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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 29. August 2012

Dichterhain: EISZEIT von Ute AnneMarie Schuster

(c) Gabriele Springer: Anders - Roter Mond



















Eiszeit

Auch wenn ich bloß und nackt hier sitze,
so bin ich doch warm eingehüllt,
in einen Schleier ganz aus Seide,
der meine Hitze wohlig kühlt.

Glaub nicht, dass ich im Eis erfriere,
nur weil ich nackt mich präsentier,
ein Mensch wie ich wird stets verschweigen,
wie es ihm geht,
im Jetzt und Hier.  

© Ute AnneMarie Schuster

Mittwoch, 15. August 2012

Dichterhain: OZEANE von Birgit Heid

Pressefoto BASF

Ozeane

Du bist ein nimmersatter
Bauherr kennst dich in
Statik aus im Zusammen
fügen von Material hast
Holz und Glas mit Backstein
kombiniert und dies alles
weil du eine Brücke
bauen wolltest über Ozeane
und Gebirge über die
grenzenlose Stille
unermüdlich setztest du die
Steine und eines Tages
warst du bei mir angekommen
deine Stimme glitt über
den Steg und wir hielten
uns weil sie ein wenig schwankte.

(c) Birgit Heid


Montag, 30. Juli 2012

Newcomer des Monats: AN JEDEM TAG EIN HAIKU von Birgit Heid


Birgit Heid
An jedem Tag ein Haiku.
Kleine Atempausen
Norderstedt 2011, 132 Seiten, broschiert,
8,90 €, Books on Demand
ISBN-10: 3842373317
ISBN-13: 978-3842373310

Haiku sind eine beliebte Form des traditionellen japanischen Kurzgedichtes. Sie stellen ein Naturdetail unter jahreszeitlicher Betrachtung in den Mittelpunkt und knüpfen eine Reihe von weiteren Ideen daran. Man kann mit Haiku innehalten und abschalten, nachdenken und sinnieren. Sie stellen die kürzeste Literaturform überhaupt dar. Haiku möchten den Leser/die Leserin kontemplativ berühren. Birgit Heids 366 Haiku für jeden Tag sind in ihrer südpfälzischen Heimat, darüber hinaus im Hochschwarzwald und im Chiemgau entstanden.


Birgit Heids Gedichte gefallen durch eine geschliffene Ausdrucksweise, meisterhaften Gebrauch von dichterischen Metaphern und Assoziationen. Ihre Dreizeiler haben die Kraft, anhaltende und beeindruckende Assoziationen hervorzurufen. Die formulierten Welten strahlen einen hohen Reiz aus und setzen starke Impulse für die Fantasie.

3. Juli

Teichrosenköpfe
vor üppiger Entfaltung:
Hälse hoch gereckt.

4.Juli

Einfache Esche
am See, gabelstämmig, licht:
Die Ruhe wohnt hier.

5. Juli

Altes Ruderboot,
die Angeln sind schon locker,
schwer umzudrehen.

1. September

Der Feuerdorn hängt 
schwer und voll; eine Amsel
flüchtet wie ein Dieb 

Freitag, 13. Juli 2012

Dichterhain: HAN SHAN von Angelika Knipfer





Luft hängt dicht über dem Wasser

grauer Schleier verhängt den Berg

saftiges Grün ist Hitze matt

schwer die Atmung, Lungen leiden

Wasser vom Schwitzen am Körper

keine Kühlung, keine Frische

Hunger nach Leben ist verdörrt.


(c) Angelika Knipfer, 30.06.2012, anlässlich des Han-Shan-Workshops
von Rüdiger Heins im Bingener Haiku-Garten, Kulturufer am Rhein








Dienstag, 3. Juli 2012

Dichterhain aktuell: KULTIVIERTE GÄRTEN von Viktoria Vonseelen



Kultivierte Gärten am Fluss,

Von mir verlassen. Es gibt kein

Zurück. Orientierungslos in

Unbekannter Wildnis. Schlepper

"Mon Desir", tiefgelegt, fast dem

Untergang geweiht. Doch - "Hoffnung

Grüßt" - Signal der "Spes salutis".

Nun sehe ich meinen Weg.


Bingen, 30.6. 2012 (c) Viktoria Vonseelen
anlässlich des Han-Shan-Workshops von Rüdiger Heins im Haiku-Garten des Kulturufers in Bingen am Rhein

Montag, 2. Juli 2012

Dichterhain aktuell: TANZEN IM WIDERSCHEIN von Birgit Heid

Leider nicht am Han-Shan-Workshop in Bingen am Rhein teilnehmen konnte Birgit Heid, eine produktive, ambitionierte, fähige Lyrikerin und Newcomerin mit einigen selbstverlegten Titeln bei Amazon. Sie reichte aus dem Urlaub folgendes Gedicht nach:

Schaukelnden Windes liegen wir
Vor dem Himmel thronen Gräser
Unser Sommernest gefunden
Nur die Gegenwart berührt uns
Eine Spinne knüpft ihr Luftschloss
Zwischen unsere Wortbilder
Leuchtspuren ziehen übers Dach
Lass uns tanzen im Widerschein.

(8) Birgit Heid, 01.07.2012, anlässlich des Han-Shan-Workshops von Rüdiger Heins am 30.06.2012 im Haiku-Garten des Kulturufers in Bingen am Rhein 

Donnerstag, 28. Juni 2012

Dichterhain: LIEBE HEILT von Hannes M. Pum

LIEBE HEILT
von Hannes M. Pum

 











HAST DU BEMERKT DIE WANDLUNG DEINES ICH
IN DEM AUGENBLICK, DA DU DEINE LIEBE ERKANNTEST?
IN JENER EWIGKEIT, IN DER ALLE LAST VON DIR WICH;
IN DER DU DEINEN KUMMER VERBRANNTEST.

WIE DU, FREI VON JEGLICHEM GEDANKEN,
SCHWEBEND DEINE SEELE BERÜHRTEST,
WIE ALL DEINE TRÄUME IN DIR VERSANKEN,
DA DU DEINE LIPPEN AN SEINE FÜHRTEST.

WIE MUSIKGEWORDENE ERDE
BEGANN, DEINE VERLETZUNGEN ZU HEILEN,
ALS DEIN LIEBSTER DIR GESTAND, ER WERDE
MIT SEINER LIEBE EWIG BEI DIR VERWEILEN.

(c) Hannes M. Pum
Er ist Autor und Regisseur an der Bühne St. Oswald, Theater für eine freie Gesellschaft, in Österreich.

Dienstag, 26. Juni 2012

Dichterhain: DIE LIEBE DER FRAUEN von Ute AnneMarie Schuster

(c) gleichnamiges Bild von Gabriele Springer







 Die Liebe der Frauen


Leise tanzen sanfte Hände,
über eisigkaltes Glas.
Atem schluckt die Fensterscheibe,
sie will nichts mehr als nur DAS.


Softig weich und so ein Absatz,
Frau steht kurz vorm Herzinfarkt.
Zitternd trommeln kleine Finger,
gleichsam mit dem Herz im Takt.


Haben, haben stöhnt die Seele,
selbst wenn dieser Schuh mich drückt.
Haben, haben spricht das Mündchen,
ohne ihn werd ich verrückt.


Auch die Freundin denkt nicht anders,
dieser Schuh gehört nur mir.
Doch wir haben ja vier Füße,
also bleibt der Schöne hier.


Wie so oft hat Frau verzichtet,
nimmt ihn mit in ihren Traum.
Dort läuft sie dann über Wolken,
Absatzschmerz, den gibt’s dort kaum


(c) Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria

Dichterhain: STUFEN AM HIMMEL von Volker Friebel















Stufen am Himmel


Einhundertundeinundvierzig Stufen führen zu dir,
ins Haus am Himmel. Ich bin sie
alle gegangen, wieder und wieder.


Wolken treiben, während ich gehe,
hinterlassen den Himmel uns, unberührt.


Vögel singen, während ich gehe,
tönen die Farben des Himmels uns her.


Blumen blühen, während ich gehe,
schlagen das Geheimnis des Lebens uns auf.


Einhundertundeinundvierzig Stufen führen zu dir,
ins Haus am Himmel. Ich bin sie
alle gegangen, wieder und wieder.


(c) Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Die sieben Töne des Waldes. Gedichte, Haiku und ein Essay. 2011

Montag, 25. Juni 2012

Dichterhain: WORTE AUS SEIDE von Birgit Heid



Worte aus Seide


Ein Kleid
aus Seide
hatte sie genäht
und zeichnete darauf
eine offene Türe


sie schrieb die Gedanken
in ihr Stoffbuch
ein Baum
wuchs aus dem Grab
und Vögel flogen hindurch


nähte Handschuhe
aneinander
Uniformen wurden eins
alles hängt zusammen
sagte sie

(c) Birgit Heid 

Samstag, 9. Juni 2012

Dichterhain: WELCHE FARBE HAT DER HIMMEL? von Ute AnneMarie Schuster

(c) Gabriele Springer "Evas Apfel"
Wer wäre ich, ließ ich verführen,
mein kleines Ich von einem Baum,
um den sich eine Schlange windet,
ich wär ein Nichts ganz ohne Traum.

Wer wäre ich, würd ich verzichten,
auf einen Apfel feuerrot,
den ich mit süß gespitzten Lippen,
Dir als gelebte Sünde bot.

Wer wäre ich, würd ich dran glauben,
dass alle Schuld beim Apfel liegt,
nur weil der Mund mit Saft sich füllte,
der sich nun auf der Zunge wiegt?

Ich wär ein Nichts ganz ohne Träume,
der selbst die Eva nicht verzeiht,
verlor sie doch das Feigenblättchen,
und trägt seit damals eignes Kleid.


© Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria

Dienstag, 5. Juni 2012

Dichterhain multimedial: DENKMALPFLEGE von Anner Griem





Wir opfern, um opfernd zu gedenken!

"Sobald das Unmenschliche sich manifestiert, wird es Teil des Menschlichen."
Jean-Paul Sartre

(c) Anner Griem, Cannobio

Sonntag, 27. Mai 2012

Dichterhain: AUFKLAREN von Birgit Heid



AUFKLAREN

Ein Licht gleißt dahinter es flutet
die Bahnen von anderer Seite
die Hoffnung auf was noch nicht
sichtbar doch Ränder bewegend

die endlose Bläue ergibt sich in
Tiefgang weit hinter dem Fledermaus
treiben entrückt und vibrierend
zum Abendsalon ein paar Schatten

sich pflückend die Straße vom
Regen gelöst und es führen die
Wege auf Sand nur das Langfeld
liegt still unter taumelnden Mücken

die Sandhäuser Tonvillen Mauergeflechte
an denen die Mohnblumen zittern vor
Faltung vor Gradlinigkeit das Soiree
hat begonnen die Zärte vermondet

im Wortlosen fasst sie den Streifen
zum Hellen die Hoffnung auf was
einmal war und im Anbetracht lädt
sie zur Fahrt über Hügel zum Meer.

(c) Birgit Heid

Freitag, 18. Mai 2012

Ankes Fundstücke: KÜSSE von Hans Kruppa

Küsse


Wenn ich dich küsse,
dann tue ich es nicht,
um dir zu sagen,
was für ein
wunderbarer Mensch du bist,
dass ich dich täglich sehen will
und ohne dich mein Leben
keinen Sinn mehr hätte.

Wenn ich dich küsse,
tue ich dies,
um dich zu küssen.
Denn deine Lippen
ziehen meine an.

Mehr weiß ich nicht.


(c) Hans Kruppa (*1952, Marl, lebt seit 1981 in Bremen und
ist einer der meistgelesenen deutschen Lyriker und Erzähler), 
aus: "NUR DU", Freiburg 2000  

Dienstag, 15. Mai 2012

Dichterhain: GNADE I und II von Heidi Huber

Aus: Sommer der Gaukler
Gnade I
Genesen
im Maienmild
Aus: Sommer der Gaukler















Gnade II
Gelber Gaukler
lässt mich
genesend
träumen
vom
Sonnensatt

Montag, 23. April 2012

Dichterhain: REIFEZEIT von Carmen Olivar

Reifezeit

Ich lebe mein Leben im Hier und Jetzt.
Bin nun nicht mehr so verletzt.
Ließ die Vergangenheit nun endlich los.
Mein Selbstvertrauen ist grandios.

Seelische Reife war mein Ziel,
verlange von mir nicht mehr zu viel.
Kleine Schritte –von Stund´ zu Stund´,
Hinabtauchen auf der Seele Grund.

Gefühle fuhren Karussell.
Die Jahre vergingen gar so schnell.
Jetzt kommt Gelassenheit hinzu.
Fand so meine innere Ruh´!

Gestärkt meine Seele.
Anvertraut dem Leben.
Welche Steigerung kann es noch geben?


© Carmen Olivar, 15.06.2000

Donnerstag, 19. April 2012

Dichterhain: ALLTAGSHELDEN von Norbert van Tiggelen

Feuerwehr 11 (c) Harma-Regina Rieth
Alltagshelden
Alltagshelden werden oftmals
von der Masse überseh‘n.
Sie sind keine Prominenten,
die im hellen Lichtschein steh‘n.

Sie vollbringen häufig Taten,
die nicht selbstverständlich sind,
weil sie ihren Nächsten helfen,
ihnen schenken Rückenwind.

All den starken Menschenseelen
widme ich nun dies‘ Gedicht.
Einer aber ganz besonders -
„DU“ bist dieses warme Licht.


© Norbert van Tiggelen

Montag, 16. April 2012

Buchbesprechung: Rütegger Gedichte


Wenn ein Dichter umzieht, hat das Folgen: Mancher eignet sich dichtend seine neue Umgebung an - so auch Werner Bucher, dessen jüngste Texte entstanden, nachdem er auf die „Rütegg" hoch über dem Bodensee umgezogen war. Freilich hat dies bei ihm nicht dazu geführt, dass der Dichter abhebt. Nach wie vor bleibt er ein präzise kritischer Beobachter, holt die Gegenwart ins Wort, ohne Scheu, das Hässliche wie das Schöne beim Namen zu nennen. Der erste Teil dieses Bandes bietet die neusten typisch Bucherschen Tag-Tag-Poeme, im zweiten geht der Lyriker, wie Alexander J. Seiler in der WoZ festhält, „noch einen grossen Schritt weiter und sprengt alle Fesseln des Formats." Zwanzig Langgedichte in weitausschwingenden Treppenversen machen den Appenzeller Hochsitz des Dichters zum Ausguck, von dem aus er die heutige Welt in all ihren Widersprüchen beschwört, beschimpft, verdammt und preist, voll Wut und Zärtlichkeit, und bald mit barockem Sprachfuror, bald mit unerwartetem Humor. Noch immer gilt, was Paul Nizon 1974 über Werner Buchers ersten Gedichtband schrieb: „Ich lese diese saloppen, zähneknirschend wuterfüllten, unterschwellig traurigen, dann wieder rabiaten, nebenbei schüchtern schönen Zeilen mit wachsender Beteiligung."


Zum Autor:
Werner Bucher, geboren 1938, Gründer und Leiter des orte-Verlags und der orte-Literaturzeitschrift hat neben seinem umfangreichen Werk als Erzähler (zuletzt die Geschichtenbände „Die schlafende Santa Maria von Vezio", Rauhreif, Zürich 2008, und „Fladehus, Robert Waiser, Seelig & Co.", Littera Autoren Verlag, Zürich 2009) immer und vor allem Lyrik geschrieben. Neben dem Querschnitt durch Buchers reiches Repertoire an Liebesgedichten „Du mit deinem leisen Lächeln" (Waldgut, Frauenfeld 2007) zeigte dies zuletzt der Band „Spazieren mit dem gelbgrünen Puma" (Waldgut, Frauenfeld 2010), zu dem es auch eine gleichnamige Audio-CD mit Lyrik & Jazz mit Werner Bucher und dem Saxofonisten Malcolm Green gibt (orte-Verlag, Oberegg/Zürich, 2010). Nach langen Jahren im ausserrhodischen Zeig-Wolfhalden führt Werner Bucher seit 2006 in Oberegg im Kanton Appenzell Innerrhoden mit seiner Frau die Bergwirtschaft „Rütegg" und den orte-Verlag.


Werner Bucher: „Rütegger Gedichte", fund-orte 36. Limitierte Auflage, numeriert und vom Autor signiert. 74 Seiten, ISBN 978-3-85830-162-8, CHF 28.00. Zu beziehen bei orte-Verlag AG, Oberegg AI / Zürich, +41 (0)71 888 15 56, info@orteverlag.ch oder in Ihrer Buchhandlung.

Freitag, 2. März 2012

Tageshinweis: Frauenchor mal anders und Irish Folk

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Heute und morgen,
Freitag, den 2. März, in der Stadthalle in Birkenfeld und am Samstag, den 3. März, in der Göttenbach-Aula Idar-Oberstein.

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HEUTE um 20.30 Uhr in Neunkirchen/Saar, Stummsche Reithalle 
spielt außerdem Seldom Sober "Irish folk an' so much 
more..."