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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 15. November 2015

Enjoy Jazz 2015: Wie war's bei CÉCILE MCLORIN SALVANT in der Heidelberger Stadthalle?

(c) Stefan Vieregg

Wer einmal einen ganz anderen Jazzgesang hören möchte, und dennoch einen Profi, der sich bei allen möglichen Stars anlehnen kann, der hat mit der 26-jährigen Cécile McLorin Salvant einen Riesenspaß. Gerade ihr unkonventionelles Singen, Geschichtenerzählen mit Esprit, Humor und einer Prise pfiffiger Frechheit, ihre Vielseitigkeit vom Kinderreimsingen bis zu voller souliger Stimme und echter Jazzdynamik alter Stars macht den Abend so unterhaltsam, dass man auch ansatzweise nicht das Gefühl bekommt, das Immergleiche des traditionellen Jazz serviert zu bekommen. Sie singt übrigens auch in Französisch und Spanisch. Enjoy Jazz 2015 hat sie nach Heidelberg geholt und das Publikum begeistert.

Cécile M.S. wurde 1989 in Miami, Florida als Tochter einer französischen Mutter und eines haitianischen Vater geboren und erzogen. Sie begann klassische Klavierstudien bereits mit 5 Jahren und Singen in der Miami Choral Society mit 8. Nach dem College zog sie 2007 nach Aix-en-Provence, Frankreich, um Jura sowie klassischen und barocken Gesang am Darius Milhaud Konservatorium zu studieren. Bei dem Saxophonisten und Pädagogen Jean-François Bonnel lernte sie Improvisation, Instrumental- und Vokalrepertoire. Vor allem die vergessenen Lieder zwischen 1910 und 1935 bereicherten ihr Repertoire. Zwei Jahre später nahm sie ihr erstes Album "Cécile" mit Jean-François Bonnel und dem Pariser Quintett in Japan auf. 2010 ein großer Schritt: Sie gewann den Thelonious-Monk-Wettbewerb in Washington DC als beste Nachwuchskünstlerin. 2012 zwei weitere Meilenschritte: Meisterpianist Jacky Terrasson ließ sie auf seinem Album „Gouache“ den John-Lennon-Song „Oh My Love“ singen, und Cécile nahm das Album "WomanChild" für das Mack Avenue Label auf, zusammen mit Aaron Diehl, Rodney Whitaker, Herlin Riley und James Chirillo. Neu nun das Album "For One to Love", eine Suche nach Liebe und Leidenschaft, aus dem sie Titel vorstellte.

Céciles Spezialität sind ganz eigene und sehr überzeugende Interpretationen von unbekannten und kaum erfassten Jazz- und Blues-Kompositionen. Sie gestaltet ihre Performance abwechslungsreich, interessant und bestimmt mit renommierten Musikern wie Jean-Francois Bonnel, Rodney Whitaker, Aaron Diehl, Dan Nimmer, Sadao Watanabe, Jacky Terrasson, Archie Shepp und Jonathan Batiste auf internationalen Festivals. In Heidelberg mit dem New Yorker Trio Aaron Diehl am Steinway & Sons, Paul Sikivie am Bass und Lawrence Leathers an den Drums. Ihre Lieder waren durchgehend klasse, sehr fein und dezidiert, mit klaren Details. Ob nun ein Song von Judy Garland über die hör- und erlebbare Fahrt in einer Straßenbahn, "Let's face the music and dance" von Fats Irving, total witzig die Geschwisterrivalität befördernd "I wish I can shimming like my sister Kate" und sehr einprägsam "Laugh Clown laugh" über die Berufsmelancholie des Clowns und sein Dazugehören zum Leben - "Life is a Game where we all play a Part, the Dreamers, the Clowns ..." Am Ende des Liedes die Stimme variiert mit einem Zittertimbre der klingenden Säge, wie sie häufig im Zirkus eingesetzt wird. Als Mittel gegen Eifersucht "Stepsister's Lament" aus dem Musical "Cinderella". Billie Holiday's "What a little Moonlight can do"


(c) Stefan Vieregg

 mit einer enormen Beschleunigungsstrecke im Drumsolo und zurück zur Langsamkeit und Liebe im Ensemble. Auch der zweite Teil des Abends ungebrochen überzeugend, "Fog", ein Song von ihr, nachdenklich, ruhig, oder das frech-witzige "Cheapest Creepers" von Billie Holiday, "Look at me" wieder von ihr. Mit "Most Gentlemen don't like Love" (Cole Porter) einmal die Männerwelt kritisch beleuchtet, sie liebt mehr den Quickie als die Liebe und ohnehin "they like kicking it around". Weiter mit "Wives and Lovers", mit hoher Geschwindigkeit "I get a Kick out of You" (Cole Porter), wundervoll "So in Love" (Cole Porter). "I'm yours till I die" kontrastiert sie mit der Absage an die Ewigkeit: "Never will I marry".

Dance (Video): A T L A S von Dani Pannullo Dancetheatre Co. (E)



ATLAS


Dani Pannullo Dancetheatre Co. ist die erste Kompanie in Spanien, die den urbanen Stadttanz auf die Bühne brachte.
Sie wurde 1998 von Dani Pannullo, zusammen mit einer Gruppe von Künstlern aus diversen Stilrichtungen wie der Performance, dem Break-Dance, der rhytmischen Gymnastik und dem Klassischen und Modernen Tanz gegründet. Die Kompanie ist von den avangardistischen Tendenzen beeinflusst, die den aktuellen Stand des Urbantanzes in den Groβstädten wiederspiegelt.

Während ihrer Laufbahn integrierte die Kompanie die verschiedenen Ausdrucksformen des Straβentanzes in ihre modernen Tanzvorführungen. Mit ausgearbeiteten Inszenierungen und akademischer Führung werden die urbanen Kulturerscheinungen dargestellt.

Die Dani Pannullo Kompanie hat erfolgreich in Spanien und im Ausland getourt. Sie repräsentierten diese zeitgenössischen Tanzwerke aus Madrid auf unzähligen Tanzvorstellungen, Festivals und Weltausstellungen. Aufmerksam verfolgen sie die ständige Evolution der urbanen Kultur und nehmen neue tänzerische Ausdrucksformen in ihre Tanzstücke auf.

Frankfurter Oper: Kostenlose Kinderbetreuung in der Spielzeit 2015/16

Paula Murrihy (Hänsel), Karen Vuong (Gretel) und
Peter Marsh (Die Knusperhexe)
(c) 
Barbara Aumüller

Manche Nachmittagsvorstellungen der Oper Frankfurt bieten den Riesenvorteil für Familien mit jungem Nachwuchs, eine kostenlose Kinderbetreuung mit dabei zu haben. 

Das Angebot gilt für den Nachwuchs im Alter von drei bis neun Jahren, der dann - während die Eltern die Vorstellung besuchen - von zwei Diplom-Pädagoginnen in den Räumen der Oper Frankfurt betreut wird. Dabei wird gebastelt, gespielt, vorgelesen und vieles mehr. 

Anmeldungen nimmt der Gästeservice der Oper Frankfurt unter der Nummer 069 - 212 37 348 entgegen.

Die Vorstellungen mit kostenloser Kinderbetreuung in der Spielzeit 2015/16:

+ Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel - Sonntag, 22. November 2015, 15.00 Uhr
+ Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel - Sonntag, 20. Dezember 2015, 15.00 Uhr
+ Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel - Samstag, 26. Dezember 2015, 15.00 Uhr (2. Weihnachtsfeiertag)
+ Richard Strauss Der Rosenkavalier - Sonntag, 14. Februar 2016, 15.30 Uhr
+ Giuseppe Verdi Stiffelio - Sonntag, 28. Februar 2016, 15.30 Uhr
+ Georg Friedrich Händel Messias - Sonntag, 17. April 2016, 15.30 Uhr
+ Leoš Janáček Das schlaue Füchslein - Sonntag, 22. Mai 2016, 15.30 Uhr
+ Georges Bizet Carmen - Sonntag, 19. Juni 2016, 15.30 Uhr

Karten für die Nachmittagsvorstellungen zum Preis von € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bereits an den bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.


Samstag, 14. November 2015

Fantasien zur Nacht (Video): cam damage / we slowly fade away





aaron tsuru presents... 
cam damage / we slowly fade away


Our 5th? 6th? 7th? video with the beyond amazing, Cam Damage? 
No matter, every time is a treat and a joy.

This time, time fades, all things fade, we drift into slow motion, into the dark, 
into the ephemeralness of life. 
Also in this shoot, we introduced Cam to the music of Future Islands. ;)

Finally, enjoy our podcast together where we discuss all things poop. lol soundcloud.com/aarontsuru/anecdotal-150924-on-pooping-a-conversation-between-cam-me

starring cam damage - camdamage.tumblr.com
video by aaron tsuru - tsurufoto.com
music is "fall from grace" by future islands - amzn.to/1K08HO0

Meine Solidarität mit den betroffenen Familien // Ma solidarité avec les familles touchées


Heute Abend im Monte Mare Kaiserslautern: P O O L N I G H T


Die Veranstalter der Poolnight in Kaiserslautern garantieren Jungen und Junggebliebenen eine Party der Superlative! Ein erstklassiges Line-Up aus den besten House und RnB DJs Deutschlands, sowie erstklassige Live-Acts sind garantiert!

Hast du keine Lust auf Regen oder Kälte? Dann gleite mit ihnen in eine heiße exzessive Nacht, lass dich zu rhytmischen House Beats und feinstem RnB treiben!

Genieße Entertainment auf höchstem Niveau, denn bei poolnight wird gefeiert wie auf Ibiza und gechillt wie auf Hawaii!

Sei also gespannt auf die kommende Poolnight im Monte Mare Kaiserslautern! Werde Freund auf Facebook (www.facebook.com/poolnightofficial), folge uns auf Twitter, erfahre exklusiv die neuesten Infos und Backstageberichte auf www.poolnight.de und werde Teil der legendären Poolnight Community unter!

Poolnight freut sich auf eine atemberaubende Party mit DIR!
Über 3000 PARTYLEUTE in ONE NIGHT!
Real Production und das Monte Mare liefern euch ein Entertainment der Extraklasse!
Jetzt wird es noch GRÖSSER, EXKLUSIVER UND ATEMBERAUBENDER ALS JE ZUVOR!

Auf 3 INDOOR-, POOL AREAS sind sie für jedes Wetter, sowie Musik Genre gewappnet und feiern zu jeder Jahreszeit. Die Veranstalter garantieren euch ein erstklassiges LINE-UP, sowie tolle Live-Act's für eine unvergessliche POOL NIGHT Party. In dieser Nacht kommt sicher jeder Gast auf seine Kosten.

DIe DJ's werden euren Puls bis in die Decke schießen und verbreiten ein tropisches Partygefühl der Superlative!
Also packt euer geilstes Badeoutfit ein und feiert mit ALL NIGHT LONG im Pool Night Flava ;)

Specials:
- Cocktail-Happy-Hour:
21 H til 22 H and from 1 til 2 at Night: "Pay 1, get 2!"
- Wodka Happy Hour von 1Uhr - 2 Uhr in
- Mega Schaum Kanone ( FOAM & LED ROBOT)
- Sexy Body Contest Win Cash - Money
For the Ladies
- The first 100 get free glass of champagne
- No waiting in line
- Ladies VIP Entrance

VIP TICKET:
- Just 49 Euro inklusive VIP ENTRANCE
- no wait on the line
- Own AREA with own VIP-BAR
- Reserve own locker
- Special Whirlpool Area
- Beer and Beer Mix "all in"
- soft drinks "all in"
- 1 Longdrink for free


Line up on 3 Dance Areas

HIP HOP FLOOR:
- DJ Mystykal Kut ( France/ Straßbourg )
- Dj B.ROME ( Red Madness)
- DJ Renos ( RED MADNESS )
- Mc E.V.L ( H.O.E Entertainment )
- Dutch Shaw ( Fresh University )

HOUSE/ ELECTRO FLOOR
LIVE ACT:
GURU JOSH with his hit single INFINITY
Youtube Video:
     https://www.youtube.com/watch?v=W1AXZW5ti2w
- DJ Tom Franke ( Radio DJ )
- DJ Acme

LATIN FlOOR:
DJ Chico Salas - Best in Reggaeton & Latin Beats
Feel the flavour of south america!

POOL NIGHT VIDEOS klick here:
http://kaiserslautern.poolnight.net/videos.html

Monte Mare Kaiserslautern
Mailändertstr. 6
67657 Kaiserslautern

Neuerscheinung: KOLOKOLAMSK und andere unglaubliche Geschichten von Ilf/Petrow

Ilja Ilf und Jewgeni Petrow:

Kolokolamsk
und andere unglaubliche Geschichten

Übersetzt aus dem Russischen von Helmut Ettinger
DIE ANDERE BIBLIOTHEK Bandnummer: 371
42,00 EUR (Abopreis 39.50 EUR)

Originalausgabe, nummeriert und limitiert, geprägter Leinenband mit farbig collagiertem Vor-und Nachsatzpapier, Fadenheftung, Lesebändchen, Buchgestalter: Drushba Pankow und Stefan Stefanescu
Dem Wahnwitz des Sowjetreichs sind Ilf und Petrow mit Satire begegnet. Ihre Geschichten liegen nun erstmals übersetzt vor.

»Ilf und Petrow« hießen eigentlich Ilja Arnoldowitsch Ilf (1897–1937) und Jewgeni Petrowitsch Katajew (1903–1942) und stammten aus Odessa. Mit Michail Bulgakow arbeiteten sie in Moskau für satirische Zeitungen, bis sie über zwölf Jahre hinweg ihre von der Zensur erstaunlicherweise kaum beeinträchtigte literarische Karriere als berühmte Autoren machten. Ilja Ilf starb 1937 an Tuberkulose, Jewgeni Petrow kam 1942 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. In der Anderen Bibliothek erschienen von ihnen ihre Reise im Auto durch die USA Das eingeschossige Amerika (Band 320/321) und Das goldene Kalb (Band 340).

Freitag, 13. November 2015

Heute und morgen Abend in Ludwigshafen a.Rh.: AM I (Bin ich?) // Shaun Parker & Company

Shaun Parker & Company
Julian Wong, Josh Mu, Sophia Ndaba, Jessie Oshodi,
Marnie Palomares and Melanie Palomares
(c) Prudence Upton


13./14.11.2015, 19:30 Uhr,
Pfalzbau, Große Bühne
Reihe AUSTRALIAN DANCE

AM I  
Shaun Parker & Company

Vorverkaufsstellen Theaterkasse: Telefon 0621/504-2558 od. 0621/504-2559, Fax: 0621/504-2526, E-Mail: pfalzbau.theaterkasse@ludwigshafen.de
Eintrittspreis 38€ / 32€ / 26€ / 20€

Was macht das Ich in unserer heutigen globalisierten Welt aus? Definiere ich mich über meine Kultur? Meinen Glauben? Werde ich von meinem genetischen Erbe bestimmt? Oder bin ich das Ergebnis einer zufälligen kosmologischen Entwicklung? Ausgehend von einem vielfältigen Fragenkatalog, untersucht das Tanzstück Am I das, was sich am Wesen des Menschen geändert hat, und das, was gleich geblieben ist. Dabei ruht das Augenmerk auf den Spannungen zwischen Religion und Wissenschaft, Konflikt und Harmonie. Tanz auf hohem körperlichem Niveau, in den Kampftechniken mit traditionellen Waffen integriert sind, bildet einen reizvollen Gegenpol zum reichen Klangteppich der neu komponierten Weltmusik von Nick Wales. Vierzehn außergewöhnliche Musiker und Tänzer, allen voran Gaststar Shantala Shivalingappa, wirken in dieser überwältigenden neuen australischen Produktion mit.

„In der Tat, ‚Am I‘ ist wie ein seltenes Tier: Hier hat eine perfekte Zusammenarbeit zwischen Komponist und Choreograph stattgefunden, bei der jeder die Ideen des anderen aufgreift und sie weiterentwickelt. Shantala Shivilingappa als Erzählerin strahlt eine faszinierende Bühnenpräsenz aus und nimmt uns mit auf eine Reise, die über Geburt, Liebe, Krieg, Glaube und Tod die Entstehung des Universums nachzeichnet.“ Clive Paget, Limelight Magazine

Nick Wales
(c) Shaun Parker & Company
Choreographie Shaun Parker
Komposition Nick Wales
Bühne Claude Marcos
Dramaturgie Veronica Neave
Licht Damien Cooper
Sounddesign Bob Scott
Kostüme Anna Tregloan

Fantasien zur Nacht (Video): Mizz Twerksum - Black Body Art




Mizz Twerksum - Black Body Art
Watch on vimeo

Kaiserslautern: Pfalzpreis-Gala im Pfalztheater Kaiserslautern am 22. November

Talentförderung in der Pfalz:
Mit schlichten und ergreifenden Preistrophäen
werden Preisträger belohnt


Bezirksverband Pfalz vergibt Lebenswerkpreis an Hans Ammerich sowie Pfalzpreise

Am Sonntag, 22. November, lädt der Bezirksverband Pfalz um 18.00 Uhr zur Pfalzpreis-Gala ins Pfalztheater Kaiserslautern ein. Mit dem Lebenswerkpreis ehrt er in diesem Jahr das bisherige Schaffen des Historikers Prof. Dr. Hans Ammerich. Darüber hinaus verleiht er den Medienpreis Pfalz, den Zukunftspreis Pfalz und den Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde.

Hans Ammerich, 1949 in Zweibrücken geboren, studierte Geschichte, Katholische Theologie und Germanistik in Saarbrücken und München und befasst sich seit vielen Jahren mit der pfälzischen Landes- und Kirchengeschichte sowie mit Verwaltungs- und Verfassungsgeschichte. Durch seine zahlreichen Publikationen in diesen Bereichen ist er auch überregional bekannt. Von 1979 bis 2014 war er Direktor des Bistumsarchivs Speyer, seit 1992 lehrt er am Institut für Katholische Theologie an der Universität Koblenz-Landau, wo er seit 2004 Honorarprofessor ist.

Insgesamt sind 19 Kandidatinnen und Kandidaten beziehungsweise Gruppen für die Pfalzpreise und die jeweiligen Nachwuchspreise nominiert. Die Pfalzpreise sind jeweils mit 10.000 Euro, die Nachwuchspreise mit 2.500 Euro dotiert. Die Nominierten, die keinen Pfalzpreis gewinnen, erhalten eine Anerkennungsprämie von 500 Euro beziehungsweise 200 Euro.

Tanja Hermann und Günther Fingerle vom Pfalztheater moderieren den kurzweiligen Abend im Großen Haus und stellen zunächst die Nominierten und ihre Arbeit kurz vor. Anschließend erfolgt die Bekanntgabe und Ehrung der Preisträger durch den Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder. Für die musikalische Gestaltung sorgt das Orchester des Pfalztheaters unter Leitung des Generalmusikdirektors Uwe Sandner sowie der Kapellmeister Markus Bieringer und Rodrigo Tomillo. Mit Werken von Nikolaj Rimsky-Korsakov, Gioachino Rossini, Peter Tschaikowski, Sergej Prokofieff und Auszügen aus Frederick Loewes „My Fair Lady“ bieten die Musiker Kostproben aus dem aktuellen Musiktheater-Programm. Einlass ist ab 17.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Donnerstag, 12. November 2015

Enjoy Jazz 2015: Heute Abend in Heidelberg - Cécile McLorin Salvant (Frankreich / USA)

(c) John Abbott

Do 12.11.2015  +  Stadthalle, Heidelberg
Cécile McLorin Salvant
Frankreich / USA


Einlass 19 Uhr / Beginn 20 Uhr
VVK 46-16 € zzgl Geb.
AK 51-20 €
bestuhlt
» Tickets online kaufen
» Termin merken: .ical | .vcs

Cécile McLorin Salvant : voc
Aaron Diehl : p
Paul Sikivie : b
Lawrence Leathers : dr

„Haltung, Eleganz, Soul, Humor, Gefühl, Kraft, Virtuosität, Erkenntnis, Intelligenz, Tiefe und Schönheit“ – kein geringerer als Wynton Marsalis hat sich zu dieser Eloge hinreißen lassen, adressiert an die Sängerin Cécile McLorin Salvant. Man muss diese Frau auf der Bühne erleben: Theatralik und Witz paaren sich mit untrüglicher Stilsicherheit und perfektem Timing, und die Liebe zum klassischen Jazz ist in jeder Blue Note spürbar. Das Material wird von der jungen Interpretin allerdings nicht nur fort-, sondern zugleich überschrieben. Wenn sie Bert Williams‘ Song „Nobody“ aus dem Jahr 1905 performt, dann gerät ihr jede Silbe zum Spielzeug, jedes Wort wird zelebriert, gedehnt, umgarnt, überhöht oder mit ironischem Understatement dargeboten. Sie kokettiert mit der Tradition und hat ein Bewusstsein für die Fallstricke der Rezeption solcher schon sehr oft aufgenommenen Songs. Vielleicht liegt das an der Perspektive der 1989 in Miami als Tochter eines haitianischen Vaters und einer Mutter mit französisch-guadeloupischen Wurzeln geborenen Sängerin: Sie hat Sarah Vaughan, Billie Holiday oder Abbey Lincoln – alles Säulen, auf die sich ihr eigener Gesang stützt – nicht mit der Muttermilch aufgesogen, sondern erst während des Studiums in Aix-en-Provence kennengelernt. So bleibt eine Distanz zur Vergangenheit, die McLorin Salvants Musik bei aller jugendlichen Leidenschaft eine schöne Reife verleiht.

Heute in Frankfurt: World Usability Day Frankfurt

Frankfurt Skyline I - b/w HDR, Foto: Carsten Frenzl


Museum für angewandte Kunst
World Usability Day Frankfurt
Five-Minute-Talks mit Diskussionsrunde
Donnerstag, 12. November 2015, 19 Uhr


Unser Alltag wird zunehmend von interaktiven Systemen und technologischen Produkten bestimmt. Wie müssen diese Dinge gestaltet sein, damit sie intuitiv bedienbar sind und uns das Leben tatsächlich erleichtern?

Seit zehn Jahren setzt sich der World Usability Day als weltweiter Aktionstag dafür ein, den Anwender und seine Bedürfnisse ins Zentrum von technologischen Entwicklungen zu stellen und bringt hierzu Forschung, Industrie und Benutzer in rund 200 Veranstaltungen in über 40 Ländern zusammen.


Wir laden Sie am Donnerstag, den 12. November 2015, um 19 Uhr zum ersten Frankfurter World Usability Day herzlich ins Museum Angewandte Kunst ein. Zwölf Experten aus Design, Wissenschaft und Praxis geben in kompakten Five-Minute-Talks informative Einblicke in Gestaltungs- und Innovationsprozesse in den verschiedensten Anwendungsbereichen.


In einer anschließenden Diskussionsrunde werden einzelne Aspekte gemeinsam mit dem Publikum vertieft.


Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.


Eine Veranstaltung von ma ma Interactive System Design und dem Museum Angewandte Kunst, gemeinsam mit dem Steinbeis Transferzentrum MIT und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

6. Fotofestival Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg: Noch bis 15.11.2015 [7] Orte [7] Prekäre Felder

"Better call it a Photography Documenta" – Ilit Azoulay

[7] Orte [7] Prekäre Felder zeigt Arbeiten von 50 Künstlern aus 18 Ländern - internationale Stars der künstlerischen Fotografie und Videokunst sowie weitgehend unbekannte und junge Positionen - die sich mit kontroversen Themen der gesellschaftlichen Verhältnisse in der heutigen Welt auseinandersetzen.

Um Ihnen einen Überblick über die letzte Festivalwoche zu geben, möchten wir Sie auf einige Highlights unseres Rahmenprogramms, unsere Kooperation mit dem Musikfestival Enjoy Jazz sowie auf ein besonderes Angebot für Studierende aller Fächer hinweisen:

HIGHLIGHTS DES RAHMENPROGRAMMS KURATORENFÜHRUNGEN MIT URS STAHEL

Samstag, 7.11.15, 11.00 Uhr, Port25 - Raum für Gegenwartskunst, Mannheim
Samstag, 7.11.15, 15.30 - 18.00 Uhr, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen und Kunstverein Ludwigshafen // Start: Wilhelm-Hack-Museum
Freitag, 13.11.15, 16.00 Uhr, Kunsthalle Mannheim
Freitag, 13.11.15, 17.30 Uhr, Zephyr - Raum für Fotografie, Mannheim
Samstag, 14.11.15, 15.30 - 18.00 Uhr, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen und Kunstverein Ludwigshafen // Start: Wilhelm-Hack-Museum


SONDERFÜHRUNGEN

Sonntag, 8.11.15, 16.00 Uhr, Zephyr - Raum für Fotografie, Mannheim
Dialogische Führung mit Prof. Michael Braum, geschäftsführender Direktor, IBA Heidelberg GmbH
Sonntag 15.11.15, 14.00 Uhr Grand Tour - Führungen durch alle Ausstellungen in Ludwigshafen mit Annika Wind (Kulturjournalistin)
Wilhelm-Hack-Museum, Kunstverein Ludwigshafen // Start: Wilhelm-Hack-Museum


FOTO VOICES - WIR SPRECHEN FOTOGRAFIE

Samstag, 7.11.15, 17.00 bis 20.00 Uhr, Port25 - Raum für Gegenwartskunst, Mannheim
Die Veranstaltung stellt fünf individuelle Positionen vor, die von den internationalen FotografieexpertInnen unseres Portfolio Review-Formats ausgewählt wurden. Dem Publikum wird die Möglichkeit geboten, in Austausch mit den KünstlerInnen und ExpertInnen zu treten und gemeinsam Hintergründe und künstlerische Prozesse zu diskutieren.
Die präsentierenden FotografInnen und ihre Themen sind:
LAIA ABRIL, Asexualtität und Gender // ANDREAS STALDER, Kindheitserinnerungen im unkonventionellen Familienkontext // INGO STURM, Verhältnis von Natur, Stadt und Mobilität // MARVIN HÜTTERMANN, Tod und Sterben // SABINE LEWANDOWSKI, Trisomie 21
Die Kulturjournalistin ANNIKA WIND moderiert die Vorträge und führt die Diskussion. Folgende ExpertInnen der Fotografie sind anwesend: ARIANE BRAUN, stellvertretende Verlagsleiterin des Kehrer-Verlags // SOLVEJ H. OVESEN, Kuratorin des 4. Fotofestivals // MARKUS WECKESSER, The PhotoBookMuseum Köln und freier Kulturjournalist mit Schwerpunkt Fotografie.
Die Veranstaltung ist kostenlos.

HKW Berlin: Ich bin viele – Ein Selfie Contest

© Welvio Diego Gomes Salvador und Lukas Bock Leãon

Ich bin viele – Ein Selfie Contest
Moderation: Andrea Thilo


Der Medienwettbewerb „Ich bin viele“ für Schüler*innen der Staatlichen Europa-Schule (SESB) Berlin kreist um Selfies: Selbstporträts, wie sie Jugendliche und Erwachsene heute jederzeit und allerorts mit ihren Smartphones machen.

In einem künstlerischen Workshop, geleitet von dem Fotografen David Gauffin, setzten sich die Schüler*innen fotografisch mit Frage der Identität und der multiplen Zugehörigkeiten auseinander und erlernten Techniken der Porträtfotografie.

Bei der Präsentation kommen die teilnehmenden Schüler*innen selbst zu Wort, die besten Selfies werden vorgestellt.

Ein Projekt der Staatlichen Europa-Schule Berlin (SESB) in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart

Mittwoch, 11. November 2015

Im November im Schauspiel Frankfurt a.M.

Von einer erbarmungslosen Eheschlacht, perfiden Erniedrigungen und leidenschaftlichen Lügenspielen handelt Edward Albees Bühnenklassiker »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?«, der unter der Regie von Stephan Kimmig am 8. November im Schauspielhaus Premiere hat. Das Stück enthält alle Töne, die die abgründige Seele zu offenbaren vermag und liefert die Vorlage für eine virtuose Schauspielerorgie. Corinna Kirchhoff und Wolfgang Michael spielen das Ehepaar Martha und George. Lukas Rüppel und Katharina Bach geben die Gäste Nick und Honey.

Als Weihnachtsmärchen wird in dieser Saison »Krabat« gezeigt. In einer Aufführung für die ganze Familie hat die Regisseurin Katrin Drechsel den Roman von Otfried Preußler über Vertrauen, Freundschaft sowie die Verlockung von Macht bereits 2012 auf die Bühne des Schauspielhauses gebracht. Die Wiederaufnahme ist am 15. November.

Im Bockenheimer Depot inszeniert Jorinde Dröse Aldous Huxleys »Schöne neue Welt« und zeigt, dass Huxleys 1931 entstandenes Zukunftsszenario in unserer konsum- und leistungsgetriebenen Gesellschaft mehr denn je eine hohe Brisanz hat: Der optimierte Mensch ist schön, glücklich und zufrieden. Doch wie hoch ist der Preis, den er dafür zahlt? Premiere ist am 20. November.

Martina Droste und Chris Weinheimer erarbeiten zusammen mit Jugendclubmitgliedern und jungen Flüchtlingen »Frankfurt Babel«, ein Projekt, in dem es um Sprachbarrieren, Lebensentwürfe und Visionen geht. Die Premiere findet am 29. November im Bockenheimer Depot statt.

Die beiden syrischen Autoren Aboud Saeed und Assaf Alassaf haben »Statusmeldungen aus Syrien« verfasst. Mit Gewitztheit, Sarkasmus und tiefer Tragik schaffen sie es, in ihren Texten einen menschlicheren Blick auf die Absurdität des Alltags in einem kriegsversehrten Land zu werfen. Am 10. November sind sie in den Kammerspielen zu Gast.

Am 17. November diskutiert Michel Friedman mit Rainer Forst über die Ambivalenz des Begriffs »Toleranz!«, der gerade im Zuge der Flüchtlingsdebatte wieder vielfach hinterfragt wird.

Animation (Video): The Pride of Strathmoor



The Pride of Strathmoor

Extracts from the journal of Pastor John Deitman, Strathmoor, 
Georgia. June & July, 1927

Dienstag, 10. November 2015

2-Mio-Zuschauer-Marke überschritten: ER IST WIEDER DA


    Der Führer (Oliver Masucci) mit Sawatzki (Fabian Busch)
       © 2015 Constantin Film Verleih GmbH

Der Kinofilm ER IST WIEDER DA ist nicht zu bremsen: Nach knapp fünf Wochen Spielzeit feiert die Bestsellerverfilmung von David Wnendt nun ihre zweite Besuchermillion und ist damit die zweiterfolgreichste, in diesem Jahr gestartete deutsche Produktion.

Inhalt: Er ist wieder da, der Führer. Knapp 70 Jahre nach seinem unrühmlichen Abgang erwacht Adolf Hitler im Berlin der Gegenwart. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Angela Merkel und vielen tausend Ausländern startet er, was man am wenigsten von ihm erwartet hätte: eine Karriere im Fernsehen. Denn das Volk, dem er bei einer Reise durch das neue Deutschland begegnet, hält ihn für einen politisch nicht ganz korrekten Comedian und macht ihn zum gefeierten TV-Star. Und das, obwohl sich Adolf Hitler seit 1945 äußerlich und innerlich keinen Deut verändert hat.

ER IST WIEDER DA ist keine Romanverfilmung im üblichen Sinne. Denn Hauptdarsteller Oliver Masucci spielt Adolf Hitler nicht nur an der Seite von erstklassigen Kollegen wie Fabian Busch, Christoph Maria Herbst und Katja Riemann – er begegnet in dokumentarischen Szenen auch dem normalen Bürger auf der Straße, außerdem Kleintierzüchtern, Unternehmern, Prominenten, Jungpolitikern, Journalisten, Nipstern und Neonazis.

HKW Berlin: WOHNUNGSFRAGE-MEDIATHEK


MEDIATHEK DES HKW BERLIN zur Ausstellung und Diskussion WOHNUNGSFRAGE in Englisch


Kontrastprogramm Rhein-Neckar: Wie war's bei NIK BÄRTSCH im EMBL (enjoy jazz 2015) und bei RASTER-NOTON im Pfalzbau?

Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, obwohl sie beide experimentell komponieren und arbeiten, mit Kunst und Literatur in Verbindung stehen, waren am Samstag im Heidelberger European Molecular Biology Laboratory (EMBL) und im Glasfoyer des Ludwigshafener Pfalzbaus zu erleben.



(c) Stefan Vieregg
Fangen wir mit Heidelberg an. Im Rahmen von Enjoy Jazz 2015 spielte Nik Bärtsch und sein Team (Sha : bcl, as, Kaspar Rast: dr, Nicolas Stocker: perc, Simon Heggendorn, Ola Sendecki: vl, David Schnee : vla, Solme Hong, Ambrosius Huber: vc, Daniel Eaton: lights & visuals, Christian Reiner: voc) am 07.11.2015 MOBILE EXTENDED SPIRAL SPACE II - acoustic luminescence. 

Mit Instrumenten, Percussion und Stimme zauberte die Crew einen hoch sensiblen, anspruchsvollen und extrem beruhigenden Klangzauber in das EMBL, das aufgrund seiner modernen Architektonik es erlaubt, im Inneren an den Außenwänden des runden Atriums sich fast unendlich wirkende girlandenförmig nach oben drehende Gangways ohne Treppen bis zur Kuppel hochzulaufen, zwei Brücken zum Überqueren der Höhe zu verwenden und an allen Stellen durch die gläsernen Schutzballustraden oder über die Geländer nach unten zu schauen und die Musiker aus allen Perspektiven zu beobachten. Große Projektionssegel dienten der Darstellung von Nebelwolken im Schweinwerferlicht. Wer müde war konnte sich vor dem Bürobereich zwischen Atrium und Außenwand in Aufenthaltsnischen legen oder setzen, eine Runde schlafen, meditieren oder einfach nur zuhören. Weiter oben im Café-Bistro konnte man etwas zu sich nehmen, in luftigen Höhen mit fantastischen Blick über Heidelberg und die Rheinebene nach draußen gehen, die Terrasse benutzen oder theoretisch außen mit ähnlichen Girlandengangways nach unten laufen, um innen wieder hochzuwandern. 


(c) Stefan Vieregg
Eine sehr gute Wahl, die Enjoy Jazz hier getroffen hat, ein unglaublicher Abend mit hohem Anspruch in einer außergewöhnlichen Umgebung. Die Veranstaltung dauerte von Sonnenuntergang/16:54 Uhr bis in die Morgenstunden zum Sonnenaufgang/7:25 Uhr. Wer wollte konnte um 5:30 Uhr frühstücken ... Über allem die Klangwolken der Musiker, Bärtschs Soli mit präpariertem Klavier, minimalistische Percussionsequenzen, Streicherklänge, Lesungen aus der Literatur und Philosophie. Erste Wahl für Ästheten!


Schauen wir nach Ludwigshafen: Im Pfalzbau hatte sich raster-noton angekündigt, und wer sie nicht kannte, hatte vielleicht auch anspruchsvolle elektronische Kompositionen, Installationen, Kunst etc. erwartet. Auch war es nur ein "Konzert", keinerlei Ansichten oder Anwesenheit von Exponaten. 


 (c)  Stefan Vieregg
Geboten hat sich zum Entree mit Grischa Lichtenberger eher ein stumpfes Bass-Hämmern von Technosound in gesundheitsbeeinträchtigender Lautstärke zur statischen Projektion einer Soundclockoszillographie an der Wand hinter dem "DJ" bzw. "Performer" und der hochwertigen, sündteuren Technikbatterie, die doch keinen sauberen Sound wegen Übersteuerung hervorbrachte. Unwillkürlich dachte man an Bilder, in denen die Köpfe der Zuhörer zu Punching-Balls der Lautstärken und des Techno werden. Jedenfalls zertrümmerte der Lärm jede Art von Widerstand, was den Boden für ein sehnsüchtiges Aufsaugen der folgenden Dichterlesung im Technostyle von Anne-James Chaton bereitete. raster-noton lässt sich offensichtlich nicht definieren, es gibt viele verschiedene Richtungen von Kunst und Können. So waren es auch sieben verschiedene Musiker an diesem Abend. Kommen die einen ins Museum of Modern Art, vermutet man die anderen eher im Jugendzentrum.

Das Kätzchen (ein Mann) aus Frankreich jedenfalls angenehm monoton oder rhythmisch, mit stetiger experimenteller Vorwärts- oder Seitwärtsbewegung. Total verfremdete Gedichtsfetzen werden stoisch proklamatorisch vorgetragen, hier ist noch Substanz zu spüren. Chaton wurde 1971 in Bescancon geboren und ist seit 10 Jahren mit seinen Gedichten auf der Bühne. Er hat eine Menge Kunst oder dergleichen geschaffen und ist Festivalgründer von Sonorité in Montpellier.

Kyoka aus Japan bot wieder eher Stampftechno mit "Gesang" dazu, trotz aller Witzigkeit des kleinen Persönchens vor der großen Wand konnte sie für mich die Grenze des Primitiven nicht hinter sich lassen.

Robert Lippok wiederum hatte deutlich mehr Substanz, Abwechslung und Farbe in seinem Stück. Er hatte tatsächlich auch die absolut kontrastiven klassischen Klänge eines Streichensembles mit eingebaut. Ein Stück Paradies :-) 

Auch Alva Noto kam mit eher harmonischen, mit dem richtigen Händchen komponierten elektronischen Klängen. Die anderen Musiker - byetone und atom tm - fielen für mich aus.

Montag, 9. November 2015

Wie war's bei der Premiere von ALPHA-OMEGA von Kevin O'Day in Mannheim?




Eines der Meisterwerke des Balletts am NTM ist ALPHA-OMEGA von Kevin O'Day mit seiner Premiere am 6. November 2015 geworden. Zum Ende der 14. Spielzeit der jetzigen Ensemblekonstellation und Aufgabe des alten Labels präsentierte der Ballettintendant und Choreograph zusammen mit seinem Kevin O'Day Ballett in Mannheim eine hervorragende Arbeit mit dem New Yorker Komponisten John King, dem Bühnen- und Kostümdesigner Thomas Mika, dem New Yorker Lichtdesigner Mark Stainley, Fotoarbeiten in Videoprojektion des Mannheimer Fotografen Peter Schlör und dem Kinderchor des Mannheimer Nationaltheaters.

(c) Hans Jörg Michel
John King, der für bedeutende Auftraggeber wie die Ballettensembles aus New York, Stuttgart und Monte Carlo komponiert und selbst Opern geschrieben hat, so Herzstück/Heartpiece nach einem Text von Heiner Müller, La belle captive nach Alain Robbe-Grillet und Dice Thrown nach Stéphane Mallarmé kam in 2015 noch mit Piano Vectors für 6 Flügel in New York zur Uraufführung. Er arbeitet seit 20 Jahren mit Kevin O'Day zusammen.

Thomas Mika, ein studierter Musiktheater-Regiesseur, hat mit 25 sein erstes Kostüm- und Bühnenbild für das Staatsballett Berlin geschaffen, arbeitet mit bedeutenden Ballettcompagnien zusammen und hat mit ALPHA-OMEGA seine vierte Kooperation mit Kevin O'Day. Er erhielt von O'Day die Gedichte FOUR QUARTETS von T.S. Eliot zusammen mit dem Auftrag und nutzte diese Inspirationsquelle, besonders die Gedichte SHIFTING STAR und SHAFTS OF SUNLIGHT, sowie die allgemeinen Impressionen von Landschaft.  Seine Idee der Lichtschächte am linken Bühnenbildrand gibt der Bühne etwas Martialisches, sie spucken allerdings ganz friedlich nur Licht und Sterne aus ... Die Sterne aus den Schächten werden zum begehrten Objekt, Kommunikationsmittel und Spielzeug.

Mark Stanley ist Associate Professor für Lichtdesign an der Bostson University und hat allein für 190 Premieren des New York City Balletts das Licht gestaltet. In satter Ausleuchtung ohne Aufdringlichkeit bekommt alles eine hohe Brillianz. Die Fotomotive von Thomas Schlör in Videoprojektion geraten so dominant in den Fokus des Zuschauers und bilden Kulisse für das Tanzgeschehen.

Kevin O'Day lässt vor Beginn seiner träumerischen Bühnenmetapher zu Geburt, Leben und Tod von einzigartigen Wesen, die wohl durch die Sterne im Universum symbolisiert werden, die Besucher 10 Minuten vor Beginn im Foyer abholen. Als singende Boten (eventuell T.S.-Elliot-Verse) strömen die Kinder in die wartende Menge und sammeln langsam alle Besucher. Gemeinsam betreten sie das Schauspielhaus, die Boten voraus. Die Zuschauer erwartet eine riesige Bühne mit Tiefe, Helligkeit wie bei Vollmond und ein bühnenbreiter Brunnen. Die Sonnenlichtschächte zur Linken und überall Sterne auf dem Boden. Ein Baum von Schlör überdimensional und wie beim Großteilepuzzle nicht vollständig auf den Zwischenwänden. Der Chor nimmt Platz am Wasser wie kleine buddhistische Mönche im Schneidersitz, allerdings in Weiß (alte Herrenoberhemden bewusst als "Kutten", das Gebrauchte). Die Verteilung der Sterne beginnt, Paare fangen an zu tanzen, eines spielt am Wasser, anderen liegen zwischen den Sternen, 1 Tänzer trinkt in biblischer Theatralik. Die von der Art her serielle Musik wandelt sich vom klassischen Streich-Quartett-Charakter zu experimenteller, elektronisch verzerrter. Spalier für Solotanz, ineinandergreifende Ketten von Tänzern, wildes Treiben zu aufleuchtenden Sonnenlichtschächten, kreuz und quer rennende Tänzer zur Auflösung von statischen Bildern sind Bausteine der Choreografie. Immer wieder rastet ein Paar am Wasser.

Alles eilt einem Höhepunkt entgegen, der im Jazzgesang von Antonia Schuchardt erreicht ist. Das Ende der Dinge, "The last days of fire and sun", kommt an, regungslose Tänzer aufgereiht am Boden, am Bühnenrand unterhalb des projizierten Baums bewegen sich Tänzer in einer Reihe wie bei einem ekstatischen Ritt oder wie bei einer rituellen Handlung zur an sich monoton-seriellen, dennoch rhythmischen Musik. Während sich eine Reihe immerzu verbeugt, bilden sich lose Gruppierungen auf der Bühne, am Ende dann eine Zeugenreihe der Tänzer, das Quartett betrachtend, mit dem Rücken zu den Zuschauern. In ihrem Rücken tanzen verschiedene Solotänzer und final fast das ganze Ensemble im Brunnen, die anderen davor hockend und die Wasserspiele unterstützend. Der Traum ist vorbei ...

(c) Hans Jörg Michel


Ein wirklich großartiges letztes Stück des Kevin O'Day Balletts, überzeugend, ästhetisch, spannend, mit fesselnder Musik in einem ungewöhnlichen Bühnenbild. Absolute Begeisterung bei den Premierengästen.


HKW Berlin: WOHNUNGSFRAGE - Ausstellung


Kooperatives Labor Studierender + Atelier Bow-Wow
Foto © Laura Fiorio | Urban Forest (Ausstellungsansicht)


Fr, 23. Oktober – So, 14. Dezember 2015
Wohnungsfrage

Mi – Mo und feiertags, 11h-19h

Eintritt: 7€/5€ inklusive Begleitheft zur Ausstellung, Mo Eintritt frei
Führungen: 3€ zzgl. Ausstellungsticket
Öffentliche Akademie-Vorträge und Debatten Eintritt frei
1:1-Modelle, Künstlerische Auftragsarbeiten, Forschungsprojekte

Wie lässt sich bezahlbarer Wohnraum schaffen? Wieviel Platz bleibt dabei für Selbstbestimmung? Wer sind die neuen Klienten? Welche neuen Antworten gibt es auf die alte Wohnungsfrage? Immer weniger Menschen können selbstbestimmt über bezahlbaren Wohnraum verfügen. Weltweit ist die Wohnungsfrage zunehmend der Immobilienwirtschaft überlassen. In der Folge verändern sich die urbanen und sozialen Strukturen. Besonders das Fehlen alternativer gesellschaftlicher Akteure macht sich schmerzlich bemerkbar. Die spannungsgeladene Beziehung von Architektur, Wohnungsbau und sozialer Realität untersucht das HKW-Projekt Wohnungsfrage in einer Ausstellung experimenteller Wohnformate, einem umfangreichen Eröffnungsprogramm, einer internationalen Akademie sowie einer Publikationsreihe, die sich mit den Möglichkeiten eines selbstbestimmten, sozialen und bezahlbaren Wohnungsbaus befasst. Im Mittelpunkt des Projektes Wohnungsfrage steht Architektur als soziokulturelle Praxis, die im Austausch zwischen Nutzern und Planern entsteht. Auf diesen gemeinschaftlich gestaltenden Prozess baut Wohnungsfrage auf.

Konzept und Programm: Jesko Fezer, Nikolaus Hirsch, Wilfried Kuehn und Hila Peleg
Wohnungsfrage findet im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart statt.


*** A U S S T E L L U N G ***

Berliner Initiativen, die sich gegen Verdrängung, Mieterhöhungen und den Verlust öffentlicher Räume engagieren, werden zu Auftraggeber*innen für internationale Architekturbüros.


In einem dialogischen Prozess entstehen Wohnkonzepte, die als 1:1-Modelle in der Ausstellung realisiert werden. Die Mietergemeinschaft Kotti & Co entwickelt mit dem Estudio Teddy Cruz + Forman aus San Diego eine architektonische Infrastruktur, die zum Verhandlungsort des Wohnens in seinen vielfältigen Dimensionen wird. Die Begegnungsstätte für Jung und Alt Stille Straße 10 aus Pankow trifft auf das Londoner Architekturkollektiv Assemble*: Ergebnis ist der Entwurf einer Hausgemeinschaft, deren Wohneinheiten an Lebensphasen und Bedürfnisse anpassbar sind. Die Konzeption des Kooperativen Labors Studierender (Kolabs) und Atelier Bow-Wow aus Tokio schafft Schnittstellen für gemeinsames Wohnen und Lernen. Mit der Realism Working Group, Frankfurt am Main, und Florian Schmidt, dem Atelierbeauftragten des Kulturwerks bbk berlin, rekonfiguriert Dogma aus Brüssel die bürgerliche Stadtvilla zu einem Kollektivhaus, in dem die Trennung von Wohnen und Arbeiten aufgehoben ist.


Die neu entwickelten Wohnformate werden in Bezug gesetzt zu Forschungsprojekten wie House Housing: Eine unzeitgemäße Geschichte der Architektur und Immobilienwirtschaft des Temple Hoyne Buell Center for the Study of the American Architecture, Columbia University, New York, sowie den Bildessays zu den Berliner Mietskasernen und den Architekturkonzeptionen der utopischen Sozialisten des 19. Jahrhunderts der Architekturhistorikerin Franziska Bollerey. Weitere Lösungsansätze der Wohnungsfrage zeigen die Recherchen zu kubanischen Mikrobrigaden des Künstlers Florian Zeyfang sowie der Architekt*innen Lisa Schmidt-Colinet und Alexander Schmoeger, zum partizipatorischen Bauprogramm Saal aus dem post-revolutionären Portugal sowie Communal by Commune: the Case of Kibbutz Yagur der Kuratorin Galia Bar Or und des Architekten Zvi Efrat.


Neue künstlerische Arbeiten eröffnen weitere Perspektiven: Amie Siegel stellt in ihrem Film das Innere eines Marmorbruchs den Showrooms von Luxusapartments in Manhattan gegenüber; Angelika Levi porträtiert die Mieterinitiative Kotti & Co in einer dreiteiligen Filminstallation; Lara Almarcegui veranschaulicht die Erdmassen, die im Zuge von Baumaßnahmen in Berlin ausgehoben und versetzt werden; Maria Eichhorn macht die Wohngebäude sichtbar, die sich einst auf dem HKW-Gelände befanden. Martha Roslers Arbeiten If you lived here (1989) und Greenpoint Project (2011) zeigen den zunehmenden Konflikt zwischen Immobilien als Investitionsfeld und Wohnen als Menschenrecht.


DIASHOW



* Fr, 20. November 2015, 19h 
Stille Straße 10

Stille Straße @ The Yard House, London 
| Foto: Wilma Renfordt
Im Haus der Kulturen der Welt
Führung durch das 1:1-Modell mit Stille Straße 10 und Ricarda Pätzold (Deutsches Institut für Urbanistik)