TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Intermezzo: SCHLIMM von Andreas Noga


schlimm

wenn man schlafen will
ein bett sehen in das man sich
nicht legen darf

freie tage wollen
und nicht bekommen

einen wecker haben der nicht
im kühlschrank steht wie es manchmal
in gedichten vorkommt

nachts den sekunden beim kreislauf zuhören
und wissen dass es bald morgen ist

schlimmer: zur arbeit fahren
wenn zuhause die nacht länger
der tag friedlicher
und kein termin nötig ist

am schlimmsten:
im autoradio kein lied hören
das im kopf den morgenhimmel aufreißt
und bis zum abend klingt



nach gottfried benn „was schlimm ist“
(c) Andreas Noga

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen