TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly

Montag, 26. Mai 2014

Leben Reporterinnen gefährlich?

Marie Colvin, US-Reporterin, + 22.02.2012, Syrien

KRIEGSREPORTERIN ANTONIA RADOS entlarvte Gaddafi
als Massenvergewaltiger von mehreren Tausend Opfern 


Was berichten uns Frauen als Reporterinnen von ihrem Auslandseinsatz. Wie geht es zu? Was erwartet Frauen dort?

"Es ist ein Vorteil, Frau zu sein", meint die kürzlich mit dem Hanns-Joachim-Friedrich-Preis ausgezeichnete ARD-Reporterin Golineh Atai. Frauen würden weniger bedrohlich wahrgenommen, Polizisten, Soldaten, Milizen und Bürger reagierten weniger ablehnend auf Journalistinnen. Reine Frauenteams könnten sogar "positive Auswirkungen auf die Zugänglichkeit der Interviewpartner und auf unsere Arbeitssicherheit" haben.
Die "Welt"-Korrespondentin Julia Smirnova verdeutlicht dies mit folgendem Erlebnis am Checkpoint Slawanjsk. Ihr Auto wurde von pro-russischen Milizen angehalten, der Fahrer wurde verprügelt, ihr sagte ein Rebelle: "Wenn du nicht eine Frau wärst, würde ich dir auch in die Fresse hauen."
Alice Bota von der "Zeit" bestätigt ferner: "In Donezk sind Mitarbeiter des Roten Kreuzes entführt worden – man nahm nur die Männer mit, die Frauen nicht." Eine Stimme mahnte dennoch zur Vorsicht. Die "SZ"-Korrespondentin Cathrin Kahlweit wies darauf hin, dass es in der Ost-Ukraine auch für Frauen lebensgefährlich werden könne, und zwar außerhalb ihrer Teams als Alleingängerin.

Dennoch plädieren Reporterinnen dafür, gerade dort mehr Frauen einzusetzen, wo es ungewohnt ist. Denn vor allem "in traditionellen Ländern haben es Frauen oft leichter. Die Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten darf keine Männerdomäne sein."

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