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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 16. Mai 2013

Premiere vom Prinz von Homburg (Kleist) in Karlsruhe


16. Mai 2013  I  20 Uhr  I  Badisches Staatstheater Karlsruhe, Kleines Haus 

PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
PREMIERE

Ein Schauspiel von Heinrich von Kleist


Die Legende um den Prinzen Friedrich von Hessen-Homburg, dessen übereiltes Handeln in der Schlacht der Brandenburger gegen die Schweden bei Fehrbellin 1675 entscheidend zum Sieg beigetragen haben soll, inspirierte Kleist 1810 zu seinem letzten Schauspiel. Es erzählt das Drama eines jungen Offiziers, der traumbenommen einen Befehl überhört, diesen in der Folge missachtet, eigenmächtig voranstürmt, den Sieg in der Schlacht erringt – und vom Kurfürsten zum Tode verurteilt wird. Als Repräsentant des Systems prüft der Kurfürst Homburg, indem er ihm seine Begnadigung in Aussicht stellt, sollte er das Urteil für ungerecht erklären können. Doch der Prinz überwindet seine Angst vor dem Tod und unterwirft sich dem Schuldspruch. Er will das Gesetz, das er verletzt hat, „durch einen freien Tod verherrlichen“ – und handelt doch unfrei. Während der Träumer sich also der Ordnung fügt, kämpft Natalie, die Nichte des Kurfürsten, um Homburgs Leben, um ihre Liebe und den Anspruch auf persönliches Glück. Für Kleist blieb der Versuch, den Widerspruch von Gesetz und Gefühl zu überwinden, zeitlebens Utopie. Abhängigkeit von autoritären Zwängen und strenge Erziehung stehen der Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung entgegen.
Martin Nimz inszenierte u. a. am Schauspiel Frankfurt und Staatsschauspiel Dresden. In Karlsruhe brachte er 2011/12 Herzog Theodor von Gothland und Jakob der Lügner auf die Bühne.

REGIE Martin Nimz BÜHNE Julia Scholz / Martin Nimz MITARBEIT BÜHNE Manuel Kolip KOSTÜME Ricarda Knödler MUSIK Benedikt Brachtel DRAMATURGIE Nina Steinhilber


Heute Abend in Karlsruhe: Autorika Wortgefecht

16. Mai 2013  I  20 bis 22 Uhr  I  Karlsruhe Infopavillon

Autorika Wortgefecht

Bild
Literatur Slam



Nach zwei begeisternden AUTORiKA-Wortgefechten im letzten Jahr, gibt es am 16. Mai eine Neuauflage des spannenden und kreativen Wettkampfes um Literatur und Literaten. Ab 20:00 Uhr begeben sich u.a. Andrea Bayer, Barbara Johanna Heller, Rolf Thum und Andreas Frey in die Lesearena, die diesmal im ?K Punkt? eingerichtet wird. Es ist also spannend, wer am Ende der neue WORTGEFECHT-Meister wird.
Der Eintritt 5,00 €

Heute Abend in Karlsruhe: Der Gott des Gemetzels



16. Mai 2013  I  20 Uhr  I  Festsaal, Studentenhaus / Universität Karlsruhe (TH)
Der Gott des Gemetzels

Regie: Veriko Modebadze

Der Anwalt Alain und seine Frau Annette sind bestürzt darüber, dass ihr Sohn Ferdinand dem gleichaltrigen Bruno, dem Sohn von Michel und Véronique, bei einem Streit zwei Vorderzähne ausgeschlagen hat. Aber für alles gibt es eine Lösung, und so trifft man sich, um den Konflikt wie zivilisierte Menschen in einer sachlichen Aussprache aus der Welt zu schaffen.

Doch schon bald läuft das friedfertige Treffen gehörig aus dem Ruder, denn nach und nach kommen die Leichen aus den Kellern der Protagonisten ans Licht. Als neben Kuchen und Kaffee auch noch Whisky serviert wird, eskaliert schließlich die Situation.

Die zeitgenössische, französische Autorin Yasmina Reza ist bekannt für ihre Komödien mit sprachlicher Vielseitigkeit und einem extra Schuss Humor. Ihre Beliebtheit auf deutschen Bühnen ist mehr als spürbar. Allein zwischen 2006 und 2008 wurde das Viermannstück „Der Gott des Gemetzels“, das 2006 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde, auf mehr als 60 deutschsprachigen Bühnen inszeniert und gehört damit zu den erfolgreichsten Theaterstücken der letzten Jahrzehnte.

Wie war's bei ALLEGRETTO KABARETTO, Detlev Schönauer meets Klassik?



Am Mittwoch, dem 08. Mai 2013 präsentierte Neunkirchen/Saar "Allegretto Kabaretto" in der Neuen Gebläsehalle. Ein Programm von Detlev Schönauer und dem Orchestre Symphonique SaarLorraine ganz nach dem Motto " Kabarett meets Klassik". Das Programm soll dazu beitragen, die allgemeine Schwellenangst vor der ernsten Muse etwas abzumildern. Und es rentiert sich wirklich nur für Zuschauer, die genau das interessiert, Klassik mal lustig erklärt zu bekommen, oder die wissen wollen, was Detlev Schönauer da ausgeheckt hat. Ca. 350 Zuschauer waren da, um ihn mal "ernst" zu erleben.

So ernst war er natürlich nicht, sondern wie immer gut gelaunt, aber nicht gerade kabarettistisch mit spitzer Zunge, quasi ohne Waffenschein, wie bei anderen Zeitgenossen. Es wurde nicht scharf geschossen, sondern sanft geulkt. Über was? Wir kennen ja seine Rundumschläge, die Pfälzer kommen ganz schlecht weg, nicht nur dass sie generell nur die zweite Geige spielen, sondern auch sonst die A-Karte gezogen haben, weil sie eben vom lieben Herrgott seiner Meinung nach intellektuell nicht so reich ausgestattet sind wie die Saarländer. Das ist eben auch ihre Rolle im Orchester: unwichtig! Dann das Aufstöhnen, dass an diesem Tag natürlich auch Saarbrücken von den Franzosen überrannt wurde, weil sie ja zu den allseits beliebten Supermärkten der Preiswertklasse strömten. Wo wir die Verlierer sein sollen, trumpft der Nachbar mit Pkw-Masse auf - soweit ist es gekommen an diesem französischen Feiertag. Die Klischees werden ordentlich bemüht, der Bürger dankt es, denn da kann man einfach mal über manches herziehen.

Aber was ist mit dem ernsten Teil? Detlev Schönauer zeigt seine klassische Bildung und Musikalität, erklärt nicht nur in humorvollem Saarland-Schnodderton die Zusammensetzung des klassischen Sinfonieorchesters, sondern auch die Instrumente, die Geigen, Bratschen, Violoncellos (übrigens, es hätte sich ein Pfälzer beim Versuch ein Cello wie eine Geige zu spielen mit dem Cellostachel - dem Standstab des Cellos - erstochen) und in diesem Orchester ein selbstgebauter Kontrabass, ferner Holz- und Blechblasinstrumente. Einige Instrumente oder deren Mundstücke wurden in seine Vorführung miteinbezogen.



Das Orchester spielte schön mit bei der humorvollen Reise durch die Musikbildung und interpretierte ohne auffällige Höhepunkte eine Ouvertüre von Otto Nicolai, die Sinfonie Nr. 35 für Orchester D-Dur "Haffner-Symphonie" von Mozart und schließlich "es Carmen" von Bizet für Orchester und einen Dummschwätzer, womit der saarländische Kabarettist aus "Jacques' Bistro" keinen Pfälzer meinte ... :-)  Aber es zeigte auch keine großen Anstalten mehr zu tun als Musik zu spielen. Detlev Schönauer thronte in Opas Sessel am Bühnenrand und erklärte dem werten Publikum auf Umgangssprachlich im Dialekt das Geschehen um die heißblütige, raufwütige nymphomane Angehörige der ethnischen Minderheit Sinti und Roma, wie man das heute ausdrücken soll, ohne liebestolle rassige Zigeunerin zu sagen. Sie jobbte als 400-Euro-Kraft im Nebenjob bei einem Schmuggler, den Rest verdiente sie als Arbeiterin und Flittchen. Wegen einer Rauferei mit Körperverletzung landete sie im Knast und wurde wieder befreit, am Ende starb sie durch den rasend eifersüchtig gewordenen José durch einen Messerstich ins Herz. Der Herr, Don José, muss ins Kittchen, der Rivale und Torero Escamillo geht leer aus. Den Abschluss bildete dann auch das fulminante Lied vom Torero, das irrtümlicherweise für das Lied von der Schwiegermutter gehalten würde. 

Inhalt von Carmen:

Die Arbeiterinnen der Zigarettenfabrik von Sevilla haben Pause. Sie flanieren auf der Straße und umgarnen die Soldaten, die hier stationiert sind. Die Zigeunerin Carmen, eine der Arbeiterinnen, hat es auf den jungen, hübschen, aber unerfahrenen Soldaten José abgesehen.
Kurze Zeit später flammt unter den Mädchen ein Streit auf; Carmen verletzt eine Kollegin mit einem Messer. Ausgerechnet José muss sie verhaften. Sie überredet ihn, sie laufen zu lassen. Daraufhin wird er selbst verhaftet.
Einige Tage später wartet Carmen in einem Schmugglerversteck auf die Rückkehr von José. Endlich kommt er, die beiden sind glücklich, bis der Zapfenstreich ertönt. Der pflichtbewusste José muss in die Kaserne zurück. Darüber ist Carmen empört, sie wirft ihm vor, daß er sie nicht wirklich liebt, wenn ihm jetzt seine Pflicht wichtiger ist. In diesem Moment erscheint Joses Vorgesetzter und macht Carmen schöne Augen. Rasend vor Eifersucht verletzt José ihn mit seinem Schwert.
Nun muss José fliehen und sich verstecken. Er findet bei den Schmugglern und Zigeunern Unterschlupf. Jetzt, da José bei ihr ist, verliert Carmen das Interesse an ihm. Ihr war es nur um die Eroberung gegangen. Sie wendet sich dem strahlenden Torero Escamillo zu. Der abgewiesene José schwört Rache.
Vor der Arena zu Sevilla. Carmen will zum Stierkampf. Auf dem Weg dorthin taucht José auf und gesteht ihr noch einmal seine Liebe. Sie aber verlacht ihn nur. Rasend vor Wut ersticht José die Zigeunerin und bricht dann über ihr zusammen. 

Dichterhain: UND DANN KAMST DU von Ute Annemarie Schuster


(c) Gabriele Springer

Und dann kamst du

Und dann kamst du
hast mich an die Hand genommen,
mir gezeigt, dass es immer noch Märchen gibt,
Märchen, die ganz anders sind als damals,
Märchen, die sich erfüllen können.

Und dann kamst du,
hast mich mit deiner liebevollen Art sanft aufgeweckt,
mir gezeigt, dass es immer noch Männer gibt,
Männer, die ganz anders sind als damals
Männer, die Wünsche erfüllen können.

Und dann kamst du,
hast mich in deine Arme genommen,
mir gezeigt, dass Liebe nicht nur ein Wort ist,
ein Wort, welches man gedankenlos in die Welt hinausschreit,
hinausschreit, einfach so, nur um all seine Wünsche erfüllt zu bekommen.

Und dann bist du geblieben,
hast mein Leben mit Sonne gefüllt,
mir den Glauben an die Liebe zurückgegeben,
zurückgegeben, was schlafend im Vergangenheitskübel lag,
dort lag, aus Selbstschutz und Angst noch einmal zu verlieren.

© Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria, 4.12.2012

Mittwoch, 15. Mai 2013

John Cage: Concerto for Prepared Piano and Chamber Orchestra (1950/1951)





John Cage (1912-1992): Concerto for Prepared Piano and Chamber Orchestra (1950/1951) -- Giancarlo Simonacci, prepared piano -- Orchestra V. Galilei diretta da Nicola Paszkowski

I. First part
II. Second part
III. Third part

Heute Abend in Dradio Kultur: Ich verfluche den Fluss der Zeit von Per Petterson



15.05.2013  I  21:33 Uhr  I  Dradio Kultur, Hörspiel

Ich verfluche den Fluss der Zeit
Von Per Petterson

Aus dem Norwegischen von:
Ina Kronenberger

Bearbeitung und Regie: Götz Fritsch
Mit: Ernst Jacobi, Jens Wawrczeck,

Marios Gavrilis, Tina Engel u.a.
Ton: Roland Grosch
Produktion: HR/DKultur 2011 

Länge: 54' 57

Ein Leben lang hatte die Mutter, eine starke Raucherin, sich vor Lungenkrebs gefürchtet. Nun lautet die Diagnose Magenkrebs. "Was für eine Zeitverschwen­dung". Sie beschließt, noch ein­mal ins heimatliche Jütland zu reisen, allein. Doch ihr 37-jähriger Sohn Arvid begleitet sie. Er steckt selbst in der Krise, steht kurz vor der Scheidung. Das Studium hatte der Kommunist Arvid da­mals abgebrochen, um in einer Fabrik zu arbeiten. Als Fließ­bandarbeiterin hatte die Mutter auf den Erfolg ihres Sohnes ge­hofft. Doch er bleibt das Sorgen­kind. Angst vor dem Sterben hat die Mutter nicht, aber sie will "verdammt noch mal noch nicht jetzt sterben." Der "Fluss der Zeit", wie Mao es formulierte, ist unaufhaltsam und grausam.

Per Petterson, geboren 1952 in Oslo, arbeitete als Buchhändler, Literaturkritiker und Übersetzer, ehe er sich als Schriftsteller etablierte. Sein Roman "Ich ver­fluche den Fluss der Zeit" erhielt 2009 den norwegischen Brage-Preis und den Literaturpreis des Nordischen Rates.

Heute: Tag der Kriegsdienstverweigerer



Tag der Kriegsdienstverweigerer
15. Mai 2013

Der internationale Tag der Kriegsdienstverweigerer ist ein Aktionstag, der Ende der 1990er-Jahre eingeführt wurde und jährlich am 15. Mai stattfindet. Kriegsdienstverweigerung ist die individuelle Entscheidung einer Person, nicht am Kriegsdienst eines Staates teilzunehmen. Seit Menschen gegen ihren Willen zu Militärdiensten und Krieg gezwungen werden, gibt es Kriegsdienstverweigerung, die lange Zeit nur durch Desertion möglich war. Erst seit der europäischen Aufklärung wurde es denkbar, die Nichtteilnahme an Kriegsdiensten als ein Recht zu betrachten.

Dennoch fanden blutige Verfolgungen und Unterdrückungen von Kriegsdienstverweigerern statt, man denke nur an ihre Ermordung im Nazi-Terrorregime, gemeinsam mit psychisch erkrankten Kriegsgeschädigten und Deserteuren, gerade aus dem 1. Weltkrieg. Die unglaublich menschenverachtende aktive Sterbehilfe lief unter der Bezeichnung Aktion T4 und brachte Hunderttausende von psychisch bzw. geistig Kranken oder anderen Betroffenen (Rasse, Überzeugung, politische Anschauung) allein in Krankenhäusern oder Psychiatrien um. Von Erschießungen und Hinrichtungen in Lagern ganz zu schweigen. Ähnliches im grausamen Stalinregime. Je kriegswütiger ein Staat desto geringer die Toleranz gegenüber Verweigerern. Auch die USA lässt heute noch dieses Recht nicht ungebremst zu.

Seit 1945 wird es in immer mehr Staaten als allgemeines Menschenrecht anerkannt, das in vielen demokratischen Rechtsstaaten gesetzlich geschützt und einklagbar ist. 1987 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) das Recht zur Verweigerung des Kriegsdienstes als internationales Menschenrecht an. Seither kämpft die UN-Menschenrechtskommission um seine überprüfbare Anwendung und rechtsstaatliche Geltung, die in vielen Mitgliedsstaaten der UN nicht gewährleistet ist.
Wer vor Auflösung der Wehrpflicht weder verweigerte
noch zur Bundeswehr ging trotz Einberufung konnte von den Feldjägern abgeholt werden.

In Deutschland ist die Kriegsdienstverweigerung ein Grundrecht im Rahmen der Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit. Die Bundesrepublik Deutschland war der erste Staat der Welt, der diesem Recht Verfassungsrang einräumte. Dieses erhielt rechtlich, historisch und sachlogisch Vorrang gegenüber einer künftigen militärischen Landesverteidigung. Auch eine Zwangsrekrutierung von Deutschen durch die Alliierten sollte damit ausgeschlossen oder erschwert werden.

Heute Abend: DER MENSCHENFEIND von Molière


Foto: Florian Merdes
15.05.2013   I   19:00 Uhr  I  Nationaltheater Mannheim, Schauspielhaus

Der Menschenfeind
Komödie

Molière

Inszenierung Cilli Drexel
Bühne Thimo Plath
Kostüme Nico Zielke
Musik Till Rölle
Dramaturgie Ingoh Brux

In einer Gesellschaft des Scheins haben es die Ehrlichen schwer: Der Adelige Alceste will unbedingte Wahrhaftigkeit. Sich zu verbiegen ist ihm ein Graus, Höflichkeit bedeutet ihm nichts als Heuchelei. Damit macht sich Alceste schnell Feinde. Selbst seine Geliebte Célimène bevorzugt die kleinen Flirts und Komplimente anderer Männer gegenüber Alcestes griesgrämigen Treueschwüren. 
Als ein Brief auftaucht, in dem sie ihre diversen Liebhaber verspottet, und sich diese daraufhin von ihr abwenden, sieht Alceste seine Chance gekommen, seine Grundsätze vor aller Welt unter Beweis zu stellen. Er will trotz des Skandals zu ihr stehen und fordert sie auf, mit ihm zusammen die Gesellschaft am Hofe hinter sich zu lassen. Doch Célimène lehnt dankend ab. Alceste muss sich entscheiden, ob er bleibt oder in die selbstgewählte Verbannung geht. Wie Molière selbst, der ebenfalls Günstling am Hofe Ludwig des XIV. war, ist Alceste ein Außenseiter. Seiner Gesinnung nach ein bürgerlicher Liberaler, seinem Stand nach ein Adeliger, ist er in seiner Zeit heimatlos. Seine Ablehnung der Menschen um ihn herum ist keine Misantropie, sondern das Verzweifeln an den eigenen Ansprüchen. „Unrecht oder Recht, es gibt kein Drittes“, lautet sein Credo, an dem der fortwährend scheitert. Denn, wie sein einziger Freund ihm rät, „Die eigene Zeit, soll man nicht trotzig meistern. / Weltverbesserung das ist ein Ziel, / für das nur Tore sich begeistern.“


Molières Komödie Der Menschenfeind inszeniert die Hausregisseurin Cilli Drexel.


Heute Abend in Mannheim: Vortrag über jüdische Flüchtlinge in Shanghai


Rund 30.000 Juden aus Europa überlebten während des Zweiten Weltkriegs in Shanghai.
Das dortige Museum für jüdische Flüchtlinge erinnert an diese Zeit.
15. Mai 2013  I  19:00 Uhr  I  Luisenpark Mannheim, Chinesisches Teehaus, Theodor-Heuss-Anlage 2, 68165 Mannheim                   

Flucht nach Shanghai
Filmvortrag


2000 Juden aus Deutschland und Österreich konnten Ende der dreißiger Jahre ihr Leben nur durch eine Flucht nach China retten. In Shanghai fanden Sie Zuflucht - der einzige Ort, der kein Einresevisum forderte. Unter den jüdischen Emigranten war Horst Eisfelder, ein junger Mann aus Berlin. Gemeinsam mit dem langjährigen China-Korrespondenten des ZDF, Dietmar Schulz, ist er nach Shanghai zurückgekehrt und trifft im jüdischen Stadtviertel Hongkou alte Chinesen, die sich an die Juden aus Europa erinnern können. 

Heute und morgen Abend in Kaiserslautern: DIE UNTIERE


Mi, 15.05.2013 l Do, 16.05.2013 l 20:00 UHR l Lautrer Wirtshaus, Kaiserslautern
VVK 19,00 € // AK 21,00 €
 
Die Untiere "Da lacht man scharf" (ausverkauft, nur noch im Privathandel)


“Die Untiere und ihre Freunde”  präsentieren ihre bissige Kabarett Show “Da lacht man scharf” mit Ihrem Gast Helene Mierscheid. Nach ihren fulminanten Erfolgen mit den, seit 2010 immer ausverkauften Revuen und monatlichen Kabarett-Abenden “Da lacht das Schaf” kommen sie nun, jetzt noch bissiger und noch schärfer, mit ihrer modifizierten Show “Da lacht man scharf!”.

 Themen: Kommunalpolitisches, Überregionales, Internationales und natürlich auch Zwischenmenschliches! Jeden Monat neue Texte, neue Lieder, neue Gäste!
“Die Rheinpfalz” schreibt: „Das ist Satire, für die sie eigentlich einen Waffenschein bräuchten!”
 

Special Guest: Helene Mierscheid

Feuer frei für „Da lacht man scharf!“

DIE BESCHWIPSTE FRISEUSE von Karin Michaeli




Die beschwipste Friseuse

Eine kleine Weihnachtsfeier hinter den Kulissen eines Friseursalons und seine unausweichlichen Folgen...


Es war mal wieder so weit - die Frisur lag nicht mehr so richtig und ein Haarschnitt ließ sich nicht mehr länger hinauszögern.

Jeder Gang zum Friseur ist immer wieder ein Angang - ähnlich schlimm wie zum Zahnarzt. Nie weiß ich, wie es ausgeht. Lebenserfahrung spielt auch hier eine große Rolle. Vom schnellem Haarewaschen nach Behandlung bis zu Nachschnitt und sich bloß nicht im Schaufenster ansehen kenne ich alle Nachwehen eines Friseurbesuchs.

Hoffnungsvoll begebe ich mich in einen Salon und werde von der freundlichen Friseuse zum Waschtisch geführt. Nach Haarewaschen bittet sie mich, einen Moment zu warten. Nach Rückkehr nehme ich eine starke Alkoholfahne aus dem Mund der freundlichen Dame war und denke: "Das kann ja wohl nicht wahr sein." Nun höre ich auch schon Kichern aus dem privaten Bereich hinter dem Vorhang und das Klingen von Gläsern und unschwer ist zu erkennen, das hier schwer gefeiert wird.

Was soll ich tun ? Die freundliche Friseuse schwankt ein wenig und meint: "Am besten sch-sch-schneide ich das G-Ganze auf eine - hicks - Länge - das ist sich immer noch am schönsten".

Nun haben mich ja schon viele nüchterne Friseusen sehr enttäuscht und ich dachte mir mutig: "Na, mal sehen, was eine betrunkene Friseuse leistet. Schlimmer, als ich es schon so oft erlebt habe, kann es ja auch nicht werden...".

Ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie es normalerweise in einem Friseursalon duften kann nach feinen Ingredienzen der Schönheit - bemüht, diese schreckliche Alkoholfahne im Geiste weit weg zu transportieren in irgendeine Champagnerbar.

So in Trance versetzt, öffnete ich die Augen erst wieder, als sie den Föhn beiseite gelegt hatte - und sah .... ein Wunder !!!

Niemals in meinem Leben hatte mir jemand die Haare so schön geschnitten. Ja, ich hatte die Haare schön, so schön, das ich mir sofort danach Passfotos machen ließ, die jeden Grenzbeamten in höchstes Erstaunen setzen würden - so gut sah ich darauf aus.

Monate später suchte ich verzweifelt diesen Salon der fröhlichen Friseurschwestern - und fand ihn nicht mehr. Er ist und bleibt verschwunden und mit ihm die begnadete Meisterin der Schere.
Dort, wo ich dereinst meine Schönheit wiederfand, steht heute ein Feinkostgeschäft und niemand konnte mir sagen, ob der Salon woanders aufgemacht hat.

Ja, ich denke noch oft an sie, und jedesmal wenn ich zum Friseur gehe mit einem kleinen Piccolo, mit der Bitte, ihn vor der Behandlung zu leeren und alle Haare auf eine Länge zu schneiden, werde ich enttäuscht.

Zum einen nehmen sie den Piccolo entgegen mit den Worten, der würde auch nach Feierabend noch schmecken und alle Haare auf eine Länge schneiden, wäre langweilig und sie hätten bessere Ideen für mein Styling. Aber es kommt nie hin.

So endet diese Geschichte denn eher traurig für mich. Ich bin heute noch auf der Suche nach der verlorenen beschwipsten Friseuse ...

Dienstag, 14. Mai 2013

Walter's Kurzfilmtipps: Le papillon fantastique von Georges Méliès






Le papillon fantastique
Georges Méliès, 1909
ausgesucht von Walter Brusius

Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und Autor. Mehr Informationen.


 

Georges Méliès, Zauberer von Beruf, beschloss nach der Entdeckung der Kinematographie ein Regisseur zu werden. Auch wenn seine ersten Kurzfilme nur Imitationen der Filme der Gebrüder Lumière waren, begann Méliès nach der Eröffnung seines Studios de Montreuil wirklich einzigartige Filme zu realisieren.

Wie so oft in seinen Kurzfilmen spielten Méliès und seine Frau die Hauptrollen. Mit einfachsten Mitteln realisierte er über 500
Filme. Nach dem ersten Weltkrieg war die Zeit seines Kinos vorbei. Seine Geschichte wird im Kinofilm "Hugo Cabret" von Martin Scorsese thematisiert.


Meine Besprechung:

http://viereggtext.blogspot.de/2012/10/dvd-hugo-cabret-von-martin-scorsese.html

Morgen Früh um 0:05 Uhr bei Dradio Kultur: Über die Uneigentlichkeit und Unheimlichkeit des Sprechens




15.05.2013  I  0:05 Uhr  I  Dradio Kultur, Feature (Ursendung)
Die zweite Stimme
Über die Uneigentlichkeit und Unheimlichkeit des Sprechens

Wie Künstler die Stimme imaginieren
Von Inke Arns und Inga Kottkamp

Regie: die Autoren 
Ton: N. N.
Produktion: DKultur 2013
Länge: ca. 54'30


Sie rufen bis zur Erschöpfung. Sie lösen sich von Urheber und Quelle. Sie stammen von Toten, die mit Lebenden im Duett singen. Der Mensch klingt wie eine Maschine, Barbie wie Ken, der Bordcomputer wie ein sanfter Freund. Stimmen, die von Künst­lern inszeniert und imaginiert sind, machen nicht nur das Fremde im Vertrauten, das Monströse im Alltäglichen hör­bar, sie werfen auch immer wie­der die Frage auf: Wer spricht da eigentlich?
Das Feature entsteht im Zu­sammenhang mit der Ausstellung "His Master's Voice: Von Stimme und Sprache" im Hartware MedienKunstVerein Dortmund.

Inke Arns, geboren 1968 in Bonn, Kuratorin und Autorin, ist künst­lerische Leiterin des Hartware Medien­KunstVerein (HMKV) in Dortmund. Sie lebt in Berlin und Dortmund.
Ingo Kottkamp, geboren 1972 in Baden-Baden, Hörfunkautor und Regisseur, Featureredakteur bei Deutschlandradio Kultur.

Heute Abend in Kaiserslautern: DER DIENER ZWEIER HERREN

14.05.2013  I  19:30 Uhr  I  Pfalztheater, Großes Haus

Der Diener zweier Herren
Komödie von Carlo Goldoni

Premiere 04.05.2013


Der junge Turiner Edelmann Florindo Aretusi ist nach Venedig geflohen, weil er zu unrecht beschuldigt wurde, Federigo Rasponi, den Bruder seiner Geliebten Beatrice, im Duell getötet zu haben. Beatrice gibt jedoch nicht so leicht auf. Als Mann verkleidet und unter dem Namen ihres toten Bruders reist sie ihrem Liebsten hinterher und steigt mit ihrem Diener Truffaldino zufällig im selben Gasthaus ab, in dem auch Florindo untergekommen ist. Ein Zusammentreffen der Liebenden gestaltet sich jedoch schwierig. Truffaldino, der von dem Liebesverhältnis der beiden nichts ahnt, sieht sich nämlich schlecht bezahlt und will sich endlich einmal wieder richtig satt essen. Daher sucht er sich kurz entschlossen einen zweiten Arbeitgeber, Florindo, dem er sein bestehendes Arbeitsverhältnis einfach verschweigt. Damit seine Doppeldienerschaft nicht aufgedeckt wird und er beide Geldquellen am Leben erhalten kann, muss Truffaldino eine Begegnung seiner beiden Herren nach Möglichkeit verhindern. Mit Schwindeleien und halsbrecherischen Kapriolen versucht er, sein Doppelspiel aufrecht zu erhalten und verwickelt sich dabei in die haarsträubendsten Situationen. Mit großer Gewandtheit und artistischem Geschick gelingt es Truffaldino immer wieder, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Bis am Ende doch noch die Wahrheit ans Licht kommt. Aber wird es dem liebenswerten Diener gelingen, ungestraft aus diesen Verwirrungen herauszukommen und obendrein noch das Herz der reizenden Smeraldina zu gewinnen? Carlo Goldoni, 1707 in Venedig geboren, schrieb über 200 Theaterstücke. Sein 1743 entstandenes Stück „Der Diener zweier Herren“ ist eine der beliebtesten und erfolgreichsten Komödien der Weltliteratur.

Inszenierung Harald Demmer
Bühne Thomas Dörfler
Kostüme Karin Fritz
Dramaturgie Andrea Wittstock

Wie war's bei "Così fan tutte" im Pfalztheater Kaiserslautern


v. l.: Melanie Lang (Dorabella), 
Adelheid Fink (Fiordiligi)
Wer ist jetzt untreuer, Männer oder Frauen? Mozart hatte 1790 diese Frage gestellt und in seiner Oper "Così fan tutte o sia La scuola degli amanti (it. „So machen es alle (Frauen) oder Die Schule der Liebenden")", geschrieben für die Karnevalssaison, ein lustiges Verwirrspiel inszeniert, das jedoch die Gemüter erhitzte und auch beunruhigte.

Die ehrbaren Frauen einfach nur Flittchen, die nicht treu sein können? Jedenfalls war es wohl noch ratsamer die Frauen anzuprangern, als die Männer als Träger der Politik, Gesellschaft, Kultur und Religion so einfach zu verunglimpfen. Was jeder ahnte, aber nicht darüber sprach, Mozart brachte es auf die Bühne. Fremdgehen ist so leicht möglich wie vieles andere auch. Gerade Frauen sollte man nicht vertrauen, denn "So machen es alle", wie der Titel ja schon sagt. Ein Spur sexistisch würden wir heute sagen. Seine Musik kam an, das Thema wurde lange Zeit jedoch als anstößig, frivol, albern abgetan, Beethoven und Wagner äußerten sich ablehnend. So wurde die Oper im Laufe der Zeit immer wieder geändert, die Personen, das Geschehen entschärft, die Hochzeit im Spiel verändert etc. Tanja Hermann, die Dramaturgin Konzert, Ballett und Musiktheater, klärte dazu detailliert im Vorgespräch auf.

Die Aktualität ist ungebrochen, heute geht man gelassener, unbesorgter und wohl auch weniger  berührt an die Thematik ran und sie ist gerade auf der Bühne weiterentwickelt. Es fehlt jedoch nichts an der Brisanz des Betrügens, der Leidenschaft, der Gram und des Leidens, wenn es passiert und die Betroffenheit vorliegt.

Daniel Böhm (Guglielmo), Daniel Kim (Ferrando),
sitzend: Alexis Wagner (Don Alfonso)

Die Oper in zwei Akten in Kaiserslautern, besucht im Pfalztheater am 05.05.2013, beginnt auch zunächst wie ein modernes Bühnenstück von Botho Strauß, wo die Figuren etwas verloren und unvermittelt auftauchen. Die Damen schwärmen von ihren Männern, man muss ihnen zugutehalten, dass sie ihnen auch lange und widerstandsfähig treu bleiben, bevor sie sich erweichen lassen. Fiordiligi schwärmt von ihrem Verlobten Guglielmo, er sei so gut aussehend, draufgängerisch und liebevoll, Dorabella von ihrem Ferrando, wie er so bedrohlich und verführerisch ist. Aber hier wird schon was klar: Der Regisseur lässt sie die Bilder tauschen. Ach, was hat das wohl zu bedeuten? :-)

Warum kommt es überhaupt zur Prüfung der Damen, die noch nichts ausgefressen haben? Alles wegen einer Wette. Don Alfonso (seriös verführerisch: Alexis Wagner) ist schuld. Er, der Erfahrene, lässt sich nichts mehr vormachen, er wettet, dass beide Frauen fallen werden, wenn es drum ginge. Die Verlobten halten dagegen. Mit einem Trick lässt er Ferrando (leidenschaftlich: Daniel Kim) und Guglielmo (verliebt und aufbrausend: Daniel Böhm) auf Geheiß des Königs in den Krieg ziehen und als fremde Soldaten, die die Frau des Freundes auf Herz und Nieren testen sollen, zurückkehren. Die Bärte als Triumph der Männlichkeit verstecken die beiden, sollen sie zu Siegern machen, ganz abgesehen davon, dass die Glaubwürdigkeit des Geschehens etwas schwach ist, wieso sollten die Schwestern nicht den Freund der anderen wegen eines Bartes leicht erkennen können? Aber das ist die künstlerische Freiheit der Opernkomponisten.

Das Dienstmädchen Despina (schwer berechnend: Monika Hügel oder Arlette Meißner) hier noch ganz die Beschützerin, warnt vor den Soldaten, die nie treu sind: "unverbesserliches, schändliches Geschlecht!". Der erste Verführungsversuch wird vehement abgewehrt. Hier klingt schon klar mit, dass Männer keinerlei Ehr in Liebesdingen haben. Sie sollen ja auch die Freundin des anderen verführen, allein schon durch diese Tat machen sie sich zu Betrügern an ihrer Liebe. Beim zweiten Versuch mimen sie die total Verliebten, die sich wegen ihrem Liebeskummer umbringen müssten, um die Gunst der Schwestern zu erschleichen. Die sind nur böse wegen des Betrugs und wehren wieder senza sforzo ab. Die Männer freuen sich, ginge es so weiter, wären sie die Sieger der Wette.



Alle Fotos von Hans-Jürgen Brehm-Seufert


In Akt zwei allerdings rechnen sie nicht mit der Hinterlist von Alfonso, der Despina besticht, ihr Vorteile verspricht, und siehe da: Despina predigt ihnen, dass "Frauen schon mit 15 wissen müssen, wo der Teufel den Schwanz hat", sie müssten "lügen und betrügen können, ohne rot zu werden". Sie stimmt den Lobgesang auf die Freiheit ein: "Abgestreift diese Fessel", "Schluss mit der Sklaverei"! Die Männer freuen sich derweil über das Spiel im Allgemeinen, das ganz selige Tauschperspektiven eröffnet. Despina gibt zum Besten, sie verehre gar den Teufel, nur Männer seien noch besser. Die Schwestern denken um, zuerst kippt Fiordiligi, natürlich mit schamhafter Reue über den Verrat, die Untreue, die auf ewig verborgen bleiben sollen, Ferrando nimmt ihr Kettchen als Beweis mit. Guglielmo aufgebracht verlässt die Illusion und durchschreitet das Theater - der Regisseur Andeas Pronkalla lässt ihn vor Wut rasend durch die Zuschauerreihen laufen, aufgeregt deklamierend: "Ihr Frauen treibt es mit allen, es ist nicht zu glauben!" Auch Ferrando ist in einem schweren Zwiespalt, seine Dorabella liebt er zu sehr, als dass er sie weich zu werden wünscht. Aber das Schicksal ist gegen sie: "Amor ist ein Dieb, fesselt die Seele ... wenn er dich zwickt, mach alles, was er will." Fiordiligi verkleidet sich als ihr Verlobter und versucht die Verführung durch Mannesauftritt und Kampf abzuwenden, aber sie gibt sich auch so verliebt hin. Guglielmo bezwingt schließlich auch Dorabella. Und Alonso hat die große Entschuldigung parat: "Was andere Leute Laster nennen, bei Frauen ist es eine Herzensnotwendigkeit!" 

Als Ausweg bliebe nur die Heirat. Und so unterschreiben die Damen und falschen Freier einen Ehevertrag in Anwesenheit des Notars. Den zurückkehrenden Männern, die die Wette verloren haben, wird von klagenden Frauen alles gestanden. Der Sündenfall liegt offen. Der aufgebrachte Guglielmo wünscht den Weibern Giftgetränke zur Strafe. Aber schließlich wird der Spuk aufgedeckt, der Notar ist nur Despina gewesen, die vom Maskenball gekommen wäre, und mit Alfonsos Schlussplädoyer endet die Beweisführung, dass Liebe, Treue und Redlichkeit ebenso wie Partner leicht veränderbar seien: " Vergebt euch, denn wer das Auf und Ab des Lebens gelassen nimmt und darüber lacht, bleibt gelassen in den Stürmen des Lebens."

Heute in Ludwigshafen: Die verliebte Wolke - Sevdalı Bulut, für Menschen ab 4 Jahren, Yaş grubu: 4 yaş ve üzeri


14.5.2013  I  9.30, 11.00 und 15.00 Uhr  I  Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen, Studio

Die verliebte Wolke - Sevdalı Bulut

Ein türkisches Märchen frei nach Nazim Hikmet
erzählt in türkischer und deutscher Sprache
Für Menschen ab vier
Blinklichter Theater
Einheitspreis 5 Euro, erm. 3 Euro


Es war einmal, es war keinmal.... so heißt es in allen türkischen Märchen, und so beginnt auch die Geschichte von der Verliebten Wolke.
Erzählt wird von einem Derwisch und seiner Zauberflöte, von Kara Seyfi, dem reichsten Mann im Flötenland, dem Mädchen Ayse und seinem wunderbaren Garten und natürlich von Ayses Freunden: der kleinen Wolke, der Taube und dem Kaninchen. Kara Seyfis entwickelt den hinterlistigen Plan, Ayses Garten in seinen Besitz zu bekommen. Dazu reist er ins Land der Dürre und ins Land der Winde. Es kommt zu einem abenteuerlichen Kampf zwischen Wind und Wolke.
Durch orientalische Erzählkunst, Puppenspiel und Schattentheater werden die Zuschauer in eine Märchenwelt aus 1001 Nacht entführt. Das Märchen von der Verliebten Wolke wurde zweisprachig, in türkischer und deutscher Sprache inszeniert. Dieses interkulturelle Theaterstück bringt fremde Kulturen einander näher und hilft, Vorurteile abzubauen.


14.5.2013, Salı, Saat 9.30, 11.00 ve 15.00
Sevdalı Bulut
Nazım Himet masallarından uyarlanmış eser
Sunum: Türkçe ve Almanca
Yaş grubu: 4 yaş ve üzeri
Tiyatro Blinklichter
Giriş: 5 Euro, indirimli tarife: 3 Euro


Bir varmış, bir yokmuş…tüm Türk masalları bu deyimle başlar, tıpkı Sevdalı Bulut’un hikayesinin başladığı gibi.
Hikayenin kahramanlarını Derviş ile ney‘i, Ney Ülkesi’nin en zengin adamı Kara Seyfi, Ayşe kızı ve büyüleyici bahçesi ve tabiki Ayşe’nin arkadaşları küçük bulut, ak güvercin ve tavşan oluşturuyor.
Ayşe’nin bahçesini ele geçirebilmek için, Kara Seyfi hain bir plan kurar. Planını gerçekleştirebilmek için, kuraklık ve rüzgar ülkesine yolculuk yapar. Rüzgar ve bulut arasında macera dolu bir savaş başlar.

Doğulu anlatım tarzı, kukla ve gölge tiyatrosu ile oyun, izleyicileri 1001 gece masallarının dünyasına götürüyor. Sevdalı Bulut masalı Türkçe ve Almanca olarak uyarlanmıştır. Bu kültürlerarası tiyatro oyunu, farklı kültürleri birbirlerine yaklaştırıyor ve önyargıların kaldırılmasını sağlıyor.

Dichterhain: DREIZEILER von Volker Friebel






Das eigne Gesicht,
im Busfenster
gegen die Winternacht.

Mit den Regenwolken:
Ein Stückchen Blau
treibt in das neue Jahr.

Neujahrsböller
verklungen – nun wieder
den Regen hören.

Klosterfrühstück.
Die Flamme der Tischkerze
tanzt.

Im Klostergarten
durchs Labyrinth – der Weg schon gefunden
vom Schnee.

Ringsum tropft Schnee.
Ein Hirsch äugt von den Buchen her,
lang.


(c) Volker Friebel
Aus: Nachricht von den Wolken. Gedichte und Haiku. 2. Ausgabe 2009.

Montag, 13. Mai 2013

Heute Abend um 21:33: Kriminalhörspiel Kreuzeder auf Dradio Kultur


13.05.2013  I  21:33 Uhr  I  Dradio Kultur, Kriminalhörspiel 


Kreuzeder und der Tote im Wald
Von Jörg Graser

Regie: Stefan Dutt
Mit: Sigi Zimmerschied, Luise

Kinseher, Christian Alexander

Regler, Robert Frank u.v.a.
Komposition: Martin Engler, Dieter Fischer
Ton: Alexander Brennecke 

Sigi Zimmerschied, Michaela May,  Foto: Sandro Most
Produktion: DKultur 2012 
Länge: 56'20

Polizeipsychologin März in­formiert Kriminalrat Kreuzeder, dass in der Nähe zur tschechi­schen Grenze eine Leiche ge­funden wurde. Kreuzeder mag sich am Sonntag nicht mit einem Mord befassen. Außerdem leidet er mal wieder an den Auswir­kungen eines Alkoholrausches. Um den Fall nicht bearbeiten zu müssen, schleppt er den Toten über die Grenze nach Tschechien. Doch das hilft ihm nicht. Die tschechische Polizei bittet prompt um Amtshilfe, denn Spuren führen nach Deutsch­land. Der Tote, Max Krobel, wurde mit einem Kopfschuss regelrecht hingerichtet. Er war Hausmeister einer Schule und wenig beliebt. Die Art und Weise, wie er ums Leben kam, spricht für einen Auftragsmord.

Jörg Graser, geboren 1953 in Heidelberg, Dramatiker, Autor und Regisseur. 1991 Adolf-Grimme-Preis. Deutschlandradio Kultur produzierte u.a. "Diridari" (2006), "Kreuzeder" (2010) und "Kreuzeder und die Kellnerin" (2011).

Morgen Früh um 0:05: DIE ZWEITE STIMME




13.05.2013  I  0:05 Uhr  I  Dradio Kultur, Freispiel

Die zweite Stimme
Sprachlabor Babylon
Hörspiel von Till Müller-Klug

Regie: Thomas Wolfertz
Mit: Lavinia Wilson, Mären

Kroymann, Daniel Wiemer,
Matthias Matschke u.a.
Komposition: Ekkehard Ehlers 

Ton: Benno vom Hofe
Produktion: WDR 2012 

Länge: 48'49 Min

Wie sieht eine Welt aus, in der sich Sprachen nicht selbst entwickeln, sondern entwickelt werden? Für jede Lebenssituation die passende Sprache - die Firma "Sprachlabor Babylon" ist führend auf diesem Markt. Kunst­sprachen wie "Hochleistungsdeutsch", "Überzeugungszunge" und die Erfindung von "Tarnwörtern" sind erfolgreiche Pro­dukte, die sich per Blauwellen vom Mobiltelefon direkt ins Ge­hirn übertragen lassen. Aber dieser Service ist teuer und das Monopol hat die "Initiative Neue Sprachwirtschaft". Wer sich die Sprachprodukte nicht leisten kann, ist auf die öffent­lich subventionierte Sparsprache angewiesen und deren Vertei­lung wird streng rationiert.

Till Müller-Klug, geboren 1967, Theater- und Hörspielautor. Für DKultur u.a.: "Phantomarbeit" (2003). "Sprachlabor Baylon" er­hielt 2012 den Kurd-Laßwitz-Preis.

Heute Abend in Frankfurt/Main-Nordend: Severin Groebner


Fotocollage: Stefan Vieregg
13.05.2013  I  20 Uhr  I  Stalburg Theater, Frankfurt am Main / Nordend

SERVUS PIEFKE
Severin Groebner
Unangenehme Wahrheiten über Deutschland so freundlich wie möglich von einem Wiener formuliert

Der mehrfach preisgekrönte Wiener Kabarettist und Wahldeutsche Severin Groebner beleuchtet den deutschen Alltag aus seiner ganz eigenen Perspektive. Mit Wiener Schmäh nimmt er die deutsche Wirklichkeit unter die Lupe. Seine Außenansichten belegen den Verdacht, dass in den beiden Ländern „alles gleich anders“ ist, dass Deutsche noch eine Prise mehr Selbstironie vertragen können, und dass Lachen doch die beste Medizin ist, um Bürokratie, Autobahnen, Schwarzbrot und Oktoberfest zu ertragen.
„Piefke“ - ein seltsames Wort. Ein Wort, das für deutsche Ohren fast zärtlich klingt. Nur: Es ist nicht zärtlich! Es ist einfach nur der Terminus Technicus im Wienerischen für den Deutschen. In Einzahl wie in Mehrzahl. „Piefkes“ gibt es im Wienerischen nicht.
„Servus“ sagt man zum Abschied. Leise. Meinte Peter Alexander. Das Gegenteil ist richtig. In Wien sagt man es zur Begrüßung, laut und es wird „Servaaas“ ausgesprochen.
Auf Deutsch übersetzt, sagt hier jemand also „Hallo, Deutsche!“
Aber wer?
Ein Wiener.
Doch dieser Wiener ist kein normaler Gast. Seit über zehn Jahren reist Severin Groebner quer durch die Bundesrepublik im Auftrag des Humors. Er ist gekommen, um dem Germanen das Lachen zu lehren. Und macht sich dabei so seine Gedanken.
Herausgekommen sind ein Buch und ein böser, bunter Abend voller Halbwahrheiten und zulässigen Verallgemeinerungen. Ob Brot, Auto, Pünktlichkeit oder das Tarifsystem des örtlichen Verkehrsverbunds, keine der deutschen Angewohnheiten, Widersinnigkeiten und sagenumwobenen Tugenden bleibt unbeleuchtet. Und Brot ist in Deutschland eine Tugend.
Von Satrup (Schleswig-Holstein) bis Sonthofen (im Allgäu) wird der „große Bruder“ Deutschland liebevoll skelettiert, zärtlich zerschnippelt und mit einem freundlichen Lächeln zum Trocknen aufgehängt. Nicht ohne einen Handkuss und ein „Servus Piefke“ zum Schluss.


Premiere: 10.01.2012, Münchner Lach- und Schießgesellschaft
Besprechung bei viereggtext: http://viereggtext.blogspot.de/2012/11/wie-wars-bei-severin-groebner-in.html


Heute Abend in Darmstadt: Axel Hacke im CARREE

Axel Hacke: Oberst von Huhn und andere Geschichten

am Mo, 13.05.13 Beginn: 20:00 Einlass: 19:00
Centralstation - Im Carree - 64283 Darmstadt - Saal 3. OG, bestuhlt
Preise (EUR): VVK AK  
nummerierte Sitzplätze:
18.00
19.10
  freeplace
Keine Ermäßigung möglich
Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt Axel Hacke seine legendär beliebten Kolumnen für das Magazin der Süddeutschen Zeitung. Seine journalistische Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, seine Bücher, darunter einige Besteller wie "Der kleine Erziehungsberater", wurden in viele Sprachen übersetzt. In der Centralstation liest er aus seinem neuen Buch "Oberst von Huhn bittet zu Tisch" und anderen Texten.

Heute Abend in Mainz: La Gerusalemme liberata (öffentliche Probe)

13.05. Mo / Einführung u. ÖFFENTLICHE PROBE / Beginn 18:00 / Staatstheater Mainz, KLEINES HAUS

La Gerusalemme liberata

Mit „La Gerusalemme liberata“ gelang Carlo Pallavicino (1630–1688) eines der großen Werke der venezianischen Oper des 17. Jahrhunderts. Die Stofffülle von Torquato Tassos Versepos wird hier nicht gebändigt, sondern in ihrer ganzen Vielfarbigkeit auf die Bühne gebracht: Rinaldo und Armida, Tancredi und Clorinda – Figuren, die man aus Opern von Monteverdi, Händel und Rossini kennt und liebt – kommen ebenso zum Zuge wie die Eroberung Jerusalems durch Gottfried von Bouillon. Liebe, Krieg und kontraststarke Komik wechseln sich ab in diesem Meisterwerk, das genügend Spontaneität besitzt, um den Wechselfällen der Handlung zu folgen, ebenso jedoch mit früher Meisterschaft melodisch berückende Ruhepunkte in Gestalt von Da-capo-Arien schafft.

Sandra Leupold hat u. a. in Frankfurt am Main und Leipzig inszeniert. Mit ihren Inszenierungen von „Pelléas et Mélisande“, „Parsifal“ und „Tannhäuser“ hat sie auch am Staatstheater Mainz wichtige Beiträge zum zeitgenössischen Musiktheater geleistet.


Premiere am 17. Mai 2013, Kleines Haus, 19:30 Uhr: anschl. öffentliche Premierenfeier
Dramma per Musica von Carlo Pallavicino
Nach dem gleichnamigen Epos des Torquato Tasso
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln 

Musikalische Leitung Christian Rohrbach
Inszenierung Sandra Leupold
Bühne Andreas Wilkens
Kostüme Andreas Wilkens

Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz


Weitere Termine: 19.5., 20.5., 31.5., 2.6., 15.6., 18.6., 20.6. 19:30 Uhr

Heute Abend im Schlachthof Wiesbaden: GELBER MOND - zwei Jugendliche auf der Suche nach ihrem Leben


13.05. Mo / Einlass 10:30 / Beginn 11:00 / Ein Gastspiel des Jungen Staatstheaters (JUST) in der HALLE
AK 7,00 € / VVK 6,50 € (zzgl. Gebühren / inkl. Bus & Bahn)


GELBER MOND


Zwei Teenager befinden sich auf der Flucht im schottischen Hochland. Kurz zuvor sind sie sich in einem 24-Stunden-Supermarkt begegnet: Der draufgängerische Lee Macalinden, der den Spitznamen Stagg (Hirsch) trägt und eine Karriere als Verbrecher anstrebt und die introvertierte, brave Leila Schumann, die sich in die Geschichten von Hochglanzzeitschriften hineinträumt. Sie werden beide schicksalhaft miteinander verbunden, als Lee im Affekt seinen Stiefvater Billy Logan ermordet und fliehen muss. ‚Kommst du oder kommst du?‘ fragt Lee. Leila lässt sich auf dieses Abenteuer ein, obwohl sie weiß, dass eine Leila Schumann so etwas nicht tut.
Die Teenager fliehen vor Polizei, Jugendamt und Sozialarbeitern und suchen nach Lees Vater, von dem Lee nur eine Ansichtskarte und eine Mütze besitzt. Doch dort, wo er hofft, ihn wiederzufinden, gibt es nur ein riesiges verlassenes Gästehaus irgendwo in den Highlands. Der eigenbrötlerische Wildhüter Frank nimmt die beiden Jugendlichen auf und für ein paar Monate scheint es, als könne hier, in der Wildnis, alles gut werden. Doch viel zu bald kommen die ersten Gäste und die Flüchtlinge merken schnell, dass sie die Welt da draußen nicht einfach so hinter sich lassen können.
‚Die Ballade von Leila und Lee‘ des schottischen Erfolgsautors David Greig ist ein mitreisendes Roadmovie um zwei verloren gegangene Teenager und ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und einem bedeutungsvollen Leben. Lee ist ein antisozialer Einzelgänger, der sich seiner Isolation nicht bewusst ist, und Leila holt sich ihren Zugang zu sich selbst aus Scheinwelten und Schmerz. In ihrer (Liebes-)Geschichte, die auf eine poetische und eindringliche Weise erzählt wird, finden sie einander, inmitten einer kompromisslosen und rauen Realität.
Mit der Inszenierung von ‚Gelber Mond‘ im Kulturzentrum Schlachthof erschließt das Junge Staatstheater neue Spielräume in der Stadt, um Theater wieder dort hinzubringen, wo es herkommt: aus der Mitte und von den Rändern der Gesellschaft.

Autor: David Greig
Inszenierung: Oliver Wronka
Bühnenkonzept: Jan Hendrik Neidert, Lorena Díaz Stephens
Kostüme: Sophia Paulmann
Video: Frank Sauer
Mit: Carolin Freund, Benjamin Hübner, Thomas Jansen, Claudia Plöckl
Im Video: Elke Opitz, Oliver Wronka

Aufführungsdauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause