TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly

Mittwoch, 10. April 2013

Meine Gedichteklassiker: DER PANTHER von Rainer Maria Rilke

DER PANTHER
von Rainer Maria Rilke
  

Im Jardin des Plantes, Paris

      Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
      so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
      Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
      und hinter tausend Stäben keine Welt.

      Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
      der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
      ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
      in dem betäubt ein großer Wille steht.

      Nur manchmal  schiebt der Vorhang der Pupille
      sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
      geht durch der Glieder angespannte Stille -
      und hört im Herzen auf zu sein.

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