauerzahl, ab Freitag, dem 13. März 2020, bis auf weiteres abgesagt.

Angaben zu den Modalitäten der Kartenrückgabe erfolgen baldmöglichst.

Mittwoch, 26. Februar 2020

Oper Frankfurt a.M.: ROMEO UND JULIA AUF DEM DORFE von Frederick Delius

v.l.n.r. Der schwarze Geiger am Fenster sowie Sali und Vreli
(c) Barbara Aumüller
Erste und letzte Wiederaufnahme 


ROMEO UND JULIA AUF DEM DORFE 
Lyrisches Drama in sechs Bildern von Frederick Delius 

Text vom Komponisten, Jelka Rosen-Delius und Charles Francis Keary nach der Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe (1855) aus Die Leute von Seldwyla von Gottfried Keller


Englische Übersetzung von Tom Hammond 
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 

Musikalische Leitung: Elias Grandy Inszenierung: Eva-Maria Höckmayr Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Caterina Panti Liberovici Bühnenbild: Christian Schmidt Kostüme: Saskia Rettig Licht: Olaf Winter Chor: Tilman Michael Kinderchorsoli: Markus Ehmann Dramaturgie: Norbert Abels 
Der schwarze Geiger

Sali: Jonathan Abernethy Vreli: Simone Osborne Manz: Dietrich Volle Marti: Magnús Baldvinsson Der schwarze Geiger: Johannes Martin Kränzle 
Solisten des Chores und des Kinderchores der Oper Frankfurt 
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Museumsorchester 

Romeo und Julia auf dem Dorfe ist die bekannteste Oper des deutsch-englischen Komponisten Frederick Delius (1862-1934), der seine Ausbildung u.a. in Leipzig erhielt. Das auf der gleichnamigen Novelle von Gottfried Keller (1855) basierende Werk ist dem spätromantischen Stil eines Edvard Grieg oder Richard Strauss verpflichtet, bringt aber auch impressionistische Momente à la Debussy zu Gehör. Die Frankfurter Erstaufführung des Werks erfolgte am 22. Juni 2014 in der Regie von Eva-Maria Höckmayr und bekräftigte den Ruf des Hauses am WillyBrandt-Platz als Ort musikalischer Ausgrabungen. So berichtete etwa die Kritikerin des Darmstädter Echos: „Mit der Wiederentdeckung von Frederick Delius hat die Frankfurter Oper wieder einmal ins Schwarze getroffen. Nach der Premiere wollte der Jubel kaum enden.“ Und der Berichterstatter des Deutschlandfunks (Kultur heute) attestierte: „Der Frankfurter Produktion gelingt Theater-Magie pur.“ 

Die Handlung folgt nur in sehr groben Zügen der Geschichte von Shakespeares berühmtem Liebespaar: Vreli und Sali sind die Kinder zweier wohlhabender Schweizer Bauern, die über den Besitz eines Ackers in Streit geraten sind und deshalb ihrem Nachwuchs den Umgang miteinander verbieten. Jahre später haben die Prozesskosten die Väter ruiniert, doch ihre beiden Kinder haben sich ineinander verliebt. Als Sali Vrelis Vater im Streit verletzt und dieser daraufhin den Verstand verliert, verlassen die Liebenden ihren Heimatort. Sie treffen auf den schwarzen Geiger und seine Truppe, die die Unschuld des Paares verhöhnen. Schnell merken Vreli und Sali, dass sie als Menschen ohne Besitz und Ansehen unter Leuten dieses Schlages niemals glücklich werden können und gehen gemeinsam in den Tod. 

Die musikalische Leitung der ersten Wiederaufnahme der Produktion aus der Spielzeit 2013/14 liegt bei dem deutschen Dirigenten Elias Grandy, der damit sein Hausdebüt an der Oper Frankfurt vorlegt. 2015 gewann er den 7. Solti-Wettbewerb in Frankfurt und wurde im selben Jahr als GMD an das Theater Heidelberg berufen. Der neuseeländische Tenor Jonathan Abernethy (Sali) wechselte 2019/20 vom Internationalen Opernstudio Zürich ins Ensemble der Oper Frankfurt, wo er in dieser Saison auch Ottavio in Mozarts Don Giovanni singen wird. Die kanadische Sopranistin Simone Osborne (Vreli) gibt ihr Rollen- und Deutschlanddebüt. Zu ihren aktuellen Engagements gehören Gretel in Humperdincks Hänsel und Gretel an der Canadian Opera Company Toronto. Alle übrigen Partien sind wie in der Premiere mit ehemaligen und aktuellen Ensemblemitgliedern besetzt: Johannes Martin Kränzle (Der schwarze Geiger) sowie Dietrich Volle (Manz) und Magnús Baldvinsson (Marti). 

Wiederaufnahme: Freitag, 6. März 2020, um 19.30 Uhr im Opernhaus 
Weitere Vorstellungen: 15. (18.00 Uhr), 22. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 28. (19.30 Uhr) März 2020 Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. 

Donnerstag, 14. März 2019

Oper Frankfurt a.M.: WOZZECK von Alban Berg

Samstag, 9. März 2019, um 19.30 Uhr im Opernhaus

Audun Iversen (Wozzeck) und Claudia Mahnke (Marie)
Bildnachweis: Monika Rittershaus
Erste und letzte Wiederaufnahme
WOZZECK
Oper in drei Akten von Alban Berg
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Gabriel Feltz; Regie: Christof Loy
Mitwirkende: Audun Iversen (Wozzeck), Vincent Wolfsteiner (Tambourmajor),
Michael Porter (Andres), Peter Marsh (Hauptmann), Frederic Jost (Erster Handwerksbursch), Mikołaj Trąbka (Zweiter Handwerksbursch), Martin Wölfel (Der Narr), Claudia Mahnke (Marie), Alfred Reiter (Doktor), Katharina Magiera (Margret)


Nachdem Wozzeck von Alban Berg (1885-1935) in der Inszenierung von Christof Loy nach der Premiere am 26. Juni 2016 an der Oper Frankfurt Ende 2017 auch am koproduzierenden Opernhaus von Oslo gezeigt wurde, kehrt die Inszenierung nun zum ersten und letzten Mal auf den Spielplan des Hauses am Willy-Brandt-Platz zurück. Hier attestierte seinerzeit Die Rheinpfalz: „Kein Sozialkitsch, keine Wir-Arme-Leut-Thematik, keine Hier-Opfer-und-dort-Täter-Konstellation. Dafür klare Räume, analytische Blicke, scharfe Personenzeichnungen. An der Oper Frankfurt schaut der Regisseur Christof Loy sehr genau auf Alban Bergs Wozzeck (…).“ Dass die Sängerbesetzung der Hauptpartien im Vergleich mit der Premiere weitestgehend unverändert geblieben ist, wird man beim Lesen folgender Passage aus der Kritik im Darmstädter Echo nicht bedauern: „Claudia Mahnke gestaltet die Marie so rein, natürlich und unforciert wie eine perfekte Liedsängerin, anschmiegsam und gestalterisch detailgenau. Auch der norwegische Bariton Audun Iversen, der sein Debüt in der Titelpartie des Wozzeck gibt, sublimiert den Drang der Wirklichkeit wie den Druck seines Wahns in einen Reichtum von vokalen Farben und Facetten des Expressiven.“ Und die Frankfurter Neue Presse brachte es seinerzeit auf den Punkt: „Ein praller, atemberaubender, anregender Abend – so findet es auch einhellig das Publikum.“

Wozzeck lebt zusammen mit Marie und dem gemeinsamen unehelichen Kind in Armut. Seit
geraumer Zeit plagen ihn Visionen von Tod und Weltuntergang, die die Ausweglosigkeit seiner persönlichen Situation zu spiegeln scheinen: Von seinem vorgesetzten Hauptmann verhöhnt, stellt sich Wozzeck – um etwas dazuzuverdienen – dem Doktor für medizinische Experimente zur Verfügung. Marie lässt sich mit dem Tambourmajor ein, was Hauptmann und Doktor dem von ihnen Ausgebeuteten in grober Weise enthüllen. Die Visionen verschwinden nicht. Nachdem Wozzeck vom Tambourmajor verprügelt wird, ersticht er Marie auf einem nächtlichen Spaziergang am Teich. Das Kind hört durch seine Spielkameraden vom Tod der Mutter.


Die musikalische Leitung dieser Wiederaufnahme einer Produktion aus der Spielzeit 2015/16 liegt nun bei Gabriel Feltz, der seit 2013/14 den Posten des Generalmusikdirektors der Dortmunder Philharmoniker und der Oper Dortmund bekleidet. Dort gehört zu seinen aktuellen Produktionen u.a. Verdis Aida, in Planung sind Lehárs Das Land des Lächelns und Puccinis Turandot. In Frankfurt dirigierte er 2008/09 die erste Wiederaufnahme von Detlev Glanerts Oper Caligula sowie 2011/12 die zweite Wiederaufnahme von Strauss’ Arabella. Wie bereits angedeutet, sind nur wenige Umbesetzungen, weitestgehend aus dem Ensemble, zu verzeichnen: So übernimmt nun Michael Porter die Partie des Andres und Peter Marsh die des Hauptmanns. Mikołaj Trąbka singt den Zweiten Handwerksbursch, während Frederic Jost nach seiner Mitwirkung in Trojahns Enrico Anfang 2018 im Bockenheimer Depot als Erster Handwerksbursch gastweise an die Oper Frankfurt zurückkehrt. Dagegen zeigt neben Audun Iversen und Claudia Mahnke Ensemblemitglied Vincent Wolfsteiner wie in der Premierenserie seine kraftvolle Verkörperung des Tambourmajors, und auch Alfred Reiter (Doktor) sowie Katharina Magiera (Margret) sind
erneut mit von der Partie, ebenso wie Gast Martin Wölfel als Narr.


Weitere Vorstellungen: 17., 28. März, 7. (18.00 Uhr), 12. April 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr


Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Freitag, 22. Juni 2018

Zum letzten Mal: ADRIANA LECOUVREUR in der Oper Frankfurt

(c) Barbara Aumüller

ADRIANA LECOUVREUR
FRANCESCO CILEA 1866-1950
Oper in vier Akten

Text von Arturo Colautti nach dem Schauspiel Adrienne Lecouvreur von Eugène Scribe und Ernest Legouvé Uraufführung am 6. November 1902, Teatro Lirico, Mailand
Premiere vom 4. März 2012
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Ubertiteln
Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer

Sonntag, 24. Juni 2018, Beginn 19.30 Uhr, Dauer: ca. 3 Std. inkl. 1 Pause

Musikalische Leitung Steven Sloane  
Regie Vincent Boussard 
Szenische Leitung der Wiederaufnahme Caterina Panti Liberovici  Bühnenbild  Kaspar Glarner  
Kostüme  Christian Lacroix  
Licht  Joachim Klein  
Video  Bibi Abel  
Chor  Tilman Michael  
Dramaturgie  Zsolt Horpácsy
Adriana Lecouvreur
Angela Meade
Maurizio
Vincent Wolfsteiner
Fürstin von Bouillon
Tanja Ariane Baumgartner
Fürst von Bouillon
Magnús Baldvinsson
Abbé von Chazeuil
Peter Marsh
Michonnet
Davide Damiani
Quinault
Daniel Mirosław
Poisson
Jaeil Kim *
Haushofmeister
Anatolii Suprun *
Fräulein Jouvenot
Karen Vuong
Fräulein Dangeville
Maren Favela
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

* Mitglied des Opernstudios



Ein faszinierendes Vexierspiel zwischen Theaterbühne und einer intriganten Adelswelt entfesselt Francesco Cilea in seiner Oper. Ausgehend von einer historischen Figur - der im frühen 18. Jahrhundert an der Pariser Comédie-Française gefeierten Schauspielerin und Voltaire-Freundin Adrienne Lecouvreur - erzählt er zugleich von der anrührenden Liebesgeschichte mit dem Herzog Moritz von Sachsen und vom bösen Spiel ihrer Rivalin, der Fürstin von Bouillon. Am Ende stirbt Adriana durch einen vergifteten Veilchenstrauß. Oder etwa an gebrochenem Herzen? Das Changieren zwischen virtuosem Theater auf dem Theater und realen Emotionen überträgt Regisseur Vincent Boussard im flexiblen Bühnenbild von Kaspar Glarner und mit dem ausgeklügelten Licht von Joachim Klein in ein zeichenhaftes Spiel bei differenzierter Personenführung. Die opulenten Kostüme des Modeschöpfers Christian Lacroix vereinen barocke Anklänge mit zeitgenössischem Chic.

Freitag, 20. April 2018

Oper Frankfurt a.M.: DAS RHEINGOLD

v.l.n.r. Judita Nagyová (Wellgunde), Katharina Magiera (Flosshilde),
Elizabeth Reiter (Woglinde) und Jochen Schmeckenbecher (Alberich)
(c) Barbara Aumüller



DAS RHEINGOLD
RICHARD WAGNER 1813-1883
Vorabend zum Bühnenfestspiel Der Ring des Nibelungen
Text vom Komponisten

Uraufführung am 22. September 1869, Königliches Hof- und Nationaltheater, München
Erste Aufführung als Teil von Der Ring des Nibelungen am 13. August 1876, Festspielhaus, Bayreuth
Premiere in Frankfurt vom 2. Mai 2010

Mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung im Holzfoyer


Musikalische Leitung  Sebastian Weigle
Regie  Vera Nemirova

Wotan  James Rutherford
Donner  Brandon Cedel
Froh  AJ Glueckert
Loge  Kurt Streit
Alberich  Jochen Schmeckenbecher
Mime  Michael McCown
Fasolt   Alfred Reiter
Fafner  Andreas Bauer
Fricka  Claudia Mahnke
Freia  Sara Jakubiak
Erda  Tanja Ariane Baumgartner
Woglinde  Elizabeth Reiter
Wellgunde  Judita Nagyová
Flosshilde  Katharina Magiera

Frankfurter Opern- und Museumsorchester


Im Frühherbst des Jahres 1853 hatte Wagner beim Anblick des Meeres »die Empfindung, als ob er in ein stark fließendes Wasser versänke«. Das Rauschen dieses Wassers »stellte sich bald im musikalischen Klange des Es-Dur-Akkordes dar, welcher unaufhaltsam in figurierter Brechung dahinwogte«. 140 Takte währt die Invention über den Es-Dur-Dreiklang am Beginn des Vorspiels zur Tetralogie Der Ring des Nibelungen. Wagner simulierte hier den Vorgang der Weltschöpfung und wollte im Rheingold, dem Anfang und dem Ende von allen Dingen buchstäblich auf den Grund gehen. Ursprünglich sollte der Vorabend Raub des Rheingoldes heißen. Der Ring, den der Nibelung Alberich aus dem Rheingold schmiedet, verschafft demjenigen die Macht über die Welt, der sich bereit zeigt, auf die Liebe zu verzichten. Da Alberich von den Rheintöchtern, welche den leuchtenden Schatz bewachen, nicht die erhoffte Zuneigung bekommt, raubt er das Gold, verflucht die Liebe und später auch jenen verhängnisvollen Ring, der ganz am Ende, am Schluss der Götterdämmerung, im Rhein versinkt. Der Regisseurin Vera Nemirova ging es in ihrer hochgepriesenen Arbeit um eine Darstellung des Werkes als Parabel auf die menschliche Zivilisation. Deren Scheitern ist nicht durch die in den Elementen Wasser, Feuer, Erde, Luft dargestellte Natur verursacht, sondern des Menschen eigene Schuld.