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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 7. Mai 2012

Dichterhain: HAIKU 1 von Volker Friebel


Aus: Die sieben Töne des Waldes. Gedichte, Haiku und ein Essay. 2011.

Haiku 1


Das Gleis entlangsehen,
bis die Biegung es fortnimmt.
Wolken.


Wohin ich gehöre –
über der dunklen Walderde
ein Leuchten ...


Mairegen.
Ein Hut vor dem Mann
und dem Hund.


Sommerhitze.
Auf dem Klappstuhl der Alte
streicht seinen Zaun.


Konzertnacht.
Die indische Tänzerin wirft Blumen
ins Nichts.


Ende des Wegs
vor dem Fels, im Donnern
der Wasserfälle. 


Tote Fichte.
Ein Kuckuck ruft,
ruft ...


Nach dem Gespräch –
in der Spüle die Gläser
berühren sich.


Stiller Fluss ...
Verschwinden will ich,
im Stadtlärm.


Am Mönchsbrunnen –
die Zeit
zwischen Amselstrophen.


Gewitterwolken ...
Die schwarzen Schoten
des Besenginsters.


Feiner Niesel.
Die Kappe des Harmonikaspielers
auf dem Asphalt.


(c) Volker Friebel Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.

Neues vom Wetterfrosch: STREIK


Hallo Freunde, Streik beim Wetterfrosch!

Aufgrund einer spontanen Arbeitsniederlegung (1. Mai !) bei der Reim-Redaktion eures Wetterfroschs erscheint die aktuelle Ausgabe in leicht abgespeckter Form.
Die Bild-Redaktion - nicht BILD, nein, unsere eigene Wetterfrosch-Bild-Redaktion - war so freundlich einzuspringen bzw. zu-hüpfen.

 
Zitat aus der Froccupy-Bewegung: "Wenn die Krisenbewältigung so vor sich hintümpelt, dann sind wir Frösche gefragt!"
Aber als wir gestern auf die Straße gehen wollten, waren mal wieder diese als Naturschutz getarnten niedrigen Straßensperren für uns errichtet und so konnten wir nicht unsere übliche Teichbesetzung abhalten, sondern, siehe Bild. Gesungen haben wir natürlich trotzdem!
Wir wünschen einen schönen Mai und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen in dem
ein oder anderen Teich oder Theater.
Quak

TERMINE FALTSCH WAGONI
4.05. Kaisheim, Kleinkunstbrauerei Thaddäus
5.05. Unterföhring, Aula in der Grundschule
10.05. Haar, Kleines Theater
12.05. CH - Häggenschwil, Kultur im Bären
18.05. Regensburg, Turmtheater
24.05. Reutlingen, Projekt Albschnecke

VORSCHAU SOMMER 2012
22. + 23.06. Regensburg, Turmtheater
15. + 16.07. München, Lach- und Schießgesellschaft

26. + 27. + 28.07. Frankfurt/Main, Theaterzelt Comoedia Mundi

http://www.faltsch-wagoni.de

Sonntag, 6. Mai 2012

Neue CD von ZWIRBELDIRN bei TRIKONT - Our Own Voice (die Stimme Bayerns): SCHEIBE EINS


ZWIRBELDIRN
Scheibe Eins
München, November 2011, TRIKONT

Was verbirgt sich hinter diesem geheimnisvollen Namen? Eine Dirn aus den Bergen, die zwirbelt und dabei singt? Das schon mal, aber es sind drei Frauen, drei Stimmen, drei Geigen und ein Herr am Kontrabass. ZWIRBELDIRN ist Geigengroove mit Dreigesang.

Die Entstehung von Zwirbeldirn geht auf das gemeinsame und der Überlieferung nach auch erfolgreiche Ansingen gegen einen Wolkenbruch zurück. Dieses Verfahren braucht kräftige Stimmen, laute Geigen und einen rhythmischen Kontrabass. Wenn noch ein urgewaltiger Charme, eine gute Prise bröseltrockener Humor und ein großes Quantum an Können dazukommen, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. 


Denn auch wenn Maria Hafner, Evi Keglmaier, Beatrix Klöckner und Simon Ackermann sich quer durch fast alle Genres spielen und singen - sie verleihen eigenen und geliehenen Nummern immer die Schubkraft eines Wolkenbruchtages. Da werden auch die Songs der Jacob Sisters zu wirtshauserprobten Liedern und auf alle Fälle regenfest. Manchen Anhängern des Gesangs wärs ja sogar wichtiger, es würde Bier regnen ... 

Sei's drum, ob Balladen und Couplets, Jodler, niederbayerische Arien, Fern-Nah-Östliches, Südamerikanisches, Zwiefaches oder „wos Schnölls!" (was Schnelles) - Zwirbeldirn können wie ein "beschleunigter, morbider Niederbayernkrimi" (trikont) klingen, wie ein schöner Sommertag unter weiß-blauem Himmel oder eben wie nach einem verregneten Sonntag mit aufreißendem Himmel im Bayerischen Wald.

Die Drei brauchen keine hochgeschnürten Dirndlbalkone und der Mann am Kontrabass auch keine Lederhose: Zwirbeldirn stehen auf der Bühne und wirken, wie sie eben sind.
Nach jenem ersten feuchtfröhlichen Treffen der Band beim Steirischen Geigentag 2007 spielten sie kreuz und quer durch Bayern und andere Gefilde - in Wirtshäusern, auf Festivals, in Clubs und auf Gartenfesten. 2008, nur ein Jahr später, gewann die Band den Fraunhofer Volksmusikpreis, weil sie „..am musikalisch interessantesten und charmantesten waren." 
Also, hinein ins Musikabenteuer ...

„... wahre Individualisten, zu denen das Etikett alternativ hervorragend passt." Süddeutsche Zeitung
„Zwirbeldirn sind der höchst unterhaltsame Beweis, dass die Tradition der Volkssänger fortbesteht und dass sie gerade Blutauffrischung bekommt." Münchner Merkur

www.Zwirbeldirn.de
www.trikont.de

Fantasien zur Nacht: DAS GLAS von Ute AnneMarie Schuster


Das Glas

(c) Art by Joy, FotoManie
Ich lege meine Lippen auf,
ganz leicht nur an das Glas.
Schließ meine Augen, träume dann,
was ich noch nicht vergaß.


All Deine Worte sind bei mir,
ganz nah an meinem Ohr,
hör Deiner Stimme träumend zu,
genauso wie zuvor.


Nur kühlen soll des Glases Rand,
den brennend heißen Mund,
auf meiner Zunge trag ich noch,
für Sehnsucht all den Grund.


Halt an die Stirn das Bleikristall,
verzehre mich nach Dir,
möcht drehen meine Zeit zurück,
Dich spüren tief in mir.


Als ob Du spürtest meinen Schmerz,
rufst Du mich endlich an,
erzählst mir von dem Wasserglas,
aus dem ich trinken kann.


»Denk Dir«, sagst Du, »ich wär dies Glas,
in Deiner zarten Hand,
schmeck meine Küsse sinnlich heiß
und fühl das starke Band«.


Ein kleines Lächeln schenk ich Dir,
weil Du mich so gut kennst,
wie immer sitz ich weinend hier,
wenn Du Dich von mir trennst.


Und morgen ist ein neuer Tag,
wir stoßen darauf an,
entfernt hebt jeder nun sein Glas,
träumt, wie es klingen kann.

(c) Ute Annemarie Schuster, Weiz, Austria

Für Sie besucht. "Lesen & Kultur für alle" im HalbNeun-Theater, Darmstadt

Letzten Sonntag, den 29.04.12, fand die Gründungsfeier des Vereins „Lesen & Kultur für alle e.V., Münster in Hessen“ im HalbNeun-Theater Darmstadt, Sandstraße 32 statt.

Ziel des Vereins ist die Stärkung der Lesekompetenz sowohl leseschwacher als auch lesestarker Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Es wurde ein buntes Programm mit Theatervorführungen, Lesungen und Musik geboten.

Beginn der Feier war nach 17:00 Uhr. Nach der Begrüßung und Ansprache durch die 1. Vorsitzende des Vereins, Felicitas Göbel, hatten die Besucher Gelegenheit, Lesungen der vier erstplatzierten Jungautoren zu hören. Die Jugendlichen hatten tolle Stories auf Lager und verfügen alle bereits über einen beachtlichen Wortschatz und Erzählgabe. 

Lydia Steiner (11 Jahre) überzeugte mit “Das Geheimnis des Nebelsees”, eine fantastische Geschichte zu einer Wasserfee bzw -nixe, die im See lebt und sich nur selten zeigt.
Hannah Kaeser (12 Jahre) und ihre “Black Out”-Geschichte, die Geschichte eines Missbrauchs, fanden leider nicht statt. In der Geschichte ging es um Folgendes: Luis will Sex mit seiner Freundin, die - viel zu jung - ablehnt. Mit K.O.-Tropfen holt er sich, was er so nicht bekommt, und wird verurteilt. K.O.-Tropfen werden immer häufiger bei Jugendlichen eingesetzt, um sie gefügig zu machen. Statt dessen las 
Fiona Noltemeier (12 Jahre). "Tomatenalarm" von Fiona war eine lustige Ausflugsgeschichte von Obst- und Gemüsesorten, lebendig geworden und unterwegs am Ausflugsort. Die Tomate, Karotte, Banane und Gurke erleben lustige Abenteuer und schaffen am Ende gerade noch ihren Flieger per exzellentem Lassowurf ...
Irini Michali (14 Jahre) raubte den Zuhörern mit einer unglaublichen Selbstmordgeschichte aus Liebeskummer und der Beschreibung der Todeserfahrung im Moment des Absturzes und Aufpralls im Wasser aus schwindelnder Höhe den Atem: “And I drowned in Peace”.
Anne Herd (16 Jahre) konfrontierte uns mit ihrer “Bibliothek der Erinnerung”, die Verarbeitung eines Trennungserlebnisses von der Mutter. "Nur ein kleiner Schnitt" ...

Um 18:30 Uhr wurde eine Theaterproduktion, inszeniert von Georgios Slimistinos (35) aufgeführt: “Der Sommernachtstraum”, Shakespeare in 18 Minuten. Das Stück wurde stark modernsiert und in Zeitraffer mit einer eigenwilligen Kürzmethode gezeigt: Nur jeder 18. Satz kam zur Geltung. Aus der chaotischen Lage in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung wird nach Medikamentation der Insassen zur Nacht ein kollektiver Traum, fern jeglichen Wahnsinns erlebt, der lyrische Phasen, Liebesmomente, Nähe und Trennung zulässt. Am Ende der Nacht versinkt alles wieder im Wahnsinn. Mit Schattenspieleffekten und anderen Verfremdungseffekten ein spannendes, wenn auch unverständlich bleibendes Stück, das nur der versteht, der Shakespeare sehr gut gelesen hat.

Gegen 19 Uhr dann ein Interview mit Dr. Michael Hüttenberger, dem Mitinitiator des Projektes "Lesen für alle", und Felicitas Göbel, der ersten Vorsitzenden bzw. Gründerin des Vereins "Lesen & Kultur für alle", geführt von Martina Noltemeier, Journalistin. Dr. Hüttenberger war viele Jahre lang Schulleiter einer Integrierten Gesamtschule, hat Unterrichtserfahrung und befindet sich im Moment in einer Auszeit, um Abstand und neue Kraft zu gewinnen. Felicitas Göbel ist Architektin und Veranstalterin etlicher Leseförderungsprojekte. Sie arbeitet mit einem Rückkopplungsverfahren, dem sog. Warnke-Verfahren, das dem Leser seine Stimme erfahrbar und veränderbar macht. Der Verein bietet nun die Ausbildung interessierter Leute zum Lese- und Kulturtrainer an, die dann in kurzen Einheiten an Schulen den Schülern das Lesen auf eine andere Art und Weise beibringen sollen. Neue Mitglieder zum Jahresbeitrag von 30 € sind willkommen, auch Leute, die mit Kindern kulturelle Veranstaltungen organisieren wollen. Als neues Projekt darf das "Pegasus-Musical", mit Musik vom Komponisten Ulrich Pietsch erwartet werden.
Anschließend las Michael Hüttenberger aus seinem Buch “Ostfriesische Perspektiven”. Sein Stil ist lakonisch, wortkarg, süffisant und humorvoll. Der "Spiegel" hat ihn bereits sehr gelobt. Im Alltäglichen wird das erzählende Ich mit einer klitzekleinen Abweichung konfrontiert, was ihm bereits sehr fremd vorkommt. Der Trott nimmt weiter seinen Gang, wenn der Erlebende anschließend ins Alltägliche zurückkehrt. Da die Geschichten sehr ähnlich gestrickt sind, ermüdet der Wiederholungseffekt etwas.

Um 21 Uhr die Szenische Lesung “URUK”, aus dem Epos “Gilgamesch und Enkidu” von Rüdiger Heins, mit den Darstellern Viktoria Vonseelen, Felicitas Göbel und Rüdiger Heins selbst. Ich habe schon darüber berichtet, weswegen ich nur dahin verweise. Wieder eine gelungene Darbietung der beiden Darstellerinnen, die perfekt in ihren Rollen aufgehen. Eine Viktoria Vonseelen, die sich im Ballettschritt über die Bühne bewegt und klar und konzentriert vorträgt und eine das Tier in Enkidu transportierende schleichende, fast fauchend und begehrlich sprechende, sich wiegende Felicitas Göbel in der Enkidu-Rolle. Rüdiger Heins sehr überzeugend als Hauptleser. Auch seine Choreographie bzw. Inszenierung nimmt der Lesung das Trockene, ist sehr spannend und für ein größeres Publikum geeignet.


Samstag, 5. Mai 2012

Buchbesprechung: Hunde würden länger leben, wenn ...


Dr. med. vet. Jutta Ziegler
Hunde würden länger leben, wenn ...
Schwarzbuch Tierarzt

München 2011, 191 Seiten, Broschur
17,99 € (D), mvg Verlag

Ca. 8,2 Millionen Katzen und 5,4 Millionen Hunde leben derzeit in deutschen Haushalten. Nahezu all diese Vierbeiner werden regelmäßig mit sinnlosen Impfungen, chemischen Medikamentenkeulen und abstrusen Diätfuttermitteln traktiert und so regelrecht kranktherapiert. 

Dieses Enthüllungsbuch zeigt die Missstände in unseren Tierarztpraxen und deckt die Verflechtungen zwischen Tierarzt- Geschäft und der Futtermittelindustrie auf. Die Tierärztin Jutta Ziegler informiert anhand von praktischen Fallbeispielen, wie unsere Hunde und Katzen eben nicht behandelt und ernährt werden sollten. 
Der verantwortungsbewusste Tierbesitzer erhält in diesem Buch Tipps und Ratschläge, wie er sein Tier und sich selbst vor korrupten und gewissenlosen Tierärzten schützen kann, die die Gesundheit der ihnen anvertrauten Tiere zugunsten ihrer eigenen Brieftasche in verantwortungsloser Weise aufs Spiel setzen. Dieses Buch sollte für jeden Tierhalter, dem das Wohl seines Tieres am Herzen liegt, Pflichtlektüre sein!

Jutta Ziegler, Jahrgang 1955, baute nach ihrem Studium in der Nähe von Salzburg eine Tierklinik auf. Zusätzlich absolvierte sie die Ausbildung zur Fachtierärztin für Homöopathie und erweiterte ihr Wissen umfassend in der Akupunktur sowie der Kräuterkunde. Ihre Kleintierpraxis und der dazugehörige Naturfutterladen profitieren von ihrer jahrelangen Erfahrung. In Seminaren und Vorträgen informiert sie Kollegen über ein allgemeines Umdenken in der Behandlung von Haustieren.

Termine und Programm zu den Heidelberger Poetikvorlesungen von Patrick Roth


Das Programm der 
Heidelberger Poetikdozentur mit Patrick Roth, 
22. Juni bis 5. Juli 2012: »INNEN - AMERIKA - NACHT«
ist online und kann unter folgendem Link eingesehen werden:

http://www.gs.uni-hd.de/aktuelles/poetik2012.html

Seit kurzem sind die Frankfurter Poetikvorlesungen »Ins Tal der Schatten« (2002) als Video-Mitschnitt auf Youtube verfügbar:

http://www.youtube.com/watch?v=zRVGbXnyTs8

Die Lesetermine der aktuellen Lesereise zu »SUNRISE. Das Buch Joseph« sind einsehbar unter

http://www.patroth.info/aktuelles/aktuelles.htm
http://www.facebook.com/PatrickRoth.Riverside

Heute Abend

Heute, 5Mai 2012, präsentiert das Trio „[em] Wollny, Kruse, Schäfer“ im Rahmen der Reihe 3x3 JazzPiano Trios ab 20:30 Uhr seine aktuelle CD in der Stummsche Reithalle in Neunkirchen. 

Mehr Informationen: REGIONALE EVENTS

Freitag, 4. Mai 2012

Für Sie besucht: 7. Orientalischer Abend in Neunkirchen voller Farben und Erotik



Bauchtanz hat einen besonderen Flair, das Orientalische, Erotische, das Gesunde für Frauen... Kein Wunder, dass die Bauchtanzschulen großen Zulauf haben und sich einer festen Fangemeinde erfreuen. 
Was wir beispielsweise aus der Türkei oder aus türkischen Restaurants in Deutschland als Highlights kennen und schätzen, in Neunkirchen von nicht-orientalischen Frauen aus Deutschland, Italien, Frankreich verführerisch, farbenfroh und elegant auf die Bühne gebracht: der 7. Orientalische Abend im Bürgerhaus am 28.04.2012.
Organisatoren waren die bezaubernden Sandra Marino und Dominique Koch aus Frankreich. Seit 2003 sind sie für die VHS Neunkirchen tätig und seit 2006 präsentieren sie mit ihren Schülerinnen ihre erlernten Tänze. Zwei Stunden klassische oder moderne arabische Musik ließen die Tänzerinnen unentwegt über die Bühne tanzen. Wunderbare Solotänze von Enussah, Nürnberger Bauchtanz-Queen, aus dem klassischen und Fantasy-Bereich, von Danyiela Djumana, die seit dem 6. Lebensjahr tanzt, von der lokalen und überregionalen, sehr ästhetischen Bauchtanz-Größe Sandra Marino und Dominique Koch. 

Dazwischen die SanDoKids, Vivianna Vivacqua (Italien), Sara und Luca Marino, die Kinder von Sandra, die ebenfalls mit Freude und Ausdrucksstärke dabei waren, und die Formationen Tanzduo SanDo & Schülerinnen, die 10-köpfige Gruppe El Tarab (Genuss, Freude) und die 14-köpfige Tanzgruppe Habibi (Mein Schatz, mein Liebling). Besonders interessant und hervorstechend waren die Anfangs- und Schlussnummer der SanDo & Schülerinnen-Formation mit bunten Tüchern oder am Ende mit dem Drachen, die königlich-feierliche Pharaonenprozession von El Tarab und das Tanzduell zwischen edlen Damen und den frivolen Frauen auf dem Basar. 
Eine Besonderheit muss man noch erwähnen: Die Moderation erfolgte durch ein als Orientale verkleidetes Faktotum, das wie ein etwas verwirrter Haremshausmeister wirkte und einen sehr männlich-bodenständigen, eigentlich gar nicht zur schmucken Traum- und Frauenwelt passenden Gegensatzrahmen darstellte, das aber wieder überzeugend auf seine Art.

Dichterhain: FÜNF PILZE von Walter Brusius


Fünf Pilze

Der Chinese gab das Telefon in den Topf mit dem heißen, kochenden, wallenden Wasser.

Der Chinese sah sich um, dann ging er auf einen der Bäume zu, wählte nach langem Suchen eines der Blätter aus, und drückte einen lang anhaltenden Kuss darauf. 


Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine AtelierhefteEr verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.
Eine ältere Ausstellung
Ausstellung: 15.4. bis 10.06.2012, Maler-Zang-Haus, Birkenfeld,
am 20.5. ab 11:30 bis 18.00 Uhr Weltmuseumstag mit Bewirtung und ab 14:30 Uhr Lesung - Armin Peter Faust trägt Texte des Autors vor.


Heute Abend

Djulia Trio live, 20:00 Uhr @ Tag der Sonne in ASZ, Arbeits- und Sozialpädagogisches Zentrum, Pfaffstraße 3. Kaiserslautern. Der Eintritt ist frei und die Musik super!

Donnerstag, 3. Mai 2012

Buchbesprechung: Schüßler-Salze für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt

Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg
Schüßler-Salze für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt

* Sanfte Hilfe für Fruchtbarkeit und Empfängnis
* Stärkung und Heilung in der Schwangerschaft
* Behutsame Hilfe rund um die Geburt
* Nützliche Begleitung in der Stillzeit
Murnau 2011, Broschur, 14,5 x 21 cm,
167 S., 12,95 €€ (D), 
13,40 €€ (A), Mankau Verlag



Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenbergs neuer Ratgeber bietet sanfte Unterstützung für Fruchtbarkeit und Empfängnis. In ihrer Praxis behandelt die Heilpraktikerin und Schüßler-Expertin seit vielen Jahren erfolgreich Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Während die schulmedizinische Diagnose die Hoffnung auf das ersehnte Wunschkind oft zunichtemacht und die Betroffenen noch mehr verunsichert, begleitet die Behandlung mit Schüßler-Salzen die Eltern auf ihrem schwierigen Weg. Der neue Ratgeber “Schüßler-Salze für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt” stellt Maßnahmen für werdende Mütter und Väter vor, gibt Tipps zur Ernährung und leistet Hilfe bei allen Befindlichkeitsstörungen, die das Paar oder die Schwangere belasten.

Fruchtbarkeitsstörungen bei 40 Prozent der Paare
Laut Statistik ist ungefähr jedes zehnte Paar von unerfülltem Kinderwunsch betroffen. Bei etwa 40 Prozent der Paare werden Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann, bei weiteren 40 Prozent bei der Frau und bei jedem fünften Paar bei beiden Partnern gefunden. In den meisten Fällen sind diese erworben; erbliche Störungen kommen nur selten vor. Was auch immer an persönlichen Wünschen und Zielen hinter der ersehnten Schwangerschaft steht, ist doch die Tatsache, nicht schwanger zu werden, eine starke Belastung für Seele und Körper. Nicht jede Partnerschaft ist in der Lage, diese Anspannung zu verkraften. Vor allem der häufige Ärztewechsel, das Procedere der Untersuchungen, das Miteinanderschlafen nach Zeitplan usw. stellen eine immense Belastungsprobe für die Beziehung dar. Um einen wirksamen Weg zu finden, müssen die Ursachen der Kinderlosigkeit sehr sorgsam ermittelt werden. Beide Partner sollten hier mit einbezogen und untersucht werden.

12 Schüßler-Salze als Basis der biochemischen Therapie
Je bewusster der Kinderwunsch ist, desto größer wird das Bestreben sein, diesem Wunschkind möglichst viel Gutes mitzugeben. Das beste Startkapital für das zukünftige Kind ist Gesundheit. Die künftigen Eltern werden daher bemüht sein, zum Zeitpunkt der Zeugung gesund und fit zu sein. Nach der Theorie von Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898) entstehen alle Krankheiten durch einen Mangel an bestimmten lebensnotwendigen Mineralstoffen. Er entdeckte 12 biochemische Hauptmittel – die so genannten Schüßler-Salze – die nach und nach durch weitere Mineralien und Spurenelemente ergänzt wurden und die Basis für die biochemische Therapie darstellen.

Schüßler-Salze können wirksam helfen
Gräfin Wolffskeel will mit ihrem Ratgeber „Schüßler-Salze für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt“ allen Paaren helfen, Körper und Seele auf Schwangerschaft und Stillzeit vorzubereiten, und gibt konkrete Tipps zur Gesundheitspflege und Vorbeugung. So wirken Schüßler-Salze positiv bei der Stärkung der Zellen, bei der Entsäuerung des Körpers infolge falscher Ernährung sowie der Behandlung von Allergien, die eine Schwangerschaft verhindern. Bei Störungen des Zyklus, der Sexualfunktionen und Fertilität werden bestimmte Salze verabreicht, die auch dem werdenden Vater zugutekommen. Mit Hilfe von Schüßler-Salzen, der richtigen Ernährung, moderatem Sport und durch den Verzicht auf Alkohol kann sich auch ein Mann ganz bewusst auf die Vaterschaft vorbereiten.

Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenbergs Ratgeber hilft mit ausführlichen Symptombeschreibungen und natürlichen Behandlungsmethoden dabei, physische und psychische Belastungen zu meistern, und begleitet Paare individuell auf dem schwierigen Weg zum Wunschkind.

Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg, Heilpraktikerin und psychologische Beraterin, wurde deutschlandweit als Referentin und Buchautorin bekannt. Mit bis zu 400 Besuchern sind ihre Vorträge, die sie u. a. als Referentin des Biochemischen Bundes Deutschland (BBD) e.V. und in Zusammenarbeit mit Apotheken hält, hervorragend besucht. Schwerpunkte der letzten Jahre sind die Themen "gesunde Ernährung" und "Biochemie nach Dr. Schüßler"Gräfin Wolffskeel ist Lehrbeauftragte des Freien Verbands Deutscher Heilpraktiker e. V. (FVDH) für Biochemie nach Dr. Schüßler und Leiterin der SURYA-Heilpraktiker-Schule in Reichenberg bei Würzburg und dort unter anderem als Dozentin für die Schwerpunkte Verdauungsorgane, Stoffwechsel und Biochemie nach Dr. Schüßler tätig. SURYA bietet eine nebenberufliche, erwachsenengerechte Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in im Zyklus von zwei Jahren an.


Dichterhain: TROST von Heidi Huber


Trost
 
Schrittgehemmt
im Sumpf
der Enttäuschung
 
Im Augenaufschlag
gefiedert
Wolkenleicht

© Heidi Huber (*1945) 

Für Sie besucht: Sebastian Krumbiegel von den PRINZEN in Rockenhausen



Die PRINZEN, das ist der Inbegriff von Leichtigkeit, Vorwitzigkeit und klugen Texten aus Leipzig. Sie hatten sich vor Jahren getrennt. Sebastian Krumbiegel, Liederschreiber und Sänger des Chors aus ehemaligen Thomanermitgliedern, mit Bezug zur Bachtradition in der schmucken und traditionsreichen Stadt in Sachsen-Anhalt, machte sich solo auf den Weg und war am 27. April 2012 im Roten Saal der Donnersberghalle in Rockenhausen.

Dort hat man übrigens auch Gelegenheit das fotorealistische Bild von Dietmar Gross (*1957 in Bexbach/Saarland, lebt in Dienburg bei Mainz), Kahnweiler-Preisträger 1984, aus dem Jahr 1987 zu sehen. "Das Vermächtnis von Kahnweiler" zeigt Henry Kahnweiler, der der Stadt Rockenhausen seine Bibliothek, Bilder und Material zu seinem Leben hinterließ, und Picasso an einem Tisch. Picasso nackt und mit Stierfuß. Der seit 1981 vergebene Daniel-Henry Kahnweiler-Preis ist mit 15.000 DM dotiert. Er wird im Wechsel für Malerei/Grafik und Bildhauerei/Plastik ausgeschrieben. Kahnweiler hat Picasso und viele andere Künstler ab 1910 in Ausstellungen gebracht, war Mäzen und Freund von Picasso. Er verlegte u.a. Gedichte von Appolinaire und hatte hohe Qualitätsansprüche.

Das Vermächtnis von Kahnweiler, Dietmar Gross, 1987
Die gewitzte Frechheit der Prinzen klingt noch immer durch bei Sebastian Krumbiegel, ist denoch abgemildert, reifer und älter. Er bringt viele Themen zur Sprache, Rassismus, Homosexualität, Extreme Rechte, das Diktat des Geldes, Ausnahmezustände bei Menschen ("Am Limit"), bleibt eher auf der beschreibenden Ebene in seinen Liedern, fordert keine sonderlichen Interpretationsleistungen. Er moderiert, kommentiert und singt 2,5 Stunden und gibt wirklich viel aus seinem Repertoire. Den Überfall 2003 in einem Leipziger Park durch Schläger mit anschließendem Krankenhausaufenthalt hat ihn nicht verunsichert, seine Trauer über diese gewalttätige Dummheit von Menschen hat er mit einem Song weggeblasen und stetig daran gearbeitet, Depression und negativem Denken keinen Platz einzuräumen. Sebastian Krumbiegel spricht viel über seine Vorbilder, die so unterschiedlich sind, wie die Farben auf der Farbskala: Johann Sebastian Bach, die "Beatles", Rio Reiser von "Ton, Steine, Scherben", die "Comedian Harmonists" ... Auch mit Udo Lindenberg verbindet ihn eine Menge, die PRINZEN waren bei Udo Lindenberg im Programm integriert, sie erlebten seine schlimmen Phasen, wo Alkohol und bizarre Allüren den Meister lahmlegten, aber auch seine Triumphe. Krumbiegel war ab der 4. Klasse bis zum Abitur im Thomanerchor Leipzig, bevor die Karriere mit den PRINZEN begann. Und die machen sich tatsächlich dieser Tage wieder auf den Weg und singen vor allem in Kirchen ihre Lieder.

Sa., 02.06., 21:00 Uhr, Coswig
Fr., 08.06., 21:00 Uhr, Leipzig
So., 10.06., 18:00 Uhr, Wedel
Sa., 30.06., Coburg-Cortendorf
Sa., 07.07., 20:00 Uhr, Lauffen
Fr., 13.07., 20:30 Uhr, Senftenberg


Das Ende des Konzerts hatte den größten Drive und steigerte die Stimmung noch mal ordentlich mit Publikumseinbezug. Mit "Ich verweigere mich", "Nüchtern bin ich schüchtern", "Ich will zurück ins Paradies" (eine im wahrsten Sinne des Wortes pfiffige Nummer, es gab sehr gute Pfeifer in Rockenhausen!), "Du und ich lass uns abhauen" in den starken und zufriedenen Applaus. Ein milder, sehr schöner Abend im eher unbekannten Rockenhausen.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Comedy: Oliver Polak auf DVD



„Ich darf das, ich bin Jude! Live!“Sony Music/Spassgesellschaft 2012

FSK: ab 12, Laufzeit: ca. 140 Minuten

Set-Inhalt: 1 DVD, PAL 16:9

Bonusmaterial:
- Making Of "The jew must go on"
- Videoclip zu „Lasst uns alle Juden sein“
- Judenspiel
- QCC und RTL2 Funclub Standup
Die Erwartungshaltung war groß, viele zehntausend Einheiten nach seinem deutschlandweit bewegenden Bestseller „Ich darf das, ich bin Jude“ sowie der Kulturnews-Auszeichnung „Bestes Entertainment 2010“ für die Stand-up-Show „Jud süss-sauer“ nun sein neues Programm auf DVD zu sehen!

In seiner Show „Ich darf das, ich bin Jude! Live!“ werden nicht die üblichen Kalauerkonserven aus dem Comedyautomaten gezogen, hier wird eine komplett neue Kunstform aus der Taufe gehoben: Lesung, Stand-up, Show – und das alles mit einer gehörigen Portion Glamour! Heraus kommt eine großartige Leseshow mit den Highlights aus „Ich darf das, ich bin Jude“ und „Jud süß-sauer“ plus brandneuer Stand-ups, Smashhits wie „Lasst uns alle Juden sein!“ und „Ich möchte Teil einer Judenbewegung sein“, exquisite Gäste und dem einzigartigen Judenspiel, bei dem die Zuschauer versuchen zu erraten, welcher prominente Jude ist. Eine kabarettistische Bar Mitzwa - mit schneidendem Humor! Nicht platt - aber ganz sicher auch nicht hochdeutsch. Neben der in Berlin aufgenommenen Show „Ich darf das, ich bin Jude! Live!“ kann sich das werte DVD-Publikum auf weitere Einblicke in Oliver Polaks Schaffen freuen: Ein Making-of rund um die Aufzeichnung, eine zwanzigminütige Dokumentation „The Jew must go on“ über Polaks umtriebigen Alltag als Entertainer, der Videoclip zu seinem Hit „Lasst uns alle Juden sein“ und sein großartiger Ebay-Stand-up beim rtl2 funclub.
 Oliver Polak ist ein Phänomen. Internationale Medien werden auf ihn aufmerksam. Jüngst schrieb der Spiegel in einem fünfseitigen Artikel über seine Kunst, mehrere Artikel erschienen in US-Medien und der französische TV-Sender France 24 produzierte ein Porträt über ihn. Auf dem Kirchentag schaffte Polak es, dass 2000 Christen seinen Hit „Lasst uns alle Juden sein!“ mitsangen. Oliver Polak bringt nicht nur den jüdischen Humor zurück nach Deutschland, nein auch klassischen amerikanischen Stand-up. Authentisch, wahrhaftig und komisch! Eine humoristische Sinuskurve aus lauten „Oohs“ und leisen „Aahs“. Nennen Sie es narrative Passion, nennen Sie es Misstrauen gegen das deutsche Publikum: Er ist persönlich, berührend und gnadenlos jüdisch! Das Tel Aviv der deutschen Comedy – die Pointen-Flak geladen, greift der „Panda aus Papenburg“ an: Polak wundert sich darüber, dass er von Ebay einen gelben Stern zum Anstecken bekommt, während er sich fragt, wie man am selben Tag die Reichspogromnacht und den Mauerfall feiert! Der Entertainer freut sich, dass Hitler den Krieg verloren hat, damit ihm Hits wie wie „KZ-Klo“ oder „Hinterm Holocaust geht’s weiter“ erspart bleiben! Er hat Respekt vor Steve Jobs, der zurückgetreten ist, als er gemerkt hat, dass er dünner wird als die Geräte, die er selber entwickelt hat! Polaks Fazit: Juden waren schon Ghetto, bevor es Rapper überhaupt gab! – Polaks Humor ist mitunter so schwarz wie die Seele eines Waffenhändlers.


25.05.2012 – Mainz Unterhaus
26.05.2012 – Mainz Unterhaus
28.09.2012 – Papenburg Theater auf der Werft
Weitere Termine sind in Planung.

Dichterhain: TOLERANZ von Birgit Burkey



Toleranz

[Spontandichtung nach Wortvorgabe:
Vorurteil, Ozean, Hände, bewusst, kleinkariert] 


Lasst uns aufeinander zugehen,
die Hände reichen,
bewusst Berührung suchen,
ohne Vorurteile zu beachten.

Kleinkarierte Gedanken fluten,
wie Ozeanwellen,
oft ungewollt, uns Menschen,
Toleranz versinkt im Schlamm.

Lasst uns aufeinander zugehen,
Schritt für Schritt
und die Freiheit genießen,
Akzeptanz zu verschenken.

© Birgit Burkey, Ramstein, 2012, www.rsd-radio.com

Buchbesprechung: DAS SCHEISSLEBEN MEINES VATERS, DAS SCHEISSLEBEN MEINER MUTTER UND MEINE EIGENE SCHEISSJUGEND von Andreas Altmann


Andreas Altmann 
Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben 
meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend

München 2011, 256 Seiten, gebunden 

€ 19,99 [D], Piper Verlag



»Ich kann Opfer nicht ausstehen. Ich war selbst zu lang eins.«
Andreas Altmann




Eine Geschichte aus der beschaulichen deutschen Provinz voller Misshandlungen, Demütigungen, bigotter, tätlicher Pfarrer und verkappter Nazis. Ein Vater despotisch, tyrannisch, brutal, unterdrückend, die Mutter ein Opfer, unterdrückt und gedemütigt, die Kinder getreten und misshandelt. Und das alles in dem erzkatholischen Ort Altötting. "...das herzkranke, das gefühlskranke, das geisteskranke Arschloch Franz Xaver Altmann" (Andreas Altmann) starb alleine mit 79 an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Keiner der Familie, die Frau und die Kinder nicht, wagten sich ans Sterbebett.
Andreas Altmann erzählt von seiner Kindheit und Jugend. Und wie am Ende aus einem Opfer ein freier Mensch wird. Erst mit Mitte 30 kann er verstehen und akzeptieren, dass der Krieg aus seinem Vater ein "Schwein" gemacht hat.

Eine Kindheit der Nachkriegszeit im idyllischen Wallfahrtsort Altötting. Doch die Geschichte, die Andreas Altmann erzählt, handelt weder von Gnade noch von Wundern, sondern von brutaler Gewalt und Schrecken ohne Ende. Schonungslos blickt Altmann zurück: auf einen Vater, der als psychisches Wrack aus dem Krieg kommt und den Sohn bis zur Bewusstlosigkeit prügelt, auf eine Mutter, die zu schwach ist, um den Sohn zu schützen, und auf ein Kind, das um sein Überleben kämpft. Erst als Jugendlichem gelingt Altmann die Flucht. Die schreckliche Erfahrung aber kann ihn nicht brechen. Sie wird vielmehr der Schlüssel für ein Leben jenseits des Opferstatus. Ein Leben, in dem er seine Bestimmung als Reporter findet: »Hätte ich eine liebliche Kindheit verbracht, ich hätte nie zu schreiben begonnen, nie die Welt umrundet …«


© Nathalie Bauer

Der Autor
Andreas Altmann arbeitete u. a. als Privatchauffeur, Anlageberater, Buchclubvertreter, Parkwächter und Schauspieler, bevor er endlich das fand, was er wirklich machen wollte: die Welt bereisen und als Reporter darüber schreiben. Heute zählt er zu den bekanntesten deutschen Reiseautoren und wurde u.a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis und dem Seume-Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm »Triffst Du Buddha, töte ihn!«. Altmann lebt in Paris.


»Es ist ein Buch gegen Krieg, gegen  Katholizismus, überhaupt Religion,gegen kleinstädtische Borniertheit, Bigotterie, Heuchelei, Feigheit,Verdruckstheit, Provinzmief, Kleinherzigkeit, Stumpfsinn, Gewalt ( … ) Etwas Besseres lässt sich aus einer Scheißkindheit kaum machen.«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Das Buch ist das Beste und Böseste, was seit Thomas Bernhards "Auslöschung"...auf Alpenländisch zu lesen war über die Abgründe des Menschseins.«
Die Zeit


Dienstag, 1. Mai 2012

Fantasien zur Nacht: SCHÄTZCHEN von Ute AnneMarie Schuster

Liebes Schätzchen

Liebes Schätzchen, lass Dich küssen,
von den Lippen zu den Füßen,
wenn Du willst geh ich zurück,
halte an bei Deinem Glück.

Lass mich aus dem Nabel trinken,
zärtlich in die Höhle sinken.
Lass sich unsre Lippen finden,
sinnenfroh uns lustvoll winden.

Lass die Zeit uns wohl genießen,
bis wir ineinander fließen,
Lass Dich küssen an den Lenden,
bis wir uns an uns verschwenden.

Lass mich, lass mich, Dich verwöhnen,
ach wie lieb ich doch Dein Stöhnen,
halt mich fest mit Hand und Bein,
lass mich Dein Geliebter sein.



(c) Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria

(5) Und wenn sie nicht ... Salon Rapunzel - Waschen, Schneiden, Legen.. und noch einiges mehr


 „Rapunzel! Es ist zu heiß unter der Haube, ich hab schon ein ganz rotes Gesicht!“, empörte sich Schneewittchen. „Das kommt vom Saufen, du alte Schnepfe!“, murmelte Rapunzel vor sich hin. Sie zwang sich zu einem freundlichen Lächeln, als sie zu Schneewittchen trat, um die Temperatur zu regulieren. „Besser so?“ Schneewittchen nickte gnädig. 


Rapunzel stöhnte leise. Diese furchtbaren Kopfschmerzen. Alles hatte sie schon probiert und nichts half. Das kam von der kaputten Halswirbelsäule. Es ist eben nicht gesund, wenn alle möglichen Leute meinen, ihr Zopf wäre ein Kletterstrick. Gut, den hübschen Prinzen, ihren jetzigen Gatten, hatte sie ja noch gerne in den Turm gehievt, aber diese alte Zauberin, die fette Qualle – nee, das war zuviel gewesen. Das hält das stärkste Rückgrat nicht aus. Heute war es aber auch wieder besonders schlimm. Kaum auszuhalten. 


Und der Salon rappelvoll. Seit einigen Wochen musste sie auch noch alles allein machen. Warum nur hatte König Erdal ihre beiden Lehrmädchen, Schneeweißchen und Rosenrot, mitgenommen? Gerade jetzt, wo sie sich so geschickt angestellt hatten. Was für ein Vater! Anstatt froh zu sein, dass seine Kinder eine vernünftige Ausbildung bekamen! 


Rapunzel lachte leise, bei dem Gedanken, wie ungeschickt die zwei anfangs gewesen waren. Meine Güte, was hatte sich der Zwerg aufgeregt, als sie ihm den Bart komplett abgeschnippelt hatten. Zur Innung wollte er gehen und sich beschweren. Erst als alle ihm bestätigten, dass er ohne Bart mindestens 20 Jahre jünger aussähe, hatte er sich beruhigt. Ach, sie könnte die beiden jetzt gut gebrauchen. Aber man munkelte ja, dass König Erdal vielleicht doch zurückkommen wollte. Na – sie würde die zwei mit Kusshand wieder nehmen. 


Eigentlich konnte sie ja stolz darauf sein, was sie so alles geschafft hatte. Wenn sie bedachte, aus was für Verhältnissen sie sich hochgearbeitet hatte! Ihre Eltern waren arm wie die Kirchenmäuse. Als ihre Mutter mit ihr schwanger war, konnte sie sich nicht mal eine vernünftige und ausgewogene Ernährung leisten. Ihr Vater hatte dann bei der Nachbarin den Feldsalat geklaut, damit Mutter wenigstens ein paar Vitamine bekam. Natürlich war er erwischt worden. Die alte Vettel hatte vielleicht einen Aufstand gemacht, wegen dem bisschen Grünzeug. Und ihr Vater, der auch nicht mutiger war als Eulalias Mann, versprach ihr als Entschädigung das noch ungeborene Kind. Eltern gibt es! Wenn sie es wenigstens besser gehabt hätte, bei der Alten. Aber im Gegenteil! Eingesperrt wurde sie, jahrelang!! Papa hatte Angst vor ein paar Tagen Knast gehabt – und sie sollte lebenslänglich für ihn sitzen. 


Es kam ihr immer noch wie ein Wunder vor, dass sie eines Tages Theodor, ihren Traumprinzen, kennen gelernt hatte. Wochenlang war er immer heimlich zu ihr hinaufgeklettert, bis die Alte sie eines Tages erwischte. Da war dann Schluss mit lustig. Theo sprang aus dem Fenster, wobei er sich schwer verletzte und Rapunzel wurde in die Wüste geschickt. Obwohl sie damals schon schwanger war! Ganz allein hatte sie die Zwillinge zur Welt gebracht. Ihre beiden Jungs – Max und Moritz. Was waren das für Wonneproppen! Jahrelang musste sie sich mit den beiden alleine durchschlagen. Leicht war das nicht! Und dann immer die Angst, was wohl aus Theo geworden ist. Jahre später, die Jungs gingen schon in den Kindergarten und sie machte gerade ihren Meister als Friseurin, traf sie ihn zufällig wieder. Beim Sturz aus dem Fenster hatte er sich den Sehnerv verletzt und war erblindet. Aber sie hatte ihn wieder, das war die Hauptsache! Mittlerweile konnte er sogar wieder sehen. 


Rapunzel schmunzelte. Das war auch so eine Geschichte. Diese komischen Typen aus dem Menschenreich, die Brüder Grimm, hatten eine rührselige Story daraus gemacht. Ihre Tränen hätten ihm das Augenlicht wiedergegeben. So ein Quatsch! Wer glaubt denn so was? Dr. Eisenbart, ein berühmter Neurochirurg, hatte ihn operiert. Für teures Geld, aber dafür mit Erfolg! Sie hätten sich diese Operation gar nicht leisten können, wenn ihr nicht der Zufall zur Hilfe gekommen wäre! Ja, manchmal gehört auch eine Portion Glück dazu. 


Sie würde diesem Bärenhäuter jedenfalls auf ewig dankbar sein! Wenn sie noch daran dachte, wie er damals in ihren gerade neu eröffneten Salon gekommen war. Du lieber Himmel, wie sah der Mann aus! Und wie der gestunken hatte! Sämtliche Spiegel waren beschlagen. Das kommt davon, wenn man sich mit dem Teufel einlässt. Sieben Jahre hatte er sich nicht gewaschen und rasiert, geschweige denn die Haare geschnitten. Dafür hatte der Teufel ihm immerwährenden Reichtum und eigenhändige Reinigung nach Ablauf der Zeit versprochen. Nun ja, das Geld hatte er genommen, aber vom Teufel gewaschen werden wollte er nicht. So kam er zu Rapunzel. Sie hatte dann wieder einen Menschen aus ihm gemacht. Einen sehr attraktiven, nebenbei bemerkt. Und gelohnt hatte es sich allemal! Die Operation konnte bezahlt werden und der Salon war auch mit einem Schlag schuldenfrei! 


Ach, es könnte alles so schön sein. Theo und sie liebten sich, wie am ersten Tag. Die Zwillinge waren bildhübsche Kerle geworden. Nur leider steckten sie gerade mitten in der Pubertät! Was die schon alles angestellt hatten! Der Witwe Bolte die Hühner geklaut, die kleine Holzbrücke über den Bach angesägt, so dass der Schneider fast ertrunken wäre – und als Krönung hatten sie den alten Lehrer fast in die Luft gesprengt. Rapunzel seufzte tief auf! Zur Zeit mussten die beiden den Wald vom Müll säubern. Sozialstunden! Konnten sie sich bei ihrem Streetworker, Herrn Busch, bedanken. Der hatte gerade noch mal den Jugendknast abwenden können. 


Eine Uhr klingelte. Es wurde Zeit, Schneewittchen von den Trockenhaube zu befreien. Während Rapunzel mit geschickten Fingern die Lockenwickler herausnahm und ihre Freundin frisierte, hing sie weiter ihren Gedanken nach. Diese Kinder! 


Herr Busch meinte aber, in den beiden würde, trotz allem, ein guter Kern stecken. Hatten sie sich doch letztens so rührend um Rotkäppchen gekümmert. Das Mädel war ihnen, total aufgelöst, im Wald begegnet. Max und Moritz hatten sich ganz liebevoll ihrer angenommen, sie getröstet und nach Hause gebracht. Wer weiß, was ohne die zwei noch alles passiert wäre. Die Leute rätselten immer noch, was wohl bei Rotkäppchens Großmutter geschehen war. Weder die alte Frau noch das Kind sagten ein Wort zu dieser mysteriösen Angelegenheit. 


Ob man wohl jemals herausfinden würde, was die Kleine nun gesehen hat? 




© Siglinde Goertz, Uedem

Dichterhain: Carmen, frisch aus der Hexennacht - von Carmen Olivar

Carmen

Carmen ist das weibliche Weib.
Sie fühlt die Glut auf ihrem Leib.
Prall voll Leben, Leidenschaft – ja Lust.
Das rasende Herz in ihrer Brust.

Carmen ist der Brand der Gefühle.
Drängt auf Herausforderung – schafft Kühle.
In ihr tobt das Feuer – das Blut.
Will Begehren – will des Mannes Glut.

Carmen ist Schimmer, Lebenssaft – ist Glanz.
Troubadoure fordern sie zum Tanz.
Im roten Gewand zum Flamenco.
Männerherzen schmelzen nur so.

Carmen ist die wärmende Verzauberin.
Gütige schwarze Zigeunerin.
Ihr Anspruch auf Liebe – ja Freiheit.
Ist Emotion – ist andalusische Ausgelassenheit.


© Carmen Olivar, 07.02.2000