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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 23. März 2017

Letzten Samstag im Mousonturm Frankfurt a.M.: Les Pieds Dans La Merde La Tête Dans Les Etoiles - Die Füße im Dreck, den Kopf in den Sternen




Letzten Samstag gab es im Mousonturm für alle Traumtänzer- und HeadbangerInnen Musik von Joy Wellboy. Joy Wellboy produzieren nicht einfach nur gewöhnlichen Electro-Pop. Das belgische Paar Joy Adegoke und Wim Janssen entwirft komplexe Klanggebilde, spielt mit experimentellen Beat-Arrangements, greift tief in den eklektischen Genre-Top zwischen R’n’B, TripHop, New-Wave und Pop und lässt so wundervolle, erfrischende Songs entstehen. Nicht ohne Grund wurde Bpitch-Chefin Ellen Allien auf Joy Wellboy aufmerksam und veröffentlichte deren Debütalbum Yorokobi’s Mantra. Nach Konzerten mit Alt-J, Morcheeba oder S O H N und einer 8-Track-EP folgte das zweite Album Wedding (2015). Im Januar 2017 erscheint dann das dritte Album des Duos Les Pieds Dans La Merde La Tête Dans Les Etoiles.

Die Musik ist heroisch, versuchend, mutig – und schon lange kein Geheimtipp mehr. Das Duo spielt mit experimentellen Beat-Arrangements und feinen Melodien. Auf Adegokes erstaunliche und manchmal kindlich-naive Stimme antwortet Wims knisternder Bariton.

Sie sind Komplizen in der Musik, auf der Bühne und im Leben. Genau daher kommt wohl auch dieses verletzli
ch-starke, gewisse Extra, das Joy Wellboy ausmacht.


Mittwoch, 22. März 2017

Dokumentarfilm: Und plötzlich war es passiert - Kayla kam mit Zysten im Gehirn auf die Welt und war behindert




Kayla — Dokumentarfilm from Davide Quatela

Kayla's life began ten weeks too soon. The resulting brain damage would impact her life in ways her parents could not have imagined. The inspiring story of a disabled ten-year-old girl and her quest for happiness.

Kaylas Leben begann zehn Wochen zu früh. Der dadurch verursachte Hirnschaden hat ihr Leben stärker beeinflusst, als sich ihre Eltern hätten vorstellen können. Die inspirierende Geschichte eines behinderten zehnjährigen Mädchens und ihrem Streben nach Glück.

Donnerstag, 16. März 2017

Video: Discosnake (hip hop)




Spätipoeten - Discosnake (Official Music Video)

Official music video for german hip hop band Spätipoeten.

Statistik: Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz

Im Januar beschloss der Bundestag die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Mali. Bis zu 1.000 Soldaten können nun an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (MINUSMA) teilnehmen, die als eine der gefährlichsten weltweit gilt. Die Bundeswehr ist bereits seit 2013 in der Krisenregion in Westafrika aktiv, um das Land nach dem Militärputsch 2012 zu stabilisieren. Wie die Statista-Infografik zeigt, befinden sich derzeit insgesamt 950 deutsche Soldaten dort im Einsatz: 805 im Verbund mit den Blauhelmen (MINUSMA) und weitere 145 beteiligen sich an der European Union Training Mission (EUTM Mali).

Die meisten Soldaten der Bundeswehr sind immer noch in Afghanistan stationiert, wo sie an der internationalen Ausbildungs- und Unterstützungsmission Resolute Support teilnehmen. Auch der Bundeswehreinsatz im Nordirak wurde verlängert, bei dem deutsche Soldaten kurdische Kämpfer, die Peschmerga, für den Einsatz gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ausbilden.

Auch an anderer Stelle sind Bundeswehrsoldaten am Kampf gegen den IS in Syrien und dem Irak beteiligt. Dafür sind etwa 275 Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik im Süden der Türkei untergebracht. Von dort steigen Tornados der Luftwaffe zu Aufklärungsflügen über das vom IS besetzte Gebiet auf.

Insgesamt sind derzeit mehr als 3.000 Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr im Auslandseinsatz.

Diese Grafik zeigt die Anzahl deutscher Soldaten und Soldatinnen im Ausland nach Ländern und Einsatzgebieten.

Infografik: Wo die deutsche Bundeswehr im Einsatz ist  | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Mittwoch, 15. März 2017

Bad Bergzabern: „ Brot und Rosen “ - Pfälzer Verführung

Veranstaltungsreihe 
Brot und Rosen


Pfälzer Verführung
Schokolade trifft Wein und die Herzogin Karoline

Bei einem besonders genüsslichen Abend verkosten Sie mit dem Konditormeister Gerhard Herzog verführer-ische Kreationen von feinster Schokolade mit Sekt und Wein. Umrahmt wird dieser Abend durch den Besuch der Herzogin Karoline von Zweibrückendie 30 Jahre ihren Witwensitz im Schloss Bad Bergzabern hatte.

Termin: Donnerstag, 06.04.2017
Treffpunkt: 18.30 Uhr, Weingut Knöll & Vogel,
Klingweg 3, Bad Bergzabern
Kosten : 15 € incl. Schokolade, Sekt, Wein und Wasser
Anmeldung: 06343-701221 oder m.rothmann@vgbza.de


Dienstag, 14. März 2017

Ankara und Berlin

Nach den vehementen Versuchen, in die politischen Hoheitsbereiche anderer Staaten vorzudringen, hat sich der türkische Versuch seinen Gegenkandidaten für die EU-Präsidentschaft und türkischen Superpräsidenten zu installieren wieder gelegt. Provokationen überall, wir bangen um unsere Kebab- und Ayranfreunde, natürlich auch um die türkische Adria.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnt vor der Gefahr erhöhter politischer Spannungen und Proteste, die sich auch gegen Reisende in der Türkei richten können. Ihnen werde daher empfohlen, "sich von politischen Veranstaltungen und grundsätzlich von größeren Menschenansammlungen fernzuhalten".

Mit den Niederlanden kam es am Wochenende zum Konflikt und Dänemark will den Besuch des Premierministers Yildirim erstmal verschieben: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht sich zurzeit keine Freunde in Europa. Mit seinem Vorhaben, in EU-Ländern für sein geplantes Verfassungsreferendum zu werben, stößt Erdogan vielerorts auf Ablehnung.

Auch in Deutschland sind weitere Wahlkampfauftritte geplant, um die 1,4 Millionen wahlberechtigten Türken, die hier leben, von dem umstrittenen Abkommen zu überzeugen. Die Mehrheit der Bundesbürger lehnt solche Auftritte jedoch ab, wie eine aktuelle Umfrage des Forschungsinstituts YouGov zeigt. 55 Prozent der Befragten äußerten, dass solche Wahlkampfauftritte "auf keinen Fall" erlaubt werden sollten, 22 Prozent meinten, sie sollten "eher nicht" erlaubt werden. Nur ein Bruchteil von 4 Prozent ist der Meinung, dass das Werben für das Referendum "auf jeden Fall" zugelassen werden sollte, wie die Grafik von Statista zeigt.

Bei der Volksabstimmung der Türkei am 16. April stimmen die Bürger über eine Verfassungsänderung ab, die Präsident Erdogan noch mehr Macht sichern würde. Das parlamentarische Regierungssystem würde dadurch einem Präsidialsystem weichen und die demokratischen Regeln und Werte in der Türkei weiter beschnitten werden.

Die Grafik zeigt den Anteil der Befragten mit folgender Meinung zu der Frage, ob die Wahlkampfauftritte der Türkei in Deutschland erlaubt sein sollten:




Infografik: Die Mehrheit lehnt Erdogans Wahlkampf ab | Statista




Weniger Menschen reisten wegen der politischen und Flüchtlingslage aus Deutschland in die Türkei ein. Diese Destination erlitt einen Verlust von Minus 16,6 Prozent. Grund dafür dürften auch die zahlreichen Terroranschläge und die politischen Unruhen im kriegsführenden Land sein.

Infografik: Spanien top, Türkei flop | Statista 

Nicole Kidman „Beste Schauspielerin International“ bei der Goldenen Kamera 2017! Jetzt im Kino: LION - DER LANGE WEG NACH HAUSE

Nicole Kidman

LION 
DER LANGE WEG NACH HAUSE

Am Samstag, 4. März 2017 wurde Oscar®-Preisträgerin Nicole Kidman mit der Goldenen Kamera als „Beste Schauspielerin International“ ausgezeichnet. Weltstar aus Australien und international erfolgreiche Ausnahmeschauspielerin  -  Nicole Kidman, die gerade für ihre Rolle  in LION – DER LANGE WEG NACH HAUSE erneut für einen Oscar® und Golden Globe® nominiert wurde, kommt persönlich nach Hamburg, um die Goldene Kamera entgegen zu nehmen. 

LION – DER LANGE WEG NACH HAUSE läuft seit 23. Februar erfolgreich in den deutschen Kinos und steht an der Spitze der Arthouse-Kinocharts. 


Mit Dev Patel, Rooney Mara, Nicole Kidman, David Wenham 
Regie: Garth Davis 
  
LION, die atemberaubende Lebensgeschichte von Saroo Brierley, läuft jetzt im Kino. Der für seine Rolle als Saroo Brierley für den Oscar nominierte Dev Patel (Welterfolg: SLUMDOG MILLIONÄR) brilliert darin als junger Mann, der als 5-jähriges Kind verloren ging, in Indiens härtester Großstadt Kalkutta mutterseelenallein überlebte, von australischen Eltern adoptiert wurde und sich 25 Jahre später mithilfe von Google Earth auf die Suche nach seinem verlorenen Heimatort in Indien und seiner dort lebenden Familie macht. In den Hauptrollen: Dev Patel, Rooney Mara, Nicole Kidman und David Wenham. 
  
Regisseur Garth Davis wurde am 3. Februar für LION von der Directors Guild of America als Bester Regisseur in der Kategorie Spielfilmdebüt ausgezeichnet. Außerdem wurde LION mit zwei BAFTA-Awards geehrt (Bester Nebendarsteller - Dev Patel, Bestes adaptiertes Drehbuch – Luke Davies) und war für 6 Oscars® nominiert. 

  
Die Geschichte: Ein Tag wie jeder andere im Leben des fünfjährigen Saroo: Auf dem Bahnhof der indischen Kleinstadt, in der sein Bruder ihn für einige Stunden zurückgelassen hat, sucht er nach Münzen und Essensresten. Vor Erschöpfung schläft er schließlich in einem haltenden Zug ein und findet sich nach einer traumatischen Zugfahrt am anderen Ende des Kontinents in Kalkutta wieder. Auf sich allein gestellt irrt er wochenlang durch die gefährlichen Straßen der Stadt, bis er in einem Waisenhaus landet, wo er von Sue (Nicole Kidman) und John Brierley (David Wenham) adoptiert wird, die ihm ein liebevolles Zuhause in Australien schenken. Viele Jahre später lebt Saroo in Melbourne, ist beruflich erfolgreich und wohnt mit seiner Freundin Lucy (Rooney Mara) zusammen. Er könnte rundum glücklich sein, doch die Frage nach seiner Herkunft lässt ihn nicht los. Nacht für Nacht fährt er mit Google Earth auf seinem Laptop das Zugnetz Indiens ab, zoomt auf Hunderte von Bahnhöfen und sucht nach Hinweisen auf seinen früheren Wohnort und seine leibliche Familie. Er hat die Hoffnung schon fast aufgegeben, als das Unglaubliche passiert und er im Internet auf ein Dorf stößt, das seiner Erinnerung entspricht… 

LION ist eine tief bewegende Geschichte über die Suche nach den eigenen Wurzeln. Basierend auf dem autobiographischen Bestseller „Mein langer Weg nach Hause“ erzählt der Film die wahre Geschichte von Saroo Brierley, der als Kind  in Indien verloren ging und Jahrzehnte später wie durch ein Wunder seine Familie wiederfand. In den Hauptrollen spielen Dev Patel („Slumdog Millionär“, „Best Exotic Marigold Hotel“),  Rooney Mara („Carol“, „Verblendung“) und Nicole Kidman („Moulin Rouge!“, „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“). Regie führte Garth Davis nach einem Drehbuch von Luke Davies („Life“, „Candy – Reise der Engel“).

Montag, 13. März 2017

FFF - Flugzeuge für Freaks: QQ YAK 54 35cc





Aerobatic Weltmeister Quique Somenzini mit seiner QQ YAK 54 35cc. 
Hier gibt es weitere Infos zum Modell: http://www.maja-kuerfluege.de



Sonntag, 12. März 2017

Wie war's bei LES TROYENS / DIE TROJANER von Berlioz in Frankfurt a.M.?

Cassandra   (c) Barbara Aumüller

Louis Hector Berlioz, geboren am 11. Dezember 1803 in La Côte-Saint-André, Département Isère und gestorben am 8. März 1869 in Paris, hatte vor wenigen Tagen seinen 148. Todestag. Er gilt den Franzosen als wichtiger Vertreter der romantischen Musik, obwohl er selbst sich nicht als Romantiker sah. Seine Oper "Les Troyes/Die Trojaner" komponierte er zwischen 1856 und 1858, überarbeitete sie allerdings bis 1864 noch weiter. Die Libretti der beiden Teile der Oper (I: 1. und 2. Akt bzw. II: 3.-5. Akt) stammen ganz aus seiner Feder. Berlioz hat zu Lebzeiten NIE eine komplette Fassung seiner Mammutoper, für ihn ein Poème lyrique, erlebt. 1863 wurde zwar der zweite Teil der Oper aufgeführt, nicht jedoch in der "Paris Opéra", die zögerte bereits fünf Jahre, sondern im Privatheater "Théâtre Lyrique" von Léon Carvalho, der starke Kürzungen und Eingriffe vornahm - der erste Teil aber erst zehn Jahre nach seinem Tod. Die erste Gesamtaufführung, an zwei Tagen allerdings, fand 1890 in Karlsruhe statt und die erste Gesamtaufführung am Stück 1950 in Boston. Berlioz hatte einen Hang zum Monumentalen, was natürlich auch eine Kostenfrage für die Opernhäuser war. Er verstand die Bühne wie ein riesiges Instrument, auf dem er spielt. Er hatte bei einigen Werken Mühe, die manchmal an die 1000 erforderlichen Sänger/innen und Musiker zusammenzutrommeln, um zu üben. Gerade der Chor der trojanischen Frauen ging in seiner Absicht schon in die Hunderte. Frankreich feiert ihn heute ähnlich wie wir Wagner.


Cassandra sieht das Unheil   (c) Barbara Aumüller

In der Frankfurter Oper hat der geneigte Opernbesucher zurzeit beste Gelegenheit, dieses sehr beeindruckende Werk in einer sehr, sehr überzeugenden Inszenierung mit einem feudalen, antiken und wagnerianisch anmutendenen Bühnenbild, einem riesigen trojanischen Pferd und einer großen (aber dennoch stark reduzierten) Anzahl an künstlerischen Mitarbeitern zu erleben. Die 4-Stunden-Oper hat unter der Leitung von John Nelson eine so starke musikalische Lebendigkeit und Bandbreite, in der Inszenierung von Eva-Maria Höckmayr ein eindringliches dramatisches Geschehen, auch wenn die Handlung nur ein Destillat des ursprünglichen Heldenepos der Trojanerlegende ist, dass die Komposition in der Grundlage erstens die Spannung auf richtigem Niveau halten kann, zweitens keine Abstürze zeigt und drittens den Stoff doch vermittelt. Die Stimmen ein Genuss, ganz vorne und bejubelt die Spitze mit Cassandra (Tanja Ariane Baumgartner), Dido (Claudia Mahnke) und Aeneas (Bryan Register). Die Einlagen der Tänzer wirken nicht nur kommentierend, sondern auch und sehr stark als ein ästhetischer Genuss, nicht zuletzt durch die Kostüme und Masken.

Die Regie hat den Trojaner-Männern braun-pastellige Hitlerjugend-Uniformen (ohne Embleme) mit kurzen Hosen angezogen, um die Glorifizierung von Sagenhelden und Göttermenschen zu exponieren, wie es in der Ideologie der Nazis in der allgemeinen Propaganda, vor allem auch in Schulen und Universitäten verbreitet wurde. Man kann sich darüber streiten. So werden durch die Idee der Imperiumsfanatiker die sagenhaften Gründer des späteren römischen Reiches beleuchtet, das ja Jahrhunderte hielt im Gegensatz zu den maximal fünfeinhalb Jahren Blitzbesetzungen von europäischen, euroasiatischen und afrikanischen Ländern mit Massenmorden an Minderheiten enormen Ausmaßes, wie es die IS heute in kleinerem arabischem Rahmen betreibt, und Vertreibung der Hitlerarmeen bei gewaltigem Aufmarschszenario zu Hause bis zur Kapitulation. 

Berlioz war ein belesener Mensch, ein Liebhaber der Literatur, so hatte er seinen Vergil und Shakespeare gut gelesen und bewegte sich einmal frei, einmal quellentreu entlang Vergils "Aeneis" und holte sich bei Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" die Liebesszene von Jessica und Lorenzo für Aeneas und Dido dazu. Aeneas ist ein konfuser Held, er weiß nicht so ganz was tun, bis er durch Hectors Erscheinung erfährt, dass er der Begründer eines riesigen Imperiums werden soll. Diese Prophezeiung setzt er in die Tat um, Merkur erinnert ihn noch mal in einer "Timer-Funktion" beim Liebespiel mit Dido daran, und verlässt nicht nur seine trojanische Frau, sondern auch die Herrscherin von Karthago, Dido, um den Plan zu erfüllen. Er weiß, dass er dabei den Tod finden wird, aber todessehnsüchtig bewegt er sich und seine Flotte darauf zu. 


Verzweifelte Dido   (c) Barbara Aumüller

Die Frauen haben bei Berlioz eine tragische Rolle. Cassandra, die Seherin, der keiner glaubte, obwohl das Pferd, vor dem sie warnte, das Ende Trojas war, fordert von den Trojanerinnen ihre Ehre zu bewahren, indem sie sich umbringen, anstatt sich den Griechen hinzugeben, viele folgen ihr in den Freitod. Dido in Karthago fühlt sich so betrogen von Aeneas, dass sie sich mit seinem Schwert umbringt. Eine unkluge Entscheidung der einst so gefeierten und geliebten Herrscherin, Liebeskummer und Entehrungsängste machen es möglich. Ihre Gefolgsleute schwören bei dieser Gelegenheit die Jahrhunderte dauernde Fehde zwischen Karthago und Rom.

Ein Meisterwerk der Musikgeschichte, undenkbar ohne Vergils Dichtung und Vergil überbietend in der Tiefe der Kunst.


OPER FRANKFURT A.M. --- MÄRZ 2017

FR 03. DO 09. SO 12. SA 18. SO 26.

Samstag, 11. März 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Aussichtslos?





Extrait 1

Die kaputten Fukushima-Meiler gestern und heute

Japanische und internationale Experten hatten ihre Meinungen und Ratschläge zur weiteren Abwicklung des Wiederaufbaus der Katastrophenregion rund um Fukushima im Jahr 2014 so festgehalten:

Es sollte nicht nur die Zahl der Heilbetreuer erhöht werden, die für die Opfer der Naturkatastrophe vom 11. März 2011 mit nachfolgender Havarie des Atommeilers Fukushima Daiichi da sind, sondern die Entscheidungen der Betroffenen über ihren zukünftigen Wohnort dringend zu akzeptieren. Das Megabeben der Stärke 9,0 und anschließendem Tsunami im Nordosten Japans hat 19.000 Menschen getötet.

In ihren Handlungsempfehlungen raten die Experten, die Entscheidung der Menschen in den nach der Katastrophe eingerichteten Notunterkünften, ob sie in ihre Heimat zurückkehren wollen oder sich an einem dritten Ort ein neues Lebensumfeld aufbauen wollen, unbedingt zu respektieren.

Sie appellieren, die betroffenen Katastrophenopfer auf dem Entscheidungsweg aktiv zu begleiten und sie mit den nötigen Informationen zu versorgen.

Hintergrund der Forderung ist, dass noch immer viele der aus Kommunen innerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone rund um das Atomkraftwerk Fukushima evakuierten Bewohner in Notunterkünften leben - eine für japanische Verhältnisse ungewohnte soziale Situation, die bis hin zur teilweisen gesellschaftlichen Stigmatisierung der betroffenen Menschen führte.

Adäquate Infrastruktur notwendig

Um überhaupt den Menschen in Notunterkünften den Weg zurück in ihre Heimat zu ebnen, ist es nach Einschätzung der Experten wichtig, den lokalen Arbeitsmarkt zu stärken und für eine adäquate sichere Infrastruktur inklusive Bildungseinrichtungen und medizinischer Versorgung zu sorgen.

Die Katastrophenregion musste einen massiven Arbeitsplatzabbau hinnehmen, da viele Firmen ihre zerstörten Produktionsbetriebe aus Furcht vor zukünftigen Katastrophen ähnlichen Ausmaßes in anderen, sichereren japanischen Regionen oder im Ausland wiederaufgebaut haben.
Somit ist die Region noch stärker als zuvor von der Fischerei und dem Tourismus abhängig, wobei beide Branchen durch die Diskussion um die radioaktive Belastung zu Wasser und zu Lande einen beträchtlichen Imageschaden wegstecken mussten.

Und heute?
In Fukushima herrscht zurzeit die höchste radioaktive Strahlung seit dem Super-Gau!

Auf dem Gelände des durchgeschmolzenen japanischen Atomkraftwerks Fukushima ist nach Angaben des Betreibers die höchste radioaktive Strahlung seit der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe im März 2011 gemessen worden. An einer Stelle des Reaktors 2 habe die Strahlung bei geschätzten 530 Sievert pro Stunde gelegen, an anderen Stellen sei die Strahlung aber wohl sehr viel niedriger, Radioaktivität trete keine aus dem Reaktor aus.

Menschen erleiden gravierende akute Strahlenschäden, wenn sie bereits in kurzer Zeit einer Strahlung von 1 Sievert beziehungsweise 1000 Millisievert ausgesetzt sind.

Die Supergau-Mahnmale Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 sollten Grund genug sein, mit Höchsttempo an anderen Energiequellen zu arbeiten.


Sechs Jahre danach stehen die Tausenden von Arbeitern in der Atomruine weiter vor großen Herausforderungen. Dazu gehört die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe in den zerstörten Reaktoren, über deren Verbleib bislang noch keine volle Klarheit herrscht.




Statistik: Der rüde Ton in sozialen Wettkampfarenen


Über soziale Netzwerke kann man mit Freunden in Kontakt bleiben, Meinungen austauschen oder Nachrichten lesen – oder das eigene Profil pflegen. Dass alle dabei die bestmögliche Version ihrer selbst darstellen ist klar. Und das kann unglücklich machen, denn die meist sorgfältig ausgewählten Fotos, Postings und Orte, an denen man gewesen ist, stehen selten repräsentativ für das Leben, das wirklich geführt wird. Eine Umfrage des Softwareunternehmens Kaspersky unter fast 17.000 Befragten aus 18 Ländern weltweit zeigt, warum sich viele nach der Nutzung von Social Media schlechter fühlen. 

Für 61 Prozent der Befragten ist das der Fall, wenn sie jemand „entfreundet“ hat. 59 Prozent schlägt es auf das Gemüt, wenn sie ein Foto von einer Party sehen, zu der sie nicht eingeladen waren. Und ganze 57 Prozent haben generell das Gefühl, dass das Leben der anderen besser ist, wie die Grafik von Statista zeigt. Social Media hat zwar das Potenzial Menschen näher zusammenzubringen – glücklicher sind sie dabei aber nicht unbedingt. 

Mobbing und Spionage aller Art ist dort Alltag. Unliebsame Personen, Politiker, Freunde, Bekannte werden desavouiert und Sachverhalte zurechtgebogen, Naziparolen und Ausländerhetze gaukeln eine Mehrheit vor, die es nicht gibt (wobei die sozialen Rand-/Problemgruppen in Sachen Social Media und Handykommunikation ganz vorne liegen), Sexkontakte und Dating werden stark genutzt, Produkte, Dienstleistungen und Kunstwerke werden angeboten, wobei die Qualität oft arg fehlt, Künstler bevölkern täglich immer dieselben Gruppen, um immer das Gleiche anzubieten, das immer dieselben nicht wollen, Legionen von Autoren fantasieren sich in einen Publicityrausch und gaukeln Erfolge vor, die es in der Kasse gar nicht gibt. Geschreibsel billigster Art mit Sonderschulniveau wird für Schleuderpreise in die Menge geworfen und verderben das Erwartungsniveau bzw. Kaufverhalten von möglichen Leser im Allgemeinen, weil das Selfpublishingangebot der Buch- und Verlagsbranche die schnelle Kasse nebenbei entdeckt hat und nahezu jeden durchlässt, der Rest wird von den Facebook-Anbietern zum "Erfolg" geführt. Viel Geld bleibt auf der Strecke. Verkäufe? Kaum.

Betrug, Ausnutzung, Prellerei überall und dazwischen Firmen aller Größen und Bedeutungen, die den schnellen Kaufkontakt zum Kunden wollen, in binden wollen, verstricken in die Freundschaft zum Produkt, Shop, Anbieter, zur Institution, Partei. Auch dabei r
üde Blender und Grauzonen-Unternehmer mit Lügenangeboten und Verdummungsmaschen, um die Anfälligen bewusst ordentlich zu schröpfen, wenigstens hier ein Marktzugang und eine Pseudoöffentlichkeit!

Wer sich auf dieses Fakebook-Theater einlassen will braucht viel Zeit, Diskussionen zu führen und Gruppenbeiträge zu posten. Aber es gibt Millionen, die ihre Lebenszeit damit füllen wollen. Anscheinend werden sie aber eher unglücklich durch die scheinbaren Erfolge der anderen. Kann man nur hoffen, dass die User wach bleiben und die Spreu vom Weizen trennen können.

Die Grafik zeigt Gründe der Befragten, warum sie sich durch Social Media schlechter gefühlt haben.


Infografik: Unsoziale Netzwerke | Statista 

Freitag, 10. März 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Miami Impression




Music: Daniel Haaksman "Sabado" ft. Bulldozer

Neues bei ECM im März

Am 3. März erschien das erste gemeinsame Album des Trio Mediaeval mit Arve Henriksen. In den letzten Jahren verbrachten das Trio und der Trompeter viele gemeinsame Sommertage am Dalsfjorden an der norwegischen Westküste. Dort entstand auch ein Großteil der Musik für das Album Rimur. Fasziniert von isländischen Sagen, Gesängen, Folksongs, sakralen Hymnen und Geigenmelodien, arrangierte das Quartett einen ungewöhnlichen Reigen aus Liedern, in denen Improvisation, mittelalterliche und traditionelle Musik aus Island, Norwegen und Schweden auf die Gegenwart treffen.

Am 17. März folgt das Album Asian Fields Variation  - die erste Aufnahme, die Klarinettist Louis Sclavis, Violinist Dominique Pifarély und Cellist Vincent Courtois als Trio eingespielt haben. Sclavis und Pifarély arbeiten bereits seit 35 Jahren in diversen Kontexten zusammen, Sclavis und Courtois seit 20 Jahren, wobei sich alle die Fähigkeit bewahren, sich immer noch improvisatorisch gegenseitig zu überraschen. Das Album erscheint zum Ende einer ausgedehnten Frankreich-Tour – internationale Festivaltermine folgen im Sommer 2017.

Ebenfalls am 17. März erscheint bei ECM New Series die Ersteinspielung des Requiems von Tigran Mansurian. Es ist dem Gedenken an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern gewidmet. Der armenische Komponist führt hier die alte geistliche und weltliche Musik Armeniens aus einer heutigen Perspektive mit einem kanonischen lateinischen Text zusammen und schafft damit ein Werk von universeller Relevanz. Das Requiem entstand im Auftrag des Münchener Kammerorchesters und des RIAS Kammerchors und wurde im Januar 2016 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem mit Manfred Eicher als Produzent aufgenommen.

Für das Monatsende kann ich eine weitere Jazz-Neuheit ankündigen: Vier Jahre nach dem MeilensteinWislawa präsentiert das New Yorker Quartet des Trompeters Tomasz Stanko eine neue Aufnahme, December Avenue. Reuben Rogers – vor allem durch seine Arbeit mit Charles Lloyd bekannt  – ist ein glänzender Neuzugang in der Band, der ein profundes Spielverständnis mit dem auf Kuba geborenen Pianisten David Virelles und dem aus Detroit stammenden Schlagzeuger Gerald Cleaver entwickelt. December Avenue wurde im Juni 2016 in den Studios La Buissonne in Südfrankreich aufgenommen, von Manfred Eicher produziert und wird am 31. März veröffentlicht.

Donnerstag, 9. März 2017

Wie war's bei Sarah Kane's "4.48 Psychose" im Schauspiel Frankfurt?

(c) Birgit Hupfeld
Sarah Kane's letztes von fünf Dramen entstand Ende 1998 und wurde von ihr kurz nach ihrem 28. Geburtstag am 3. Februar 1999 ihrem Verleger übergeben. Am 20. Februar beging sie Selbstmord im Waschraum der Psychiatrie des Londoner King's College Hospital durch Erhängen. 

Sie war in den Jahren davor zur wichtigsten Vertreterin des radikalen britischen Dramas geworden und präsentierte seit Januar 1995 mit ihrem ersten Stück "Zerbombt" (Blasted) und nachfolgend "Phaidras Liebe" (Phaedra's Love), 1997 "Gesäubert" (Cleansed) und 1998 "Gier" (Crave) unglaubliche Dinge auf der Bühne, die extrem provozierten und eine Auflösung von Schauspiel waren. Sie machte vor nichts halt und ging noch über die vergangenen Provokationen hinaus: Vergewaltigung, Folter, Verstümmelung, Kannibalismus, Sadismus, Blutbäder u. dgl. mehr. 


Alle ihre Stücke hatten das Hauptthema Auseinandersetzung. Ihr Schaffensweg holte die Konflikte von außen - Krieg - nach innen - innerpsychische Extremstreits. Die Dramatiker und ihre Arbeit der 90er-Jahre werden in England "In-Yer-Face-Theater" genannt. Sie brachten schockierende, blutige und ordinäre Stoffe auf die Bühne, um ihr Publikum vor den Kopf zu stoßen. Obwohl schon dichte 40 Jahre seit den 60ies und punktuell verlängert Jahrhunderte blutige Theatergeschichte vorausgingen. Neben Sarah Kane wurden Mark Ravenhill und Anthony Neilson stark beachtet.

“There's not a drug on earth can make life meaningful” (Originaltext, im Schauspiel auf Deutsch)

Zurzeit im Schauspiel Frankfurt im Minitheater BOX zu sehen ist das letzte Drama Kanes "4.48 Psychose" in einer eindringlichen, betroffen machenden, aber auch aufgrund der absurden Welten und inneren Monologe, der exponierten Provokationen und dem dezidierten britischen schwarzen Humor, der sogar in der Psychose sich noch auf den Arm nimmt, verblüffend amüsierenden Aufführung unter der Regie von Daniel Foerster. 

“Have you made any plans?
Take an overdose, slash my wrists then hang myself.
All those things together?
It couldn't possibly be misconstrued as a cry for help.” 

Maike Jüttendonk, Björn Meyer und Viktor Tremmel geben ihr Bestes das psychotische Assoziationskonvolut quellengerecht darzustellen. Maike Jüttendonk mit einer großen Vielfalt an Stimmungen, die das innere Chaos sehr beeindruckend vermittelten. So auch die beiden Männer im Spiel, die eigentlich nur gespiegelte Stimmen des Ichs, Abspaltungen des Ichs, waren, noch dazu "verkompliziert" und erklärt mit einem Transvestiten, der in seiner Haut/Körperhülle gar nicht leben kann, weil er sie gar nicht will (Viktor Tremmel). Ohne Rollenverteilung oder anders gesagt mit wechselnder Rollenzuweisung unterhält sich eine Frau über ihre gescheiterte Liebe und Beziehung zu einer anderen Frau, was sie neben vielen anderen Dingen wahnsinnig macht, sie mehr und mehr den Entschluss fassen lässt, die Abkehr der Geliebten gegen sich selbst zu richten, sich an dem folgenden Tag um 4:48 Uhr, der Zeitpunkt, an dem sie täglich aufwacht in einem extrem starken Bann einer Klarheit, die aufkommt, weil die Psychopharmaka aufhören zu wirken. 


Der Suizidtanz (c) Birgit Hupfeld
Die Klarheit hat etwas Bezwingendes und gleichzeitig auch Frustrierendes, das Nichts, alles ist sehr viel stärker präsent und überwältigend als zuvor, wobei ihr Gehirn messerscharf arbeitet und alle Gründe und Ursachen glaubt zu erkennen. Sarah Kane litt an Depressionen, die sich immer mehr steigerten, und wusste aus Erfahrung, dass in den frühen Morgenstunden um 4 bis 5 Uhr diese Klarheitsmomente auftreten. Umso intensiver erlebte ihr Alter Ego dann bei erneuter Einnahme der Medikamente das Eintauchen in die delirische Rauschwelt der Psychopharmaka. Ihr Überich in diesen Rauschstunden ist einzig und allein der Psychiater, der sich mit klarer Stimme vom Rest abhebt. Ihn karikierend tanzt sie die letzten provokativen Disco Dances, einer dem Multisuizid gewidmet, der andere als Persiflage auf die Über-Ich-Stimmen, der wieder das Publikum direkt anspricht, wie auch zuvor alle Illusion vermieden oder zerstört wird.

Ihr Thema ist wichtig, dominant, es will diskutiert werden, bis hin zum Interview der Zuschauer. Die betroffene Frau ist in einem unglaublichen Zustand, in dem nichts mehr geht, nicht einmal der Sex, sie denkt gar nicht mehr daran, nicht einmal, wenn sie an ihre Geliebte denkt. Und was das Schlimmste ist, diese Geliebte existiert nicht einmal! Quasi eine lesbische Liebe des Alter Egos, eine narzistische Liebe seiner selbst, die jedoch niemals erwidert werden kann, was die Agierende in den Abgrund treibt. Die radikale Metapher für das Geworfensein des Ichs auf sich selbst, ohne sich verstehen zu können, und für die erschreckende Einsamkeit des Ichs trotz und aufgrund der Trugbilder im Kopf. Ein normales und erfülltes Leben ist nicht möglich, weil Eigenliebe nicht entwickelt werden kann. Hier sind auch frühe Kindheitserlebnisse maßgebend. Sämtliche Dialoge sind Stimmen dieses Individuums, das die Nase voll hat vom Leben und das noch die letzten Gründe sucht bleiben zu können. Es gibt keine! Konsequent selbst generierte Trug- und Vexierbilder, die keine Chance geben, weiterzumachen. Das Ich kann sich nicht selbst treffen, anfassen, "ficken", sich Sinn geben ... Logischer Schluss: Es existiert gar nicht, und was an Täuschungen da ist, muss weg.


“Fuck you. Fuck you. Fuck you for rejecting me by never being there, fuck you for making me feel like shit about myself, fuck you for bleeding the fucking love and life out of me, fuck my father for fucking up my life for good and fuck my mother for not leaving him, but most of all, fuck you God for making me love a person who does not exist.
FUCK YOU FUCK YOU FUCK YOU.” 

“I dread the loss of her I've never touched 
love keeps me a slave in a cage of tears 
I gnaw my tongue with which to her I can never speak 
I miss a woman who was never born 
I kiss a woman across the years that say we shall never meet 

Everything passes 
Everything perishes 
Everything palls 

my thought walks away with a killing smile 
leaving discordant anxiety 
which roars in my soul 

No hope No hope No hope No hope No hope No hope No hope” 




Sarah Kane (3. Februar 1971 – 20. Februar 1999),
englische Stückeschreiberin. Foto von Jane Bown

Mittwoch, 8. März 2017

#ADayWithoutAWoman

FEMEN sprengt Schönheitswettbewerb

Der Weltfrauentag wird dieses Jahr größer ablaufen, da eine besserer Vorbereitung stattfand. Angekündigt ist der globale Generalstreik #ADayWithoutAWoman (Twitter). Er soll uns daran erinnern, dass Frauen nicht aus dem Alltag wegzudenken sind. Frauen sollen sich von ihrer üblichen Position für einen Tag per Streik zurückziehen, damit die Umgebung merkt, wer da fehlt in Kindergarten, Schule, Krankenhaus, Reinigung, Chefetage, Reisfeld, Küche, Freudenhaus etc.pp. Es würden 3,5 Milliarden Menschen fehlen, und noch dazu für den Fortbestand der Menschheit sehr wichtige. Heute immer noch auf vielfältige Art und Weise benachteiligt, wenn nicht gleich unterdrückt, geschändet und erniedrigt haben viele Frauen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen Orientierungen, ihrer Lebensumstände oder Behinderung enorme Zusatzprobleme zu meistern. Sexuelle Gewalt in allen Formen kann hinzukommen.  Frauen verdienen 21 Prozent weniger als Männer. Sie werden diskriminiert, was zu Armut, Gewalt, Krankheiten oder schlechter Bildung führen kann. Jede dritte Frau wird in ihrem Leben Opfer von körperlicher Gewalt.


Seit mehr als 100 Jahren fordern Frauen am 08. März Gleichberechtigung. Dass es dieser Forderung auch heute noch bedarf, zeigt eine aktuelle Umfrage von Ipsos. Befragt wurden rund 17.500 Erwachsene aus 24 Ländern weltweit. Hierzulande sind 63 Prozent der Meinung, dass es noch an Gleichberechtigung für Frauen hinsichtlich sozialer, politischer und wirtschaftlicher Rechte mangelt. Allerdings zeigt sich, dass auch die Gesellschaft von Gleichberechtigung noch weit entfernt ist. Weltweit halten 25 Prozent der Befragten Männer für fähiger, arbeiten zu gehen, Geld zu verdienen, Bildung zu erlangen und weiterzugeben. In Deutschland stimmen dem 20 Prozent zu, in China und Russland sind es über 50 Prozent der Befragten, wie die Grafik von Statista zeigt.



Infografik: Von Gleichberechtigung weit entfernt | Statista



Eine höhere Bildung garantiert keine bessere Bezahlung, wie aus Daten von Eurostat hervorgeht. Die so genannte Gender Pay Gap, also der generelle Unterschied in der Bezahlung von Männern und Frauen, ist in Deutschland besonders hoch: Männer verdienen durchschnittlich 21,6 Prozent mehr. Am geringsten ist der Verdienstunterschied übrigens mit 6,5 Prozent in Italien. 

Die Gender Pay Gap lässt sich zwar auch darauf zurückführen, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten und öfter Berufe ausüben, die generell weniger gut bezahlt werden. Allerdings verdienen sie selbst als Fach- und Führungskräfte in derselben Branche weniger als ihre männlichen Kollegen.


Infografik: Frauen: Bessere Bildung, weniger Geld | Statista


Modellbau: Wenn Männer mit Papierflugzeugen spielen ...


World's Longest Paper Plane Flight


Biggest RC paper plane EVER built crashes spectacularly



Leprechaun Pilots RC Paper Airplane



World Record RC Paper Airplane



Tutorial 2009 guinness record paper airplane 
it fly 27.9 s (Takuo Toda) [hand launch]
Faltanleitung 



Dienstag, 7. März 2017

Fastenzeit: So enthaltsam sind deutsche Christen!

Sieben Wochen lang ohne Smartphone oder ohne Auto: Einige Menschen in Deutschland wollen ab heute auf diese Luxusgüter verzichten. Am heutigen Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit, die traditionell bis Ostern andauert. Laut einer aktuellen Studie der DAK gemeinsam mit Forsa nimmt der Fasten-Trend in Deutschland zu. Rund 60 Prozent der Bundesbürger wollen demnach in diesem Jahr daran teilnehmen und 73 Prozent können es sich zumindest vorstellen, zu fasten. Der deutsche Ramadan bricht los.

Am häufigsten fasten die Deutschen beim Alkohol - laut der DAK-Studie können sich 68 Prozent der Befragten vorstellen, in der Fastenzeit auf Bier, Wein und Co. zu verzichten. 59 Prozent wollen in dieser Zeit keine Süßigkeiten essen und 34 Prozent den Fernseher abschalten. Sieben Wochen ohne Computer oder Smartphone fällt den Deutschen schon schwerer: Immerhin 23 Prozent haben vor, in der Fastenzeit darauf zu verzichten, wie die Statista-Grafik zeigt. Auf dem letzten Platz der guten Fasten-Vorsätze steht das Vorhaben, für ein paar Wochen das Auto stehen zu lassen.


Die Grafik zeigt den Anteil der Befragten, die bei der Fastenzeit 2017 am ehesten auf Folgendes verzichten würden.

Infografik: So fasten die Deutschen | Statista 

Montag, 6. März 2017

Literaturpreis Rheinland-Pfalz: Martha-Saalfeld-Förderpreis


Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur vergibt auch in diesem Jahr wieder den mit insgesamt 10.000 € dotierten Martha-Saalfeld-Förderpreis. Mit diesem Literaturpreis, der nach der Pfälzer Lyrikerin und Erzählerin Martha Saalfeld (geboren 1898 in Landau, gestorben 1976 in Bad Bergzabern) benannt ist, möchte das Land Rheinland-Pfalz Autorinnen und Autoren bei der Realisierung eines noch nicht abgeschlossenen literarischen Projekts unterstützen.

Mehr hier

Video: The Body as Archive



Trailer - The Body as Archive

Sonntag, 5. März 2017

Heute im Bockenheimer Depot Frankfurt a.M.: SIEBEN GEGEN THEBEN / ANTIGONE

Bockenheimer Depot
3 Stunden 10 Min., eine Pause
AUSVERKAUFT

Evtl. Restkarten an der Abendkasse

(c) Birgit Hupfeld

SIEBEN GEGEN THEBEN / ANTIGONE
AISCHYLOS/SOPHOKLES
DEUTSCH VON DURS GRÜNBEIN / PETER KRUMME


SOLLN SIE ZUGRUNDE GEHEN, ICH WILL SIE AUSGELÖSCHT.

Nach dem Tod von Ödipus sollen seine Söhne Eteokles und Polyneikes abwechselnd über Theben herrschen. Doch einmal im Besitz der Macht weigert sich Eteokles, den Thron wieder zu räumen. Polyneikes schwört Rache und zieht mit sieben verbündeten Heerführern gegen seine Heimat. Es kommt zu einem grausamen Gemetzel vor den Toren der Stadt, von dem einzig die Boten in drastischen Worten berichten. Mit dem Tod der Brüder scheint der Fluch des Ödipus endlich erfüllt und Kreon, der neue König Thebens, verfügt, dass der Aggressor Polyneikes nicht bestattet werden darf. Doch Polyneikes’ Schwester Antigone widersetzt sich dem Befehl Kreons. Mit Antigone schuf Sophokles eine Ikone des Widerstands gegen herrschaftliche Willkür. 

Regie und Bühne
Ulrich Rasche
Komposition
Ari Benjamin Meyers
Kostüme
Romy Springsguth
Bühnenbildmitarbeit
Sabine Mäder
Chorleitung
Toni Jessen, Alexander Weise
Video
Jonas Link
Dramaturgie
Michael Billenkamp

Besetzung
Alexander Fehling (Eteokles)
Bettina Hoppe (Antigone)
Paula Hans (Ismene)
Toni Jessen, Anton von Lucke, Sam Michelson, Justus Pfankuch 
(Mitglied im SCHAUSPIELstudio)
Christoph Pütthoff, Sebastian Schneider 
(Boten/Kreon)
Paula Hans, Bettina Hoppe, Deleila Piasko, Eva Maria Sommersberg, Olga Wäscher 
(Chor der thebanischen Jungfrauen)


Špela Mastnak/Yuka Ohta (Schlagwerk), 
Carsten Hein/Thomsen Merkel (Bass), 
Christopher Rennebach (Posaune), 
Berk Schneider (Posaune), 
Keith Bernard Stonum (Tenor) 

(Live-Musiker)

Regisseur Ulrich Rasche hat zuletzt eine von Presse und Publikum gefeierte Version von Georg Büchners »Dantons Tod« als »überwältigendes Revolutions-Oratorium« (Süddeutsche Zeitung) auf die Bühne des Schauspiel Frankfurt gebracht. In »Sieben gegen Theben/ Antigone« sucht Rasche den Zusammenhang von Macht, Sprache und Fanatismus zu ergründen. So sind Begriffe wie »Feind« und »Opfer« lediglich Worte und Zuschreibungen, gleichzeitig aber fungieren sie als Auslöser und Ursache für die Radikalisierung der Menschen. 

Weitere Termine
März 2017
Sa 11.03.  Do 16.03.  Fr 17.03.  Do 23.03.  Fr 24.03.  
20.00 Uhr – 23.10 Uhr
AUSVERKAUFT
Evtl. Restkarten an der Abendkasse

Maurizio Kagel - Kantrimiusik by Kabinetttheater






Kooperation mit Ensemble Phace
Intern. Musikfest im Rahmen der Wiener Festwochen 2013
Dirigent Simeon Pironkoff
Regie Thomas Reichert

Samstag, 4. März 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Girl's Fantasy


 Good Girl

Wie war's bei MA(I)NHATTA. STUMMFILM-MUSIK-VARIETÉ in der Frankfurter Oper?


(c) Barbara Aumüller

Am 24.02.2017 hatte der Opernbesucher in Frankfurt die einmalige Gelegenheit, einen Stummfilm-, Musik-, Variété- und Vaudeville-Abend zu erleben, der den Bogen ins alte Frankfurt zwischen 1900 und 1920 schlug und gleichzeitig auch die ästhetischen Konsumgewohnheiten der Fans des neuen Mediums Lichtbild- bzw. Kinematographentheater um diese Zeit beleuchtete. Was die Menschen vor 100 Jahren faszinierte sind uns heute fast witzige Bilder voller kitschiger Situationskomik und natürlich zu schnellen Bewegungen. Ganz in der Nähe, in der Kaiserstraße 74, eröffnete am 16.11.1907 ein "exklusivstes Theater für lebende-, wissenschaftliche- u. Tonbilder", das erste Kino in Frankfurt, zu dem sich bald Dutzende weitere im Bahnhofsviertel gesellten. Viele Prominente trafen sich in den Kinos zum Kaffee, Essen und Film schauen. Es war eine riesige Attraktion damals, eine "Sehenswürdigkeit ersten Ranges!" Natürlich wurde das Medium sofort für Propagandazwecke und Stadtmarketing entdeckt. Frankfurt der Armen und Frankfurt der Parkbesucher und Badenden im Main-Freibad gegenübergestellt.

Die musikalische Leitung Uwe Dierksen, die Choreografen, Paul Gerritsen, Irene Klein, Nathalie Heinz und die Dramaturgen Nina Goslar, Mareike Wind kreiierten in Kooperation mit dem ZDF und Arte einen sehr schönen Abend mit herrlicher hundertjähriger Nostalgie. Die 1910er-Jahre übten auf sie einen ganz eigenen Charme aus, das Jahrzehnt, in dem die moderne Technisierung rasant zunahm, eine Technikgläubigkeit entstand, die Omnipotenzgefühle aufkommen ließ, für die die Titanic dann Symbol wurde. Auch der spätere Erste Weltkrieg wurde mit dem ungebrochenen, in diesen Jahren geschmiedeten  Glauben begonnen, hoch technisiert ihn sofort gewinnen zu können. Und eben das Kino, das alles lebendig werden ließ. Noch einmal weiter in die 1890er zurückgegriffen und parallel zur thematisierten Entwicklung hätten wir den europäischen Kinopionier zu nennen: den Franzosen Georges Méliès, der hier nicht zur Sprache kam. 

THE IMMIGRANT   (c) Barbara Aumüller

Zu Beginn des Abends eine faszinierende Schattentanzchoreografie, Rollschuh fahrende Tänzer und ein lustiges Duett der Opernstimmen Elizabeth Reiter und Ludwig Mittelhammer. Mit dem Klassiker "The Immigrant" (1917) von und mit Charlie Chaplin kam das aktuelle Flüchtlingsproblem zur Sprache, die Einreise in die Staaten, gedreht in dem Jahr, in dem die Einreisesperre für den Nahen Osten und andere Orientländer ausgesprochen wurde, die man heute bei Donald Trump wieder zu entdecken glaubt. Ein Happy End für Charlie und die goldige Edna Purviance ...
"Manhatta" - eine Hymne auf das moderne New York und insbesondere Manhattan, das innovativ und avantgardistisch erlebt wurde. Seine Architektur schon vor 100 Jahren ein gigantisches Erlebnis. Im zweiten Teil des Abends der erste Gangsterfilm als Start eines eigenen Genres beim beginnenden Unternehmen 20th Century Fox Studio vom legendären Regisseur Raoul Walsh (1887-1980), der über 150 Filme drehte. 

THE IMMIGRANT  (vorm Standesamt)  (c) Barbara Aumüller

In "Regeneration", einem 2014 restaurierten Film aus dem Jahr 1915, wird der Werdegang des 1890 bis 1900 sehr berühmten Gangsterbosses Owen F. Kildare gezeigt. Ein Lehr- und Rührstück, Bekehrung des kriminellen Abtrünnigen, der gar nichts dafür konnte, seine Lebensumstände machten ihn dazu. Seine Sozialisation ein Albtraum, für uns heute fast zu harmlos, um wirksam zu werden, die Gangsterkarriere "vorprogrammiert", und wie es die Amerikaner so sehr lieben: mit Gottes Hilfe und einer christlichen Botin der Liebe wird der "schwere" Junge (er wirkt eher sanft) vom Saulus zum Paulus. Seine historische Retterin und Förderin Marie Deering starb auch in Wirklichkeit vor der geplanten Hochzeit. Im Film stirbt sie an einem Querschläger bei einer Schießerei mit Skinny, dem Gang-Nachfolger Owens, der Marie vergewaltigen wollte und seine gerechte Strafe findet.

Die Musik des Abend stammte von Peter Reiter-Schaub, der die typische Musik der 1910er und 1920er Jahre nachempfand, vom Klavierautomaten bis zum Ragtime-, Cakewalk- und Dixiejazz sowie Blues. Herrlich lebendig kommt kein bisschen Langeweile auf, obwohl es keine hörbaren Dialoge gibt, aber alle Stimmungen und Spannungsmomente werden eben musikalisch einprägsam vermittelt und transportiert. Alles in allem ein Abend, wie man ihn sich noch häufiger mit wechselnden Themen vorstellen kann.