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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 25. Januar 2024

Wie war's beim 13. Kamm ON!-Poetry Slam "Goldener Kamm" in Kaiserslautern?


Poetry Slam in Kaiserslautern! Hat sich etwas geändert? Moderator Phriedrich Chiller bleibt logischerweise im Format und begrüßte am 24.01.2024 zum 13. Mal wieder acht Slammer auf der Bühne im Wettstreit um den "Goldenen Kamm". Das Kamm ON!-Poetry Slam gibt Sprachtalenten aus der Region eine besondere Gelegenheit zum Auftreten. Deswegen sind auch immer Plätze für Newcomer reserviert. (Wer auftreten möchte, schreibt bitte eine E-Mail an: mail@chiller.art.) Gefordert werden selbstverfasste Texte, weder Requisiten noch Kostüme, etwa sechs Minuten Redezeit. Die Reden sind wie meistens nicht Freihandreden, sondern präsentieren gut vorbereitete Inhalte künstlerisch, individuell und emotional. Worauf es ankommt ist die Botschaft, die sich aus allem Präsentierten bildet, das Bild, das gezeichnet wird. Je klarer in der Ausarbeitung, desto mehr Überzeugung. 

Phriedrich C. stellte selbst u.a. ein paar klassische Aussagen von pfälzischen Menschen vor, in diesem Fall die Großeltern bzw. Oma, über deren Färbung in der Ton- und Aussprachelage hartgesottene Regionale natürlich sofort streiten könnten. Worin unterscheidet sich "Monnemerisch" (Mannheimerisch) vom "Nord-, West- un Siedpälzische (Südpfälzischen)"? Das ewig Pfälzische erheitert immer wieder die Gemüter, originale Schnauzen sind halt die Essenz der Heimatverbundenheit, überall. Was für ein Glück, das wir da (deutschlandweit) viel zu bieten haben, in jedem Winkel des Landes.

Die jungen Dichter des Abends hielten sich jedoch an die Präsentation in Hochsprache und mischten in ihren Deklamationen die typisch lyrischen Momente mit Standup-Comedy- und Prosaelementen nur dezent mit Zitaten aus der deutschen Basis-Sprachrealität im Osten wie im Westen. 

In dieser Hinsicht war die Siegerin des Abends sehr gut aufgestellt. Lisa Stenkes Ansichten einer hoffnungslos von kleinbürgerlicher Absurdität umzingelten jungen Frau aus dem Ruhrpott (Olpe) waren in der Witzigkeit und Detailgestaltung wirklich starke humoristische Ausführungen. Kein Wunder, dass man in dieser Umgebung irgendwann aufgibt und auch keine Freude mehr an eigenen Kindern aufbringt. schade zwar, aber schreiende, quengelnde Kinder nach körperverändernden Zumutungen, nein danke! Auch die Weihnachtsfeier im Osten bei den Großeltern ein wildes Chaos und Durcheinander von Klischees, Groteske und Karikatur, die Jahresendfeier und -figuren lassen grüßen. Lisa wurde am "lautesten" aufgenommen, ihre Witzigkeit ein konstanter Faden. Bei ihr war die dramatische Darstellung insgesamt und eine sorgfältige Auswahl von Betonungen, Pausen, Tempo und Tonlage einen Schritt weiter als bei den anderen. Sie zog die Zuschauer am stärksten in den Bann ihrer Schilderungen. Wer die dann so, wie sie es machte, liebt, ist bei der Richtigen.

Auch der zweite Platz mit Katharina Marosz aus Friedrichsdorf war dicht an der Trophäe dran. Ihr Urlaub in Portugal zum Schreien, eine Folge von Missständen und Empörungen. Einmal die Enge des Passagierraums im Flieger, der Eukalyptusgeschmack in der Luft, der Mietwagen - ein Fiat 500 - als kleine Sardinenbüchse, zwar das Einzelzimmer im Hostel okay, aber die Warteschlange vorm einzigen WC/Bad nicht, die erfolglose Suche nach Guaven (Leitthema!) so frustrierend, statt dessen nichts als Rhododendren, der Sonnenaufgang zu feucht, die Sonne eher rar. Zu Hause dann das große Erfolgserlebnis, der Genuss von zwei Guaven, das war super. 
Der zweite Beitrag Katharinas über ihre 
93-jährige Oma, die Kriegerzählungen, das zerstörte Haus von früher jetzt voll mit "Kanaken", wie Oma sich wohl ausdrückt. Oma und Opa so liebenswert, aber auch so festgefahren in ihren Meinungen.  

Alain Hinzen aus Zweibrücken ist ganz im Gegensatz zu Lisa Stenke Liebhaber von Kindern, er hat bereits drei. Er liebt es, wenn sich geliebte Menschen nach allem Durcheinander mit dem Kopf anschmiegen.

Andrea Maria Fahrenkampf aus Saarbrücken hasst Dick Pics und diejenigen, die sie versenden. Vor allem einen, bei dem sie es nicht erwartet hätte, und den sie mag. Zur Strafe trifft ihn beim Versenden der Blitz, und zwar zwischen den Beinen "hat des Teufels Alte den Übeltäter geknallt". The End.

Dennis Boyette aus Mannheim war vor seinem Slammerdasein zehn Jahre Polizist (?). Er ist sehr klein, was ihm auch überall zu Problemen verhalf oder schwer war zu vertuschen. Beim Vorstellungsgespräch trug er Dockers mit hoher Sohle, und bei einem Einsatz wegen Ruhestörung wurde er nicht ernst genommen. Der Türöffner erkundigte sich mit einer direkten Beleidung bei den anderen: "Hat jemand einen 12-jährigen Stripper bestellt?".

Justin Broch aus Kaiserslautern, ein Neuling im Metier, trug das Alphabeet/-bett vor, er u.a. als "quietschfideler Rabauke", noch nicht so sicher, aber wir können gespannt sein. 

Fatih Serbest aus Mainz sprach über Menschen auf Drogen und deren Wahnbilder. Eine hektische Irrfahrt durchs Unbewusste mit Panikzuständen und Kaninchen im Gebüsch, die in Ablehnung von Krieg endete.

Greta aus Kaiserslautern trat als Ersatz für einen krank gewordenen Slammer auf. Es war ihr erster Auftritt bei einem Poetry Slam, und sie hatte einen Text dabei zu den betroffen machenden Themen Ukraine-Krieg, Zerstörung, Flucht und Kinder als wehrloseste Geschädigte. Sie gab ihrer Hoffnung auf Frieden mit bewegenden Worten Ausdruck.


Das nächste 
Kamm-On! Poetry Slam 
findet am 27.03.24
in der SCHREINEREI, 
ab 20:00 Uhr statt.




Jazz: Nicole Johänntgen - ROBIN

 

Mittwoch, 24. Januar 2024

mpk Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern: Ausblick aufs Ausstellungsjahr 2024


„Betze, K’town, Pfaff“ im mpk zeigt Stadtidentitäten von Kaiserslautern





Kaiserslautern im Fokus: Foto von Elisabeth Neudörfl
ohne Titel aus „Ansichten von K“, 2023

(© VG Bild-Kunst, Bonn 2024)





Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) hat im Rahmen eines Pressegesprächs das neue Ausstellungsprogramm vorgestellt. Die Themen reichen von Max Liebermann über Pop-Art bis zur regionalen Kunst, die in der Nominierungsausstellung des diesjährigen Pfalzpreises zu sehen sind. Zu den Kooperationspartnern zählen in diesem Jahr das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin und das Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen. In Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2025 und die dafür geplante Neueinrichtung der Dauerausstellung erklärt das mpk die eigene Sammlung in den kommenden Monaten zum Experimentierraum: Das Museum lädt verschiedene Akteurinnen und Akteure ein, die Bestände unter neuen Perspektiven zu betrachten.

 

„Uns war wichtig, ein vielfältiges Ausstellungsprogramm zu entwickeln, mit dem wir neben unserem Stammpublikum auch neue Fokusgruppen ansprechen“, so mpk-Direktor Steffen Egle. Auch setze man weiterhin auf Beteiligungsformate: „Gerade mit Blick auf das Jubiläum 2025 möchten wir, dass sich die regionale Bevölkerung in Kaiserslautern und in der Pfalz noch stärker mit ihrem Museum verbindet.“

 

Die amerikanische Community der Region im Blick


Siebdruck von 1972: Mel Ramos‘ Coca-Cola
(Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, © VG-Bild Kunst, Bonn 2024)


Das neue Ausstellungsjahr wird ab April mit der Überblicksschau „Manche mögen‘s heiß. Pop-Art von Coca-Cola bis Marilyn Monroe“ (13.04. bis 14.07.) starten. Für diese Ausstellung leiht das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen rund 70 Werke aus seiner bedeutenden Pop-Art-Sammlung, darunter Andy Warhols ikonische Marilyn Monroe-Porträts. Die Schau macht das vielschichtige und immer noch zeitgemäße Kunstphänomen erlebbar, das sich zwischen Konsumkritik und Aneignung der Werbeästhetik bewegt. Mit dem Projekt möchte das mpk auch der amerikanischen Community in der Region ein Angebot machen.

 

Pfalzpreis mit neuer Ausrichtung

Ab Mai wird die Nominierungsausstellung für den diesjährigen Pfalzpreis Bildende Kunst des Bezirksverbands Pfalz stattfinden (06.06. bis 11.08.). Der renommierte Preis wurde grundlegend überarbeitet. So ist die Spartenaufteilung nach künstlerischen Medien aufgehoben. Die Verantwortlichen tragen damit der Tatsache Rechnung, dass immer mehr Künstlerinnen und Künstler medienübergreifend arbeiten. Auch hat der Träger erstmals ein Thema vorgegeben: „Transformationen“ lautet es für diesen Wettbewerb und greift damit die aktuellen Herausforderungen auf, denen sich die Gesellschaft gerade in vielfältiger Weise stellt.

 

Identitäten einer Stadt

Für die große Herbstausstellung „Betze, K’town, Pfaff. Künstlerische Sichten auf Kaiserslautern von Sophie Innmann, Nikolaus Koliusis, Elisabeth Neudörfl und Erik Sturm“ (14.09.2024 bis 19.01.2025) hat das mpk vier überregionale Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit urbanen Räumen und den Identitäten der Stadt Kaiserslautern zu beschäftigen. Kaiserlautern ist ein exemplarischer Ort, der – wie viele andere mittelgroße und postindustrielle Städte in Europa – Transformationsprozesse durchläuft. Gleichzeitig haben sich etwa durch die Bedeutung des 1. FCK und durch die Anwesenheit Amerikanischer Bürgerinnen und Bürger seit der Nachkriegszeit ganz eigene Identitäten herausgebildet. Mit dem Projekt gibt das mpk Denkanstöße für die Stadtentwicklung. Dafür sind Aktivitäten außerhalb des Museums und mit lokalen Akteurinnen und Akteuren geplant.

 

Kooperation mit dem Berliner Kupferstichkabinett 


Meister des Lichts: Max Liebermanns
„Holländisches strickendes Mädchen“, um 1886,
schwarze Kreide mit weißer Kreide gehöht
(Kupferstichkabinett SMB, Ident.-Nr. SZ
Liebermann 2, Foto: SMB / Dietmar Katz)


Ab Oktober stellt eine Ausstellung den Meister des Lichts Max Liebermann als herausragenden Zeichner vor (12.10. bis 19.01.2025). Rund 60 Werke aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, welches den größten und qualitätsvollsten Bestand von Liebermanns Zeichenkunst besitzt, werden in Kaiserlautern zu sehen sein. Zusammen mit Gemälden und Druckgraphiken auch aus dem mpk-Bestand bietet die Schau besondere Einblicke in Liebermanns Denk- und Arbeitsweise.

 

Die Dauerausstellung als Experimentierraum

In der Reihe mpk:Sichtweisen setzt das mpk die Sammlung in Bewegung. Unterschiedliche Persönlichkeiten und Communities sind eingeladen, ihre Perspektive auf die Museumsobjekte zu entwickeln. Mit diesem Format bereitet das Haus die Neupräsentation seiner Sammlung für das Jubiläumsjahr 2025 vor.

 

Ausblick 2025

Das Jahr 2025 wird ganz im Zeichen des 150-jährigen Jubiläums der Museumsgründung stehen, für das mpk ein Anlass, unter anderem die Dauerausstellung neu einzurichten und die Bestände erstmals digital zugänglich zu machen. Außerdem ist eine umfangreiche Ausstellung zu der Malerin Tina Blau-Lang geplant. Mit dieser Ausstellung möchte das mpk an den überwältigenden Erfolg anknüpfen, den das Museum mit der noch bis Ende Februar gezeigten Rudolf-Levy-Retrospektive erzielt hat. Tina Blau-Lang, eine bedeutende Vertreterin des Stimmungsimpressionismus, gilt es, wie Levy, neu zu entdecken und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

 

 


 


 


 

Dienstag, 23. Januar 2024

Groebners Neuer Glossenhauer NGH #26: Der Lohn der Tradition

 

© Foto: Dominik Reichenbach/Artwork: Claus Piffl







Der Lohn der Tradition


Am Anfang jedes Jahres gibt es in Österreich die Tradition des sogenannten „Sauschädel-Essens“. 

Und wie das mit Traditionen so ist, die meisten pfeifen mit der Zeit drauf, die anderen halten eisern daran fest. 

Insofern mag das Sauschädel-Essen (was für ein Wort!) vielleicht früher weit verbreitet gewesen sein, heute aber beschreibt das Sauschädel-Essen (ein Wort, das man irgendwie immer wiederholen muss) eigentlich nur noch die Zusammenkunft von ausgewählten, scheinbar wichtigen Menschen aus Politik, Wirtschaft und Medien der Alpenrepublik. 

Und die sitzen dann da und essen einen Sauschädel. 

Oder sind sie selber die Sauschädel? 

Oder sitzen sie da und nennen sich gegenseitig so lange „Sauschädel“, bis einer weint? Und der wird dann gegessen? 

Ich weiß schon, Kannibalismus ist in Mitteleuropa seit ein paar tausend Jahren nicht mehr so hip, aber es ist ja eine Tradition. 

Wer weiß, wie lange schon?

Außerdem würde man ja gerne wissen, ob es ähnliche Traditionen auch in anderen Ländern gibt. 

Empfänge, bei denen Schimpfworte verspeist werden.

Reicht man in Italien Spagetti Vaffanculo? In Frankreich eine tarte du crétin? In Spanien Patatas Panjero? In Griechenland Gyros Malaka? Und in Deutschland das Döner Doofkopp?

Aber stopp!

Ist Döner wirklich Deutsch? 

Also in Wien schon. Über die erste Döner-Bude, die Ende der 80er Jahre am Naschmarkt eröffnet wurde, haben sich die jungen Leute (da war ich damals mitgemeint) gegenseitig informiert mit den Worten: „Die haben dort echtes Döner - wie in Deutschland!“

Und noch heute trägt eine der beliebtesten und meistbesuchtesten Döner Buden in Wien den Namen „Berliner Döner“.

So geht Integration in Österreich: Über Deutschland.


Das gilt allerdings auch für Desintegration. 

Denn es gibt ja Deutsche, die sehen das anders. Und treffen sich. Auch mit einem Österreicher.


Ob das auch ein Treffen von Sauschädeln war, liegt wohl im Auge des Betrachters. 

Fest steht, die Deutschen auf dem Treffen wollten nicht nur deutsch sein, sondern Deutscher als Deutsch, am besten am Deutschesten. Und diese Überdeutschen planen dann. Zusammen mit dem Österreicher. Sie planen Ausweisungen, Abschiebungen, Deportationen und nennen das „Remigration“.

Ein Sauschädel von einem Wort.

Dabei hat man in Österreich ganz ähnliche Fantasien. 

Der Chef der Freiheitlichen, der… wie heißt er denn? … der, der immer so treuherzig dreinschaut, wie ein Hund, der auf den Teppich gekackt hat… na?…. der…. dabei kommen bei dem die Ausscheidungsprodukte ja ganz woanders raus… wie heißt denn der?…. Hassbert Blickl? Nein! Hofpferd Dackl? Nein! Herbert Kickl! Genau der! 

Der hat beim Neujahrstreffen der Freiheitlichen gesprochen von seinen „Fahndungslisten für politische Gegner“, die „immer länger“ würden. Da sieht man: Bei der FPÖ werden zum Jahresanfang keine Sauschädel gegessen, nein, die dürfen dort ans Mikrofon.

Darauf angesprochen, nennt der FPÖ-Kandidat für das EU-Parlament diese Wortwahl das nur eine „semantische Darstellung“.

Das ist so, wie wenn ich einen abgehackten blutigen Arm eine „sanguinische Dislocation“ nenne. 

Ist dasselbe, nur auf Latein.


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Das klingt alles nach feuchten Träumen vom unfreundlichen Faschisten von nebenan, aber in Großbritannien hat das Parlament (bekanntlich bestehend aus dem House of Commons und dem House of Lords) bereits die Abschiebung unerwünschter Personen nach Ruanda beschlossen.

Ruanda, ein schönes afrikanisches Land mit Bürgerkriegsvergangenheit. Da hätte man ja eigentlich auch Irland nehmen können. Aber das hat sich wohl das House of Dummies und das House of Nerds dann doch nicht getraut.

Was aber, wenn das Schule macht und alle Länder jetzt anfangen, ihre ungelösten Probleme anderen Staaten umzuhängen? 

Budgetkrise in Argentinien? Caramba! Lass uns das Haushaltsloch in die Schweiz überweisen.

Ausbruch des Dengue-Fiebers in Nigeria? Kein Problem: Alle Patienten werden nach Norwegen verschifft. 

Die thailändische Fussballnationalmannschaft verliert Spiel für Spiel? Alle Spieler nach Ungarn. 

Russland hat eine korrupte Elite und zu viele Journalisten, die auch noch über die berichten? Dann ab mit den kritischen Journalisten ins Baltikum und nach Deutschland und die Oligarchen dürfen nach London und Österreich. 

Halt, Moment!… Vielleicht läuft das Problem-Umschichtung-Programm schon längst?


Man verliert ja den Überblick. 

Da hätte man doch gerne eine neutrale Instanz, die von oben drauf schaut und das menschliche Verhalten analysiert.

In der Universität Konstanz gibt es so etwas. Leider nur für Tauben. 

Man hat dort nämlich ein Programm entwickelt, das das Verhalten dieser lästigen Dachra… unserer geflügelten Freunde erkennen und entschlüsseln kann. Und nicht nur im Labor, sondern in freier Wildbahn - also der Promenade am Bodensee.

Man stelle sich vor, das gäbe es auch für den Menschen.

Ein Computerprogramm, das uns hilft unsere Fehler zu erkennen. 

Das uns erlaubt, den eigenen Sauschädel (immer wieder ein schöner Begriff) zu verlassen. Und unser Verhalten analysiert. Auch über lange historische Zeiträume hinweg. 

Was würde das Programm dann machen?

Würde es beim nächsten Auftritt vom Hassbert Dackl (oder wie der heißt) Alarm schlagen? Würde es das Geheimtreffen in Brandenburg eine Attacke auf die Demokratie und den Rechtsstaat nennen? Würde es dem britischen Premierminister einen anderen Job empfehlen? Würde es sagen: Geht demonstrieren!

Möglich.

Andererseits könnte das Programm nach einem ausreichenden Beobachtungszeitraum, uns auch eine kühle Analyse präsentieren, und auf die alte Frage nach der „Conditio Humana“ resolut, aber leicht resigniert antworten:

„Der Mensch? Ein Sauschädel. Aus Tradition."



Groebner live mit dem Programm „ÜberHaltung“

28.1. Frankfurt Stalburg Theater - 10.2. Offenbach Filmklubb - 17.2. Wien Kabarett Niedermair - 23.2. Karlsruhe Orgelfabrik




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Sonntag, 21. Januar 2024

Oper Frankfurt a.M.: FRIEDMAN IN DER OPER, »Kränkung«, 23.02.2024, um 19 Uhr in der Oper

»Kränkung« 


SPRICH NICHT ZU MIR.

                                            ICH WILL DICH NICHT ANHÖR'N!

(Jochanaan zu Salome)



Salome - Bildnachweis Barbara Aumüller

















Um eine aufwühlende Epoche der Veränderungen geht es in Strauss' Einakter, den Regisseur Barrie Kosky als Liebesgeschichte komplett aus der Perspektive der Titelfigur interpretiert. Eine Deutung, die sich durch Reduktion auszeichnet und existentielle Themen anspricht:
  • Was kränkt uns auf persönlicher oder gesellschaftlicher Ebene?
  • Welche Rolle spielen dabei religiöse Aspekte oder persönliche Eitelkeiten?

Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des dritten Abends der Gesprächsreihe mit MICHEL FRIEDMAN, wofür ALENA BUYX (Vorsitzende des Deutschen Ethikrats) als Gesprächspartnerin gewonnen werden konnte.







VORSCHAU

FRIEDMAN IN DER OPER, »ANDERSSEIN«

26. MÄRZ 2O24,
19 UHR, BOCKENHEIMER DEPOT


Kammgarn Kaiserslautern: 17 Hippies - 9.000 NÄCHTE im KASINO

 FolkPopRock
Copyright: Frank Schliebener 

17 Hippies

9.000 NÄCHTE • ZUGABEN-TOUR 2024
Samstag
17.02.2024
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
KASINO
Info: Unbestuhlt
TICKETS
Vorverkauf: ab 34,00 €

17 HIPPIES
9.000 NÄCHTE • ZUGABEN-TOUR 2024

Die 17 HIPPIES aus Berlin sind einzigartig in der deutschen Musikszene. In über 25 Jahren haben sie die internationalen Bühnen dieser Welt bespielt und schwimmen weiterhin lustvoll vielfältig gegen den Strom des Mainstreams. Mit purer Spielfreude bringen sie immer wieder neue, wunderbare Ideen zum Klingen. Ihr folkiger Berlin-Style verbindet osteuropäische und orientalische Einflüsse mit Americana, Chanson und Pop. Das aktuelle Album 9.000 NÄCHTE ist digital und als interaktive App erschienen (Gratis-Download @ AppStore/GooglePlay). Auch hier zeigen die 17 HIPPIES, wie spielerisch und virtuos der Umgang mit Musik ... und Technologie sein kann! Handgemacht und live präsentieren die 10 Musiker:innen auf der 9.000 Nächte- Zugaben-Tour die Sternstunden ihres Schaffens.

Falls Ihr Euch die Tickets wirklich nicht leisten könnt, schreibt bitte eine Mail an info@kammgarn.de und wir finden eine Lösung.

Oper Frankfurt a.M.: DIE BANDITEN Opéra bouffe in drei Akten von Jacques Offenbach - Premiere / Frankfurter Erstaufführung

Premiere / Frankfurter Erstaufführung 

DIE BANDITEN 
Opéra bouffe in drei Akten von Jacques Offenbach 

 Karsten Januschke (Musikalische Leitung)
Bildnachweis: Jürgen Friedel





Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy 
Neue deutsche Fassung von Katharina Thoma 
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 

Musikalische Leitung: Karsten Januschke 
Inszenierung:
Katharina Thom
Bühnenbild: Etienne Pluss 
Kostüme: Irina Bartels  Licht: Olaf Winter 
Chor: Tilman Michael 
Dramaturgie: Konrad Kuhn 
Falsacappa: Gerard Schneider  Pietro: Yves Saelens  Carmagnola: Jonathan Abernethy  Domino: Michael McCown  Barbavano: Jarrett Porter  Fiorella: Elizabeth Reiter  Fragoletto: Kelsey Lauritano  Pipo: Kudaibergen Abildin  Pipa / Die Marquise: Cláudia Ribas  Pipetta: Ekin Su Paker  Der Prinz von Mantua: Peter Marsh  Baron von Campotasso: Theo Lebow  Der Kapitän der Carabinieri: Magnús Baldvinsson  Antonio: Peter Bronder  Graf von Gloria-Cassis: Abraham Bretón  Die Prinzessin von Granada: Juanita Lascarro  Adolfo von Valladolid: Tianji Lin  Der Hofmeister: Pilgoo Kang  u.a.  Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester 
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper 


 Katharina Thoma (Inszenierung)
Bildnachweis: Oper Köln /Teresa Rothwangl 



Mit seiner figurenreichen, opulenten Operette im Räuber-Milieu, das sich seit der Romantik großer  Beliebtheit erfreut, zeigt sich Jacques Offenbach (1819-1880), der Meister des satirisch-scharfen Witzes  und der virtuosen Situationskomik, auf der absoluten Höhe seines Könnens. Innerhalb von nur drei Monaten  komponierte er mit Die Banditen eine dreiaktige Opéra bouffe, für deren Text seine Librettisten Henri Meilhac  und Ludovic Halévy verantwortlich zeichneten. Nun wird das 1869 am Pariser Théâtre des Variétés  uraufgeführte Werk am 28. Januar 2024 erstmals in Frankfurt gezeigt. 


Die Banditen um Räuberhauptmann Falsacappa sind unzufrieden mit der Beute ihrer jüngsten Raubzüge. Beim  letzten Überfall auf den Bauern Fragoletto hat dieser sich in Falsacappas Tochter Fiorella verliebt und umgekehrt.  Nun will er selbst Bandit werden und entführt einen Kabinettskurier. Den Papieren, die dieser bei sich trägt, ist zu  entnehmen, dass die Prinzessin von Granada im Anmarsch ist. Sie soll den Prinzen von Mantua heiraten. Ihre  Mitgift besteht zum großen Teil aus den Schulden, die die Mantuaner bei den Spaniern haben. Die restliche Summe  sollen der Delegation aus Granada bei ihrem Eintreffen übergeben werden. Falsacappa fasst einen Plan… 

Die musikalische Leitung dieser Frankfurter Erstaufführung liegt bei Karsten Januschke, welcher der Oper  Frankfurt bis 2015 – zuletzt als Kapellmeister – verbunden war. Hier dirigierte er in der vergangenen  Spielzeit die Wiederaufnahmeserien von Tschaikowskis Eugen Onegin und wiederholt Händels Tamerlano  im Bockenheimer Depot. Zu seinen aktuellen Aufgaben zählt Hänsel und Gretel an der Staatsoper Stuttgart.  Katharina Thoma erarbeitete in Frankfurt 2020/21 den Pergolesi-Doppelabend mit Stabat Mater und La  serva padrona sowie 2019/20 Tristan und Isolde. Zuletzt entstanden unter ihrer Regie Die Frau ohne  Schatten an der Oper Köln sowie Rusalka am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Mit Ausnahme von Yves  Saelens (Pietro) und Peter Bronder (Pietro) sind alle übrigen Partien mit (ehemaligen) Mitgliedern des  Ensembles und Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt. Der österreichisch-australischer Tenor Gerard  Schneider (Falsacappa) wird 2023/24 erneut als Narraboth (Salome) auftreten sowie als Léopold  in Fromental Halévys La Juive debütieren. Die amerikanische Sopranistin Elizabeth Reiter (Fiorella) gab  jüngst ihr Debüt als Amanda in Ligetis Le Grand Macabre. Kelsey Lauritano (Fragoletto) trat als Cherubino  in der Neuproduktion von Le nozze di Figaro auf; darüber hinaus wird die japanisch-amerikanische  Mezzosopranistin erneut als Emilia in Rossinis Otello zu erleben sein. Peter Marsh (Der Prinz von Mantua)  begeisterte hier kürzlich als Piet vom Fass (Le Grand Macabre). 

Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 28. Januar 2024, um 18 Uhr im Opernhaus 

Weitere Vorstellungen: 1., 10., 16., 18. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen  3 und 9 Jahren), 22. Februar, 1., 10. (18 Uhr), 15. März 2024  Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr 
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 


Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.