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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 18. Juni 2013

Ausgesuchte Plätze für textilfreies Baden, Sonnen, Genießen in Rheinland-Pfalz

Textilfreies (Sonnen-) Baden toleriert oder erlaubt

Laacher See
Der Laacher See in der Vulkaneifel, nahe der Abtei Maria Laach, ist ein Maarsee und mit rund 3,3 km² der größte See in Rheinland-Pfalz. Bäume und Sträucher sorgen für ausreichenden Sichtschutz, sodass man ungestört FKK betreiben kann. Besonders geschätzt wird der See wegen des hohen Erholungswertes und der guten Wasserqualität. Einziger Nachteil: Der See ist nur über einen längeren Fußweg erreichbar, daher besser ein Fahrrad mitnehmen.

Diez bei Limburg / Lahn
Der Baggersee hat ein abgetrenntes FKK-Gelände bzw. Badestrand.

Baggersee an der Rheinbrücke Speyer
An der A 61 bei Speyer nordwärts wird ein Ufer des Baggersees (das rechte vom Parkplatz aus) als FKK-Gelände genutzt.

Blaue Adria in Altrip

Mehrere Bagger-, heute Badeseen in der Nähe von Ludwigshafen, die beim Kiesabbau entstanden sind. Der größte See verfügt über einen Sandstrand, ein Kiosk und sanitäre Anlagen. Auf der Landzunge, die in diesen See ragt, sowie auf einer Insel ("Liebesinsel") wird nackt gebadet. Eintrittsgebühren werden nicht erhoben, der Parkplatz ist allerdings gebührenpflichtig.


Gelterswoog
Der Gelterswoog ist der größte Stausee im Pfälzer Wald in Kaiserslautern-Hohenecken mit einem sanierten Strandbad. Die Wasserqualität des Sees ist gut bis sehr gut. Am See gibt es einen Camping- und Jugendzeltplatz. Bei FKK-Freunden besonders beliebt und toleriert ist der Bereich hinter dem Tauchclub.

Niederwiesenweiher
Zwischen Böhl-Iggelheim und Schifferstadt, umfasst etwa 10 ha. Der See ist durchschnittlich 6 Meter tief, wobei er eine maximale Tiefe von ungefähr 10 Metern erreicht. 
Der von Feldern umgebene Baggersee wird von Grund- und Quellwasser gespeist. Seit Ablauf mündet in den Steinbach. Bis 1973 hat man dort Kies abgebaut. Mittlerweile liegt der See in einem naturbelassenen Gelände mit Schilf und Auebewaldung, das unter Landschaftsschutz steht. Eine kleine, flache Badezone mit Sandstrand ist angelegt und auf eigene Gefahr zum Baden freigegeben. Der See ist auch zum Schwimmen und Schlauchbootfahren geeignet. An der Ostseite gibt es eine große Liegewiese mit dem zwar kleinen, aber flachen Sandstrandzugang zum See. Ansonsten kann man auch ein teilweise ruhiges, "abgelegenes" Plätzchen rund um den See suchen. An der Liegewiese ist auch eine kleine Bude, wo man sich sättigen kann. Eine FKK-Insel ist eigens für textilfrei Badende gedacht. Vorsicht Parkverbote an den Zufahrtswegen!

Hinterweidenthal
Das Gebiet der Rohrwoog-Weiher umfasst vier benachbarte Gewässer, die sich in einem Waldgebiet zwischen Hinterweidenthal und Dahn im Pfälzer Wald befinden.
Im Sommer laden die zwei größten Gewässer zum Baden und Sonnen ein. Über den Fußweg (Parkplatz im ersten Waldweg nach Abfahrt Waldspielplatz) kommt man am Anglersee, Textilbadesee zum FKK-See.
Das Mitführen von Hunden ist an den Seen offiziell nicht gestattet. Jedoch werden Hunde am kleineren Weiher neben dem eigentlichen Rohrwoog-Weiher geduldet. Der Rohrwoog-Weiher  stellt das größte Gewässer der vier Weiher dar und wird als ein reiner Badesee genutzt. Außerdem ist er im Besitz eines privaten Fischzuchtbetreibers. Aus diesem Grund dürfen Hunde dort nicht ins Wasser gelassen werden.
Bereits Anfang der 30er Jahre entstand der Weidenthaler Weiher durch Fassung einer Quelle. Seitdem wird er als Badesee genutzt. 1970 wurde die Einfassung weiter ausgebaut und teilweise mit Platten ausgelegt. Die Miniatur-Insel im See blieb erhalten. Gleichzeitig wurden ein Nichtschwimmerbereich abgetrennt, ein Kinderplanschbecken, sanitäre Anlagen und eine Minigolfanlage gebaut. Baden auf eigene Gefahr.

Badesee Silz
Der Silzer See im Pfälzer Wald bei Dahn liegt eingebettet in einem kleinen malerischen Tal ganz nahe am Ort. Badebetrieb textil mit Oben-ohne-Toleranz. Baden auf eigene Gefahr.

Seehof Erlenbach
Im Dahner Felsenland nahe der Ortschaft Erlenbach liegt der Seehof unterhalb der Burg Berwartstein. Der See ist durch Bachstau entstanden. Nach Baumaßnahmen an den Dämmen wird der Seehof seit 1950 als Bade- und Fischgewässer genutzt. Seine Ufer sind stellenweise dicht bewaldet. Der südliche Teil des Seehofes ist als öffentlicher Badeplatz mit flachem Sandstrand und großzügiger Liegewiese angelegt. Der nördliche Seeteil ist privates Gelände. Das Gebiet um den See ist unter Naturschutz gestellt (Amphibienschutz). Badebetrieb textil mit Oben-ohne-Toleranz. Baden auf eigene Gefahr.



Am Wochenende: zweimal DIE TOTEN HOSEN am Bostalsee


22.+23.06.13  I  Sam: 17.00/Sonn: 16.00 Uhr Einlass,  Sam: 19.00/Sonn: 18.00 Uhr Beginn  I  Festwiese am Bostalsee (St.Wendel/Bosen)

Die Toten Hosen - Der Krach der Republik

Support: Kraftklub, Donots, Wölli & die Band des Jahres





Das Konzert der Toten Hosen am 22. Juni ist restlos ausverkauft! 

Leseprobe 4 zu SPIEGELWELTEN

Spiegelwelten

Die zwölf Bücher

Ein Fantasyroman von Rolf Glöckner 















LESEPROBE 4

Kapitel 3
Was passiert hier?

Überraschendes


So, da wären wir!“, flüsterte Carolyn. „Und nun?“
Ach“, antwortete Tom, „ganz einfach, wir steigen jetzt durch den Spiegel und schauen uns auf der anderen Seite um, bevor wir uns zu der Burg oder was auch immer dieses alte Gebäude sein mag, auf den Weg machen.“
Du solltest aber vorher noch einmal hindurchschauen, damit wir auch sicher sind, dieses fremde Land ungefährdet betreten zu können. Vielleicht ist es dort inzwischen ja dunkel“, wisperte Carolyn und schüttelte sich. „Schau auch mal nach unten, wir wissen ja noch gar nicht, ob wir nicht herunterfallen oder vielleicht sogar ein Seil brauchen, um in diese fremde Welt hinab zu gelangen. Etwas Angst habe ich schon und wenn unsere Eltern zurückkommen und wir dann nicht in unseren Zimmern sind, was werden sie dann wohl denken, wo wir uns gerade aufhalten.“
Tom versuchte, Carolyn wieder etwas zu beruhigen und meinte deshalb ganz lässig: „Wird schon nichts passieren. Ich stecke zu deiner Beruhigung erst noch einmal den Kopf durch das Licht, bevor wir tatsächlich durch den alten Spiegel hindurchgehen.“
Er bewegte sich auf die leuchtende Stelle zu, legte seinen Rucksack ab, nahm die Taschenlampe in die Hand, hielt erst vorsichtig einen Finger in das wabernde Licht des Spiegels, und als bis auf ein leichtes Kribbeln nichts geschah, steckte er, wie er es ja schon einmal getan hatte, seinen Kopf hindurch. Er zog ihn mit einem lauten Aufschrei jedoch sofort wieder zurück.
Was ist?“, fragte Carolyn nun äußerst beunruhigt.
Das ist nicht das, was ich vorhin gesehen habe. Komm, schau du doch einmal hindurch, und dann sag mir, was du siehst.“
Nein“, jammerte Carolyn, „ich habe Angst, lass uns lieber nicht alleine gehen. Was hast du denn überhaupt dort gesehen?“
Ich sah eine Stadt, wie ich noch nie eine in meinem Leben kennengelernt habe, mit hohen Türmen, Flugwagen, die sich zwischen den Türmen hin und her bewegten, einem großen See am Rande der Stadt und so etwas ähnlichem wie einen Park voll seltsamer Bäume, Pflanzen und Tiere.“
Carolyn begann zu schluchzen. „Ich habe schreckliche Angst, lass uns lieber damit aufhören, du!“
Ein seltsam schmatzendes Geräusch unterbrach Tom, der seiner Schwester gerade eine Antwort geben wollte. Das Licht verdunkelte sich und eine große Gestalt stand plötzlich vor ihnen. Aus der Brusttasche der Jacke dieser Gestalt schaute ein kleiner Kopf mit großen runden Augen hervor, der mit piepsiger Stimme sprach:
Ich glaube, sie haben uns und unseren Weg in die Welten des Spiegels entdeckt!“
Onkel Hans!“, stöhnte Carolyn auf. „Wie kommst du denn hierher?“
Hans, ein Bruder ihrer Mutter und zugleich ein wenig auch das schwarze Schaf der Familie, nahm sie beruhigend in den Arm, strich ihr über den unbändigen Haarschopf und antwortete leise:

Das ist eine lange Geschichte, Carolyn, ich glaube, es ist an der Zeit, euch einiges davon zu erzählen. Lasst uns also nach unten gehen. Ihr schildert mir, wie ihr den Spiegel gefunden habt, und ich werde euch dazu einige Erklärungen liefern. Und sagt doch bitte einfach ‚Hans‘ zu mir, das ‚Onkel‘ könnt ihr getrost weglassen.“

Montag, 17. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock: FEAR OF THE DARK von Iron Maiden




Iron Maiden - Fear Of The Dark (lyrics)

Freitagabend am Bostalsee: XAVIER NAIDOO & Quartett


21.06.13    I     18 Uhr Einlass, 20 Uhr Beginn    I    Festwiese am Bostalsee (St.Wendel/Bosen)

Xavier Naidoo & Quartett
"Bei meiner Seele - Open-Air-Tour 2013"

Support: Sing um dein Leben

http://www.xaviernaidoo.de


„Alles kann besser werden“, prophezeite Xavier Naidoo auf seiner Single und seinem gleichnamigen Album, die ihn als einen der populärsten und nachhaltigsten Interpreten im deutschsprachigen Raum bestätigten. Und die von null auf eins in die Charts katapultierte, platinveredelte „Danke fürs Zuhören - Liedersammlung 1998 - 2012“ unterstrich dies nochmals nachdrücklich. Im Sommer geben Xavier Naidoo & Quartett ausgewählte Open Air-Konzerte in St. Wendel (21.06.), Bielefeld und München. 

Solo und mit den Söhnen Mannheims hat Xavier Naidoo neue und differenzierte Wege deutscher Popmusik aufgezeigt. Geniale Musikalität, enorme Vielseitigkeit und kompromisslose Qualität, gepaart mit Intensität und Charisma, haben einzigartige Reaktionen ausgelöst, die sich auf den gesamten deutschen Sprachraum erstrecken und auf Nachbarländer ausstrahlen. Das Pendel schwingt zwischen gefühlvollen Balladen, mitreißenden Hymnen und einem eigenwilligen Stilmix aus Soul, Rap und HipHop. 

Gemeinsam mit seinem Quartett, bestehend aus Robbee Mariano (Bass), Neil Palmer (Keyboard/Piano), Alex Auer (Gitarre) und Ralf Gustke (Schlagzeug), wird Xavier Naidoo im Sommer eine Auswahl der Song-Highlights seiner Karriere präsentieren und eine besondere Atmosphäre schaffen.

Heute Abend in Wiesbaden: MÄNNERHORT


17.06.2013    I    20.00 Uhr    I    Staatstheater Wiesbaden, Wartburg

Männerhort 
Komödie von Kristof Magnusson
Aufführungsdauer: 1 Stunde 50 Minuten. Keine Pause

Regie Caroline Stolz
Bühne und Kostüme Jan Hendrik Neidert, Lorena Díaz Stephens
Dramaturgie Carola Hannusch, Barbara Wendland
Musikalische Einstudierung Ernst August Klötzke

Helmut Hanns Jörg Krumpholz
Eroll Michael Birnbaum
Lars Wolfgang Böhm
Mario Florian Thunemann


Auf der Flucht vor ihren einkaufswütigen Ehefrauen ziehen Helmut, Eroll und Lars sich in die Toilette eines Einkaufszentrums zurück, wo sie sich eine letzte Enklave der Männlichkeit einrichten. Hier glotzen sie Fußball, futtern Pizza und tauschen die neuesten Geschichten über Horror-Shopping-Erlebnisse ihrer Ehefrauen aus. Die Idylle droht jedoch aufzufliegen, als der Feuerwehrmann Mario die drei entdeckt. Er verrät das illegale Versteck nicht – unter einer Bedingung: Er darf mit in den Männerhort!
Zähneknirschend lassen die drei den Frischverheirateten in ihr Heiligtum und palavern weiter über Jobs und Baumärkte, das Guinessbuch der Rekorde und natürlich über Frauen. Doch dann läuft alles aus dem Ruder: Nacheinander werden Mario, Helmut und Lars von ihren Ehefrauen verlassen, während Eroll vehement sein Eheglück dagegenhält. Die Solidarität bröckelt ganz gehörig. Ein Verdacht kommt auf: Hatte Erolls geliebte Connie etwa ein Verhältnis mit einem der Kumpel aus dem Männerhort?

Der 30-jährige Autor Kristof Magnusson studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, an der Universität der Künste Berlin und an der Universität Reykjavik. Er war Teilnehmer des ,Forums junger Autoren’ bei der Theaterbiennale ,Neue Stücke aus Europa’. Ihm ist mit ‚Männerhort’ eine äußerst witzige Komödie gelungen, die ungefähr jedes Klischee über Männermarotten genüsslich durch den Kakao zieht und dabei hinter all den bierseligen Machoattitüden vier liebenswerte Charakterköpfe zeigt, die letztlich doch nur das eine wollen: geliebt werden.

'Männerhort' begeistert in der vierten Spielzeit ungebrochen das Theaterpublikum. Inszeniert hat diesen urkomischen Abend Caroline Stolz, die seit dieser Spielzeit die Leiterin der Wartburg ist. Von ihr war in dieser Spielstätte bereits Rainer Werner Fassbinders Erstlingsdrama ‚Tropfen auf heiße Steine’ zu sehen. Zur Zeit laufen außerdem ihre Inszenierungen von 'Hitchcocks 'Die 39 Stufen'' und von Tennessee Williams’ Schauspiel ‚Die Glasmenagerie’.

Heute Abend in Mainz: INGER / GODANI / TOUZEAU Ballettprogramm in drei Teilen

17.06.2013    I    19:30 Uhr    I    Staatstheater Mainz, Großes Haus


INGER / GODANI / TOUZEAU
Ballettprogramm in drei Teilen
ca. 2 Stunden mit zwei Pausen

DREAMPLAY
Musik Igor Strawinsky: Le sacre du printemps
DREAMPLAY      Foto: Martina Pipprich

RAW MODELS       Foto: Martina Pipprich
    
LES NOCES     Foto: Martina Pipprich
Choreographie Johan Inger
Bühne und Kostüme Mylla Ek

RAW MODELS
Deutsche Erstaufführung
Musik 48nord
Choreographie und Konzept,
Bühne, Kostüme und Licht
Jacopo Godani

LES NOCES
Uraufführung
Musik Igor Strawinsky: Les noces (Die Bauernhochzeit)
Choreographie und Konzept,
Bühne, Kostüme und Licht
Pascal Touzeau

Johan Inger, damals noch selbst Tänzer des Nederlands Dans Theater, schuf im Jahr 2000 seine Arbeit „Dream Play“ auf einen Ausschnitt aus Strawinskys „Le Sacre du printemps“. Er interpretiert das emotional stark aufgeladene „Frühlingsopfer“ als den Tagtraum eines jungen Mannes, der auf der Straße einer schönen Frau begegnet: Was wird wohl passieren, wenn er sie ansprechen würde? Man sieht vier sich balgende Jungs, zwei Frauen, ein Schuss fällt … Da lässt der Mann die Frau doch lieber passieren.

Wie Johan Inger wählte auch Pascal Touzeau im April 2013 eine Komposition Strawinskys als musikalische Grundlage für seine Choreographie und zeigt mit dieser Arbeit eine Neuinterpretation der 1913 uraufgeführten Ballettkomposition „Les Noces“ – zu Deutsch „Bauernhochzeit“. Pascal Touzeau nimmt sich der von der russischen Volksmusik geprägten Komposition an und erzählt seine Version des Hochzeitsrituals.

Corps de Walk von Carte Blanche - ein ungewöhnliches Ereignis! (Besprechung)

Foto: Kasia_Mikolajewska

Im Ludwigshafener Pfalzbau konnte man am 12.06.2013 ein außergewöhnliches Tanztheater genießen: die norwegische Formation Carte Blanche (seit 1989) mit dem Stück Corps de Walk. Eine exotische, erotische, existenzielle, schwer zu fassende und sehr moderne Bühnenmetapher über den Mensch als der in seiner Nacktheit ins Dasein Geworfene. Fast im Sinne von Martin Heidegger sind die Menschen in dem am 13.05.2011 in Turku (Finnland) uraufgeführtem Stück der Israelin Sharon Eyal Geworfene - und Getriebene. 
Wie aufgezogene Männchen stolzieren sie in einer Reihe durch die Gegend, als ob sie eine militärische Übung absolvieren müssten oder auch mal hektisch, als ob der Leibhaftige zumindest halb hinter ihnen her wäre. Dann wieder ein majestätisches Schreiten, immer, immer Fortbewegung, Strecken zurücklegen, selten Ruhe. Ein Hinweis auf Israel, das ständig Selbstverteidigung oder -behauptung praktizieren muss?


Foto: Kasia_Mikolajewska

Die Angst als Grundbefindlichkeit? Aber auch Neugier und eben das Getriebensein scheinen sie nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Zu Technorave-Klängen und anderer elektronischer Musik bewegen sie sich hektisch, maschinenhaft, was auch immer wieder die Assoziation Marschieren im Krieg oder zur Übung desselben hervorruft.


Foto: Kasia_Mikolajewska
Sharon Eyal und ihr Mann Gai Bahar haben das Konzept entwickelt, die Choreographie besorgt und die Kostüme kreiert. Und die haben einen ungeheuren Sex-Appeal, weil die schlanken Tänzer und Tänzerinnen sich wie mit einer weiteren dünnen Haut überzogen bewegen. Die Musik arrangierte der DJ Ori Lichtik: Zu hören gibt es David Byrne, Claude Debussy, Noize Creator, Aphex Twin, Tuxedomoon, Elemental Act vs. Our Scoring, Einstürzende Neubauten, Fumiya Tanaka, Ori Lichtik, Öl' Dirty Bastard, Coil, David Lynch.

Es beginnt alles ganz harmlos: Froschgequake, rhythmisches Summen und der Song: "Sometimes I do believe, sometimes I'm wrong", und schon setzt das militärische "Walken" ein, sich steigernd mit Streichmusik. Es entstehen wunderschöne Bilder, wackelnde Hände wie Laub und alles nach Wald aussehend. Dann ein magisches Ritual mit entsprechenden Bewegungen. Einige Konstellationen lassen sich als Kommunikationsversuche deuten, dann tanzen Roboter gegen Grazien, finden Studien zum Gehen statt, wird alles ekstatisch, umringt die Bewegung ein Standbild, das wie die ruhende Mitte wirkt. Der Walking Act dreht sich im Kreis. Die Elektrosongs dazu auch mal verzerrt, die Auflösung der harmonischen Klänge. Es scheint kein Entkommen zu geben. Rast- und atemlos walkt dieser - wie der Name sagt - riesengroße Verband um ... sein Leben? Den Tod auf den Fersen ... Das Ganze kann auch eine Metapher für die verheerenden Kriege nicht nur des 20.Jahrhunderts sein. Immer wieder Kriege und Einsätze der Bevölkerung, auch wenn Friedenspausen existieren ...

Foto: Kasia_Mikolajewska

Leseprobe 3 zu SPIEGELWELTEN

Spiegelwelten

Die zwölf Bücher

Ein Fantasyroman von Rolf Glöckner 












LESEPROBE 3

Gefangen


Marc und June sahen sich an und waren ratlos.
Was sagen wir jetzt den Kindern, wenn wir nicht früh genug zurückkommen?“, fragte June ihren Mann. Der schüttelte nur den Kopf und antwortete nichts darauf. Stattdessen begann er, die aus einem seltsamen Material hergestellte Wand ihres Gefängnisses sorgfältig zu untersuchen.
Wie sollen wir hier nur jemals wieder herauskommen?“, wollte June in verzweifeltem Ton wissen.
Geduld!“, antwortete ihr Mann. „Lass mich einmal schauen.“
Akribisch tastete er die Wände ab und bemerkte, fast nicht zu sehen, eine kleine unscheinbare Rille, die sich in einem Oval an der Wand entlang zog.
Hier ist etwas!“, stieß er aufgeregt hervor.
Marc zog ein kleines Messer, das man ihm wohl vorher versehentlich nicht abgenommen hatte, aus der Tasche und fuhr damit vorsichtig an der dünnen Rille entlang. Plötzlich spürte er einen kleinen Widerstand und verstärkte den Druck des Messers noch ein wenig. Mit einem leisen Knirschen öffnete sich nun die Wand.
Schnell versuchten beide, hineinzugreifen. June riss ein Kissen von der Liegestatt des Raumes und presste es in den jetzt schon weit aufklaffenden Spalt. Nun konnte sich dieser wenigstens nicht mehr so leicht schließen. Mit aller Kraft drückten sie gemeinsam die Platte zur Seite.
Nun könnte es gehen“, meinte Marc schließlich. „Steigen wir hinaus, damit wir feststellen können, wo wir uns überhaupt befinden und ob es gelingt, uns zu befreien. Uns im Schlaf einfach zu betäuben und zu verschleppen … Da waren wir wohl doch etwas zu unvorsichtig.“
Sie gelangten in einen von diffusem Licht erfüllten Gang, an dessen Ende sich eine Tür zu befinden schien. Gemeinsam gingen sie darauf zu. Die Tür ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen.
Nachdem sie zögernd hindurchgegangen waren, fanden sie sich in einem großen Raum wieder, der angefüllt war mit den unterschiedlichsten Geräten, Skalen und etwas, das wie ein großes Steuerpult aussah. Marc näherte sich dieser Stelle, um sie genauer zu inspizieren.
June!“, rief er, „Komm bitte mal her, ich glaube, wir befinden uns in der Luft. Von hier aus kannst du es sehen!“
Erschrocken blickten sie hinaus: Direkt vor ihnen waren Wolkengebilde, die sich hoch auftürmten.
Und was tun wir nun?“, wollte June endlich wissen.
Ich versuche, dieses Pult zu verstehen, und dann will ich versuchen, wieder zurück auf die Erde zu gelangen“, antwortete Marc. Sie nickten sich zu.





Sonntag, 16. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock: SNOW (HEY OH) von Red Hot Chili Peppers


Heute Abend im Pfalzbau Ludwigshafen: Diavolo Dance Company Los Angeles

16.6.2013    I    19.30 Uhr    I    Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen a.Rh., Theatersaal


(c) Lawrence K Ho

Diavolo Dance Company Los Angeles

Programm: D2r, Knockturne, Bench, Humachina, Trajectoire
Preise:38 Euro 32 Euro 26 Euro 20 Euro

Das Diavolo Dance Theater aus Los Angeles, 1992 von dem in Paris geborenen Jacques Heim gegründet, ist ein Ensemble, das die Gesetze der Schwerkraft herausfordert. Die Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich eigentlich auf allen erdenklichen Gegenständen, die nicht selten aus dem täglichen Leben stammen, wie Türen, Stühle oder Treppen, verwenden mit Vorliebe aber auch überdimensional große Räder, Würfel oder Quader, die obendrein auch noch eine eigene Dynamik entwickeln und als Kulisse für spannungsreiche Bewegungsabläufe dienen.
In der Choreographie Trajectoire beispielsweise wird die Bühne von einer enormen Wippe aus Holz eingenommen, die für die in Weiß gekleideten Tänzer zur Galeone des 21. Jahrhunderts wird. Risikofreudig schlittern sie über dieses wankende Segelboot, vollführen die abenteuerlichsten Drehungen und Sprünge und scheinen in ihrem offenbar grenzenlosen Athletizismus vor Superlativen der Bewegung nicht zurückzuschrecken. Wen wundert es, dass Jacques Heim seine Tänzer mitunter als tanzende Gladiatoren bezeichnet, die er zu Höhenflügen anspornt, auf dass sie den Zuschauern den Atem rauben. Bei aller Gigantomanie und filmischen Bildhaftigkeit sind die eindrücklichen Metaphern jedoch auch dazu ausersehen, die Absurditäten des Lebens zum Ausdruck zu bringen und sich für die Bewahrung des Menschlichen stark zu machen in Anbetracht einer zunehmend technisierten Welt.


Heute in 8 Tagen: Preisverleihung der deutschen Schallplattenkritik an Krassimira Stoyanova

Verleihung des Preises der deutschen Schallplattenkritik an Krassimira Stoyanova


Krassimira Stoyanova erhält beim Festlichen Opernabend am Nationaltheater Mannheim am 23. Juni im Anschluss an ihren Auftritt als Desdemona in Verdis Otello den Jahrespreis vom Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) für ihre Aufnahme „Slavic Opera Arias“ (Orfeo). Die Jury würdigt die bulgarische Sopranistin für „ihr wunderbares Timbre, die perfekte Technik und ein unbestechliches Stilgefühl“. Der PdSK ist ein unabhängiger Zusammenschluss von derzeit 145 Musikkritikern und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Festlicher Opernabend Otello von Giuseppe Verdi am 23. Juni, 19.30 Uhr, Opernhaus

Blick ins Atelier: GALAPAGOS von Walter Brusius

(c) Walter Brusius: GALAPAGOS 

WALTER BRUSIUS
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte (siehe auch KÜNSTLERPORTRÄTS). 
Alle Hefte sind beim Autor oder bei TABERNA LIBRARIA, Mannhei­mer­str. 80, 55545 Bad Kreuz­nach, www.antiquariat-bad-kreuznach.de, für ca. 9 EUR erhältlich.



Intermezzo: FIVE NOCTURNES von Eric Satie



Eric Satie: Five Nocturnes, for piano (1919)

Yitkin Seow, piano

Neunkirchen/Saar rockt mit Schneewittchen-Musical (Besprechung)




In der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen wird zurzeit täglich, außer montags, noch bis 04.07.2013 das Musical "SnoWhite" gezeigt, bei dem eine hohe Professionalität zu sehen und zu hören ist. Hervorragende Musik von Frank Nimsgern, der mit diesem Musical im Spätjahr 2012 im Opernhaus des Theaters Bonn Premiere feierte und bereits in der Spielzeit 2007/08 mit der Uraufführung der rockigen Version des Wagner-Opernzyklus: DER RING glänzte. Der Musiker, Komponist und Produzent Frank Nimsgern wurde 2000 mit dem ARD-Fernsehpreis „Die Goldene Europa“ ausgezeichnet. Seine Werke QI, ELEMENTS, HEXEN, POE, PARADISE OF PAIN, ARENA, PHANTASMA und SNOWHITE verschaffen ihm eine hohe Popularität, dazu seine musikalische Präsenz in über zwei Dutzend Filmmusiken, darunter für bisher zehn Folgen des TATORT.

Regie führt Elmar Ottenthal, gebürtiger Innsbrucker, mit Erfahrung aus der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper, dem Liceu in Barcelona sowie dem Théâtre de la Monnaie in Brüssel. Er war selbst von 1992 bis 1999 Generalintendant am Theater Aachen sowie von 1999 bis 2001 Intendant des Theater des Westens in Berlin. Als freier Regisseur inszenierte er mehr als 80 Produktionen und entwickelte bisher sechs Musical-Uraufführungen. So auch das Open-Air-Musical "Wasserphantasie" in Neunkirchen 2012.

Die Choreografie erledigte Brigitte Breternitz und die teilweise verrückten Kostüme stammen von Judith Adam.

Zunächst läuft alles noch annähernd so, wie man es kennt, wenigstens die erste Halbzeit lang. Die klassische Geschichte um Schneewittchen, na ja, der Rahmen ist anders, kein Märchenstündchen, nein, ein rockiges Entrée mit der Königin (wie immer total einnehmend und dominant Aino Laos): "Die Zeit ist reif, die Luft ist bitter", das Trommelfell beginnt schon leicht zu zittern ... Sie fragt ihre Spiegel, die von Hexen dominiert werden, nach der Schönsten im Land und bekommt immer dieselbe, mittlerweile widerwillige Antwort: sie natürlich.

Und schon folgt ein Hexenmeeting, die Hexe Abigail (schön hexig-attraktiv und kratzbürstig Nina Filipp) mit den wuseligen Hexen, die überall sind, sogar einmal völlig überraschend aus dem Bühnenuntergrund hervorschießen und die erste Reihe erschrecken (blutjung und ganz gelenkig, schnell und sicher: Yvonne Braschke, Angelina Curilova, Lara Diez, Yvonne Braschke, Sandra Malik, Kateryna Marozova, Valerie Potozki) - eine wäre mir beinahe auf dem Schoß gelandet.

Der Mörder von SnoWhite, der gedungene und beauftragte Jäger (reichlich verliebt Fabrizio Barile), sucht sie, soll sie ermorden, und da die Königin einen Pakt mit den Hexen geschlossen hat, zeigt Abigail dem Mörder auch den Weg in den Wald ...

Herrlich dargestellt der Wald mit Stecken und den Tänzern, die auch die Zwerge spielen (Frank Felicetti, Maurice Stocsek, Ludwig Mond, Chris Raap, Ken Chi Kien Duong, Young-Jean Maeng, Chris Raab, David Schmidt - die ich mit Felicitas G. vom Verein "Lesen & Kultur für alle e.V." aus dem hessischen Münster nach der Vorstellung als sehr hilfsbereite und nette Tänzer kennen lernte - wir wurden von David Schmidt betreut).

Der Jäger findet SnoWhite (Michaela Kovarikova, ganz brav, naiv und schön, verlegen, unbescholten, unberührt und tiefschwarzes Haar), verschont sie aber, weil er sich in sie verliebt. Auch SnoWhite empfindet Tiefes - war der Weg bisher egal, ab jetzt scheint er eine Richtung zu bekommen ...


Beim Kontakt mit den Zwergen, die allerlei Schabernack mit dem Jäger treiben, witzeln, herumkullern, blödeln und ihn veräppeln, zeigt sich eine lange Strecke Comedy. Ein Transvestit-Zwerg (lebensecht Maurice Stocsek) sorgt für Abwechslung, weil er perfekt auf Frau geschminkt ist und sich auch so bewegt. Frank Felicetti als Stimmimitator, der wie ein Seniorpinguin herumwatschelt, alle 30 Sekunden die Imitation wechseln kann und den Oberzwerg Mintou ganz prima mimt. Von ihm stammen übrigens auch das Buch zum Musical und alle Songtexte!


Der Jäger macht sich auf den Weg zur Königin, um seinen Auftrag als scheinbar erfüllt zu melden, er wird ihr ein Rehherz als SnoWhites Herz überreichen. Die Marionetten der Königin an der Leine (die Hexendarstellerinnen) prägt sich als Bild ein. Die Königin verspricht dem Jäger, ihn zum König zu machen, und möchte ihn besitzen und im Käfig festhalten, wie die alternde Schönheit, die noch einmal reiche Beute machen möchte, das Brandeisen brennt sich in die Brust ...

SnoWhite kommt derweil zu den Zwergen, die gar fürchterlich hausen und sich herrlich erschreckt und aufgeregt gebärden, weil ja nicht jeden Tag - um genau zu sein: noch nie - so eine Schönheit die Höhle betritt. Sie möchte bleiben und bietet ihre Dienste an, Kochen, Haushalt etc. Leider ist SnoWhite ein Dummerchen, sie kann so gut wie nichts, aber aufräumen und einfach dasein reicht ja auch. Singen gehört zu ihren Stärken: "Mein Herz ist frei wie der Wind, du musst nur tief genug ins Herz heineinschauen" heißt es in einem Lied.

Mit dieser Konkurrenz kann die verblühende Herrscherin nicht leben. Als alte Hexe und Bösewichtin verkleidet betritt sie die Höhle, bietet sie SnoWhite einen vergifteten Apfel an - dazu voller Ironie und kräftige Akzente setzend der herrlich rockige Song "Komm, mach dich schön". SnoWhite sinkt vergiftet um. Die Zwerge versuchen sie zu retten, wissen aber nicht wie und müssen wohl oder übel hinnehmen, dass sie tot ist. Im gläsernen Sarg soll sie zu Grabe getragen werden.

Bei der Herrscherin zeigen sich Alterungserscheinungen, es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie nicht mehr edel daherschreiten kann, auch die Spiegel werden sie nicht mehr loben. Der Jäger nimmt Reißaus, verlässt sie und folgt seinem Herz ... "Ich habe einen Auftrag ..., ich soll fürs Leben lernen, mich zu entscheiden lernen ..." Und so stößt er auf den Trauerzug und küsst SnoWhite wieder lebendig. Sie werden zu einem Liebespaar "für immer und immer". Die Zwerge geben ihren Schatz nur ungern auf, aber das Paar lässt sie allein.
Schlussbilder: Abigail, SnoWhite, Mintou
Mintou, Hexen, Zwerg (David Schmidt), Jäger

Im Finale besingt die Königin in einem ebenfalls starken Lied: "Wer weiß schon, wie schnell ein Augenblick vergehen kann ..." Und ein König ist, "wer sich entscheiden kann".


Königin, Jäger (hinten), Mintou, Hexen
Ein Abend mit SnoWhite, den ich empfehlen kann. Ein tolles Musical, atemlos, ohne Längen, sehr unterhaltsam und rockig.  

Leseprobe 2 zu SPIEGELWELTEN

Spiegelwelten

Die zwölf Bücher

Ein Fantasyroman von Rolf Glöckner 















LESEPROBE 2


Kapitel 2
Die Entscheidung fällt

Vorbereitungen


Die beiden Kinder starrten sich an.
Sollen wir wirklich?“, flüsterte Carolyn. „Wir wissen doch überhaupt nicht, was uns dort drüben erwartet und was passiert, wenn wir vielleicht den Rückweg nicht mehr finden. Ein wenig bange ist mir schon.“
Ach“, meinte Tom beschwichtigend, „sei doch nicht so ängstlich, wir werden uns für dieses Abenteuer jetzt erst einmal richtig ausrüsten. Wir müssen wohl eine ganze Menge einpacken, eine Taschenlampe, Taschenmesser, eine Regenhaut, einen Rucksack und, und, und, und ...“
Tom geriet ins Aufzählen all der vielen Dinge, die er auf die Reise mitzunehmen gedachte, worauf Carolyn laut zu lachen begann und fragte: „Aber wer, glaubst du, soll denn das alles tragen?“
Tom, der stets praktisch dachte und handelte, antwortete rasch: „Jeder nimmt einen Rucksack, oh, und vielleicht auch ein Seil, falls wir irgendwo klettern müssen, sowie eine Wurst, Brot, eine große Flasche Wasser und etwas Süßes.“
Und festes Schuhwerk und warme Kleidung“, fügte Carolyn aufgeregt hinzu. „Also, lass uns schnell nach unten gehen und alles einpacken.“
Eilig verließen sie den unheimlichen Ort und stiegen wieder die dunkle, laut knarrende Stiege hinunter, um alles das, was sie gedachten, mitzunehmen und in ihre Rucksäcke zu packen. Als alles gut verstaut war, machten sie sich, schwer beladen mit ihrem Gepäck, auf den Weg die alte Treppe hinauf und betraten, nun doch mit reichlich Herzklopfen abermals den rabenschwarzen, fast völlig dunklen Dachboden.
Das irisierende Licht aus dem Spiegel erhellte jetzt nur ganz schwach den hinteren Teil des Raumes. Während sie beide auf das Licht zugingen, hob Carolyn ein uraltes, in Leder gebundenes Buch vom Fußboden auf, das dort vorher noch nicht gelegen hatte, nahm ihren Rucksack von den Schultern und verstaute das Buch sorgfältig darin.
Warum willst du dich bloß mit dem Schmöker abschleppen?“, fragte Tom seine Schwester erstaunt.
Ich weiß nicht, in mir war plötzlich eine Stimme, die mir sagte, ich solle dieses alte und auch ziemlich schwere Buch mitnehmen, es könnte uns auf der anderen Seite des Spiegels noch von großem Nutzen sein“, antwortete Carolyn selbst etwas verwirrt.
Dann gehen wir jetzt endlich, und wenn es uns auf der anderen Seite des Spiegels überhaupt nicht gefällt oder es dort zu gefährlich wird, kehren wir sofort um, das verspreche ich dir“, beruhigte Tom Carolyn. Dann begannen sie vorsichtig, sich dem schillernden Licht in der Ecke des Bodens zu nähern.
Schließlich standen die Kinder direkt vor dem Spiegel. Das Licht irisierte in den verschiedensten Farben und es kam ihnen so vor, als wenn auch die unterschiedlichsten Geräusche zu vernehmen seien. Das Herz klopfte Carolyn inzwischen bis zum Hals und auch Tom war unruhiger, als er zugeben wollte.


Samstag, 15. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock XL: 49 Minuten Foo Fighters




Foo Fighters. Wasting Light Live from 606

Fantasien zur Nacht: BERÜHRUNGEN von Birgit Heid

(c) Marlin Whoop   featuring Eea Elena


Berührungen

In dein Gesicht blicke ich deine
Augen deine begehrenden Lippen
doch deine Arme heb ich im
Schein deine starken sie betören

mich und ich fahre ihr Linie nach
hinab und hinauf fester und über
deine Haare leicht jedes einzelne
sucht meine Hand meine Zunge

kann nicht warten zu lecken über
deine Sehnsuchtsbehaarung Knospen
legen Samen der Erregung in deine
Haut deine Poren hinabgleiten

lasse ich meine Hände die Hüften
fassen im Griff halten reiben den
Gürtel die Hose ziehen meine Außen
seiten in die Mitte dort wonach sich

die Erkundung sehnt dein Po erfassen
kann ich nicht mit meinem Griff doch
drücken seine Festigkeit ist unmöglich
ohne ihn an mich zu ziehen mit

meiner Scham sie küssen sich wie wir
uns tief und diese Tiefe soll uns ganz
erfassen mit allen Sehnsüchten Begierden
mit allem Stöhnen unsren Körpern.


(c) Birgit Heid

Fantasien zur Nacht (Film): Verbotene Bilder vor über 100 Jahren




Um 1900

Heute Abend im Radio: Nach dem Überfall. Ein Messerstich und seine Folgen. Von Martin Duffy, der selbst überfallen wurde





15.06.2013    I    18:05 Uhr    I   Dradio Kultur, Feature


Nach dem Überfall
Ein Messerstich und seine Folgen

Von Martin Duffy

Regie: David Zaine Mairowitz
Mit: Max Hopp 

Ton: Thomas Monnerjahn
Produktion: DKultur 2012 

Länge: 51'51

Wie verändert man sich und wie verändern sich die Mitmen­schen, wenn man Opfer eines Überfalls geworden ist?
Martin Duffy ist ein Dubliner, der seit 2003 in Berlin lebt. Bei einem Abendspaziergang in einer ruhigen Gegend von Berlin-Schöneberg wurde er von drei maskierten Teenagern mit dem Messer angegriffen. Der Stich verfehlt die Herzschlagader um Zentimeter. Sein 13-jähriger Stiefsohn sieht ihn blutüberströmt, noch ehe Martin ganz erfasst hat, was geschehen ist. Für beide beginnt eine lange Auseinandersetzung. Ist es mög­lich, die Gewalt zu verstehen? Und wie geht man um mit der Wut und der Angst?

Martin Duffy, geboren 1952 in Dublin, ist Autor und Regisseur. Er schrieb vier preisgekrönte Spiel­filme für Jugendliche. Zuletzt im Radio: "Checking in at the Central Hotel" (RTE 2011).


Heute Abend in Saarbrücken: Close Up, Ballett

15.06.2013    I    19:30 Uhr    I    Alte Feuerwache, 66111 Saarbrücken

Close Up

(c) Bettina Stöß

Ballett

(c) Bettina Stöß
Von inneren Landschaften in alltäglichen Situationen, Gedankenwelten umgesetzt in Bewegung erzählt »Close Up«, die zweite Tanz-Premiere in der Alten Feuerwache in dieser Spielzeit. Wie funktioniert der Kopf? Erfinden wir uns selbst, werden wir erfunden, prägen wir unser Leben oder umgekehrt? Erlebtes, Eingebildetes, Ausgedachtes, Durchlittenes, Macken und Ticks betrachtet der facettenreiche, experimentierfreudige Bühnen- und Videokünstler Martin Rottenkolber in Nahaufnahme. Marguerite Donlon macht mit ihrer Saarbrücker Company daraus einen Parcours der Innerlichkeit und Selbstwahrnehmung – eine bezwingende Innensicht als scharfe Analyse des Eigentümlichen und Intimen.

»Close Up« ist ein Spiel mit unvermuteten Grenzen und dem nicht zu unterschätzenden Risiko der Erkenntnis.


Choreografie und Konzept: Marguerite Donlon
Bühnenbild, Kostüme und Video: Martin Rottenkolber

Heute Abend in Katzweiler bei Kaiserslautern: Forelle an Reinhard Mey-Songs

15.06.2013   I    Einlass: 18.00 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr   I   Forellenwoog 1, 67734 Katzweiler

Hommage an Reinhard Mey – Ivo Pügner, ein Mey-Interpret der Extraklasse

Bereits zum 2 Mal in diesem Jahr beim Kunstgriff zu Gast, dieses Mal unter freiem Himmel auf dem idyllischen Gelände der Forellenzucht Schneider in Katzweiler!

Genießen Sie die wunderbaren Leckereien der Forellenzucht und lassen Sie sich von Ivo Pügner auf eine Reise zwischen alltäglicher Realität und Träumereien mitnehmen.

Heute Abend in St. Ingbert: The Turn Of The Screw

15.06.2013    I    19:30 Uhr    I    Staatstheater Saarbrücken, Industriekathedrale Alte
Schmelz, St. Ingbert

The Turn Of The Screw 
Oper in einem Prolog und zwei Akten 

Libretto von Myfanwy Piper 
Nach einer Novelle von Henry James 
Musik von Benjamin Britten 

Ein Landhaus weitab der Zivilisation. Dort wohnen, betreut von einer Haushälterin, die Waisen Miles und Flora. Eine Gouvernante wird mit ihrer Erziehung betraut und lernt zwei unschuldige, engelsgleiche Kinder kennen, mit denen sie sich unverzüglich anfreundet. Doch mehr und mehr muss sie entdecken, dass die kindlich zur Schau gestellte Freundlichkeit Fassade ist, hinter der ein Abgrund klafft. Geister der Vergangenheit halten die Kinder gefangen, der mysteriöse Tod des letzten Erzieherpaares hängt wie ein Fluch über ihnen. Immer tiefer bohrt sich der Stachel des Traumas in das Alltagsgeschehen, immer mehr bestimmen die Toten aus dem Grab heraus das Leben der kleinen Hausgemeinschaft. 

Benjamin Britten – seit über 30 Jahren nicht mehr gespielt am Staatstheater – entwickelt in seiner Vertonung des typisch englischen Psychothrillers von Henry James einen gnadenlosen Sog des Unheimlichen. Übersinnliches trifft auf Tiefenpsychologie, die Realität verschwimmt, und die Spannung steigt und steigt. 

Musikalische Leitung: Thomas Peuschel 
Inszenierung: Beate Baron
Bühnenbild: Elisa Limberg
Kostüme: Gwendolyn Jenkins