TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly

Freitag, 22. März 2013

Dichterhain: STADT von Birgit Heid



Stadt



Geheime Wege sind recht kurz, sie führen
hin zu den verstaubten Spiegelsälen
hier und dort. Auch Gassen noch erzählen
von den Ritzen, die nur Katzen spüren.

Am schmalen Haus unterm Balkon wacht zarter
Flieder übers Technikum. So ein-
geklemmt und zwischen Alt und Neu, allein
und unbeachtet blüht er fremd. Kein harter

Windstoß hat ihn je zerzaust. Es zehren
Jahreszeiten an dem Haus. Die Wege
bleiben kurz, auch wenn sie über Stege

führen, welche halb die Welt durchqueren.
Die Kreise schließen sich beinahe wieder,
die fremden Melodien sind unsre Lieder.            



(c) Birgit Heid                                                             

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