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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Montag, 16. September 2019

Oper Frankfurt: JULIETTA

Julietta und Michel
Erste Wiederaufnahme

JULIETTA
Lyrische Oper in drei Akten von Bohuslav Martinů

Text vom Komponisten nach dem gleichnamigen Drama von Georges Neveux

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln



Musikalische Leitung: Alexander Prior
Inszenierung: Florentine Klepper
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Nina Brazier
Bühnenbild: Boris Kudlička
Kostüme: Adriane Westerbarkey
Video: Mario Spiegel
Licht: Jan Hartmann
Chor: Markus Ehmann
Dramaturgie: Norbert Abels

Julietta: Juanita Lascarro
Michel: Aaron Blake
Verschiedene Bewohner des Städtchens: Jonathan Abernethy, Iain MacNeil, Alexander Kiechle, Nina Tarandek, Magnús Baldvinsson, Judita Nagyová, Julia Moorman, Kelsey Lauritano, Michael Petruccelli
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Die vom Surrealismus inspirierte Oper Julietta des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů (1890-1959) feierte in der Regie von Florentine Klepper am 21. Juni 2015 Premiere an der Oper Frankfurt. Presse und Publikum zeigten sich der Produktion gegenüber aufgeschlossen, zumal das Werk relativ selten auf den Spielplänen der internationalen Opernhäuser zu finden ist. So schrieb etwa die Kritikerin des Darmstädter Echos:
„Die verwickelte, mit vielen surrealen Episoden angereicherte Opernhandlung zwischen Illusion und Realität in der Schwebe zu halten, ist ein Balanceakt für die Regie. Florentine Klepper gelingt er deshalb so überzeugend, weil sie das Stück zu keinem Moment in neblige Traumwelten entgleiten lässt, sondern die inneren Konflikte mit messerscharfen Konturen herausarbeitet.“

Michel, ein Buchhändler aus Paris, kehrt von Sehnsucht getrieben in eine kleine Stadt am Meer zurück, um ein Mädchen zu suchen, das er dort einst singen hörte. Die Einwohner der Stadt können ihm nicht helfen, da sie auf rätselhafte Weise ihr Gedächtnis verloren haben. Als Michel die Unbekannte namens Julietta schließlich findet, erhofft er sich Erklärungen für die verloren gegangenen Erinnerungen der Bewohner, doch auch sie kann ihm keine Antworten geben. Mehr und mehr wird Michel in die Welt ohne Vergangenheit hineingezogen…

Der junge britische Dirigent und Komponist Alexander Prior ist Chefdirigent des kanadischen Edmonton Symphony Orchestra. Nun kehrt er für die Wiederaufnahme dieser Produktion aus der Spielzeit 2014/15 zurück an die Oper Frankfurt, wo er 2017/18 mit der ersten Wiederaufnahme von Verdis Rigoletto debütierte.

Im Winter 2019 steht Dvořáks Rusalka bei den Tiroler Festspielen in Erl in seinem Kalender. Die premierenbewährte Juanita Lascarro verkörpert erneut die Titelpartie. Der Kritiker der Neuen Musikzeitung (www.nmz.de) schrieb seinerzeit über das langjährige Ensemblemitglied der Oper Frankfurt: „Inmitten eines exquisiten Ensembles, das in verschiedene, skurril hübsche Rollen schlüpfte, war Juanita Lascarro eine wirklich verführerische Julietta.“ Zu ihren jüngsten Aufgaben 2018/19 gehörten die Hanna Glawari in der Frankfurter Wiederaufnahme von Franz Lehárs Die lustige Witwe sowie die Verkörperung der gleichen Partie in einer Neuproduktion am Theater Heidelberg. Zuvor sang sie Giulietta in Offenbachs Hoffmanns Erzählungen am Theater Freiburg und wird 2019/20 in Frankfurt auch als Flotows Martha zu erleben sein. In Julietta gibt nun der amerikanische Tenor Aaron Blake (Michel) an ihrer Seite sein Frankfurt-Debüt. Der 2017 mit dem George London Foundation Award ausgezeichnete Sänger war bisher vorwiegend an den großen Opernbühnen seines Heimatlandes zu erleben, darunter auch die New York City Opera und die Metropolitan Opera. In Deutschland gastierte er u.a. als Tamino in Mozarts Die Zauberflöte an der Komischen Oper Berlin. Die verschiedenen Bewohner des Städtchens werden überwiegend von Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios verkörpert. Dabei werden die premierenbewährten Sänger*innen Nina Tarandek, Magnús Baldvinsson und Judita Nagyová ergänzt durch die „Neueinsteiger*innen“ Jonathan Abernethy, Iain MacNeil, Alexander Kiechle, Julia Moorman, Kelsey Lauritano und Michael Petruccelli.

Wiederaufnahme: Freitag, 13. September 2019, um 19.30 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 20., 28. September, 5. Oktober 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich


Freitag, 13. September 2019

Oper Frankfurt: IDOMENEO

Idomeneo und Neptun       Foto: Barbara Aumüller



Zweite Wiederaufnahme

IDOMENEO
Dramma per musica in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart

Text von Giambattista Varesco
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Rasmus Baumann
Inszenierung: Jan Philipp Gloger
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Caterina Panti Liberovici
Bühnenbild: Franziska Bornkamm
Kostüme: Karin Jud
Licht: Jan Hartmann
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy

Idomeneo: Attilio Glaser
Idamante: Cecelia Hall
Ilia: Florina Ilie
Elektra: Ambur Braid
Arbace: Michael Porter
Oberpriester des Neptun: Michael McCown
Die Stimme: Kihwan Sim / Anthony Robin Schneider
Neptun: Volodymyr Mykhatskyi
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit Idomeneo von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) gab Jan Philipp Gloger, mittlerweile Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg, sein Hausdebüt an der Oper Frankfurt. Nach der MozartPremiere am 17. März 2013 konnte man in der Neuen Musikzeitung (www.nmz.de) lesen:
„Uneingeschränkter Jubel für den Mythos von Gestern und seine bestürzende Gültigkeit für Heute.“
Wie Krieg und der Wille zur Macht das Handeln von Menschen beeinflussen, kann man in Glogers Inszenierung besonders an der Titelfigur exemplarisch beobachten.

Idomeneo, König von Kreta, entkommt auf seiner Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg nur knapp einem Seesturm, indem er in seiner Not dem Meeresgott Poseidon ein Opfer verspricht: Der erste Mensch, dem er am Strand begegnet, soll für seine Errettung sterben. Das Schicksal will es, dass ihm ausgerechnet sein eigener Sohn Idamante freudig entgegentritt. Der zwischen zwei Frauen – der trojanischen Prinzessin Ilia und Agamemnons Tochter Elektra – stehende, unwissende junge Mann kann sich die Ablehnung des unglücklichen Vaters nicht erklären. Erst nachdem er von dem Schwur erfährt, beginnt er zu verstehen. Als Poseidon ein Meeresungeheuer schickt und damit auf Erfüllung des Eides drängt, ist Idamante bereit, für sein Volk zu sterben. Daraufhin hat der Gott ein Einsehen. Dessen Forderung, Idamante den Thron zu überlassen, gibt Idomeneo nach – das Volk ist gerettet.

Die zweite Wiederaufnahme der Produktion aus der Spielzeit 2012/13 wartet mit einer Reihe von Neubesetzungen auf: Dirigent Rasmus Baumann ist seit 2014 Generalmusikdirektor am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und war hier zuletzt 2017/18 für die Wiederaufnahme von Barbers Vanessa zu Gast. Die Titelpartie übernimmt der junge deutsche Tenor Attilio Glaser, seit 2016 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. An der Oper Frankfurt debütierte er 2017/18 als Massenets Werther und wird im April 2020 als Wilhelm Meister in Ambroise Thomas’ Mignon (konzertant) hierher zurückkehren. Alle weiteren Neubesetzungen stammen aus dem Ensemble sowie dem Opernstudio der Oper Frankfurt: Die amerikanische Mezzosopranistin Cecelia Hall (Idamante) verkörperte hier kürzlich Marguerite in Berlioz’ La Damnation de Faust, während die aus Rumänien
stammende Sopranistin Florina Ilie (Ilia) u.a. als Valencienne in Lehárs Die lustige Witwe zu erleben war. Ambur Braid (Elektra) erstaunte kürzlich mit den halsbrecherischen Koloraturen der Scintilla in Madernas Satyricon im Bockenheimer Depot. Im März 2020 wird die kanadische Sopranistin Strauss’ Salome im Rahmen einer Frankfurter Neuproduktion verkörpern. Der amerikanische Tenor Michael Porter (Arbace) gab jüngst seinen ersten Liederabend im Rahmen der hochkarätig besetzen Reihe der Oper Frankfurt. Sein Landsmann Michael McCown (Oberpriester des Neptun) war kürzlich Mastro Trabuco in Verdis La forza del destino. Der südkoreanische Bass Kihwan Sim singt in der ersten Vorstellung der Serie am 31. August 2019 Die Stimme, anschließend übernimmt diese Partie sein österreichisch-neuseeländischer Fachkollege Anthony Robin Schneider.

Wiederaufnahme: Samstag, 31. August 2019, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 7., 15. (Oper für Familien, 18.00 Uhr; pro Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 8 Jahren), 22. (18.00 Uhr), 27. September 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. 

Dienstag, 10. September 2019

Oper Frankfurt: RADAMISTO on Georg Friedrich Händel

Ensemble         (Foto: Barbara Aumüller)

Erste Wiederaufnahme

RADAMISTO
Oper in zwei Teilen von Georg Friedrich Händel

Text von Nicola Francesco Haym nach Domenico Lalli
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Simone Di Felice
Inszenierung: Tilmann Köhler
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Benjamin Cortez
Bühnenbild: Karoly Risz
Kostüme: Susanne Uhl
Licht: Joachim Klein
Video: Bibi Abel
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Radamisto: Dmitry Egorov
Zenobia: Zanda Švēde
Polissena: Jenny Carlstedt
Tiridate: Kihwan Sim
Tigrane: Kateryna Kasper
Fraarte: Vince Yi
Farasmane: Božidar Smiljanić
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Am 3. April 2016 feierte Radamisto von Georg Friedrich Händel (1685-1759) in der Inszenierung von Tilmann Köhler im Bockenheimer Depot seine Frankfurter Erstaufführung. Wie bereits 2012/13 bei KöhlersSicht auf Händels Teseo im Rahmen seines ebenfalls im Depot erfolgten Opern- und Frankfurt-Debüts zu beobachten war, sprang auch hier der Funke sofort aufs Publikum über. Und so war seinerzeit in der Frankfurter Neuen Presse zu lesen: „Tilmann Köhler heißt der junge Schauspielregisseur, dem jetzt im Bockenheimer Depot mit einfachen Mitteln Großes gelingt: Wache Personenregie, sparsame, aber wirkungsvoll eingeblendete Kriegsvideos und die richtige Prise Galgenhumor – schon wird aus Händels posenanfälliger Oper ein dichtes Kammerspiel erster Güte.“ Die musikalische Leitung lag seinerzeit bei Solorepetitor Simone Di Felice, der dem Haus mittlerweile seit 2017/18 als Kapellmeister verbunden ist.

Zanda Švēde (Zenobia) und
im Hintergrund Dmitry Egorov (Radamisto)
(Foto: Barbara Aumüller)
„Das Publikum beschränkt sich nicht aufs Klatschen, sondern feiert Ensemble und Orchester unter Leitung von Simone Di Felice mit heftigem Getrampel“, attestierte der Kritiker des Wiesbadener Kurier. Und auch der Sänger der Titelpartie wurde bejubelt: „Countertenor Dmitry Egorov (…) ist ein beeindruckend virtuoser Interpret der anstrengenden Titelpartie, die Händel dem legendären Kastraten Senesino anvertraut hatte“
(Allgemeine Zeitung Mainz). So trifft es sich gut, dass sowohl der Dirigent als auch der Sänger der Titelpartie bei der ersten Wiederaufnahme der Produktion aus der Spielzeit 2015/16 wieder mit dabei sind – diesmal jedoch im Opernhaus, in das die Inszenierung übernommen wird.

Der armenische König Tiridate ist unsterblich in Zenobia, Gemahlin des thrakischen Prinzen Radamisto, verliebt. Aus diesem Grund hat er seine eigene Frau Polissena, die Schwester Radamistos, verstoßen und Thrakien den Krieg erklärt. In dessen Verlauf gedenkt er nicht nur das Land, sondern auch die Angebetete zu erobern. Doch Zenobia weist ihn zurück – zu groß ist ihre Liebe zu Radamisto. Ähnlich fühlt Polissena: Trotz zahlreicher Demütigungen des Tyrannen steht sie unverbrüchlich zu ihm und rettet ihm sogar mehrfach das Leben. Die Treue der Frauen trotzt also jeder Gewalt. Als Tiridate merken muss, dass ihn sein Kriegsglück verlassen hat, gibt er vor, sowohl auf Thrakien als auch auf Zenobia zu verzichten und zu Polissena zurückkehren zu wollen...
Während auch die Ensemblemitglieder Kihwan Sim (Tiridate) und Kateryna Kasper (Tigrane) sowie GastCountertenor Vince Yi (Fraarte) wie in der Premiere besetzt sind, gibt es zudem einige neue Namen zu verkünden: So kehrt Jenny Carlstedt, bis 2015/16 Frankfurter Ensemblemitglied, als Polissena gastweise an ihr ehemaliges Stammhaus zurück. Neu in der Produktion sind zudem die aktuellen Ensemblemitglieder Zanda Švēde (Zenobia) und Božidar Smiljanić (Farasmane).

Wiederaufnahme: Sonntag, 25. August 2019, um 19.00 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 1., 5., 14. September, 29. (18.00 Uhr) Dezember 2019, 4., 12. (15.30 Uhr), 18. Januar 2020
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. 

Sonntag, 1. September 2019

Oper Frankfurt: OTELLO


Enea Scala (Tenor / Titelpartie; Bildnachweis: Simon Pauly)


Premiere / Frankfurter Erstaufführung
OTELLO
Dramma per musica in drei Akten von Gioachino Rossini

Text von Francesco Maria Berio nach Jean François Ducis und Giovanni Carlo Cosenza,
basierend auf William Shakespeare
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Sesto Quatrini
Regie: Damiano Michieletto
Szenische Einstudierung: Marcin Lakomicki
Bühnenbild: Paolo Fantin
Kostüme: Carla Teti
Damiano Michieletto 
(Regie; Bildnachweis: Fabio Lovino)
Licht: Alessandro Carletti
Chor: Tilman Michael
Otello: Enea Scala
Desdemona: Karolina Makuła
Jago: Theo Lebow
Rodrigo: Jack Swanson
Elmiro Barberigo: Thomas Faulkner
Emilia: Kelsey Lauritano
Doge: Hans-Jürgen Lazar
Lucio / Ein Gondoliere: Michael Petruccelli
Chor der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Übernahme einer Produktion des Theater an der Wien, Premiere 19. Februar 2016
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper





Am 4. Dezember 1816 kam Otello von Gioachino Rossini (1792-1868) im Teatro del Fondo in Neapel zur Uraufführung – und somit weder am ursprünglich vorgesehenen Aufführungsort noch zum eigentlich geplanten Premierentermin. Das Libretto stammt aus der Feder Francesco Maria Berios, dem Bearbeitungen der Shakespeare-Tragödie von Jean François Ducis und Giovanni Carlo Cosenza als Vorlagen dienten. Die erfolgreiche Oper fand bis zum Erscheinen von Verdis gleichnamigem Werk 1887 über Italien hinaus europaweite Verbreitung. Das Haus am Willy-Brandt-Platz beginnt mit Otello seine Reihe von Frankfurter Erstaufführungen dreier Werke Rossinis in der Spielzeit 2019/20.

Der venezianische Feldherr Otello wird nach seiner siegreichen Rückkehr aus Zypern in Venedig erwartet. Der Afrikaner ist heimlich mit Elmiros Tochter Desdemona verlobt. Auf diese hat jedoch auch Rodrigo, der Sohn des Dogen, ein Auge geworfen. Elmiro, der Otello ebenfalls feindlich gesinnt ist, verspricht Rodrigo die Hand seiner Tochter. Otello erscheint während der Trauung und macht seine Verlobung publik, woraufhin sich Desdemona der Heirat mit Rodrigo verweigert. Jago beschließt, die Hochzeit Desdemonas und Otellos zu verhindern: Durch eine Intrige gelingt es ihm, Otellos Eifersucht zu entfachen. Infolgedessen erdolcht der rachsüchtige Feldherr die Geliebte.
Als Jagos Machenschaften ans Licht kommen, bereut Otello seine Tat und setzt auch seinem Leben ein Ende.

Die musikalische Leitung übernimmt Sesto Quatrini, derzeitiger Künstlerischer Leiter des Litauischen Nationaltheaters für Oper und Ballett in Vilnius. Der Italiener ist erstmals in Frankfurt zu Gast und dirigierte unlängst Offenbachs Coscoletto beim Festival della Valle d’Itria. Donizettis L’elisir d’amore wird den Maestro zu den Tiroler Festspielen Erl führen. Die 2016 in Wien entstandene Inszenierung stammt von dem Venezianer Damiano Michieletto und wird nun nach Frankfurt übernommen. Nach der Premiere am Theater an der Wien war im Kurier zu lesen: „Damiano Michieletto gelingt szenisch ein großer, in sich stimmiger Wurf.“ In der vergangenen Spielzeit stellte sich der international gefragte Opernregisseur mit Franz Schrekers Der ferne Klang am Main vor und eröffnete jüngst mit der Händel-Oper Alcina die Salzburger Pfingstfestspiele. Zu seinen Plänen zählt u.a. Donizettis Don Pasquale am Royal Opera House Covent Garden London. In Frankfurt wird seine Inszenierung in vollständig neuer Besetzung dargeboten: In der Titelpartie gibt der italienische Tenor Enea Scala sein Hausdebüt. Pirro in Rossinis Ermione führt den Sänger ans Teatro di San Carlo in Neapel. Ebenso gastiert sein amerikanischer Fachkollege Jack Swanson (Rodrigo) zum ersten Mal im Haus am Willy-Brandt-Platz. Conte Almaviva in Rossinis Il
barbiere di Siviglia an der Santa Fe Opera gehört zu seinen aktuellen Aufgaben. Alle übrigen Partien, angeführt von Karolina Makuła (Desdemona), Theo Lebow (Jago) und Thomas Faulkner (Elmiro Barberigo), sind mit Mitgliedern des Ensembles sowie des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt.

Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 08. September 2019, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 12., 21., 29. (18.00 Uhr) September, 3. (18.00 Uhr), 12., 20. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Oktober 2019

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Dienstag, 18. Juni 2019

Oper Frankfurt: Doppeloper THE MEDIUM / SATYRICON von Menotti / Maderna

THE MEDIUM / SATYRICON
GIAN CARLO MENOTTI 1911-2007 
BRUNO MADERNA 1920-1973


JUN 2019DO 20.   SA 22.  MO 24.  DO 27.  SA 29.


v.l.n.r. Meredith Arwady (Madame Flora) und Louise Alder (Monica)
(c) Barbara Aumüller





THE MEDIUM
Tragödie in zwei Akten
Text vom Komponisten
Uraufführung am 8. Mai 1946, Brander Matthews Theater, Columbia University, New York

In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln





Musikalische Leitung   Nikolai Petersen
Madame Flora   Meredith Arwady
Monica   Louise Alder
Mrs. Gobineau   Barbara Zechmeister
Mr. Gobineau   Dietrich Volle

Mrs. Nolan   Kelsey Lauritano



Ensemble     (c) Barbara Aumüller




SATYRICON
Oper in einem Akt
Text vom Komponisten nach Satyricon (um 60 n. Chr.) von Petronius
Uraufführung am 16. März 1973, Circustheater, Scheveningen

Mehrsprachig mit deutschen Übertiteln


Musikalische Leitung   Simone Di Felice
Trimalchio   Peter Marsh
Fortunata   Susanne Gritschneder 
Habinnas   Theo Lebow
Scintilla   Ambur Braid
Criside   Karen Vuong
Eumolpus   Mikołai Trąbka



Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Bockenheimer Depot


Madame Flora inszeniert Séancen, die sie sich gut bezahlen lässt. Ihre tagträumende Tochter Monica und der stumme Waisenjunge Toby, für den Monica liebevolle Gefühle hegt, helfen ihr dabei. Floras Klienten sind fest davon überzeugt, durch sie Kontakt mit verstorbenen Angehörigen aufnehmen zu können. Sie selbst hält wenig vom Übernatürlichen — bis zu dem Tag, an dem sich ihr aus dem Nichts eine kalte Hand um den Hals zu legen scheint. Die verunsicherte Flora macht Toby dafür verantwortlich, und das Unglück nimmt seinen Lauf … Gian Carlo Menottis Begegnung mit einer englischen Baronesse, welche regelmäßig »Kontakt zu ihrer verstorbenen Tochter aufnahm«, hatte den Komponisten so tief erschüttert, dass er das Thema zum Sujet seiner Oper machte. Nachdem sich Arturo Toscanini als großer Fan des Werks entpuppte, gelang Menotti mit The Medium der internationale Durchbruch. Allein in New York wurde das Werk im Jahr 1947 rund 200 Mal gespielt. Kurz darauf kam aus Rom der Auftrag zu einer Verfilmung, die der Theaterenthusiast Menotti selbst realisierte und die bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 1952 ausgezeichnet wurde. Kritische Stimmen bezeichneten die musikalische Sprache Menottis immer wieder als »banal« oder »oberflächlich«. Die immense Popularität des Komponisten sowie seine Verwurzelung in der Tradition schienen ihnen in die Hände zu spielen. Dem hielt Menotti gelassen entgegen: »Die Tonalität mag vielleicht nicht notwendig sein, aber ihre dramatische Funktion ist bisher durch kein äquivalentes Mittel ersetzt worden. Wie die Schriftsteller und Lyriker der Gegenwart bediene ich mich lieber einer ›gesprochenen Sprache‹.«

Wenn Trimalchio zum Diner lädt, dann wird aus dem Vollem geschöpft, als gäbe es kein Morgen. Der ehemalige Sklave, inzwischen auf unlauterem Weg zu Reichtum gelangt, frönt ganz unverschämt Ekstase und Überfluss. Seine Frau Fortunata, ein zügelloses Luxusweib, findet unter den Gästen schnell einen Lustknaben, während der Hausherr seine Unersättlichkeit mitteilsam auskostet. Die große Fresserei mit ihren lebensumarmenden Geschmacklosigkeiten kann jedoch über die Verfallszeit in einer Wohlstandsgesellschaft nicht hinwegtäuschen. Petronius' Romanfragment Satyricon um einen Haufen dekadenter Römer ist ein wahres Kaleidoskop erotischer Freizügigkeit und frivoler Verderbtheit. Nachdem Federico Fellini mit einer schillernd-grotesken Adaption 1969 sein großes Kinocomeback feierte, zog kurz darauf der italienische Avantgarde-Komponist und Dirigent Bruno Maderna nach und kreierte auf Basis der »Cena Trimalchiones« sein letztes Musiktheater. Indem er 16 autonome Nummern und 5 Tapes zusammenstellt, die variabel angeordnet und kombiniert werden können, fordert er die Interpreten auf, eine eigene Form für seine Kammeroper zu entwickeln. Mit der Gegenüberstellung von Szenerien aus dem antiken Rom und der eigenen aktuellen Wirklichkeit intendiert Bruno Maderna einen »politschen Akt«. Der Offenheit und Freiheit des Materials entspricht auf musikalischer Seite der Einsatz von Aleatorik und die immense Vielfalt an Allusionen und Zitaten. 
Wie der Komponist selbst schmücken sich seine Figuren mit fremden Federn und Sprachen. Zugunsten des theatralen Experiments verabschiedet sich Maderna von der Idee eines fixen Werks und formuliert mit seinem wilden Ritt durch die Musik(theater)geschichte, der auch längst überhörte »Klassiker« nicht verschmäht, einen Kommentar auf die Institution Oper.

Samstag, 15. Juni 2019

Oper Frankfurt: KRÓL ROGER / KÖNIG ROGER von KAROL SZYMANOWSKI



v.l.n.r. Gerard Schneider (Der Hirte; in weißem Anzug), Łukasz 
Goliński (König Roger) und Sydney Mancasola (Roxana) -
Foto: Monika Rittershaus



KRÓL ROGER
KÖNIG ROGER
KAROL SZYMANOWSKI 1882-1937
Oper in drei Akten
Text von Jarosław Iwaszkiewicz und vom Komponisten
Uraufführung am 19. Juni 1926, Teatr Wielki, Warschau

In polnischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer

JUNI 2019

SA 15. MI 19. SA 22. DO 27. SA 29.


Musikalische Leitung Sylvain Cambreling
König Roger   Lukasz Goliński
Roxana   Sydney Mancasola
Der Hirte   Gerard Schneider
Edrisi   AJ Glueckert 
Der Erzbischof   Alfred Reiter
Die Diakonissin   Judita Nagyová

Wie können die Kräfte von Chaos und Ordnung, Vernunft und Triebhaftigkeit zusammenwirken und kreativ gestaltet werden? Diese Fragen, verbunden mit Zweifel, Experiment, Rausch und Niederlage begleiteten das Leben des polnischen Komponisten Karol Szymanowski. Er gilt als Schlüsselgestalt der Musik des 20. Jahrhunderts, dennoch werden seine Werke viel zu selten aufgeführt.

Król Roger nutzt Szymanowski die Zeit der Herrschaft des Normannenkönigs Roger II. auf Sizilien als Folie für die Gestaltung einer symbolistischen Handlung, einer ins christliche Umfeld transponierten Variante der Bakchen des Euripides: Roger herrscht über mehrere Kulturen, hält sich einen arabischen Intellektuellen als Berater, gibt sich als Rationalist aus und stützt sich gleichzeitig auf die starre, byzantinisch geprägte Kirche. Diese Machtsituation wird von einem unbekannten Hirten, einer Mischung aus Erdgeist und Wanderprediger, Christus und Dionysos infrage gestellt. Er gründet seinen eigenen Kult und zieht mit seinen Anhängern über das Land. Mit Reden über einen schönen, jungen Gott verführt der Hirte erst das Volk und dann Königin Roxana.

Die dionysische und rauschhafte Musik bei seinem Erscheinen bestimmt den gesamten zweiten Akt und steigert sich mit einem Mänadentanz zur Ektase. Gleichzeitig etabliert sich eine musikalische Gegenwelt als Vertreterin der erzkatholischen Tradition, von Szymanowski durch die harmonische Strenge der mittelalterlichen Kirchenmusik charakterisiert. Die beiden Welten geraten in Konflikt, es werden gegensätzliche Kräfte exponiert, die auf die Seele, auf das Dilemma der Titelfigur einwirken. Eine dramatische Entwicklung im herkömmlichen Sinne gibt es erst in den letzten beiden Minuten des Werkes, als Roger seine eigenen Abgründe erkennt, den Rausch hinter sich lässt und sich dem Tag, dem Leben und dem Bewusstsein zuwendet. Die Musik von König Roger besticht durch überwältigende Momente, die ein faszinierendes Psychogramm der Hauptfigur zeichnen. Die Klangvision eines suchenden Menschen, der am Ende durch Selbsterkenntnis eins mit sich wird.

Donnerstag, 5. April 2018

Oper Frankfurt: AUS EINEM TOTENHAUS (Z MRTVÉHO DOMU) Oper von Leoš Janáček

Gordon Bintner (Alexandr Petrovič Gorjančikov) sowie im
Hintergrund Gal Fefferman (Eine junge Frau) (c) Barbara Aumüller

AUS EINEM TOTENHAUS 
(Z MRTVÉHO DOMU)
Oper in drei Akten von Leoš Janáček
Text vom Komponisten nach Aufzeichnungen aus einem Totenhaus (1862) von
Fjodor M. Dostojewski

In tschechischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Tito Ceccherini +++ Regie: David Hermann +++ Bühnenbild: Johannes Schütz +++ Kostüme: Michaela Barth +++ Licht: Joachim Klein +++ Herrenchor: Tilman Michael +++ Dramaturgie: Norbert Abels

Alexandr Petrovič Gorjančikov: Gordon Bintner +++ Aljeja: Karen Vuong +++ Filka Morozov: Vincent Wolfsteiner +++ Šiškov: Joahnnes Martin Kränzle +++ Skuratov: AJ Glueckert +++ Großer Sträfling / Čerevin / Sträfling mit dem Adler: Ralf Simon +++ Kleiner Sträfling / Čekunov: Gurgen Baveyan +++ Platzkommandant: Barnaby Rea +++ Ganz alter Sträfling: Theo Lebow +++ Kedril: Jaeil Kim  +++ Betrunkener Sträfling: Hans-Jürgen Lazar  +++ Koch: Iain MacNeil +++ Schmied: Mikołaj Trąbka +++ Pope: Thesele Kemane +++ Junger Sträfling: Ingyu Hwang +++ Dirne: Barbara Zechmeister +++ Verbitterter Sträfling: Dietrich Volle +++ Ein Sträfling: Brandon Cedel +++ Šapkin / Fröhlicher Sträfling: Peter Marsh +++ Eine junge Frau: Gal Fefferman
Herrenchor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Die posthume Uraufführung seiner letzten Oper Aus einem Totenhaus erfolgte am 12. April 1930 am Nationaltheater Brünn. Leoš Janácek (1854-1928) verwendete in diesem auf einem Roman von Dostojewski (1862) basierenden Werk einen radikal neuen Musikstil, der von einer Wirklichkeitssprache als „Augenblicksfotografie der Seele“ ausgeht und sich damit rein klanglich stark von den vorangegangenen Bühnenwerken unterscheidet. Die letzte, aus Brüssel übernommene Totenhaus-Inszenierung an der Oper Frankfurt (Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling; Regie: Peter Mussbach) erlangte nach ihrer Premiere am 13. Februar 1994 Kultstatus. Mit der aktuellen Neuproduktion ergänzt die Oper Frankfurt ihren während der Intendanz von Bernd Loebe lose gestalteten Zyklus mit Opern des mährischen Komponisten.
„In jeder Kreatur ein Funke Gottes“ lautet das von Dostojewski übernommene Motto, welches auch Janácek seiner Komposition voranstellt: In einem Straflager verbüßt eine Gruppe fast ausschließlich männlicher Gefangener ihre Haft. Im Verlauf der Handlung erzählen einige der Delinquenten aus ihrem Leben und von den Gründen, die sie in den Arrest gebracht haben. Zudem wird der Alltag zwischen Lagertheater und existentieller Not geschildert. Der politische Häftling Gorjancikov, der zu Beginn der Handlung seine Strafe antritt, wird am Ende nach einem Gnadengesuch seiner Mutter entlassen. Für die restlichen Männer aber geht der zermürbende Alltag weiter…
Die musikalische Leitung liegt bei dem Italiener Tito Ceccherini, der sich als Interpret der Werke des frühen 20. Jahrhunderts einen Namen gemacht hat. An der Oper Frankfurt debütierte er 2016/17 mit Strawinskys The Rake’s Progress. Regisseur David Hermann ist regelmäßiger Gast im Haus am Willy-Brandt-Platz, wo er zuletzt Drei Einakter von Ernst Krenek inszenierte. Die Sänger stammen fast ausschließlich aus dem Frankfurter Ensemble und dem Opernstudio, darunter u.a. Vincent Wolfsteiner (Filka Morozov), AJ Glueckert (Skuratov) und Peter Marsh (Šapkin). Mit Johannes Martin Kränzle (Šiškov) kehrt nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit ein
ausgesprochener Publikumsliebling an die Oper Frankfurt zurück, deren Ensemble er bis 2016/17 angehörte.

Premiere: Ostersonntag, 1. April 2018, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 6., 8. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 12., 15., 21., 27., 29. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) April 2018

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 19 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

Samstag, 31. März 2018

Oper Frankfurt: Highlights im April 2018


Ostersonntag, 1. April 2018, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere
AUS EINEM TOTENHAUS (Z MRTVÉHO DOMU)
Oper in drei Akten von Leoš Janáček
In tschechischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Tito Ceccherini; Inszenierung: David Hermann
Mitwirkende: Gordon Bintner (Alexandr Petrovič Gorjančikov), Karen Vuong (Aljeja),
Vincent Wolfsteiner (Filka Morozov), Johannes Martin Kränzle (Šiškov), AJ Glueckert (Skuratov), Ralf Simon (Großer Sträfling / Čerevin / Sträfling mit dem Adler), Gurgen Baveyan (Kleiner Sträfling / Čekunov), Barnaby Rea (Platzkommandant), Theo Lebow (Ganz alter Sträfling), Jaeil Kim (Kedril), Hans-Jürgen Lazar (Betrunkener Sträfling), Iain MacNeil (Koch), Mikołaj Trąbka (Schmied), Thesele Kemane (Pope), Ingyu Hwang (Junger Sträfling), Barbara Zechmeister (Dirne),
Dietrich Volle (Verbitterter Sträfling), Brandon Cedel (Ein Sträfling), Peter Marsh (Šapkin / Fröhlicher Sträfling), Gal Fefferman (Eine junge Frau)

Weitere Vorstellungen: 6., 8. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 12., 15., 21., 27., 29. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) April 2018
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Preise: € 19 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Die posthume Uraufführung seiner letzten Oper Aus einem Totenhaus erfolgte am 12. April 1930 am Nationaltheater Brünn. Leoš Janáček (1854-1928) verwendete in diesem auf einem Roman von Dostojewski (1862) basierenden Werk einen radikal neuen Musikstil, der von einer Wirklichkeitssprache als „Augenblicksfotografie der Seele“ ausgeht und sich damit rein klanglich stark von den vorangegangenen Bühnenwerken unterscheidet. Die letzte, aus Brüssel übernommene Totenhaus-Inszenierung an der Oper Frankfurt (Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling; Regie: Peter Mussbach) erlangte nach ihrer Premiere am 13. Februar 1994 Kultstatus. Mit der aktuellen Neuproduktion ergänzt die Oper Frankfurt ihren während der Intendanz von Bernd Loebe lose gestalteten Zyklus mit Opern des mährischen Komponisten.

„In jeder Kreatur ein Funke Gottes“ lautet das von Dostojewski übernommene Motto, welches auch Janáček seiner Komposition voranstellt: In einem Straflager verbüßt eine Gruppe fast ausschließlich männlicher Gefangener ihre Haft. Im Verlauf der Handlung erzählen einige der Delinquenten aus ihrem Leben und von den Gründen, die sie in den Arrest gebracht haben. Zudem wird der Alltag zwischen Lagertheater und existentieller Not geschildert. Der politische Häftling Gorjančikov, der zu Beginn der Handlung seine Strafe antritt, wird am Ende nach einem Gnadengesuch seiner Mutter entlassen. Für die restlichen Männer aber geht der zermürbende Alltag weiter…

Die musikalische Leitung liegt bei dem Italiener Tito Ceccherini, der sich als Interpret der Werke des frühen 20. Jahrhunderts einen Namen gemacht hat. An der Oper Frankfurt debütierte er 2016/17 mit Strawinskys The Rake’s Progress. Regisseur David Hermann ist regelmäßiger Gast im Haus am Willy-Brandt-Platz, wo er zuletzt Drei Einakter von Ernst Křenek inszenierte. Die Sänger stammen fast ausschließlich aus dem Frankfurter Ensemble und dem Opernstudio, darunter u.a. Vincent Wolfsteiner (Filka Morozov), AJ Glueckert (Skuratov) und Peter Marsh (Šapkin). Mit Johannes Martin Kränzle (Šiškov) kehrt nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit ein ausgesprochener Publikumsliebling an die Oper Frankfurt zurück, deren Ensemble er bis 2016/17 angehörte.



Freitag, 13. April 2018, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Vierte Wiederaufnahme
DAS RHEINGOLD
Vorabend zum Bühnenfestspiel Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner
Mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Inszenierung: Vera Nemirova
Mitwirkende: James Rutherford (Wotan), Brandon Cedel (Donner), AJ Glueckert (Froh),
Kurt Streit (Loge), Jochen Schmeckenbecher (Alberich), Michael McCown (Mime),
Alfred Reiter (Fasolt), Andreas Bauer (Fafner), Claudia Mahnke (Fricka), Sara Jakubiak (Freia), Tanja Ariane Baumgartner (Erda), Elizabeth Reiter (Woglinde), Judita Nagyová (Wellgunde), Katharina Magiera (Flosshilde)

Weitere Vorstellungen: 19., 22. April, 1., 6. Mai 2018
Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Nachdem der Vorabend der Tetralogie Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner (1813-1883) am 2. Mai 2010 auf Jens Kilians bereits legendärer „Frankfurter Scheibe“ Premiere gefeiert hatte, waren sich Publikum und Presse einig, Zeugen eines verheißungsvollen Auftakts geworden zu sein.
So urteilte die Kritikerin der Stuttgarter Nachrichten: „Vera Nemirova lässt es mächtig menscheln, Sebastian Weigle schafft zum analytischen Zugriff der Regisseurin eine zwingende musikalische Entsprechung, und unter den Sängern sind Kurt Streit als agiler, schneidend hell timbrierter Loge und Jochen Schmeckenbecher als enorm präzise sprechender und singender Alberich die Besten.“
SWR2 schloss sich an: „Fortsetzung folgt. Und die scheint vielversprechend zu werden, angesichts des außerordentlich ästhetischen, sängerdarstellerisch packenden Regiekonzepts, das Vera Nemirova in ihrem Rheingold vorgelegt hat.“ Nun ist die Produktion in ihrer vierten Wiederaufnahme an der Oper Frankfurt zu erleben, wobei geplant ist, dass sich der Ring in den kommenden Spielzeiten mit weiteren Einzelaufführungen der folgenden Tage erneut schließen soll.

Zum Inhalt: Am Beginn ruht das Rheingold, bewacht durch die drei Rheintöchter, auf dem Grund des Flusses. Der Zwerg Alberich muss der Liebe entsagen, um den Schatz rauben zu können. Aus dem Gold schmiedet er sich einen Ring, der ihm die Macht verleiht, die Welt zu beherrschen. Derweil entdeckt Göttervater Wotan den Raub des Goldes. Er hatte seinerzeit den Riesen Fasolt und Fafner für den Bau der Burg Walhall die Jugendgöttin Freia als Lohn versprochen, ohne diesen wirklich zahlen zu wollen.
Der Feuergott Loge versucht, den beiden eine andere Belohnung anzubieten und macht sie auf den Schatz aufmerksam. Sie willigen in den Tausch ein und wollen Freia ziehen lassen, sobald sie das Gold erhalten haben. Wotan und Loge steigen nach Nibelheim hinab und überlisten dort Alberich, indem sie ihn dazu verleiten, sich mit Hilfe des von seinem Bruder Mime geschmiedeten Tarnhelms in eine Kröte zu verwandeln. Daraufhin wird Alberich von den Göttern gefangengenommen und nur unter Herausgabe des Schatzes wieder freigelassen. Als Alberich seine aussichtslose Lage erkennt, verflucht er den Reif.
Die Macht der Verwünschung wird sogleich ersichtlich: Im Streit um die Teilung des Schatzes erschlägt Fafner seinen Bruder. Zuletzt warnt Erdenmutter Erda Wotan vor der Götterdämmerung.

Unter der musikalischen Leitung von GMD Weigle kommt es zu ausschließlich aus dem Ensemble stammenden Neubesetzungen, darunter Brandon Cedel (Donner), AJ Glueckert (Froh), Michael McCown (Mime), Andreas Bauer (Fafner), Sara Jakubiak (Freia), Tanja Ariane Baumgartner (Erda), Elizabeth Reiter (Woglinde) und Judita Nagyová (Wellgunde). Mit der Produktion vertraut sind neben den eingangs genannten Sängern auch James Rutherford (Wotan) – nunmehr als Gast – sowie Alfred Reiter (Fasolt), Claudia Mahnke (Fricka) und Katharina Magiera (Flosshilde) aus dem Ensemble.



Freitag, 20. April 2018, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme
LA SONNAMBULA (DIE SCHLAFWANDLERIN)
Melodramma in zwei Akten von Vincenzo Bellini
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Eun Sun Kim; Regie: Tina Lanik
Mitwirkende: Brenda Rae (Amina), Ioan Hotea (Elvino), Kihwan Sim (Rodolfo), Elizabeth Sutphen (Lisa),
Katharina Magiera (Teresa), Thesele Kemane (Alessio), Jaeil Kim (Ein Notar)
Weitere Vorstellungen: 28. April, 5., 10. (18.00 Uhr), 12. Mai 2018
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

La sonnambula von Vincenzo Bellini (1801-1835) in einer Neuinszenierung von Tina Lanik versetzte bei der Premiere am 30. November 2014 das Publikum in einen wahren Belcanto-Taumel, dem sich auch die berichtende Presse nicht entziehen konnte. So war in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: „Brenda Rae ist ein Ereignis, unglaublich souverän in den Koloraturen, die nie Zirkus, immer Seelenausdruck sind.“ Das englische Fachmagazin Opera schlug mit seiner Kritik in die gleiche Kerbe: „Brenda Rae (…) hat nun die Rolle der Amina ins Visier genommen und sich mit ihrer Leistung bereits jetzt als eine der führenden Darstellerinnen dieser Partie etabliert. Sie beeindruckte mit Sicherheit, perfekten Koloraturen, makelloser Linien- und Atemkontrolle; ihre strahlenden hohen Töne krönten
eine Stimme über alle Register hinweg.“ Und der Deutschlandfunk berichtete: „Orchester und Chor unter der koreanischen Dirigentin Eun Sun Kim bekommen die Leichtigkeit, den schwerelosen Schwung und die tänzerische Unbekümmertheit der Komposition bestens hin.“ Nun wird die Produktion aus der Spielzeit 2014/15 zum ersten Mal wiederaufgenommen.

Zum Inhalt: In einem Schweizer Bergdorf soll die Verlobung der jungen Waise Amina mit dem reichen Gutsbesitzer Elvino gefeiert werden. Doch das Mädchen wird am Vorabend der
Festlichkeiten im Zimmer des Grafen Rodolfo entdeckt, so dass Elvino sie der Untreue bezichtigt und sein Heiratsversprechen löst. Erst als die verzweifelte Amina wie in Trance vor die Dorfgemeinschaft tritt, kann Rodolfo durch die Erläuterung des Phänomens des Schlafwandelns die Situation aufklären. Amina erwacht, und das Paar fällt sich erleichtert in die Arme.

Wie bereits erwähnt liegt die musikalische Leitung der Wiederaufnahme erneut bei Eun Sun Kim, die in Frankfurt bereits mit Puccinis La Bohème (2012 und 2015) sowie mit zwei konzertanten Aufführungen von Emmerich Kálmáns Die Csárdásfürstin (2014) zu erleben war. Zu ihren aktuellen Plänen gehören u.a. Bizets Carmen am Opernhaus Zürich und Dvořáks Rusalka an der San Francisco Opera. Die amerikanische Sopranistin Brenda Rae gehörte von 2008 bis 2017 zum Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie unbestritten zu den Publikumslieblingen zählte. Nun singt sie in der laufenden Saison 2017/18 erstmals wieder im Haus am Willy-Brandt-Platz, und zwar als Gilda in Verdis Rigoletto sowie erneut als
Schlafwandlerin Amina. Zu ihren aktuellen Gastengagements gehören zudem Zerbinetta in Strauss’ Ariadne auf Naxos an den Staatsopern von Berlin und München sowie Cunegonde in Bernsteins Candide an der Santa Fe Opera. Auch Ensemblemitglied Kihwan Sim (Rodolfo) ist wieder mit von der Partie. Zu seinen aktuellen Frankfurter Aufgaben gehören Procida in Die sizilianische Vesper und Sparafucile in Rigoletto. Neu besetzt hingegen ist der rumänische Tenor Ioan Hotea (Elvino). Besonders dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden verbunden, wird er dort aktuell als Ferrando in Così fan tutte und als Don Ottavio in Don Giovanni zu erleben sein. Zudem gastiert er in naher Zukunft als Ernesto in Donizettis Don Pasquale an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf-Duisburg und
an der Staatsoper Stuttgart. Zu den Neubesetzungen aus dem Ensemble gehört Katharina Magiera (Teresa), während Elizabeth Sutphen (Lisa), Thesele Kemane (Alessio) und Jaeil Kim (Ein Notar) zu den Mitgliedern des Opernstudios der Oper Frankfurt zählen.



Dienstag, 3. April 2018, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend
MICHAEL FABIANO, Tenor
LAURENT PHILIPPE, Klavier
Werke von Franz Liszt, Henri Duparc, Giacomo Puccini, Arturo Toscanini, Joaquín Turina
und Samuel Barber

Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Wenn ein junger Tenor Auszeichnungen wie den Ersten Preis des Licia-Albanese-Wettbewerbs der Puccini-Stiftung, den Großen Preis der Metropolitan Opera National Council Auditions und den Großen Preis der Gerda Lissner Foundation sammelt, lässt er sich mit Fug und Recht als „besonderes Talent“ bezeichnen. Wenn er bereits mit Mitte 20 an Häusern wie der Semperoper in Dresden, der Deutschen Oper Berlin, der English National Opera in London und der Metropolitan Opera in New York debütiert und dafür beim Publikum wie bei den Kritikern gleichfalls großen Beifall erntet, ist es gerechtfertigt, von einer „kometenhaften Karriere“ zu sprechen. Der Amerikaner Michael Fabiano, den The Observer „einen der elektrifizierendsten Sänger“ nennt, verzaubert mit seiner einmalig vollen, dabei überaus beweglichen Stimme und einer strahlenden Präsenz – ganz gleich ob er als Alfredo (La traviata), Pinkerton (Madama Butterfly), Rodolfo (La Bohème), Edgardo (Lucia di Lammermoor), Lenski (Eugen Onegin), Gounods Faust, Basil in Strawinskys Mavra oder mit einem Recital auf der Bühne steht.



Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.