SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Montag, 4. Dezember 2023

Faltsch Wagoni, ein Tipp aus Frosches Mund: Palast abwerfen!!!

 


Liebe Leute

Hei, Winter, gibt's ja gar nicht! Endlich kann ich mal wieder übers Wetter wettern. Obwohl? Ist doch herrlich, oder? Aus der Froschperspektive ist der Tiefschnee ein Hochschnee und - das ist das Paradoxe an der kalten Pracht - er hält warm. Unterm Schnee ist der Rest der Welt inexistent. Euch Menschen macht er jedoch zu schaffen: ihr müsst räumen, schippen, schaufeln, kehren, kratzen - bloß weg mit dem unnützen Weiß, das die Sicht auf den Dreck verwehrt. Man kann es euch einfach nicht recht machen: erst jammert ihr, dass es keinen Winter mehr gibt und kaum ist er da, weg damit! Alle eure schönen Pläne werden umgeschmissen: Züge, Flüge, Straßen stehen still und diese Stille - unerhört. Ich find sie toll. Der Klang der Stille ist ein einmaliges Lauscherlebnis. Apropos: wohl dem der ein Zuhause hat, ein friedliches Zuhause wohlgemerkt, und den erzwungenen Stillestillstand zu genießen weiß, ein Tipp aus Frosches Mund: Palast abwerfen - so der Titel der neuen CD von Faltsch Wagoni, Beine hochlegen und lauschen.
Hier erhältlich ≫≫≫

Aus der CD-Kritik in der SZDas Prinzip der Melange von Altbewährtem und neu Gedichtetem gilt auch für das brandneue Palast-Album. Und doch wirkt es wie ausa einem Guss: Es ist eine Kampfansage an Verschwendungssucht und unersättliche Gier. Die Wortakrobaten erklären dem Drang zu grenzenlosem, quantitativem Wachstum, der etwa die Finanzmärkte befeuert, den Krieg. Und fordern alle auf, "den Tanz ums kalbende Geld" auszuschlagen und stattdessen einen Gang zurückzuschalten. die ganze Kritik ≫≫≫
Foto: Werner Gruban



Gedicht des Monats an die AfD gerichtet
kurz und knackig im Bundestag vorgetragen von Felix Banaszak, Bundestagsabgeordneter der Grünen:

Wer belastet so spät den Bundestag?
Es ist die Fraktion, die keiner mag.
Sie stellt einen Antrag, dem du nicht entkommst.
Wir lehnen ihn ab - ja, was denn auch sonst?

Gut so! Und in Zukunft weniger ungereimtes Zeug
im Parlament, meine Damen und Herren!


Und hier noch ein Radio-Feature
 von Grace Yoon im SWR über Thomas Prosperi, der sich nebenbei ehrenamtlich als Deutschlehrer für Geflüchtete engagiert. nachhören ≫≫≫

Die nächsten Faltsch Wagoni Termine:
Fr 08.12.23Mainzunterhaus ≫≫≫Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
Sa 09.12.23SevenichChapitol ≫≫≫
Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
Fr 29.12.23
19:30 Uhr
MünchenPasinger Fabrik ≫≫≫Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
So 31.12.23
17:00 Uhr
MünchenPasinger Fabrik ≫≫≫
Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
So 31.12.23
20:30 Uhr
MünchenPasinger Fabrik ≫≫≫Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
Do 11.01.24

UnterföhringBürgerhaus ≫≫≫
Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
Fr 26.01.24
19:00 Uhr
TutzingRoncallihaus
Anmeldung per E-Mail ≫≫≫
Benefiz zugunsten "Tutzing
hilft im Mittelmeer" ≫≫≫
Sa 27.01.24AugsburgKreßlesmühle ≫≫≫
Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
Mi 14.02.24PirmasensAlte Post ≫≫≫
Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen
Sa 02.03.24PassauScharfrichterhaus ≫≫≫
Jubiläumsprogramm
Palast abwerfen

Sonntag, 3. Dezember 2023

Heute zum letzten Mal in der Spielzeit: »Le Grand Macabre« von György Ligeti | Oper Frankfurt

 

 

Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Frankfurter Erstaufführung von György Ligetis Le Grand Macabre 

(Musikalische Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: Vasily Barkhatov

Samstag, 2. Dezember 2023

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM DEZEMBER 2023

Sonntag, 3. Dezember 2023, um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere

AIDA

Opera lirica in vier Akten von Giuseppe Verdi
Stefano La Colla (Tenor / Radamès)
Bildnachweis: Alba Falchi

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Erik Nielsen; Inszenierung: Lydia Steier
Mitwirkende: Guanqun Yu (Aida), Stefano La Colla / Alfred Kim (Radamès), Claudia Mahnke / Agnieszka Rehlis (Amneris), Andreas Bauer Kanabas / Kihwan Sim (Ramfis), Nicholas Brownlee / Iain MacNeil (Amonasro), Kihwan Sim / Andreas Bauer Kanabas (Der König von Ägypten), Kudaibergen Abildin (Ein Bote), Monika Buczkowska (Eine Priesterin) 

Weitere Vorstellungen: 6. (19 Uhr), 8. (19 Uhr), 10., 17. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 21. (19 Uhr), 26., 29. (19 Uhr) Dezember 2023, 1., 13., 20. Januar 2024

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr. Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Verdi erhielt den hoch dotierten Kompositionsauftrag zum Werk vom Vizekönig von Ägypten, einem begeisterten Opernfreund. Doch musste die anlässlich der Eröffnung des Suezkanals 1869 geplante Uraufführung aus arbeitstechnischen sowie politischen Gründen mehrfach verschoben werden, sodass das Werk erst mehr als zwei Jahre später, am 24. Dezember 1871, einem begeisterten Auditorium im Opernhaus Kairo präsentiert werden konnte. Auch die Mailänder Erstaufführung an der Scala am 8. Februar 1872 geriet zu einem großen Publikumserfolg. Die Kritiker allerdings hielten sich eher zurück, meinten sie doch den Einfluss der Kompositionen Richard Wagners und Giacomo Meyerbeers in Verdis neuestem Meisterwerk ausmachen zu können.

Die Geschichte der äthiopischen Sklavin Aida, gefangen zwischen ihren Gefühlen zu dem ägyptischen Feldherrn Radamès und der patriotischen Pflicht gegenüber ihrem durch die Ägypter unterdrückten Volk, gehört zum Kernrepertoire internationaler Opernhäuser. In dem weiten Spektrum zwischen pompösen Arena-Produktionen und ambitionierten Neudeutungen – in Frankfurt zuletzt 1981 in der aufsehenerregenden Sicht von Hans Neuenfels gezeigt – lädt diese Produktion zum Wieder-Hören eines längst vertraut scheinenden Meisterwerkes ein.

Erik Nielsen war von 2003 bis 2012 an der Oper Frankfurt engagiert – anfangs als Solorepetitor, später als Kapellmeister. Hier erarbeitete sich der amerikanische Dirigent ein breites Repertoire von Monteverdi bis Lachenmann. Seit 2015 steht er dem Bilbao Symphony Orchestra als Chefdirigent vor; eine Position, die er bis 2024 innehaben wird. Daneben war er von 2016 bis 2018 Musikdirektor am Theater Basel. 2022 wurde er zum Chefdirigenten der Tiroler Festspiele Erl ernannt, wo er Wagners gesamten Ring des Nibelungen erarbeitet. Auch die Regisseurin Lydia Steier ist amerikanischer Herkunft. In Frankfurt debütierte sie 2018 mit Igor Strawinskys Oedipus Rex in Kombination mit Tschaikowskis Iolanta. Zu Ihren jüngsten Arbeiten gehören Strauss’ Salome an der Opéra National de Paris und Die Frau ohne Schatten bei den diesjährigen Osterfestspielen in Baden-Baden sowie Verdis Don Carlos am Grand Théâtre de Genève. Zu den aktuellen Engagements der chinesischen Sopranistin Guanqun Yu (Aida) zählen Donna Anna in Mozarts Don Giovanni und Liù in Puccinis Turandot an der Los Angeles Opera sowie Leonora in Verdis Il trovatore an der Hamburgischen Staatsoper. Der italienische Tenor Stefano La Colla (Radamès) war in Frankfurt neben seinen internationalen Gastengagements zuletzt als Luigi (Il abarro / Il trittico), Pollione (Norma) und Mario Cavaradossi (Tosca) zu Gast. Angeführt von Claudia Mahnke (Amneris) sind gleichfalls aus dem Ensemble Andreas Bauer (Kanabas Ramfis), Nicholas Brownlee (Amonasro), Kihwan Sim (Der König von Ägypten), Kudaibergen Abildin (Ein Bote) und Monika Buczkowska (Eine Priesterin) zu erleben. In den Alternativbesetzungen finden sich weitere Ensemblemitglieder und Gäste. 



Sonntag, 17. Dezember 2023, um 18 Uhr im Bockenheimer Depot
Premiere / Frankfurter Erstaufführung

ASCANIO IN ALBA

 Festa teatrale von Wolfgang Amadeus Mozart 
Cecelia Hall (Mezzosopran / Titelpartie)
Bildnachweis: Barbara Aumüller

 In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln 

Musikalische Leitung: Alden Gatt / Lukas Rommelspacher; 
Inszenierung: Nina Brazier 
Mitwirkende: Kateryna Kasper (Venus), Cecelia Hall (Ascanio), Karolina Bengtsson (Silvia), Andrew Kim (Aceste), Anna Nekhames (Fauno) 

Weitere Vorstellungen: 21., 26. (18 Uhr), 28., 30. Dezember 2023, 1. (18 Uhr), 3. Januar 2024 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr. Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Nach dem fulminanten Erfolg seiner Oper Mitridate blieben dem erst 15-jährigen Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) nur wenige Wochen, um Ascanio in Alba für eine Hochzeitsfeierlichkeit im Hause Habsburg fertigzustellen: Maria Theresia gab das Werk anlässlich der Vermählung ihres Sohnes Ferdinand Karl mit Maria Beatrice d’Este, einer Tochter des Fürsten von Modena, in Auftrag. Mozarts Librettisten Giuseppe Parini gelang eine geschickte Verschränkung von antiker Mythologie, Herrscherlob und Allegorie. 1771 wurde die Festa teatrale am Teatro Regio Ducale in Mailand erfolgreich uraufgeführt und wird nun erstmals in Frankfurt gezeigt. 

Venus eröffnet ihrem Sohn Ascanio, dass ihm Silvia als Frau bestimmt sei. Dieser hat Bedenken, weil er die Braut nicht kennt. Doch die Göttin verrät, dass Amor in der Gestalt Ascanios seit vier Jahren in Silvias Träumen auftaucht. Um sich ein Bild von Silvia zu machen, dürfe er ihr zwar begegnen, sich ihr jedoch nicht als Ascanio vorstellen. Silvia verliebt sich in den Fremden, weist ihn aber aus Pflichtgefühl gegenüber ihrem künftigen Ehemann Ascanio, den sie noch nicht kennt, zurück. Triumphierend verheiratet Venus das junge Paar.

Am Pult stehen im Bockenheimer Depot Kapellmeister und Assistent des Generalmusikdirektors Alden Gatt, der anschließend auch Vorstellungen der Premierenserie von Mozarts Le nozze di Figaro übernehmen wird, und Solorepetitor Lukas Rommelspacher (28. und 30. Dezember 2023). Regie führt hier erstmals Nina Brazier, die seit 2018 als Spielleiterin an der Oper Frankfurt engagiert ist. Alle Partien sind aus dem Ensemble und Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt: Die ukrainische Sopranistin Kateryna Kasper (Venus) wird hier in der aktuellen Spielzeit auch als Micaëla in Carmen debütieren sowie als Aci in Händels Aci, Galatea e Polifemo in Montréal – eine Partie, die sie anschließend konzertant in Basel und Wien geben wird. Ihre amerikanische Ensemblekollegin Cecelia Hall (Ascanio) tritt in der aktuellen Spielzeit erneut in Partien wie Marzelline (Le nozze di Figaro) und Zweite Dame (Die Zauberflöte) in Erscheinung. Weitere Engagements führen sie für ihr Debüt als Angelina in Rossinis La Cenerentola an die Boston Lyric Opera. In der Sopranpartie von Mozarts Requiem wird sie beim New York Philharmonic Orchestra gastieren. Die schwedische Sopranistin Karolina Bengtsson (Silvia) wird wiederholt als Pamina (Der Zauberflöte) auftreten und als Belisa in Wolfgang Fortners In seinem Garten liebt Don Perlimpín Belisa und Junger Hirte in Wagners Tannhäuser debütieren. Opernstudiomitglied Andrew Kim (Aceste) wird Partien in Salome und Carmen übernehmen. Auf die Sopranistin Anna Nekhames (Fauno) warten 2023/24 mit Venus und dem Chef der Gepopo (Le Grand Macabre) sowie der Mutter der Belisa (In seinem Garten liebt Don Perlimpín Belisa) vielfältige Debüts. 



Freitag, 15. Dezember 2023, um 19 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme
 

DIE NACHT VOR WEIHNACHTEN
Koljada, die jungfräuliche Göttin
und Der Bär

Oper in vier Akten von Nikolai A. Rimski-Korsakow
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Lawrence Foster;
Inszenierung: Christof Loy
Mitwirkende: Georgy Vasiliev (Wakula), Julia Muzychenko (Oksana), Enkelejda Shkoza (Solocha / Frau mit violetter Nase), Inho Jeong (Tschub), Andrei Popov (Teufel), Changdai Park (Panas), Sebastian Geyer (Der Bürgermeister), Peter Marsh (Der Diakon Ossip), Bianca Andrew (Die Zarin), Thomas Faulkner (Pazjuk), Barbara Zechmeister (Frau mit gewöhnlicher Nase) u.a. 

Weitere Vorstellungen: 18., 20., 23. (18 Uhr), 25. (18 Uhr), 31. (18 Uhr) Dezember 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr. 
Preise: € 16 bis 155 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Am 10. Dezember 1895 wurde Die Nacht vor Weihnachten, eine von insgesamt fünfzehn Opern von Nikolai A. Rimski-Korsakow (1844-1908), am Mariinski-Theater in St. Petersburg uraufgeführt. Das Libretto verfasste der russische Komponist selbst in Anlehnung an Nikolai W. Gogols gleichnamige Erzählung. Aus Rücksicht auf Peter I. Tschaikowski, der den Stoff bereits 1874 in Der Schmied Wakula verarbeitet hatte, nahm sich Rimski-Korsakow erst 1894, nach dem Tod seines Kollegen, der Vertonung an. In Die Nacht vor Weihnachten verbindet sich die satirisch-realistische Darstellung eines ukrainischen Dorflebens mit fantastischen und mythologischen Elementen. Das musikalische Zentrum bilden die Weihnachtsgesänge der Dorfbewohner, basierend auf ukrainischen Volksliedern. Diese werden von lyrischen Ariosi, Buffo-Szenen und bildstarken Orchesterzwischenspielen gerahmt. Im Anschluss an die Frankfurter Erstaufführung 2021 wurde die Produktion, die auch auf DVD (Naxos) veröffentlicht wurde, vom Fachmagazin Opernwelt ausgezeichnet –
„[z]umal dann, wenn die Oper so raffiniert, so spielintensiv und tiefschürfend inszeniert wird wie in der gerade zu Ende gegangenen Saison von Christof Loy an der Oper Frankfurt. Kein Wunder, dass dieser auch musikalisch umwerfende Abend zur ‚Aufführung des Jahres‘ [2022] gekürt wurde.“ 

Weihnachten im ukrainischen Dorf Dikanka: Der Schmied Wakula ist unglücklich in Oksana, Tochter eines Gutsherren, verliebt. Diese will ihn nur unter der Bedingung heiraten, dass er ihr die goldenen Schuhe der Zarin besorgt. In seiner Verzweiflung wendet sich Wakula an den Teufel, der ihn in die Hauptstadt fliegen und ihm dabei helfen soll, die Schuhe zu beschaffen. Bei der Zarin angekommen, schenkt diese ihm ihr schönstes Paar Schuhe. Zurück in Dikanka bereut Oksana ihr Verhalten und wird sich ihrer Liebe zu Wakula bewusst, sodass einer Heirat nichts mehr im Wege steht.

Die musikalische Leitung liegt bei dem US-Amerikaner Lawrence Foster, der 2012/13 sein Debüt an der Oper Frankfurt mit Chowanschtschina gab und 2019 für Le nozze di Figaro hierher zurückkehrte. Der ehemalige Generalmusikdirektor der Opéra de Marseille zählt einen Auftritt mit dem Polish National Radio Symphony Orchestra, dessen künstlerischer Leiter und Chefdirigent er war, zu seinen aktuellen Aufgaben. Für die Inszenierung zeichnete mit Christof Loy einer der international gefragtesten Opernregisseure und regelmäßiger Frankfurter Gast verantwortlich. Zukünftige Engagements beinhalten Strauss’ Elektra am Royal Opera House Covent Garden in London sowie sein Debüt an der Mailänder Scala mit Massenets Werther. Der russische Tenor Georgy Vasiliev gab als Wakula 2021 sein Debüt an der Oper Frankfurt. Als Solist der Neuen Oper Moskau zählt er in der aktuellen Spielzeit Partien wie Vaudémont (Iolanta) und Don José (Carmen) zu seinen Plänen. Seine Landsfrau Julia Muzychenko stellte sich 2021 erstmals als Oksana im Haus am Willy-Brandt-Platz vor. Die Sopranistin war zuletzt im Jungen Ensemble der Semperoper Dresden und gewann 2023 den 3. Preis beim Königin Elisabeth Wettbewerb Brüssel. Die albanische Mezzosopranistin Enkelejda Shkoza (Solocha / Frau mit violetter Nase) sprang hier 2017/18 als Azucena (Il trovatore) ein. In der aktuellen Spielzeit wird sie Suzuki (Madama Butterfly) an das Royal Opera House Covent Garden in London führen. Neben den beiden weiteren Gästen – dem südkoreanischen Bass Inho Jeong (Tschub), der im Mai 2023 als Graf von Walter in Luisa Miller am Staatstheater am Gärtnerplatz sein Deutschlanddebüt gab, und dem Tenor Andrei Popov (Teufel) – sind fast alle übrigen Partien aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt.



Dienstag, 19. Dezember 2023, um 19.30 Uhr im Opernhaus 
Liederabend 


ANDRÈ SCHUEN, Bariton 
André Schuen (Bariton)
Bildnachweis: Christoph Köstlin / DG


DANIEL HEIDE, Klavier 

Lieder von Franz Schubert und Gustav Mahler 

Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)  

Mit seinem herrlich beweglichen Bariton steht Andrè Schuen regelmäßig an renommierten Opernhäusern wie dem Royal Opera House Covent Garden in London, der Wiener Staatsoper und dem  Teatro Real in Madrid auf der Bühne. Dreisprachig aufgewachsen, beweist der gebürtige Südtiroler auch musikalisch eine enorme Vielseitigkeit: Große Rollen von Mozart und Wagner bewältigt er ebenso mühelos wie Solopartien in Beethovens 9. Sinfonie oder Mendelssohns Elias. Ein besonderes  Augenmerk des Künstlers gilt seit jeher dem Liedgesang: An der Seite seines langjährigen  Klavierpartners Daniel Heide ist er an bedeutenden Liedzentren wie der Schubertiade Schwarzenberg, dem Konzerthaus Wien, der Londoner Wigmore Hall oder dem Rheingau Musikfestival ein gern  gesehener Gast. Für die Einspielungen von Schuberts Schwanengesang und Die schöne Müllerin (Deutsche Grammophon) erhielt das Duo in jüngster Zeit international beste Kritiken. Grund genug also,  dem ersten gemeinsamen Auftritt der beiden an der Oper Frankfurt gespannt entgegenzublicken. 


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter  www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.  

FÜR DAS FRIEDLICHE ZUSAMMENLEBEN – GEGEN ANTISEMITISMUS


Gewalt und Hass bedrohen das friedliche Zusammenleben auch in Frankfurt.
Die großen Orchester in Frankfurt sind beunruhigt, 
dass Antisemitismus in unserer Stadt
wieder spürbar und präsent ist. 
Dies ist ein Aufruf, diesem entschieden entgegen zu treten.


Das  kulturelle  Leben  Frankfurts  konnte  sich  auch  deswegen  so  reichhaltig  entwickeln,  
weil jüdische  Mitbürger*innen  sich  auf  diesem  Gebiet  nachhaltig  engagiert  haben  und  bis heute engagieren. Die Opern- und Orchesterlandschaft wäre heute ärmer ohne dieses bürgerschaftliche Engagement. Es war daher besonders erschreckend, wie bereitwillig sich die Kulturorganisationen während  des  Nationalsozialismus  an  der  sogenannten  Arisierung  beteiligt  haben  und verdiente Künstler*innen vor die Tür setzten und in den Tod schickten.

Es gab nach dem Zweiten Weltkrieg die Hoffnung, dass der Antisemitismus in dieser Stadt keinen Platz  mehr  haben  würde.  Jetzt  erleben  wir  gerade,  dass  unsere  jüdischen  Mitbürger*innen und Kolleg*innen  wieder  Angst  haben  müssen,  wenn  sie  sich  mit  Kippa  oder Davidstern in der Öffentlichkeit bewegen.

Auslöser ist der brutale, durch nichts zu rechtfertigende Überfall der Hamas auf Israel. Dieser hasserfüllte Terror führte zur derzeitigen humanitären Katastrophe im Nahen Osten und einer Unzahl ziviler Opfer und unschuldiger Geiseln. Ihnen allen, auf israelischer wie auf palästinensischer Seite, gelten unser Mitgefühl und unser Gedenken. Wir erleben zunehmend, wie sich dieser Hass auch in Frankfurt ausbreitet, und begreifen, wie unsere Kolleg*innen hiervon betroffen sind und oftmals das Gefühl haben, dass wir sie in dieser Situation alleine lassen.

Jede*r von uns hat eine Stimme, wir alle können in hass- und gewalterfüllten Debatten Stellung beziehen gegen Antisemitismus, wir alle können auf betroffene Kolleg*innen und Mitbürger*innen zugehen und uns für ein demokratisches und friedliches Miteinander einsetzen! Dazu wollen wir ermutigen und aufrufen.

Vorstand des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters
Thomas Guggeis, Generalmusikdirektor
Bernd Loebe, Intendant und Geschäftsführer Oper Frankfurt
Dr. Burkhard Bastuck, Vorsitzender der Frankfurter Museums-Gesellschaft

Vorstände des hr-Sinfonieorchesters und der hr-Bigband Frankfurt
Alain Altinoglu, Chefdirigent 
hr-Sinfonieorchester
Michael Traub, hr-Musikchef


My daily Internet: Hochtechnisiert, viel Geld ausgegeben und ... dauernde WLAN-Unterbrechungen!!

Warum haben wir so ein Gehacke, trotz hoher Kosten? Chip klärt auf: 
Die WLANs operieren in verschiedenen Frequenzbereichen, typischerweise bei 2,4 und 5 GHz. Neue Standards wie Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 erschließen sogar einen Bereich um 6 GHz. Allerdings teilen sich gängige 5-GHz-Netze Frequenzen mit wichtigen Radaranlagen für Flugsicherung, Militär und Wetterdienst, was zu Vorrang für diese Nutzer führt.

Um diese Radaranlagen nicht zu stören, überprüfen Router wie die FritzBox, ob die Frequenzen frei sind. Wenn nicht, müssen sie auf diese Nutzer Rücksicht nehmen und das WLAN vorübergehend deaktivieren. Das Verfahren nennt sich Dynamic Frequency Selection (DFS) und erlaubt es Routern, automatisch auf freie Kanäle auszuweichen. Dieser Prozess kann jedoch bis zu 10 Minuten dauern.

Während dieser Zeit bleiben Geräte online, da die meisten Router zusätzlich ein 2,4-GHz-Netz bereitstellen. Nicht alle Geräte können allerdings nahtlos zwischen den Frequenzen wechseln; dafür brauchen sie Unterstützung für die Standards 802.11k und 802.11v! Diese Information lässt sich in der FritzBox-Oberfläche unter "WLAN" und "Funknetz" unter "Eigenschaften" für die entsprechenden Geräte überprüfen, indem man nach den Kürzeln "11k" bzw. "11v" sucht. Aber auch in anderen Routern muss im Handbuch Information zu finden sein, oder Sie fragen Ihren Techschrott-Dealer.

Frage: Warum können wir nicht MEHR Frequenzen erschließen, um einen reibungslosen Parallelbetrieb zu gewährleisten? Was passiert bei Glasfaseranschluss?

Wie war's im BÄLLEBAD forever von Suchtpotenzial in Kaiserslautern?


Ja, endlich hat es mal geklappt das ungewöhnliche Frauen-Kabarett/Comedy-Duo SUCHTPOTENZIAL live zu sehen. 2013 flatterte mir eine CD von TRIKONT, München, mit dem Programm „100 Prozent Alko-Pop“ ins Haus, und seit dieser Zeit habe ich immer wieder mal in der Nähe geschaut, ob ich sie auf der Bühne sehen kann. Einige Gelegenheiten gingen flöten, jetzt aber.

Im Kaiserslauterner Kammgarn / Cotton-Club haben sie mit Pause das Publikum drei Stunden begeistert, und das mit Ausdauer! Da kommt keine Schlappheit auf, Köpfchen, Mundwerk und Füße toben – okay, Julia Gámez Martin (1986 in Berlin geboren) leistet hier singend, schreiend mehr mit unermüdlichem Aerobics, Hüpfen und Ausfallschritten (es nimmt sogar zum Ende hin zu!) - aber auch der Pianistin Ariane Müller (eine 1980erin aus Ulm, ich sage nur HAIR) gehen die Pferde durch am Piano. Hier sind es der Taifun im Sitzen und das Hauen in die Tasten mit Gesang, die uns froh machen. Und das schaffen die beiden. Die Texte teils flapsig, ordinär, sexistisch (!), intelligent-tiefsinnig und völlig flach. Bei “Dumme ficken besser“ wiegen die Bälle nach links und rechts, rauf und runter., zuerst still und leise, dann immer tobender. „So heißt das Programm schließlich auch – BÄLLEBAD FOREVER. Erholung dann beim „Fuck-Yoga“, einer Stellung, die einem schon noch etwas abverlangt.

Die Dialoge sind witzig und einfallsreich, schön bissig, immer wieder sich gegenseitig widersprechend, sich streitend, beispielsweise ob China jetzt Kina heißt oder nicht, warum nur charmant nicht als karmant durchgeht, oder Chili als Kili? Unergründliche Widersprüche. Damit leben wir überall. Es geht wirklich um Bälle, und zwar nicht Fuß-, Hand-, Tennis-, Basketbälle, sondern um jene drallen runden Knuffis, die Männer so umhauen. Genau, die Bälle der Frauen, zum Drücken, Küssen und Saugen. Aber daran soll es nicht liegen, denn sie gehören dazu, und trotzdem: „Männer, wir sind genauso scheiße wie ihr …“, wir schwitzen, vögeln, saufen und rauchen, wenn es uns Spaß macht. Nur das mit der halben Bezahlung geht gar nicht, ist ja klar! Wer als Frau in sich schauen möchte, seine Unio mystica erleben will (oder auch als Mann), braucht nicht unbedingt wie Julia nach Mexiko, um nach einer Meditation (mit Psilo...pilz?) eine dreitägige Magenreinigung durch Erbrechen durchzumachen, nein, wichtiger ist das Krafttier, an das wir glauben können, das uns hilft. Dazu gibt es einen Dildoersatz(?), den Nacktwaran, eine Mischung aus Komodowaran, einer gefährlichen Echsenart mit giftigem Biss, und einem nackten Penis. Er soll auch Männer helfen können, hier wird gegendert, das gilt ja auch für die Bälle. Dazu einen gleichnamigen Krachersong, die Bälle mehr hüpfend.     

Natürlich sind SUCHTPOTENZIAL so gut, dass sie Preise bekommen: den Baden-Württemberger Kleinkunstpreis 2014 schon, dazwischen u.a. die Krähe aus Tuttlingen, die Pfanne aus St. Ingbert, den Deutschen Kleinkunstpreis und den Bayerischen Kabarettpreis. Dieses Duo wird noch viel mehr Staub aufwirbeln, das Zaubermittel für Jung und Alt, in Kaiserslautern zwei Drittel über 50! Ist es die Überalterung oder die Magie der beiden Rock-/Pop-Bardinnen? Hoffentlich sterben wir nicht aus, und mit uns die Kultur des freien bissigen Humors - vor lauter Kaftan, Imam und Minarett. Die neuesten Instruktionen zur Vermeidung des religiösen Zorns angesichts der christlichen Kultur schlägt uns mit Fragezeichen. Die Nacht war für viele sicher ein Comeback! Und darum geht es. Eine der Botschaften lautet: Vergesst den Sex nicht, er macht euch fit, hält jung und bereinigt viele Probleme. Das gilt gerade auch für die orientalischen Moralapostel. Danach immer wieder ab ins Bällebad! Fünfmal am Tag ...



Donnerstag, 30. November 2023

Künstlerin Nina K. Jurk präsentierte die Todesfuge von Paul Celan im öffentlichen Raum vor jüdischen Stätten

Leider heute der letzte Tag: Vom 28.10 – 30.11. 2023 werden in Leipzig wieder 14 Orte ehemaliger Synagogen und Betstuben mit jeweils einer  Lichtinstallation von Nina K. Jurk  markiert.
Die Installation soll in ihrer Ausführung als beleuchtete Stelen symbolisch an Torarollen erinnern. Im Inneren bergen sie das Gedicht „Todesfuge“ von Paul Celan. Bei Einbruch der Dämmerung beginnen die Säulen zu leuchten. Weiterführende Informationen befinden sich auf dem Sockel jeder Säule.
Stelenstandorte
  1. Ez-Chaim-Synagoge, Otto-Schill-Strasse 8 (Apels Garten 4)
  2. Ohel-Jakob-Synagoge, Pfaffendorfer Strasse 4
  3. Bethaus Bikur Cholim, Eisenbahnstrasse 9
  4. Beth-Jehuda-Synagoge, Färberstrasse 11 Hofgebäude und Ahawas-Thora-Synagoge, Färberstrasse 6
  5. Schaarei-Zedek-Synagoge, Schillerweg 31
  6. Tiktiner Synagoge, Brühl 71
  7. Bochnia und Jassyer Synagoge, Gerber Strasse 48/50 ( jetzt Gerberstr.20)
  8. Mischnajos-Synagoge, Humboldt Strasse 24  (Löhrs Carree`)
  9. Kolomea Synagoge, Berliner Strasse 4 und Krakauer Synagoge, Berliner Strasse 10
  10. Bethaus des Rabbiners Friedmann, Leibnitz Strasse 24
  11. Merkin-Synagoge, Ritterstr.7 ( heute „Strohsack“)
  12. Lemberger Synagoge, Schützenstr.7 (Hochhaus Wintergartenstraße)
  13. Bernstein-Synagoge, Eberhardstr.11 (Parkplatz des Westin – Hotels an der Nordstraße)
  14. Bethaus in einem Wohngebäude, Aurelienstraße 14
Dank für  Engagement und Kooperation geht an die Jüdisch-Christliche Arbeitsgemeinschaft. Sie ermöglichte die erneute Installation.


FRIEDMAN IN DER OPER – NEUE REIHE AN DER OPER FRANKFURT

Michel Friedman (Foto: Gaby Gerster)

Im Dialog mit renommierten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft befragt der Publizist Michel Friedman Opernstoffe auf ihren Bezug zu unserer Lebensrealität.

Die neue Gesprächsreihe "Friedman in der Oper" steht in dieser Saison sechs Mal auf dem Programm und knüpft jeweils an ein Werk aus dem Spielplan der Oper Frankfurt an. Die Abende finden abwechselnd im Opernhaus und im Bockenheimer Depot statt.

Die Auftaktveranstaltung war am

Dienstag, dem 28. November 2023, um 19 Uhr im Opernhaus.

Sie widmete sich anlässlich der Premiere von György Ligetis Le Grand Macabre dem Thema APOKALYPSE. Ausgehend von der humorvoll-grotesken Weltuntergangs-Oper des österreichisch-ungarischen Komponisten wird diskutiert, wie präsent apokalyptische Vorstellungen heutzutage sind und wie Gesellschaften in vermeintlich ausweglosen Situationen handlungsfähig bleiben können. Als Gesprächspartner Friedmans konnte der bekannte Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi gewonnen werden.

Weitere Abende mit "Friedman in der Oper" in dieser Saison:

KRIEG, zur Premiere von Verdis Aida; Gesprächspartner: Prof. Dr. Carlo Masala
Freitag, 29. Dezember 2023, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot

KRÄNKUNG, zur Wiederaufnahme von Strauss’ Salome; Gesprächspartnerin: Prof. Dr. Alena Buyx
Dienstag, 23. Januar 2024, um 19 Uhr im Opernhaus

ANDERSSEIN, zur Premiere von Zemlinskys Der Traumgörge; Gesprächspartnerin: Ricarda Lang
Dienstag, 26. März 2024, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot

TBA, zur Premiere von Wagners Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg;Gesprächspartner*in: N.N.
Donnerstag, 23. Mai 2024 um 19 Uhr im Opernhaus

TBA, zur Premiere von Halévys La Juive; Gesprächspartner*in: N.N.
Dienstag, 2. Juli 2024, um 19 Uhr im Opernhaus

Karten zum Preis von € 20 / ermäßigt € 10 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.


Mittwoch, 29. November 2023

Großes Bürgertreffen in Kusel am 27.11.2023 zum Thema Flüchtlinge in der Sondereinrichtung AfA Kusel

In Kusel fand eine Bürgerversammlung zum Thema der Sondereinrichtung für Flüchtlinge, AfA Kusel, statt. Diese hat vom Land den Auftrag, in Bedarfszeiten bis zu 1600 Flüchtlinge bis zur Verteilung aufzunehmen, im Moment sind es nur 726.

2022 waren auch 1300 ukrainische Kriegsflüchtlinge in der AfA, bis sie verteilt werden konnten. Im offenen Gespräch standen Stadt, Kreis, Land Rede und Antwort zu den Bedenken der Bürger. Zuletzt waren es Befürchtungen über die Sicherheit auf den Straßen und Wegen, da alkoholisierte Flüchtlinge als Bedrohung für Frauen und die öffentliche Ordnung erlebt wurden. Das Auftreten in Gruppen ärgert viel Bürger. Im Grunde war es auch der gesamte bundesdeutsche Zustand mit Flüchtlingen überall, der die Bewohner nervt. Wie lange soll das noch gehen? Die Antworten waren sachlich und wiesen darauf hin, dass die momentane weltweite Situation der Flüchtlingsströme nicht an Deutschland vorbeiführen würden, sondern direkt  zu uns. Kein Wunder, wo gibt es noch so viel Sozialgeld wie bei uns? Eine Untersuchung hatte herausgefunden, dass Flüchtlinge in der Vergangenheit 7,5 Mrd. Euro an Verwandte überwiesen, zu zwei Dritteln in Europa verteilt und zu einem Drittel in die Herkunftsländer.  

Hier eine Zusammenfassung der Medienberichterstattung:

Bürgerversammlung Kusel, am 27.11.2023

Groebners Neuer Glossenhauer #18: Wir sind Sissy, was bist Du?

Foto: Dominik Reichenbach / Artwork: Claus Piffl

Man muss sich auch mal auf die guten Nachrichten konzentrieren. Ist ja auch gar nicht so leicht. Wir leben schließlich in Zeiten der Polykrise. Was für ein Wort! „Polykrise“!
Andererseits logisch.
Wurde noch vor ein paar Jahren die „Polyamorie“ gefeiert, im Feuilleton besprochen, in Talkshows dem lesefaulen Publikum näher gebracht, finden wir uns jetzt folgerichtig in der „Polykrise“ wieder. C’est la vie. Mit der Anzahl der Bettgenossen steigt die Anzahl der Probleme.
Wer jetzt einwirft: „Das eine hat doch mit dem anderen überhaupt nichts zu tun!“
Dem sei gesagt: Richtig! Aber für diesen mauen Gag hat’s gereicht.
Liegt auch daran, dass mir zu „Polytheismus“, „Polyester“ und „Polyp“ nichts eingefallen ist.
Egal.

Kommen wir jetzt zu den versprochenen guten Nachrichten:
Ein Emmy für Deutschland! Die Serie „Die Kaiserin“ auf Netflix hat den „International Emmy Award“ gewonnen. Und für alle Joghurt-Esser unter Euch: Nein, der Preis wird nicht von einer Schweizer Molkerei gesponsert.
Die Freude ist groß! Ein internationaler Preis für die olle Elisabeth. Also die oide Sissy. Die Kaiserin, die ehemalige. Also eigentlich ein Emmy für Österreich.
Denn dort war die bayerische Adelspomeranze ja bekanntlich Kaiserin. Wegen ihres Aufwachsens am Starnberger See (der damals noch - wenn ich mich nicht irre - „Würmsee“ hieß, vielleicht der Wasserqualität wegen) würde ja keiner über die einen Film drehen.
Und es ist ja nicht der erste Film, oder die erste Serie, über Sissy. Gerade war ja Romy Schneiders Jubiläum, da hat man die Schmonzetten aus den 50er Jahren wieder sehen können. Davor  gab es die RTL Serie „Sisi“. Nicht zu vergessen der Film „Corsage“ aus Österreich letztes Jahr. Und erst kürzlich der Film „Sissy und ich“ mit Sandra Hüller.


War’s das?
Nein! Es gibt auch noch eine Doku „Sisis Kinderjahre - von Possenhofen nach Wien und in die Ewigkeit“ (mit oder ohne Umsteigen?), natürlich das Musical „Elisabeth“ und diesen Roman - hab ich den schon erwähnt? - er heißt: „Sisi“.
Ja, die Sissy ist so omnipräsent, dass sich sogar der ägyptische Staatschef nach ihr benannt hat.
Niemand kann Sissy entkommen.
Aber warum ist eigentlich Sissy so aktuell? Was sehen „wir“ in einer überprivilegierten Adeligen aus dem 19. Jahrhundert? Was „sagt uns“ diese Figur?


Vielleicht, dass „wir als Gesellschaft“ auch im Sissy-Stadium angekommen sind? Also: depressiv, egomanisch, magersüchtig und zu teuer angezogen? Gelangweilt von den eigenen Privilegien und dem unverdienten Reichtum ergehen wir uns in Fitness-Wahn und hoffen insgeheim, dass demnächst ein fescher, italienischer Anarchist daher kommt und uns mittels einer Feile aus der Schweiz in die Ewigkeit befördert.
Ja, warum nicht. Wir sind eigentlich bereit dazu, wissen nur noch nicht, wie man ein Attentat auf TikTok einstellt, bei dem man selbst das Opfer ist.
Weil auf TikTok müssen wir schon sein. Denn dort gibt es ja die tollsten Bilder von Krieg und Terror und… Hoppla, ich wollte ja eigentlich über die guten Nachrichten reden.
Also über die EU.
Nein, nicht lachen. Das war kein Witz.
Das EU-Parlament hat ganz im Gegenteil etwas beschlossen. Etwas Wichtiges. Das „Recht auf Reparatur“. Nicht schlecht, oder?
Denn mit diesem Recht will das Parlament die Menschen vom Finnischen Meerbusen bis an die Algarve ermutigen, nicht alles, was gerade nicht optimal funktioniert (den alten Mixer, das alte Dreirad vom mittlerweile Fünfzehnjährigen, den Opa) nicht gleich wegzuschmeißen. So könnte man bis zu 35 Millionen Tonnen Abfall im Jahr einsparen. Und das ist eine ganze Menge, weswegen ich sicher bin, dass dieses Recht auf Reparatur von der europäischen Bevölkerung mit Freuden angenommen werden wird.
Noch schöner wäre natürlich eine zentrale europäische Reparaturannahmestelle, wo man einfach alles, was kaputt ist, einschicken kann. 
Da würden dann die Fahrgäste aus Deutschland die deutsche Bahn hinschicken. Die ganze.

Die Österreicher senden dagegen ihre Regierung. Die Ungarn würden gerne ihre kaputte Medienlandschaft einsenden, aber der nicht minder lädierte Ministerpräsident kontrolliert leider den Postausgang. Und die deutsche Bundesregierung lässt sich gleich ihr Budget reparieren. Dann dürfen sich nämlich die Damen und Herren in der EU mit der Frage herumschlagen, wie man einerseits weder Schulden macht, noch Steuern erhöht, und gleichzeitig mehr Geld ausgibt, um die Wirtschaft und Gesellschaft für die Zukunft zu rüsten.
Weil das ja notwendig ist, da rundherum ein bisschen Polykrise herrscht.
Und wie nennt man sowas? Genau: Die Quadratur des Kreises. Und was ist ein Quadrat?
Genau: Ein Polygon.


Hätte ich das nur am Anfang dieser Glosse schon gewusst, wer weiß, wohin sich dieser Text entwickelt hätte. Vielleicht nach Polynesien? Oder sonst irgendwohin, wo keiner weiß, wer Sissy ist.
Das wären mal gute Nachrichten.

Dienstag, 28. November 2023

Oper Frankfurt a.M.: Aktuelle Highlights - Ligeti und Flotow

Premiere / Frankfurter Erstaufführung vom Sonntag, 5. November 2023


LE GRAND MACABRE

Barkhatov Vasily (Foto: Artynas Aleksa)


Oper in zwei Akten von György Ligeti
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: Vasily Barkhatov
Mitwirkende: Simon Neal (Nekrotzar), Peter Marsh (Piet vom Fass), Eric Jurenas (Fürst Go-Go), Anna Nekhames (Venus / Chef der Gepopo), Alfred Reiter (Astradamors), Claire Barnett-Jones (Mescalina), Michael McCown (Weißer Minister), Iain MacNeil (Schwarzer Minister), Elizabeth Reiter (Amanda), Karolina Makuła (Amando) u.a.

Weitere Vorstellungen: 30. November, 2. Dezember 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise: 16 bis 190 € (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Geräuschvoll, traumwandlerisch und ziemlich schräg hüllt sich das 1978 an der Königlichen Oper Stockholm uraufgeführte Endspiel von György Ligeti (1923-2006) in einen kunterbunten Mantel, unter dem der Schabernack regiert. Das Schauspiel La Balade du Grand Macabre des Belgiers Michel de Ghelderode, eine Art absurdes Mysterienspiel von 1934, lieferte dem Komponisten und seinem Librettisten Michael Meschke den tragikomischen Stoff für ihr Musiktheater. Als Kommentar auf die Dogmen der musikalischen Avantgarde der Zeit nannte der vor 100 Jahren in Rumänien geborene und seit 1956 im Exil lebende Ungar Ligeti sein Werk augenzwinkernd eine „Anti-Anti-Oper“ – im Grunde die Rückkehr zur Oper im traditionellen Sinne, allerdings „gefährlich, übertrieben, ganz verrückt und dreckig“.

Inspiriert vom Prinzip der Pop-Art, überlagern sich allerhand musikalische Anleihen, verfremdete Zitate und der derb komische Text zu einem überdrehten Stilmix: Alltagsgegenstände tönen, halsbrecherische Koloraturkaskaden wirbeln, Requiem-Splitter tauchen auf, Himmelsklänge schweben. Die Musik ist dabei stets der Motor für die skurrilen Typen dieses verlotterten Welttheaters, das zudem mit dem wohl herrlichsten Besäufnis der Operngeschichte aufwartet.

Ein Sensenmann kündigt den Weltuntergang für Mitternacht an. Die Zeit läuft, und im Angesicht der bevorstehenden Katastrophe scheint es mit der Sorglosigkeit im imaginären Fürstentum Breughelland vorbei zu sein. Während ein Liebespaar ganz in seiner Lust vergehen möchte, spannt der selbsternannte Todesprophet Nekrotzar den weinseligen Piet vom Fass und den Sternengucker Astradamors als Gehilfen ein und zieht zum Palast. Dort hat die Schreckensnachricht den allseits beliebten Fürsten bereits durch den Chef der Gepopo, der Geheimen Politischen Polizei, erreicht…

Die musikalische Leitung der Frankfurter Erstaufführung liegt bei Generalmusikdirektor Thomas Guggeis, der die aktuelle Spielzeit mit der Neuproduktion von Le nozze di Figaro beginnt. Der in Moskau geborene Regisseur Vasily Barkhatov legte in der vergangenen Spielzeit 2022/23 mit der Frankfurter Erstaufführung von Tschaikowskis Die Zauberin sein Hausdebüt vor. Anschließend inszenierte er u.a. Weinbergs Der Idiot am Theater an der Wien und Verdis Simon Boccanegra an der Deutschen Oper Berlin. Zukünftige Pläne beinhalten Turandot am Teatro di San Carlo in Neapel sowie Eugen Onegin am Theater Bonn. Der britische Bariton Simon Neal (Nekrotzar) ist regelmäßig an der Oper Frankfurt zu Gast, u.a. als Der Förster (Das schlaue Füchslein), Kurwenal (Tristan und Isolde), Achilles (Penthesilea), Scarpia (Tosca), Sebastiano (Tiefland) und in der Titelpartie von Enescus Oedipe. Eric Jurenas (Fürst Go-Go) stellte sich 2018 als Natascha in Eötvös’ Tri Sestry erstmals an der Oper Frankfurt vor. 2020/21 kehrte der aus Amerika stammende Countertenor als Arsamene in Händels Xerxes zurück. Die englische Mezzosopranistin Claire Barnett-Jones (Mescalina) debütierte hier 2018/19 als Madame Flora in Menottis The Medium. Die weiteren Partien sind fast alle aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt: Peter Marsh (Piet vom Fass), Anna Nekhames (Venus / Chef der Gepopo), Alfred Reiter (Astradamors), Michael McCown (Weißer Minister), Iain MacNeil (Schwarzer Minister), Elizabeth Reiter (Amanda) und Karolina Makuła (Amando).

Martha (Barbara Aumueller) 



Zweite Wiederaufnahme 

MARTHA
Romantisch-komische Oper in vier Akten von Friedrich von Flotow
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Victorien Vanoosten; Inszenierung: Katharina Thoma
Mitwirkende: Monika Buczkowska (Lady Harriet Durham), Katharina Magiera (Nancy), Sebastian Geyer (Lord Tristan Mickleford), AJ Glueckert (Lyonel), Erik van Heyningen (Plumkett), Franz Mayer (Der Richter von Richmond) u.a.

Weitere Vorstellungen: 7., 9., 14., 16. (18 Uhr), 22. Dezember 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise:16 bis 121 € (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Die Neuinszenierung der romantisch-komischen Oper Martha von Friedrich von Flotow (1812-1883) wagte in der Frankfurter Spielzeit 2016/17 den heutigen Blick auf ein Werk, dem viele Zuschauer ob seiner angeblichen Betulichkeit glaubten, mit Vorurteilen begegnen zu müssen. Schon 1986 hatte Vicco von Bülow alias Loriot an der Stuttgarter Staatsoper den Staub vom Notenpapier geblasen, und auch in Frankfurt sollte dreißig Jahre später die Rechnung aufgehen. Erneut waren Presse und Publikum begeistert, und so konnte man im Fachmagazin Opernglas lesen: „Regisseurin Katharina Thoma hat in Frankfurt die Gelegenheit lustvoll am Schopfe gepackt, das Biedermeier-Juwel unter heutigem Blickwinkel auf die Bühne zu bringen.“ Die Bemühung einer Online-Partnervermittlung, zwischen Mini-Austin und Wohnwagen ausgetragene Liebeshändel sowie der leibhaftige Auftritt von Königin Elisabeth II. als dea ex machina fegten jegliche Bedenken des Publikums beiseite. Auch die musikalische Darbietung mit Hits wie Marthas Lied von der „Letzten Rose“ oder Lyonels Klage „Ach so fromm, ach so traut“ tat das Ihrige zum Erfolg dazu. Höchste Zeit also, dass der kluge Wurf zum zweiten Mal auf den Spielplan zurückkehrt. 

Lady Harriet Durham fühlt sich von ihrem High Society-Leben nicht ausgefüllt. Ihre Vertraute Nancy rät, sie müsse sich verlieben. In Verkleidung mischen sie sich unter die Mägde, die beim Markt zu Richmond Arbeit und vielleicht auch einen Mann suchen. Die Pächter Plumkett und Lyonel sind von den Damen angetan. Als zu Hause angelangt klar wird, dass die Herren ernsthafte Absichten hegen, flüchten die beiden „Mägde“, die sich als „Martha“ und „Julia“ vorgestellt haben. Erst nach einigen Verwicklungen finden sich die Paare. 

Der im französischen Lille aufgewachsene Dirigent Victorien Vanoosten ist seit 2019 Künstlerischer Leiter des Ensemble Symphonique de Neuchâtel in der Schweiz. Nun gibt er mit der zweiten Wiederaufnahme von Flotows Martha sein Debüt an der Oper Frankfurt. Seine jüngsten Aufgaben führten den ehemaligen Assistenten von Daniel Barenboim u.a. an das Opernhaus Zürich, die Staatsoper Berlin und die Opéra de Marseille. Neue Namen auch unter den Sängerinnen und Sängern: Die polnische Sopranistin Monika Buczkowska (Lady Harriet Durham) verstärkt seit 2020/21 das Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie u.a. als Fiordiligi in Mozarts Così fan tutte erfolgreich war. Diese Partie sang sie kürzlich auch an der Opéra National du Rhin in Straßburg. Der Bariton Sebastian Geyer (Lord Tristan Mickleford) stieß 2010/11 zum festen Sängerstamm der Oper Frankfurt, wo er seither in zahlreichen Partien zu erleben war. Zu seinen jüngsten Aufgaben zählen Hermann Ortel (Die Meistersinger von Nürnberg), Peter, Besenbinder (Hänsel und Gretel), Der Mann mit dem Maulesel (Orffs Die Kluge) und Ariodate (Händels Xerxes). 2022/23 wechselte der Bariton Erik van Heyningen (Plumkett) vom Opernstudio der Wiener Staatsoper ins Ensemble der Oper Frankfurt. Hier sang er kürzlich den Förster in Janáčeks Das schlaue Füchslein. Auch alle mit der Produktion bereits vertrauten Sängerinnen und Sänger – AJ Glueckert (Lyonel), Katharina Magiera (Nancy) und Franz Mayer (Der Richter von Richmond) – sind (ehemalige) Ensemblemitglieder. 


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich. 

Freitag, 24. November 2023

Wie muss die Verfolgung der Tigray hinsichtlich der Vergangenheit betrachtet werden und welche Auswege gibt es?


Die Verfolgung des Tigray-Volkes im historischen Kontext verstehen

Um die Verfolgung des Tigray-Volkes zu verstehen, ist es entscheidend, den historischen Kontext Äthiopiens zu untersuchen, der von Spannungen und Machtkämpfen geprägt ist[1]. Das Land verfügt über eine komplexe ethnische und politische Landschaft, in der verschiedene Gruppen um Macht und Einfluss wetteifern. Das Tigray-Volk war in Äthiopien eine bedeutende politische Kraft, doch sein Verhältnis zur Zentralregierung war von Konflikten geprägt. Die Regierungspartei in Äthiopien wird seit langem von den ethnischen Gruppen Amhara und Oromo dominiert, was zur Marginalisierung und Ausgrenzung anderer Gruppen, einschließlich der Tigray, führt[2]. Dieser historische Kontext ethnischer und politischer Spaltungen hat zur aktuellen Krise in Tigray beigetragen.

Die Verfolgung des Tigray-Volkes ist in Äthiopien kein neues Phänomen. Das Land hat eine Geschichte von Menschenrechtsverletzungen und der Verfolgung von Minderheitengruppen, auch unter den Tigray[3]. In der Vergangenheit wurde der Tigray-Regierung vorgeworfen, übermäßige Gewalt gegen Demonstranten anzuwenden, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu unterdrücken und sich an außergerichtlichen Tötungen und Folterungen zu beteiligen. Der aktuelle Konflikt in Tigray ist von ähnlichen Menschenrechtsverletzungen geprägt, darunter ethnisches Profiling, willkürliche Verhaftungen und Verschwindenlassen[2]. Die Situation wurde durch die Beteiligung von Amhara-Truppen weiter verschärft, denen vorgeworfen wird, Tigrayaner im Rahmen einer ethnischen Säuberungskampagne gewaltsam vertrieben zu haben[4]. Diese vergangenen Fälle von Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen haben zu einer Kultur der Straflosigkeit und mangelnder Rechenschaftspflicht in Äthiopien beigetragen.

Um einen Ausweg aus der aktuellen Krise in Tigray zu finden, ist es unerlässlich, die Grundursachen des Konflikts anzugehen und auf eine nachhaltige Lösung hinzuarbeiten. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit den historischen Spannungen und Machtungleichgewichten in Äthiopien sowie die Gewährleistung der Rechenschaftspflicht für frühere Menschenrechtsverletzungen[5]. Die internationale Gemeinschaft kann eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Friedens- und Versöhnungsbemühungen in Äthiopien spielen[6]. Es ist auch wichtig, den vom Konflikt betroffenen Menschen humanitäre Hilfe und Unterstützung zu leisten, einschließlich der erheblichen Schäden an wesentlichen sozialen Diensten[7]. Letztendlich erfordert eine dauerhafte Lösung der Verfolgung des Tigray-Volkes ein Bekenntnis zu Menschenrechten, Gerechtigkeit und Gleichheit für alle Äthiopier[8].


  1. Äthiopien - Der Krieg in der Region Tigray. www.deutschlandfunk.de/aethiopien-tigray-konflikt-100.html
  2. Äthiopien: Verfolgung von Tigray. www.fluechtlingshilfe.ch/verfolgung-tigray
  3. Ethiopia's Tigray war: The short, medium and long story. www.bbc.com/news/world-africa-54964378
  4. Ethiopia: Ethnic Cleansing Persists Under Tigray Truce. from www.hrw.org
  5. Ethiopia's Tigray Region: What You Need To Know About .... www.npr.org
  6. Ethiopia's War Leads to Ethnic Cleansing in Tigray Region, .... www.nytimes.com
  7. Ethiopia's Tigray War and its Devastating Impact on .... www.wilsoncenter.org/blog-post/tigray-war-and-education
  8. Äthiopien | Internationale Gemeinschaft verschließt Augen .... www.amnesty.de



Landau/Pfalz, 07.12.2023: Martha-Saalfeld-Preis an Bestsellerautorin Mariana Leky



Mariana Leky gewinnt den Martha-Saalfeld-Preis 2023, dotiert mit 8.000 Euro, für ihr beeindruckendes literarisches Werk. Kulturministerin Katharina Binz äußerte sich begeistert über die Entscheidung der Fachjury und betonte Lekys Fähigkeiten als herausragende Autorin. Die Preisverleihung findet am 7. Dezember um 19 Uhr im Alten Kaufhaus in Landau statt, nachdem das Land Rheinland-Pfalz nach einer dreijährigen Pause den Preis wieder ausgeschrieben hat.

Foto: Birte Filmer



Der Preis ehrt Mariana Lekys beeindruckendes literarisches Werk und unterstützt zugleich ein schriftstellerisches Projekt in hochdeutscher Sprache. Der Hauptpreis von 8.000 Euro wurde auf Empfehlung einer Fachjury vergeben, die Lekys Fähigkeit lobte, sowohl ein breites Publikum als auch die Fachwelt anzusprechen. Ihr Roman "Was man von hier aus sehen kann" war ein außergewöhnlicher literarischer Erfolg mit über 800.000 verkauften Exemplaren.

Der Förderpreis in Höhe von 2.000 Euro geht an die Mainzer Autorin Sarah Beicht, die von Studierenden des Zentrums für Kultur- und Wissensdialog ausgewählt wurde. Die Preisverleihung am 7. Dezember verspricht ein vielseitiges Programm mit Lesungen, Kunstperformances und Weinausschank, inklusive einer Laudatio von Hanns-Josef Ortheil, einem renommierten Autor und Lekys Mentor.

Mittwoch, 22. November 2023

Russland: Meinungsunterdrückung, schlechte Haftbedingungen, Misshandlung am Beispiel von Aleksandra Skochilenko

Foto: Katie Godowski



Aleksandra Skochilenko, eine russische Künstlerin und Kriegsgegnerin, Oppositionelle und Regimekritikerin, wurde im April 2022 inhaftiert, nachdem sie im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg Preisschilder in einem Supermarkt in Sankt Petersburg ausgetauscht hatte, um Botschaften des Protests zu platzieren. Darauf Botschaften wie „Die russische Armee hat eine Kunstschule in Mariupol bombardiert, in der sich 400 Menschen versteckt hatten“, „Rekordinflation durch Militäreinsatz“, „Putin lügt uns seit 20 Jahren von den Fernsehbildschirmen aus an" oder „Stoppt den Krieg!". Mit ihr wurden insgesamt 20 000 Ukrainekriegsgegner verhaftet und 800 von ihnen der Prozess gemacht.

Skochilenko wurde wegen Verbreitung von Falschinformationen über die russische Armee angeklagt und zu sieben Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Trotz Unterstützung von Freunden, Familie und Organisationen wie Amnesty International bleibt sie unter unmenschlichen Haftbedingungen, die ihre Gesundheit verschlechtern. Sie muss mit Misshandlung rechnen, in einer Mehrpersonenzelle wohnen, unter strengen Bedingungen ohne Gesundheitsschutz ihre Haft absitzen.

Sie studierte Regie und später Anthropologie an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg mit Auszeichnung. Skochilenko arbeitet als Journalistin, Künstlerin und Musikerin. Sie ist Feministin und lebt offen in einer lesbischen Beziehung. Ihre Freundin Sonja unterstützt sie die ganze Zeit mit Nahrungsmiitteln und Medikamenten, auch wenn diese nicht sicher bei der Patientin ankommen. Sie war als Videofilmerin und Mitarbeiterin der Sankt Petersburger Online-Zeitung Bumaga („Papier“) tätig.

Skochilenko ist als Künstlerin bekannt und hat durch ihre Arbeit auch zur Entstigmatisierung von Depressionen in Russland beigetragen. Als Betroffene hat sie ein Buch The Book of Depression verfasst, es wurde ins Englische, Spanische und Ukrainische übersetzt. Sie publizierte erst im Internet und verwendete eigene Comics, später erschien das Buch. Das Mädchen Sascha berichtet darin von seinem Kampf mit Depression und einer bipolaren affektiven Störung. Bei der Inhaftierten wurde ebenfalls Zyklothymie diagnostiziert, eine Form der bipolaren affektiven Störung. Die 33-jährige Frau leidet außerdem unter Zöliakie, einer Autoimmunerkrankung, die sich durch Glutenunverträglichkeit, mit Krämpfen und Durchfällen bei Konsum von glutenhaltigen Lebensmitteln äußert.

Weitere Informationen und Details bei Wikipedia, TAZ, oder Münchner Merkur.

Montag, 20. November 2023

Neue Gebläsehalle Neunkirchen / Saar, 08.12.23: Höhner Weihnacht 2023

 Weihnachtskonzert

Höhner Weihnacht 2023

 Freitag, 08. Dezember 2023

19:30 Uhr

Neue Gebläsehalle Neunkirchen

 SR3 Weihnachtskonzert der Höhner in der Neuen Gebläsehalle





 Am Freitag, dem 8. Dezember, um 19:30 Uhr feiert die Kölner Kultband Höhner im Rahmen des „SR3 Weihnachtskonzerts“ die „Höhner Weihnacht 2023“ in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen.

Fröhlich und festlich, rockig und melodiös – die „Höhner Weihnacht“ ist ein ganz besonderes Konzert. Deshalb möchten die Höhner auch 2023 wieder gemeinsam mit ihren Fans die Festzeit auf ihre ganz eigene Art begrüßen, nämlich mit kölschem Temperament, wunderbaren Weihnachtstönen und extra viel Gänsehaut-Jeföhl.

Besinnlichkeit, Musik und gute Laune passen auch im Advent hervorragend zusammen; das stellen Patrick Lück, Jens Streifling, Micky Schläger, Heiko Braun, Edin Čolić und Freddi Lubitz mit ihren Weihnachtskonzerten eindrucksvoll unter Beweis. Neben eigenen Songs präsentieren die Musiker klassische Weihnachtslieder, Lieder zum Fest aus aller Herren Länder und natürlich echte Evergreens wie „White Christmas“ oder „Jingle Bells“. „Schließlich möchten wir uns und unser Publikum schon mal musikalisch auf die Feiertage einstimmen!“, erklärt die Band. Die Zuschauer dürfen dabei natürlich gerne mitsingen und mitfeiern.

Besinnliche, leise Töne schlagen die Höhner auf ihrem Konzert an, denken in ihren Liedern über eine friedlichere, menschlichere Welt nach. Aber die Höhner wären nicht die Höhner, wenn sie nicht auch richtig Gas geben würden. Fetzige Rockhymnen und echte Stimmungsknaller reißen das Publikum mit, bis der gesamte Saal lauthals mitsingt, mitklatscht und tobt. Schließlich sind die Auftritte der Höhner immer mehr als bloße Konzerte. Hier wird offen und laut die Liebe zum Leben und zu den Mitmenschen gefeiert. „Und das passt doch ganz hervorragend zum Weihnachtsgedanken“, finden die Höhner.

Tickets sind im Vorverkauf zum Preis von 59,90 Euro (PK1), 55,90 Euro (PK2) und 49,90 Euro (PK3) bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional und CTS Eventim, unter der Tickethotline 0651 – 9790777 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich.


 

Sonntag, 19. November 2023

Noch ein (brandneuer) Groebner-Glossenhauer: Dance the Kompetenz-Dance

Foto: © Dominik Reichenbach / Artwork: © Claus Piffl






Dance the Kompetenz-Dance

Wahrscheinlich ist der Monotheismus schuld.
In längst vergangenen Zeiten waren sich die Menschen sicher, dass in einem Baum der Gott des Baumes steckte. In einem Bach dagegen aber der Gott des Wassers. Im Schilf die Göttin des Schilfs, und so weiter und so fort. Es herrschte eine ordentliche, mystische Arbeitsteilung vom Gott des Feuers und des lahmenden Pferdes, über den Gott der Kindererziehung und den der Gewürzmischung bis zum Gott des häuslichen Zwist und den Gott der Essenszustellung, dem berühmten „Bringmalherda“.
Und so hatte jeder seinen Aufgabenbereich. Und kein vernünftiger Mensch paganen Glaubens wäre draufgekommen, vom Gott der Steine sich zu wünschen, dass er es regnen lassen sollte. Außer man wollte unbedingt Steinschlag ernten. Aber diese Zeitgenossen waren nur eine sektiererische Splittergruppe, die auch bald keine Anhänger mehr hatte, da der Schutzhelm noch nicht erfunden war.
Also: Jede Göttin und jeder Gott hatte seinen Aufgabenbereich und fertig.
Es war wie am Amt. Da geht man ja auch nicht, wenn ein Kind geboren wurde, zur KFZ-Zulassungsstelle. Außer das Kind hat vier Räder.
Zurück zum Polytheismus. Da war alles fein und geordnet. Jedes überirdische Wesen hatte seinen ganz klaren Kompetenzrahmen, jeder Gott blieb in seinem Tanzbereich.
Aber dann kam das spirituelle All-Inklusive-Angebot der Billiganbieter aus dem Nahen Osten, das Rund-um-sorglos-Paket für die ganze Familie, das ultimative mystische Power-Produkt:

„Ein Gott für alle Lebenslagen! Sie sparen bis zu 99% der Gebete und Opfer!
Wechseln Sie schon heute zu: M-o-n-o-t-h-e-i-s-m-u-s!
Einer für alles - und alles im Eimer!“

Und weil die Leute auch damals schon faul und gierig waren und Kaiser Konstantin dringend Soldaten für seinen Bürgerkrieg gegen seine Mit-, Neben-, Gegen- und Unterkaiser brauchte, wurde der Monotheismus anerkannt, das Christentum breitete sich im Römischen Reich aus wie eine Grippewelle und das Drama nahm seinen Lauf.
Und seither glauben alle die Geschichte von diesem einen, der alles kann.
Der eine, der es schon richten wird. Der, der es drauf hat. Der nur so - Schnipp! - machen muss und dann wird alles gut. Und sie müssen nur daneben stehen, „Bravo!“ schreien oder „Gut gemacht!“ oder „Zugabe!“ und selber nichts tun.
Also alles kriegen, aber nichts investieren müssen. Wie gesagt: Gierig, aber faul.
Und wenn auch heute viele Leute nicht mehr an Gott glauben, glauben sie immer noch an den einen, der alles kann.
Was dann zu seltsamsten Kompetenzkollisionen führt.
So muss man mal eindeutig sagen: Junge Frauen, die sich in Sachen Klimakatastrophe wirklich gut auskennen, sind nicht zwangsläufig Expertinnen für den Nahostkonflikt.
Ja, auch Millionäre, die mit Zahlungsmethoden fürs Internet reich geworden sind, müssen nicht automatisch Experten für Social-Media-Plattformen oder Raumfahrt sein.
Und tatsächlich - es klingt verrückt - sind auch Leute, die gut über das Beziehungsgeflecht zwischen dem Menschen und einem ausgedachten, unsichtbaren Freund, der in einem nicht näher definierten „Himmel“ wohnt und seinen jüdischen Sohn von römischen Soldaten hat umbringen lassen (weil er ihn so liebt), diese Menschen sind überraschenderweise keine ausgewiesenen Experten für tatsächlich gelebte Sexualität.
Auch wenn sie und ihr Chef im Cross-Gender-Dress in Rom das anders sehen.
Und nur weil einer sich in seiner Partei gut nach oben intrigiert hat, ist er nicht automatisch ein talentierter Finanzminister …
Es ist dramatisch. Alles Spätfolgen des Eingottglaubens. Oder anders gesagt: Unterm Zeus hätt’s das nicht gegeben! Man sollte eine Produkthaftungsklage gegen die monotheistischen Weltreligionen anstrengen. Nur: Wo bringt man die ein? Beim jüngsten Gericht?
Schwierig.
Und so wird man wohl weiter zusehen müssen, wie viele Menschen nach dem Motto leben: Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.
Bei Journalisten etwa.
Ja, Journalisten. Die, die es sowieso schon nicht leicht haben. In den einen Ländern werden sie verfolgt, verprügelt oder umgebracht und in den anderen werden sie von rechtsextremen Antidemokraten beschimpft, die sich „besorgte Bürger“, „Querdenker“ oder andere Fantasienamen geben, damit sie sich nicht eingestehen müssen, dass sie längst Faschisten geworden sind. „Lügenpresse“, “bezahlte Büttel“, „Haltungsjournalismus“ sind da noch die feineren Vorwürfe.
Dafür feiern diese Menschen dann das Vorbild Russland, wo noch die - einzig gültige - Wahrheit berichtet werde, ein Präsident mit einer Meinung das einige Land regiert, weswegen man dort schon ins Gefängnis wandert, wenn man mit einem weißen Blatt Papier auf der Straße steht.
Denn darauf könnte ja eine abweichende Meinung stehen.
Russland, ein sehr monotheistisches Land.
Und sehr groß. Und sehr komplex. Und deshalb braucht man auch Experten, die einem dieses Land erklären. Und weil man über eine Diktatur, die ständig Kriege führt und ihre Oppositionellen unterdrückt oder gleich erschießt, nicht dauernd hören will, dass das eine Diktatur ist, die ständig Kriege führt und ihre Oppositionellen unterdrückt oder gleich erschießt, weil man von der Diktatur seit Jahren billig Gas kauft, braucht man auch mal andere Experten.
Experten, bei denen die, die ständig „Lügenpresse“ brüllen, auch mal „Endlich einer, der die Wahrheit sagt“ in die Kommentare schreien können. Das heißt dann „Ausgewogenheit“.
Vielleicht zu Recht.
Denn der Experte ist wirklich super. Der hat irrsinnig viel Zeit mit Putin verbracht. Und zwei Bücher über Putin und Russland geschrieben. Und Filme gemacht über Putin und Russland.
Und wenn man sich die Filme ansieht, weiß man: Der eine ist der Putin, der andere ist der Putout.
Denn der Putin erzählt ihm was, und er trägt das in die Welt.
Aber er ist ja nicht irgendwer. Er ist Journalist. Der hat doch sein Handwerk gelernt. Er hinterfragt natürlich. Wenn ihm der Putin was erzählt, ist er ja vor Ort. Der kann das überprüfen. Muss ja nur mit irgendjemand anderem reden, ob das so auch stimmt. Muss ja nur die Menschen auf der Straße fragen. In Moskau. In Petersburg. Irgendwo in Russland. Kein Problem. Schließlich ist er ja Russland-Experte.

Nur leider spricht er kein Russisch.
Ja, Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.

Wie gut, dass Putin fließend Deutsch spricht.
Und beide sprechen noch eine andere Sprache. Eine Sprache, die die ganze Welt versteht. Die Völker und Kulturen verbindet und die Herzen höher schlagen lässt. Eine Sprache, die wirklich universal ist. Wo es keine Hindernisse und Schranken gibt. Und wir alle wissen, was gemeint ist, nämlich….na?
Was? Nein, nicht Musik.
Wen interessiert denn das Gedudel? Obwohl natürlich auch Putin zugeben würde, dass ein Cellist im Freundeskreis immer von Nutzen sein kann.
Nein, die Weltsprache ist: Geld.
Weswegen jetzt auch herausgekommen ist, dass der Russland-Experte ohne Russisch-Kenntnisse über Strohmänner und deren Firmen vom Kreml bezahlt worden ist.
Wie soll man sowas nennen? Lügenpresse? Bezahlter Büttel? Haltungsjournalismus?
Als man ihn mal direkt gefragt hat, ob er Geld aus Russland bezogen hat, hat er jedenfalls gesagt: „Geht’s noch?“
Heute weiß man: Ja, geht. Geht sehr gut sogar.
Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.

Am besten über Zypern.

Eine schöne Insel im östlichen Mittelmeer. In der Antike, in polytheistischen Zeiten, galt Zypern als Insel der Göttin Aphrodite. Die Göttin, die für die Liebe zuständig war (und für sonst nichts!). Sie soll dort einem postpatriarchalem Schaum entstiegen sein und an Land gegangen. Zu dieser Zeit war auch Zypern für seine Kupfer-Bergwerke berühmt. Und aus Kupfer machte man Becher, Kultobjekte, Schmuck, Waffen und vor allem: Geld.
Zypern also: Liebe und Geld.
Oder vielleicht sogar: Liebe zum Geld.
Denn Geld kann ja alles. Glaubt man.
Auf Zypern zumindest. Und in Russland. Und sonst auf der Welt.
Monetärer Monotheismus mondial.
Amen.




Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

Hier die jene für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64