Die kurze sommerliche Veröffentlichungspause bei ECM ist mit den CD-Veröffentlichungen von Sokratis Sinopoulos, Enrico Rava, Stefano Battaglia und Dominique Pifarély zu Ende.
Bereits am 4. September folgte das ECM-Debüt des Pianisten Tigran Hamasyan: eine außergewöhnliche Erkundung der sakralen Musik Armeniens. Hamasyan hat eigens für diese Produktion Hymnen, Choräle und Scharakane (liturgische Lieder Armeniens) ausgewählt und für Klavier und Chor arrangiert. Diese Produktion umfasst Werke aus dem Zeitraum vom 5. – 20. Jahrhundert, wobei Hamasyans improvisatorischer Erfindungsreichtum in Verbindung mit dem facettenreich artikulierten Gesang des Yerevan State Chamber Choir eine neue Form des dramatischen Ausdrucks hervorbringt. Luys i Luso (Licht aus Licht) wurde im Oktober 2014 in Yerevan aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3n9yLWGGYXKPWjJ3CkPo7iQXr-eGI0-Ru-xsQLbL6hQ6AvEsnZYj5CMQo7MzGliytanajVlLRxK4_XUTVW_qzBBOTjxtS8TdAJ0IanSt_PP24pqnkOVP91j5a6LCnlbGthv0ASobdY0g/s1600/Hommage+Eberhard+Weber+75.jpg)
Auch bei ECM New Series gibt es im September zwei Neuheiten:
![]() |
Arvo Pärt (c) ecm |
Gesualdo ist der Titel einer am 18. September erscheinenden Einspielung mit dem Estonian Philharmonic Chamber Choir und dem Tallinn Chamber Orchestra unter Tõnu Kaljuste. In diesem fesselnden Projekt sind der australische Komponist Brett Dean und der estnische Komponist Erkki-Sven Tüür vereint, die auf verschiedene Art und Weise aus Carlo Gesualdos Musik, Leben und Zeitgeist Inspiration ziehen und die dabei gewonnenen Reflexionen Gesualdos eigener Musik gegenüber stellen.
Deans Komposition ‚Carlo‘ – im Jahr 1997 geschrieben – zitiert zunächst ein Original Gesualdos aus dessen 6. Madrigalbuch, um dann allmählich in eine Klangwelt des 20. Jahrhunderts zu münden. Durch den Einsatz von Gesang und Gesang-Samples, wie auch mit immer intensiver werdenden Streichern erschafft Dean ein geradezu halluzinatorisches Abbild vom Geisteszustand des Prinzen von Verona. Erkki Sven Tüürs ‚L’Ombra di Gesualdo‘ bezieht sich auf Gesualdos Motette ‚O crux benedicta‘ aus den ‚Cantiones Sacrae‘, welches ebenfalls in einem Arrangement von Tüür für Streichinstrumente zu hören ist. Vervollständigt wird das Programm durch Tüürs ‚Psalmody‘.