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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 25. Juli 2022

Welche Heizung ist billig und kann eventuell umgerüstet werden?


(statista/MJanson/25.07.2022)  Wer mit fossilen Energieträgern heizt, leidet derzeit unter stark schwankenden Preisen. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Deutschen Pelletinstituts und des Brennstoffspiegels zeigt, ist der Preis für Holzpellets zwar zuletzt auch gestiegen – allerdings nicht so stark wie die Preise für Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Fernwärme oder Wärmepumpen. Gründe für diesen Preisunterschied liegen laut Pelletinstitut in der Befreiung von Pellets von der Energiesteuer, sie unterliegen zudem nicht der CO2-Bepreisung und der Mehrwertsteuersatz liegt regulär bei nur sieben Prozent.

Wer sich für den Kauf einer Pelletheizung entscheidet, profitiert laut Pelletinstitut zudem von der staatlichen Förderung. Für den Tausch einer alten Ölheizung gegen eine moderne Pelletheizung gibt es bis zu 45 Prozent staatlichen Zuschuss über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Der reguläre Fördersatz für Pelletzentralheizungen und wasserführende Pelletkaminöfen beträgt 35 Prozent. Nachteile einer Pelletheizung sind ihr erhöhter Platzbedarf, die hohen Investitionskosten, Geräuschentwicklung im Betrieb und ein erhöhter Wartungsbedarf.

In Deutschland wird überwiegend mit den fossilen Energieträgern Erdgas und Erdöl geheizt. Die Hälfte der Bestandswohnungen ist mit Erdgasheizungen ausgestattet. Die Beheizungsstruktur in Neubauten zeigt jedoch einen neuen Trend: Während der Anteil der Erdgasheizungen zuletzt unter 40 Prozent lag, nahmen die Anteile von Wärmepumpen und Fernwärme zu. Die Verbraucherpreise für Fernwärme liegen im Preisvergleich auf Rang zwei nach den Pellets.


Infografik: Heizkosten: Pellets und Fernwärme am günstigsten | Statista 

Donnerstag, 21. Juli 2022

Oper Frankfurt: ULISSE - eine Reise mit Luigi Dallapiccola durchs Ich

 Iain MacNeil (Odysseus) und Ensemble
(Foto: Barbara Aumüller)





Luigi Dallapiccolas 1968 in der Berliner Oper uraufgeführter ULISSE ist eine Oper über Odysseus und seine Selbstsuche, aber keine Oper vorrangig über seine Reise und Heimkehr wie in der gleichnamigen Sage. Die Reise ist im Prolog schon vorüber, er hat sie bereits erlebt, und der Autor und Librettist lässt Ulisse sie noch einmal ausschnittsweise erleben. Es gibt ein Wiedersehen mit Penelope gegen Ende, aber er bleibt nicht bei ihr, kehrt auch nicht zu Nautikaa zurück, sondern zieht sich zurück aufs Meer. Ob das eine Fortsetzung oder wiederum Metapher für den Tod Ulisses sein soll bleibt offen. 

Eins sein mit der Natur, hier das Meer, ist so viel wie Gott in allem zu sehen, ihn zu erkennen und mit ihm eins zu sein. Das ist seine Ankunft! Nichts für Unreligiöse oder Nichtesoteriker. Und sie war schon immer in ihm angelegt: Mit dem Meer zu sein, es zu befahren ist sein eigentlicher Wunsch, nicht die Frage nach der Herkunft oder dem Ziel im Leben. Bin ich Niemand oder Jemand? Auch diese Frage erübrigt sich. Dallapiccola hat sich an Goethe und seinem Nautikaa-Fragment orientiert und an James Joyces' Ullysses, wo es um die Entwicklung des Helden geht, die Läuterung. 

v.l.n.r. Danylo Matviienko (Antinoos),
Katharina Magiera (Melantho) und
Iain MacNeil (Odysseus)
(Foto: Barbara Aumüller)
Iain MacNeil (Odysseus)
(Foto: Barbara Aumüller)









Der Komponist hat die Geschichte zu einer Metapher für die Selbstsuche gemacht und zitiert die griechische Sage, um sie in Versatzstücken neu zu definieren. Ulisse betrachtet sich als ein Niemand, und wird immer wieder darauf gestoßen. Erst als er die Freier mit Hilfe seines Bogens überwindet, nicht tötet wie bei Homer, besiegt er zumindest die Vorstellung ein Niemand zu sein. Das sind die Rivalen viel mehr, die Personen, bei denen die Macht liegen könnte, angebliche Jemands, die ihm die Frau wegnehmen wollen.  Aber mit Penelope, seiner Gemahlin, kann er nichts mehr anfangen. Das ganze Treiben mit den Freiern, die ihn als Bettler verkleidet als Niemand verhöhnen, zeigt wie egal es dieser Penelope ist, welcher Mann sie umgarnt. Sie ist trotz der vehementen Persönlichkeitsentwicklung des Gemahls weder Ziel noch Ende. Seine Berufung ist eine andere. 

Katharina Magiera (Melantho; in der Vitrine),
Iain MacNeil (Odysseus; mit dem Rücken
zum Betrachter) und Dmitry Egorov (Telemachos;
mit Bogen) sowie Ensemble
(Foto: Barbara Aumüller)
Das Meer als Mittelpunkt allen Interesses, als Quelle und Ziel, wird auch musikalisch in einer dauerhaft wellenförmigen Zwölftonkomposition festgehalten. Alle Szenen werden in unterschiedlichen Farben musikalisch koloriert. Die Gegensätze sind stark und teilweise krass, von gedämpften atmosphärischen Tönen der Morgendämmerung oder der Nacht hin zu plötzlich lauten, dominanten, fanfarenhaften Tönen, bei Ulisse beispielsweise Posaunen und Trompeten.

Eine ganz eigene Oper, hervorragend modern in Szene gesetzt von Tatjana Gürbaca, mit einer zeitlosen Bühne aus Räumen, Nischen und Podesten, Penelope in einem Glaskasten, von Klaus Grünberg. Silke Willretts sehr lebhafte und auffallende Kostüme machen aus der Freiergesellschaft Penelopes eine wilde, bunte Straßentheatertruppe mit Hang zu Protz und Gloria. Die musikalische Leitung wurde souverän von Francesco Lanzilotta gemeistert. 

Mittwoch, 20. Juli 2022

Medienpreis Pfalz 2022: Nominierungen sind klar - Reinhold Gondrom erhält sicher den Lebenswerkpreis


Nominierte für Medienpreis Pfalz ausgewählt

 

Alle drei Jahre vergibt der Bezirksverband Pfalz den Medienpreis Pfalz. Die Jury hat nun einmütig entschieden, den Buchhändler und Verleger Reinhold Gondrom mit dem Lebenswerkpreis auszuzeichnen; die Laudatio übernimmt Kerstin Bachtler. Für den mit 10.000 Euro dotierten Medienpreis wurden Markus Clauer, Michael Konrad und Uwe Herrmann sowie Reiner Voß nominiert. Nominierte des mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreises sind Julian Erbersdobler, Miriam Malthaner, Lea Schann und Anna Platt sowie Linda Schwind.

Der Preisträger beziehungsweise die Preisträgerin bleibt bis zur Pfalzpreis-Gala am Samstag, 19. November, um 18 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern geheim.


Hat ein Buchhandels-Imperium
aufgebaut: Reinhold Gondrom

(Foto: Gondromedia KG)


Reinhold Gondrom, 1950 in Bayreuth geboren, hat den deutschen Buchhandel nachhaltig beeinflusst und zu einer der größten Buchhandelsketten im deutschsprachigen Raum entwickelt. Nach seiner Ausbildung zum Druckfachmann folgte – geprägt durch das Elternhaus – ebenfalls die des Buchhändlers. Danach zog es ihn in viele große Städte, wo er Berufserfahrung in führenden Buchhandelsunternehmen sammelte. 1975 kam Gondrom schließlich aus Oxford (England) nach Kaiserslautern. Hier übernahm er die Buchhandlung „Lincks-Crusius“ und erkannte schnell die Notwendigkeit, den noch relativ bescheidenen Laden durch Umbauten einem breiten Publikum zu öffnen. Er galt als der erste Unternehmer in Deutschland, der großflächige Buchhäuser entwickelte und seine innovativen Ideen selbst oder als Franchise-Geber in andere Städte brachte. Damit wurde er schnell zum wichtigen Partner großer Verlage, aber auch ein guter Gastgeber für bekannte Autoren. Für Autorenlesungen, die heute alltäglich sind, darf er als wichtiger Initiator gelten. Und der Erfolg gab ihm Recht: Was einst überschaubar und bescheiden anfing, entwickelte sich durch 30 Buchhandlungen mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem beachtlichen Unternehmen dieser Branche, das er mit großem Einsatz und mit Weitsicht führte. 2006 verkaufte Gondrom seine Buchhandlungen an Thalia.

Als Verleger hat sich Reinhold Gondrom vor allem den Pfälzer Autoren und Autorinnen gewidmet. So hat er unter anderen Paul Münch, Michael Bauer, Eugen Damm, Hansgeorg Baßler und Anni Becker ein besonderes Forum geboten und sich mit „Pfalzreprints“ historischen Pfälzer Werken gewidmet. Als erster hat er auch die Jüngsten in sein Verleger-Spektrum eingebunden. Seine individualisierten Bilderbücher für Kinder haben weltweit für Lesespaß gesorgt und damit selbst heute noch im „Tablet-Zeitalter“ einige Nachahmer gefunden. Reinhold Gondrom war es ein Anliegen, Kunst und Kultur zu fördern. So stiftete er mehrfach mit Unterstützung des Pfalztheaters in Kaiserslautern den Theaterpreis für Stücke in Pfälzer Mundart. Und er initiierte und stiftete den „Bürgerpreis für Selbstinitiative von Bürgern“ in Kaiserslautern, der mit Unterstützung von Lothar Schwartz, Journalist und Pressesprecher von Willy Brandt, zustande kam.

Für seine Serie „Reporter/Kulturreporter to go“, die Anfang 2019 gestartet ist und seitdem in loser Folge fortgesetzt wird, ist der „Rheinpfalz“-Kulturredakteur Markus Clauer nominiert. Auf Vorschlag von Leserinnen und Lesern beleuchtet sie die Vielfalt des kulturellen Lebens in der Pfalz: Menschen, Aktionen und Initiativen, die in der normalen überlokalen Kulturberichterstattung nicht vorkommen. Wegen ihres opulenten Nachschlagewerks „Saach blooß. Geheimnisse des Pfälzischen“ mit 258 Stichworten, kamen der Autor Michael Konrad und der Karikaturist Uwe Herrmann in den engen Kreis. Die informativen Beiträge sind im Laufe von März 2002 bis September 2021 in der „Rheinpfalz am Sonntag“ erschienen und füllen nun das Buch auf 572 Seiten. Reiner Voß, Fotograf und studierter Biologe, hat während der Pandemie verstärkt die hiesige Landschaft erkundet und die Spuren des Klimawandels fotografisch festgehalten, beispielsweise ausgetrocknete Seen, vertrocknete Böden, von der Dürre gezeichnete Ackerflächen, auf denen kaum noch etwas wuchs. Die Aufnahmen, zumeist in Schwarzweiß, sind auf Facebook veröffentlicht.

„Deutschland in klein“ heißt der Zeitungsartikel von Julian Erbersdobler, der im Februar 2022 in der „Süddeutschen Zeitung“ erschien. Er beschreibt darin, dass Haßloch nach 35 Jahren nicht mehr zu Marktforschungszwecken herangezogen wird, wobei eine Hommage an das größte Dorf Deutschlands entstand. Drei Schülerinnen des Goethe-Gymnasiums Germersheim, Miriam Malthaner, Lea Schanne und Anna Platt, haben mit ihrer 16-seitigen Zeitung an dem Leo-Trepp-Wettbewerb zum Thema „Jüdisches Leben in Deutschland“ teilgenommen und hierfür Interviews mit Politikern verschiedener Parteien, dem Vorsitzenden des Vereins Interkultur und einem Juden durchgeführt. Linda Schwind hat ein dreiteiliges, interdisziplinär angelegtes Projekt „Pfalz mit Kids“ erstellt, das aus einem Mitmach-Buch mit 75 Freizeittipps für Familien, einem Poster und einem Online-Portal besteht.

 

Zur Jury unter Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder gehörten Michael Ackermann, Leiter der Film Commission Nordbaden, die SWR-Redakteurin und -Moderatorin Kerstin Bachtler, der „Rheinpfalz“-Chefredakteur Michael Garthe, der Fotograf Dr. Jörg Heieck, Gregor Mayer, Leiter phoenix Digitale Medien, und Patrik Sommer, SWR-Abteilungsleiter beim Fernsehen.

Dienstag, 19. Juli 2022

Kaiserslautern: ALLES MUSS RAUS! am vergangenen Wochenende

                                     (c) Peter Herzer

Ein lebhaftes Treiben mit Musik und Theater in den Straßen Kaiserslauterns, das mit einem riesigen Programm und vielen Überraschungen aufwartet. Mit dabei auch LATURB, die mit Glückskeksen wirft und fetziges, buntes Treiben auf der Bühne bietet. Die Musik aus Komponenten der Synthie-Generation, Punk, Rap, skurrilem Musiktheater und vielem mehr.

"Das ist mal witzig, mal ernst, politisch und trashig, cool und berührend, laut und leise – zum Träumen, Tanzen, Toben!" (die Veranstalter).

Hier von Peter Herzer zwei Fotos und ein Video als ein Beispiel des jungen Programms - alle sollen raus auf die Straße und tanzen... Gute Idee!


                                                           (c) Peter Herzer


Sonntag, 17. Juli 2022

palatia Jazz 2022: Das erste Wochenende am 22./23.07.2022 mit ukrainischen Gästen

Nächstes Wochenende beginnt das 26. internationale Jazzfestival „palatia Jazz“ und wird am 29./30. Juli 2022 fortgesetzt. Acht Bands mit Schwerpunkt Jazz aus Osteuropa im Gleichklang mit dem diesjährigen Kultursommer Rheinland-Pfalz. 



Am 22.07.2022 erwartet Sie die Ganna Gryniva Band, eine internationale Formation um die Sängerin, Komponistin und Pianistin Ganna Gryniva, die in der Ukraine geboren und als 13-Jährige mit ihrer Familie nach Deutschland kam. Sie lebt heute in Berlin. Mit ihrem Quintett bietet sie eine Mischung aus Ethno, Jazz, Sphärischem und weiteren Traditionen in ukrainischer Sprache. Eine Könnerbesetzung mit virtuosen Preisträgern.

Gerald Clayton präsentiert „Bells On Sand“, musikalische Impressionen aus einer Reise durch die Einsamkeit im Jahr 2020. Er versteht, dass alles in Bewegung ist und sieht auch seine Musik darin gefangen. Singen und Spielen verhalten sich wie die vier Elemente und wie Sand. Alles baut sich auf, wird geändert, verwandelt sich erneut und baut sich wieder neu auf. Ein Vergleich mit menschlichen Handlungen und Leben bietet sich an.



Der Folgetag bietet erneut einmal ukrainische Sprache und sogar traditionelle Musik, eingewoben in Jazz, mit Viktoria "Leléka" (Storch). Auf modernes Jazzniveau gebracht, ohne die Volksmusikwurzeln aufzugeben, denkt man beim Gesang an alle möglichen Quellen. Selbst Afrika taucht neben Jazz- und Folktradionen auf. Ihre Interpretation von Hoffmann von Fallerslebens "Die Gedanken sind frei" beispielsweise zeigt, wie weit die Texturen bei großer Lebendigkeit und enormen Spielräumen zwischen Freude und manchmal Trauer verschoben werden können. Hier die freudvolle Forderung nach Freiheit.

Es folgen das absolut auffällige Ensemble De-Phazz - „Godfathers of Lounge“ - das 1997 in Heidelberg von Pit Baumgartner gegründete Ensemble als einer der beliebtesten Stimmungsmacher im Jazz. Sie sind schon lange bei palatia Jazz dabei. Mit Tanzanimationen und Wachmachereffekten in vielen Ländern bekannt, überzeugen heiße Rhythmen aus Samba und/oder souligem R'n'B mit Jazz.

Freitag, 15. Juli 2022

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Donnerstag, 14. Juli 2022

Ahrtal: Sturzflut Bernd verursachte 8,5 Milliarden Euro Versicherungsschäden - der Rest ist ungedeckt

 

(statista/René Bocksch) Ein Jahr ist es her, dass Wettertief "Bernd" für starke Regenfälle in Deutschland gesorgt hat, die zu einer verheerende Sturzflut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen geführt haben. Besonders betroffen war der Landkreis Ahrweiler - hier kamen 133 Menschen im Hochwasser um ihr Leben. 

Neben den mit Geld nicht aufzuwiegenden Menschenleben verursachte die Sturzflut hohe Sachschäden. Laut Schätzungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beträgt das Schadensausmaß rund 8,5 Milliarden Euro. Die Naturkatastrophe geht somit als teuerste in die Geschichte ein, wie die Statista-Grafik zeigt. Rund 8,1 Milliarden entfallen auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe, weitere 350 Millionen sind Kraftfahrzeugschäden. Großschäden über einer Million Euro wurden 862 registriert. Der größte verbuchte Schaden an einem Einfamilienhaus wurde mit 960.000 Euro beziffert. Im Durchschnitt taxierten die Expert:innen die Schäden auf 42.100 Euro pro Wohngebäude. Sturzflut Bernd übertrifft damit auch bisherige Hochwasser-Ereignisse deutlich. 

Das August-Hochwasser 2002 wird mit etwa 4,8 Milliarden Euro Versicherungsschaden bemessen, das Juni-Hochwasser von 2013 bewirkte ein Schadensaufwand von etwa 2,3 Milliarden. Unter den schadensreichsten Ereignissen befinden sich außerdem der Orkan Kyrill (3,7 Mrd. Euro), der 2007 reihenweise Bäume entwurzelte und Häuser abdeckte und der schwere Hagelsturm Andreas (3,2 Mrd. Euro), der unter allen Katastrophen den größten Schaden an Kraftfahrzeugen verursacht hat.


Infografik: Sturzflut Bernd versenkt 8 Milliarden Euro | Statista 

Montag, 11. Juli 2022

palatia Jazz 2022 mit Schwerpunkt Osteuropa in Rohrbach/Pfalz

8 Bands an 2 Wochenenden in 1 Location  
am 22./23.07. + 29./30.07.2022

Die 26. Ausgabe des internationalen Jazzfestivals „palatia Jazz“ präsentiert vom 22. bis 30. Juli 2022 einen Schwerpunkt mit Künstlern aus Europas Osten - angelehnt an das Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Wegen Wegfall einiger Spielorte und Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine war das Festival 2022 eigentlich bereits abgesagt.

Durch Einladung des Weingutes Ökonomierat Lind, konnten im schönen Privatgarten des Weingutes noch die Mehrzahl der bereits gebuchten Konzerte gerettet werden und finden daher alle in Rohrbach/Pfalz statt.

Jazz aus den Osteuropäischen Ländern und den daran anschließenden Ländern des Ostens hat eine besondere Tradition. Insbesondere für den Zeitraum vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der staatssozialistischen Regime in Polen, der DDR, Ungarn und der ČSSR. Der Jazz gilt hier als die Musik der Freiheit und der Demokratie. Ein Mythos der im Melting Pot von New Orleans entstand. Wo unterschiedlichste Musiktraditionen und außergewöhnliche Musikinstrumente aus der ganzen Welt zusammentrafen und einen neuen Musikstil entwickelten. Dieser Mythos – der Ruf der Freiheit - spielt besonders in den Ostländern eine tragende Rolle – musikalisch wie auch politisch. War doch die Kunst und Musik beispielsweise in Polen seit dem 2. Weltkrieg das ausgeprägte Ausdrucksmittel der polnischen Jazzkultur. Dieser in den 50er Jahren entstandene „Polski-Jazz“ gilt als ein charakteristischer, eigenständiger Stil, der sich bis heute extrem eigenständig weiterentwickelt hat. Seit den 90er Jahren findet sich in vielen Kompositionen auch die Musik von Krzysztof Komeda wieder, so auch die Kombination aus Folklore, Jazz und Kammermusik. Die Jazzmusik des Ostens hat somit eine eigene Geschichte.

Durch die Zeit des Eisernen Vorhangs sind Lebensgefühl und Musikfarbe des Jazz in völlig getrennten Wegen gegenüber der Musikentwicklung des Westens entstanden. Die südlichen Ostländer haben einen Schwerpunkt in der Klezmer Musik, Streichinstrumenten und Roma- wie Sinti-Tradition, der Norden der Ostländer in melancholischeren Kompositionen bis hin zu Verbindungen mit Tango, klassischer Kammermusik und dem Einfluss von Akkordeon sowie Tasten- und Blasinstrumenten. Die hierzulande bekannten Jazzstars des Ostens spielen bereits seit Jahren auf dem palatia Jazz Festival und wurden regelmäßig in wiederkehrenden Zyklen mit ihren neuen Projekten eingeladen. 

v.l.n.r.: Ganna Gryniva BandGerald Clayton Trio, DePhazz,
Léleka, Maciej Obara Quartet, Pawel Kaczmarczyk New Trio, 
Adam Baldych Quartet,Triosence

So wird es auch in 2022 ein Wiedersehen mit dem Adam Baldych Quartet, Pawel Kaczmarczyk New Trio und dem neuen polnischen Saxophonstar Maciej Obara geben. Die drei ausgewählten Ensembles zählen zu den Aushängeschildern des polnischen Jazz. Durch den Krieg in der Ukraine ist es uns als Veranstalter auch ein großes Anliegen ukrainischen Künstlern ein Forum unter dem Motto Ostwind zu geben. Lange Musiktraditionen, Einflüsse aus Folklore, Weltmusik und der Klassik haben auch der Ukraine ein eigenes Timbre der Jazzkultur gegeben. Mit den Ensembles von Victoria Leléka und der Ganna Gryniva Band sind zwei sehr unterschiedliche Jazzsängerinnen eingeladen, die beide führende Vertreterinnen des ukrainischen Jazz sind. Zudem wird auch der amerikanische Pianist Gerald Clayton mit seinem Trio erwartet, dessen Konzert wegen der Corona-Pandemie in 2020 ausfallen musste und nun nachgeholt wird. Der mehrfach mit dem Grammy nominierte Clayton präsentiert seine neueste CD „Bells on Sand“. Aus Deutschland wird das spannende Klaviertrio Triosence erwartet, dass mit seinen Kompositionen zu den bekanntesten Klaviertrios Europas zählt und zuzüglich zu diesem Festival-Line-Up feiert die Band des Heidelberger Komponisten Pit Baumgärtner mit DePhazz sein 25. Bandjubiläum im schönen Garten des Weingutes Ökonomierat Lind.

Das Festival startet jeweils um 18.00 Uhr. Je Veranstaltungstag werden zwei Konzerte ab 19.30 Uhr zu hören sein. Umfangreiche Informationen zu den Künstlern, der Anfahrten und dem Programmangebot sowie Ticketing finden sich auf der Homepage: http://www.palatiajazz.de und https://palatiajazz.reservix.de


Das Festival wird u.a. von LOTTO-Rheinland-Pfalz und dem Kultursommer Rheinland-Pfalz, die langjährige Partner sind, gefördert. Unter dem Motto NEUSTART KULTUR konnten auch die Fördermittel des Bundes im zweiten Jahr in Folge eingebunden werden und machten dieses Ersatzfestival möglich. Zu den regionalen Spielortpartnern zählt die Sparkasse Südpfalz und die MediaPartner „LEO und RHEINPFALZ“ sowie „JAZZTHING“ und „SWR2“.

Gedenken: Polnischer Jazztrompeter Tomasz Stanko





On July 11, 
Tomasz Stanko would have celebrated his 80th birthday.

The innovative Polish trumpeter (born in Rzeszów in 1942) first came to international attention in the early 1960s as a member of Krzysztof Komeda’s group, which pioneered its own approach to free playing, both in the jazz clubs and in the leader’s music for films, including soundtracks of the early movies of Roman Polanski. Stanko would later reflect on this creative formative period on his album Litania.
Tomasz Stanko’s ECM debut was Balladyna with Tomasz Szukalski on tenor sax, Dave Holland on bass and Edward Vesala on drums. Released in 1976, it counts today as a classic of European jazz.

Like his early hero Miles Davis, Stanko was a discerning bandleader and each of his groups had its own distinct character. Matka Joanna and Leosia, with Bobo Stenson, Anders Jormin and Tony Oxley balanced lyricism and turbulent free play.

The band on From The Green Hill – with its unusual frontline featuring Stanko, John Surman, Dino Saluzzi and classical violinist Michelle Makarski - grew out of an experimental session at an ECM festival in Badenweiler.

Soul of Things introduced the world at large to the talents of Marcin Wasilewski, Slawomir Kurkiewicz and Michal Miskiewicz, and on Suspended Night and Lontano, one could hear their improvisational capacities opening up under Stanko’s guidance.
Dark Eyes pooled the talents of young improvisers from the North, with two Danes (Jakob Bro and Anders Christensen) and two Finns (Alexi Tuomarila and Olavi Louhivuori) in a programme referencing music originally written to accompany plays of Swedish writer Lars Norén, as well as a title track inspired by an Oskar Kokoschka painting. “Everything you experience gets into the music,” Tomasz said.
By the early 2000s, Stanko was splitting his time between New York and Warsaw, subsequently founding a New York Quartet, notably free of native New Yorkers, for the album Wisława with Cuban born pianist David Virelles, Detroit drummer Gerald Cleaver, and Californian bassist Thomas Morgan, replaced on December Avenue by Reuben Rogers from the Virgin Islands.

In all of his groups Tomasz encouraged freedom of expression and derived great pleasure from the creative contributions of his musicians. He died in Warsaw in July 2018.