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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 19. November 2023

Noch ein (brandneuer) Groebner-Glossenhauer: Dance the Kompetenz-Dance

Foto: © Dominik Reichenbach / Artwork: © Claus Piffl






Dance the Kompetenz-Dance

Wahrscheinlich ist der Monotheismus schuld.
In längst vergangenen Zeiten waren sich die Menschen sicher, dass in einem Baum der Gott des Baumes steckte. In einem Bach dagegen aber der Gott des Wassers. Im Schilf die Göttin des Schilfs, und so weiter und so fort. Es herrschte eine ordentliche, mystische Arbeitsteilung vom Gott des Feuers und des lahmenden Pferdes, über den Gott der Kindererziehung und den der Gewürzmischung bis zum Gott des häuslichen Zwist und den Gott der Essenszustellung, dem berühmten „Bringmalherda“.
Und so hatte jeder seinen Aufgabenbereich. Und kein vernünftiger Mensch paganen Glaubens wäre draufgekommen, vom Gott der Steine sich zu wünschen, dass er es regnen lassen sollte. Außer man wollte unbedingt Steinschlag ernten. Aber diese Zeitgenossen waren nur eine sektiererische Splittergruppe, die auch bald keine Anhänger mehr hatte, da der Schutzhelm noch nicht erfunden war.
Also: Jede Göttin und jeder Gott hatte seinen Aufgabenbereich und fertig.
Es war wie am Amt. Da geht man ja auch nicht, wenn ein Kind geboren wurde, zur KFZ-Zulassungsstelle. Außer das Kind hat vier Räder.
Zurück zum Polytheismus. Da war alles fein und geordnet. Jedes überirdische Wesen hatte seinen ganz klaren Kompetenzrahmen, jeder Gott blieb in seinem Tanzbereich.
Aber dann kam das spirituelle All-Inklusive-Angebot der Billiganbieter aus dem Nahen Osten, das Rund-um-sorglos-Paket für die ganze Familie, das ultimative mystische Power-Produkt:

„Ein Gott für alle Lebenslagen! Sie sparen bis zu 99% der Gebete und Opfer!
Wechseln Sie schon heute zu: M-o-n-o-t-h-e-i-s-m-u-s!
Einer für alles - und alles im Eimer!“

Und weil die Leute auch damals schon faul und gierig waren und Kaiser Konstantin dringend Soldaten für seinen Bürgerkrieg gegen seine Mit-, Neben-, Gegen- und Unterkaiser brauchte, wurde der Monotheismus anerkannt, das Christentum breitete sich im Römischen Reich aus wie eine Grippewelle und das Drama nahm seinen Lauf.
Und seither glauben alle die Geschichte von diesem einen, der alles kann.
Der eine, der es schon richten wird. Der, der es drauf hat. Der nur so - Schnipp! - machen muss und dann wird alles gut. Und sie müssen nur daneben stehen, „Bravo!“ schreien oder „Gut gemacht!“ oder „Zugabe!“ und selber nichts tun.
Also alles kriegen, aber nichts investieren müssen. Wie gesagt: Gierig, aber faul.
Und wenn auch heute viele Leute nicht mehr an Gott glauben, glauben sie immer noch an den einen, der alles kann.
Was dann zu seltsamsten Kompetenzkollisionen führt.
So muss man mal eindeutig sagen: Junge Frauen, die sich in Sachen Klimakatastrophe wirklich gut auskennen, sind nicht zwangsläufig Expertinnen für den Nahostkonflikt.
Ja, auch Millionäre, die mit Zahlungsmethoden fürs Internet reich geworden sind, müssen nicht automatisch Experten für Social-Media-Plattformen oder Raumfahrt sein.
Und tatsächlich - es klingt verrückt - sind auch Leute, die gut über das Beziehungsgeflecht zwischen dem Menschen und einem ausgedachten, unsichtbaren Freund, der in einem nicht näher definierten „Himmel“ wohnt und seinen jüdischen Sohn von römischen Soldaten hat umbringen lassen (weil er ihn so liebt), diese Menschen sind überraschenderweise keine ausgewiesenen Experten für tatsächlich gelebte Sexualität.
Auch wenn sie und ihr Chef im Cross-Gender-Dress in Rom das anders sehen.
Und nur weil einer sich in seiner Partei gut nach oben intrigiert hat, ist er nicht automatisch ein talentierter Finanzminister …
Es ist dramatisch. Alles Spätfolgen des Eingottglaubens. Oder anders gesagt: Unterm Zeus hätt’s das nicht gegeben! Man sollte eine Produkthaftungsklage gegen die monotheistischen Weltreligionen anstrengen. Nur: Wo bringt man die ein? Beim jüngsten Gericht?
Schwierig.
Und so wird man wohl weiter zusehen müssen, wie viele Menschen nach dem Motto leben: Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.
Bei Journalisten etwa.
Ja, Journalisten. Die, die es sowieso schon nicht leicht haben. In den einen Ländern werden sie verfolgt, verprügelt oder umgebracht und in den anderen werden sie von rechtsextremen Antidemokraten beschimpft, die sich „besorgte Bürger“, „Querdenker“ oder andere Fantasienamen geben, damit sie sich nicht eingestehen müssen, dass sie längst Faschisten geworden sind. „Lügenpresse“, “bezahlte Büttel“, „Haltungsjournalismus“ sind da noch die feineren Vorwürfe.
Dafür feiern diese Menschen dann das Vorbild Russland, wo noch die - einzig gültige - Wahrheit berichtet werde, ein Präsident mit einer Meinung das einige Land regiert, weswegen man dort schon ins Gefängnis wandert, wenn man mit einem weißen Blatt Papier auf der Straße steht.
Denn darauf könnte ja eine abweichende Meinung stehen.
Russland, ein sehr monotheistisches Land.
Und sehr groß. Und sehr komplex. Und deshalb braucht man auch Experten, die einem dieses Land erklären. Und weil man über eine Diktatur, die ständig Kriege führt und ihre Oppositionellen unterdrückt oder gleich erschießt, nicht dauernd hören will, dass das eine Diktatur ist, die ständig Kriege führt und ihre Oppositionellen unterdrückt oder gleich erschießt, weil man von der Diktatur seit Jahren billig Gas kauft, braucht man auch mal andere Experten.
Experten, bei denen die, die ständig „Lügenpresse“ brüllen, auch mal „Endlich einer, der die Wahrheit sagt“ in die Kommentare schreien können. Das heißt dann „Ausgewogenheit“.
Vielleicht zu Recht.
Denn der Experte ist wirklich super. Der hat irrsinnig viel Zeit mit Putin verbracht. Und zwei Bücher über Putin und Russland geschrieben. Und Filme gemacht über Putin und Russland.
Und wenn man sich die Filme ansieht, weiß man: Der eine ist der Putin, der andere ist der Putout.
Denn der Putin erzählt ihm was, und er trägt das in die Welt.
Aber er ist ja nicht irgendwer. Er ist Journalist. Der hat doch sein Handwerk gelernt. Er hinterfragt natürlich. Wenn ihm der Putin was erzählt, ist er ja vor Ort. Der kann das überprüfen. Muss ja nur mit irgendjemand anderem reden, ob das so auch stimmt. Muss ja nur die Menschen auf der Straße fragen. In Moskau. In Petersburg. Irgendwo in Russland. Kein Problem. Schließlich ist er ja Russland-Experte.

Nur leider spricht er kein Russisch.
Ja, Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.

Wie gut, dass Putin fließend Deutsch spricht.
Und beide sprechen noch eine andere Sprache. Eine Sprache, die die ganze Welt versteht. Die Völker und Kulturen verbindet und die Herzen höher schlagen lässt. Eine Sprache, die wirklich universal ist. Wo es keine Hindernisse und Schranken gibt. Und wir alle wissen, was gemeint ist, nämlich….na?
Was? Nein, nicht Musik.
Wen interessiert denn das Gedudel? Obwohl natürlich auch Putin zugeben würde, dass ein Cellist im Freundeskreis immer von Nutzen sein kann.
Nein, die Weltsprache ist: Geld.
Weswegen jetzt auch herausgekommen ist, dass der Russland-Experte ohne Russisch-Kenntnisse über Strohmänner und deren Firmen vom Kreml bezahlt worden ist.
Wie soll man sowas nennen? Lügenpresse? Bezahlter Büttel? Haltungsjournalismus?
Als man ihn mal direkt gefragt hat, ob er Geld aus Russland bezogen hat, hat er jedenfalls gesagt: „Geht’s noch?“
Heute weiß man: Ja, geht. Geht sehr gut sogar.
Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.

Am besten über Zypern.

Eine schöne Insel im östlichen Mittelmeer. In der Antike, in polytheistischen Zeiten, galt Zypern als Insel der Göttin Aphrodite. Die Göttin, die für die Liebe zuständig war (und für sonst nichts!). Sie soll dort einem postpatriarchalem Schaum entstiegen sein und an Land gegangen. Zu dieser Zeit war auch Zypern für seine Kupfer-Bergwerke berühmt. Und aus Kupfer machte man Becher, Kultobjekte, Schmuck, Waffen und vor allem: Geld.
Zypern also: Liebe und Geld.
Oder vielleicht sogar: Liebe zum Geld.
Denn Geld kann ja alles. Glaubt man.
Auf Zypern zumindest. Und in Russland. Und sonst auf der Welt.
Monetärer Monotheismus mondial.
Amen.




Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

Hier die jene für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64

 

TASCHEN Verlag: Goldkunst von Ai Weiwei

Viel Gold, stolze Preise, aber Ai Weiwei!

TASCHEN
TASCHEN
 

Die erfolgreiche Kooperation für das Papercut Portfolio führen Ai Weiwei und TASCHEN jetzt mit einer Edition von Schmuckstücken weiter. Die Zodiac Charms basieren auf dem wegweisenden Werk Circle of Animals/Zodiac Heads von 2010, mit dem Ai Weiwei Geschichte, Authentizität und kulturellen Dialog in China erforschte. Mit der neuen Schmuckversion des Themas wendet er sich den vielseitigen persönlichen Bedeutungen zu, die den chinesischen Sternzeichen über die Jahrhunderte zugeschrieben wurden. Die daraus entstandenen zwölf Anhänger sind in 999er Feingold von Hand gegossen.

 
TASCHEN
Ai Weiwei.
Zodiac Charm.
Rat, Ox, Tiger, Rabbit, Dragon,
Snake, Horse, Ram, Monkey,
Rooster, Dog, Pig
Limitierte Auflage von 99 Exemplaren;
Zodiac Charm handgegossen in purem
999er Feingold auf einer roten Seidenschnur.  
TASCHEN

SOLD OUT

Ai Weiwei.
Zodiac Charms Necklace.
Art Edition
Limitierte Edition von 48 Exemplaren,
von Ai Weiwei signiert, mit einer Halskette aus
zwölf Sternzeichen aus purem 999er Feingold. 
TASCHEN
 

Samstag, 18. November 2023

Groebners Glossenhauer: Hier spricht der Führer

Der neue Glossenhauer



Hier spricht der Führer

Wenn einem alle zuhören müssen . . . was sagt man da
19. Mai 2023

Ich hab auch einmal Blödsinn gemacht. Als ich jung war. Das ist heute kaum zu glauben, wo ich doch gesetzt, gelassen und geläutert wirke, wovon sich jedermensch Woche für Woche anhand des "Glossenhauers" überzeugen kann. Zum Beispiel nenne ich hier Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Finanz nie "elendigliche Hundskrüppeln, mit der intellektuellen Leistungsfähigkeit einer lobotomierten Eintagsfliege und der moralischen Integrität eines Gameboys". Und das, obwohl es öfters passen würde. Aber ich bin halt schon ruhig geworden.

Das war nicht immer so. Ich erinnere mich, als wir Großstadtbuben an einem dieser langen Nachmittage, an denen unsere gesellschaftlich vorzeigbaren Mitschülerinnen und Mitschüler gerade Fußballtraining, Tanzstunden oder Schießübungen im Keller des elterlichen Hauses absolvierten (oder etwas anderes, was sie "auf das Leben vorbereiten" sollte), dahinter gekommen sind, wie man in der U-Bahn-Station Durchsagen machen kann.

Dieses Geheimwissen war uns Quell großer Freude. Man hat sich einfach eine andere Auf-die-U-Bahn-wartende Person am Bahnsteig ausgesucht und dann in möglichst sachlichem Tonfall die Station mit den Worten beschallt: "Der Herr mit der gelben Jacke und dem Rucksack . . . Ja, Sie: Schauen S’ net so deppert!"

Dank der hervorragenden Taktung der Wiener Linien war man bis zur möglichen Enttarnung als freiberuflicher Stationssprecher meist schon vom Tatort entfleucht. Ein kleines, schönes, billiges Vergnügen auf Kosten anderer Fahrgäste. A Gaudi halt.

Das alles ist mir wieder eingefallen, als ich vergangene Woche über die zwei Burschen gelesen habe, die auf die grenzdebile Idee gekommen sind, einen Railjet mit Hitler-Reden zu beschallen.

Obendrein hatten die beiden offensichtlich Übung, da sie bei vorangegangenen Fällen schon Kinderlieder abgespielt hatten. Ich werde jetzt in kein hysterisches "Alles Nazis!"-Gekreische verfallen, wo man doch in Österreich viel besser weiß, wo die echten Nazis "daham" sind. Die halten sich nicht mit Hitler-Reden auf, die planen eher Bombenanschläge auf Volksfeste - und niemand erfährt es.

Obendrein kann man in einem Land, in dem der regelmäßige Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses als "Bubenstreich" abgetan wurde, massive Korruptionsanfälligkeit als "bsoffene Gschicht" verharmlost und die wiederkehrende Manifestierung rechtsextremen Gedankenguts als "Einzelfälle" verniedlicht, da kann man einmal eine saudepperte Idee - wie das Abspielen von Hitler-Reden - auch eine "saudepperte Idee" nennen.

Viel eher stellt sich dem alten Stationssprecher in mir die Frage: Warum Hitler? Warum einem Menschheitsverbrecher so eine Plattform geben? Obendrein einem, der sowieso noch ausreichend Fans im Land hat. Warum nicht einmal was wirklich Provokantes rausknallen, wie: "Die Fahrgäste dieses Zuges müssen beim Aussteigen dem Schaffner ihren Führerschein aushändigen. Bei Weigerung erfolgt die Weiterfahrt nach Budapest." Oder: "Hier spricht der Lokführer. Entweder alle machen jetzt zehn Minuten lang Kniebeugen, oder ich bleib in St. Pölten stehen." Oder einfach einmal die Einstellung sämtlicher Regierungsinserate in den Boulevardmedien des Landes verkünden. Das wäre einmal provokant! Und gar nicht so deppert.

Kammerspiele München: Frau Schmidt und das Kind aus Charkiw | Werkraum

  

Frau Schmidt und das Kind aus Charkiw
Walter Hess
Foto: Judith Buss

24.11.23 | Frau Schmidt und das Kind aus Charkiw | Werkraum

Europa-Trilogie II von Anne Habermehl

Auftragswerk der Münchner Kammerspiele

Regie: Anne Habermehl

Mit: Johanna Eiworth, Walter Hess, Frangiskos Kakoulakis, Edmund Telgenkämper

Regie Anne Habermehl | Bühne Christoph Rufer | Kostüme Charlotte Pistorius | Musik Philipp Weber | Dramaturgie Viola Hasselberg, Paulina Wawerla

 

Nähere Informationen und die weiteren Aufführungstermine gibt es auf der Homepage.

 Am 24. November um 19:30 Uhr feiert „Frau Schmidt und das Kind aus Charkiw“ von Anne Habermehl im Werkraum der Münchner Kammerspiele Uraufführung. 

Im zweiten Teil ihrer Europa-Trilogie – ein Auftragswerk der Münchner Kammerspiele - kehrt Anne Habermehl den Blick um: Nach „Frau Schmidt fährt über die Oder“ schaut ihre Protagonistin dieses Mal nicht vom Osten in eine Zukunft im Westen, stattdessen blickt sie vom tiefen Westen gen Osten, erforscht die verschwiegene Vergangenheit. Frau Schmidt fragt sich Ende der vierziger Jahre, welchen Mann sie nach einem „zivilen Einsatz“ als Ingenieur in der Ukraine 1944 eigentlich zurückbekommen hat. Er kann nicht reden, aber er kann auch nicht schweigen. Anne Habermehl beobachtet zehn Jahre familiärer Überlebens- und Rekonstruktionsversuche in der amerikanischen Zone: Vater, Mutter, Kind – und die westdeutsche Demokratiebildung. Parallel dazu lässt die Autorin in ihrem Stück eine zweite Familie Schmidt – zweiundsiebzig Jahre später – wieder in die Ukraine blicken: 2022 greift Russland die Ukraine an und unterbricht die Suche der Schmidts nach der Herkunft ihres ukrainischen Adoptivsohnes, dessen Ursprung sie seit 1990 verschwiegen haben.


 

Vorschau

Im Dezember zeigen wir Teil I und Teil II der Europa-Trilogie von Anne Habermehl:

Frau Schmidt fährt über die Oder (Teil I)

Frau Schmidt und das Kind aus Charkiw (Teil II)

Mit: Johanna Eiworth, Walter Hess, Frangiskos Kakoulakis (Teil I+II), Anna Gesa-Raija Lappe (Teil I), Edmund Telgenkämper (Teil II)

 



Freitag, 17. November 2023

Fantasien zur Nacht (Lyrik): Begehren, suchen, finden

 

Begehren, suchen, finden

Ja, ich begehrte, ja, ich suchte, ja, ich fand

perlmuttgekleidet endlich sie am Meeresstrand.
Nach einer kurzen Weile spreizte sie sich weit,
als ich sie drückte in den weichen, kühlen Sand,
Sie war so feucht, weit offen und für mich bereit,
als ich begehrlich sie in meinen Händen wand.

Ich nahm sie sanft und wusch sie gleich im Wasser.
Da wurd die Muschel blass in meiner Hand.
                                   Bernd Schiele

Fantasien zur Nacht (Video): We are the Earth

 

We are the Earth (fine art close up-detail video)
from
Elsa Marie Keefe

Fantasien zur Nacht (Video): KHAOS 2023 by Saeed Hani

 

KHAOS 2023
by
Saeed Hani

Donnerstag, 16. November 2023

Stummsche Reithalle Neunkirchen / Saar, 03.12.2023: Multivisionsshow Schweden – Land der Kontraste. Von und mit Jürgen Schütte

                                                                  Multivisionsshow



Schweden – Land der Kontraste

Von und mit Jürgen Schütte

 

Sonntag, 03. Dezember 2023

17 Uhr

Stummsche Reithalle Neunkirchen

 

Multivisionsshow über das Land der Elche, Rentiere und Wikinger in Neunkirchen

 

Am Sonntag, dem 3. Dezember, um 17 Uhr präsentiert der Fotojournalist Jürgen Schütte seine Multivisionsshow „Schweden – Land der Kontraste“ in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

 

Fast vier Monate reiste der Fotojournalist Jürgen Schütte durch das Land der Elche, Rentiere und Wikinger. Hoch im Norden Schwedens startet er mit zwei Freunden in die schneebedeckten Weiten Lapplands. Mit Schneeschuhen, Skiern und Pulkas geht es durch atemberaubende Landschaften. Riesige zugefrorene Seen, Polarlichter und hohe Berge machen den Reiz dieser eisigen Landschaft aus. Mitten im Schneesturm müssen sich die drei eine Schneehöhle graben. Als ein Fuchs einen Großteil der Vorräte stiehlt, wird es Zeit, sich auf den Rückweg zu begeben.
Während die beiden Freunde nach Deutschland zurückfahren, schwingt sich Schütte auf sein Fahrrad, um Schweden weiter zu erkunden. Anfangs radelt er durch eine weiße, verschneite Landschaft. Je weiter er Richtung Süden kommt, desto mehr weicht der Schnee. Die Landschaft verwandelt sich in ein blühendes Farbenmeer. Aus den einsamen Wäldern geht es weiter in die Metropole Schwedens, nach Stockholm. Die beeindruckenden Gebäude im Herzen dieser Stadt spiegeln den einstigen Reichtum der Region wider.
Schütte besucht Schwedens größte Seen und radelt durch malerische Ortschaften bis nach Smaland. Ob Pippi Langstrumpf und Michel von Lönneberga, die Geschichten der bekanntesten schwedischen Schriftstellerin, Astrid Lindgren, sind hier überall noch lebendig. Ein Stück weiter südlich beginnt das „Glasreich“. Schwedische Künstler haben die Glasbläserei bis zur Vollendung perfektioniert.
Im Süden Schwedens geht es an Runensteinen vorbei bis in die alte Wikingerstadt Foteviken. Hier tauscht Schütte das Fahrrad gegen ein Klepper-Faltboot ein, mit dem er von Schweden nach Dänemark, entlang der dänischen Küste bis nach Nystedt paddelt. Bei der nächtlichen Überquerung der Ostsee Richtung Deutschland beginnt ein verzweifelter Kampf ums Überleben, als die Winde umschlagen und meterhohe Wellen das kleine Boot ergreifen.
Mit seinen grandiosen Naturaufnahmen und seiner unterhaltsamen Erzählart entführt er seine Zuschauer in das Land der Kontraste.

 

Tickets für die Veranstaltung von Saarpfalz-Lichtblicke in Zusammenarbeit mit der Neunkircher Kulturgesellschaft sind zum Preis von 15 Euro (erm. 11 Euro) bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional, unter der Tickethotline 0651 – 9790777 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich.

 

 

 

Groebners Newsletter für November, Dezember und den Restherbst 2023


„Wenn es dunkler wird, muß die Sonne eben von innen scheinen.“
© Dominik Reichenbach








Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Userinnen und User!
Servus Menschheit!

Die Tage werden kürzer, das Licht weniger, die Nächte kälter und die Nachrichten… auch nicht besser. Und trotzdem sollten wir nicht den Mut sinken lassen. Im Gegenteil sollten wir uns sagen: „Solange es bei uns besser läuft als ein Bauprojekt von René Benko, läuft es eh okay.“
Denn da läuft gar nichts mehr. Außer die Investoren. Und die laufen davon.
Aber auch nur die, die sich vorher ihre Kohle gesichert haben.
So gesehen darf man sich gerade freuen, dass es sich hier endlich mal um eine dieser Finanz-Luft-Nummern handelt, die regelmäßig ausnahmsweise am Markt auftreten, bei der dieses eine Mal endlich die Vermögenden draufzahlen müssen.
Zumindest solange bis der Staat wieder anfängt Immobilienprojekte zu retten.
Dabei muss man ja den Benko René gar nicht als windigen Kaufmann verstehen, sondern als Künstler - der ein bisschen durch den Wind ist.

Ich habe übrigens zufällig zu dieser Causa eine kleine Radio-Satire verfasst.  
Die kann man hier hören.

Denn solche Sachen mache ich für Euch, weil ich insgesamt versuche, einer sinistren Welt mit einem wachenden und einem leimendem Auge zu begegnen. (Siehe Foto oben)
Ja, richtig gelesen.
Das leimende Auge klebt die Dinge irgendwie zusammen und das wachende schaut ihm dabei über die Schulter. Und wenn das leimende fertig ist, sagt dann das wachende:
„So geht das gar nicht!“ und überarbeitet alles noch einmal.
Und am Schluss kommt meistens ein Text heraus.

Entweder fürs Radio (hier zum Nachhören)
oder für meine Nachbarschafts-Kolumne in der FAZ (Abteilung Rhein-Main),
die man hier nachlesen kann.

Oder sogar ein Text für meinen absolut exklusiven, neuartigen, hochgradig amüsanten, extrem treffsicheren und insgesamt überhaupt äußerst gelungenen und sehr suprigen Satire-Newsletter, den „Neuen Glossenhauer“, den jedermensch hier bestellen und auch nachlesen kann.

Dieser Newsletter ist eigentlich unpackbar.
Denn er kostet nichts, bringt Farbe ins Leben, ist dem Alter gemäß stubenrein und - das Beste! - lässt sich jederzeit wieder abbestellen.

Das Feedback zum „Neuen Glossenhauer“ lautet bis jetzt ja so:

"Weiter so" - Erich
"Sehr schön!" - Gabriele
"Wie gewohnt scharf!" - Friedrich
"Wirklich genial" - Helmut
"Ich kann vermutlich nicht mehr oder nur leidlich ohne den Glossenhauer Newsletter leben." - Barbara
"Bitte, meine Frau will den Glossenhauer auch bekommen!" - Peter

Wen jetzt die Ungeduld samt Neugier ganz arg gepackt hat, der oder die kann auch gleich ohne Umweg mit einem „Glossenhauer bitte“ dem Absender dieser Zeilen antworten und schon kommt das satirische Kleinod wöchentlich ins elektronische Postfach geflattert.
Ja, so bin ich.
Und gerne.

Manchmal aber - wenn es mich juckt - dann lerne ich die Texte, die ich schreibe, auch auswendig. Und schreibe sogar noch Lieder dazu. Und dann trag ich die vor. Die Texte und die Lieder. Auf einer Bühne. Oder mehreren.
Völlig irres Konzept, oder?
Und weil das so gut ankommt, geb ich dem ganzen dann auch einen Titel.
Sowas wie….äh…. Überhaltung, beispielsweise.

Und damit fahr ich dann herum.
Und dann bin ich da.
Und Ihr könnt kommen.

Zum Beispiel am:

Freitag 24. November - Passau - Scharfrichterhaus - 20h
Samstag 25. November - Burghausen - Ankersaal - 20h
Sonntag 26. November - München - Schlachthof - 20h

Mittwoch 29.November - Bad Aibling - Gymnasium - 19h
Donnerstag 30. November - Frankfurt am Main - Stalburg Theater - 20h

Freitag 15. Dezember - Wien - Kabarett Niedermair - 20h (live auf Radio Österreich 1!)
Sonntag 17. Dezember - München - Schlachthof - 20h

Und was - wird man sich jetzt vielleicht fragen - macht der Herr Kasperl (Selbstzuschreibung), Hof-Satiriker (Eigenbezeichnung) und Diplom-Kabarettist (Zitat aus der Autobiografie), wenn er nicht schreibt, Radio macht oder auf Bühnen steht?

Nun, dann - soviel sei verraten - ist er privat. Und so schlendert er bisweilen durch Innenstädte, betrachtet stillstehende Kräne an Baustellen von René Benko und der Signa-Holding und denkt sich:
„Eigentlich läuft es doch ganz gut.“

In diesem Sinne
wünscht einen schönen Restherbst
Euer
Groebner