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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 11. Juni 2013

Wie war's bei der Weltpremiere von FOR EVER & EVER MY LIFE AND PINK FLOYD?

Bostalsee und Zelt am Abend

Von Tonys Unfall über den "Fluchtversuch" über die Mauer
bis zur Rückholung durch Nadja. Mit dabei Ynot, sein zweites Ich



Saarländische Musicalproduktionen werden zielstrebig zum Markenzeichen und Exportschlager des Bundeslandes. Da weiß man, was drin ist! Angefangen in Neunkirchen, das die Bühnen und Stadtparks zu Musicallandschaften verwandelt und mit etlichen Produktionen wie ein Magnet das Publikum anzieht, bis hin zu Saarbrücker Produktionen. Am Abend des 07.06. gestartet und - wie einstmals das Riesen-Pic von Pink Floyd bei ihrer Animals-Tour Ende der 70er-Jahre - als Sound- und Bühnenspektakel am Bostalsee erstmals gezündet, sahen etwa 500 Gäste eine klasse Choreographie, Videoprojektionen und Lichtspiele, ansprechende und situationsgerechte Kostüme und Masken und ganz und gar nicht zuletzt sehr überzeugende Stimmen und Tänzer(innen) in der Weltpremiere des Musicals FOR EVER & EVER MY LIFE AND PINK FLOYD. 

60er-Party und 1974 in London
Das zweite Ich des Tony Day (Janko Danailow - ein zweiter Captain Sparrow/Johnny Depp) in zwiespältigem Schwarz-weiß, Juliet Felton (Maren Reimann) auffällig rot-dominant im Hosenanzug oder mal sexy schwarz im hautengen Lederanzug als Vocal, Tony Day (rundum überzeugend Michael Ewig) im Businesslook, seine strenge und gemeine Mutter (Jennifer Flaczek) in einem Kleid um 1900 auf Stelzen, seine Frau Susanna, die nicht in einer Trattoria als Wirtin enden wollte (mit starker Stimme Nina Vlaovic), seine Tochter Nadja, die ihn beeindruckend stark aus dem Jenseits zurückruft (hier: Maria-Lena Hecking), um nur einige zu nennen. Das Londoner Ambiente 1974 lebhaft und farbenfroh, originell und einfallsreich auf die Bühne gebannt. 

Und natürlich die Musik von Pink Floyd. Ich muss sagen, dass die Saarbrücker Coverband, die seit vielen Jahren eine ganz gefragte Formation ist, sogar die Nr. 1 in Deutschland war, mir gefälliger ins Ohr ging als die schwere Bass- und Wuchtwirkung einsetzende, von Pink Floyd "autorisierte" australische Formation unlängst in Trier. Waren die Australier näher dran am fast schon übersteuerten, lauten und gewaltigen Live-Sound der 60er-, 70er- und 80er-Jahre und zweifelsohne mit hervorragenden rockigen Fähigkeiten, entwickelten die Saarbrücker einen sauberen und trotzdem sehr originalnahen "Plattensound" inklusive astreiner Vocals. 

Bühnenansicht und Leadsänger
Michael Tangermann 
Die Band 2
Die Band 1























Ob Günter Werno (Vanden Plas) am Keyboard, Oleg Berlin am Sax, Michael Tangermann, Leadsänger, und Janine Dean und Katja Burgheim mit ganz stimmgewaltigen Vocals - die Musik schafft die großen Klangräume der Altmeister, produziert psychodelische und träumerische, rockige und beinharte Momente, die unter die Haut gehen. In der Bühnenarchitektur im Hintergrund auf einer die ganze Breite erreichenden Empore positioniert, konnten die Sänger(innen) genau in der Mitte der Bühne unter einer runden Videoleinwand ihre Darbietungen zelebrieren. Die Zuschauer sahen rechts von ihnen Percussion (Peter Hechler), die Drums (Achim Neckenig), die Vocals und an der Guitar (Knut Bausch), links von ihnen Keyboards, Saxophon, Bass-Guitar (Jörg Schmitt) und Rhythm-Guitar (Rolf Staudt). Die Leinwand bildete den höchsten Punkt eines vorderen halbkreisförmigen Lichtbogens, der wie ein Tor wirkt.

Die Story um Tony Day beginnt an dem Tag, an dem sein Wunschtraum in Erfüllung geht, dass seine geliebte Tochter Nadja - von Juliet Felton gecoacht, was ihr Vater arrangiert und finanziert hat - einen wichtigen Auftritt als Musicalsängerin im Ensemble mit Proben im "Darkside, Live-Rock" vorbereitet. Bei der Probe wird ihr die erschreckende Nachricht überbracht, dass Tony einen Autounfall hatte und schwer verletzt wurde. Sie eilt, begleitet unter anderem von Vaters Bruder Franco und Juliet, in die Klinik. Dort wird sie darüber unterrichtet, dass ihr Vater ins Koma gefallen ist und alles sehr ernst aussieht. Tony Days Auftritt beginnt hier durch das geschickte Regiearrangement als Geist seiner selbst, der versucht über die Grenze des Lebens, eine Mauer, ins Jenseits zu gelangen. Sein alter Ego, Ynot (Why not = Warum nicht?), das zweite Ich zwischen Tod und Leben, hält ihn davon ab, und fordert ihn auf, sein Leben noch einmal zu betrachten, ob nicht doch etwas da wäre, was ihn zurückhole, denn seine Zeit sei noch nicht gekommen.


Mobbing gegen Tony und übermächtige Mutter
So beginnt eine Reise durch die Vergangenheit, mit der Musik von Pink Floyd als Zeitzeugen - von den 60er-Jahren bis in die 90er. Alle großen Songs sowie etliche unbekanntere Leckerbissen werden aufgeführt. Das Mobbing durch Mitschüler, die dominante Mutter als überlebensgroße Figur auf Stelzen, das Familienklima gestört und durch autoritäre Strukturen wie schlechte Kommunikation gekennzeichnet. Nach einem Überfall durch Mitschüler sind Bücher beschädigt, wofür ihn seine Mutter bestraft, obwohl er nichts dafür kann. Seine Frau Susanna, die er beim Tanzen kennen lernt, wirft im später vor, sich nur um sich selbst und sein Business gekümmert zu haben. Sie kündigt die Ehe und ihren Einsatz als Wirtin in einem schlecht gehenden Restaurant (Trattoria da Tony) und verlässt Tony. Nadja, noch klein, geht nicht mit, sie hört die Frage auch gar nicht, fast schon autistisch mit sich selbst beschäftigt ... Eine dramatische Szene, die Nina Vlaovic und Michael Ewig mit Gefühlstiefe hervorragend gestalten. 

Susanna verlässt die Familie
Tony arbeitet zielbewusst und mechanisch - wie mit Scheuklappen - an seiner Karriere, liebt seine Tochter, dennoch behandelt er sie wie einen Automaten, sie muss gehorchen, sie muss Erfolg haben! Steve, ein Freund von Nadja, wirft ihm das vor. Tony hat es nie leicht gehabt, alle benutzen ihn, nutzen ihn aus. Sein Bruder leiht sich ständig Geld, Juliet merkt, dass sie mit dem Coaching gut bei ihm verdienen kann usw. Seine eigene Tochter erlebt er ablehnend wie eine steinerne Wand. Sein einziger Trost ist die Musik von Pink Floyd. Sie veränderte sein Leben, sie versetzte ihn in Ekstase und vertrieb die Schwermut! Dennoch nicht so stark, dass er sich den Plan verkneifen konnte, aus dem Leben zu scheiden als ein scheinbares Mordopfer. Denn wie Nadja und alle Beteiligten erfahren, waren die Bremsleitungen seines Wagens durchgeschnitten. 

Die Regisseurin und Choreographin Ellen Kärcher, bekannt aus zahlreichen Musicalproduktionen als Buchautorin, Regisseurin und Choreographin, so bei "BeGeistert", der  "Wasserphantasie" und "Der Jedermann - das Musical!" in Neunkirchen 2012, lässt die Beteiligten in einem Art Verhör ins Rampenlicht treten, um festzustellen, inwieweit sie die Schuld an diesem Anschlag treffen könnte. Wie sich jedoch am Ende zeigt, war Tony es selbst, der seinen Selbstmord vertuschen wollte. In einer ergreifend dramatischen Szene bittet Nadja ihren Vater, zurückzukehren, sie nicht alleine zu lassen und hat Erfolg. Sie holt ihn aus dem Koma zurück. Er fühlt sich dazu auch stark genug, nicht mehr als "Uhrwerk", als ihn sein zweites Ich zurückschickt: "Jetzt erkenne ich den Sinn, mein Leben hat wieder einen Sinn!"

Die Produktion dieses beeindruckenden Werkes hat 100 Leute beschäftigt, wovon auch die meisten mit auf Tournee gehen. Tony Day (am Info- und Kartentresen) schrieb das Buch, Story und Script stammen von Achim Neckenig (Drums), der auch Music Supervisor ist, B. T'ybl, Ellen Kärcher und Jan Schuba, Kostüme und Requisite betreuten Simone Georg und Julia M. Geisert. Ein Musical, das seinen Weg machen wird. Der Motor des Ganzen ist die Freude der Musiker und Darsteller an Pink Floyd, die sie schon immer lieben. Urteilen Sie selbst!

Dichterhain: STREIFLICHT von Birgit Heid



Streiflicht


Streiflicht des Hochsommer Abends
senke mich und speis meinen Mund
der das Negativ Blatt meines Sinnens
hervorbringt.
Besprenge die Lippen mit Balsam
das mehr noch mich dürsten lässt
und dieses Verlangen will schmerzend
und brennend ich eindringen lassen
in Feuer mich lösen, vergehen.
Das Labsal des Hochsommer Abends
soll schäumend die Ufer erreichen
Fasane und Kuckucke treiben
und auch ich such ermattet den Wald
wo niemand mich findet
und auch kein Empfang eine Rede
ermöglicht, nur Stille um mich.
Im Rhythmus des Hochsommer Streiflichtes
kehre ich wieder
nah ist die Zeit der Begegnung
mit dir.

(c) Birgit Heid

Montag, 10. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock: SHUT YOUR EYES von Snow Patrol


Jetzt im Radio: Die letzte Instanz - Kriminalhörspiel

10.06.2013   I   21:33 Uhr   I  Dradio Kultur, Kriminalhörspiel 

Die letzte Instanz
Von Elisabeth Herrmann

Bearbeitung und Regie: Andrea Getto 
Komposition: Sabine Worthmann 
Mit: Martin Engler, Cathlen Gawtich,
Michael Rotschopf, Susanne
Wolffu.a.
Ton: Thomas Monnerjahn 

Produktion: DKultur 2012

Eine alte Dame versucht vor dem Landgericht Berlin einen Obdachlosen zu erschießen. An­walt Vernau ist Zeuge des Vor­gangs. Er will wissen, welches Tatmotiv die Frau hatte und sucht sie im Krankenhaus auf. Margarethe Altenburg bittet ihn, in ihre Heimatstadt Görlitz zu fahren und ein Kästchen aus ihrer Wohnung zu holen, es je­doch nicht zu öffnen. Die Reise wird zu einer bedrückenden Be­gegnung mit der Vergangenheit der alten Dame. Der obdachlose Mann, auf den sie geschossen hatte, wird Opfer eines zweiten Mordanschlags. Die Fäden laufen im Landgericht Berlin zusammen. Und Vernau muss herausfinden, welche Rolle die ehrgeizige Staatsanwältin Salome Noack spielt.

Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg, Fernsehjourna­listin und Krimiautorin, lebt in Berlin. DKultur produzierte 2007 "Das Kindermädchen" nach ihrem gleichnamigen Roman. Zuletzt: "Chicken Highway" (Radio-Tatort, NDR 2012).

Heute Abend in Mainz: MÖRDER - ein rasantes Gesellschaftsporträt aus Russland



10.06.2013   I   20 Uhr   I   Staatstheater Mainz, Deck 3

MÖRDER
DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG

Alexander Moltschanow
Aus dem Russischen von Manuela Lachmann


Andrej, ein Mörder? Nie im Leben! Schuldig werden will der junge russische Student auf keinen Fall. Aber er hat Spielschulden. Bei Seka, einem Kleinkriminellen – der im Kartenspiel wie im Prügeln ein glückliches Händchen beweist. Seka zwingt den verschüchterten Andrej Geld von Maronow einzutreiben, und wenn der nicht zahlen will, ihn sogar umzubringen. Damit Andrej nicht einfach abhaut, soll Sekas Freundin Oksana mitreisen. Gemeinsam macht sich das unfreiwillige „Bonnie und Clyde“-Pärchen auf den Weg.


In einem skurrilen Roadmovie erzählt der Moskauer Autor Alexander Moltschanow (*1974) von jungen Leuten aus der russischen Provinz zwischen Postsowjet-Zeit und Putin-Ära: von einem Lebensgefühl, das frei sein will von Schuld und Sühne. Sein Andrej ist ein Anti-Raskolnikow, der lieber zu Mutti rennt, statt sich in ein von Machismo geprägtes männliches Abenteuer zu stürzen. Unversehens erobert er dabei das Herz der anfänglich ihm so ablehnend gegenüberstehenden Oksana. Auch wenn am Ende alles schief zu gehen droht, beginnt Andrej für ein gemeinsames Leben zu kämpfen. Er wird doch noch zum Helden. Ein Romeo.

In einer Abfolge rasanter aberwitziger Situationen erschafft Moltschanow ein pointiert zugespitztes Gesellschaftsporträt, das die Frage aufwirft, auf welchen Grundlagen man ein selbstbestimmtes und einfaches, aber glückliches Leben aufbauen kann.


Inszenierung    Philipp Löhle
Ausstattung    Judith Oswald
Dramaturgie    David Schliesing/ Nadja Blank 

Kinematographischer Rückblick: Georges Méliès 3 - Die Dame, die sich in Luft auflöst





Georges Méliès - The Vanishing Lady - 1896

Intermezzo: IN A LANDSCAPE von John Cage





John Cage (1912-1992): In a landscape, for piano (1948).

Margaret Leng Tan, pianoforte.

Cover image: painting by Blinky Palermo.


The rhythmic structure is 15 x 15 measures (5-7-3), following the structure of the dance for which it was written. The piece is similar to Dream, but the fixed gamut of tones is more extensive. Resonances are sustained throughout the composition, by using both pedals. The sound of the composition is very soft and meditative, reminding of the music of Erik Satie. (fonte web).

Dichterhain: LIEB-LOSE WELT von Carmen Olivar

Lieb-lose Welt

Eine Welt ohne Liebe
Nur Lust?
Nur Triebe?
Keine Eigenliebe?!
Was bliebe?
Sucht oder Hiebe?
Ohne Liebe kann keiner sein.
Hör`in dich hinein.
Dein wahres Ich wird dir anheim.

© Carmen Olivar, 15.6.2011

Sonntag, 9. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock: HANDS HELD HIGH von Linkin Park


Blick ins Atelier: THE DISSOCIATION OF K (A PSYCHODELIC EXPLANATION) von Tony Caulfield


the dissociation of k (a psychedelic explanation)
Acryl auf Siebdruckplatte
58 x 58 cm (inkl. Rahmen)
Vollendet 24.10.2012


Tony Caulfield - geboren am 06.05.1974 als Tony Kremp - 
arbeitet seit 1997 als Maler und Autor (Das Buch des Wahns, 
Du mußt sühnen - Dokumentation eines psychologischen 
Mordversuchs, Der Fluch und Niedergang des 
Hauses Voltar: Die Abessinischen Greuel).
Seit 2007 widmet sich Caulfield verstärkt der Malerei. 
Seine Werke versteht der Künstler als 
Visualisierungen von Emotionen, Inspirationen und Zuständen. 
Caulfields sehr charakteristischer Stil ist in keine 
der bestehenden Kategorien konkret einzuordnen 
und verfügt über einen hohen Wiedererkennungswert.

Ankes Fundstücke: LIBELLENTANZ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)



Libellentanz

Wir Libellen
Hüpfen in die Kreuz und Quer,
Auf den Quellen
Und den Bächen hin und her.

Schwirrend schweben
Wir dahin im Sonnenglanz:
Unser Leben
Ist ein einz'ger Reigentanz.

Wir ernähren
Uns am Strahl des Sonnenlichts,
Und begehren,
Wünschen, hoffen weiter nichts

Mit dem Morgen
Traten wir ins Leben ein;
Ohne Sorgen
Schlafen wir am Abend ein.

Heute flirren
Wir in Freud' und Sonnenglanz;
Morgen schwirren
Andre hier im Reigentanz.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Heute Abend: SNOWHITE von Frank Nimsgern in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen



Das Märchen neu erzählt: Die Hexen hinter den Zauberspiegeln haben schon lange keine Lust mehr, die Fragen der Königin zu beantworten und bringen den ganzen Laden gehörig durcheinander. Der Jäger, der Schneewittchen im Wald töten soll, wird selbst zu ihrem Beschützer und auch die Zwerge verhalten sich nicht so wie man es von ihnen erwartet. Sie pfeifen auf die Königin - und auf die Gebrüder Grimm ...

Phantastische, monumentale Bilder und Klänge verweben sich mit musikalischen und komödiantischen Highlights, die pfeilgenau ins Herz - und in den Bauch treffen.
Für "SnoWhite" erhielt Frank Nimsgern im Jahr 2000 den ARD Fernsehpreis
... und das ist kein Märchen.

SnoWhite reloaded - ein neues, rockiges Musical für Jung und Alt.


Regie, Bühne und Videos: Elmar Ottenthal
Musikalische Leitung:
Frank Nimsgern
Choreographie:
Brigitte Breternitz
Kostüme:
Judith Adam

Eine Produktion der ON stage GmbH & Co KG präsentiert von der Musicalstadt Neunkirchen in Kooperation mit dem Saarländischen Staatstheater.

Samstag, 8. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock: IN PIECES von Linkin Park


Fantasien zur Nacht: HAUTNAH! von Kerstin Seidel

Hautnah!


deiner Haut nah
samtweich warmes Kissen küss ich millimeterweise wach,
weck dich mit Fingerspitzen Pore für Pore
mein Reich bis zu der Stelle
wo sich streichelzart
dein Nacken beugt ergeben meinem Kuss
und weiter
vertrau mir
ganz!

(c) Kerstin Seidel

Erster Eindruck von "Forever & ever – my life and Pink Floyd" - MUSICAL am Bostalsee



Michael Ewig und Janko Danailow












Eilmeldung an alle zwischen Luxemburg/Trier, Frankfurt, Ludwigshafen/Mannheim und Pirmasens, die noch bis Sonntag einen Rock- und Musical-Leckerbissen am Bostalsee im Saarland - dem Tegernsee oder Chiemsee unserer Gegend - erleben können. Danach erst wieder in Köln, Leipzig und Hamburg!

Gestern Abend fand die Weltpremiere als Heimspiel am Bostalsee/Saarland statt und alle waren überzeugt: Mit dieser professionellen Aufführung kann man überall Erfolge einfahren.

Das Musical ist sehr überzeugend durchkomponiert, bietet tolle Darsteller/Sänger/Tänzer in einer bewegenden Handlung und ein fantastisches Pink-Floyd-Covering. 3 Stunden Aufführung, die sich voll rentieren! Besprechung folgt. 

Heute Abend in Kaiserslautern: Eintauchen in die Lange Nacht der Kultur 2013

Lange Nacht der Kultur 2010    

Die ’Lange Nacht der Kultur’ in der Stadt Kaiserslautern zählt zu den jährlichen Top-Events der rheinland-pfälzischen Kulturszene. Jedes Jahr besuchen über 12.000 Kulturinteressierte aller Generationen dieses lebendige Ereignis. Über 500 Künstler- und Laiengruppen aus der regionalen Kulturszene und zahlreiche bundesweit renommierte Künstlerinnen und Künstler wirken mit. Kaiserslautern wird während dieser Nacht zu einem Zentrum der Kulturregion Südwestdeutschlands. Dank der Unterstützung durch den Hauptsponsor ´Fuchs Lubritech GmbH´, sowie zahlreiche Sponsoren und Förderer kann dieses TOP-Event im Jahr 2013 zum zwölften Mal realisiert werden.

An über 20 Orten werden in kurzen Zeitfenstern getaktet über hundert Programmpunkte geboten: Japanischer Garten, Fruchthalle, Pfalztheater, Museum Pfalzgalerie, SWR-Studio Kaiserslautern, TU Kaiserslautern, Theodor-Zink-Museum/Wadgasserhof, Union-Studio für Filmkunst, Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie, buchhandlung blaue blume, Galerie Wack, Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern, Cardinale, Holzwerkstatt Frankelbach, Atelier Fries&Parsons, Gold´n Club, Kirchen und Hotels in Kaiserslautern und viele mehr: Alle zusammen vernetzen sich zur Neuausgabe dieses extra für die Stadt Kaiserslautern entwickelten Kulturformats. Erstmals sind auch drei Locations im PRE-Park mit eigenem Live-Kulturprogramm dabei: UCI-Kinowelt, Planet Bowling GmbH und monte mare Sauna- & Wellnessparadies.

Manche und mancher mag sich gezielt entscheiden, wo man sich wann hinbegeben, verabreden oder was man nicht verpassen will – oder ob man es vorzieht, sich planlos treiben zu lassen. Von einem Kulturort zum nächsten flanieren, spontane Begegnungen im Zeichen der Kultur: Das DFKI hat neue Möglichkeiten geschaffen, den Besuch der ’Langen Nacht der Kultur’ im RADAR-System (www.radar-project.de) und in Facebook zu planen und mitzugestalten.

Highlights im Programm der ’Langen Nacht der Kultur 2013’ werden z.B. in der Fruchthalle gesetzt mit dem ´Darius Brubeck Quartet´ aus London, bekannt für seine authentischen Jazz-Darbietungen von ´Dave-Brubeck-Music´, und im Late-Night-Programm mit Tim Fischer, der Auszüge aus seinem Programm ´Zarah ohne Kleid´ präsentieren wird.


Lange Nacht der Kultur 2010    

In de
r ehemaligen Gefängniskapelle im ALCATRAZ Hotel am Japanischen Garten ist der ´Klangdom´ zu hören – ein Meisterwerk progressiver Tontechnik, das eine neue Dimension des räumlichen Hörens eröffnen mag, entwickelt im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und mit Hilfe des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) eigens für die ´Lange Nacht der Kultur´ nach Kaiserslautern geholt.

In Kooperation mit der Kunsthochschule Mainz der JohannesGutenberg-Universität präsentieren wir im Erdgeschoss der Fruchthalle die Ausstellung neuer Video-Arbeiten des bereits bundesweit beachteten jungen Medienkünstlers Markus Walenzyk aus der Klasse Prof. Dieter Kiessling (Künstlergespräch um 20 Uhr). Eine erste Kooperation mit dem Verein ´Kulturraum Großregion´, in dem die Kulturverwaltungen von Lothringen, Luxemburg, Saarland, Rheinland-Pfalz und in der Wallonie gemeinsam grenzüberschreitend Kultur fördern, trägt in der ´Langen Nacht der Kultur´ gleich mehrere Früchte, u.a. eine Lichtinstallation mit handgefertigten Lampions auf der Wiese vor dem Pfalztheater.

Alle Beiträge sind im Programmheft nummeriert, sodass jede/r Besucher/in sein/ihr individuelles Programm für die ’Lange Nacht der Kultur’ in Kaiserslautern selbst zusammenstellen und sich zu den Programm-Nummern der eigenen Wahl einfach mit ähnlich Interessierten verabreden kann.

Das Programm der ’Langen Nacht der Kultur’ reicht bis nach 3:30 Uhr – mit Chillout zu Marimbaphonklängen in der Fruchthalle.

Heute Abend im Radio: Rukelis Tanz - Der Box-Champion, der nicht siegen durfte (weil er Sinto war)


08.06.2013   I   18:05 Uhr   I   Feature (Ursendung)

Rukelis Tanz
Der Box-Champion, der nicht siegen durfte
Von Beate Ziegs

Regie: die Autorin
Mit: N. N. 

Ton: Alexander Brennecke 
Produktion: DKultur/NDR 2013
Länge: ca. 54'30



Sein Boxstil war spektakulär: leichtfüßig tänzelnd, "schlau wie ein Fuchs" und "flink wie ein wüster kleiner Teufel". Mit dieser Technik, die in mancher Hinsicht den Stil des frühen Muhammad Ali vorwegnimmt, wird Johann "Rukeli" Trollmann am 9. Juni 1933 Deutscher Meister im Halbschwergewicht. Aber schon wenige Tage darauf wird ihm der Titel aberkannt. Denn Trollmann ist Sinto. Und in der Ideologie der Nazis darf es nicht sein, dass ein "Zigeuner" den "arischen" Boxern überlegen ist. Später muss er im KZ zu Showkämpfen antreten, bis man ihn schließlich 1944 zu Tode prügelt.
Für deutsche Sinti steht sein Schicksal stellvertretend für die 500.000 von den Nazis ermorde­ten Sinti und Roma. Auf der Suche nach Trollmanns Ver­mächtnis tut sich die Autorin in der heutigen Boxszene um.

Beate Ziegs, geboren 1952 in Iserlohn, lebt als Autorin und Regisseurin in Berlin. Zuletzt: "Glückauf in Tsumeb - Vom Graben großer Löcher im losen Boden der Erinnerung" (DKultur 2013).

Dichterhain: NORMALNULL 248 von Hermann Mensing

normalnull 278

letztens noch im stoßverkehr,
heut' mit krummem kreuze ächzend, 

schwere schmerzen und nun sehr
nach erlösung lechzend.

hexen aber, wie man weiß,
schießen und verweilen,
ihre schüsse brennen heiß,
langsam jetzt, nicht eilen.

besser liegen, lesen, essen,
später dann ein heißes bad,
sex und rock n' roll vergessen,
dieses wochenend wird fad. 



(c) Hermann Mensing

Freitag, 7. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock: NO MORE LOVE von Shinedown


Fantasie zur Nacht: DISKOTOILETTE von Thomas Reich

Diskotoilette


Der Armrücken
schirmt die Neonsonne ab
die Leichtigkeit im Rücken
als ich
gegen die nackten Fliesen taumle

finde keinen Halt
bloß in den Haaren
in die ich mich kralle
es ist
als würde ich
eine Schaufensterpuppe ficken

von allen
die ich hielt
sah ich nur die Hinterköpfe
niemals ihr Gesicht

der Chromüberzug über der Welt
Installationen der Bedeutungslosigkeit

es könnte auch
das Haupt der Medusa sein
immer in Bewegung
während ich
zu Stein erstarre. 

(c) Thomas Reich

Walter's Kurzfilmtipps: OKASHINA HOTEL




OKASHINA HOTEL

Short film made by Michio Mihara in 2008. Key animation of Jin-Roh, Paprika, Princess Mononoke. Kaiba's ep 4 storyboard, animation director and key animation.

ausgesucht von Walter Brusius

Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und Autor. Mehr Informationen.

Heute Abend: "Forever & ever – my life and Pink Floyd" am Bostalsee


Tourneestart der Saarbrücker Musicalproduktion "Forever & ever – my life and Pink Floyd" am 07.06.2013, Bostalsee

Eine 3-stündige Mega-Komposition aus Musical und Pink Floyd Show. Untermalen mit einer Musikalischen Pink Floyd Zeitreise von den 60iger bis zu den 90iger Jahren und neue Floydische Klänge von Toni Day Project, ergeben mit einer Mega Light Show ein multimediales Erlebnis.

Siehe auch meine Vorberichte 

Die fortwährende Suche nach dem eigenen Ich

Heute Start der Gesamtaufzeichnung des Neuen Mannheimer Rings auf DVD





Das Nationaltheater Mannheim hat mit Probenbeginn zum Neuen Mannheimer Ring im Herbst 2011 mit den Dreharbeiten für einen Dokumentarfilm begonnen, der die Entstehung aller vier Teile der Tetralogie erlebbar machen wird. Realisiert wird dieses Projekt von dem renommierten Filmemacher Rudij Bergmann, der Achim Freyer und sein Team über zwei Jahre hinweg bis März 2013 begleitet hat und derzeit an der Erstellung des Dokumentarfilms arbeitet. Finanziert werden konnte das Projekt dank des großen Engagements von Bilfinger SE und zahlreicher Spenden und Zuwendungen anderer Unternehmen und Institutionen sowie des großen Engagements vieler Privatspender.

Nun haben sich die Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V., die Stiftung des Nationaltheater Mannheim, die Heinrich- Vetter- Stiftung,  die Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung sowie Dr. Manfred und Lilo Fuchs nochmals engagiert, um das zweite große Projekt final zu ermöglichen: die Aufzeichnung aller vier Teile des Neuen Mannheimer Rings auf DVD.
Das Filmteam rund um den Regisseur Georg Wübbolt wird bereits beim zweiten Zyklus ab Freitag, 7. Juni anwesend sein und die Vorstellungen aufzeichnen. Während des dritten Zyklus ab 28. Juni wird das Team mit sechs Kameras präsent sein.

Die Premiere des Dokumentarfilms von Rudij Bergmann ist für den  30. November 2013 im Opernhaus des Nationaltheater Mannheim geplant. Ab diesem Datum soll der Dokumentarfilm als auch die Gesamtaufzeichnung des RING-Zyklus als DVD-Box erhältlich sein.

Tagesprogramm Heidelberger Literaturtage 2013



Die 19. Heidelberger Literaturtage finden vom 05. bis 09. Juni 2013 statt. Am Mittwoch, 05. Juni, wurden die 19. Heidelberger Literaturtage mit einer Lesung der Schweizer Schriftsteller Pedro Lenz und Raphael Urweider eröffnet. Bis zum Sonntag, 09. Juni 2013, werden im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz im Rahmen von 15 Veranstaltungen Autoren, Übersetzer, Podiumsteilnehmer, Dichter und Filmemacher ein reichhaltiges literarisches Programm bieten.

Die Arbeitsgemeinschaft der Heidelberger Literaturtage setzt bei der Zusammenstellung des Programms vor allem auf Vielfalt: Neben renommierten Autoren werden junge Talente eingeladen, Bewährtes wird durch Neues ergänzt. Dabei steht Internationalität im Vordergrund. 
Auch für junge Leser halten die Literaturtage wieder allerhand Spannendes bereit.  

Pedro Lenz, Raphael Urweider, Tanja Langer Olga Martynova, Britta Schröder, Susanne Rebscher, Najet Adouani, Jörg Armbruster, Mourad Kusserow, Ibrahim al-Koni, Hind Meddeb, Steven Uhly, Lisa Kränzler, Guy Delisle, Philippe Claudel, Andrea Liebers, Jan Peter Bremer, Jordi Punti.


Tagesprogramm, Freitag, 7. Juni 2013
11  Uhr   Jugendveranstaltung mit Susanne Rebscher „Ägypten“ 
18 Uhr    Lesung Najet Adouani „Balkon auf die Trümmer deiner Seele“
20 Uhr    Podium „Die aktuelle Lage im Maghreb und in der Arabischen Welt “ mit Jörg Armbruster, Mourad Kusserow, Ibrahim al-Koni
22 Uhr    Filmvorführung und Gespräch Hind Meddeb „Tunesia Clash“

Dichterhain: DER KRANKE PIANIST - Skurriles von Walter Brusius























Die erste Operation


Doktor Tanne war eine hagere mittelblonde Gestalt, tieftraurige Augen, als sie den kleinen Turm betrat. Den Vorhang schlug sie zurück, trat zu dem Tisch. Auf dem stand ein Glas mit einem Wetterfrosch. Grün war der Wetterfrosch.

Doktor Tanne stand vorm Tisch, strich sich mit der Hand über das Haar.

Doktor Tanne war eine Frau.

Ja, die seelische Belastung spielt immer eine große Rolle“, sagte der Frosch.

Grün war er und saß im Glas.

Der Kranke aber, er heißt Felix, lag in seinem Bett.

Ja, eine sehr große Rolle.“

Doktor Tanne stand ungeduldig vorm Tisch. Sie strich wieder mit der Hand über das wie bei einem Mann nach hinten gekämmte Haar. Es war sogar Öl darin, ein Pflegeöl; am Arm klapperte ein Armreif, die Augen waren traurig; doch auch ungeduldig, nein, ungehalten.

Die Frau des Kranken aber saß in einen Pelz gehüllt in der Stadt. Sie war betrunken.

Weiße Wolken zogen am Fenster vorbei.

Es waren neunundzwanzig, neunundzwanzig Wolken.

Frau Doktor Tanne ging zum Waschbecken. Das Wasser aus dem Hahn schäumte, schuf einen langen, blasigen Saum, und Frau Doktor wusch sich darunter die Hände.

Ihre Gedanken, Frau Doktor Tanne, und meine sind gleich“, sagte der Frosch.

Frau Doktor Tanne stand mit dem Handtuch am Fenster, sah hinaus und seufzte.

Ich möchte, dass Sie glücklich sind!“, sagte der Frosch.

Frau Doktor Tanne seufzte, sie war jung, sie war eine junge Ärztin, und sie hatte nur einen einzigen Patienten, Felix, aber einen weltberühmten Pianisten; am Nachmittag hatte sie ihn operiert. Eine schwere Operation.


Der Wetterfrosch hatte assistiert. Nein, natürlich nicht. Wo denken Sie hin. Aber war es nicht gut, wenn er zusah, mit ein Auge auf den operativen Vorgang hat? 

Donnerstag, 6. Juni 2013

Gute-Nacht-Rock: SURRENDER von Evanescence


Das 9. Festival des deutschen Films präsentiert dieses Jahr acht Weltpremieren



Ab dem 13. Juni 2013 findet in Ludwigshafen zum 9. Mal das Filmfestival des Deutschen Films statt. Anbei finden Sie die Übersicht zu den Filmen im Wettbewerb und zu den Reihen Lichtblicke, Sondervorführungen und Kinderfilme. Online sind ab sofort das gesamte Festivalprogramm sowie weitere Informationen zu den Filmen unter www.festival-des-deutschen-films.de einsehbar. NEUER STANDORT!

Wie bereits angekündigt feiert im Wettbewerb als Eröffnungsfilm SCHWESTERN von Anne Wild seine Weltpremiere. Weitere Weltpremiere, die im Wettbewerb laufen, sind: Achim von Borries‘ ALASKA JOHANSSON mit Alina Levshin als Headhunterin, deren Welt nach dem Verlust ihres Jobs auseinanderbricht. GEORGE mit Götz George, der in Joachim Langs Drama seinen Vater, Heinrich George, verkörpert. Und Tim Tragesers Psychothriller VERSCHWUNDEN,  in welchem Anna Loos als Berliner Streetworkerin mit einer Mordserie an der Ostsee konfrontiert wird. Franziska Buch erzählt in ADIEU PARIS über das Ende von alten und den Beginn von neuen Lebensabschnitten. Martin Enlen beschreibt in TOD AN DER OSTSEE wie ein Kind durch einen Autounfall ums Leben  kommt und der Unfallverursacher sich mit der aufkommenden Wut des Dorfes und dessen Verlangen nach Selbstjustiz konfrontiert sieht. Außerdem läuft der Dokumentarfilm TRANSMITTING von Christopher Hübner und Gabriele Voss als Weltpremiere, eine Geschichte über drei Männer, die für ein Musikprojekt nach Marokko reisen.
 
Die Reihe Lichtblicke bietet dieses Jahr wieder viele spannende Newcomer-Filme und zeigt mit Jan Bolenders DER SIEGER IN DIR ebenfalls eine Weltpremiere. Ein Film über das Zusammentreffen zweier ehemaliger Klassenkameraden und wieder aufbrechende Konflikte.

Auch dieses Jahr bietet das Festival wieder ein großes Angebot für kleine Cineasten. Zur Auseinandersetzung mit den gesehenen Filmen gibt es im Kinderfilmfest ein pädagogisches Begleitprogramm, unter der Leitung der Theater- und Medienwissenschaftlerin Éva Adorján.

9. Festival des deutschen Films: Standortverlagerung wegen Hochwasser in Ludwigshafen am Rhein


Das neunte Festival des deutschen Films beginnt pünktlich am 13. Juni unmittelbar neben der Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein

Nachdem das Hochwasser die Parkinsel überschwemmt hat und auch nach dem Rückgang des Wassers in der kommende Woche die Standsicherheit der Bäume zu Beginn der Festivalzeit nicht garantiert werden kann, hat sich die Festivaldirektion gestern Nacht entschlossen, das am 13. Juni beginnende Filmfestival an einem Ausweichstandort unmittelbar neben der Parkinsel stattfinden zu lassen.

„Dieser Ort ist eine gute Alternative, trocken und sicher und mit einem schönen Blick auf die Parkinsel und den Rhein, an dem wir jetzt im Rekordtempo die komplette Zeltlandschaft errichten. Es wird am 13. Juni wie versprochen pünktlich losgehen“, sagte Festivaldirektor Dr. Michael Kötz. 



Das neue Gelände befindet sich am Luitpoldhafen unmittelbar an der Schneckennudelbrücke, neben dem Festivalparkplatz direkt an der Haltestelle des Busshuttles.

Die Entscheidung fiel nachdem klar war, dass das Hochwasser nicht rechtzeitig wieder vollständig zurückgegangen sein wird und das aufgeschwemmte Gelände erst mit Beginn des Festivals auf die Standsicherheit der großen Bäume untersucht werden kann. „Es wäre zu riskant, die Parkinsel in den kommenden 14 Tagen so intensiv zu nutzen und ich bin überzeugt, die Besucher werden verstehen, dass wir in diesem Jahr der höheren Gewalt weichen“, sagte Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse, die diese Lösung des Problems nach der gemeinsamen Abwägung aller Alternativen sehr begrüßt.

Ein Stück Reality-TV auf der Bühne: VERSCHWUNDEN in Kaiserslautern (Besprechung)

Hannelore Bähr (Stiefmutter), Dominique Bals (Vater), Markus Penne (Hans)
Foto von Marco Piecuch
Das Theaterstück "Verschwunden" von Charles Way in der Werkstattbühne des Pfalztheaters Kaiserslautern zeigt einen spannenden Ausschnitt aus einer besonderen Phase einer gescheiterten Arbeiterfamilie. Sie wird durch geringe Einkünfte vom Sozialamt, Alkoholismus des Vaters (überzeugend Dominique Bals) und Durchtriebenheit seiner zweiten Frau (Egoismus und Vergnügungssucht schön transportiert von Hannelore Bähr) zeitweilig zu Organistoren, Vertuschern und Bekämpfern einer Entführung der eigenen Tochter. Nur die starke Geschwisterliebe der Kinder, Hans (flink, pubertär und schon früh ein sprayender Outlaw durch Marcus Penne), 15, und Grete (eindringlich gespielt das Hyperaktive und Eingesperrtsein von Elif Esmen), 9 Jahre, verhindert ein schlimmes Ende, denn der große Bruder, Beschützer und Verteidiger seiner Schwester, ist hellwach, passt auf und rettet sie vor dem Tod in der Gefangenschaft. Die Stiefmutter und Drahtzieherin landet in der Psychiatrie. Das Stück unter der Regie von Katharina Ramser verarbeitet einen realen Vorfall aus dem Jahr 2008.
Dominique Bals (Vater), Markus Penne (Hans) 
Foto von Marco Piecuch
Elif Esmen (Grete) 
Foto von Marco Piecuch

Mit atmosphärischer Dichte werden Parallelhandlungen und Informationen über die Figuren nebeneinander gestellt und gleichzeitig ein Kriminalfall für die Bühne entwickelt. Mit der Unbekümmertheit von Alkoholikern konstruieren die Eltern ein extrem abgebrühtes Gaunerstück, bei dem die Gesundheit der Tochter keine Rolle spielt. Nur noch Eurozeichen vor dem beschwipsten Auge kreisen lassend tragen sich unfassbare Dinge in ihren Köpfen zu. Es dreht sich wie so oft um Ansprüche an das Leben, Urlaubswünsche, Reichseinwollen, Statussymbole, vermehrten Genuss. All das, was in einer Hartz-IV-Familie nur noch bruchstückhaft oder gar nicht mehr geht. Das gute Herz der Mitmenschen ausnutzend, bewusst damit spekulierend, sammelt die Frau die Spendengelder und ärgert sich schon über den Tag, an dem die Spendenwelle verebbt.  Als der Vater am Ende wach wird und erfährt, welche Behandlung seiner Tochter zuteil wurde, dass sie einsam eingesperrt, nur mit Bonbons gefüttert vegetieren musste (Charles Way lässt sie die Anwesenheit einer zweiten Person fantasieren, das Leben von Hänsel und Gretel aus dem Grimmschen Märchen spielen, an die Befreiung durch Hänsel glaubend), schlägt er voller Wut seine Frau mit der Flasche nieder.

Hans ist schlecht in der Schule, manchmal verhaltensauffällig, hat Stress mit den "Bullen" wegen seiner Sprayerei. Er liebt seine Schwester. Grete, wild und auffällig, hat auch schon mal die Vorhänge in der Schule runtergerissen. Zu Hause versucht sie die Aufmerksamkeit des Vaters um jeden Preis auf sich ziehen. Ihr hyperaktiv erscheinendes Verhalten bringt den Vater aus der Fassung. Hans akzeptiert seinen Vater nicht mehr, er versteht nicht, warum dieser trotz Arbeitsfähigkeit nichts mehr machen will. Der Grund: Der Vater hat die Kontrolle über sein Leben verloren, vertrinkt viel Geld, nimmt keine unterbezahlte Arbeit mehr an, früher war er wie Opa und sein Vater in der Zeche, dann Fernfahrer, der am Steuer soff, und ist obendrein krebskrank. Die Stiefmutter empfindet auf dem Weg zum Genuss die Kinder als Klötze am Bein. Sie will leben, etwas vom Leben haben, endlich über Geld verfügen, und wie es am Ende aus der Psychiatrie von ihr zu hören gibt: "Jeder hat ein Recht auf Zukunft!" 

Dass Hans seine Schwester Grete am Ende geschickt den Fängen des Entführers entlockt - er bekam mit, dass seine Mutter mit ihm telefonierte, klaut das Handy und bietet ihm das von der engagierten Öffentlichkeit gespendete Geld gegen Freigabe der Schwester an -, erfüllt dann auch Gretes Fantasie von Hänsel und Gretel und deren Freikommen. Hans informiert die Polizei, deren Eintreffen den Entführer in die Flucht schlägt, ohne das Geld zu bekommen, das Hans versteckt hält. Am Ende feiern die Geschwister die Befreiung allein im Wald. Unklar bleibt, ob sie das Geld nur überglücklich unkontrolliert durch die Luft werfen oder es tatsächlich vernichten, weil es für sie keinen Sinn macht, es zu besitzen - ein Satz dazu bleibt hängen: "Flammen beleuchten unsere Gesichter ..."