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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 26. Juli 2010

Fundgrube Gedichte: Werner Bucher - Ein Sommer wird sein

Werner Bucher, geb. am 19. August 1938 in Zürich, ist ein wichtiger Schweizer Schriftsteller, Herausgeber und Verleger der Gegenwart. Er arbeitete früher als Kultur- und Sportjournalist, blickt heute auf eine stattliche Veröffentlichungsliste zurück: ein rundes Dutzend Lyrikbände, acht Prosawerke, sieben Kriminalromane, drei Sachbücher und seine Herausgebertätigkeit. Er leitet den orte verlag in Oberegg, Appenzell, und lebt zusammen mit Irene Bosshart dort. Frau Bosshart betrieb zunächst von 1989-2006 das historische Restaurant "Kreuz" in Wolfhalden, das letztes Jahr abgerissen wurde. Seit 2006 bewirtschaftet sie die wunderbar gelegene "Wirtschaft 'Rütegg' über Oberegg AI, wo in schönster Lage auf 1060 Meter über Meer neben einer herrlichen Aussicht der vielleicht höchstgelegene literarische Verlag Westeuropas auf Sie wartet." Die Gäste kennt Werner Bucher zumeist persönlich und man findet ihn sehr häufig an deren Tisch in einem vertieften Gespräch.



Ein Sommer wird sein

Wach
durchstreifst du 
die Wälder der 
gutgelaunten Bäume
im Gesicht
spiegelt der Morgenkaffee
& die Heiterkeit des Gähnens.
Komm mit, öffne das zugeriegelte
Herz, die Nacht, das Schweigen. Die
Schattenmünder verschwinden
im See, ein
Sommer wird sein
& ein sanftes Erschüttern.
Nicht Muscheln suchst du, nicht Wasserpfützen, das Offene
weit vorn, das zitternde
Bild, dies
willst du erobern. Keine
& keiner wird je
die goldene Knarre
auf dich richten, &
den Dreck überspringst du
- wie eh & je - mit Eleganz. Gewalt
gegen Menschen
ist nur ein Slogan, nie
möchtest du wissen, was Liebe ist. Dir genügt
dieser Morgen & der krähende Hahn.

Unten am Fluss taucht der Retter. Er
ahnt, dass du Hilfe nicht brauchst.

(Wenn der Zechpreller gewinnt. Gedichte, Pendo Verlag, 1997)


orte verlag

Werner Buchers Internetpräsenz


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Sonntag, 25. Juli 2010

Polabschmelzung in vollem Gang


Die Eisschmelze in der Arktis setzt sich mit Rekordtempo fort. Im vergangenen Monat schmolz das Eis so schnell wie in keinem Juni seit Beginn der Messungen, berichtet das US-Zentrum für Schnee- und Eisdaten. Täglich sei eine Menge geschmolzen, die einem Viertel Deutschlands entspreche. Für Eisbären wird das Überleben immer schwieriger.
Der Anstieg des Meereswasserspiegels um bis zu 10 m bedeutet mit zunehmender Spiegelhöhe teilweise erhebliche Gefahren und Land unter für Hamburg, Danzig, Riga, St. Petersburg, Dublin, New York und Shanghai. Das ist bereits der Fall, wenn das Grönlandeis abschmilzt, was einem Spiegelanstieg von etwa 7,50 m gleichkommt. Schmilzt der westliche Teil der Antarktis, sind Millionenstädte wie Kalkutta, Karatschi, Tokio, London, Rom und kleinere wie Stockholm, Reykjavik und Flensburg betroffen. Kommt dann noch die ostantarktische Hälfte des Eises dazu, bedeutet dies ein Aus für Berlin, Köln, Bonn, Münster, Florenz, Beirut, Tel Aviv und viele andere. Käme das Wasser bei ca. 70 m Anstieg zur Ruhe, ragten immerhin noch Braunschweig und Gütersloh, Cottbus und Brüssel, Magdeburg und Osnabrück, Genua und Neapel, Jalta, Vancouver und Memphis aus dem Meer ...

Freitag, 23. Juli 2010

Buchbesprechung: Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci

Franz-Joachim Verspohl
Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci
Republikanischer Alltag und Künstlerkonkurrenz in Florenz zwischen 1501 und 1505
Göttingen 2007, 171 Seiten mit 44 Abbildungen, 
Hardcover mit Schutzumschlag, 24 €,  Wallstein Verlag


Michelangelo Buonarroti (1475-1564) hatte ein bewegtes Leben, voller Taten- und Schaffensdrang, er nahm sich regelmäßig zu viel vor, nahm Aufträge und Vorauszahlungen von Kardinälen und dem Vatikan an, die er gar nicht mehr einhalten konnte. Oder er schuf so schnell Skulpturen, um den Vertrag zu erfüllen, dass die Fachwelt von Schlamperei sprach, wir heute dagegen sie bestaunen. Im Jahr 1501, nach seiner Rückkehr aus Rom in das republikanische Florenz, wurde der damals gerade 25-jährige Michelangelo Buonarroti mit einem hart konkurrierenden Kunstbetrieb konfrontiert, den es so vor seinem Weggang nicht gab. Jedoch gab es nur einen einzigen wahren Gegenspieler vor Ort, der ihm seinen jungen Ruhm streitig machen konnte: Es war der aus Mailand zurückgekehrte Leonardo da Vinci (1452-1519). Da Vinci stellte die Malerei, und vor allem seine, weit über die Bildhauerei, was einen unerbittlichen Schaffenszweikampf der beiden Giganten entfesselte. Die beiden Superkünstler kreierten in der kürzesten Zeit die edelsten Darstellungen, was heute kaum noch jemand hinbrächte. Der Autor stellt diesen Zweikampf anhand der herausragenden Werke und Zitaten aus Schriften überzeugend dar. Er fügt auch eine "Chronologie gesicherter Daten im Wechselverhältnis von Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci bis 1508" hinzu.
Der erste, verloren gegangene Karton (Skizze) da Vincis zu "Anna Selbdritt mit Lamm" spielte in diesem Konkurrenzkampf eine wichtige Rolle, ebenso wie Michelangelos Antwort darauf: "Tondo Taddei". Beide experimentieren mit neuen Perspektiven, neuen figurativen Spannungsfeldern und Details. Dieser Phase der Annäherung folgt eine der Distanzierung. Michelangelo schafft den "Tondo Pitti", der einen Kraftakt zum Beweis der Überlegenheit der Bildhauerei darstellt, um schließlich über zwei Rundbilder bei der Herausforderung des älteren da Vincis zu landen: dem "Tondo Doni".
Michelangelo machte sich in den Jahren bis 1505 zum gefragtesten Künstler seiner Zeit. Er nutzte die florentinischen Jahre zum Studium der älteren Meister und lernte Entlehnungen so zu überformen, dass sie nur dem Kenner ins Auge fielen und zugleich als Überbietung der Tradition galten. Michelangelo erkaufte sich im harten Geschäft des Alltags seine Unabhängigkeit in materieller wie in ideeller Hinsicht und ging nach Rom zurück, wohl auch um den Auftraggebern zu "entkommen". 
Der reiche Bildteil in der Mitte verdeutlicht das Können und die Genialität der beiden sowie anderer vergleichbarer Künstler dieser Zeit. Ein kleines spannend zu lesendes Bändchen.

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Mittwoch, 21. Juli 2010

Vernissage und Ausstellungsbeginn am Freitag, den 23.07.2010: Michael Reutlinger im Café Visione

Wer den Namen Michael Reutlinger hört, weiß, dass er mit verspielten, naiv anmutenden, aber karikierenden, frechen und witzigen Bildern konfrontiert wird.
In einer unbekannten französischen Stadt oder vielleicht in einem Stadtteil von Paris spielt sich diese anachronistische Mischung aus Jahrhundertwende und Modernität ab.
Die Welt der Stadtbewohner, Bistrobesucher, Boxer, Theaterleute, Schupos, Dirnen und natürlich K a t z e n. 

Freitag, 23. Juli, ab 19 Uhr Vernissage zu "La Vie Quotidienne" von Michael Reutlinger
im Café Visione, Kaiserslautern, Kontakt, Reservierung und Anfahrt (Tel. 0631-8923789)

Michael Reutlinger bei viereggtext

Letzte Deutschlandtournee der Scorpions

If we´d go again
All the way from the start

I would try to change
The things that killed our love
Yes, I´ve hurt your pride, and I know
What you´ve been through
You should give me a chance
This can´t be the end
I´m still loving you
I´m still loving you, I need your love
I´m still loving you 

(letzte Strophe aus Still loving you)

Wer sie noch mal sehen möchte, die Großmeister des deutschen Rocks, die es lässig mit U2 aufnehmen können, hat dazu wenige Gelegenheiten im deutschsprachigen Raum inkl. Luxembourg:
                                                                                                                                                    Vorgruppe
10.11.10
Zürich
Schweiz



12.11.10
Mannheim
AUSVERKAUFT
Deutschland
SAP Arena
13.11.10
KölnNUR NOCH RESTKARTEN
Deutschland
LANXESS Arena
19.11.10
Hamburg
NUR NOCH RESTKARTEN
Deutschland
Color Line Arena
21.11.10
Esch-sur-Alzette
Luxemburg
Rockhal - Main Hall

25.11.10
Nürnberg
Deutschland
Arena Nürnberger Versicherung

27.11.10
Dortmund
Deutschland
Westfalenhalle

(Gesamttourneedaten))



Dienstag, 20. Juli 2010

Buchbesprechung/Sommer-Hottie 1: Miss Sex

Alexandra Reinwarth
Miss Sex
Wie ich auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden
München 2010, 249 Seiten, Broschur, 16,90 €, mvg Verlag  

Die Autorin hat sich ein sehr hohes Ziel gesetzt: In der wichtigsten Sache der Welt - die zwei Menschen miteinander austauschen können, die die meisten Menschen motiviert, Lebenslust und -laune, essentielle Zufriedenheit und Nachwuchs verschafft - will sie die Beste sein. Klar, die bisherige Aufklärung versagt, Biounterricht und Bücher, Zeitschriften, DVDs, der Akt an sich ist erläutert, aber die Qualität, die Intensität? Nirgends! Wie soll ein junger Mensch je erfahren, was guten Sex ausmacht, was da auf dem Markt sich alles tummelt, und vor allem, ob es funktioniert?
Alexandra Reinwarth macht sich ans Werk, legt alle Scham ab und betrachtet das Ganze so, wie man es betrachten sollte: von der pragmatischen und qualitativen Seite. Wo sind die erotischen Geheimnisse, die den Kick ausmachen, jenseits des Kamasutras? Mehr und moderner? Gibt es welche?
Freundin Jana und der Freund L., mit dem sie eh geht, müssen als Interviewpartner und Versuchskaninchen herhalten. Das Versuchsprogramm ist lang: Dirty Talk, Beckenbodenübungen, der ominöse G-Punkt (wo und wie?), der männliche G-Punkt (Prostata, tatsächlich?), Geheimnisse der Callgirls, Sex an ungewöhnlichen Orten (siehe Charlotte Labouche), das Hotel Q (in einer Nebenstraße am Kuhdamm), Strip-Akademie, Aphrodisika, Sexspielzeuge, Liebeszauber von einer Hexe, das ominöse Eros CTD-Gerät und vieles andere mehr, die klassische Tantramassage, Amora, eine Ausstellung über dem Sexshop, die einem alles vorstellt, was ankommen könnte, und die Liebesschaukel, die Sex im Schweben verspricht, allerdings Umbauten erforderlich macht. Die Autorin wertet mit gesundem Menschenverstand und kommt zu recht nachvollziehbaren Ergebnissen. Sie bleibt auf dem Pfad des Machbaren und Angenehmen und der sinnvollen Ausgestaltung des Liebeslebens. Etwaige individuelle Abweichungen sind möglich. Ein witziger und alle erotischen Phantasien bemühender Ratgeber auf dem Weg zum voll ausgekosteten Sex.


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Montag, 19. Juli 2010

Kunstevent: trash/treasure im Seligenstädter Klostergarten, noch bis 19. Sept. 2010


 
Kontakt:
Trash/Treasure
Roßstr.16
50833 Köln

++49 (0)221 8002220

Kunstevent: 18. Juli bis 09. Sept. 2010, Armin Metzger im Kleinen Kunstbahnhof St. Julian-Eschenau

Armin Metzger: Mino - des Vogels Flug
Malerei - Grafik - Holzarbeiten

Vernissage am 18.7., 15 Uhr, im Kleinen Kunstbahnhof von Dietmar E. Hofmann - Leitmeritz in St. Julian-Eschenau.

Musik: Klaus Ruth, Walerian Galuszka, Markus Polack  (siehe bei Renate Wandel im Kl. Kunstbahnhof)






Armin Metzger, Familienvater mit 3 Kindern aus Waldenbuch, B.-W., gelernter Schreiner mit Entwicklungshilfeeinsätzen in Lateinamerika, hat sich in seinem Schaffen an den deutschen Expressionisten Kirchner und Nolde, am Impressionisten Monet sowie einzelnen anderen Vorbildern wie Max Beckmann, Egon Schiele, Marc Chagall und Altmeistern wie Dürer oder Rembrandt orientiert. Es fällt auch der Name Fritz Kohlstädt, den er bewundert. Wie er selbst sagt, ist sein Stil "eine eigene Mischung aus diesen Traditionen".
Der so viel Poesie ausstrahlende Titel der Ausstellung ließ sich in einem kleinen Gespräch klären: Der Name "Mino" ist sein Künstlername, den ihm sein Frau früh schon gegeben hatte und der sich in Lateinamerika wesentlich besser durchsetzte als sein Nachname. Und "des Vogels Flug" ist einerseits eine aus einem Lied entnommene Zeile und andererseits eine Metapher für die Zeit ab 1998, seit Peru bis heute.
Zurzeit stehen geflügelte Wesen, Flügel, Engelswesen im Vordergrund seines Schaffens, eine seiner letzten Ausstellungen hieß "de Engelen et Irden". Er arbeitet auch mit Lithografie und Radierung, experimentiert frei auf dem Druckstock. 
In Brasilien entstandene Bilder (hier stehen Ölfarbe und -kreide im Vordergrund) thematisieren den sozialen Gegensatz industrielle Produktion und Herrenhaus, eine Zuckerfabrik, die unglaublich Lärm, Hitze und Gerüche verströmte, das Besitzerhaus gar nicht weit weg davon... Die unglaubliche Härte des Alltags der Zuckerrohrbauern, der Fabrikarbeiter. Er möchte den Mensch in den Verhältnissen und die Verhältnisse selbst zeigen: exemplarisch der Holzschnitt eines verhärmten Zuckermannes als Ausdruck des alltäglichen Leids. 
In Peru entstanden sehr farbenfrohe, lebhafte Bilder, die ein detailreiches Gefüge aus Mensch und Natur zeigen, ein Eingebundensein und Aufgenommensein. Den peruanischen Himmel fängt er am besten in Aquarell ein, die Lebenswelt in Öl. Manchmal kontrastiert er beide.
Metzger bietet auch sehr fein bearbeitete Holzreliefe an. Das Material kann ein Fundstück aus Wald oder vom Strand sein, er liebt die Maserung, das Urwüchsige, arbeitet entlang dieser Naturlinien und verwendet auch Leinöl und Acryl, um sie umzufärben.

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Sonntag, 18. Juli 2010

Am 16.7. für Sie besucht: Gartenparty "Savoir vivre" im Gelände der Gartenschau Kaiserslautern


Zwischen 18 und 22:30 Uhr konnte man zu den eindringlichen Klängen der prämierten Akkordeonspielerin Alexandra Maas und den Jazz-, Tango- und Französische-Musik-Interpretationen ihrer Band French Touch ( Harald Pfeil, Akustikgitarre, Wolfgang Dobner, Keyboard/E-Piano, Wolfgang Janischowski, Kontrabass) einen herrlich relaxten Abend im Park verbringen. Wein und franz. Kleingerichte versüßten den meisten den Abend, andere griffen lieber zum Picknickkorb von Zuhause. Mal eine Lydie Auvray, ein Astor Piazolla, verträumt-sensibel und emotional, dann wieder ganz dynamisch und zur Bewegung reizend führte die Gruppe durch den Abend und lockerte so manche Verspannung. Ich persönlich las eineinhalb Stunden dazu ein gutes Buch und fand es schade, dass die Band nach vier oder fünf Runden schon aufhören wollte. Sie ist noch mal beim Katzenbacher Multikulti am 25.7. zu hören.
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Freitag, 16. Juli 2010

Zum 25. Todestag von Heinrich Böll

Heinrich Böll, der dritte deutsche Nachkriegsautor nach Hermann Hesse (1946) und Nelly Sachs (1966), der den Nobelpreis für Literatur erhielt (1972), ist einer der bedeutendsten deutschen Nachkriegsliteraten. Er wurde am 21.12.1917 als Sohn des Bildhauers und Schreinermeister Viktor Böll geboren, war katholisch geprägt. 
Nach dem Abitur war er Lehrling im Buchhandel, sechs  Jahre mehrfach verwundeter Soldat in der Wehrmacht, studierte nach dem Krieg Germanistik und veröffentlichte ab 1947 Kurzgeschichten bei Zeitungen und Hörspiele. Seit 1951 war er freier Schriftsteller bis zu seinem Tod am 16. Juli 1985 in Langenbroich in der Eifel.
Seine Lebensauffassung wurde von der Sinnlosigkeit des Krieges, der Fragwürdigkeit von Autoritäten, der Ablehnung des NS-Regimes und anderen Diktaturen und durch die Menschenrechte geprägt. Seine frühe Literatur nannte er  "Kriegs-, Trümmer- und Heimkehrerliteratur".  So thematisieren "Der Zug war pünktlich", "Wanderer kommst du nach Spa" und "Wo warst du, Adam?" alle Facetten des Krieges, während die Nachkriegszeit, Aufbau, Wirtschaftswachstum und Wohlstandsgesellschaft in Werken wie "Nicht nur zur Weihnachtszeit" (1952), "Und sagte kein einziges Wort" (1953), "Haus ohne Hüter" (1954) sich niederschlägt. In seinem berühmten "Billard um halb zehn" (1959) gelang ihm eine Zusammenschau der Geschichte vom Kaiserreich bis bis zur Nachkriegszeit am Beispiel einer rheinischen Familie. Böll wurde aus linksliberaler und christlich-humanistischer Warte, später ähnlich wie Günter Grass als Unterstützer der SPD zum Kritiker antidemokratischer Entwicklungen in der Bundesrepublik und zum engagierten Anwalt für politische Verfolgte, Minderheiten und Andersdenkende. Er setzte sich für die Mitglieder der RAF ein, insbesondere Baader/Meinhof ("Die Würde des Menschen ist unantastbar", 1972) und kritisierte den Radikalenerlass ("Berichte zur Gesinnungslage der Nation", 1975), wetterte gegen die Massenpresse und gegen das Verhalten von Polizei und Justiz. International war er als Kämpfer für Menschenrechte geschätzt: beim Ungarnaufstand und Prager Frühling als direkter Beobachter der diktatorischen Gewalt, ebenso Gegner des Vietnamkrieges.  Die sowjetischen Dissidenten Solschenizyn und Lew Kopelew verkehrten in seinem Haus ... Gerd Bastian und Petra Kelly, die tragischen Figuren der Grünen, waren mit ihm befreundet.
Literarisch rückten seit 1960 auch immer mehr die Außenseiter, Unterdrückten, Randfiguren in den Mittelpunkt, "Ansichten eines Clowns" (1963), "Ende einer Dienstfahrt" (1966), "Gruppenbild mit Dame" (1971), "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1974) und später im politischen Roman "Fürsorgliche Belagerung" (1979) die dauernde Bewachung eines Millionärs als Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Posthum erschien "Frauen vor Flusslandschaft" (1985).


Fast alle Veröffentlichungen sind auch als Taschenbuchausgabe erhältlich, und zwar beim Deutschen Taschenbuch Verlag. Daneben gibt es die Kölner Gesamtausgabe bei Kiepenheuer und Witsch.

Interessante Taschenbuchausgaben sind auch 
+ Viktor Böll, Jochen Schubert: Heinrich Böll, München 2002, 192 Seiten, 10 €, dtv (ein Porträt)
+ Heinrich Böll: Eine deutsche Erinnerung. Interview mit René Wintzen, München 1981/1991, 166 Seiten, 4,50 €, dtv (sehr interessante Unterhaltung mit R. Wintzen im Oktober 1976, alle wichtigen Themen tauchen auf)
+ Heinrich Böll, Heinrich Vormweg: Weil die Stadt so fremd geworden ist ..., München 1987/1991, 128 Seiten, 3,48 €, dtv (Gespräche u.a. über Solschenizyn, Sowjetische Literatur)
+ Heinrich Böll, Ende der Bescheidenheit, Schriften und Reden 1969-1972, 319 Seiten, 6,54 €, dtv (Reden aus der Zeit der Gründung des deutschen Schriftstellerverbandes, Präsidentschaft des deutschen PEN, Präsidentschaft des internationalen PEN, "Sympathisantenzeit")
+ Heinrich Böll: Irisches Tagebuch, München 1961/2009, 132 Seiten, 5,90 €, dtv (seine Liebe zum Land und den Leuten)


 

Donnerstag, 15. Juli 2010

Events von 16. bis 18.7. in Losheim am See und Trier

Lisa Fitz - Tanken und Beten


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Aeneis-Projekt


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Klassik am See 2010


  • Datum: 17.07.2010 - 20:00 Uhr
  • Location: Strandbad
  • Ort: Losheim am See
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London Brass


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Paula Morelenbaum & SWR BigBand


  • Datum: 18.07.2010 - 19:00 Uhr
  • Locatio n: Strandbad
  • Ort: Losheim am See
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Mittwoch, 14. Juli 2010

Internationales Bodypainting Festival am 24. und 25.Juli 2010 in Bingen

Termin: 24. & 25. Juli 2010
Veranstaltungsort: Kulturufer Bingen / Park am Mäuseturm
55411 Bingen am Rhein
www.park-am-maeuseturm.com
An diesem Wochenende im Juli 2010 trifft sich die internationale Bodypainting-Szene wieder in Deutschland – zu einem der wichtigsten Bodypainting Events weltweit. Bodypainting Profis unterschiedlicher Nationen treten gegeneinander an, bei der Vergabe des „International Bodypainting Award“.
Auch 2010 wird dieser wieder in vier verschiedenen Kategorien vergeben:
Festival-Tag 1: Airbrush, Special Effects und Special Effects MakeUp
Festival-Tag 2: Face Painting und Pinsel & Schwamm



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Montag, 12. Juli 2010

Gestern besucht: Afrikafestival Kaiserslautern, Gartenschau

Wer das Leben im Park, zwischen Dinosauriern, Blumenbeeten, Kinderspielgeräten, Themengärten und einer netten kleinen "Neuen Lauter" liebt, der wird bei besonderen Events in der Gartenschau doppelt belohnt. Für's selbe Eintrittsgeld erhält der Besucher an Eventtagen noch Unterhaltung dazu. Beim Afrikafest ein unterhaltsames, dynamisches Bühnenprogramm, afrikanische Buden zum Essen und Kaufen, Trommelworkshop, am Samstag auch afrikanische Literatur, sonst herrliches Faulenzerambiente. Für Stimmung an beiden Tagen sorgt Nana Asamoah, Tänzer, Sänger, Jongleur, und am Samstag die afrikanische Band „Banko“, am Sonntag „L’accord acoustic“, denen man lange zuhören kann, ohne dass es langweilig wird. Klar kann man dabei auch Frisbee, Badminton, Ball spielen oder sich in der Halfpipe austoben, aber in der Liege, davon stehen einige herum, lässt sich's am besten die Hitze wegstecken, zu fetzigen Rhythmen. Wer's aushält schwingt die Hüften dazu ... Kinder kann man am Sonntag zum Programm mit Nana Asamoah auf Kamelrücken setzen und in der Runde wackeln lassen. Ein echter Tipp, an Eventtagen Chillen im Park, Spielen mit den Kindern, herumwandern, Picknickkorb mitbringen oder einfach nur zuhören.


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Events 16.-24.07. und 21.08., 30.10. im Raum Eifel und Saarland: Amy Macdonald, Cassandra Steen, Luxembourg Percussion, Papa Roach, Bitburg Open Air, The Private Concert, Joe Cocker

Amy Macdonald


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Cassandra Steen


  • Datum: 16.07.2010 - 20:00 Uhr
  • Location: Gebläsehalle
  • Ort: Neunkirchen
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Luxembourg Percussion


  • Datum: 18.07.2010 - 17:00 Uhr
  • Location: Trifolion
  • Ort: Echternach
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Papa Roach


  • Datum: 21.07.2010 - 20:00 Uhr
  • Location: Rockhal
  • Ort: Esch-sur-Alzette
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BOA 2010 Bitburg Open Air


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The Private Concert 2010


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Joe Cocker


  • Datum: 30.10.2010 - 20:00 Uhr
  • Location: Rockhal
  • Ort: Esch-sur-Alzette
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Für Sie zurückgeblättert: Photographie 3 und 4/2010

Wer Fotos liebt findet in der Zeitschrift PHOTOGRAPHIE Hochglanz- und außergewöhnliche Ausgaben davon, zumeist sehr gute und auffallende, eingereiht in Porträts von Fotografen, Berichte über Ausstellungen, Wettbewerbe, Bildbearbeitung, Tests und vieles mehr.
In der 3/2010 fallen auf die Vorstellung des Bildbandes mit Werken von Jetset-Fotograf Sante D'Orazio, der Helmut Newton sehr erfolgreich nacheiferte. Promis in privater Umgebung, natürlich und persönlich. Ein sehr interessanter Artikel über Papiermodelle, fotografiert von Kurt Tong, die als Grabbeigaben in China dienen. Von der Papierboing, die der Vater geflogen hatte, bis zum Motorrad, mit dem der verstorbene Freund unterwegs war, wandert fast alles an für den Verstorbenen wichtigen Dingen mit in die Urne. Toll auch die Workshops zum Thema Panorama I, Fisheye, 360°-View und Stitching sowie zur Landschaftsfotografie anhand von Werken von Andy Glass. Sehr nützlich die Übersicht über die international wichtigen Fotoevents des Jahres 2010, von Ruhr 2010 bis photokina und Paris Photo.

In der 4/2010 stößt der Leser auf fantastische Fotos des Hasselblad Masters Award 2009, findet einen  lesenswerten Artikel über den Vordenker, Störenfried und Schwarzweiß-Meister Robert Mapplethorpe. Die Fortsetzung des Workshops Panorama ebenso eindringlich wie der Kurs in Schärfentiefe. Wer wissen will, was in der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 dieses Jahr los ist, bekommt einen Überblick über wichtige Events.

Wie immer bei diesem Magazin eine sehr hohe Druckqualität, prickelnde, ungewöhnliche, erotische, unter die Haut gehende Fotos, anspruchsvolle Inhalte und Technik. Ein Kauf lohnt sich immer, wenn's auch nur zum Staunen ist.


(Fotos: viereggtext; privat)



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Sonntag, 11. Juli 2010

Österreichische Kleinkunst-Spezialität: Klagenfurter Kneipen-Krimi am 12.07.2010

Unglaublich, aber wahr: Der bereits 17. Klagenfurter Kneipen-Krimi (Beitrag über Roland Zingerle folgt am 06.09.2010) hat das Licht der Welt erblickt! Grund genug für eine öffentliche Lesung - mit allerhand Zusatz-Attraktionen. Wer mal einen etwas anderen literarischen Abend erleben möchte:
Was: Lesung aus Klagenfurter Kneipen-Krimi Nr. 17: "Stumme Zeugen"
Wann: Montag, 12. Juli 2010, 19 Uhr
Wo: Gasthaus Pumpe, Lidmanskygasse 2, 9020 Klagenfurt
Mit: Musik von Christian "CHL" Lehner + Band
Und: Präsentation des schockierenden TV-Spots (siehe weiterführende Links)
Was noch: Der Eintritt ist frei. 


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Samstag, 10. Juli 2010

Oh Eun-sun - die Meisterin über 14 Achttausender





  • Artikelbild: 
18.15 Uhr in Südkorea, 11.15 Uhr in Mittel-europa:Oh 
Eun-sun jubelt im TV und auf der Annapurna (15 Uhr). - Foto: APA/EPA



    28.4.10: 18.15 Uhr in Südkorea,
    11.15 Uhr in Mitteleuropa: Oh Eun-sun
    jubelt im TV und auf der Annapurna.

      Die 44-jährige Südkoreanerin Oh Eun-sun erreichte am 28. April 2010 den 8091 Meter hohen Gipfel der Annapurna und hat damit als erste Frau alle 14 Achttausender dieser Erde bestiegen. Mit den ersten Worten in die Kamera nach der Ankunft auf dem Gipfel rührte sie ihr Heimatland zu Tränen: "Mama und Papa, ich vermisse euch. Nun komme ich nach Hause".

      13 Stunden benötigte die Extremkletterin in Begleitung von drei Sherpas und einem Kameramann für ihren entscheidenden Schritt zum Rekord. Oh Eun-sun ist die erste Frau, der dies gelungen ist. Auf der männlichen Seite war es der Südtiroler Reinhold Messner, dem dieses Kunststück zwischen 1970 und 1986 gelungen war.

      Allerdings die Bedingungen sind verschieden: Oh Eun-sun setzte künstlichen Sauerstoff ein, was ihr andere ankreiden, so der Kletterpartner von Messner, Hans Kammerlander (53), der selbst auf 13 Achttausendern kletterte. "Ihre Unternehmung hat überhaupt nichts Sportliches an sich. Auf einen Achttausender mithilfe von Sauerstoffflaschen zu steigen ist in etwa so, wie den Giro d'Italia mit einem Moped statt einem Rennrad in Angriff zu nehmen."
      Auch die Oberösterreicherin Gerlinde Kaltenbrunner, die im Vorjahr ihren zwölften Achttausender, den Lhotse, bestiegen hatte, am 13., dem K2, aber gescheitert war, kritisierte die Südkoreanerin. Kaltenbrunner, die sich derzeit den Mount Everest vorgeknöpft hat, lehnt künstlichen Sauerstoff völlig ab: "Mit selbstverantwortlichem Bergsteigen hat das nichts zu tun."

      Allein seit 2008 erkraxelte Oh Eun-sun acht Gipfel. Im Vorjahr waren es vier, wobei die Besteigung des Kangchendzönga umstritten ist. Es existiert nur ein Gipfelbild, auf dem Oh nicht kenntlich ist. Aber dieser spektakuläre Erfolg in einem Jahr setzte Oh Eun-sun unweigerlich an die Spitze der Wettbewerber. Zu Recht jubelte Südkoreas Präsident Lee Myung-bak über einen "Sieg des Menschen", der zeige, zu was wir fähig seien. Über die Sportlichkeit und Technik kann man sich sicher streiten, aber dass jemand, und dazu eine Frau, in einem Jahr vier Achttausender bezwingt ist eine Sensation!

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    • Sommerausflüge und -events in der (Kur-)Pfalz 2

      Fortsetzung der Veranstaltungshinweise siehe hier