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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 13. Mai 2013

Morgen Früh um 0:05: DIE ZWEITE STIMME




13.05.2013  I  0:05 Uhr  I  Dradio Kultur, Freispiel

Die zweite Stimme
Sprachlabor Babylon
Hörspiel von Till Müller-Klug

Regie: Thomas Wolfertz
Mit: Lavinia Wilson, Mären

Kroymann, Daniel Wiemer,
Matthias Matschke u.a.
Komposition: Ekkehard Ehlers 

Ton: Benno vom Hofe
Produktion: WDR 2012 

Länge: 48'49 Min

Wie sieht eine Welt aus, in der sich Sprachen nicht selbst entwickeln, sondern entwickelt werden? Für jede Lebenssituation die passende Sprache - die Firma "Sprachlabor Babylon" ist führend auf diesem Markt. Kunst­sprachen wie "Hochleistungsdeutsch", "Überzeugungszunge" und die Erfindung von "Tarnwörtern" sind erfolgreiche Pro­dukte, die sich per Blauwellen vom Mobiltelefon direkt ins Ge­hirn übertragen lassen. Aber dieser Service ist teuer und das Monopol hat die "Initiative Neue Sprachwirtschaft". Wer sich die Sprachprodukte nicht leisten kann, ist auf die öffent­lich subventionierte Sparsprache angewiesen und deren Vertei­lung wird streng rationiert.

Till Müller-Klug, geboren 1967, Theater- und Hörspielautor. Für DKultur u.a.: "Phantomarbeit" (2003). "Sprachlabor Baylon" er­hielt 2012 den Kurd-Laßwitz-Preis.

Heute Abend in Frankfurt/Main-Nordend: Severin Groebner


Fotocollage: Stefan Vieregg
13.05.2013  I  20 Uhr  I  Stalburg Theater, Frankfurt am Main / Nordend

SERVUS PIEFKE
Severin Groebner
Unangenehme Wahrheiten über Deutschland so freundlich wie möglich von einem Wiener formuliert

Der mehrfach preisgekrönte Wiener Kabarettist und Wahldeutsche Severin Groebner beleuchtet den deutschen Alltag aus seiner ganz eigenen Perspektive. Mit Wiener Schmäh nimmt er die deutsche Wirklichkeit unter die Lupe. Seine Außenansichten belegen den Verdacht, dass in den beiden Ländern „alles gleich anders“ ist, dass Deutsche noch eine Prise mehr Selbstironie vertragen können, und dass Lachen doch die beste Medizin ist, um Bürokratie, Autobahnen, Schwarzbrot und Oktoberfest zu ertragen.
„Piefke“ - ein seltsames Wort. Ein Wort, das für deutsche Ohren fast zärtlich klingt. Nur: Es ist nicht zärtlich! Es ist einfach nur der Terminus Technicus im Wienerischen für den Deutschen. In Einzahl wie in Mehrzahl. „Piefkes“ gibt es im Wienerischen nicht.
„Servus“ sagt man zum Abschied. Leise. Meinte Peter Alexander. Das Gegenteil ist richtig. In Wien sagt man es zur Begrüßung, laut und es wird „Servaaas“ ausgesprochen.
Auf Deutsch übersetzt, sagt hier jemand also „Hallo, Deutsche!“
Aber wer?
Ein Wiener.
Doch dieser Wiener ist kein normaler Gast. Seit über zehn Jahren reist Severin Groebner quer durch die Bundesrepublik im Auftrag des Humors. Er ist gekommen, um dem Germanen das Lachen zu lehren. Und macht sich dabei so seine Gedanken.
Herausgekommen sind ein Buch und ein böser, bunter Abend voller Halbwahrheiten und zulässigen Verallgemeinerungen. Ob Brot, Auto, Pünktlichkeit oder das Tarifsystem des örtlichen Verkehrsverbunds, keine der deutschen Angewohnheiten, Widersinnigkeiten und sagenumwobenen Tugenden bleibt unbeleuchtet. Und Brot ist in Deutschland eine Tugend.
Von Satrup (Schleswig-Holstein) bis Sonthofen (im Allgäu) wird der „große Bruder“ Deutschland liebevoll skelettiert, zärtlich zerschnippelt und mit einem freundlichen Lächeln zum Trocknen aufgehängt. Nicht ohne einen Handkuss und ein „Servus Piefke“ zum Schluss.


Premiere: 10.01.2012, Münchner Lach- und Schießgesellschaft
Besprechung bei viereggtext: http://viereggtext.blogspot.de/2012/11/wie-wars-bei-severin-groebner-in.html


Heute Abend in Darmstadt: Axel Hacke im CARREE

Axel Hacke: Oberst von Huhn und andere Geschichten

am Mo, 13.05.13 Beginn: 20:00 Einlass: 19:00
Centralstation - Im Carree - 64283 Darmstadt - Saal 3. OG, bestuhlt
Preise (EUR): VVK AK  
nummerierte Sitzplätze:
18.00
19.10
  freeplace
Keine Ermäßigung möglich
Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt Axel Hacke seine legendär beliebten Kolumnen für das Magazin der Süddeutschen Zeitung. Seine journalistische Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, seine Bücher, darunter einige Besteller wie "Der kleine Erziehungsberater", wurden in viele Sprachen übersetzt. In der Centralstation liest er aus seinem neuen Buch "Oberst von Huhn bittet zu Tisch" und anderen Texten.

Heute Abend in Mainz: La Gerusalemme liberata (öffentliche Probe)

13.05. Mo / Einführung u. ÖFFENTLICHE PROBE / Beginn 18:00 / Staatstheater Mainz, KLEINES HAUS

La Gerusalemme liberata

Mit „La Gerusalemme liberata“ gelang Carlo Pallavicino (1630–1688) eines der großen Werke der venezianischen Oper des 17. Jahrhunderts. Die Stofffülle von Torquato Tassos Versepos wird hier nicht gebändigt, sondern in ihrer ganzen Vielfarbigkeit auf die Bühne gebracht: Rinaldo und Armida, Tancredi und Clorinda – Figuren, die man aus Opern von Monteverdi, Händel und Rossini kennt und liebt – kommen ebenso zum Zuge wie die Eroberung Jerusalems durch Gottfried von Bouillon. Liebe, Krieg und kontraststarke Komik wechseln sich ab in diesem Meisterwerk, das genügend Spontaneität besitzt, um den Wechselfällen der Handlung zu folgen, ebenso jedoch mit früher Meisterschaft melodisch berückende Ruhepunkte in Gestalt von Da-capo-Arien schafft.

Sandra Leupold hat u. a. in Frankfurt am Main und Leipzig inszeniert. Mit ihren Inszenierungen von „Pelléas et Mélisande“, „Parsifal“ und „Tannhäuser“ hat sie auch am Staatstheater Mainz wichtige Beiträge zum zeitgenössischen Musiktheater geleistet.


Premiere am 17. Mai 2013, Kleines Haus, 19:30 Uhr: anschl. öffentliche Premierenfeier
Dramma per Musica von Carlo Pallavicino
Nach dem gleichnamigen Epos des Torquato Tasso
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln 

Musikalische Leitung Christian Rohrbach
Inszenierung Sandra Leupold
Bühne Andreas Wilkens
Kostüme Andreas Wilkens

Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz


Weitere Termine: 19.5., 20.5., 31.5., 2.6., 15.6., 18.6., 20.6. 19:30 Uhr

Heute Abend im Schlachthof Wiesbaden: GELBER MOND - zwei Jugendliche auf der Suche nach ihrem Leben


13.05. Mo / Einlass 10:30 / Beginn 11:00 / Ein Gastspiel des Jungen Staatstheaters (JUST) in der HALLE
AK 7,00 € / VVK 6,50 € (zzgl. Gebühren / inkl. Bus & Bahn)


GELBER MOND


Zwei Teenager befinden sich auf der Flucht im schottischen Hochland. Kurz zuvor sind sie sich in einem 24-Stunden-Supermarkt begegnet: Der draufgängerische Lee Macalinden, der den Spitznamen Stagg (Hirsch) trägt und eine Karriere als Verbrecher anstrebt und die introvertierte, brave Leila Schumann, die sich in die Geschichten von Hochglanzzeitschriften hineinträumt. Sie werden beide schicksalhaft miteinander verbunden, als Lee im Affekt seinen Stiefvater Billy Logan ermordet und fliehen muss. ‚Kommst du oder kommst du?‘ fragt Lee. Leila lässt sich auf dieses Abenteuer ein, obwohl sie weiß, dass eine Leila Schumann so etwas nicht tut.
Die Teenager fliehen vor Polizei, Jugendamt und Sozialarbeitern und suchen nach Lees Vater, von dem Lee nur eine Ansichtskarte und eine Mütze besitzt. Doch dort, wo er hofft, ihn wiederzufinden, gibt es nur ein riesiges verlassenes Gästehaus irgendwo in den Highlands. Der eigenbrötlerische Wildhüter Frank nimmt die beiden Jugendlichen auf und für ein paar Monate scheint es, als könne hier, in der Wildnis, alles gut werden. Doch viel zu bald kommen die ersten Gäste und die Flüchtlinge merken schnell, dass sie die Welt da draußen nicht einfach so hinter sich lassen können.
‚Die Ballade von Leila und Lee‘ des schottischen Erfolgsautors David Greig ist ein mitreisendes Roadmovie um zwei verloren gegangene Teenager und ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und einem bedeutungsvollen Leben. Lee ist ein antisozialer Einzelgänger, der sich seiner Isolation nicht bewusst ist, und Leila holt sich ihren Zugang zu sich selbst aus Scheinwelten und Schmerz. In ihrer (Liebes-)Geschichte, die auf eine poetische und eindringliche Weise erzählt wird, finden sie einander, inmitten einer kompromisslosen und rauen Realität.
Mit der Inszenierung von ‚Gelber Mond‘ im Kulturzentrum Schlachthof erschließt das Junge Staatstheater neue Spielräume in der Stadt, um Theater wieder dort hinzubringen, wo es herkommt: aus der Mitte und von den Rändern der Gesellschaft.

Autor: David Greig
Inszenierung: Oliver Wronka
Bühnenkonzept: Jan Hendrik Neidert, Lorena Díaz Stephens
Kostüme: Sophia Paulmann
Video: Frank Sauer
Mit: Carolin Freund, Benjamin Hübner, Thomas Jansen, Claudia Plöckl
Im Video: Elke Opitz, Oliver Wronka

Aufführungsdauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

Dichterhain: ÜBERWACHSEN von Birgit Heid





Überwachsen

Nicht weit von ihrem Garten steht ein Baum,
ganz überwuchert, angeballt. Von Zweigen,
Büschen, Efeuranken. Alter Reigen
einer Mauer sinkt. Ein Dornenraum
umgarnt das Hintertor, kein Mensch geht hier
mehr durch. Kaum jemand weiß um dieses alte
Haus, als nur die nächsten Nachbarn. Kalte
Sonne legt sich auf des Gatters Zier.
Das Eingangstor steht auf, und die Bewoh-
nerin führt durch den dunklen Park, ihm blüht
noch keine Blume. Erdenkrume müht
sich, gut zu hegen, was verborgen. Wo
nur liegen Wahrheit und Gesagtes? Grüne
Flora wächst aus altem Grund (als Bühne).

Sonntag, 12. Mai 2013

Blick ins Atelier: Małgorzata Lazarek III



ptaszek - bird - 90 x 90 cm - oil on canvas

Małgorzata Lazarek - studies at Academy of Fine Arts in Cracow, Faculty of Graphics in Katowice. Diploma in professor Tomasz Jura's studio - drawing, film and professor Jacek Rykała's - painting. The academy awarded her the medal for the whole work and she got the academy-prize. The artist was also winner of the main prize at ALL - Polish Biennale of Student's Drawing. She belongs to a not numerous group of women taking care of satiric drawing. 
She is a frequent prize-winner of International Exhibition "Satyrykon"
and many other competitions (also received awards for painting). 
Malgorzata Lazarek's focus lies on painting, drawing,
cartoon and illustration. She lives in Katowice.

Heute Abend bei Dradio Kultur: Stück für Stück (Hörspiel)


Sonntag, 12.05.2013  I  18:30 Uhr I  Dradio Kultur Hörspiel (Ursendungen)

In Kooperation mit dem Theatertreffen-Stückemarkt
Stück für Stück

Von Autoren
des Stückemarkts des
Berliner Theatertreffens

Regie: Diverse 
Mit: N. N. 
Produktion: DKultur 2013 
Länge: ca. 89'

50 Jahre Theatertreffen, 35 Jahre Stückemarkt, 5 Jahre >Theatertext als Hörspiel<, aus­gelobt von Deutschlandradio Kultur!
In diesem Jahr zieht der Stücke­markt Bilanz. An 35 Autoren, die markante Positionen in der Entwicklung des Stückemarkts vertreten, bzw. die >Neue Dramatik< repräsentieren, wurden Werkaufträge zum Thema >Verfall und Untergang der west­lichen Zivilisation?< gegeben. Aus den Einreichungen an Kurz­stücken - zum Beispiel Mono­loge, Dramolette oder Sound­installationen - werden fünf bis sechs Texte, die das Spektrum definieren, zur Hörspielpro­duktion auserkoren.
Präsentiert werden die Hör­spiele nicht nur dem Radio­publikum, sondern auch während des Theatertreffens in der vom Stückemarkt bespielten histori­schen PanAm Lounge, Berlin.

Heute Abend in Trier: TINGVALL TRIO



12.05.2013 I 19:00 Uhr/20:00 Uhr I Ehemalige Reichsabtei St. Maximin in Trier I  Jazz 


Tingvall Trio 
 "Vägen" Tour 2013 


"Das Tingvall Trio kreiert Melodien, die man sich in ihrer Schönheit erst einmal trauen muss, die aber entwaffnend authentisch daherkommen. Sie wechseln sich mit eruptiven Energieausbrüchen ab – Jazz und Rock werden munter gemischt. Die Musik lässt augenblicklich Bilder entstehen, egal ob nebelverhangene skandinavische Landschaften, tosende Meeresbrandungen oder menschliche Charakterstudien." So steht es auf der Website der Gruppe und wer schnell mal reinhört merkt sofort, dass es stimmt ... 

Die Gruppe bekommt beachtliche Auszeichnungen und bewegt sich auf hohem Niveau. Für die Alben „Vattensaga“ und „Vägen“ bekam das Tingvall Trio je einen deutschen JAZZ AWARD in Gold. Aus den Titeln aller Studioalben und mit den Erfahrungen zahlreicher Konzerte, entwickelte das Tingvall Trio ein spezielles Programm, in dem Pianist Martin Tingvall, Schlagzeuger Jürgen Spiegel und Bassist Omar Rodriguez Calvo einen Bilderbogen ihrer persönlichen Lieblingsstücke präsentierten. Frühe Kompositionen wie etwa „Nu Djävlar“ oder „Mustasch“ profitierten dabei vom gewachsenen Ensemblespiel, poetische Balladen wie „Utsikt“ oder „Avsked“ forderten besondere Einkehr, Nachdenklichkeit und Konzentration beim Ausdruck ein. Signet – Nummern wie „Vägen“ und „Hajskraj“ durften, jetzt in special and extended versions, natürlich auch nicht fehlen.

Retrospektive: Les Petits Plaisirs d' Amélie

Die fabelhafte Welt der Amélie (Originaltitel: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain, dt. Das märchenhafte Schicksal der Amélie Poulain)
Einfach die Videos der Reihe nach aufrufen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_fabelhafte_Welt_der_Am%C3%A9lie

Dichterhain: WENIG UND VIEL von Carmen Olivar

Foto: Stefan Vieregg



Wenig und viel

Weniges ist Vieles,
wenn es aus Liebe passiert
und der Blickwinkel stimmt.
Weniges ist Vieles,
wenn es von einem Freund kommt.
Weniges ist Vieles,
wenn dein Kind lacht.
Weniges ist Vieles,
weil Liebe in dir ist. 

© Carmen Olivar, 2009

Samstag, 11. Mai 2013

Nachtkonzert mit indischer Sitar-Musik


Fantasien zur Nacht (Kurzfilm): Love, Processed






Award Winning Short Comedy -- Love : explained by science. As we follow a couple through various moments of their relationship, a Neuroscientist explains what is going on inside their brains at the same time. Love could apparently be explained by three stages: Lust, Attraction & Acceptance, each ruled by a different set of hormonal & chemical reactions. Directed by Clementine Cayrol. DP : Alex Nicci. Produced by Clementine Cayrol w/ New York Film Academy. 
IMDb : imdb.com/title/tt1715856/fullcredits#cast
FB : facebook.com/pages/Clementine-Pictures/251358154928716

Fantasien zur Nacht: LIEBESLIED von Klabund



Liebeslied

Dein Mund, der schön geschweifte,
Dein Lächeln, das mich streifte,
Dein Blick, der mich umarmte,
Dein Schoß, der mich erwarmte,
Dein Arm, der mich umschlungen,
Dein Wort, das mich umsungen,
Dein Haar, darein ich tauchte,
Dein Atem, der mich hauchte,
Dein Herz, das wilde Fohlen,
Die Seele unverhohlen,
Die Füße, welche liefen,
Als meine Lippen riefen -:
Gehört wohl mir, ist alles meins,
Wüsst' nicht, was mir das liebste wär',
Und gäb' nicht Höll' noch Himmel her:
Eines und alles, all und eins.

Klabund (1890-1928)

Ausstellung in Kaiserslautern: ‚NS-Psychiatrie in der Pfalz’, Wadgasserhof

"Zwischen den Schneiden", Mahnmal des pfälzischen Bildhauers Volker Krebs zur Erinnerung an die in Klingenmünster gestorbenen, in der Psychiatrie verwahrten Menschen

‚NS-Psychiatrie in der Pfalz’, Wadgasserhof
 

Wanderausstellung des Pfalzklinikums Klingenmünster im
Wadgasserhof vom 17. April bis 02. Juni 2013
Mi. bis Fr. 10:00 bis 17:00 Uhr
Sa. u. So. 11:00 bis 18:00 Uhr
Montag und Dienstag geschlossen

Theodor-Zink-Museum
Wadgasserhof
Telefon: 0631 365-2325
Telefax: 0631 365-2322

theodor-zink-museum@kaiserslautern.de
http://www.theodor-zink-museum.de


Nationalsozialistische Psychiatrie in der Pfalz, das bedeutet: Zwangssterilisationen von Patientinnen und Patienten psychiatrischer Kliniken und von Bewohnerinnen und Bewohnern pfälzischer Dörfer und Städte ab 1934; staatlich organisierter, heimlich durchgeführter Krankenmord von 1940 bis 1941; Deportation und Ermordung von »unerwünschten« Patientengruppen; Sterben in der Anstalt Klingenmünster aufgrund von bewusster Mangelversorgung in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges. 



Gedenktafel "Zwischen den Schneiden", Volker Krebs
Die Ausstellung beleuchtet die Vorgänge am Beispiel der pfälzischen Psychiatrie mit dem Schwerpunkt auf der damaligen »Heil- und Pflegeanstalt« Klingenmünster. Texte, historische Dokumente und Bilder erläutern und veranschaulichen die menschenverachtenden Konsequenzen, die die Unterscheidung zwischen vermeintlich »wertvollen« und »minderwertigen« Menschen in der NS-Psychiatrie hatte. Auch der Umgang mit der Vergangenheit nach 1945 ist Thema der Ausstellung. Die Wanderausstellung »NS-Psychiatrie in der Pfalz« ist eine Einladung an alle Interessierten, sich mit diesem Kapitel der pfälzischen Psychiatriegeschichte auseinanderzusetzen.


Parallel dazu lief die Inhaftierung und Ermordung von zum Teil nur als krank deklarierten Andersdenkenden oder unerwünschten Rasse-, Religions-, Nationalitätsangehörigen bis zum Langzeitpsychiatrie-, KZ-Insassen im Nationalsozialismus, an bewusst geheimgehaltenen Orten wie Schloss Hartheim bei Linz in Oberösterreich, die größte Versuchsanstalt der Nazis mit Menschenversuchen (Psychiatrieinsassen als Versuchskaninchen und Beseitigung Andersdenkender). Eine Tötungsanstalt für Gesunde, Kranke und Gebrechliche aus allen Richtungen, die einem vertuschten Kliniktod zugeführt werden sollten. Auch die Kriegsdienstverweigerer, Desserteure und in Verwahrung genommenen psychisch erkrankten Soldaten aus dem WK I wurden im WK II beseitigt. Die Zahl der Opfer geht in die Zehntausende, offensichtlich allein 70.000 Menschen in Hartheim, die man verhungern ließ, 12.000, die man amtlich vergaste. Verhungernlassen, Vergasen, Vergiften durch Medikamente etc. waren denn auch die Methoden der Tötungsanstalt Hartheim als „Euthanasie“-Anstalt der NS-Aktion T4. 
"Von Dezember 1944 bis Jänner 1945 bauten Insassen des KZ Mauthausen die Anlagen ab und stellten den Bauzustand von 1939 weitgehendst wieder her. Ab März 1945 war im Schloss eine „Gauhilfsschule“ untergebracht." (Zitat aus Wikipedia). Die komplette Vertuschung, bis die "Abrechnungen" der Tötungen aus der Buchhaltung gefunden wurden ...
Daneben gab es noch andere Euthanasiezentren der Nazis ...


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Heute Abend: Feature - Wenn eine Lesbe und ein Schwuler ein Kind zeugen


Samstag, 11.05.2013  I  18:05 Uhr  I  Dradio Kultur  I  Feature 

Elternquartett
Vom Alltag einer Regenbogenfamilie
Von Wibke Starck

Regie: Nikolai von Koslowski
Mit: Katharina Zapatka, Anna Maria Kuricovä
Ton: Dietmar Fuchs
Produktion: NDR 2011
Länge: 54'25



Doreen wollte immer Kinder. Martin auch. Doreen lebt in einer lesbischen Beziehung mit Vera, Martin in einer schwulen mit Jörg. Dann bekamen sie ein Kind. Hannah ist heute zehn und nennt Doreen Mama und Martin Papa. Und nennt Vera Mama und Jörg Papa. Eine un­gewöhnliche Patchwork-Familie. Vor fast zehn Jahren entstand eine erste Radiosendung mit Doreen, Vera, Martin und Jörg. Da waren sie mitsamt Kleinkind gerade aus Leipzig und Berlin in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Was hat sich in all den Jahren getan? Leben sie noch zusammen? Wie haben sich ihre Pläne, Vorstellungen und Sorgen verändert? Und was sagt Hannah dazu?

Wibke Starck, gehören 1967 in Eckernförde, studierte Medien­dokumentation, lebt in Stromholz an der Ostsee. Seit 2001 freie Feature-Autorin. Zuletzt: >Sonne, Sand und Staub - Vom Leben im Niger< (RBB 2012).

Heute Abend in Kaiserslautern-Siegelbach (Zoo): „Macht euch trunken!“


Sa, 11.05.2013 l 20:00 UHR l Zur Feiermaus, KL-Siegelbach l VVK 15,30 €// AK 17,00 €

„Macht euch trunken!“ oder „Was ist das Leben, da kein Wein ist?“

In diesem musikalisch-literarischen Programm präsentieren die beiden Pfalztheater-Schauspieler Hannelore Bähr und Rainer Furch eine alles andere als nüchterne Textlese rund um das Trinken, den Rausch – und den morgendlichen Katzenjammer. Die Gewinnerin des Deutschen Akkordeon-Musikpreises Alexandra Maas umrahmt und untermalt am Akkordeon das Programm.

Ankes Fundstücke: RESTLOS RATLOS



RESTLOS RATLOS                                      

Das Gute
ist so gut mit dir,
dass ich nicht verstehe,
wie das Schlechte
so schlecht sein kann,
dass es das Gute verschlingt
und keinen Rest übrig lässt,
von dem die Hoffnung
auf einen neuen Anfang
zehren könnte.

(c) Hans Kruppa

Freitag, 10. Mai 2013

Glenn Hughes (Ex-Deep Purple) interpretiert A whiter Shade of Pale


Fantasien zur Nacht: WIR von Birgit Heid


Wir

Meine Hände fahren Wolken
auf deinem Haar und meine
Zunge gleitet über deinen Nacken
mit Fingernägeln füge ich dein Ohr

es perlen Klänge in arabisch Moll;
forme meinen Körper ganz und gar
mit deinen Schöpferhänden
lege deinen Löffel tief in meinen Kelch

lass uns Nester pflücken mit den
Körperwänden und die Federn sammeln
meinen Kopf willst glätten du
ich tropfe dir derweil mit meinen Wimpern

einen Segen in dein Nasenloch
es atmet aus und ein die Wärme
die mein Hals dir schenkt
und meine Brust

doch ganz verborgen in den Winkeln
deines Zauberreichs
stehen scharfe Gräser
damit ich nicht vergesse

wie stark du bist ich habe
keine Chance gegen dich
nicht in geringster Hinsicht
doch auch du kaum gegen mich.

(c) Birgit Heid

Heute Abend in Neunkirchen: Myrddin


Am Freitag, dem 10. Mai 2013 gastiert im Rahmen der Folk-Reihe die Band Myrddin ab 20:30 Uhr in der Stummsche Reithalle Neunkirchen.

Die Musiker von Myrddin begeistern mit ihrer Spielfreude und ihrer Originalität, mit ihrer Lust daran, Grenzen auszuloten und manchmal auch zu sprengen. Mit dieser Art von Musik ist die Band zu einem festen Bestandteil der regionalen und überregionalen Folkszene geworden und besonders seit Veröffentlichung ihres Debüts „Bridges“ sind zahlreiche Medien auf das Ensemble aufmerksam geworden. Myrddin verzaubern ihre Zuhörer mit Musik aus dem keltischen Raum – von Irland über Schottland bis hin zur Bretagne. Dabei treffen Dudelsack und Schalmeien, Flöten und Geige auf Gitarre, Bass und filigrane Percussion. Eigenkompositionen, Ausflüge in Richtung Jazz oder Funk sowie in den mittelalterlichen oder in den orientalischen Raum sind bei Myrddin ebenfalls erlaubt und macht die Musik des Ensembles so abwechslungsreich.

 Der Preis an der Abendkasse beträgt 12 Euro.

Fantasien zur Nacht (Kurzfilm): ONA






In 2009 filmed "ONA" ( 2009. 10', 35mm B/W), my first short film in 35mm
Not having yet completed its course of the movie festivals "ONA" has been selected in more than 100 festivals, exhibited in over 20 countries and has received 15 international awards. In addition it has been viewed in festivals of the stature of Clermont Ferrand or Cannes.
Shooting Place SITGES / TENERIFE - SPAIN
Original Shooting Format 35 MM
Main roles SILVIA MO, VICENTE AYALA, IRENE SANFIEL, JAVIER
MARTOS
Director & Writer PAU CAMARASA
Cinematographer HERMES MARCO
Edition ALEX LORA & PAU CAMARASA
Can find more information about it:
onathemovie.wordpress.com/
or
imdb.com/title/tt1543605/

Heute Abend in Trier: TUBULAR BELLS performed by A. Roberts & D. Holdsworth













10.05.2013  I  20:00/21:00 Uhr  /  Ehem. Reichsabteikirche St. Maximin Trier
Mike Oldfield's TUBULAR BELLS for two performed by A. Roberts & D. Holdsworth


Rund 40 Jahre nach dem Supererfolg TUBULAR BELLS von MIKE OLDFiELD haben die beiden Australier Daniel Holdsworth und Aidan Roberts Tubular Bells so arrangiert, dass das komplette Album nur von zwei Personen gespielt werden kann. 

Nächsten Mittwoch in Mannheim: Szenen aus Goethes Faust (Premiere)


Szenen aus Goethes Faust (konzertante Aufführung) von Robert Schumann

Premiere am 15. Mai, 19.30 Uhr, Opernhaus


Das Leben von Faust, der nach Unsterblichkeit zunächst in irdischem Wissen und Magie (Faust I), dann in größter Schönheit und Tatkraft (Faust II) strebt, spiegelt sich im Lebenswerk Goethes, der über 50 Jahre an seinem Faust arbeitete. 1831 vollendete er das Werk, nicht ohne kurz darauf erneut daran zu feilen. Ergriffen von der »sublimen Poesie« der zweiteiligen Tragödie hat auch Schumann fast ein Jahrzehnt mit dem Stoff gerungen. Das mystisch religiöse Finale »Fausts Verklärung« komponierte er 1844 als eigenständiges Werk. 1850 ergänzte er es um Kernfragmente aus dem ersten Teil sowie eine Kombination der Eingangsszene von Faust II mit den Szenen über seinen Fall und Tod und fügte 1853 die Ouvertüre hinzu, welche zu den letzten Werken Schumanns vor Ausbruch seiner geistigen Umnachtung zählt. Ursprünglich als Oper, dann als Oratorium geplant und schließlich unter die Beschreibung Szenen aus Goethes Faust gestellt, fand die Uraufführung posthum in Köln statt.
Ob beabsichtigte oder durch den Tod des Komponisten bedingte Fragmentierung – bei den Szenen aus Goethes Faust handelt es sich um ein heterogenes Werk, in dem die goetheschen Szenen wie kurze Erinnerungsbilder aufscheinen. Eine Einheit stellt die Musik her, die über harmonische und thematische Verbindungen aus der offenen Szenenreihung ein Drama mit tragischen und lyrischen Elementen macht. Von der düsteren Ouvertüre über die dramatische Szene im Dom zum verklärten Schluss spannt Schumann eine vielgestaltige musikalische Welt, die Elemente des Lieds, der Oper, des Oratoriums und der Kirchenmusik vereint, und schuf damit eines der Schlüsselwerke der Romantik.
Die Szenen aus Goethes Faust werden interpretiert von Solisten, dem Opernchor, Extra-Chor und Kinderchor des Nationaltheaters, die gemeinsam mit der Philharmonie Baden-Baden musizieren. Der traditionsreiche Klangkörper ist in dieser Spielzeit Gastorchester am Nationaltheater.


Musikalische Leitung Joseph Trafton – Chor Tilman Michael - Kinderchor Anke-Christine Kober – Dramaturgie Elena Garcia-Fernandez

Mit Katharina Göres/Eunju Kwon, Astrid Kessler/Cornelia Ptassek, Evelyn Krahe, Anne-Theresa Møller/Marie-Belle Sandis/Andrea Szántó; Thomas Berau/Lars Møller, Bryan Boyce, Szabolcs Brickner, Sung Ha/Marko Špehar u. a.

In Kooperation mit der Philharmonie Baden-Baden.

Dichterhain: normal null 100 von Hermann Mensing


normal null 100


der wasserhahn 
hatte lang in der wüste gelebt
er kannte sich nicht aus
in einem Land 
in dem jeder sich dreimal am tag duscht
und hatte noch nie gehört
dass beim duschen romane geschrieben wurden
aber vom durst wusste er einiges 
und so riet der dem begabten jungen 
zu großen tassen und einwegflaschen
zu rasensprengern und regenbögen
daraus sagte er 
ließe sich doch was machen 
was meinst du 
installiere eine fontäne 
das beruhigt 
wir könnten sie illuminieren 
dann hättest du muße 
das plätschern regt an schläfert ein je nachdem 
und romane schrieben sich dann wie von selbst

der junge blieb skeptisch 

er hatte zehn finger 
und jeder hatte eine andere idee
jeder fiel jedem ins wort
so dass schließlich die radikalste lösung erlösung brachte
er hackte sie ab
engagierte eine schreibkraft
die sehr begabt war und sprach nicht mit ihr
er schwieg so lange 
bis die schreibkraft beschloss 
selbst aufzuschreiben 
was sie mit dem durstigen jungen erlebte
und nannte das einen roman

(c) Hermann Mensing

Donnerstag, 9. Mai 2013

Wie war LA VOIX HUMAINE im Tanzhaus/Nationaltheater Mannheim?




Das Mannheimer Nationaltheater spielte diese Saison einige Male die besondere Monooper "La Voix humaine" von Francis Poulenc. "Die menschliche Stimme" ist eine Tragédie lyrique in einem Akt und geht auf einen Einakter von Jean Cocteau (1930) zurück. Sie wurde 1959 an der Pariser Opéra-Comique uraufgeführt. 

Gesehen habe ich die Vorstellung am 04.05.2013 im Tanzhaus, einer Außenstelle des Nationaltheaters in Mannheim-Käfertal, einem großen Raum, der der Inszenierung sehr viel Spielfläche zubilligen konnte. Die gesamte Handlung wurde auch auf ein großes weißes Dreieck projiziert, das absolut wichtige Telefonkabel war als Halteseil, Verbindungskabel und und als symbolischer Bedeutungsträger quer durch den Raum gespannt. Das Stück wird eröffnet mit der Frau, die sich am Telefonkabel festhält, und wie meine Sitznachbarin Annette H. bemerkte: Die doppelte Bedeutung von "hold the line, die Leitung wird gehalten" war so schon vorweggenommen. Außerhalb des weißen Dreiecks grenzten schwarze Dreiecke an: das Ungewisse, Dunkle, Leere ... Das Weiß scheint für die Unschuld, Reinheit der Liebe zu stehen, die die Frau empfindet und nicht mehr erwidert bekommt. Das Lebendig-Helle gegen das Dunkle-Tote. 

Die Mannheimer Inszenierung verzichtete auf die orchestrale Begleitung, wie im Original vorgesehen, zugunsten eines Klaviers. Die Handlung besteht aus gesungenen Telefonaten einer Frau mit ihrem Geliebten, der über die Vermittlung anruft und vorgibt, zu Hause zu sein, in Wahrheit aber in einer Kneipe mit Jazzmusik im Hintergrund telefoniert. "Man könnte meinen, es ist gar nicht dein Apparat ..." Man hört ihn nicht, erfährt nur durch ihre Antworten, um was es geht, was am anderen Ende der Leitung passiert. 

Die Beziehung der beiden ist bereits stark in Auflösung begriffen, der Mann hat sich getrennt und möchte nun offensichtlich wissen, wie sie sich fühlt, was sie macht, um ruhigen Gewissens am nächsten Tag mit seiner Geliebten nach Marseille fahren zu können. Das Telefonat wird mehrfach unterbrochen und über den Telefonist Joseph in der Vermittlung wieder verbunden. Die Abbrüche sind Zäsuren in ihrem Verhalten und wirken traumatisierend wie Peitschenhiebe, da sie eine wahnsinnige Angst hat, ihn zu verlieren, obwohl sie alles überspielt. Sie gerät in regelrechte Panik, ist außer sich, verzweifelt, schier verrückt geworden über die Trennung. Sie wird durch diese Panik in den letzten Winkel des Lebens, dem Übergang zum Dunklen getrieben, symbolisiert durch die Spitze des Dreiecks.
  
Zu Beginn spielt sie die Tapfere, die ihren Tagesablauf im Griff hat, aber schon das erste "Wenn wir unterbrochen werden, ruf mich zurück" zeigt, wie sehr sie abhängig von dem Mann ist. Sie entschuldigt sich für alles, erniedrigt sich, gibt nur sich die Schuld, will ihn zurückgewinnen durch größte Gefügigkeit, kann sich im Spiegel nicht mehr anschauen vor Scham über ihre Fehler und als Auslöser der Trennung. Das Telefon wird ihr immer mehr zu einer Waffe, die keine Spuren hinterlässt. Die Frau schildert ihm ihre unsäglichen Qualen, erzählt von einem Selbstmordversuch, bei dem sie nach der Einnahme von zwölf Schlaftabletten voller Angst, krank mit Fieber und einsam, kalt, sich schlecht fühlend erwachte, nicht allein sein konnte und angsterfüllt, dass etwas sie abhalten könnte, mit ihm zu telefonieren, den Arzt bestellen musste und ins Krankenhaus kam. Die Leidende schwört die guten gemeinsamen Zeiten noch einmal herauf, auch ihr Hund trauere, dass er nicht mehr käme und bei ihr bliebe. Sie berichtet auch von Wut, in der sie in einem außergewöhnlichen Kraftakt einen Stapel Fotografien zerriss. 

DIe Frau zeigt sich schockiert, als sie erfährt, dass er mit seiner neuen Geliebten in dasselbe Hotel gehen möchte wie mit ihr. "Wenn du mich anlügen würdest, nur um mich zu schonen, würde ich noch mehr Zärtlichkeit empfinden."

Marie Belle-Sandis spielte die Frau sehr, sehr beeindruckend und transportierte die Qualen dieses Telefonats äußerst eindringlich. Begleitet wurde sie absolut virtuos von Lorenzo die Toro am Klavier.

Im Original verabschiedet sich die Frau am Ende von ihrem Geliebten und erdrosselt sich mit dem Telefonkabel, von dem sie sagt: "Dieses Kabel ist das Letzte, was mich noch mit uns verbindet." Es nimmt tatsächlich auch die Rolle einer lebenspendenden Nabelschnur ein. In der Mannheimer Inszenierung von Sebastian Bauer bewegt sie ihren scheidenden Geliebten voller Liebe, getrost aufzulegen, weil sie ihn loslassen und ziehen lassen könne. Der Regisseur lässt die Frau am Ende am Kabel entlang in die Dunkelheit laufen und den Zuschauer im Ungewissen, was passiert. Ein Tod, wie auch immer geartet, das Ende einer tiefen, bereits sehr abhängigen Liebe.



Francis Jean Marcel Poulenc wurde am 7. Januar 1899 in Paris geboren und starb dort auch am 30. Januar 1963. Als französischer Pianist und Komponist wurde er stark von Igor Stravinsky und Maurice Chevalier beeinflusst und vom französischen Vaudeville ("Theater mit Gesang und Instrumentalbegleitung"). Poulenc gesellte sich nach dem Ersten Weltkrieg zu einer Gruppe junger Komponisten um Erik Satie und den Schriftsteller Jean Cocteau, genannt Les Six, die den Impressionismus zugunsten einer größeren Einfachheit und Klarheit ablehnten. Poulenc übernahm unter anderem Techniken der Dadaisten und ließ sich auch von populären Melodien beeinflussen. Er war ein hervorragender Pianist und mit den Dichtern des Montparnasse, darunter Guillaume Apollinaire und Paul Éluard befreundet. Dies führte zur Komposition zahlreicher Lieder zu deren Texten. Auch für den Bariton Pierre Bernac, den er 1926 kennenlernte und 25 Jahre lang (1934-59) als Pianist begleitete, schrieb er viele Lieder.

Morgen Früh um 0:05 Uhr: Der Sieger der Palma Ars Acustica (Klangkunst)


Freitag, 10.05.2013  I  0:05 Uhr  I  Klangkunst

Palma Ars Acustica

Das Preiswerk des i. EBU-Wettbewerbs für Radiokunst
Seit über 20 Jahren trifft sich die Ars Acustica Gruppe der European Broadcasting Union, um neue Entwicklungen der Radiokunst zu diskutieren und Produktionen auszutauschen. Bei ihrer diesjährigen Tagung in Köln wird die Gruppe erst­mals auch einen Preis vergeben: Die Palma Ars Acustica geht an die beste Ursendung aus den Reihen der EBU. Wir präsentieren das Preisträgerstück.

Hörspiel bei Dradio Kultur heute um 18:30 Uhr: Die Schwestern Jouet von Ilse Aichinger


09.05.2013  I  18:30 Uhr  I  Dradio Kultur  I  Hörspiel

Die Schwestern Jouet
Von Ilse Aichinger

Regie: Otto Düben
Mit: Jutta Lampe, Ruth Hausmeister,

Edda Seipel
Produktion: SDR 1986
Länge: 62 '10


Drei Frauen sitzen beieinander, reden und erfinden ihre eigene Welt - sie erfinden Küstenlinien, Wüsten, Kindergärten, Kannibalen und Giraffen. Rosalie, Anna und Josepha heißen die Schwes­tern Jouet. Eine der Schwestern scheint unter einer Art Erfin­dungszwang zu stehen. Doch nicht immer finden diese Erfin­dungen den Beifall der anderen. Sie entwickeln ein Eigenleben, scheinen die Frauen zu bedrohen. Vorwürfe werden laut, bis die Er­finderin die Schwestern wieder zurück in die Erinnerung schickt, die sie wiederum selbst erfindet. Haben die Schwestern nun wirk­lich existiert oder wurden sie bloß zum Trost gegen Finsternis und Alleinsein erfunden?

Ilse Aichinger, geboren 1921 in Wien, Schriftstellerin, lebt in Wien. Zuletzt: >Vor dem Verschwinden. Zu keiner Stunde< (DLF 2001).

Anschließend:
Ausschnitt aus der Inszenierung desselben Textes von 1969 mit Elisabeth Flickenschildt, Blondine Ebinger und Crete Mosheim, Regie: Ludwig Cremer
(WDR/BR/SDR/ORF)

Heute Abend in Frankfurt: Happy End mit Flaschenpfand – reich werden für Einsteiger


Do, 9. Mai 2013  I  20:00 – 22:00 Uhr  I  Die Schmiere - Seckbächer Gasse 4, 60311 Frankfurt am Main

Happy End mit Flaschenpfand – reich werden für Einsteiger


Die zur Zeit neueste Schmiere-Produktion. Nach den beiden erfolgreichen Programmen 'Die Party geht weiter-Boni für alle!' und 'Aufschwung in 3D - die nachhaltige Satire Show' präsentiert dieses Team wieder 20 nagelneue bissige und satirische Momentaufnahmen.
Kabarettistische Lebenshilfe pur - für den alltäglichen Wahnsinn gleich um die Ecke, aber auch auf den sieben Weltmeeren.

Auf der Bühne:
Gabriele Meyer, Effi B. Rolfs, Jochen Döring & Walter Jauernich.
Regie: Bernd Krieg 
Text: Bernd Krieg, Gabriele Meyer u.a.


Heute Abend im Staatstheater Darmstadt: Phaedra Backwards - griechische Mythologie ganz modern



Do, 09.05.2013  I  18:00 Uhr  |  Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus  |  Schauspiel

Phaedra Backwards

Marina Carr
Europäische Erstaufführung


Mit Phaedra Backwards dringt Marina Carr tief ins Geflecht der Mythen der griechischen Antike ein: Phaedra ist die zweite Ehefrau von Theseus und begehrt ihren Stiefsohn Hippolytos. Theseus hatte ihren Halbbruder Minotaurus, der halb Stier, halb Mensch war, in einem Labyrinth aufgespürt und getötet. Unterstützt wurde er dabei von Phaedras Schwester Ariadne. Das Ariadne dafür gegebene Eheversprechen brach Theseus jedoch. In Phaedra Backwards spiegelt das „Jetzt“ immer wieder das „Früher“. Die Tragödien der Vergangenheit wiederholen sich in der Gegenwart. Phaedra treibt einen Keil zwischen Vater und Sohn und so Hippolytos in den Selbstmord. Sie findet sich in ihrer Kindheit als Tochter des Königs Minos wieder und begegnet noch einmal ihren Geschwistern Ariadne und Minotaurus. Sie ist konfrontiert mit der Verantwortung für ihr Schicksal wie mit Theseus’ Schuld.


Die irische Dramatikerin Marina Carr zeichnet sich durch die Gestaltung komplexer Familiendramen aus. Dabei stellt sie immer wieder vielschichtige Frauenfiguren in den Mittelpunkt ihrer Stücke. „Diese Dinge geschehen nie, sind aber immer“, zitiert Carr den römischen Denker Sallust zum Mythos. Die Konflikte, von denen sie erzählt und die sie in einen zeitlosen Rahmen setzt, mussten durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch immer wieder verarbeitet werden.

Inszenierung Patricia Benecke
Bühne und Kostüme Gesine Kuhn
Video Christoph Otto

Heute Abend in Wiesbaden: Jelineks Faust II

Faust II steht auf Minderjährige

Donnerstag, den 09.05.2013  I  19.30 Uhr  I  Staatstheater Wiesbaden, Kleines Haus

FaustIn and out / Der Tragödie zweiter Teil


Von Elfriede Jelinek und Johann Wolfgang von Goethe
(Premiere am 26. April. 2013)

Mittwoch, den 22.05.2013, 19.30 Uhr
Freitag, den 31.05.2013, 19.30 Uhr

Aufführungsdauer: 2 Stunden 50 Minuten. Eine Pause.


Inszenierung Tilman Gersch
Bühne / Kostüme Henrike Engel
Dramaturgie Barbara Wendland
Musik Frank Rosenberger
Mit Rainer Kühn, Viola Pobitschka, Uwe Kraus, Franziska Beyer, Evelyn M. Faber, Magdalena Höfner, Sybille Weiser, Franziska Werner, Magdalena Wiedenhofer, Zygmunt Apostol, Wolfgang Böhm, Rajko Geith, Nils Kreutinger, Fabian Stromberger
Musiker Frank Rosenberger


 ‚Faust II‘
Das eingekerkerte Gretchen, ihr wirrer Gesang, die wenigen klaren Augenblicke, in denen sie ihr Schicksal begreift – so endet die Tragödie einer jungen Frau, die etwas erlebte, das man heute als Verführung Minderjähriger bezeichnen und streng bestrafen würde. Der Schuldige, ein gewisser Doktor Johann Faustus, geht unbehelligt seiner Wege, noch ganze fünf Akte lang. Er assistiert bei der Erfindung des Papiergeldes, betreibt wilden Mummenschanz, reist durch die Epochen, zeugt einen Sohn, betreibt ein großangelegtes Dammbauprojekt und wird schließlich an der Fortführung seiner Taten und Untaten nur durch den Tod gehindert.

In der vergangenen Spielzeit hat Tilman Gersch im Großen Haus ‚Faust. Der Tragödie erster Teil‘ inszeniert. Seine Auseinandersetzung mit diesem welthaltigen Stoff findet jetzt im Kleinen Haus eine unkonventionelle Fortführung. 

Menschliche Utopien und menschliche Abgrunde, das sind zentrale Aspekte in Johann Wolfgang von Goethes Monumentalwerk ‚Faust‘. Mit gewohnt spitzer Feder hat die österreichische Autorin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek nun einen Kommentar, ein ‚Sekundärdrama‘, geschrieben, das die Motive der größten klassischen Dichtung mit unserer Gegenwart verknüpft. In dem fast kabarettistisch anmutenden, hochartifiziellen Sprachkunstwerk wird bei Jelinek das geschändete Gretchen zum Sinnbild für die heutige Frau, die ihren Objektstatus längst überwunden glaubt und doch immer wieder in der Opferrolle landet, vom Vater in den Keller gesperrt, vom Chef wegen eines Bagatelldelikts auf die Straße gesetzt, vom eigenen Anspruch an sich selbst zermürbt und zerrieben. Die Utopie der befreiten Frau (und des befreiten Menschen an sich) wird von den Gesetzen des Kapitalismus unerbittlich zugrundegerichtet, das beklagen Elfriede Jelineks FaustInnen und GeistInnen mit Nachdruck und Humor. Der Zuschauer wird mit Texten und Szenen aus Johann Wolfgang von Goethes ‚Faust. Der Tragödie zweiter Teil‘ konfrontiert, die auch als hochaktuelle Kritik am kapitalistischen System verstanden werden können, und der Frage, ob nicht doch noch was zu retten ist.