TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly

Samstag, 29. Juni 2013

Heute bei den Schillertagen neu: RÄUBER. SCHULDENGENITAL

17. Internationale Schillertage

29. Juni 2013    I    20 Uhr    I    Nationaltheater, Schauspielhaus
(PUBLIKUMSGESPRÄCH im Anschluss an die Vorstellung)




BURGTHEATER WIEN (AT)
RÄUBER. SCHULDENGENITAL
EWALD PALMETSHOFER

»Warten«, »Kommen«, »Leben (ewig)« heißen die drei Teile von Ewald Palmetshofers neuem Stück, das er als Auftragsarbeit für das Burgtheater geschrieben hat. Die Alten warten und hoffen, dass die Jungen nicht kommen, um ihr Erbe schon jetzt und heute anzutreten. Aber die zukünftigen Generationen kommen – Karl und Franz, die Räuber – und sie wollen sich ihr Erbe holen, bevor es nichts mehr gibt. Aber sie müssen es den Alten abringen, abpressen, stehlen. Die Reichen, die Gesättigten, halten ihre Kühlschränke zu. Erst wenn alles aufgegessen und ausgetrunken ist, kommen die anderen dran, die Zukünftigen. In der Mitte des Titels von Palmetshofers Stück steht wie eine Art Scharnier, wie ein Magnet, der die beiden anderen Worte angezogen hat und jetzt festhält: »SCHULDEN«. Und diese Mittlerposition zwischen Davor und Danach liegt vermutlich in der Natur dieses Wortes. Schulden zeigen immer in zwei Richtungen. Sie wenden sich von der Gegenwart weg, hin auf ein vergangenes Davor, auf ihren Geburtsort quasi, den Ort des Mangels oder des unleistbaren Genießens, um sich im selben Moment umzukehren und in eine Zukunft zu weisen, in der es sie nicht mehr geben soll, der Tag der Tilgung, der unter Umständen in ewige Ferne rückt, wie ein Jüngstes Gericht, weil diese verschuldete Gegenwart nicht enden will.

EWALD PALMETSHOFER war 2010 / 2011 am Nationaltheater Mannheim Hausautor. 2008 wurde er von Theater heute zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Er wurde 2008 und 2010 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen.

STEPHAN KIMMIG war 1996 bis 1998 Hausregisseur in Heidelberg, 1998 bis 2000 fester Regisseur am Staatstheater Stuttgart. Seitdem inszenierte er u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin, am Thalia Theater in Hamburg, an den Münchner Kammerspielen und am Burgtheater Wien. Er wurde mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen und vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2011 mit DER FAUST. Das Mannheimer Publikum konnte 2009 bei den 15. Internationalen Schillertagen Maria Stuart in seiner Regie erleben.


INSZENIERUNG Stephan Kimmig | BÜHNE Oliver Helf | KOSTÜME Johanna Pfau | MUSIK Michael Verhovec | LICHT Felix Dreyer | DRAMATURGIE Klaus Missbach
MIT Therese Affolter, Sarah Viktoria Frick, Barbara Petritsch; Philipp Hauß, Michael König, Christoph Luser, Martin Schwab




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