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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 6. Juli 2015

Alpen: Güter auf die Schienen in Austria

Damit die Güter von der Straße auf die Schiene kommen, braucht es vor allem "Software", 
d. h. Gesetze, Anreise und alpenweit gültige Rahmenbedingungen.     
Foto: cipra

Österreich gibt grünes Licht für den Bau eines umstrittenen Bahntunnels. Zugleich hat das Schweizer Bundesamt für Verkehr zwei Berichte veröffentlicht, die nahe legen, dass die Verlagerung der Güter auf die Schiene auch ohne große Infrastrukturprojekte gelingen kann.

Das österreichische Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Der Semmering-Bahntunnel darf gebaut werden. Das öffentliche Interesse überwiege alle eingebrachten Einwände, wie mangelnder wirtschaftlicher Nutzen des Projekts. Dass für eine effektive Verlagerung der Güter auf die Schiene die bestehende Infrastruktur ausreicht, wenn die richtigen Begleitmassnahmen dazu ergriffen werden, legen die aktuellen Zahlen des Schweizer Bundesamts für Verkehr nahe: Beim alpenquerenden Güterverkehr hat die Bahn ihren Marktanteil in der Schweiz 2014 auf über zwei Drittel (67,3 Prozent) gesteigert. Das ist der höchste Wert seit Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) – die Maut gilt auf allen Straßen für Lastwagen über 3,5 Tonnen – im Jahr 2001. „Das hat vor allem mit der Verkehrspolitik zu tun: Nicht nur mit der LSVA, sondern auch mit der Förderung der Schiene oder stärkere Kontrollen bei Lastwagen“, so Manuel Herrmann von der Alpen-Initiative.
Anders in Frankreich: Zwischen 1999 und 2013 nahm der Anteil des Schienenverkehrs zwischen Frankreich und Italien sowohl am Frejus wie in Ventimiglia wesentlich ab. Der Anteil des Bahngüterverkehrs sank in diesem Zeitraum von 19,9 auf 9,3 Prozent. Auch am Brenner – jenem Alpenpass, über den die meisten Güter transportiert werden – stagniert der Schienengüterverkehr im Jahr 2013 nahezu bei 11,7 Millionen Tonnen.
Die Alpen-Initiative und die Initiative Transport Europe ITE forderten daher am 30. Mai 2015 in einer gemeinsamen Resolution eine alpenweit koordinierte Verkehrspolitik und einen Stopp der Straßenprojekte, z. B. am Gotthard. Denn die Erfahrungen der Schweiz zeigen: Damit die Verlagerung auf die Wege gebracht wird, braucht es vor allem «Software». Infrastrukturen alleine bringen die Güter noch nicht von der Straße.

Sonntag, 5. Juli 2015

Zwischenspiel (Video): Juris mit Saxophon

Juris with Saxophone in Krimulda

Buchtipp: 69 Hotelzimmer (Die andere Bibliothek)

Glawogger, Michael
69 Hotelzimmer
Mit einem Nachwort von Eva Menasse

250 S., Bandnummer: 363, Limitierte Ausgabe, Papierbezug aus fluoreszierender Farbe – das Buch leuchtet in der Nacht, Fadenheftung, Lesebändchen, Buchgestalter: Andreas Töpfer
ISBN: 9783847703631


Das posthume literarische Debüt von einem der renommiertesten Dokumentarfilmer der Gegenwart.

Ein Roman für alle:

  • die schon einmal in einem Hotelzimmer übernachtet haben,
  • die noch zehn Minuten haben, bis das Boarding ihres Anschlussfluges beginnt,
  • die unter den 496 Sendern ihres Fernsehers keinen finden, den sie sehen wollen,
  • die gerne Fortsetzungsromane in Tageszeitungen und/oder ihre Lieblingsbücher immer wieder lesen,
  • Zimmermädchen, die alles über Menschen in Hotels wissen,
  • Taxifahrer, die Reisende des Alltags sind und viele Pausen haben, von denen sie nie wissen, wie lange sie dauern werden.


Michael Glawoggers Roman handelt von einem »er«, der gerne reist und dabei um die ganze Welt kommt. Es sind beobachtungsscharf erzählte Episoden aus dem Leben eines neugierigen Mannes, der in den sich doch immer mehr ähnelnden Hotels rund um den Globus absteigt und dabei den verschiedensten Menschen begegnet.

»Warum gerade 69 Geschichten?«, fragte sie. »Weil es eine schöne Zahl ist«, antwortete er. »Und weil in Verwechslungskomödien aus 69 oft 66 oder 99 wird, wenn sich beim Zuschlagen der Tür eine Ziffer dreht, oder auch 96, wenn sich beide drehen.« 

Und natürlich: wie in Hotels die Nummer 13 oft ausgespart wird, so bleibt auch die 13. Geschichte unerzählt.

Ausstellung im Museum Moderne Kunst in Frankfurt a.M.: IMAGINE REALITY - RAY 2015



IMAGINE REALITY - RAY 2015
Fotografieprojekte Frankfurt / RheinMain
Bis 20. September 2015

Nach der erfolgreichen Premiere der RAY Fo
in Frankfurt und der Region. Initiiert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain bündelt RAY 2015 die besonderen Qualitäten der hier vertretenen Sammlungen und Institutionen in einer einzigartigen Kooperation. Damit reiht sich RAY in die Riege bedeutender internationaler Fotofestivals ein.
tografieprojekte Frankfurt/RheinMain im Jahr 2012 zeigt auch RAY 2015 wieder herausragende internationale Positionen der zeitgenössischen Fotografie
Bis September 2015 werden die RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain an über 12 Orten in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet präsentiert, entdeckt und diskutiert. Ergänzend zur Hauptausstellung IMAGINE REALITY werden in der zweiten Ausgabe von RAY zahlreiche neue, exklusive Produktionen in Auftrag gegeben, die in den Partnerinstitutionen in Frankfurt und der Rhein-Main-Region ausgestellt werden.

Das Museum Angewandte Kunst wird gemeinsam mit dem MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main und dem Fotografie Forum Frankfurt die Hauptausstellung von RAY 2015 IMAGINE REALITY präsentieren. Die gezeigten Positionen wie auch die vielen Neuproduktionen werden vor allem die Übergänge zwischen dokumentarischer, foto-journalistischer, angewandter und künstlerischer Fotografie in den Blick nehmen. RAY 2015 zeigt, wie Fotografie unsere Wirklichkeit nicht nur abbildet, sondern selbst neue Realitäten schafft.
Die dabei verwendeten fotografischen Mittel sind so vielfältig wie die Geschichte der Fotografie und spiegeln die Transformation des Mediums wider: Traditionelle fotografische Verfahren und neue, durch technologische Entwicklung entstandene Möglichkeiten werden gleichermaßen in der aktuellen künstlerischen Fotografie genutzt. So greifen John Stezaker und Abelardo Morell zurück auf analoge Bilderzeugung durch Collagetechniken oder der Camera Obscura. Fotografinnen wie Viviane Sassen und Barbara Kasten komponieren ihre Motive zunächst dreidimensional, spielen dabei mit Licht, Schatten und Perspektive. Dabei verschmelzen die räumlichen Ebenen und es entstehen neue, oft unerwartete Zuordnungen. Die Erweiterung der Fotografie durch wissenschaftliche und digitale Verfahren führt bei Künstlern wie Beate Gütschow zur Auseinandersetzung mit Transformationsprozessen, die von einzelnen Elementen der Realität ausgehen und sie verwandeln.

Samstag, 4. Juli 2015

Fantasien zur Nacht (Video): SUMMER HEAT - Dj Tronaxian Mini Videomix Part 1

Dj Tronaxian Mini Videomix Part 1

Fantasien zur Nacht (Video): SAHAR (eine muslimische Familie wartet auf die Rückkehr ihrer Tochter)

Sahar سحر from Alexander Farah


(JASON SONDHI) Within the first minute of the Sahar, an excellent Canadian drama to come out of British Columbia,  Nadim, the loyal son and conflicted observer of the film’s events is being questioned in a police interrogation room. The high angle and running time-code give away the setting, and he is asked, “Why don’t you tell me what happened?”

What seems a set up to a traditional crime mystery story is something of a red herring—crime is not what director Alexander Farah has in mind—at least not primarily. The mystery serves an important role of framing and foreshadowing the next 14 minutes of a highly nuanced, and extremely effective inspection of one family’s poisonous dynamics.

Set in 2007, our family in question are Canadian immigrants from Afghanistan. Nadim’s parents struggle to understand the carefree and westernized lifestyle of their daughter Sahar. With tension high and tolerance low, the household remains at a standstill, waiting for her to come home.

One of short film’s strongest qualities is the many diverse viewpoints it is able to present. This is in contrast of course to our dominant modes of entertainment, where something like Fresh off the Boat can be hailed as a seismic achievement for diversity. So, as a male of the American majority, thoughtful but unflinching stories of immigrant experience are not regularly presented to me. Sahar provides that viewpoint which is exciting, but is not so unfamiliar. Farah draws upon familiar archetypes: the assimilationist daughter, partying into the late hours; the dutiful son, studying for a test; the kind-hearted mother, taken for granted. But through these time tested characters often Sahar challenges the traditional understanding of immigrant families and their perceived tension between obsessive achievement and fear of corruption by the West’s lax morals.

While this family drama is the most artfully and poignantly constructed element of the film, the subtlety and the excellence of it is in the way it intersects with its rather largely absent crime element foreshadowed in the beginning. Sahar it seems is missing, and similarly to how Farah draws upon familiar archetypes for his characters, you’re expected to draw upon a wealth of reporting knowledge you have acquired over the years— of sexual repressiveness in the Muslim community, of shame and honor-killings. The awful anger of men closest to their victims.

If that was all there was to Sahar, its effective writing and dynamite acting performances would hold it in favor. However there is a subtle yet, in my mind, important wrinkle in the plotting that complicates this straight-forward narrative. The father’s anger comes in part from stress. He blames the daughter for the callers late at night, but he’s changed the number three times! That doesn’t sound like suitors. The smashing of his car’s window occurs outside the bounds of his daughters social freedom. He sees her liberty as a threat but to what extent is that fear and compensation for the pains of domestic racism? By centering the viewpoint though the brother, we represent his uncertainty in the tragedy that follows. Is it the past or the present that has taken his sister from him? The duality he represents through his adherence to traditional values and his potential for an assimilated future, mirror the two possibilities for his sister’s downfall: revenge in the form of values his father cannot let go, or intolerance from the community from whom they cannot be accepted. Through it ambiguity reigns. The mystery is not solved and the participation of the audience in making assumptions as to this young girl’s fate is the source of the film’s power.

HKW-Ausstellung in Warschau: AFTER YEAR ZERO (Abbrüche, Neustarts und Kontinuitäten nach 1945)

AFTER YEAR ZERO
UNIVERSAL IMAGINARIES - GEOGRAPHIES OF COLLABORATION
12.06 – 23.08.2015

"After Year Zero" investigates geographies of collaboration and the politics of universality after 1945, during the period of decolonization. The Museum of Modern Art in Warsaw hosts the second presentation of the exhibition, which was initially produced and presented at the Haus der Kulturen der Welt (HKW) Berlin in 2013. Museum of Modern Art together with HKW also announces the publication of an accompanying book of the same title.

"After Year Zero" presents works by selected artists, films, documents and archival material exploring relations between two distinct political and historical “frames” of the emergent postwar order: the bipolar confrontation dominating the northern hemisphere as it was being divided by the Iron Curtain, and the rise of the Third World against the backdrop of what the author Richard Wright, in his book-length report from the Bandung Conference in 1955, termed the “Color Curtain.” The exhibition considers how we can contrast continuities and discontinuities, both in the case of Europe and the West after 1945 and in that of former colonies that asserted their independence in the decades following the defeat of facism.

The exhibition developed out of a series of workshops and nomadic discussions held in Algiers, Dakar, Johannesburg, Paris, and Brussels under the title "Matters of Collaboration". In the workshops, dedicated to critically engaging historical and contemporary relations between Europe and Africa, two radically different aspects of “collaboration” have been explored: collaboration with an enemy or adversary, and collaboration as the creation of common ground and the making of political imaginaries, as “working together” (in the original sense from Latin, co – laborare). The double-edged term “collaboration” consistently puts into question colonial modernity's identitarian and “Manichean" logic (Frantz Fanon) and its long afterlives in the present day. The term directs attention instead to a grey zone, characterized by the in-between and by radical asymmetries of power at the same time. “Collaboration” also draws attention to relations between individuals, and to frameworks and systemic parameters that they undermine or transform.  The concept, as a way of interrogating the global order of colonial modernity in transformation before and after the Second World War,  highlights  the degree to which “modernity” has been “from the start a North-South collaboration” (J.L. & J. Comaroff).

An interrogation into the narrative ordering of history reveals battles around the concept of “universality” as milestones in forging political imaginaries of global order. Anticolonial movements have long rejected universalist claims of the colonial “civilizing mission.” The “collapse of civilization” in Europe has led not only to the foundation of the United Nations and newly inclusive  universalist vocabularies on both sides of the Iron Curtain, but also to a reinvigorated critique and re-formulation of the universal from within the space of racial exclusions.

In "After Year Zero", the post-1945 struggles are the starting points for an exploration of breaks, new starts, and continuities that – both openly and in concealed fashions – have determined framework conditions of the New World Order and the architecture of contemporary global relations and institutions. In the exhibition, these developments are documented in archival-display vitrines and contrasted to the history of Pan-African Congresses organized since 1900 in the lead-up toward independence efforts, and to political alliances including organizations of Afro-Asian solidarity and the Non-Aligned Movement.

Among the exhibition's artworks, John Akomfrah’s 2-channel installation "Transfigured Night" is a visual and auditive montage speculating on the “narcoleptic” relation of the post colony to its ?citizens, departing allegorically from the mystical love poem by German romanticist Richard Dehmel that inspired Arnold Schönberg's eponymous string sextet at the turn of the 20th ?century. Yervant Gianikian and Angela Ricci Lucchi present their work with archival film materials from Fascist Italy’s 1935 invasion of Ethiopia, which has led to their film "Pays Barbare" (2013). The Otolith Group presents a work on postage stamps produced in Ghana between 1957 and 1966, assembling them into a “political calendar” of Pan-Africanist imagery. Kader Attia traces Afro-American and African genealogies of blues music.
After Year Zero begins with a short film by Jihan El-Tahri, "Flag Moments", that depicts ?independence celebrations across various states in Africa. The film includes a discussion with former ANC spokesperson Jesse Duarte recalling quarrels around seating order for a state ?dinner in 1994  – an official event commemorating the end of apartheid. It may seem that African anticolonial aspirations had finally been fulfilled throughout the continent, coming full circle from the first Pan-African Congress, in 1900. Yet the state dinner also symbolizes how an exit from one frame is not necessarily a step into fresh, blank territory.

The exhibition is enlarged at the Museum of Modern Art in Warsaw from the Berlin edition of "?After Year Zero", which had been co-curated by the artists and was based largely ?on commissioned film installations. The diversity of artistic media range from painting, with two works by Daniel Kojo-Schrade from his Afronauts series, and photography including Kiluanji Kia Henda's triptych "Redefining the Power", which plays with the power of representation ?in appropriating monumental leftovers of the colonial past. The works of these two artists can be seen as two line of flights out of memophilia toward a future that must be invented, rather than awaited.

"After Year Zero" is a production of Haus der Kulturen der Welt and Museum of Modern Art in Warsaw. The project is based on a series of workshops held under the title Matters of Collaboration in 2012 in Algiers, Dakar, Paris, and Johannesburg in cooperation with the Goethe-Institut in Brussels and with funding from the Excellence Initiative of the Goethe-Institut.
Exhibition participants include: John Akomfrah, Kader Attia, Balufu Bakupa-Kanyinda, Kudzanai Chiurai, Jihan El-Tahri, Theo Eshetu, Yervant Gianikian and Angela Ricci Lucchi, Ruy Guerra, ?Walter Heynowski and Gerhard Scheumann, Kiluanji Kia Henda, Malgorzata Mazurek, Sana na N’Hada, Daniel Kojo Schrade, Yann Le Masson and Olga Poliakoff, Lukasz Stanek, Michal Sutowski (Institute for Advanced Study), Kidlat Tahimik, Adamu Tesfaw, The Otolith Group, Travelling Communiqué, Visionary Archive.

EXHIBITION OPEN
TU–SUN 12:00–8:00 PM

CURATORS
ANNETT BUSCH
ANSELM FRANKE
RESEARCH
HEIDI BALLET
CURATORIAL COLLABORATION ON THE SIDE OF THE MUZEUM
MAGDA LIPSKA

PLACE
MUSEUM OF MODERN ART IN WARSAW
UL. EMILII PLATER 51, WARSAW

Sa/So in Frankfurt a.M.: Finissage zu Was hat der Hamster mit dem Handy zu tun?


FINISSAGE-WOCHENENDE, SAMSTAG UND SONNTAG, 4./5. JULI 2015

Was hat der Hamster mit dem Handy zu tun?
Letzte Führungen durch die Ausstellung


Was steckt eigentlich hinter dem Titel der Ausstellung? Kann man Mobiltelefone überhaupt nachhaltig herstellen und was ist iPhonografie?

Am Finissage-Wochenende haben Sie noch einmal die Gelegenheit, sich durch die Ausstellung „Hamster Hipster Handy. Im Bann des Mobiltelefons“ führen zu lassen und spannende Anekdoten rund um Segen und Fluch des kleinen Geräts zu erfahren.

Unsere öffentlichen Führungen für Sie durch „Hamster Hipster Handy“:

Samstag, 4. Juli 2015 15 Uhr
Sonntag, 5. Juli 2015,13 Uhr sowie
Sonntag, 5. Juli 2015, 15 Uhr Kinderführung mit Aktion

Freitag, 3. Juli 2015

Fantasien zur Nacht (Video): 3AM NSFW

3AM NSFW - Sean Jean 

Altstadtfest Kaiserslautern: 03. bis 05.07.2015

Es ist das Volksfest schlechthin in der gesamten Region: Das Altstadtfest lockt jedes Jahr mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher nach Kaiserslautern und wird auch dieses Jahr wieder zum Publikumsmagneten werden. Vom 3. bis 5. Juli verwandelt sich die Altstadt von Kaiserslautern drei Tage und zwei Nächte lang in eine riesige Open-Air-Landschaft, in der eine Show die nächste jagt. Fetzige Rhythmen fliegen durch die Luft, kulinarische Genüsse verführen an jeder Ecke und es wird eng und gemütlich in den Gassen der Stadt.

Die große Eröffnung findet am Unionsplatz statt, wo am Freitag um 19 Uhr Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt den offiziellen Startschuss für das bunte Treiben geben wird. Bereits ab 15 Uhr hat die Festmeile mit ihren rund 180 Ständen geöffnet. Dort wartet eine riesige Auswahl von Speisen und Getränken auf hungrige und durstige Gäste. Auch musikalisch ist von Blasmusik bis Rock alles dabei. Insgesamt werden mehr als 50 Bands die neun Open-Air-Bühnen unsicher machen – darunter, nach dem großen Erfolg im Vorjahr, auch wieder die von RPR1 bespielte Bühne im Pfarrgarten der St.-Martinskirche.

Neben Musik dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auch wieder auf viele tolle Show-Angebote freuen. Bereits zum zwölften Mal wird im Zuge des Altstadtfestes die „Miss Kaiserslautern“ gewählt (Sonntag, 15 Uhr, Unionsplatz). Die Siegerin wird Kaiserslautern beim Vorentscheid der Wahl zur Miss Germany 2016 vertreten. Am Stockhausplatz hingegen wird der Zirkus Roncalli am Samstag mit spektakulären Artistikdarbietungen einen Vorgeschmack auf sein Gastspiel im Herbst geben.

Wer lieber in die Welt der Vergangenheit eintaucht, wird rund um die Martinskirche fündig, wo der Verein „Die Legende“ ein Stück der Altstadt von Freitag bis Sonntag in ihren mittelalterlichen Urzustand zurückversetzen wird. Der Wadgasser Hof hingegen wird wieder in der festen Hand der Roten Teufel sein: Wie bereits in den vergangenen Jahren versorgt der FCK hier seine Fans mit einem bunten Programm. Highlight wird die Spieler-Autogrammstunde am Samstagnachmittag um 13:30 Uhr sein. Und wem das alles zu viel ist, der findet in den Gässchen der Altstadt überall Möglichkeiten, sich in ruhigere Ecken zurückzuziehen.

Das Altstadtfest hat aber auch viele neue Attraktionen zu bieten: In diesem Jahr erstmals mit Ständen vertreten sind unter anderem der ASV Kaiserslautern, die Burschenschaft Markomannia, der Pfälzer Skiclub e.V., der Mesopotamische Kulturverein Kaiserslautern und die Werbegemeinschaft Kaiser in Lautern. Neu ist auch die Antenne 96.9 Lounge in der Engelsgasse. Ferner werden erstmals portugiesische Spezialitäten angeboten.

Alexander Heß, Leiter des Projektbüros Städtische Veranstaltungen, ist stolz auf die Programmvielfalt und das reichhaltige Angebot aller Teilnehmer und freut sich auf das Event. "Das Altstadtfest überrascht dieses Jahr mit zahlreichen neuen Programmpunkten und setzt weitere Akzente in der kulturellen Vielfalt", so Heß. Sein Dank gilt vor allem den Sponsoren und Partnern. "Mit ihrer Unterstützung gelingt es uns, ein qualitativ hochwertiges Programm auf dem Altstadtfest zu präsentieren." Wichtig für ihn sei auch, dass das Fest in den vergangen Jahren immer sehr friedlich und ruhig abgelaufen sei, erklärte Heß weiter. Und dank der guten Anbindung durch den Nachtbus kommen auch alle Nachtschwärmer sicher nach Hause.

Dass das Altstadtfest ein umfangreiches Programm und viel zu Erleben bietet, kann man unter anderem dem kleinen Pocket-Sonderheft zum Altstadtfest entnehmen, welches eine Woche vorher kostenlos in vielen ortsansässigen Gastronomien ausliegt und auch am Altstadtfest verteilt wird.

Das komplette Programm inklusive aller Highlights ist hier einseh- und downloadbar. Es liegt auch auf dem Fest aus.

Veranstalterhinweis: ALTSTADTFEST Kaiserslautern mit eigener Bühne

 

Kunstgriff-Bühne Altstadtfest

mit Minnie Marks, Philipp Bölter, Country to Go 
und vielen weiteren Acts.
Freitag, 03. Juli um 19.00 Uhr gehts los.
Weitere Infos und Uhrzeiten --> HIER

Zurzeit im Staatstheater Mainz: MÉDÉE. Von Luigi Cherubini

(c) Andreas Etter
MÉDÉE
Von Luigi Cherubini
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten - eine Pause
Großes Haus
EInführung am 6.7.: 18:45 Uhr,
Beginn: 19:30 Uhr

Weitere TERMINE
06.07.2015, 10.07.2015, 14.07.2015

BESETZUNG
Musikalische Leitung: Andreas Spering
Inszenierung: Elisabeth Stöppler
Bühne: Annika Haller
Kostüme: Ingo Krügler
Licht: Alexander Dölling
Dramaturgie: Ina Karr
Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
                                                                         Médée: Nadja Stefanoff
Jason: Philippe Do
Créon, König von Korinth: Peter Felix Bauer
Dircé, Tochter von Créon: Dorin Rahardja
Néris: Geneviève King
Erste Frau: Joo Hyun Cho*
Zweite Frau: Anke Steffens
Die Söhne von Jason: Tristan Brady u. Leonard Köhler /
Robin u. Miro Yilmaz
Stimme: Anna Steffens

Médée ist Opfer und Täterin, schmählich verlassene Frau und grausame Rächerin. Sie hat sich am Tod ihres Bruders schuldig gemacht, als sie Jason zu Ruhm verhalf. Dann ist sie ihm mit den beiden gemeinsamen Söhnen nach Griechenland gefolgt, in die Fremde. Nun will Jason sie verlassen, um die Königstochter von Korinth zu heiraten. Dieser Zerstörung ihrer Existenz setzt sie einen Racheplan entgegen, der letztendlich zum Kindsmord und damit in die Selbstzerstörung führt: Denn sie tötet nicht nur einen Teil von Jasons Fleisch und Blut, sondern als Mutter auch einen Teil ihrer selbst.

Luigi Cherubinis Oper nach der antiken Tragödie von Euripides entstand in der Zeit der franzö­sischen Revolutionsopern, setzt aber den großen Chortableaus die musikalische Zeichnung von Individuen entgegen. Seine ­kompositorische Beschreibung innerer Vorgänge, insbesondere der Titelfigur, führt am Ende zur Auflösung der musikalischen Arienstruktur und verweist in ihrem Ausdrucksgehalt bereits auf die Romantik. Dabei führt Cherubini das Geschehen mit einer Klarheit in die Katastrophe, die das Werk zu einem packenden Musiktheaterdrama verdichtet.





Am Sonntag in Edesheim: "Rocker unter Strom" von Sven Hieronymus

Sven Hieronymus

"Rocker unter Strom"

Der Rocker vom Hocker von RPR 1 mit seinem 5. Soloprogramm auf dem Weg zu sich selbst.

Sonntag, 05. Juli 2015, 20:00 Uhr


Sven Hieronymus macht genau da weiter, wo er in seinem letzten Soloprogramm aufgehört hat. Er erzählt weiter aus seinem Leben. Er steht weiter UNTER STROM. Seine Kinder werden älter und er auch. Zeit zurück zu blicken. Wie war es in seiner Jugend? Er ist heute noch verzweifelt, warum die schöne Babs aus der 10a nie was von ihm wollte, obwohl er für sie sogar vom 1er gesprungen ist. Er bucht nur noch All-Inclusive-Urlaube, weil dass das letzte echte Abenteuer ist. Sein Gastroenterologe hat ihn reingelegt, seine Tochter macht den Führerschein, sein Sohn darf alles zu Hause, er leider gar nichts mehr. Er würde gerne mal wieder Gummitwist spielen, dass finden seine Kinder aber völlig uncool. Egal was er wie macht oder auch nur versucht zu machen, er scheitert. Wie immer. So kennen wir ihn. Und so soll es auch bleiben. Es muss immer Einen geben, der noch blöder ist als man selbst. Und das ist Sven Hieronymus. Es ist lustig, das stimmt. Aber fragen Sie mal ihn, ob ER das lustig findet. Für ihn ist es bittere Realität. Aber er zeigt uns auch auf, dass er in seinem 5. Soloprogramm auf dem Weg zu sich selbst ist. Wenn er jetzt noch wüsste wo er wohnt....



18,00 € bis 22,00 € (Ermäßigt 16,00 € bis 20,00)

ECM-Neuerscheinung: AMORES PASADOS


 
For this innovative attempt to bridge the gap between art song and pop song, John Paul Jones (of Led Zeppelin fame), Sting and Genesis-keyboardist Tony Banks were commissioned to write new lute songs. “Asking a rock music composer to set existing poetry within a genre we knew well meant that we singers wouldn’t need to pretend to be pop singers – we were still ‘interpreting’ a text in a way that we’re familiar with”, writes John Potter in the liner notes. Thus Tony Banks set 17th century poems by Thomas Campion (whose songs can also be heard here) and John Paul Jones set poems from the three great ages of Spanish literature. Sting’s ‘Bury me deep in the Greenwood’ was originally intended for the film Robin Hood, and incorporates his own lyrics. Arrangement of the songs was established in the session at Oslo’s Rainbow Studio in November 2014 with lutenists Ariel Abramovich and Jacob Heringman. The album’s unconventional meeting of the old and the new was rounded off with songs by 20th century composers E J Moeran and Peter Warlock as well as the only piece known from the (almost anonymous) renaissance musician Picforth.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Morgen im Mainzer Staatstheater: KOPFLOHN von Anna Seghers




Delegation deutscher Kulturschaffender auf dem Isaak-Platz in Leningrad 1948.
Von links: Ellen Kellermann, Günther Weisenborn, unbekannt, Bernhard Kellermann,
Wolfgang Harich, Anna SeghersStephan Hermlin, Wolfgang Langhoff,
Michael Tschesno-Hell, Eduard Claudius, M.J. Apletun (SU) und Heinrich Ehmsen.
(Bundesarchiv-Bild_183-R0906-500)_–_retouched_by_Carschten / WIKI COMMONS

KOPFLOHN (UA)
Von Dirk Laucke nach dem Roman von Anna Seghers (*1900 in Mainz, +1983 in Berlin)

Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Uraufführung in Recklinghausen: 4. Juni 2015
Premiere in Mainz: 12. Juni 2015
Aufführungsdauer: ca. 120 Minuten - keine Pause

EInführung am 3.7.: 18:45 Uhr,
Beginn: 19:30 Uhr


Inszenierung: K.D. Schmidt

Bühne: Maren Greinke

Kostüme: Sabine Böing

Musik: Christoph Iacono
Licht: Peter Meier
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke

Spätsommer 1932 in Rheinhessen. Der verarmte Bauer Andreas Bastian kommt völlig  bgearbeitet vom Feld, als er unverhofften Besuch von einem entfernten ­Verwandten, Johann Schulz, erhält. Dass der junge kommunistische Aktivist nach einem Mord an einem Polizisten auf der Flucht ist, verheimlicht er der Familie und fügt sich in ihren Alltag ein. Die Zeiten im Dorf sind hart, jeder schielt neidvoll auf den Vorteil seines Nachbarn. Der junge Bauer Kunkel hält es daher für einträglich, eine SA-Gruppe im Dorf zu leiten. Die Antifaschistin Rendel übt Widerstand. Warum Bauer Bastian, der das Unheil kommen sieht, es ihr nicht gleich tut und nur furchtsam auf die junge Generation blickt, davon handelt Seghers Roman, den die Mainzer Autorin 1933 niederschrieb. Ihr gelingt eine packende und präzise Zeichnung der täglichen Mühen und Geisteshaltung der dörflichen Lebensgemeinschaften jener Zeit. Der Dramatiker Dirk Laucke ist bei der Romanbearbeitung von Kopflohn mit Anna Seghers‘ Suche nach dem, was den Menschen entscheiden lässt, sehr behutsam umgegangen.


Begleitprogramm zu Anna Seghers:

Katharina oder die Kunst Arbeit zu finden
Ein Film von Barbara Trottnow, 1995
Nach einem Drehbuch von Anna Seghers
4. Juli, 20:30 Uhr / CinéMayence
Karten nur im Kino




Morgen Abend in Schloss Edesheim: Eröffnung mit dem PALATINATOR

Christian Habekost

"Der Palatinator"

Das aktuelle und wie viele sagen "beste Chako Programm" nach dem großen Erfolg 2014 zurück auf der Open Air Bühne. Die Eröffnung der Edesheimer Festspiele.

Freitag, 03. Juli 2015, 20.00 Uhr



Palatina ist das lateinische Wort für die Pfalz, und er ist die comedyantische Stimme seiner High‐mat: MundArtist Chako Habekost präsentiert sein lang erwartetes, neues Solo‐Programm, in dem er sich zum rhetorischen Rächer aller unterdrückten Eingeborenen dieses edlen Strichs von Land aufschwingt. Ein kabarettistischer Rundumschlag gegen Hochdeutsch‐Besserwisser, Kommerz‐Bankerts und Trollinger‐Schlozzer. Ein dialektisches Babbelfeuerwerk, das auch die wichtigen überregionalen Themen unserer Zuviel‐isation nicht ausspart. Eine One‐Man‐Show mit Dubbeschoppe. Die Performance: grell & schnell. Die Texte (aus eigener Bio‐Produktion): gespickt mit rhetorischen Gemeinheiten und dialektalen Lachsalven.

Des hot’s frieher aa schunn gewwe – bloß net so hefdisch!

Wer macht Musik wenn er nur babbelt? Wer groovt ganz cool wenn seine Zunge zappelt? Wer redd so krass, dass alles rappelt? Wer rockt das Haus, dass jede Wand drin wackelt?! Chako, der Palatinator. MundArt volles Rohr! „Alla donn bis donn, Baby?!“

Der Comedyant Christian Chako Habekost ist in der Kurpfalz geboren und in der Pfalz daheim. Er lebt heute zwischen Rhein und Wein, Eingeborenen und Touristen, Schoppen und Spätlesen in Bad Dürkheim an der Deutschen Weinstraße. Nach akademischen Vorstrafen (Dr.phil. ohne abzuschreiben) und karibischer Vergangenheit („Whitey“) rockt der Pfälzer MundArtist bereits seit 1994 die Bühnen vun hiwwe bis driwwe. Außerdem betätigt sich der passionierte Highmat‐Kundler und Sprach‐Akrobat auch als Buchautor, Audioguide‐Museumsführer, FCK‐Kolumnist und Musik‐Performer.



26,00 € bis 29,00 € (ermäßigt 24,00 € bis 27,00 €) 

Morgen Abend in Frankfurt a.M.: Vortrag mit Musik und Videos zu Pop und Telefon


FREITAG, 3. JULI 2015,  20-23 UHR


Das Telefon sagt Du – Pop und Telefon
Ein Vortrag mit Musik und Videos


Fernsprechapparat, Sehnsuchtsmedium, Alltags-App oder melancholischer Schrott – die Popmusik beschäftigt sich seit jeher mit dem Telefon.

Das Museum Angewandte Kunst lädt am 3. Juli 2015 um 20 Uhr zu einem Vortrag mit Musik und Videos ein. In einer rasanten Tour de Force durch die Popmusikgeschichte beleuchtet der Frankfurter Autor und DJ Klaus Walter das wechselvolle Zusammenspiel von Telefon und Popkultur.

Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, Studierende der Goethe-Universität frei.

Nach dem Vortrag gibt es bis 23 Uhr Schallplattenunterhaltung mit Klaus Walter.

Die Bar ist geöffnet.

Trier: 3 Events für Rock-, Punk-, Hiphop- und Lagerfeuer-Freunde



YOUNG REBEL SET – Crocodile Tour
4. August 2015, Trier – Exhaus/kl. Exil
Auch wenn sich diese Gruppe aus dem kleinen englischen Städtchen Stockton-on-Tees Young Rebel Set nennt: Revolution sieht anders aus. Die jungen Rebellen haben Rocknummern und melancholische Balladen
 über das Leben, wahre Gefühle und große Verzweiflung im Gepäck. Young Rebel Set üben sich häufig in folkigen Nummern und liefern die Definition von Gute-Laune-Pop mit dem Vorzeigesong "If I Was" ab. Am Dienstag, 4. August sind die sieben musizierenden Briten mit ihrem Album „Crocodile“ zu Gast im Exhaus Trier.

LOVE GETS DANGEROUS – OPEN AIR!
12. September 2015, Trier – Exhaus/Sommerbühne
Ein Tag, ein Innenhof, fünf Bands: Unter dem Motto „Love gets dangerous“ steigt am Samstag, 12. September 2015 auf der Sommerbühne im Exhaus eine Punk-Rock-Hip Hop - Sause der besonderen Art. Bei diesem musikalischen Familienfest treffen Geheimtipps auf Senkrechtstarter,
trifft Punkrock auf Rüpel-Rap, Mecklenburg Vorpommern auf Nordrhein Westfalen und St. Wendel auf Stockholm. Das erlesene Line-Up liest sich wie folgt: Feine Sahne FischfiletAntilopen Gang, Love A, The Baboon Show, Giulio Galaxis!

FELIX MEYER & ERIK MANUOZ – Landstraßenmusik Tour 2015
29. Oktober 2015, Trier - Tuchfabrik
Nach dem Erscheinen seines Albums „Menschen des 21. Jahrhunderts“ ist Chansonier Felix Meyer endlich wieder auf der Landstraße unterwegs. Im Frühjahr diesen Jahres brachte Felix Meyer sein neues Programm auf die kleinen Bühnen des Landes und wird aufgrund des großen Erfolgs weitere Shows im Herbst spielen, u.a. am Donnerstag, 29. Oktober im Exhaus Trier. Begleitet wird er von Erik Manouz (Gitarre, Percussion und alles, was er sonst noch in die Finger bekommt). Im intimen Kreis gibt es viele bewährte Stücke im Lagerfeuer-Gewand und auch erste neue Lieder zu hören. 

Mittwoch, 1. Juli 2015

Wie war's bei "Der Barbier von Sevilla" in Mainz?


Rossini
Wer ganz eintauchen wollte in eine Märchenwelt,  der konnte die vergangene Saison im Mainzer Staatstheater mit Gioachino Antonio Rossinis "Der Barbier von Sevilla (oder die nutzlose Vorsicht"), ital.: Il barbiere di Siviglia (Originaltitel: Almaviva, o sia l'inutile precauzione) eine ganz andere Szenerie erleben, als Rossini in seiner Opera buffa vorsah. In der letzten Vorführung in dieser Saison, aber ich bin mir sicher, eine Wiederaufnahme zwingend erwarten zu können, denn das Haus war voll, die Zuschauer begeistert, konnte man Regisseur Ronny Jakubaschks Inszenierung als eine komplette Veränderung des Handlungsortes erleben. Nicht die Stadt und der Balkon, auf dem Rosina (entzückend Geneviève Kingzu Beginn erscheint, der Park, das Haus des Dr. Bartolo (Peter Felix Bauer), sondern eine Unterwasser-Märchenwelt, wie in einem riesigen Aquarium. Die Protagonisten alle gar Meeres(boden-)bewohner!

In lustigen Kostümen agieren sie in einer Höhlenlandschaft als bunte Fische, Dr. Bartolo als Tintenfisch oder Krake mit langen Fangarmen, Don Basilio (Georg Lickleder) als Schildkröte, Bedienstete oder Musikanten als Fische, Krebse/Hummer und andere Arten, Rosina umrahmt von Quallen usw. Interessant ist auch der Kunstgriff, Graf Almaviva/Lindoro (Youn-Seong Shim) als Fisch mit lustigem Flossenkammkäppchen, zu Beginn noch menschlich gekleidet, gar nicht ins Geschehen reinlassen zu wollen. Wie mit einer Zauberwand verschlossen gibt es erst nach einigen Versuchen den Sprung ins Geschehen, sonst hätte er ja gar keine Chance gehabt. Die Zuschauer hätten wieder gehen können. :-)

Und so müht er sich ab und kämpft um seine Geliebte, will sie aus den Fängen des Dr. Bartolo befreien, es gelingt ihm auch.... aber! Am Ende springt Rosina aus dem Geschehen und lässt alles hinter sich, auch den Grafen und Geliebten! Keinerlei "Besitzerwechsel", die Gute macht sich aus dem Staub! Und Graf Almaviva ist nun enttarnt im Geschehen gefangen. Das war der Preis für ihn!

Diese bunte und witzige Szenerie setzt sich auch in Details fort, Figaro (Brett Carter) lebt in einem Eisschrank am Meeresboden, Rosina spielt gelegentlich verspielt mit den Fangarmen des Dr. Bartolo, Diener Lindoro, als der sich Graf Almaviva ausgibt, einfach nett als betrunkener Soldat, wie er durch die Gegend saust, oder später, auch ein Tipp des Figaro, der ja alles als bestes Faktotum der Stadt abwickelt, Briefe und Nachrichten übergeben, Schlüssel besorgen, Lindoro beraten, gegen Geld noch mehr nachzudenken und Einfälle, wie die der Verkleidung als Soldat und Musiklehrer, zu entwickeln.

Das Geschehen, bunt und quirlig, dreht sich fast 3 Stunden um die Frage  "Schaffe ich es, oder nicht?" Als Almavira sie sehen möchte, versucht der Dr. sie zu heiraten, um sie noch mehr an sich zu binden. Seinen Widersacher will er mit Verleumdung ausschalten, Basilio will ihm helfen, und zwar mit einer Verleumdung, die "erst ein Lüftchen", schließlich als "Kanonenknall" den Gegner besiegen soll. Figaro, das Faktotum, geht auch nicht leer aus, den ein oder anderen Kuss kann er schon rauben, bei einem mit Schokoladenspuren allerdings schon argwöhnisch von Bartolo beäugt. Es werden natürlich Briefe getauscht, fingierte und echte, auch Liebesbriefe von "Lindoro" an Rosina. Der Dr. ganz eifersüchtig und grantig:

"Einen Doktor meinesgleichen
Fängt man nicht durch solche Lügen;
Will Rosine mich betrügen,
Muss es feiner noch geschehn,
Feiner, feiner, feiner, feiner!
Will Rosine mich betrügen,
Muss sie schlau zu Werke gehn."

Almadiva ist vor Aufregung währenddessen schon reichlich hyperaktiv. Eine Gegenüberstellung führt zu Streit, die Wache kommt (alles Tiefseefische mit floureszierenden Fühlern), will Almaviva verhaften, der sich erst einmal durch einen Sprung durch die Zauberwand aus dem Geschehen verabschiedet.

Rosina ist entsetzt, weil der Geliebte sich verflüchtigte: "Starr wie eine Statue stehe ich hier, mir fehlt die Luft zum Atmen." Ihre Not und Pein steigert sich zu einem Verlustwahn - eine der Spezialitäten Rossinis, dass er Geisteskrankheiten und ähnlichen Zuständen Raum ließ in seinen Opern - in dem sie Höllenlärm vernimmt, der auch durch hämmernde Töne unterstützt wird: "Ich werd schon verrückt...", "Mir ist als stecke mein Kopf in einer Höllenmaschine."

Im Original:

"Ist mir doch, als wär im Kopfe
Eine grosse Feuerschmiede,
Und das sausende Geklopfe
Tobet immer, wird nicht müde,
Tobet immer fort und drauf."

Im zweiten Akt dann wieder zurück ins Vergnügen. In ihrer berühmten Arie klagt Rosina Lindoro/Almaviva als Musiklehrer ihr Leid:

"Gegen ein Herz von wahrer Liebe,
Das im Busen warm erglüht,
Richtet nutzlos böse Triebe
Der Tyrann, so sehr er sich müht.
Mag er noch so grausam sich stellen,
Die Liebe, sie triumphiert!
Ach, Lindoro, mein Geliebter,
Sähest du doch meine Leiden,
Die mein hinterlist'ger Vormund
Gern bereitet uns beiden!
Mein Geliebter, nahe helfend,
Schütze mich vor seinem Grimme;
Ja, es leite dich der Liebe Stimme, ja, ja, ja!
Mein Geliebter, nahe helfend,
Schütze mich vor seinem Grimme;
Ja, es leite dich der Liebe Stimme."

Er verspricht zu helfen. Das Singen steht im Vordergrund, der Figaro, Rosina und schließlich verfremdet der Dr. als Eros Ramazzotti. Mit einer Comedyeinlage löst sich der historische Rahmen vollends auf. Rosina hört der Dr. bei ihren Bemühungen zu, hatte allerdings einen Kopfhörer auf, Figaro lenkt vom Lehrer ab und lässt sich schnell behandeln. Lindoro und Rosina verabreden sich für Mitternacht. Der Dr. erkennt das Spiel, wirft Figaro und Lindoro raus. Ein fingierter Liebesbrief einer Fremden an Lindoro verärgert Rosina, die dem Dr. vor Wut alles erzählt. Beim nächtlichen Treffen kommt es zur Klärung und Gegenüberstellung und fast Verhaftung, nur die Aufdeckung der Verkleidung und Preisgabe der wahren Identität des Grafen beendet alles. Rosina ist entzückt, hat wohl aber doch mit dem Diener Lindoro gerechnet und verlässt wie erwähnt das Geschehen. Vielleicht war ihr das Spiel einfach zu viel? Nun ist's der Almaviva, der begossen da steht.

Eine unterhaltsame, lebhafte, bunte Oper, die einen lange hinhält, bevor es zur Klärung und Aufdeckung kommt, und dann noch das dreiste Wegnehmen der Rosina am Ende! Ein Spaß das Ganze. Die Uraufführung war kein Erfolg, noch schlimmer bei "Cenerentola", dennoch setzte sich der "Barbier von Sevilla" über die Jahrzehnte durch und wurde zu Recht eine der beliebtesten Opern überhaupt.

Buchtipp: Hannah Arendt zwischen den Disziplinen

Hannah Arendt zwischen den Disziplinen

Herausgegeben von Ulrich Baer und Amir Eshel

Reihe: Manhattan Manuscripts (Hg. von Eckart Goebel, Paul Fleming und John T. Hamilton); Bd. 10

272 S., 11 Abb., geb., Schutzumschlag, 14,0 x 22,2
ISBN: 978-3-8353-1373-6 (2014)

Auch erhältlich als E-Book


Hannah Arendts unumstrittene Bedeutung für die Politikwissenschaft wird in diesem Band mit mehreren Beiträgen beleuchtet. Ihr Ziel war es immer, nicht den politischen Apparat über den Mensch zu stellen, sondern Politik immer zwischen den Menschen nicht nur als Interaktion, sondern als "Bezug" zu sehen. Daher ist auch in allem Nachdenken über menschliche Lebensgestaltung Politik im Dienste des Menschen zu sehen und nicht gegen ihn gerichtet.

Die Beiträge loten Hannah Arendts Denken aus, das sich in einem Grenzbereich zwischen den Disziplinen bewegt und doch den Begriff der Interdisziplinarität sprengt. Sie war in den 50er- und 60er-Jahren ein "public intellectual", viel diskutiert und bewundert. Eigenwillig ihr Ansatz: Der Mensch ist dazu begabt, "Wunder zu tun". Damit ist Initiative gemeint, etwas Neues zu beginnen, einen Neuanfang zu wagen. Und sie trennt strikt zwischen Denken und Wollen. Der Denkende muss dem Wollen entsagen, weil Wollen dem Denken entgegensteht, es zerstört. Mit dieser Prämisse beleuchtet sie auch die Politik.

Die Bedeutung von Hannah Arendts Denken auch für unser Zeitalter beruht auf ihrem bedingungslosen Anspruch, die konkreten Probleme der Welt um jeden Preis zu verstehen. Deshalb verlässt ihre Arbeit oft die Disziplin der Politikwissenschaft. Um der Welt gerecht zu werden, denkt Arendt in einem Gebiet zwischen Politik und Philosophie, zwischen Theorie und Literatur, zwischen Amerika und Europa, zwischen Analyse und Essay.

Stephan Braese, Barbara Hahn, Christine Ivanovic, Martin Klebes, Vivian Liska, Fred Moten, Sigrid Weigel, Liliane Weissberg, Thomas Wild u.a. untersuchen die Konturen dieses Grenzbereichs. Sie zeigen Arendts unerbittlichen Einsatz für das Verstehen, das ihrem Denken seine Schärfe und Originalität verleiht.