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Samstag, 26. November 2022

Kaiserslautern: Pfalzpreise Lebenswerk an Reinhold Gondrom und Erwin Wortelkamp

Die Preisträger und Preisträgerinnen bei der Pfalzpreis-Gala (von links):
Dr. Sven Gütermann, Mirjam Fischer, Reinhold Gondrom, Erwin
Wortelkamp, Anna Plett, Miriam Malthaner und Reiner Voß mit dem
Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder.          (Foto: Agentur view)

 

Spannend und kurzweilig ging es bei der Pfalzpreis-Gala des Bezirksverbands Pfalz im gut besuchten Pfalztheater Kaiserslautern zu, denn die Preisträgerinnen und -träger blieben bis zum letzten Moment geheim. Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder überreichte je einen Lebenswerkpreis im Bereich Medien und Bildende Kunst (Plastik) und je einen Pfalzpreis und Nachwuchspreis beim Medienpreis Pfalz und dem Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde (à 10.000 beziehungsweise 2.500 Euro). Die zwölf Nominierten wurden mit Text und Bild vorgestellt und die Preisträger interviewt. „Ich freue mich außerordentlich, dass wir uns in diesem Rahmen wieder treffen können“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder zu Beginn. Die Medien hätten gerade in der heutigen Demokratie eine wichtige Rolle des Vermittelns und Erklärens von Zusammenhängen. Er erläuterte: „In diesem Jahr hatten wir drei Lebenswerkpreise und eine ganze Reihe an Nominierten, so dass es zwei Veranstaltungen gibt. Das heißt in knapp einer Woche vergeben wir noch den Zukunftspreis Pfalz“. Er erwähnte, dass der Bezirksverband Pfalz insgesamt rund 50.000 Euro in diesem Jahr ausschüttet, um die Talente seiner Region zu würdigen und zu fördern. Auch die Nominierten, die nicht zum Zug kämen, würden nicht leer ausgehen, denn sie erhielten beim Hauptpreis 500 Euro beziehungsweise 200 Euro beim Nachwuchspreis. „Die Vergabe von Pfalzpreisen hat eine lange, fast 70-jährige Tradition, die der Bezirksverband Pfalz gerne pflegt“, so Wieder. Deshalb seien im Laufe der Zeit immer wieder neue Preise hinzugekommen und die Richtlinien angepasst worden. Wieder dankte den Jurys aus Fachleuten, die mit viel Kompetenz ihre Entscheidungen getroffen hätten.

 

Beim Medienpreis Pfalz wurde Reinhold Gondrom für seine Lebensleistung gewürdigt. Laudatorin Kerstin Bachtler vom SWR zeichnete unterhaltsam seine wirtschaftliche Erfolgsstory nach; er sei aber auch „ein faszinierender Mensch“. 1950 in Bayreuth geboren, habe Gondrom den deutschen Buchhandel nachhaltig beeinflusst und zu einer der größten Buchhandelsketten im deutschsprachigen Raum entwickelt. Nach seiner Ausbildung zum Druckfachmann folgte – geprägt durch das Elternhaus – ebenfalls die des Buchhändlers. Danach zog es ihn in viele große Städte, wo er Berufserfahrung in führenden Buchhandelsunternehmen sammelte. 1975 kam Gondrom schließlich aus Oxford (England) nach Kaiserslautern. Er habe neue Impulse für den Buchhandel mithilfe eines modernisierten und einladenden Konzepts gesetzt, das seine Buchhandlung auch als Event-Ort populär machte, und galt als der erste Unternehmer in Deutschland, der großflächige Buchhäuser entwickelte und seine innovativen Ideen selbst oder als Franchise-Geber in andere Städte brachte. Gondrom, der Buddelschiffe sammle, habe seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Seemannschaft gesehen, das heiße „alle müssen zusammenhalten und es darf keine Hierarchie geben“. Jede und jeder sei gleich viel wert. Mit großem Teamgeist habe er sein Unternehmen geführt. Viele Buchhändler in Deutschland hätten seine Philosophie übernommen. Für Autorenlesungen, die heute alltäglich seien, dürfe er als wichtiger Initiator gelten. Als Verleger habe er vor allem Pfälzer Autorinnen und Autoren gefördert.

 

Der Fotograf Reiner Voß gewann den Medienpreis Pfalz für seine Fotoserie, mit der er den Klimawandel und seine Folgen in der Pfalz eindringlich dokumentiert. Unerbittlich zielen seine Fotografien darauf ab, die Menschen aufzurütteln, wenn er beispielsweise ausgetrocknete Seen, vertrocknete Böden, von Dürre gezeichnete Ackerflächen, auf denen kaum noch etwas wächst, festhält. Dabei kommt in den kontrastierenden und Angst einflößenden Schwarz-Weiß-Bildern eine gar apokalyptische Ästhetik zum Einsatz. SWR-Redakteur Patrik Sommer, der Voß interviewte, meinte, er habe sich einem „heiklen und schwierigen Thema“ gewidmet. Voß sprach darüber, dass diese „kaputte Natur“, der er auf Spaziergängen begegnet sei, „große Sorgen in mir auslösen, besonders was die Geschwindigkeit der Veränderung betrifft.“ Darüber hinaus waren Markus Clauer sowie Michael Konrad und Uwe Herrmann nominiert. Mit dem Nachwuchspreis wurden Miriam Malthaner, Lea Schann und Anna Plett für ihr Zeitungsprojekt „Jugend gegen Antisemitismus“ ausgezeichnet, bei dem systematisch und journalistisch bemerkenswerte Arbeit auf Interesse an der Vergangenheit und jüdisches Leben in Deutschland trifft. Thematisiert werden verschiedene Aspekte der Geschichte jüdischer Familien unter der Nazi-Herrschaft bis hin zur Auseinandersetzung mit heute vorzufindendem Antisemitismus. Nominiert waren außerdem Julian Erbersdobler sowie Linda Schwind.

 

Den Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde erhielt der Historiker Dr. Sven Gütermann für seine Untersuchung „Reformation und Konfessionsbildung in Speyer“, bei der er die Jahre 1538 bis 1580 in den Blick nahm. Aufgrund einer intensiven Auswertung der Quellen kommt er zu dem Ergebnis, dass die offizielle Ein- und Durchführung der Reformation in Speyer erst nach dem Augsburger Religionsfrieden (1555) möglich war. Das gut lesbare Buch ist ein Grundlagenwerk zur Speyerer Reformationsgeschichte. Dr. Benjamin Müsegades und Prof. Dr. Markus Raasch mit Team waren ebenfalls nominiert. Über den Nachwuchspreis konnte sich Mirjam Fischer freuen, die mit ihrer Bachelorarbeit „Die ‚große‘ Hungersnot um 1770-1772 in Oggersheim und den umliegenden Gemeinden“ die Jury überzeugte. Auf der Grundlage des sorgsam ausgewählten Quellenmaterials konnte sie einen eindrucksvollen und umfangreichen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit in Oggersheim und Umgebung ermöglichen. Zu den Nominierten gehörten auch Julia Gilfert und Felix Maskow.

 

Der Künstler Erwin Wortelkamp hatte eigentlich schon im vergangenen Jahr den Lebenswerkpreis zuerkannt bekommen, doch da coronabedingt keine Gala stattfinden konnte, erfolgte nun seine Ehrung. Laudatorin Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museum in Koblenz, würdigte den Bildhauer, aber auch Maler und Zeichner sowie Professor und Lehrer in ihrer Laudatio. „Er liebt die Kommunikation und hat viel bewegt.“ Der Mensch rücke als soziales Wesen in den Fokus. Es gebe sowohl große, grobe und spröde Arbeiten als auch ganz filigrane und verletzliche. Er verwende Bronze, aber gerne und vorwiegend auch Holz, das ein Sinnbild unseres Lebens sei. Seine skulpturale Sprache verdichte er auf Wesentliches, reduziere auf eine jeweils sinnstiftende Form, die in den unmittelbaren Dialog mit dem Raum treten – dem städtischen oder rein naturbelassenen Umfeld – und die Blicke bannen würde. Beeindruckt ging sie auch auf Wortelkamps Projekt mit 50 Künstlern und Künstlerinnen „Kunst im Tal“ im Westerwald ein, wo er auch lebe und mit dem er Mitte der 1980er Jahre begonnen habe. Erwin Wortelkamp wurde 1938 in Hamm an der Sieg geboren. Von 1960 bis 1965 studierte er Bildhauerei und Kunstpädagogik an der Kunstakademie München; von 1969 bis 1973 engagierte er sich in der von ihm ins Leben gerufenen Informationsgalerie „ateIier nw 8“ in Beindersheim und Frankenthal. Von 1973 bis 1985 und 1995/96 folgten Lehrtätigkeiten an Gymnasien, unter anderem in Frankenthal, und Hochschulen. Neben Patrik Sommer, der angeregt hatte, dass der Bezirksverband Pfalz einen Klimaschutzpreis ausloben solle, interviewten Thomas Stüber von RPR1 Miriam Malthaner und Anna Plett (Lea Schanne konnte nicht teilnehmen), der Historiker Stefan Schaupp Mirjam Fischer und die Historikerin Dr. Charlotte Glück Dr. Sven Gütermann. Moderiert wurde die Gala auf charmante Weise und in bewährter Manier von Günther Fingerle. Die musikalische Gestaltung der Gala übernahm die Pfalzphilharmonie Kaiserslautern unter Leitung des zweiten Kapellmeisters Anton Legkii; es kamen Stücke von Verdi, Donizetti, Schnittke, Andrew Lloyd Webber und Tschaikowsky zu Gehör; als Solistinnen traten Monika Hügel und Astrid Vosberg auf.

 

 



Kaiserslautern - mpk-Gesprächswerkstatt: Welche Kunst darf ins Museum?

Vom Fachbereich Neuere und
Neueste Kunstgeschichte der
Universität Heidelberg:
Prof. Dr. Henry Keazor
(Foto: Universität Heidelberg)

  

Kuratorin der Schirn Kunsthalle,
Frankfurt: 
Dr. Ingrid Pfeiffer
(Foto: Schirn Kunsthalle)   

In der Gesprächsreihe „mpk:positionen“ führt Direktor Steffen Egle am Dienstag, 29. November, um 19 Uhr ein hochrangig besetztes Podiumsgespräch in der „mpk:Gesprächswerkstatt“ im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1 (Eintritt frei). Dabei steht die Frage „Welche Kunst darf ins Museum?“ im Mittelpunkt. Es geht darum, nach welchen Maßstäben und Kriterien Museen Kunst bewerten – und ob diese Kriterien zeitlos sind und wer eigentlich entscheidet. Erläutert wird auch das Thema, ob die Museen in der „Kanonisierung“ von künstlerischen Positionen noch eine uneingeschränkte Rolle in der Zeit von Social Media und anderen medialen Hypes noch eine uneingeschränkte Rolle spielen, die man ihnen traditionell zuschreibt – oder gerade wegen dieser neuen Entwicklungen.

Direktor des Heidelberger
Kunstvereins: Sǿren Grammel
(Foto: Kunstverein Heidelberg)

 

mpk-Direktor Steffen Egle diskutiert diese Fragen mit Sǿren Grammel, Direktor des Heidelberger Kunstvereins, Prof. Dr. Henry Keazor, Professor für Neuere und Neueste Kunstgeschichte, Universität Heidelberg, und der Kuratorin Dr. Ingrid Pfeiffer von der Schirn Kunsthalle, Frankfurt. Das Publikum ist ausdrücklich aufgefordert, eigene Fragen zu dieser Veranstaltung mitzubringen.


 



















World of Drones: Die Mavic 3 startet auf dem Mount Everest!

Everest-Überflug

 

Das 8KRAW-Team beschloss, den Everest mit einer DJI Mavic 3 zu besteigen, um eine unvergleichliche Aussicht aufzunehmen.

1. März 2022: Die Planung

27. Mai 2022: Aufstieg & Flug

27. Mai 2022: Aufstieg & Flug

Das 8KRAW-Team ist das Erste, das eine Drohne vom Gipfel des Everest gestartet hat.

27. Mai 2022: Aufstieg & Flug

Die DJI Mavic 3 hat die Schönheit dieses beeindruckenden Gipfels und seiner Umgebung aus 9.232 m Höhe eingefangen und die gesammelten Daten werden bereits von DJI-Ingenieuren für die Entwicklung zukünftiger Drohnentechnologie genutzt.

YuanZong Wang

Gründer von 8KRAW

„Mit der leichten und zuverlässigen Mavic 3 haben wir den Everest aus einer neuen Perspektive gesehen. Dafür bin ich sehr dankbar.“












Samstag, 19. November 2022

Fantasien zur Nacht (Video): danse 2847

 

Une minute de danse par jour
30 10 2022 / danse 2847
One Minute of Dance a Day
from
Nadia Vadori-Gauthier

Fantasien zur Nacht (Video): BRUTA

 

BRUTA - Josefina Gorostiza
from Carolina Bonfanti Mele


Die laufende Arbeit begann in der Gründungsresidenz von Festival Casa in London.

Tanzen, um mich zu animalisieren, zu bestialisieren, zu verdummen.

Donnerstag, 17. November 2022

Literarischer Verein der Pfalz: Der neue Adventskalender ist da!


Und wieder ist es soweit: Pfälzer schreiben Adventskalendergeschichte(n). Der neue Adventskalender des Literarischen Vereins der Pfalz ist erschienen. Für jeden Tag im Advent finden Sie eine kleine vorweihnachtliche Erzählung oder ein Gedicht der immer aktiven und emsigen Literaturproduzenten aus dem Weinland. Die Texte stammen ausschließlich von Mitgliedern des Literarischen Vereins. 
Der Bogen spannt sich von kurzen historischen Geschichten über besinnliche und humorvolle Schilderungen bis zu modernen Gedichten. 
Der Kalender in Form eines DIN-A5-Heftes kann bei Birgit Heid per E-Mail (birgit-heid@t-online.de
) oder telefonisch (0177-2386039) erworben werden. Er kostet 5 Euro. Der Literarische Verein der Pfalz ist ein Traditionsverein mit beträchtlichem Alter, der das literarische Schaffen in der Pfalz fördert. Er freut sich über Nachwuchs, der die Tradition aufgreift und junge Töne ins Geschehen wirft. Wollen Sie/ihr auch Literatur schaffen? Nehmen Sie Kontakt mit Birgit Heid auf, treten Sie bei und erfreuen Sie andere Menschen mit Ihren Zeilen, oder stimmen Sie sie nachdenklich...

Dienstag, 15. November 2022

Oper Frankfurt a.M.: Kurzvideo zu DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG

 





DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG

Richard Wagner 1813–1883


Inszenierung Johannes Erath
Musikalische Leitung Sebastian Weigle
Premiere 6. November 2022
Video © Thiemo Hehl
Redaktion Franziska Schmidt, Holger Engelhardt

VdK: „Gut, dass die einmalige Soforthilfe beschlossen ist“


Der Bundesrat hat am heutigen Montag den Weg für die einmalige Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden freigemacht. Dazu erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Gut, dass die einmalige Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden beschlossene Sache ist. Verbraucherinnen und Verbraucher, die die Kosten für Öl-, Holzpellets- oder Nachtspeicherheizungen nicht bezahlen können, sitzen weiterhin im Kalten und warten auf Hilfen. Sie dürfen von der Politik nicht vergessen werden. Deshalb muss die Bundesregierung zügig weitere konkrete Entlastungen vorschlagen. Es kann nicht sein, dass es eine Frage des Energieträgers ist, ob man staatliche Hilfe in dieser Energiekrise erhält oder nicht.“

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM NOVEMBER 2022


Sonntag, 6. November 2022, 16 Uhr im Opernhaus

Premiere

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG

Nicholas Brownlee (Hans Sachs)     
Foto: Barbara Aumüller

Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Takeshi Moriuchi; Inszenierung: Johannes Erath

Mitwirkende: Nicholas Brownlee (Hans Sachs), Andreas Bauer Kanabas (Veit Pogner),

Michael Nagy (Sixtus Beckmesser), Magdalena Hinterdobler (Eva), Claudia Mahnke (Magdalene),

AJ Glueckert (Walther von Stolzing), Michael Porter (David) u.v.a.

Weitere Vorstellungen: 11. (17 Uhr), 20., 27. November, 3., 9. (17 Uhr), 17. Dezember 2022

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 16 Uhr

Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner (1813-1883) beruhen als einziges der vollendeten Werke des Komponisten auf seiner eigenen Erfindung. Er berief sich dabei auf verschiedene historische und literarische Quellen, darunter auch Originalschriften des Hans Sachs. Zudem handelt es sich bei den Meistersingern – neben dem Liebesverbot (1836) – um Wagners einzige komische Oper. Er selbst äußerte sich dahingehend, dass das Werk als Satyrspiel zu Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg (1845) gesehen werden könne: Den adeligen Minnesängern stehen demnach die spießigen Nürnberger Meister wie in einer Parodie gegenüber. Die Helden beider Opern jedoch – Tannhäuser bzw. Stolzing – sind hier wie dort Kämpfer gegen die Konventionen. Die erfolgreiche Uraufführung der Meistersinger von Nürnberg ging 1868 an der Münchner Hofoper über die Bühne, wobei das Werk eine rasche Verbreitung genoss. Die letzte Inszenierung an der Oper Frankfurt feierte 1993 unter der musikalischen Leitung von Michael Boder und in der Inszenierung von Christof Nel Premiere.

Nürnberg, Mitte des 16. Jahrhunderts: Der Goldschmied Veit Pogner hat anlässlich eines traditionell am Johannisfest stattfindenden Gesangswettbewerbs die Hand seiner Tochter Eva als ersten Preis ausgelobt. Dies freut den Stadtschreiber Sixtus Beckmesser, hat er doch schon länger ein Auge auf das Mädchen geworfen. Aber auch der junge Ritter Walther von Stolzing hat sich in Eva verliebt, doch wird er nicht zum Wettbewerb zugelassen, da dieser nur Handwerksmeistern offen steht. Unter den wachsamen Augen des Schusters Hans Sachs versucht nun dessen Lehrling David, Stolzing mit den Wettbewerbsregeln vertraut zu machen, damit dieser die Meisterprüfung bestehen möge. Der Plan geht gründlich schief, und der darauf folgende zweite Akt endet mit einer ordentlichen Prügelei. Durch das Eingreifen des Schusters kann Beckmesser schließlich ausgeschaltet werden, so dass Stolzing zum Wettbewerb zugelassen wird und Eva alsbald in die Arme schließen kann.

20 Jahre nach seinem Hausdebüt übernimmt Sebastian Weigle in seiner 15. und letzten Spielzeit als Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt die musikalische Leitung dieser Produktion. Zu seinen weiteren Plänen für diese Spielzeit zählen Tannhäuser zunächst am Royal Opera House Covent Garden in London und anschließend an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Regisseur Johannes Erath ist regelmäßiger Gast an der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2019 Szymanowskis Król Roger inszenierte. Zu seinen aktuellen Projekten gehört u.a. Berlioz’ Les Troyens an der Oper Köln. Seit 2020/21 ist der amerikanische Bassbariton Nicholas Brownlee (Hans Sachs) im Ensemble der Oper Frankfurt beheimatet, wo er zuletzt als Bartóks Herzog Blaubart äußerst erfolgreich war. Gleichfalls zum festen Frankfurter Sängerstamm zählen u.a. Andreas Bauer Kanabas (Veit Pogner), Claudia Mahnke (Magdalene), AJ Glueckert (Walther von Stolzing) und Michael Porter (David). Michael Nagy (Sixtus Beckmesser) war von 2006 bis 2011 fest in Frankfurt engagiert. Seine Pläne mit Werken Richard Wagners umfassen Amfortas (Parsifal) und Alberich (Der Ring des Nibelungen) an der Wiener Staatsoper. Ihr Frankfurt-Debüt legt Magdalena Hinterdobler (Eva) vor, die bis vor kurzem das Ensemble der Oper Leipzig verstärkte. In weiteren Partien, vor allem als Meister, finden sich (ehemalige) Ensemblemitglieder und nur wenige Gäste. 2



Peter Marsh (Knusperhexe)
Foto : Barbara Aumüller

Samstag, 12. November 2022, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Dritte Wiederaufnahme

HÄNSEL UND GRETEL

Märchenspiel in drei Bildern von Engelbert Humperdinck

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Leo Hussain / Takeshi Moriuchi; Inszenierung: Keith Warner

Mitwirkende: Bianca Andrew / Katharina Magiera (Hänsel),

Monika Buczkowska / Kateryna Kasper (Gretel),

Liviu Holender / Sebastian Geyer (Peter, Besenbinder),

Barbara Zechmeister / Claudia Mahnke (Gertrud, sein Weib),

Peter Marsh / Michael McCown (Die Knusperhexe),

Nombulelo Yende (Sandmännchen), Hyoyoung Kim (Taumännchen)

Weitere Vorstellungen: 18. November, 1., 8., 15., 19., 22., 26. (18 Uhr) Dezember 2022

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 16 bis 155 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Die Märchenoper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck (1854-1921) gehört zu den Kernwerken des Repertoires. So manche*r Zuschauer*in zählt dieses Stück zu den ersten Eindrücken, die er/sie – oftmals im Kindesalter – in einem Opernhaus gewonnen hat. Umso größer war die Erwartung des Publikums an die Neuinszenierung des britischen Regisseurs Keith Warner zu Beginn der Spielzeit 2014/15. Ein Aspekt der Inszenierung ist das Plädoyer für das Lesen, indem gezeigt wird, wie Literatur die Phantasie der Kinder anregen kann. Eine Besonderheit ist sicherlich auch die Gestaltung der vierzehn Engel, welche Warner als historische Figuren zeichnet, die sich allesamt um das Wohl von Kindern verdient gemacht haben. „Üppig, prall und lebendig ist dieses Zauber-Märchenspiel auf der Bühne: ein einziger großer Rausch aus Licht, kleinen Tricks und mal verblüffenden, mal naiven Illusionen“, so konnte man nach der Premiere am 12. Oktober 2014 in einer Kritik auf Deutschlandradio Kultur / Fazit hören. Nun kehrt die Produktion – nachdem sie bereits 2020/21 wiederaufgenommen werden sollte, jedoch kurz vor der ersten Aufführung der Serie Corona-bedingt verschoben werden musste – zum dritten Mal auf den Spielplan zurück.

Die Handlung folgt dem bekannten Märchen: Die Geschwister Hänsel und Gretel verirren sich beim Beerenpflücken im Wald. Dort treffen sie nicht nur auf das Sand- und das Taumännchen, sondern auch auf die zwielichtige Knusperhexe, die sie gefangen nimmt. Die Kinder können sich aber aus den Fängen der Alten befreien und retten damit auch die Lebkuchenkinder, die vor ihnen ihr Los geteilt hatten.

Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme hat der international tätige Dirigent Leo Hussain. Nach seinem Debüt an der Oper Frankfurt 2010/11 mit Ravels L’Heure espagnole und de Fallas La vida breve stand der Brite später u.a. bei Weinbergs Die Passagierin, Puccinis Tosca, Bizets Carmen und zuletzt für Cimarosas L’italiana in Londra am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Zu den neu in die Produktion einsteigenden Mitgliedern aus dem Frankfurter Ensemble gehören Bianca Andrew (Hänsel), Monika Buczkowska (Gretel), Liviu Holender und Sebastian Geyer (im Wechsel als Peter, Besenbinder) sowie aus dem Opernstudio der Oper Frankfurt Nombulelo Yende (Sandmännchen) und Hyoyoung Kim (Taumännchen). Angeführt von Peter Marsh und Michael McCown, die sich in der Partie der Knusperhexe abwechseln, sind alle übrigen Sänger*innen einschließlich der Alternativbesetzungen bereits mit der Produktion vertraut.


Marina Viotti
Foto: David Ruano
Dienstag, 29. November 2022, um 19.30 Uhr im Opernhaus

Liederabend

MARINA VIOTTI, Mezzosopran

TODD CAMBURN, Klavier

ANTOINE BROCHOT, Kontrabass

About Last Night – Lieder von Maurice Ravel, Buena Vista Social Club, Francis Poulenc,

Kurt Weill, Johannes Brahms, Benjamin Britten, Jacques Brel u.a.

Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 3


Zu Klavier- und Kontrabassklängen von Ravel, Buena Vista Social Club, Poulenc, Weill, Brahms, Britten, Jacques Brel u.a. spinnt Marina Viotti einen Recital-Faden About Last Night und reflektiert über den einen Menschen, „to whom I sing: We will be happy forever and have many children…“ So vielfältig wie das Programm ihres ersten Frankfurter Liederabends ist auch der Werdegang der Schweizer Mezzosopranistin, die 2019 bei den International Opera Awards ausgezeichnet wurde: Erst nach einem Flötenstudium und der Beschäftigung mit Jazz, Gospel und Heavy Metal (sowie einem Master in Philosophie und Literatur) verschrieb sie sich ganz dem Gesang und ist mit Partien wie Händels Bradamante, Mozarts Dorabella, Rossinis Rosina, Verdis Maddalena oder Strauß’ Prinz Orlofsky längst auf Bühnen wie den Staatsopern in Dresden, München und Berlin, dem Gran Teatre del Liceu Barcelona und der Mailänder Scala angekommen.

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.


Samstag, 12. November 2022

Fantasien zur Nacht (Video): danse 2850

 


Une minute de danse par jour
02 11 2022 / danse 2850
One Minute of Dance a Day
from
Nadia Vadori-Gauthier

 

18h21, rue des Barres, Paris 4e. Une danse avec Gaël.

Dienstag, 8. November 2022

Weilerbach SPEZIAL: 1 9 8 8 - Autorenlesung mit MATHIAS AICHER

© kul-ja! publishing
Mathias Aicher: 1988

Roman, 456 Seiten, Softcover
ISBN: 978-3-949260-08-7
Preis: 19,88 € (D), 20,50 € (A)
Verlag: kul-ja! publishing

Veröffentlichung: 25.10.2022





Mathias Aicher, geboren 1965 in der Südwestpfalz.

© Manuela Likos
Abitur. Zivildienst. Plattenverkäufer. 
Danach hauptberuflich Rockmusiker.
1990 Umzug nach Berlin. Studium der
Theaterwissenschaften und der Germanistik.
Weiterhin hauptberuflich Rockmusiker.
CD-Veröffentlichung mit seiner Band Eggmen Five 1992.
Danach Produzent von Musikvideos.
Ab 1999 Quereinstieg ins TV-Geschäft und Neuerfindung 
als Drehbuchautor. Krimis für ARD und ZDF.
Sein Debütroman "Helltal" (Kriminalroman) 
wurde 2018 bei Knaur publiziert.

Der zweite Roman, "Die Offenbarung der Johanna",
ein Thriller, 
erschien Oktober 2020 bei Piper und ist auch
als Hörbuch (Schall & Wahn) erhältlich,
gelesen von Jasmin Tabatabai und Yesim Meisheit.
Der dritte Roman, "Love Like Blood", ebenfalls ein Thriller,
erschien Juli 2021 erneut bei Piper und wird Ende 2022
als Hörbuch bei Early Bird Books veröffentlicht.


Am Freitag, dem 11.11.2022, findet in 67685 Weilerbach in der Buchhandlung BUNTER HUND, Hauptstraße 14 (Tel. 06374 805595, Eintritt 10 EUR), um 19:30 Uhr eine Autorenlesung mit MATHIAS AICHER aus seinem Roman „1988“  statt. 

Der Autor ist in dieser Gegend aufgewachsen und hat einen Roman über eines der traumatisierendsten Erlebnisse in seinem Dasein geschrieben: die tödliche Verletzung der Geliebten in den Armen. Wie kam es zu diesem unfassbaren Ereignis? 

Für alle die in Kaiserslautern oder Umgebung wohnen, einer der Tage, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, eine Katastrophe sehr großen Ausmaßes: der Flugtag 28.08.1988 in Ramstein auf der US Air Base. 

Geplant als Riesenevent mit Volksfestcharakter und sehr hoher Anziehungskraft. Sicher geben die Piloten und ihre Maschinen wieder ihr Bestes, werden atemraubende Kunststücke darbieten und ein Raunen nach dem anderen in der Zuschauerschaft generieren, so dachten viele und strömten zu Tausenden hin. Das ausgerechnet an diesem Tag eine Kollision dreier Flugzeuge passieren sollte hat niemand erwartet. Natürlich, die Flugtage sind sehr gefährlich, es kann immer etwas passieren, aber dass wirklich ein Jet nach der Kollision trotz aller Vorsichtsmaßnahmen brennend in die Menge rast war eine sehr böse Überraschung. 70 Menschen mussten sterben, gute 1000 wurden verletzt.

Wer in den Roman reinliest spürt sofort, hier ist etwas Schreckliches passiert:  Unwiederbringlich entreißt ein Kunstflug-Jet der italienischen Kunstflugstaffel dem Schriftsteller und Ex-Musiker Michael Bach seine Freundin Aimee, die mit dem Rücken zum Flugfeld steht, ihren Freund gerade intensiv küsste und durch einen Flugfehler von nur einer Sekunde dem abstürzenden und brennenden Flugzeug ausgeliefert war. Auch Michael Bach wurde verwundet, aber lebte weiter.

30 Jahre nach dem Unglück versucht er, einen Traum in seinem Leben zu verwirklichen. Alles ungeschehen zu machen, Aimee zurückzubekommen und den vielen Menschen das Leid der Katastrophe zu ersparen. Wieviel er von diesem Traum verwirklichen kann, lest ihr in seinem Buch. Soviel sei verraten, mittels einer filmischen Zeitreise zurück trifft er auf sich als junger Mann und Aimee als junge Frau. Er versucht in das Räderwerk des Schicksals einzugreifen ...


ARD Mediathek 
Ramstein - Das durchstoßene Herz
Am 28. August 1988 veranstaltete die US Air Force in Ramstein ihre jährliche spektakuläre Flugschau. Es wurde zu einem Tag der Katastrophe mit 70 Todesopfern und Hunderten Verletzten. Die Folgen dieser Tragödie stehen im Mittelpunkt des Spielfilms. Die Doku bietet die Möglichkeit, die Menschen hinter den Spielfilmcharakteren kennenzulernen und deckt Fehler in der Vorbereitung der Flugschau und der medizinischen Erstversorgung auf.




Sonntag, 6. November 2022

Mittwoch, 2. November 2022

Heine-Preis 2022: Jurij Andruchowytsch (UKR)

Jurij Andruchowytsch
Foto: Barbara Niggl Radloff
Wiki Common License free



Jurij Andruchowytsch, ein herausragender ukrainischer Lyriker, Schriftsteller und Übersetzer,
hat den Heine-Preis 2022 der Landeshauptstadt Düsseldorf erhalten. Der Heine-Preis ist ein wichtiger Literatur- und Persönlichkeitspreis in Deutschland und wird mit 50.000 Euro dotiert. Perönlichkeiten, die den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten, sind Adressaten der Auszeichnung. Der Preis wird im Dezember, an einem noch zu veröffentlichenden Termin überreicht. Am 13.12. ist Heinrich Heines 225. Geburtstag. 

Die Jury begründete ihr Votum wie folgt: "Den Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf 2022 erhält Jurij Andruchowytsch. Andruchowytsch, einer der führenden ukrainischen Romanciers, Lyriker und Essayisten unserer Zeit, schreibt über die Lage des Individuums in der mitteleuropäischen Geschichte und Gegenwart. Dabei übt er scharfe Kritik an Übergriffen von Geheimdiensten, Militär und Justiz. Der Sinn für Ironie und das Groteske kennzeichnen sein Werk in bester Heinescher Tradition. Dabei spielt er mit literarischen Formen und überschreitet die Grenzen zwischen Realität und Fantasie. Jurij Andruchowytsch setzt sich leidenschaftlich für den europäischen Gedanken ein und vertritt die Identität der Ukraine als Kulturnation. Er erinnert Europa daran, dass Freiheit und Menschenrechte in der Ukraine in vorderster Linie verteidigt werden."

Jurij Andruchowytsch wurde am 13. März 1960 in Stanyslawiw (Stanislau; seit 1962 umbenannt in Iwano-Frankiwsk) in der Westukraine geboren. Das Journalismus-Studium am Lemberger Polygraphischen Institut schloss er 1982 ab und leistete von 1983 bis 1984 seinen Wehrdienst. Von 1989 bis 1991 besuchte er Literaturkurse am Maxim-Gorki-Institut in Moskau und legte 1994 seine Dissertation über den ukrainischen Nationaldichter Bohdan-Ihor Antonytsch vor.

Jurij Andruchowytsch ist einer der wichtigsten Schriftsteller und Intellektuellen der unabhängigen Ukraine seit 1991. Mit Wiktor Neborak und Oleksander Irwanez gründete er in Lemberg (Lwiw) die literarische Performance-Gruppe "Bu-Ba-Bu", die für Burleske, Balagan (Rummel) und Buffonade (Possenreißer) stand und bis 1992 das sozialistische Regime mit satirischen, lautpoetischen und karnevalesken Gedicht-Experimenten kritisierte.

Sein 2003 auf Deutsch erschienener Band "Das letzte Territorium" beschreibt mit kritisch-ironischem Blick die postsowjetische Realität der Ukraine und nimmt unter anderem die repressive Medienpolitik der Regierung, den Exodus der Bevölkerung in den Westen und die ambivalente Existenz von Künstlern unter die Lupe. Jurij Andruchowytsch ist ein entschiedener Befürworter einer Anbindung der Ukraine an Europa und kritisierte vehement den Anti-Europakurs des früheren Präsidenten und Gefolgsmanns des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Wiktor Janukowytsch. Unter dem Eindruck der Annexion der Krim durch Russland im März 2014 und des blutigen Bürgerkriegs zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten im Donbas gab Jurij Andruchowytsch 2014 den Sammelband "Euromaidan. Was in der Ukraine auf dem Spiel steht" heraus, in dem ukrainische Intellektuelle die Geschehnisse diskutieren.

Jurij Andruchowytsch übersetzte Gedichte von Rainer Maria Rilke, Prosa von Robert Walser und Boris L. Pasternak oder Shakespeares "Hamlet" und "Romeo und Julia" ins Ukrainische. Eine enge Verbindung zu Deutschland entstand im Rahmen mehrerer Studienaufenthalte, unter anderem 1992 und 2001 im Künstlerhaus Alberta bei München sowie 2005 beim Künstlerprogramm des DAAD in Berlin. 2014 übernahm er die Siegfried-Unseld-Professur für Slawistik und mitteleuropäische Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2006 ist er zudem Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Es ist nicht der erste Preis, der den exzellenten Autor erreicht: 2001 wurde der Herder-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung verliehen, 2005 erhielt er den Sonderpreis des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises der Stadt Osnabrück und 2006 wurde er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Im gleichen Jahr folgte der Mitteleuropäische Literaturpreis Angelus der polnischen Stadt Wroclaw. 2014 erhielt Jurij Andruchowytsch den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken und im Jahr 2016 die Goethe-Medaille des Goethe-Instituts.

Bedeutende Werke, die ins Deutsche übersetzt wurden: 

"Moskowiada(1993; deutsch 2006, "Moscoviada")
"Desorijentazija na miszewosti" (1999; deutsch 2003, "Das letzte Territorium") 
"Rekreaziji" (1992; deutsch 2019, "Karpatenkarneval")
"Dvanadcat' obrutschiw" (2003; deutsch 2005, "Zwölf Ringe").