Die Trumpsche Haltung, Russland nicht als Aggressor im Ukraine-Konflikt zu betrachten, birgt mehrere Gefahren in sich und könnte weitreichende Folgen haben.
Dies kann die internationale Gemeinschaft spalten und die Unterstützung für die Ukraine schwächen. Wenn führende Nationen wie die USA Russland nicht als Aggressor bezeichnen, wird dies andere Länder dazu ermutigen, eine ähnliche Haltung einzunehmen, was die Bemühungen zur Beendigung des Konflikts erschwert und eventuell eine absolute Machtverschiebung nach Russland auslöst.
Verzerrung der Realität
Indem Russland nicht als Aggressor bezeichnet wird, wird die Realität des Konflikts verzerrt. Es liegt eine Falschdarstellung ungeheuren Ausmaßes vor. Das ist wie damals ein Abkommen der Amerikaner mit Hitler getroffen zu haben, das seine territoriale Expansion und Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung von Juden, Minderheiten, Andersdenkenden als normales Verhalten eines starken Staates dargestellt, und ihm den Weg für noch mehr Massenmorde geebnet hätte. Im aktuellen Fall kann das dazu führen, dass die internationale Gemeinschaft die Aggression Russlands gegen die Ukraine nicht mehr ernst nimmt, keinen Handlungsdruck mehr verspürt, was die Unterstützung für die Ukraine schwächen würde.
Allgemeine politische Instabilität
Eine solche Haltung kann zu politischer Instabilität in Europa führen, da Länderchefs und ihre Partei, die aus ähnlicher verzerrter Sicht die Situation putinfreundlich darstellen wollen, möglicherweise ihre eigenen militärischen Kapazitäten gegen Europa erhöhen oder sich von internationalen Absprachen, Bündnissen und Hilfeleistungen abwenden.
Russland kann dies ermutigen, seine aggressiven Handlungen fortzusetzen oder sogar zu intensivieren. Wenn Russland nicht als Aggressor betrachtet wird, kann dies als stillschweigende Zustimmung zu seinen Handlungen interpretiert werden, was zu weiteren militärischen Aktionen führen könnte.
Die Weigerung, Russland als Aggressor zu betrachten, gefährdet auch die weltweite Stabilität und Sicherheit. Die bestehenden internationalen Normen und Prinzipien werden untergraben, die Aggression und die Verletzung der Souveränität von Staaten gilt als weniger verurteilenswert. Dies kann andere Länder regelrecht ermutigen, ähnliche aggressive Handlungen zu begehen, ohne Angst vor Konsequenzen!
Friedensverhandlungen in Frage gestellt
Wenn Russland nicht als Aggressor anerkannt wird, wird dies die Dynamik von Friedensverhandlungen negativ beeinflussen, sie fast überflüssig machen. Dies kann den Druck von Russland nehmen, Kompromisse aller Art ermöglichen, und Vereinbarungen in Europa würden - allen voran Orban und Fico - nicht mehr eingehalten. Blamiert ist Selenskyi, den die vereinigte Rechte völlig zu Unrecht als Verursacher des Kriegs und Diktator bezeichnet. Sanktionen können platzen, Mitgliedsstaaten sind eventuell Russlands Plänen gegenüber indifferent (bis er auch in ihrem Land steht).
Truppenabzug überflüssig
Wenn Russland keine Notwendigkeit mehr für einen Truppenabzug sieht, wird es sich etablieren, erholen und wieder ein Stück weiter ins fremde Land einmarschieren, bis es in Kiew die Regierung wechseln kann. Die militärische Präsenz in der Region wird nach wie vor bei der Bevölkerung noch mehrheitlich als Belastung und Bedrohung wahrgenommen. Sie sieht keine Deeskalation, keine Chancen auf Frieden und fühlt sich noch mehr ausgeliefert.
Image der USA beschädigt
Die Glaubwürdigkeit und das Ansehen der USA auf internationaler Ebene sind jetzt schon beeinträchtigt. Eine solche Haltung wird eher als Fehlleistung, Schwäche oder als folgenschwere Richtungsverfehlung wahrgenommen, aber nicht als gerechte Friedensbemühung. Die Führungsrolle in internationalen Konflikten ist damit stark in Frage gestellt.
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