TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly

Sonntag, 24. November 2013

Vom Dichter der Nationalhymne: Alles mit hoher obrigkeitlicher Erlaubniß


Alles mit hoher obrigkeitlicher Erlaubniß
Hoffmann von Fallersleben
Aus: Deutsche Gassenlieder

Wer hindert uns in unseren Zwecken und Entwürfen
– Dideldum, dideldum, dideldum – und unseren Ideen
Mit hoher obrigkeitlicher Erlaubis dürfen
– Dideldum, dideldum, dideldum – wir immer vorwärts gehen
Die Obrigkeit will, wie‘ s auch sei,
ja ja, den Fortschritt nur
zum Fortschritt treibt die Polizei
und mahnet die Zensur.

Wer wird in freier Red‘ und je beschränken wollen ?
– Dideldum, dideldum, dideldum – Wer wäre wohl so schlecht ?
Mit hoher obrigkeitlicher Erlaubnis sollen
– Dideldum, dideldum, dideldum – wir tadeln, was nicht recht.
Die Obrigkeit, die nimmt es nicht,
ja ja, so akkurat
wer wohlgemeinten Tadel spricht,
wird oft geheimer Rat.

Wer wollte nicht im Kölner Domausbaue schaffen
– Dideldum, dideldum, dideldum – ein Einigungssymptom ?
Mit hoher obrigkeitlicher Erlaubnis bauen
– Dideldum, dideldum, dideldum – wir den Einheitsdom.
Die Obrigkeit hat‘ s Beste doch,
ja ja, das Best‘ im Sinn
wie kämen wir auch anders noch
zur deutschen Einheit hin.

Wer wehrt den Deutschen in Walhalla einzugehen
– Dideldum, dideldum, dideldum – unsterblich hier zu sein ?
Mit hoher obrigkeitlicher Erlaubnis stehen
– Dideldum, dideldum, dideldum – Deutschlands Verdienst‘ in Stein
Die Obrigkeit läßt uns charmant,
ja ja, den Lorbeer schau’n,
mach dich verdient um’s Vaterland,
so wirst du – ausgehau’n !

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