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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 11. Juni 2019

Münchner Kammerspiele im Juni 2019

Der Regisseur Felix Rothenhäusler inszeniert in der Kammer 1 Lars von Triers „Melancholia“ als lustvoll-transparentes Sprech-Denk-Spiel mit Majd Feddah, Thomas Hauser, Gro Swantje Kohlhof, Eva Löbau und Julia Riedler. Premiere ist am 15. Juni um 19.30 Uhr.

Vom 11.–16. Juni beschäftigt sich das Festival „Politik der Algorithmen – Kunst, Leben, Künstliche Intelligenz“ mit der Digitalisierung und der Algorithmisierung sämtlicher Lebensbereiche. Sechs Tage lang stellen die Münchner Kammerspiele eine Reihe von künstlerischen Ansätzen vor, die sich auf die Herausforderungen ihrer Zeit einlassen. Vorträge und Panels beleuchten den Stand der Diskussion nicht nur im Hinblick auf gesellschaftspolitische Fragestellungen. Der prominente Soziologe Dirk Baecker, einer der bedeutendsten Nachfolger des Systemtheoretikers Niklas Luhmann, wird das Festival mit einer Keynote eröffnen. Außerdem zeigen wir Arbeiten und Installationen u.a. von Susanne Kennedy, Doris Uhlich, Turbo Pascal, Begüm Erciyas, Jisun Kim, Marco Donnarumma und The Agency sowie Konzerte von Holly Herndon und Amnesia Scanner.

Am 23. Juni feiern die Jugendlichen der KammerKlicke mit dem Stück „#Love“ Premiere im Bellevue di Monaco. Gemeinsam mit der Regisseurin Christine Umpfenbach erarbeiten sie ein Stück über das berühmteste Liebespaar der Theaterwelt: Romeo und Julia.

Montag, 10. Juni 2019

Lesen und Kultur für alle: "Schreib- und Vorlesewettbewerb" - Finale in Darmstadt

Sonntag, 16. Juni 2019 
von 14:30 bis 19:00 

Lesen und Kultur für alle: Das Finale mit Preisverleihung zum "Schreib- und Vorlesewettbewerb"


im 

halbNeun Theater
Sandstr. 32, 64283 Darmstadt
Eintritt: FREI

Es werden die Finalisten vorgestellt, das heißt der 1. Platz jeder Gruppe liest vor. Ausgewählt wurden die Finalisten von der Jury, die aus Martina Noltemeier, Natascha Huber, Johannes Breckner, Andreas Ross und Felicitas Göbel besteht. Georg Slimistinos stellt die Texte über Interview und Textauszüge vor. Der Zauberkünstler Alexander Gieß unterhält zwischen jeder Gruppe für etwa 10 Min. mit einer kleinen Show.


Bei diesem Inklusionsprojekt durften alle Schüler/innen von 10 bis 15 Jahren, die im
hessischen Rhein-Main Gebiet leben und/oder zur Schule gehen, mitmachen. Es wurde nicht auf die Rechtschreibung geachtet – es sind also auch lese- und rechtschreibschwache Kinder/Jugendliche sowie mit Deutsch als zweiter Sprache dabei.

Ziel dieses Projektes ist wie immer, möglichst viele junge Menschen – mit und ohne Einschränkungen – zum Schreiben zu motivieren.

Die Merck GmbH Darmstadt, Sparkasse Darmstadt und Evonik Darmstadt sponsern die Preise.

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Das war Thema: Zeit für Abenteuer!


Wo findest Du sie, die großen und kleinen Abenteuer? Jeder von uns hat seine/ihre ganz eigene Vorstellung, von einem Abenteuer. Ein Abenteuer kann ein Erlebnis sein, das sich von Deinem gewohnten Alltag unterscheidet. Es geht darum, etwas Spannendes zu erleben, das interessant 
oder faszinierend zu sein verspricht.

Jedes neue Wagnis kann zu einem Abenteuer werden: Wenn Du zum Beispiel das erste Mal alleine mit der Straßenbahn fährst, mit dem Fesselballon fliegst, wenn Du einem verletzten Hund das Leben rettest, mit dem U-Boot durch eine Grotte tauchst, oder wenn Du Dir einen Traum verwirklichst oder die Welt rettest… Oder das erste Mal auf der Bühne stehst und vielleicht Deine selbst verfasste

Geschichte vorliest.

Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Also, wenn Du die Lust hast Deine abenteuerlichen Geschichten mit jemanden zu teilen, dann bist Du hier genau richtig!


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Mannheimer Schillertage: Die Räuber - Eine reale Fiktion im Mannheimer Stadtraum

Die Räuber


Studio BeiselPremiere: Do, 20. Juni 2019 Eine reale Fiktion im Mannheimer StadtraumDie Gründerszene der Metropolregion Rhein-Neckar erlebt derzeit in einem neuen Co-Working Space einen wahren Boom. Im Herzen der Stadt – nur wenige Minuten vom Nationaltheater entfernt – arbeitet das erfolgreiche Duo Franz und Karl an Ideen für eine bessere, digitale Zukunft. Aus Anlass der 20. Internationalen Schillertage gewähren die beiden Brüder dem Festivalpublikum einen exklusiven Einblick in ihr aktuelles Start-up. »Moor&more« heißt die junge Firma, die die Welt der Kommunikation revolutionieren soll. Das von den Brüdern entwickelte Netzwerk ist bereits online, die ersten Mitglieder schon aktiv, nun geht es darum, das Publikum von der Idee zu überzeugen. Vertraut es den beiden Jungunternehmern und investiert am Ende sogar? Alle Zeichen stehen auf Erfolg. Doch die beiden Brüder scheinen sich nicht ganz einig darüber zu sein, wie die Firma geführt werden soll. Das Publikum muss sich entscheiden, wem es folgen will und wem es zutraut, der erfolgreichere Firmenchef zu sein. Franz und Karl verlieren sich zunehmend in ihrem Machthunger und ihrem gegenseitigen Hass. Die Situation eskaliert vor den Augen der Mannheimer Gründerszene, der Netzwerkmitglieder und des Publikums der Internationalen Schillertage. Studio Beisel, das sind Kajetan Skurski und Laurenz Raschke, Absolventen des Studiengangs für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Für die Internationalen Schillertage 2019 richten sie ihre Marburger Inszenierung »Die Räuber« in einem Mannheimer Ladenlokal neu ein.


Sonntag, 9. Juni 2019

Die besondere Aufführung: Wie der Soldat das Grammofon reparierte vom Mannheimer Stadtensemble

Gestern war ich einen Sprung in Mannheim in einer ungewöhnlichen "Theaterausstellung": eine Interpretation des Romans von Saša Stanišić: Wie der Soldat das Grammofon reparierte. Ein Roman und eine Schreibweise, die mich sehr begeisterten. So etwas Ungewöhnliches hatte ich noch nicht gelesen, eine solch dichte Atmosphäre von Menschlichkeit, die von Bekannten, Verwandten und Freunden getragen wurde, bis der Donnerkeil des Krieges zwischen Bosnien (vorher Kroatien) und Serbien einen Graben riss, Muslime und Christen sich befeinden und die schlimmsten Kriegsverbrechen begehen ließ.  Der Bosnienkrieg dauerte drei Jahre, von 1992 bis 1995 (der Kroatienkrieg begann ein Jahr früher). Er wurde durch einen Angriff der muslimischen Bosnier auf die jugoslawische Kaserne in Sarajewo begonnen, von der NATO dann unterstützt und schließlich nach massiven Luftangriffen der USA auf serbische Stellungen beendet.

Und menschlich, entsetzt und absurd wie das Ganze einfach über die Menschen kommt, sie erfasst und zerstört, schreibt Stanišić auch im Ausdruck von Schmerz absolut genau und gestalterisch dicht über den Verlust von Angehörigen, Nachbarn usw. im Krieg. Jugoslawien, einst eine friedliche Zusammenkunft verschiedener Völker, wo aber schon 10 Jahre vor Kriegsbeginn ein massiver Hass auf die Serben bestand - ich erinnere mich an einen bosnischen Fährmann in Kroatien, der während der Fahrt solch einen Hass gegen Serben äußerte, er tobte im Sitzen und spuckte ins Wasser - dass ich mich bei Kriegsausbruch nicht wunderte.


Für mich ist Saša Stanišić einer der besten Schriftsteller der vergangenen Jahre! In 32 Sprachen übersetzt und sehr anerkannt. Der Autor musste als Sohn einer Bosniakin und eines Serben selbst als Vierzehnjähriger dem Krieg entkommen und fand in Heidelberg ein neues Zuhause. 

Es war eine perfekte Performance des Mannheimer Stadtensembles, bestehend aus 26 interessanten Schauspielern von ca. 10 bis 50 Jahren aus allen möglichen Ländern der Erde unter der Regie von Beata Anna Schmutz, die Szenen aus dem Roman an acht Bühnenplätzen im Mannheimer Studio Werkhaus darbot. Eine ganz hervorragende Inszenierung! Sehr klug und konsequent multimedial. Kanonartig und rituell mehrmals hintereinander wiederholt an einem immer wieder wechselnden Aufführungsort wurden die Szenen gesprochen und gespielt, dann die Szenen ausgetauscht, dazu ein Zeichner, der über Video übertragen Zeichnungen u.a. von Tito anfertigte, und drei sprechende Ausstellungsmenschen, die Bücher verwandter Thematik "anspielten", Migration, Zuwanderung, Flucht. Im letzten Drittel der Aufführung reduzierte sich das Geschehen zusehends auf die beiden Teilbühnen vor der Zuschauertribüne. 

Das ganze Leid der Erinnerung immer wieder hinausgeschrien, die Absurdität angeprangert und hautnah fassbar gemacht mittels eines Durcheinanders und Nebeneinanders der Stimmen wie in einer Bedrohungssituation oder auch wie in einer Ankunftssituation, z.B. der Millionen Zuwanderer seit 2010/12. Das Mannheimer Stadtensemble unter der Regisseurin Beata A. Schmutz scheint  tatsächlich ein Geheimtipp für besondere Performances zu werden. Erlebtes, neu formuliertes, hautnahes Theater!

Love and Peace: Es war in Milazzo auf dem meerumspülten Kraterausläufer nach Vulcano ... Mit wunderbaren Kameradrohnenaufnahmen







Giolì & Assia - #Diesis Live @Milazzo, Sicily [Handpan Set]


Beyond religious, racist and political oppression



Samstag, 8. Juni 2019

Fantasien zur Nacht (Video): erotic thriller book dream sequence

erotic thriller book dream sequence

Frankfurter Kammerspiele: DAS HEERLAGER DER HEILIGEN nach Jean Raspail


DAS HEERLAGER DER HEILIGEN
NACH JEAN RASPAIL

KOPRODUKTION MIT DEN RUHRFESTSPIELEN RECKLINGHAUSEN

NACH DEM FRANZÖSISCHEN ROMAN VON JEAN RASPAIL, LE CAMP DES SAINTS IN DER EDITION ROBERT LAFFONT

ÜBERSETZT UND FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON HERMANN SCHMIDT-RAHMER UND MARION TIEDTKE

Kammerspiele

Uraufführung 
04. Mai 2019 Ruhrfestspiele Recklinghausen 
16. Mai 2019 Schauspiel Frankfurt

1 Stunde und 40 Minuten, keine Pause


Jean Raspails Werk aus dem Jahr 1973 und seine Bearbeitung 1985 ist eine wachrüttelnde Dystopie über den Clash der Kulturen, deren Tragweite das Schauspiel Frankfurt nicht dem rechtsradikalen Diskurs überlassen möchte. Der apokalyptische Roman des Franzosen, in dem eine Million Flüchtlinge aus Asien nach Europa aufbrechen, fängt die Doppelmoral unserer Gesellschaft ein, die sich einerseits auf einen Universalismus der Migration beruft und andererseits um ihre eigene Identität ringt. Jean Raspail erzählt von einem kollektiven Angstgefühl der westlichen Welt, von dem unbewussten Wissen darum, dass der eigene Wohlstand auf Kosten der anderen geht, und der Ahnung, dass sich unsere angestammte Sicherheit nicht ohne schwere Konflikte aufrecht erhalten lässt. Schließlich bleibt die Frage, ob die Humanität nicht eine Chimäre ist, die wir zwar predigen, doch deren Konsequenz wir nicht tragen wollen.




Freitag, 7. Juni 2019

Fantasien zur Nacht (Video): Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört





AUF-DEM-GEBIRGE-HAT-MAN-EIN-GESCHREI-GEHôRT-
TANZTHEATER-WUPPERTAL-PINA-BAUSCH-TRAILER


UMJUBELTE WIEDERAUFNAHME DES TANZTHEATER WUPPERTAL PINA BAUSCH

Eine Nachtkritik von Klaus Dilger

Die dicken Schichten aus Torf, Sand und Erde erinnern an Pina Bausch’s “Frühlingsopfer” und auch hier herrscht von der ersten Minute an die beklemmende Atmosphäre eines Schlacht- und Opferplatzes. Menschen auf der Flucht huschen an den Brandmauern des offenen Theatersaals entlang bis in die Zuschauerreihen hinein. Man hört ihr Keuchen, ihre Schritte, ganz nah. Wähnte sich der Zuschauer nicht im sicheren Theatersessel, sondern an irgendeinem anderen Ort, von denen es überall in der Welt so erschreckend viele todbringende gibt, er fühlte sich wohl aufgefordert mitzufliehen, ohne den Grund der Flucht auch nur zu kennen.

Die Bedrohung gewinnt bald Gestalt in Form eines Mannes (Michael Strecker), der in seiner knappen roten Badehose und Schwimmkappe an einen Rettungsschwimmer erinnert, während der Lichterschatten seiner roten Sonnenbrille der Kappe die Kontur einer Maske verleiht, wie sie wohl Scharfrichter tragen. Lautlos und in verlangsamtem Tempo schreitet er in schwarzen, geschlossenen Schwimmschuhen durch die öde Erde. Seine Hände stecken in pinkfarbenen Gummihandschuhen, als müssten sie ihn bei einer schmutzigen Arbeit schützen.... weiterlesen: 

tanzweb.org/wuppertal/nachtkritiken-wuppertal/auf-dem-gebirge-hat-man-ein-geschrei-gehoert

Fantasien zur Nacht (Video): Aphrodiziac Volume 1 - The Amazing Kyie James




Aphrodiziac Volume 1: The Amazing Kyie James

Was bieten die Mannheimer Schillertage 2019?

Eröffnet werden die 20. Internationalen Schillertage am 20. Juni mit einer Neuproduktion des NTM: Schillers Königinnendrama »Maria Stuart« inszeniert Claudia Bauer, die nach 2017 in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal mit einer Regiearbeit zum Berliner Theatertreffen eingeladen ist. Clemens Bechtel entwickelt für die Schillertage in der Multihalle im Herzogenriedpark als szenischen Parcours sein Überwachungsstück »Mannheim 2.480 oder die subjektive Sicherheit«, und Carina Riedl inszeniert für das Nationaltheater den Roman »Tram 83« des kongolesischen Schriftstellers Fiston Mwanza Mujila, der einen Eindruck des modernen Afrikas gibt.


Das Kollektiv Studio Beisel überträgt seine Marburger Inszenierung »Die Räuber« auf den Mannheimer Stadtraum, während die südafrikanische Künstlerin Stacy Hardy ihre Lecture Performance »My Country Is Full Of Holes And So Is My Body« ebenfalls für Mannheim weiterentwickelt – eine Arbeit über ihre Tuberkuloseerkrankung und über Diskriminierung, nicht nur durch Krankheitszuschreibungen.

Zu den Gastspielen zählt der internationale Theaterabend »Odisseia«, in dem die Theatergruppe Cia. Hiato Homers Epos aus der Sicht der Wartenden zeigt und mit persönlichen Erfahrungen der Schauspieler*innen verschränkt. Außerdem sind »Don Karlos« (Düsseldorfer Schauspielhaus) in der Regie von Alexander Eisenach, »Kabale und Liebe« (Staatsschauspiel Dresden), inszeniert von dem Georgier Data Tavadze, und »Die Räuber« (Schauspiel Köln) in der Inszenierung von Shooting Star Ersan Mondtag zu Gast. Mit dem viralen Tanzstück »TO DA BONE«, einer Ensemblechoreografie für Jumpstyle-Tänzer*innen, präsentiert sich das französische Kollektiv (LA) HORDE.


Die beiden Choreografen Christoph Winkler und Robert Ssempijja fragen mit einem weiteren Tanzstück, »Die Bretter, die die Welt bedeuten/Embawo Ezitegeza Ens«, nach kultureller Dominanz, nicht nur auf Theaterbrettern. Mit der Solo-Tanzperformance »It’s Going To Get Worse And Worse And Worse, My Friend« übersetzt die Tänzerin Lisbeth Gruwez die Gewalt religiös-politischer Rhetorik in Bewegung.

In dem Chortheaterstück »Hymne an die Liebe« legt die polnische Regisseurin Marta Górnicka, die bereits für den Deutschen Theaterpreis »Der Faust« nominiert war, mit ihrem Chor der Frauen die Verrohung von Sprache offen. Dries Verhoevens Videoinstallation »Guilty Landscapes« wird mit der Episode I über eine Textilfabrik im chinesischen Hangzhou während des gesamten Festivalzeitraums in der Mannheimer Abendakademie zu sehen sein. Und schließlich findet im Anschluss an die Vorführung von Josie Rourkes Filmdebüt »Maria Stuart, Königin von Schottland« eine Diskussion über Frauen und Macht statt.


Anlässlich des Festivaljubiläums beschäftigen sich die Schillertage auch mit der Schrift »Über die ästhetische Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen«, in der Schiller sich mit der gesellschaftlichen Wirkung von Kunst auseinandersetzt: 27 internationale Autor*innen haben neue Briefe über die Rolle der Kunst verfasst, die als Buch zu den Schillertagen erscheinen und in einer Lesung vorgetragen werden.


Auf dem Theatervorplatz erschaffen die Leipziger Künstler Kai-Hendrik Windeler und Sven Bergelt die NTM-Arena – das Festivalzentrum, in dem auch die kostenlosen Schill-Out-Konzerte stattfinden. Im SWR2 Forum werden mit dem Kulturpartner SWR2 wie in den Vorjahren die brennenden Fragen der Zeit diskutiert, und Stipendiat*innen bilden sich in diesem Jahr in einer Festivalakademie fort. Eine neu eingerichtete Stadt-Jury wird am Ende des Festivals öffentlich ihre Sicht auf das Programm präsentieren.


Veranstaltungsorte sind neben den Theaterräumen des NTM auch die Disco Zwei, das EinTanzHaus, die Mannheimer Abendakademie, das Cineplex Planken, das Cinema Quadrat, die Multihalle im Herzogenriedpark, der Stadtraum als solcher, der Bunker unter dem NTM und die NTM-Arena als Festivalzentrum.

Donnerstag, 6. Juni 2019

change.org: Keine Verurteilung von Seenotrettern! Humanität muss nicht konträr zu einer konsequenten Ablehnungspolitik stehen!

Schon über 14.000 Menschen haben Hannes Seidels Petition für Straffreiheit in der Seenotrettung unterschrieben. Schließen Sie sich an?
Straffreiheit für Seenotrettung
Hannes Seidel hat diese Petition an Italienische Richter, Matteo Salvini gestartet und hat nun 14.390 Unterstützer*innen
Unterschreiben Sie diese Petition mit einem Klick
Wenn die Kapitänin Pia Klemp und weitere Crew-Mitglieder der privaten Rettungsschiffe “Sea-Watch 3“ und “Iuventa“ wegen der Seenotrettung ertrinkender Menschen auf dem Mittelmeer zu 20 Jahren Gefängnis in Italien verurteilt werden würden, wäre das die bedingungslose Kapitulation der Menschlichkeit in Europa. Es ist schlimm genug, dass nationalsozialistische Hetzer und Parteien mit politischer Skrupellosigkeit gegen Empathie und Mitgefühl Stimmung machen, dass dafür jetzt aber sogar schon politische Gegner durch Rechtsprechung mundtot gemacht werden sollen, erinnert leider sehr stark an die faschistischen Anfänge der NS-Zeit. Das ist schlichtweg Unrecht all den hilfsbedürftigen Menschen gegenüber, die aus Verzweiflung die Flucht über das Mittelmeer antreten und damit ihr Leben riskieren. Auch die Rückfuhr in lybische Flüchtlingslager ist mitsamt der dort herrschenden Korruption, Folter und dem Menschenhandel keine Option für die Geretteten!
Aus gutem Grund ist in unserer heutigen Wertegesellschaft unterlassene Hilfeleistung strafbar und zum Glück nicht das Helfen selbst - noch nicht jedenfalls. Damit das auch so bleibt, bitte ich Sie hier durch ihre Unterschrift ein Zeichen der Solidaritätmit allen mutigen und engagierten Helfern zu setzten und einen Appell an den rechten Innenminister Italiens Matteo Salvini zu starten, die Retter sofort freizusprechen!

In meinen Augen hat jedes einzelne Menschenleben den selben Wert, weshalb es unumgänglich ist Hilfsbedürftigen zu helfen. Es darf deshalb schlichtweg nie passieren, dass wir durch Strafen, die fällig werden könnten, zu einem Umdenken in diesen Moralvorstellungen gezwungen werden! Schweigen ist keine Option mehr!
Wehret den Anfängen. Für eine starke und liberale Demokratie.
Unterschreiben Sie diese Petition mit einem Klick

Mittwoch, 5. Juni 2019

HKW Berlin: Internationaler Literaturpreis 2019: Preis für übersetzte Gegenwartsliteraturen 2019




Ein einzigartiger Preis in der deutschen Literaturlandschaft: Das HKW und die Stiftung Elementarteilchen verleihen jährlich den Internationalen Literaturpreis an ein herausragendes Werk internationaler Gegenwartsliteratur und seine Erstübersetzung ins Deutsche. In der Buchhandlung ocelot gab die Jury am 6. Mai die sechs Titel der diesjährigen Shortlist live bekannt und stellte die Anwärter*innen auf den Preis vor. Ab dem 12. Mai finden sonntägliche Shared Readings der Shortlist-Titel in der Amerika-Gedenkbibliothek statt: Beim kollektiven Lesen lassen sich eigene Lesarten und Assoziationen teilen. Welches Duo aus Autor*in und Übersetzer*in mit dem Internationalen Literaturpreis 2019 ausgezeichnet wird, gibt die siebenköpfige Jury bei der Preisverleihung am 18. Juni auf der Dachterrasse des HKW bekannt. Gemeinsam mit den Preisträger*innen und dem Publikum nähern sie sich dem preisgekrönten Buch in Materialgesprächen, Lesungen und Diskussionen: Was macht das ausgezeichnete Werk so ausgezeichnet? Wie gestaltet sich der Arbeitsprozess von Autor*in und Übersetzer*in? Wie steht es um die Literatur als Kunstform und welche Rolle kommt dem Übersetzen im gegenwärtigen Literaturbetrieb zu?


Termine 2019
12.05. – 16.06.2019

Amerika-Gedenkbibliothek
Eintritt frei
Shared Readings zur Shortlist
Lesegruppe

Dienstag 18.06., 19h 
Eintritt frei
Preisverleihung: Internationaler Literaturpreis 2019
Mit einer Keynote von Teju Cole
Lesungen, Gespräche, Diskussionen, Publikation


Shortlist-Reader
Der Shortlist-Reader versammelt Leseproben der sechs nominierten Titel. Er liegt im HKW und in ausgewählten Orten inner- und außerhalb Berlins kostenlos aus. 



Shortlist 2019

Meine Homère ist tot ...
von Hélène Cixous│Aus dem Französischen von Claudia Simma

Der Kadaverräumer
von Zoltán Danyi│Aus dem Ungarischen von Terézia Mora

Stirb doch, Liebling
von Ariana Harwicz│Aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz

Saison der Wirbelstürme
von Fernanda Melchor│Aus dem Spanischen von Angelica Ammar

Grenzbezirke
von Gerald Murnane│Aus dem Englischen von Rainer G. Schmidt

Monster
von Yishai Sarid│Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama

Dienstag, 4. Juni 2019

Im Juni in Mannheim: SCHILLERTAGE am Nationaltheater

20. Internationale Schillertage am NTM
»Fieber« – Von 20. bis 30. Juni 2019

Die 20. Internationalen Schillertage finden von 20. bis 30. Juni 2019 am Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim statt. »Fieber« ist ihr Thema, angelehnt an die Malaria, die Schiller in Mannheim befiel, anspielend auf den gesellschaftlichen Fieberwahn, den Schiller Ende des 18. Jahrhunderts dem Europa seiner Tage attestierte, und fragend nach den Fieber- und Erregungskurven unserer Zeit.

»Von Schillers Werk ausgehend zeigen wir, wie Künstler*innen heute auf unsere überhitzte Gesellschaft reagieren. Dabei schauen wir über den europäischen Tellerrand hinaus und beschäftigen uns – auch außerhalb der eigentlichen Theaterräume – mit den verschiedensten Genres«, so Christian Holtzhauer, Schauspielintendant und Künstlerischer Leiter der Schillertage, der das Programm heute der Öffentlichkeit vorstellte.

Kulturbürgermeister Michael Grötsch: »Die Schillertage sind zu einem renommierten, von Theaterfreunden und Fachpublikum hoch geschätzten Festival geworden. Mit ihrer Jubiläumsausgabe erfahren die 20. Internationalen Schillertage eine Weiterentwicklung – sie werden noch internationaler, innovativer, vielleicht auch noch wagemutiger. Vor allem stellen sie sich den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit und verlieren doch das Werk Schillers als Ausgangspunkt nicht aus dem Blick. Ich freue mich, dass Christian Holtzhauer beim ersten Festival unter seiner Leitung an den vielen neuralgischen Punkten unserer Zeitläufte ansetzt und Friedrich Schiller in den verschiedensten Theaterformen als Arzt, Dichter und Philosoph zu Diagnose und Heilung befragt.«



Der Vorverkauf für Abonnenten begann am Freitag, 26. April, der allgemeine Vorverkauf am Montag, 29. April 2019.

www.schillertage.de





Montag, 3. Juni 2019

Wie war's bei NATION I + II am 26.05.2019 im Frankfurter Schauspiel?








Die Zukunft Europas war per Wahl abzuhandeln und dann noch die von Rheinland-Pfalz. Ein passender Tag, um über die neuen Entwicklungen in unserer Gesellschaft nachzudenken. Im Schauspiel Frankfurt wurde Eric de Vroedts The Nation I und II mit knapp über 4 Stunden Aufführungszeit gespielt, und man hatte Zeit, die politischen Entwicklungen in den Pausen zu verfolgen. Unter der Regie von David Bösch entfaltete sich ein klassisch moderner Politkrimi, wie man ihn sonst nur aus dem TV oder Kino kennt. Hier einmal fokussiert auf eine mitteleuropäische Stadt, die in den Niederlanden oder in Deutschland spielen könnte. Kein Thema bleibt ausgespart, religiöse und sexuelle Minderheiten, orthodoxer Islam und Sharia in Europa, politische Machtspiele, Korruption, Rassismus, Ausländerhass, Diktatur versus freiheitliches System, Infragestellung der Demokratie und ganz deutlich die begonnene Konstruktion der Future World, wie man sie schon vor Jahrzehnten in Science-Fiction-Filmen vorgedacht fand. Oder in Games: Call to Power schafft Cyberwelten, hochtechnisierte digitale, bewachte Lebens-, Wirtschafts- und Militärzentren. Alles schon drin in den Köpfen bei einem Großteil der Nachwachsenden, inklusive dem perfekten Massenamok. 

Das Geschehen fängt an mit dem Verschwinden von Ismael Ahmedovic, einem elfjährigen Sprössling eines Migrantenpaares, aufgewachsen in einer Pflegefamilie, die Mutter Miriam Traoré aus Mali und dem Vater Adem aus Bosnien, der allerdings zu diesem Zeitpunkt schon tot ist. Ismael hat noch einen Halbbruder namens Damir (eher unmoslemisch, unautoritär, aber kritisch hinterfragend Samuel Simon), der von seinen Anschauungen her stark islamisch, fast schon salafistisch orientiert ist. Ismael warf eine Schaufensterscheibe ein und wurde von einem Polizisten festgenommen, den man in die Rechtsaußen-Ecke stellen würde. Dabei sei es zu Handgreiflichkeiten gekommen, der Junge wurde hingeworfen und seine Hand verdreht. Und so beginnt das Bühnengeschehen auf einer Polizeistation, die nicht gerade reich ausgestattet versucht die Nerven im Alltag zu behalten. Der Kaffee ist aus … Eine Polizistin namens Ludmilla Bratusek (von Altine Emini hautnah als emotionale Draufgängerin gespielt) nimmt dabei eine wichtige Rolle ein, sie deckt den Kollegen, der die Festnahme tätigte, David Wilzen (in Doppelrolle mit Van der Poot ein überzeugender Shenja Lacher), und räumt recht laut auch beim eintreffenden Ermittler Mark van Ommeren (schimanskimäßig Sebastian Kuschmann) auf. Bratusek nimmt sich kein Blatt vor den Mund, sucht Gerechtigkeit, und tobt auch einmal entnervt dafür. Ihre Moderatorenrolle polizeilicherseits bleibt erhalten, sie hält den Faden mit in der Hand. Vor den Vorhang tretend klärt sie auf, was passierte, um Geschehen zu erzählen. 

Nach der Festnahme war der Junge dann plötzlich weg, davongelaufen, mitgenommen von einem sozialdemokratischen Politiker Wolff (passend und warmherzig sozial bei starkem Selbstdarstellungsinteresse Heiko Raulin). Die eingeworfene Fensterscheibe gehört zum Weinladen seiner Mutter, die eine Weinbar darin für Muslima eröffnen wollte, einem klassischen Protestprojekt gegen die überkommenen Verbote des Islams, hier: Alkohol zu trinken. Das Projekt hatte schon den Unmut einer privaten Sharia-Polizei ("Nachbarschaftspräventionsteam") auf sich gezogen, wie sie vor Jahren in Wuppertal aufgetreten ist. Diese begannen mit Störaktionen. Der Mutter bricht es fast das Herz, dass ihr eigener Sohn ihr die Scheibe eingeworfen hat. Sein Halbbruder Damir hatte ihn dazu gebracht, für die Religion gegen seine Mutter zu handeln. Damir gerät ins islamistische Terrorumfeld und wird obendrein in eine Flughafensperrung wegen Terrorverdacht verwickelt und verhaftet. Ermittlungsgespräche einer Psychiaterin, die den Jungen ganz sympathisch findet, versuchen seine Beweggründe und Zugehörigkeiten herauszufinden. So reiht sich Baustein an Baustein, Problemfeld nach Problemfeld wird angesprochen, der jeweilige Verdacht in diese Richtung untersucht und analysiert. 

Nach dem rassistischen Polizisten kommt der libertinäre Linke, der selbst in einer homosexuellen Beziehung mit seinem PR-Berater lebt und pädophile Neigungen hat. Und er brachte tatsächlich den Jungen wieder in sein Viertel zurück, in dem wiederum Jörg van der Poot, ein rechtspopulistischer Politiker und Bauunternehmer, eine riesige neue Future World, "Safe City", plant. Die Bauarbeiten haben schon begonnen, der ehrgeizige Plan zur voll digitalisierten, überwachten und mit allen Mitteln der modernen Technik ausgestatteten Stadt. De Vroedt verweist hier auf die ehrgeizigen Projekte von Bill Gates, der eine ebensolche Stadt in Arizona bauen will, Panasonic in kleinerem Rahmen nur einige Wohnungen und Saudi-Arabien das 500-Mrd.-Dollar-Projekt Neom, eine Stadt mit High Tech, Passagierdrohnen und digitalen Schlüsseln und Ausweis-, Zahlmitteln, Überwachungsfunktionen aller Art. 






Wolff ist gegen das Projekt und versucht es noch zu bremsen. In einer Talkshow, moderiert von der durchsetzungsfähigen Sabine Kuypers (in Doppelrolle mit der Parteivorsitzenden der Sozialdemokraten eine hervorragende Claude de Demo), wird der Fall Ismael thematisiert, Wolff, van der Poot und andere wichtige Personen, wie z.B. die Mutter, die Pflegeeltern des Ismael, die Aschenbachs (Heidi Ecks und Uwe Zerwer). Der rechtsgerichtete You-Tube-Vlogger "Der Bär" eröffnet unterdessen das Mobbing und die Hetze gegen den angeblich perversen Wolff als Kinderschänder und Mörder. Der wurde in der entstehenden Safe City mit dem Jungen fotografiert, und zwar wohl von Teilnehmern eines ominösen Treffens mit zwei Autos, bei dem ein Briefumschlag (eventuell mit Geld?) bei heruntergelassenen Scheiben den Besitzer wechselte. Unschwer zu erkennen, dass der Gegner van der Poot hier hineinspielt. Wolff verlor beim Beobachten dieses nächtlichen Deals den Jungen aus den Augen. Der flüchtete in einen der ihm bekannten unterirdischen Gänge im Viertel. Genau an dieser Stelle begannen die Bauarbeiten auf van der Poots Geheiß hin am nächsten Morgen mit der Füllung der Gänge durch Flüssigbeton. Der Junge wurde eingeschlossen und erstickte in seinem Gefängnis. Ein Spürhund fand in dann Tage später. Wolff hatte in der Zwischenzeit - gemobbt und verunglimpft - seine politische Stellung verloren und war von seiner Partei ausgeschlossen worden. Er sucht Poot auf und stellt ihn zur Rede, möchte wissen, ob dieser wusste, dass sich der Junge in den Gängen an dieser Stelle aufhielt, und alles scheint tatsächlich ein Komplott der Rechtspopulisten zu sein. Wolff rächt sich für seine Verunglimpfung, seine Entmachtung und für die Ermordung des Jungen mit Totschlag an Poot. Ob er je zur Verantwortung gezogen wurde, bleibt offen.

Wie eine Folge des berühmten Tatorts fesselt, rekonstruiert und vermittelt das Stück auf hohem Niveau unsere gesellschaftlichen und politischen Probleme wie Machenschaften der Gegenwart. Keine Langeweile, immer am Ball, die Zeit läuft groß im Hintergrund davon, und permanent auf der Spur nach dem Täter und der Wahrheit. Dem Projekt „Safe City“ kommt eine zentrale Bedeutung als Inkarnation des neuen Überwachungs- und Kontrollstaates mit digitalen und postmodernen Errungenschaften zu. Bei hohem Komfort und scheinbarer Herrschaft über die Dinge ist der Bürger nur ein Untertan in einer Diktatur, in der er sich nicht mehr frei und unbemerkt bewegen kann. Alles ist bekannt, wird registriert, so wie Ihr Nachbar oder jeder Interessierte sich in Ihre Wohnung schleichen kann und Ihren Browserverlauf und noch viel mehr in Ihrem PC studieren kann. Das Verhalten nach außen als scheinbar grenzenlos kommunikativer Teilnehmer des großen digitalen Tamtams bei den Social Media oder das persönliche Surfverhalten, Abfragen von individuellen Interessen, ist die andere Seite des gläsernen Bürgers. In Safe City weiß zumindest der (offizielle, inoffizielle oder selbsternannte) Überwacher, in der Regel auch die anderen, wann, wo und wie Sie sich im Raum bewegt haben. Wer auch immer diese indifferente Globalkontrolle mag oder einrichten will, sie wird auch den Arbeitsprozess noch mehr erfassen als jetzt. 

Den humanistischen Anschauungen läuft dies alles stark entgegen. Eine geschickte Versklavung bei scheinbarem Luxus ... Autoritäre Macher warten auf den geeigneten Zeitpunkt, die Macht an sich zu reißen. Und es treten wieder Figuren auf, von denen noch nie jemand gehört hat, die alles diktieren wollen, den man trauen muss, weil es keine anderen gibt, weil kein Kontakt zum Bürger mehr da ist, der gar nicht mitsprechen kann!

Sonntag, 2. Juni 2019

Literarischer Verein der Pfalz im Juni 2019

+  Den Mundart-Wettbewerb auf der Dannstadter Höhe gewannen Edith Brünnler und Matthias Zech.

+  Unser nächstes Poetenfest findet statt am Samstag, den 7.9. 2019 in der Seniorentagesstätte in 67112 Mutterstadt, Jahnstraße 4.  Das tolle Lese-Spektakel beginnt um 14 Uhr und endet  um ca. 20.30 Uhr. Das Event lebt vom vollkommen ungezwungenen L e s e n, Hören, Kommen, Verbleiben, Miteinander-Reden, Gehen wann immer man es wünscht, und wird hauptsächlich und gerne als Kommunikations-Plattform für Autoren und Publikum genutzt.
Anmeldungen ab sofort möglich!

+  Unser allseits beliebtes AUTORENSEMINAR wird in diesem Jahr wieder in der
PfalzAkademie, Franz-Hartmann-Str. 9 in 67466  Lambrecht  stattfinden. 
Und zwar am Samstag, den 2.11.2019 ab 9.30 Uhr. (Bitte vorher anmelden!) Das Tagesseminar kostet 20 Euro mit Mittagessen und allen Getränken.

+  Zur Planung Kultursommer 2020:
Sektionenübergreifendes Thema: "Kompass Europa - Nordlichter"
Erwünscht ist die Beteiligung aller Sektionen, damit letzten Endes ein stimmiges Gesamtprogramm vorgelegt und zuschussmäßig beantragt werden kann. Jede Sektion gestaltet ihr spezifisches Kulturprogramm unter diesem Motto vor Ort selbstständig. (Zum Beispiel kann die eine Autorengruppe sich vielleicht auf ein Land, die je andere auf einen oder mehrere nordeuropäische Literaten kaprizieren usw.) Die Einbeziehung literaturübergreifender kultureller Sparten, z.B. Musik, bildende Kunst oder Ähnliches ist ausdrücklich erwünscht.

+  Dr. Marianne Baun liest an mehreren Orten (Jahresmeldung):
- Am Dienstag, 3. 9. 2019 um 10 Uhr: Lesung mit Musik im Historischen Ratssaal, Speyer.
- Am Dienstag, 22. 10. 2019 um 15 Uhr: Lesung mit Musik in Seniorenresidenz, Kirchheimbolanden.
- Am Mittwoch, 4. 12. 2019 um 15 Uhr: Lesung mit Musik in Friedenskirche, Kaiserslautern.
- Am Freitag, 13. 12. 2019 um 16 Uhr: Lesung mit Musik in Seniorenresidenz, Kirchheimbolanden.


+ Michael Bauer aus Herxheim liest im Juni:  
 - Am Donnerstag, 6. Juni, in der Landauer Stadtbibliothek, in 76829 Landau: "Bauers Worttheater"
 - Am Samstag, 8. Juni (Pfingsten), auf der Burg Waldeck/Pfingstfestival: Dutschki vom Lande mit Benno Burkhart und Giorgina Kazungu-Hass.
 - Am Montag, 10.6. 2019, in Neustadt in der Martin-Luther-Kirche: "Laute, Verse" 
Eine Soiree mit Andrea C. Baur.

Aktuelle Veranstaltungen nach Regionen finden Sie auf der Blogseite (Hobby-)Literarisches Treiben in der Pfalz und Umland - Juni 2019




Kammerspiele Bochum: 2069. DAS ENDE DER ANDEREN

Gina Haller, Jing Xiang (v. li.)
© Birgit Hupfeld

2069. DAS ENDE DER ANDEREN 
Ein Science-Fiction-Theaterstück für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene 
von Julia Wissert und Gina Haller, Jing Xiang, David Bakum, Jonathan Berg, Charline Faivre, Nadege Eyadi Penda, Gresa Qalai, Emma Rose, Mooaz Shehadeh, Louis Joseph Smith, MyungShin Yoon


Wie würde eine Welt aussehen, in der es die „Anderen“ nicht mehr gibt? Wie würde eine Welt funktionieren, in der wir diejenigen sein könnten, die wir sein wollen? Wie würden wir miteinander umgehen? 2069 ist das Jahr, in dem sich die Spielregeln unserer Gesellschaft verändern werden. Zum ersten Mal wird es hierzulande mehr People of Colour als weiße Menschen geben. Herkömmliche Ideen von „deutschem“ Aussehen sind dann ungültig. In den Kammerspielen Bochum ist schon jetzt diese Zukunft zu sehen.

Im Jahr 2019 hat eine Reihe von unvorhersehbaren Kettenreaktionen dazu geführt, dass die Welt, in der uns bekannten Form, aufhörte zu existieren. 50 Jahre später erreichen zwei Wissenschaftlerinnen die Ruinen dieses untergegangenen Kosmos, weil sie von Jugendlichen die Mission erhalten haben, eine neue positive Welt zu errichten. Begrüßt werden sie jedoch von den Überresten einer Vergangenheit, in welcher Menschen willkürlich über die Zuteilung von Macht, Privilegien und Zugehörigkeiten entschieden und daraus Vorteile für sich gezogen haben. Aus den Ruinen dieser Welt sprechen auch 50 Jahre später die Geister der Ungerechtigkeit. Sie versuchen, die beiden  Wissenschaftlerinnen in ihren Bann zu ziehen und in Menschen zu verwandeln, die aus vermeintlich guter Absicht heraus ausschließend und verletzend sprechen und handeln werden jedoch von ihnen schnell verjagt.

In einem leeren Kosmos stehend, beschließen die beiden, ihre Zelte hier aufzuschlagen und einen sicheren Ort zu schaffen, der sich deutlich von der Vergangenheit absetzt und stattdessen zum glücklichen Leben einlädt. Schnell erkennen sie, dass ihnen ihr Vorhaben nur durch freundschaftliche Kooperation gelingen kann. Je mehr sie sich annähern, je intensiver sie an ihrer Zusammenarbeit festhalten, desto schneller verwandelt sich die Welt um sie herum zum Positiven. Und schon bald bekommen sie auch Support von den Jugendlichen, die ihnen diese Mission erteilt haben. Doch gleichzeitig müssen sie erkennen, dass ihre Mission nur darin liegt, den ersten Impuls, den Grundstein der neuen Welt zu setzen. Die Mission überträgt sich und liegt nun in den Händen aller anwesenden Menschen: Diese dürfen an einer Welt weiterarbeiten, einer Welt, in der alle ein gerechtes, erfüllendes Leben führen können.

BESETZUNG
Mit Gina Haller
Jing Xiang

Text Julia Wissert und Gina Haller, Jing Xiang, David Bakum, Jonathan Berg, Charline Faivre, Nadege Eyadi Penda, Gresa Qalai, Emma Rose, Mooaz Shehadeh, Louis Joseph Smith, MyungShin Yoon
Regie Julia Wissert
Bühne, Kostume Moira Gillieron
Sound Justyna Stasiowska
Dramaturgie Cathrin Rose

Premiere 03. Mai 2019, Kammerspiele
Weitere Auffuhrungen 05. Mai, 17.00 Uhr
06. Mai, 19.00 Uhr
07. Mai, 19.00 Uhr
27. Mai, 19.00 Uhr
02. Juni, 17.00 Uhr
07. Juni, 19.00 Uhr
22. Juni, 19.00 Uhr
05. Juli, 19.00 Uhr



Julia Wissert (Text, Regie)
Julia Wissert, geboren 1984 in Freiburg, studierte Theater- und Medienproduktion in London an der University of Surrey u. a. bei Felix Barrett (Punchdrunk), Kasia Zaremba-Byrne (NIE) und Habib Nag-mouchin (Theatre du Soleil). Nach dem Studium folgten Regieassistenzen an den Theatern Freiburg und Basel und am Staatstheater Oldenburg. Dort zeigte sie 2010 die Inszenierung Haram von Ad de Bont und zeichnete für diverse kleine Projekte verantwortlich. Anfang 2013 führte sie am Jungen Theater Gottingen bei Das Interview von Theo van Gogh Regie. Von 2011 bis 2014 studierte sie Regie am Mozarteum Salzburg. 2014 erhielt sie den Kurt-Hubner-Regiepreis fur ihre Diplominszenierung Der Junge in der Tür am Staatstheater Wiesbaden. Sie arbeitet als freie Regisseurin u. a. am Gorki Theater Berlin, am Ballhaus Naunynstrasse Berlin, am Staatstheater Oldenburg, am Theater Brno in Tschechien sowie am Luzerner Theater. 2069 . Das Ende der Anderen in der Spielzeit 2018/2019 ist ihre erste Inszenierung am Schauspielhaus Bochum.

Moira Gillieron (Buhne, Kostüme)
Moira Gillieron, 1989 geboren in Wattwil (Schweiz), studierte Szenografie an der Hochschule der Künste in Zürich und der Akademie der Künste in Wien und war von 2013 bis 2015 Bühnenbildassistentin am Maxim Gorki Theater Berlin. Ihre Arbeiten führten sie wiederholt an das Maxim Gorki Theater Berlin, das Neumarkt Theater Zürich, das Schauspielhaus Düsseldorf, das Schauspielhaus Graz, die Staatstheater Braunschweig und Karlsruhe, das Schauspiel Dresden, die Kaserne Basel, das Ballhaus Ost Berlin und das Market Theatre Johannesburg. Ihre letzte Arbeit Cafe Populaire von Nora Abdel-Maksoud am Theater Neumarkt wurde eingeladen zum Radikal Jung Festivals für Junge Regie, dem Schweizer Theatertreffen und zu den Autorentheatertagen in Berlin. Gillieron arbeitet u.a. mit den Regisseur*innen Suna Gurler, Nora Abdel-Maksoud, Anna Fries, Andras Domotor, Sebastian Nubling, Julia Wissert und Laila Hassan Soliman. Zusammen mit Ariane Koch und Zino Wey bildet sie das Kollektiv GKW, mit welchem sie interdisziplinäre Projekte realisieren. Diese wurden unter anderem an den Treibstoff Theatertagen Basel, dem D-Caf Festival in Kairo und dem theatre is a must in Alexandria gezeigt.

Justyna Stasiowska (Sound)
Justyna Stasiowska, geboren 1987 in Schlesien (Polen), absolvierte ihren M.A. in Theaterwissenschaft. Sie arbeitet als Theoretikerin, Übersetzerin, DJane und Klangkünstlerin und ist Doktorandin am Fachbereich Performance Studies der Jagiellonen-Universitat in Krakau, wo sie ihre Dissertation Noise. Performativity of Sound Perception vorbereitet. Als Autorin veröffentlicht sie in Zeitschriften für Theater und zeitgenössische Musik sowie in wissenschaftlichen Publikationen. Als Sound-Designerin arbeitete sie mit Choreografen wie Magda Ptasznik, Ania Nowak und der bildenden Künstlerin Marta Sala zusammen. Vor kurzem veröffentlichte sie eine Split-Kassette auf dem Label Nawia Records fur experimentelle Musik.

Cathrin Rose (Dramaturgie)
Cathrin Rose, geboren 1969 in Bottrop, studierte Anglistik, Amerikanistik und Komparatistik an der Ruhr-Universitat Bochum und arbeitete ein Jahr als Assistenzlehrerin in Glasgow. Ihre Theaterarbeit als Dramaturgin begann sie 1995 am Schauspielhaus Bochum unter der Intendanz von Leander Hausmann. Von 2002 bis 2017 war sie Dramaturgin bei der Ruhrtriennale, wo sie die Vermittlungsabteilung aufbaute und leitete. Während der Intendanz von Heiner Goebbels war sie Projektleiterin des Programms No Education, das 2014 für den Preis Kulturelle Bildung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) nominiert war. In der Intendanz von Johan Simons 2015 bis 2017 entwickelte sie die Programmreihe Junge Kollaborationen, aus dem das Projekt Teentalitarismus hervorging, das wiederum für den BKM-Preis Kulturelle Bildung nominiert wurde. Seit vielen Jahren arbeitet sie außerdem ehrenamtlich für das Jugend-Projekt Theater Total in Bochum. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie Dramaturgin am Schauspielhaus Bochum sowie Leiterin des Jungen Schauspielhaus Bochum.

Gina Haller
Gina Haller, geboren 1987 in Basel (Schweiz), studierte Schauspiel von 2009 bis 2011 in Paris im Cours Florent in der Classe libre Promotion XXX sowie von 2012 bis 2015 an der Hochschule der Künste Bern. Sie spielte in Basel und Thionville und war von 2015 bis 2017 am Theater Trier und 2017/2018 am Theater Bremen engagiert. Sie arbeitete u. a. mit den Regisseur*innen Sebastian Nübling, Thorleifur Orn Arnarsson, Marco Storman, Alice Buddeberg, Julia Wissert, Alize Zandwijk und Nina Mattenklotz zusammen. Daneben realisiert sie auch immer wieder eigenen Theaterarbeiten, jüngst ein Projekt über die Sängerin Madonna sowie eine Recherche über Identität, die sie in die Herzliya Residency in Tel Aviv führte. Gina Haller wurde 2011 für den Prix Olga Horstig in Paris nominiert, 2013 und 2014 mit dem Studienpreis und 2014 zudem mit dem Förderpreis des Migros Kulturprozent sowie 2014 mit einem Stipendium der Friedl Wald Stiftung ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum.

Jing Xiang
Jing Xiang, geboren 1993 in Berlin, studierte von 2013 bis 2017 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Sie gastierte am Volkstheater Rostock und absolvierte verschiedene Tanzworkshops u. a. bei Judith Sanchez Ruiz und Sidi Larbi Cherkeaoui. 2014 wirkte sie an dem Projekt Champagner, Baby? mit und kreierte 2016 das Projekt O, die beide beim hochschulinternen Wettbewerb HMT Interdisziplinar jeweils mit dem 2. Preis ausgezeichnet wurden. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum.