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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 11. Oktober 2017

Wie war's bei Richard III im Schauspiel Frankfurt a.M.?

Richard III
Regie: Jan Bosse
Heiko Raulin, Wolfram Koch
Foto: Arno Declair
Richard III! Ein stark behinderter, egomanischer, depressiver und aggressiver, resignierter und hasserfüllter, psychotischer und gerissener Volksschreck und grausamer Tyrann war den Tudors gerade recht. Er löschte auf dem Weg zum Thron fast die gesamte Verwandtschaft der Häuser York und Lancester aus, zumindest alle wichtigen Personen bezüglich potentieller Königskandidatur, nahm den Tudors viel politisch-kriegerische Arbeit ab, ersparte Attentate und Überfälle, Kriege und Verluste an Soldaten, Waffen, Wertgegenständen und Geld und entledigte sie einer großen Last auf den Schultern. Der Wüstling und Psychopath Richard III, am Ende alleine auf sich und seine wenigen Soldaten gestellt, ohne weitere Unterstützung aus dem Reich, den Angreifern fast hilflos ausgesetzt, "Ein Pferd! Ein Pferd! Mein Königreich für ein Pferd!", ermöglichte ergo den Tudors einen leichten Zugang zu Macht und Thron. Sein Bezwinger war Heinrich von Richmond aus dem Hause Tudor, der sich in Frankreich zum Widerstand und geplanten Angriff aufhielt. Nur Richard III stand noch im Weg. Richmond heiratete nach dem Sieg Elisabeth aus York, wurde als Heinrich VII. König von England und brachte den ersehnten Frieden zwischen den Yorks und Lancesters.

Wie sich verblüffenderweise rausstellte war Richard Gloucester/III gar nicht so entstellt, wie ihn die Sage darstellte, sondern hatte nur eine starke Skoliose mit schräger Schulter. Dies konnte man nach jahrhundertlanger Ruhe in der Erde im Jahr 2012 bei einer Obduktion der Reste, die man von ihm unter dem Parkplatz des Sozialamtes von Leicester fand, bestimmen. Verrückt auch der Gegensatz von blutrünstigem Herrscher und sozialer Bedürftigkeit. Der Sozialdarwinismus hat sich schon lange in die Köpfe der Menschheit gefressen und zementiert. Heute käme ein skoliotisch Behinderter diesen Ausmaßes kaum noch in den Genuss der medienwirksamen Yellow Press-Bilderbuchthrone. Aber immerhin wäre er wohl noch finanziell abgesichert, oder ein verstoßener Kandidat fürs Sozialamt der Royals?  

In Frankfurt a.M. startete das Schauspiel die neue Spielzeit unter neuer Intendanz von Anselm Weber aus Bochum mit einem heftig-schweren Brocken, verwirrend aufgrund der Komplexität des Geschehens und den Verflechtungen innerhalb des königlichen Stammbaums bei gleichbleibendem Personal des Theaters (10 Schauspieler), was Mehrfachbesetzungen bedeutet. Zum Glück gab es im Programmheft eine Übersicht, die Aktionen der Betreffenden (wer killte wen) und Verwandtschaftsgrad festhielt. Solchermaßen ausgerüstet konnte man sich in das regelrechte All-Terrain-Spiel der Schauspielcrew zwischen den beiden Thronen der Lancesters und Yorks (vereint und entzweit im Haus  Anjou-Plantagenêt, das immerhin 250 Jahre Könige in England stellte, fortgeführt mit den Tudors) und immer auf, um oder im Grabhügel der Geschichte absinken lassen und 210 Minuten die Abgründe des Richard III erkunden. 

Mit großem Engagement und hervorstechendem Können, verbissener und hervorragender Ausdauer tauchte uns Wolfram Koch als ruheloser Richard Gloucester, später König Richard III in die Psychopathie dieser Shakespeare- und historischen Figur, ließ das Publikum in jedem Satz und jeder Handlung die Unmenge Blut spüren, die sie vergoss, um sich nach all der erlittenen Schmach und Pein als Krüppel den wichtigsten Mann im Reich zu nennen. Wie grauenhaft muss es gewesen sein, einem solchen Wahnsinnigen ausgeliefert zu sein. Zwischen Lug und Trug, Überzeugungskunst und Bettelei hin- und herpendelnd lavierte er durch die Familie, lockte die herbei, die weg mussten, und löschte jeden potenziellen Widersacher aus, selbst der jüngste Prinz und die jüngste Prinzessin - Kinder - mussten dran glauben. 

Dennoch hatte Jan Bosse, der souverän und ungewöhnlich Regie führte, alles so mit Slapstickepisoden und -komponenten durchsetzt, dass die Übertreibung eher zum Lachen brachte, das Bedrohliche, das Unmenschliche, Herzinfarktogene entschärfte. Der Sog inmitten des Kunststoffsplittberges als Altar der Opferung zog einen nach dem anderen hinab. Und dass Richard III dann auf dem Thron hoch über dem Sog positioniert wurde, bedeutete nichts anderes als dass sein Fall noch tiefer werden würde. Das feingeschnittene Gestein ist wohl auch ein Zeichen für die Zerstörung eines einst mächtigen Felses. Der machtbesessene, zeitweise in einem glitzernden spacigen Anzug/"mit Silber und funkelnden Steinen besetzter" Herrscher war schon zu Beginn mit voller Kraft lebensmüde kopfüber in den Haufen gesprungen. Eingeläutet durch gewaltige Nebel- und Rauchwolken um den letzten Herrscher der Yorks, Geschützdonner, Feuer und Kampf symbolisierend, wurde er von Richmond auf dem Schlachtfeld getötet. Am Vorabend der Schlacht schon die Botschaften der Geister Edwards, König Heinrichs und aller anderen von ihm Ermordeten, die ihm seinen Untergang prophezeien. 

Und so geht es los: Richard III erklärt und rechtfertigt sein grausames Tun immer wieder, hier die Stelle gleich zu Beginn des Stücks:

"Ich, um dies schöne Ebenmaß verkürzt,
Von der Natur um Bildung falsch betrogen,
Entstellt, verwahrlost, vor der Zeit gesandt
In diese Welt des Atmens, halb kaum fertig
Gemacht, und zwar so lahm und ungeziemend,
daß Hunde bellen, hink ich wo vorbei;
Ich nun, in dieser schlaffen Friedenszeit,
Weiß keine Lust, die Zeit mir zu vertreiben,
Als meinen Schatten in der Sonne spähn
Und meine eigne Mißgestalt erörtern;
Und darum, weil ich nicht als ein Verliebter
Kann kürzen diese fein beredten Tage,
Bin ich gewillt, ein Bösewicht zu werden
Und feind den eitlen Freuden dieser Tage.
Anschläge macht' ich, schlimme Einleitungen,
Durch trunkne Weissagungen, Schriften, Träume,
Um meinen Bruder Clarence und den König
In Todfeindschaft einander zu verhetzen.
Und ist nur König Eduard treu und echt,
Wie ich verschmitzt, falsch und verräterisch,
So muß heut Clarence eng verhaftet werden,
Für eine Weissagung, die sagt, daß G
Den Erben Eduards nach dem Leben steh'.”

Er hat Langeweile, der rastlos zwischen den Welten Herumirrende! Er kann sich selbst nicht mehr ausstehen, möchte ein Bösewicht werden. Wie inhaltsleer diese Motivation. Und dann der fadenscheinigste aller Gründe, der Buchstabe G, er reicht für einen Mord. George von Clarence (völlig überrascht und ungläubig Sebastian Reiß, auch als Stanley, Bürger und Geist) ist dran, er wird Opfer dieser gestörten Kotzbrocken-Haltung und erklärt den "Grund": 

“[...] ein Deuter sagt' ihm, daß durch G
Enterbung über seinen Stamm ergeh';
Und weil mein Name George anfängt mit G,
So denkt er, folgt, daß es durch mich gescheh'.
Dies, wie ich hör, und Grillen, diesen gleich,
Bewogen Seine Hoheit zum Verhaft.“

So geht das die ganze Zeit, R III (er)findet Gründe und hat einen Heidenspaß dabei die Kandidaten einzufangen. Die Hinterbliebenen beben vor Zorn und Wut und sind ohnmächtig dem Tyrann ausgeliefert. Er mimt den Reumütigen, Ergebenen und fordert Strafe für sich, wäre er denn schuldig. Gerade Königin Elisabeth (voller Hass Claude de Demo, auch Bürger und Geist), die Tochter des von ihm ermordeten Edwards IV., Nichte des Clarence, möchte er gewinnen durch Beteuerungen, dass ihm alles wahnsinnig leid täte. Sie solle sich rächen, ihn bestrafen, indem sie ihn strangulieren möchte. Sie schafft es nicht, lehnt sein Heiratsbegehren ab. Sie soll seine Nachfahren auf die Welt bringen, die Lady Anne von York, die R III auf den Thron brachte (erniedrigt Katharina Bach, auch als Prinz Richard von York, Bürger, Geist und flinker Klettermaxe Tyrell in schwindelnder Thronhöhe), nicht mehr gebären kann, weil sie im Hausarrest verstarb. Seine Mutter (mit sonorer Stimme Mechthild Großmann) verflucht die Frucht ihres Leibes. Alle sind schuldig, keiner ist reinen Gewissens, die Anjou-Plantagenêts soll keiner vermissen.

Die Regie hat alle Bühnenillusion so gut wie aufgehoben, es herrscht ein offener Raum, ein offenes Drama, eine beliebige Zeit in der Optik, modernisiert, außer dem Thron keine historischen Bezüge, Schauplätze verwaschen, nur angedeutet. Die Schauspieler bewegen sich nah am und mitten zwischen den Bürgern (was der neue Intendant auch als Motto seiner Theaterarbeit hervorhebt), integrieren die Zuschauer, lassen sie deklamieren, agieren aus den Reihen, schütteln den ein oder anderen Besucher, kehren zurück ins Off, verlassen den Theaterraum, kommen an anderer Stelle wieder herein. Ein reges Treiben belebt den Abend, hinauf, hinab Stürmende, tobender R III, reizende weibliche Ansichten bei Katharina Bach, Männermuskeln bei Sebastian Kuschmann, der als Hastings, Mörder, Bürger, Geist unterwegs war, den Zuschauerinnen in den vorderen Reihen die Hand küsste. Theatralisch laute Passagen vertreiben die Müdigkeit, wie aus dem Lehrbuch gefordert knallt, scheppert und tobt es. Blut einmal locker aufgelegt. So schafft man den langen und anstrengenden Abend gut, aber am Ende fehlt die Puste für tosenden Beifall, starker geht allerdings noch, die Besucher erschöpft und am Ende, zollen Tribut und sinken langsam um. Ein Schauspiel, das man nicht so schnell vergessen wird, es hat sich eingeprägt und beschäftigt noch viele Nächte lang ...

Contemporary Dance + Electronic Music: Frequenz 19: Emergence




Frequenz 19: Emergence

Instrumental electronic music by Eigenfrequenz.
Video features model Kayleigh Fugatt. 

Ambient electronic music by Eigenfrequenz. Main equipment used on this track: Roland Juno-60, Sequential Circuits Pro-One. This track uses a complex flanged Juno chord with a Pro-One melody over the top.

About Eigenfrequenz:
Eigenfrequenz creates electronic music based around vintage analogue synthesizers, guitars and sounds, from melodic instrumentals to abstract soundscapes, inspired by the sounds and instruments of the 70s and 80s. Influences include Tangerine Dream, Klaus Schulze, Jean Michel Jarre, Vangelis, Kraftwerk, Cluster, Neu!, Brian Eno, Orchestral Manoeuvres In The Dark (OMD), Ultravox, John Foxx, The Human League, Gary Numan, Cabaret Voltaire and Throbbing Gristle.

Eigenfrequenz is also looking at moving images as a way to connect music and visuals, in a different way to the conventional 'music video'.


Dienstag, 10. Oktober 2017

Welttag gegen die Todesstrafe: Noch immer Todesurteile in 55 Ländern


Der 10. Oktober ist der Welttag gegen die Todesstrafe. Er wurde 2003 von der „Weltkoalition gegen die Todesstrafe“ (World Coalition against the Death Penalty“ − WCADP) und Amnesty International ins Leben gerufen. 2016 wurden laut Amnesty in 55 Ländern Todesurteile verhängt, davon haben 23 auch tatsächlich Hinrichtungen durchgeführt. Allein in China sollen mehrere Tausend Menschen exekutiert worden sein. Im Iran belief sich die Zahl der Hinrichtungen auf mindestens 567. Wo die meisten Menschen hingerichtet werden, zeigt die untere Infografik aus dem April.


Infografik: Tödliche Justiz | Statista 


Länder mit den meisten Hinrichtungen

Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr weltweit gesunken. Die schlechte Nachricht: Die Gesamtzahl der Todesurteile hat 2016 zugenommen, wie Amnesty International in einem aktuellen Bericht mitteilt. Noch immer werden jährlich viele Menschen zum Tode verurteilt, oft ohne fairen Prozess.

Die meisten Hinrichtungen wurden in China vollstreckt, wie die Grafik von Statista zeigt. Dort wurden laut Amnesty-Schätzung 2016 mehrere tausend Menschen exekutiert. Genaue Angaben sind nicht möglich, da China die Informationen zur Todesstrafe als Staatsgeheimnis unter Verschluss hält. An zweiter Stelle steht Iran mit mindestens 567 Hinrichtungen, gefolgt von Saudi-Arabien, dem Irak und Pakistan.

Die NGO Amnesty International setzt sich weltweit für eine Abschaffung der Todesstrafe ein, insbesondere auch für eine Abschaffung der Todesstrafe für Minderjährige.


Infografik: Länder mit den meisten Hinrichtungen | Statista 

Schauspiel Frankfurt a.M.: »Die Verwandlung« nach Franz Kafka

»Die Verwandlung« 
nach Franz Kafka


Der Handlungsreisende Gregor Samsa erwacht eines Morgens und stellt fest, dass er seine menschliche Gestalt und Sprache verloren hat. So beginnt Franz Kafkas weltberühmte Erzählung. Doch nicht nur der Protagonist selbst, auch sein herrischer Vater, seine kranke Mutter und seine besorgte Schwester – ja, sogar die Räume der Wohnung – verwandeln sich. Nichts ist, wie es scheint, selbst das Vertrauteste wird zur Bedrohung. Bis für die Familie schließlich fest steht: Gregor Samsa muss weg.

Jan-Christoph Gockels Inszenierung überträgt Kafkas unsicher gewordene Welt in ein vielfach fragmentiertes Spiel mit Perspektiven und Dimensionen. Aus Menschen werden Puppen, aus Miniaturen Riesen, aus Träumen wahnhafte Realität. Kafkas karge, präzise und doch verdunkelnde Sprache findet ihr Gegenstück in starken Theaterbildern, die das zentrale Thema der Entmenschlichung herausstellen, ohne dabei das Rätsel Kafka bis ins Letzte auflösen zu wollen.

Die Inszenierung ist eine Übernahme vom Schauspielhaus Bochum.


Regie Jan-Christoph Gockel  Bühne Julia Kurzweg  Kostüme Amit Epstein  Musik Matthias Grübel  Puppenbau/-spiel  Michael Pietsch Dramaturgie Alexander Leiffheidt

mit Nils Kreutinger, Katharina Linder, Michael Pietsch, Luana Velis, Uwe Zerwer

Frankfurter Premiere am 7. Oktober, 20.00 Uhr, Kammerspiele
Weitere Vorstellungen: 8./11./15./21./22. Oktober

Montag, 9. Oktober 2017

Schauspiel Frankfurt a.M.: »Ein Bericht für eine Akademie« von Franz Kafka

»Ein Bericht für eine Akademie« 
von Franz Kafka


Isaak Dentler ist seit 2009 festes Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt und seit 2013 auch Lehrbeauftragter im Ausbildungsbereich Schauspiel an der HfMDK Frankfurt. Mit seinen Soloprogrammen »Werther« und »Kohlhaas« trat er selbst in vielen Schulen auf und lässt nun diese Erfahrung in seine Regiearbeit für das Klassenzimmerstück »Ein Bericht für eine Akademie« einfließen.

Ein Affe stattet Bericht ab – vor einer Akademie hoher Herren, die sich für sein »äffisches« Leben interessieren. Doch der Affe berichtet über fünf Jahre der Menschwerdung.
Erste Lektion: Den offenen Handschlag lernen…Mit schier übernatürlicher Kraft gelingt es ihm, dem Affen, die Durchschnittsbildung eines Europäers zu erlangen. Er sucht einen Ausweg aus der Gefangenschaft. Am Ende kann er wählen: Zoo oder Varieté, Käfig oder Zurschaustellung.
Kafkas Text von 1917 ist eine Satire auf Zivilisierungs- und Bildungsprozesse. Der Affe erscheint menschlicher als die Menschen. In der Umkehrung der Vorzeichen legt Kafka die Fragwürdigkeit aller Anpassungs- und Assimilationsvorgänge offen. Denn die Menschwerdung gelingt dem Affen, dem Anderen, dem Außenseiter nicht vollständig. Der Zugang zur Menschenwelt ist ihm letzten Endes ebenso versperrt wie der Weg zurück zum Tier. Er wird immer ein Fremder bleiben.

Lisa Eder ist Mitglied im Studiojahr Schauspiel und Studierende der HfMDK.

Regie Isaak Dentler  Dramaturgie Judith Kurz
mit Lisa Eder

Premiere am 1. Oktober, 16.00 Uhr, Box, ab 14 Jahren
weitere Vorstellungen: 9./17. Oktober (jeweils um 20.00 Uhr)

Satire ausm Nordn: Ich bin der Kim Jong-un | extra 3 | NDR






Eine Diktatur, die die Menschen hungern lässt, keine Pressefreiheit erlaubt und mit Atomangriffen kokettiert - damit ist Nordkorea der heißeste Anwärter als Austragungsort der WM 2026. Und er wirkte schon bei Obama ...


Sonntag, 8. Oktober 2017

Erinnerungskultur in Pirmasens wird ausgebaut

1942 wurde die damals fünfjährige Pirmasenser Jüdin Ilse Rosa Kusel im KZ Auschwitz ermordet. Ein kleines Kind, unschuldig wie alle Opfer des Holocaust. Pirmasens hat ein neues Kapitel in der Vergangenheitsbewältigung aufgeschlagen und Ende September 2017 ein großes Stück Erinnerungskultur eingeweiht. 

Das kleine Mädchen lebte während der Zeit des Nationalsozialismus gemeinsam mit ihrer Mutter, Tante und Oma in der Alten Häfnersgasse 12. Am ehemaligen Wohnhaus wird eine Gedenktafel an das Schicksal der Familie erinnern. Über einen QR-Code auf dieser und weiteren Tafeln können Interessierte weiterführende Informationen auf der Homepage der Stadt Pirmasens lesen (www.pirmasens.de/gedenken). An der Enthüllung der Tafel für Ilse Kusel nahm Daniel Hirsch teil, ein Verwandter der Familie. Der US-Amerikaner recherchierte die Stationen des kurzen Lebens von Ilse Rosa Kusel, die nur von 4. April 1937 bis 1942 lebte. 

In der Winzler Straße 36 lebten zur Zeit des Nationalsozialismus Max, Blanka und Erich Dreifus. 1941 wurde Blanka Dreifus in das Ghetto Litzmannstadt im polnischen Lódz deportiert. Schüler stellen die Ergebnisse ihrer Recherchen im Rahmen einer weiteren Tafel-Anbringung der Öffentlichkeit vor.

Seit 2014 wurden inzwischen mehr als 20 Tafeln an Wohnhäusern und Gebäuden in der Innenstadt angebracht, die namentlich an die Holocaust-Opfer erinnern. Unter den Opfern des NS-Regimes in Pirmasens sind rund 800 Menschen jüdischen Glaubens. Sie waren Bürger und Mitglieder in Vereinen, Geschäftsleute in der Schuhindustrie, Ärzte oder kulturell aktiv. Mit einem in der Grünanlage der Esplanade des Bahnhofs installierten Gleisfragment und den beiden Bronze-Stelen des Künstlers Claas Steinmann (Trier) wurde ein Denkmal für die Deportationen eingeweiht.

Bereits 2004 hat die Stadt Pirmasens die Geschichte ihrer jüdischen Gemeinde in Buchform vorgelegt. Auf über 600 Seiten wird das Leben und Wirken seit dem 18. Jahrhundert dargestellt. Eine Liste mit 273 Namen und Wohnadressen von Pirmasenser Holocaust-Opfern wurde später eingefügt. Für 26,90 Euro ist es in der Buchhandlung Thalia, beim Stadtarchiv im Rathaus am Exe sowie im Stadtmuseum Altes Rathaus und dem Museums-Shop im Forum Alte Post in Pirmasens erhältlich.

World of planes: de Havilland DHC-2 Beaver (STOL-Klasse)



Russell Armstrong takes us on a detailed walkaround tour of his beautiful Dehavilland Beaver. This is one very impressive STOL aircraft. Not to mention that it has a radial engine which is way cool right there.





Historical Aviation Film Unit





Full Scale 1:1 deHavilland Beaver-RC Modell 
landet auf dem Modellsportflugplatz

Samstag, 7. Oktober 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Portraits aux nues



Portraits aux nues 



AfD im Bundestag - was sich ändert / Erste Eindrücke

https://soundcloud.com/user-6264341
AfD im Bundestag - was sich jetzt ändert 
Was passiert, wenn die AfD im Bundestag sitzt? Zum Einzug der Rechtspopulisten haben wir jemanden gefragt, der sich damit auskennt. Außerdem im Podcast: Wie geht's weiter mit Frauke Petry?
Ein Podcast von Yasemin Yüksel (spiegel online)


In einer Studie und Analyse der Bundestagswahlen nach Milieu-Zugehörigkeit der Bertelsmann-Stiftung zeigt sich eine stärker werdende Konfliktlinie zwischen Modernisierungsbefürwortern und -skeptikern. Zwei Drittel der AfD-Wähler zählen dabei zu den Modernisierungsskeptikern. Diesen Begriff muss man genauer betrachten, es gibt keine leicht zugänglichen Details zur Definition im Moment. Die Studie bezieht sich auf die sogenannten Sinus-Milieus und unterteilt die Wähler dabei nach sozialer Lage, Werthaltungen, Lebensstilen und Grundorientierungen. Die Einordnung erfolgt in Kategorien wie etwa "Konservativ-Etablierte", "Liberal-Intellektuelle", "Prekäre" oder "Traditionelle".

Im "sozial prekären Milieu" habe die AfD laut Studie mit 28 Prozent der Wähler ihr stärkstes Ergebnis erzielt. "In keinem anderen Milieu ist der Erosionsprozess der etablierten Parteien und die Dominanz der Nicht- und Protestwähler so weit fortgeschritten wie im prekären Milieu", heißt es von den Studiendesignern. Im Werbeprozess um die Wähler der "Bürgerlichen Mitte" machte die AfD der Studie zufolge vor allem CDU und CSU Konkurrenz. Hier gewann die AfD rund 20 Prozent der "BM"-Wähler hinzu, während die Union dort genauso viel einbüßte.


Worauf es wirklich ankommt, und das hat die Wirtschaftswoche in ihrer Kolumne Freytags-Frage vom 6. Oktober unter dem Titel "Ist der ostdeutsche Mann schuld am AfD-Erfolg?" noch einmal auf den Punkt gebracht, ist der Verlust der Heimat bei jenen Bürgern, die in ihrer Heimat leben und arbeiten wollen, und genau das bedroht sehen! 

Völlig unabhängig von Ost und West existiert dieses Grundgefühl bei ganz vielen Bürgern, vermehrt natürlich in Regionen, die einen Abbau der Infrastruktur, der Lebendigkeit (durch Überalterung), der Möglichkeiten der Selbstentfaltung (wegen mangelndem wirtschaftlichem Interesse am Standort und den angebotenen Möglichkeiten!), der Arbeitsplätze, der Versorgung usw. erleben. Im Osten noch einmal mehr, weil die Bodenständigen keinen Boden unter den Füßen mehr hatten und haben. Wo Familien und Generationen aufgewachsen sind, besteht oft wenig Flexibilität, etwas Neues zu versuchen. Warum auch? Sollen alle durch die Lande ziehen, weit weg arbeiten, alle paar Jahre den Arbeitgeber und Wohnort wechseln, nur weil diese Flexibilität von Firmen, Konzernen gefordert wird? Hier steht ein klares Nein der "Eingeborenen", die ihre Sprache, Traditionen und anderen Gemeinsamkeiten teilen und pflegen wollen, nicht opfern für eine fragwürdige Modernisierung, die alte Strukturen zerstört und nichts Vergleichbares aufbaut! Arbeitsnomade zu sein ist kein Lockvogel.

Wir sprechen hier über viele Menschen, die sich in den großen Parteien bislang vertreten fühlten, jetzt aber den Ruf nach Heimat und Zurück hören, nach Stopp für Entwicklungen, die nicht erwünscht sind, ja, auch keinen Sinn machen (z.B. Sozialhilfeanwärter aus aller Welt und friedlichen Regionen als "Flüchtlinge" zu bezeichnen), und den vorgeschlagenen Weg einschlagen, in der Hoffnung, dass die vielen Milliarden Euro nicht für illegal Zugewanderte, sondern für den Aufbau der Region verwendet werden. Keine Schließung von Freizeiteinrichtungen, keine Reduktion von Kultur auf Mindestmaß, keine Belagerung der öffentlichen Gebäude, Verknappung von Wohnraum, Arbeitsplätzen für Ungelernte durch illegal Eingewanderte usw.

Je besser es den Traditionellen, Heimatverbundenen geht, auch den Prekären, wo Unbildung und mangelnde Ausbildung Schule/Beruf neben schlechter Versorgung mit Arbeitsplätzen koexistieren oder Mindereinkommen trotz angemessener Ausbildung (nicht die widerwillig absolvierten Notausbildungen mit Not-Hauptschulabschluss) hingenommen werden muss, weil es nichts Besseres gibt, "untypische Arbeitsverhältnisse" (450-EUR-Jobs, Zeitarbeit, Teilarbeit) und Sozialhilfe (!) als Ersatz angeboten werden, desto besser können sich die anderen bewegen und entwickeln, die flexibel und modern sein wollen, materieller und karrierebezogener denken und auf "Eingeborenenleben" verzichten, produktiver und kreativer im wirtschaftlich-gesellschaftlichen Rahmen sein wollen. Sie können die Strukturen für die "Eingeborenen" schaffen, die globale Wirtschaft am Laufen halten.

Deswegen ist auch jedes starre politische System, das sich auf ein paar Brennpunkte konzentriert, zu wenig für ein großes Gefüge. Das zeigt sich auch an der Lebensdauer der Parteien. Frauke Petry und ihr Mann sollen schon an der nächsten Bewegung/Partei basteln, die eventuell wieder ein Stück demokratischer und bürgerlicher werden soll und deutlichen Abstand zu den dumpfen Brutallösungen der politischen Kriminalität von Diktaturen kommunistisch-sozialistischer oder faschistischer Bauart oder auch zu den subtilen radikalkapitalistisch-kriminellen Lösungen einnehmen könnten, die den Bürger nicht wirklich im Brennpunkt des Interesses haben, ihn vielmehr hemmungslos ausnützen. 

Diese Wahl musste so verlaufen, weil nur so die derzeitige Grundstimmung in regulierende Aktionen umgesetzt werden kann. Die Macher der AfD haben die Stimmung erkannt und eine politische Gruppierung außerhalb des Bestehenden als Motor einer nötigen Änderung etabliert. Es ist gleichwohl Aufgabe der Bürger, dafür zu sorgen, dass keiner Schindluder mit dem Wille zur Änderung treibt.

Oper Fankfurt a.M.: PETER GRIMES, Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten

Premiere: Sonntag, 8. Oktober 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus

PETER GRIMES
Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten
Text von Montagu Slater
nach der Verserzählung The Borough (1810) von George Crabbe
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Keith Warner
Bühnenbild: Ashley Martin-Davis
Kostüme: Jon Morrell
Licht: Olaf Winter
Chor und Extrachor: Tilman Michael
Dramaturgie: Norbert Abels
Peter Grimes: Vincent Wolfsteiner
Ellen Orford: Sara Jakubiak
Captain Balstrode: James Rutherford
Auntie: Jane Henschel
Two Nieces: Sydney Mancasola und Angela Vallone
Bob Boles: AJ Glueckert
Swallow: Clive Bayley
Mrs. Sedley: Hedwig Fassbaender
Reverend Horace Adams: Peter Marsh
Ned Keene: Iurii Samoilov
Hobson: Barnaby Rea
Dr. Crabbe: Michael Benthin

Chor, Extrachor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Während des Zweiten Weltkriegs hielten sich Benjamin Britten (1913-1976) und sein Lebensgefährte, der Tenor Peter Pears, in Amerika auf. Dort wurde der Komponist auf die Verserzählung The Borough (1810) des wie er selbst aus Suffolk stammenden George Crabbe aufmerksam und beauftragte den britischen Schriftsteller Montagu Slater, ein Libretto zu verfassen. Die Uraufführung am 7. Juni 1945 am Londoner Sadlerʼs Wells Theatre (dem „Geburtsort“ der heutigen English National Opera) mit Pears in der Titelpartie brachte Britten den Ruf als einer der führenden Komponisten der Gegenwart ein. Die Geschichte eines Mannes, der ein gesamtes Dorf gegen sich hat, wird häufig als Ausdruck der Erfahrungen interpretiert, denen auch Britten als Homosexueller ausgesetzt gewesen sein muss. Die letzte Frankfurter Produktion von Peter Grimes (Regie: David Mouchtar-Samorai) kam am 2. Juni 2001 heraus.

Zum Inhalt: Der Fischer Peter Grimes ist in einem Küstendorf im englischen Suffolk aufgrund seines verschlossenen und auch gewalttätigen Wesens zum Einzelgänger geworden. Nur die verwitwete Lehrerin Ellen Orford und der alte Captain Balstrode halten zu ihm. Kurz nach einer gerichtlichen Untersuchung, die den Tod seines Lehrjungen untersuchen soll, kommt auch dessen Nachfolger bei der Arbeit zu Tode. Als sich die aufgebrachten Dorfbewohner auf den Weg zu Grimes Hütte machen, rät Balstrode seinem Freund, aufs Meer hinauszufahren und dort sein Boot zum Sinken zu bringen. Vom Land aus beobachten einige Dörfler teilnahmslos das Geschehen…


Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der damit nach einem erfolgreichen Gastspiel an der New Yorker Met seine erste Frankfurter Neuproduktion der Saison 2017/18 dirigiert. Die Regie übernimmt der Brite Keith Warner, der als gern gesehener Gast an der Oper Frankfurt hier u.a. 2005/06 Brittens Death in Venice inszenierte. Henzes Elegie für junge 
Liebende führte ihn kürzlich ans Theater an der Wien. Die Titelpartie übernimmt Ensemblemitglied Vincent Wolfsteiner, der kürzlich als Wagners Siegfried an sein altes Stammhaus nach Nürnberg zurückkehrte. Auch Sara Jakubiak (Ellen Orford) zählt zum Ensemble. Zu ihren Plänen gehört u.a. die Titelpartie in Korngolds Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper in Berlin. Das Ensemble verlassen hat zur Saison 2017/18 James Rutherford (Captain Balstrode), der in naher Zukunft die Partie des Wotan in Wagners Der Ring des Nibelungen in Düsseldorf / Duisburg sowie erneut in Frankfurt verkörpern wird. Die übrige Besetzung ist eine Mischung aus Ensemble- und Gastsängern, darunter u.a. Jane Henschel (Auntie), deren lange Karriere sie an die großen Opernhäuser und Festivals weltweit führte, und Hedwig Fassbender (Mrs. Sedley), die sich neben ihrer Bühnenkarriere u.a. an der Frankfurter Musikhochschule einen bedeutenden Ruf als Gesangspädagogin erarbeitet hat.


Weitere Vorstellungen: 12., 14., 19., 22., 27. Oktober, 5. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 11. November 2017


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Friedensnobelpreis für die Internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (ICAN)

Von den 318 Anwärtern auf den Friedensnobelpreis 2017, dieses Jahr mit neun Millionen schwedischen Kronen (etwa 945.000 Euro) dotiert,  machte die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) das Rennen.

ICAN erhält die Auszeichnung für „ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken“, so das norwegische Nobelkomitee in Oslo. Die Organisation habe sich bahnbrechend um ein vertragliches Verbot von Atomwaffen in einem jahrzehntelangen Kampf bemüht. Der Friedensnobelpreis wird erst am 10. Dezember verliehen.

Im vergangenen Jahr hatte das Nobelkomitee Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ausgezeichnet. Er erhielt den Nobelpreis für „seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden“.

Satire ausm Nordn: WAS HITLER ÜBER DIE AfD SAGEN WÜRDE!






Allerbeste Satire von "extra 3" in der ARD

Freitag, 6. Oktober 2017

ENJOY JAZZ 2017 in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ist angelaufen!

(c) Stefan Vieregg
Enjoy Jazz, das Internationale Festival für Jazz und Anderes, präsentiert sich in diesem Jahr zum 19. Mal und findet vom 02. Oktober bis 11. November 2017 statt. Sechs Wochen lang bietet das Festival hochkarätig besetzte, und äußerst vielseitige Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt auf Jazz, aber auch angrenzenden Genres wie Klassik, Pop, Rock, HipHop oder Elektro.

An exklusiven Spielstätten in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen lädt Enjoy Jazz wie gewohnt zu einzigartigen Konzertmomenten sowie Masterclasses, Matineen, Symposien, Partys und weiteren spannenden Projekten ein.

Eröffnung des diesjährigen Festivals war mit Somi. Die 1979 in Illinois geborene Jazzsängerin, deren Eltern aus Ruanda und Uganda stammen, hat einen Teil ihrer Kindheit in Sambia verbracht. Keine Frage, dass afrikanische Musiktraditionen für die Sängerin immer ebenso bedeutsam waren wie amerikanischer Jazz. Vor einigen Jahren zog sie für 18 Monate nach Nigeria, von wo sie das gefeierte, verschiedene kulturelle Erfahrungen mixende Album „The Lagos Music Salon“ mitbrachte. Seit ihrer ersten Platte aus dem Jahr 2003 wird sie wahlweise als neue Nina Simone, Miriam Makeba oder Dianne Reeves gefeiert.

Heute geht es weiter mit dem Gilad Hekselman Trio im BASF-Gesellschaftshaus Ludwigshafen. Bereits seit Tagen ausverkauft wird das Trio aus Israel / Kanada / USA einen klaren Stil präsentieren, ferner Melodien von einer großen Prägnanz, fantasiereich und mäandrierend. DMit einer eher klassischen Anmutung, aber einem immensen Reichtum an Klangfarben werden experimentellere Flächen geschaffen. Gilad Hekselmann gehört für Kenner zu jenen großen Talenten, die das Genre in Zukunft prägen werden.




Die aus Südkorea stammende Sängerin Youn Sun Nah gastierte am 4. November 2010 bereits einmal bei Enjoy Jazz Das zweite Album „Same Girl“ wurde ein herausragender kommerzieller Erfolg, hielt sich in Frankreich 80 Wochen in den Top 20 der Jazzcharts und wurde hierzulande im Sommer 2011 mit einem „Echo“ ausgezeichnet. Das Nachfolgealbum „Lento“ hielt dieses Niveau künstlerisch wie kommerziell und machte Youn Sun Nah auch hierzulande zum gefeierten Ereignis. Das dritte und aktuelle Album „She Moves On“ aus dem Mai 2017 wurde in New York mit Jamie Saft und Marc Ribot, Musikern aus dem Umfeld von John Zorn, produziert und klingt auch so, nämlich phasenweise berückend rau und ungeschliffen. Sehr stimmig interpretiert die Sängerin hier sorgfältig ausgewählte Songs von Jimi Hendrix, Lou Reed, Paul Simon und Joni Mitchell. Auf diese Live-Performance darf man gespannt sein.




In der Sonntagsmatinee am 8. Oktober in der Neckarhalle Heidelberg dann eine Lesung mit Multimediaunterstützung Matinee: Ella Fitzgerald & Thelonious Monk: Die Unvereinbarkeit der Kunst mit dem Leben. Von Volker Doberstein & Rainer Kern. Dies zu einem doppelten 100. Geburtstag der beiden Wegbereiter des Bebop! Die zurückhaltende „First Lady of Song“ und der exzentrische und bis zur Selbstzerstörung exzessive Magier Monk, die nie Berührungspunkte hatten, hier einmal nebeneinander gestellt und vereint. Gelesen von Simone Müller, Deutsches Nationaltheater Weimar, und Olaf Weißenberg vom Theater Heidelberg.

Um 17 Uhr dann im Karlstorbahnhof Heidelberg der Film „Space Is The Place“, in dem Sun Ras Ideen präsentiert werden als etwas seltsame Mischung aus Low-Budget- Blaxploitation-Krimi mit Zuhältern, psychedelischer Science-Fiction mit NASA-Gegenspielern, esoterischer Agitation und hoch energetischem Musikfilm. Eingelegt wird die einzige, stark »benutzte« 35mm-Kopie, die neu abgetastet wurde. Das Resultat ist "eine sonisch-visuelle Flaschenpost von 1974 mit allerlei Kratzern und Schlieren, aber auch mit einer mit Underground-Verve vorgetragenen Botschaft, die nichts an Aktualität eingebüßt hat".




Um 20 Uhr in derselben Location The Souljazz Orchestra aus dem kanadischen Ottawa. Seit 2002 spielt das Sextett nicht etwa Soul und Jazz, sondern Funk, Afrobeats aus Nigeria und Ruanda und Latino-Rhythmen. 2007 gelang den Kanadiern mit „Mista President“ ein internationaler Club-HitHeute veröffentlicht die Gruppe weltweit höchst erfolgreiche Alben wie „Rising Sun“, „Solidarity“ oder zuletzt „Resistance“ - alle mit einem bunten Inventar von internationalen Nischengenres mit eigener Kultur.




Fantasien zur Nacht für Sie (und Ihn): Gemälde



China: Ein neues Stealth-Flugzeug verschiebt das Machtgefüge

Flypast of the Chengdu J-20 during the opening of Airshow China in Zhuhai
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Eine neue Ära der Machtstrukturen ist angebrochen: Peking nahm bereits im März 2017 den ersten selbstentwickelten Stealth-Jet aus der Nullserie, Start 2017, in Dienst, der vor allem die großräumige Absicherung des südchinesischen Meeres leisten und gleichzeitig Schlägen gegen Nachbarn und Provokateure aller Art dienen soll. Der J-20 der Firma Chengdu ist ein zweimotoriger Langstreckenjet mit 20,4 Metern Länge und einer Spannweite von 13,5 Metern. Seine Höchstgeschwindigkeit soll Mach 1,7 (knapp 2100 Stundenkilometer) betragen.

Mit dem J-20 stellt sich China neben den US-amerikanischen Lockheed Martins F-22 Stealth-Fighter und ist das zweite Land weltweit, das Stealth-Jets in großer Stückzahl produzieren kann.

Indien hat bereits mit Empörung reagiert, die Stimmung ist gespannt und provokativ. Das ebenfalls bevölkerungsreiche Land kann (noch) nichts dagegenstellen. Es arbeitet allerdings bereits an eigenen Tarnkappenfliegern, unter anderem zusammen mit dem russischen Flugzeugbauer Sukhoi, der ebenfalls Stealth-Jets herstellen kann. 

Der Deltaflügler soll "die Spielregeln auf den Schlachtfeldern in der Luft verändern", lässt Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua Wang Mingzhi verlauten. In nur 6 Jahren serienreif gemacht kommt der J-20 mit einer Spezialstealth-Beschichtung und vier Kameras, die dem Piloten eine Rundumsicht ermöglichen. In den seitlichen Waffenschächten sind die Kurzstreckenraketen PL-10 und in den Hauptschächten bis zu sechs Mittelstreckenraketen PL-12C/D oder PL-21 geplant. Betankt und bewaffnet heben etwa 32 Tonnen und mehr ab.

Die USA sind der Meinung, China habe Daten des Tarnkappenfliegers F-35 gestohlen und ihren J-20 daraus gebastelt. Zurzeit ist noch unklar, wie viele Jets China besitzt. Ob es nur 10 sind bleibt fraglich. Seit September 2016 trainiert Chinas Luftwaffe jedenfalls Hunderte neue Piloten. Die Nordkorea-Krise bekommt damit auch einen neuen Stellenwert. Die Rolle Chinas bislang zu Sanktionen gegen Nordkorea bereit und in Kraft.

Best of Bayerisches Kabarett Comedy 2017






mit Urban Priol, Konstantin Wecker, Hazel Brugger, Tobias Mann, die feisten und Nico Semsrott

Heute in der Pfalzbibliothek: Lesung mit prämierten Nachwuchsautoren



Glückliche Gewinnerin: Britta Cambeis

Lesung mit prämierten Nachwuchsautoren
Buchpremiere in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern

Seit 2007 werden im Rahmen der Donnersberger Literaturtage in einem zweijährigem Turnus Schüler zu einem literarischen Schreibwettbewerb und damit zu freiem, kreativem Schreiben eingeladen. Am Freitag, 6. Oktober, um 19 Uhr geben sich in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, die diesjährigen Preisträgerinnen der Donnersberger Literaturtage die Ehre. Vier (ehemalige) Schülerinnen und ein Schüler, meist aus Kaiserslautern, tragen ihre prämierten Texte vor und stellen somit die neue Anthologie vor. Der Band versammelt die Preisträgertexte der Wettbewerbe von 2015 und 2017, geschrieben zu den Themen „Morgenland“ (2015) und „Schicksal und Geschick“ (2017). Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Thomas Maria Mayr, dem Vorsitzenden des Donnersberger Literaturvereins. Der Eintritt ist frei.

Der pfalzweit ausgeschriebene Schülerwettbewerb fördert die Bereitschaft zur sprachlichen Auseinandersetzung mit Themen unserer Zeit. In Verbindung mit zahlreichen Leseaktivitäten reichten Jugendliche aus der Region über beteiligte Schulen ihre Texte ein. Die Preisträger erzählen darin von Alptraumwelten und der Suche nach erlösenden Paradiesen, von Liebe und Enttäuschung, von Ängsten vor der Zukunft und vom Scheitern, und von ihrer Reibung mit einer nicht selten unverständlichen, verstörenden Erwachsenenwelt. Es sind Geschichten, die junge Menschen auf der Suche nach Identität und Bestimmung zeigen, nach Orientierung und Halt und nach ihrem Ort im Dasein. Damit gelingen immer wieder bemerkenswerte, anrührende sprachliche Kunstwerke in formal großer Vielfalt. Und jedes Stück ist zugleich eine Einladung, mit dieser sich entfaltenden Generation in einen Dialog einzutreten.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Frankfurt a.M.: U-Bahn-Station am Willy-Brandt-Platz (Oper, Schauspielhaus) in neuem Glanz

Wer ab sofort die U-Bahn-Station am Willy-Brandt-Platz betritt, kommt ins Staunen: Frisch mit weißer Farbe gestrichen präsentiert sich die Anlage in neuem Glanz. Die B-Ebene ist nun geprägt durch das Corporate Design von Oper und Schauspiel Frankfurt. Rote und schwarze Typografien an den Wänden, zahlreiche Logoapplikationen an den Spiegeln, Porträts von den neuen Ensemblemitgliedern des Schauspiels sowie ein Blick auf die Bühne der Oper geben der Haltestelle eine künstlerisch anmutende Aura.

Initiiert wurde die Umgestaltungsaktion von den Intendanten beider Häuser, Anselm Weber und Bernd Loebe, im Rahmen einer neuen Kooperation mit der VGF (VerkehrsGesellschaft Frankfurt am Main mbH).

Frankfurt a.M. - Mousonturm: Janna und Wicki als Gefiederschreck



Janna Pinsker und Wicki Bernhardt (Frankfurt/Berlin)
Heute mobben wir die Birds
Do. 5.10., Fr. 6.10., Di. 24.10., Mi. 25.10., Do. 2.11.2017
TANZ

/PERFORMANCE/ALL IN
* € 12 / erm. € 6.

ORT
Studio 1
Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main


Da steht sie vor einem: die schlechteste Szene im Stück. Sie ist so schlecht, bodenlos, grauenvoll! Das Publikum verdreht die Augen. Und sie hängt immer noch auf der Bühne rum, will nicht weg. Klar, am Anfang war sie die Sensation. Alles ergab einen Sinn. Aber jetzt? Unerträglich. Total unpassend. Und der Grund? Keine Ahnung. Also, was tun? Bevor hier alle ausrasten!
„Heute mobben wir die Birds“ ist ein Stück über den Dschungel des Theaters für Zuschauerinnen und Zuschauer ab 11 Jahren. Darüber, wie auf der Bühne die unvereinbarsten Dinge einer atemberaubenden Anziehungskraft erliegen. Doch was hilft, wenn genauso plötzlich alles völlig sinnlos erscheint? Kampfansage oder Therapie? Als eine anarchische Einführung in die Lust am Theater erforscht das junge Tanz- und Performance-Duo Janna Pinsker und Wicki Bernhardt das zwiespältige Glück der Freiheit, für einfach alles einen Sinn zu (er-)finden.


ALL IN - Für alle ab 11 * In Deutsch * Mousonturm-Koproduktion im Rahmen der Vermittlungsresidenz der Tanzplattform Rhein-Main * Konzept, Choreographie und Performance: Janna Pinsker und Wicki Bernhardt * Kostüm und Requisite: Kristin Gerwien * Licht: Charlotte Bösling * Produktion und Projektbegleitung: Nele Beinborn * Eine Produktion von Wicki Bernhard und Janna Pinsker. Mousonturm-Koproduktion im Rahmen der Vermittlungsresidenz der Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Hessischem Staatsballett und Künstlerhaus Mousonturm, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF-BANK-Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main]. Gefördert durch das Kulturamt Frankfurt, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Konzeptionsrecherchen im Rahmen des next generation workspace - ein Residenzprojekt von Künstlerhaus Mousonturm, Starke Stücke-Festival, Theaterhaus Frankfurt und Hessische Theaterakademie, gefördert durch das Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Edelsteinschleifer: Aussterbende Zunft mit hervorragenden Produkten

Schimmernd und strahlend: 
Bergkristall mit eingefügtem Lapislazuli aus der Werkstatt Frank Schumacher
(Foto und copyright Frank Schumacher)


Einblick in die Bearbeitung von Edelsteinen
Edelsteinschleifermeister im mpk

Der Beruf des Edelsteinschleifers, früher verbreitet in der Nordpfalz und gerade in Idar-Oberstein und Umgebung sehr stark, wird immer seltener: Wer hat es heute schon gesehen und erlebt, wie ein Edelstein in seiner einzigartigen Form geschliffen wird? Frank Schumacher, mehrfach ausgezeichneter Edelsteinschleifermeister aus Otterberg, den der Bezirksverband Pfalz 2011 mit dem Nachwuchspreis beim Pfalzpreis für das Kunsthandwerk geehrt hat, gab in der aktuellen Ausgabe von „Art and Taste“ im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, am  Donnerstag, 21. September, einen Einblick in die Bearbeitung von schimmernden, strahlenden und einmalig geschliffenen Preziosen. Während er sein Handwerk vorführte, erläuterte er die hierfür notwendigen Kriterien: Wie erzielt man bestimmte Lichtbrechungen? Inwiefern spielen Dispersion, Spaltbarkeit oder auch Härte der Steine eine Rolle? Wie gelingt es, die natürliche Kristallisationsform eines Rohedelsteines als Inspirationsquelle für den daraus zu schleifenden Edelstein zu nutzen? Was versteckt sich hinter den Begriffen wie Rohedelsteine, synthetische Edelsteine und farbverbessernde Edelsteinbehandlung. Was ist bei einem Kauf zu beachten und wie kann ein Edelstein von einem gewöhnlichen Stein unterschieden werden?  Bei dem anschließenden Imbiss konnten die Besucher ihre Fragen weiter vertiefen oder sich einfach von dem zauberhaften Anblick seiner einzigartig bearbeiteten Steine berauschen lassen. 

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Schauspielhaus Frankfurt a.M.: »Richard III« von William Shakespeare

»Richard III« 
von William Shakespeare

übersetzt und bearbeitet von Gabriella Bußacker und Jan Bosse
seit 28. September im Schauspielhaus Frankfurt

Am 28. September startete das große Premierenwochenende des Schauspiel Frankfurt unter der neuen Intendanz von Anselm Weber. Den Auftakt macht am 28. September Jan Bosses Inszenierung von Shakespeares »Richard III«.

Gibt es das reine Böse, literarisch oft personifiziert im skrupellosen Tyrannen? Was sind das für Menschen, die scheinbar kein Gewissen haben, auf dem Weg zur uneingeschränkten Macht alle Hindernisse brutal beiseite räumen und über Leichen gehen - und dabei für das Erreichen ihrer Ego-Ziele in Kauf nehmen, die Welt in Schutt und Asche zu legen?

Der Machtkampf der Eliten Englands um die Vorherrschaft im Land hat auf allen Seiten viele Opfer gefordert. Jeder der Beteiligten hat Dreck am Stecken, doch jetzt soll Frieden herrschen. Aber der Staat wackelt, es wird weiter um Privilegien und Positionen gekämpft. Einer agiert als mörderischer Polit-Player skrupelloser als seine Konkurrenten: Richard, Herzog von Gloucester. Sein Handeln tarnt kein Ideal – er will um jeden Preis König werden. Sein Machtwille beruht auf der Freiheit zum Bösen. Er braucht den Krieg, der fast sein ganzes bisheriges Leben erfüllt hat und scheint in seinem Egowahn nur ein Ziel zu kennen: ICH, das Weltreich mit drei Buchstaben. Barbarei statt Zivilisation. In seiner Welt ohne Liebe geht rICHard unter und stirbt an sich selbst.

Regie Jan Bosse Bühne Stéphane Laimé Kostüme Tabea Braun Musik Arno Kraehahn Dramaturgie Gabriella Bußacker

mit Katharina Bach, Claude de Demo, Isaak Dentler, Mechthild Großmann, Wolfram Koch, Sebastian Kuschmann, Heiko Raulin, Sebastian Reiß, Peter Schröder, Samuel Simon

Auf die Premiere »Richard III« folgen am 29. September Laura Naumanns »Das hässliche Universum« (UA), am 30. September »Woyzeck« in der Inszenierung von Roger Vontobel sowie am 1. Oktober Kafkas »Ein Bericht für eine Akademie« des Studiojahr Schauspiel. 

Dienstag, 3. Oktober 2017

Paradigmenwechsel bei der AfD? Abgang der gemäßigten Parteivorsitzenden Frauke Petry vor der Wahl




Kampf der Schienengiganten

Chinas Vormachtstellung auf der Schiene

Siemens und der französische Hersteller von Schienenfahrzeugen Alstom wollen ihre Kräfte bündeln. Nicht zuletzt weil sich der chinesische Großkonzern CRRC Railway auch auf den westlichen Märkten zur ernstzunehmenden Konkurrenz entwickeln könnte. Von der Zusammenlegung würde vor allem der Bau der Hochgeschwindigkeitszüge profitieren, da Alstom den TGV und Siemens den ICE baut.

Wie unsere Infografik zeigt, würde der durch die Zusammenlegung entstandene Schienenkonzern nach Umsatz dann in etwa in derselben Liga wie die chinesische Konkurrenz spielen. Siemens könnte sich alternativ auch für die Zusammenarbeit mit dem vierten großen Hersteller von Schienenfahrzeugen, dem kanadischen Unternehmen Bombardier, entscheiden.


Infografik: Chinas Vormachtstellung auf der Schiene | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Montag, 2. Oktober 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Oriental Beauty




Oriental Beauty

Gefährliche Straußjugend-Tour im Kuseler Land


Vor zwei Wochen wollten 27 Mitglieder einer «Straußjugend» auf einem Traktoranhänger stehend und durch die Gegend fahrend für eine "Kerwe" / Kirmes werben, als der Wagen am Ortsausgang von Glan-Münchweiler im Landkreis Kusel an einer Verkehrsinsel umkippte. Fünf junge Menschen wurden dabei schwer verletzt, zahlreiche weitere leicht. Einer der Schwerverletzten ist jetzt mit 22 Jahren gestorben.

Wie immer sind diese feucht-fröhlichen Touren der Jugendlichen sehr gefährlich, da es zu wenig Halt stehend auf Anhängern gibt. Es ist wohl noch unklar, ob der Tod sicher auf den Unfall oder andere Ursachen zurückzuführen ist. Auch der Initiator der Fahrt, der noch ermittelt wird, muss mit schweren Konsequenzen wegen fahrlässiger Tötung rechnen. Bei Umzügen wird mit Schrittgeschwindigkeit gefahren, bei einer Tour werden aber schon 30 bis 50 Stundenkilometer erreicht, was verboten ist.


Alzey: Ausstellung DIE 13 MONATE

AUSSTELLUNG
„Die 13 Monate“ von Erich Kästner im Burggrafiat, Schlossgasse 11, Alzey

Noch bis 8. Oktober 2017 ist in Alzey eine Ausstellung zu sehen, die vom Hörbuch „Die 13 Monate“ von Erich Kästner inspiriert wurde. Produziert von Martin Seidler und Peter Grabinger schufen Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 bis 13 des Kunstgymnasiums bildnerische Werke. Die Ausstellung im Burggrafiat zeigt einen Teil der innerhalb von zwei Jahren entstandenen Arbeiten.
Martin Seidler, Moderator beim SWR.
Peter Grabinger, Komponist, Pianist, Musikredakteur und Produzent beim Südwestrundfunk, Moderator von „Kaffee oder Tee“ im SWR-Fernsehen und der Landesschau Rheinland-Pfalz.

Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 16 bis 18 Uhr, Mittwoch und Samstag 10 bis 12 Uhr, Sonn- und Feiertage, 14 bis 18 Uhr. Näheres unter www. galerie-alzey.de

Ein Jahreskalender für 2018, der mit ausgewählten Motiven der Arbeiten entstand, steht zum Preis von 17 Euro zur Subskription.

HINWEIS: Am 20. Oktober um 19 Uhr liest Martin Seidler in Ingelheim große Liebeserklärungen berühmter Persönlichkeiten, musikalisch in Szene gesetzt von Kristina Stelter am Klavier: „Die Liebe trifft den richtigen Ton“, Wasems Kloster Engelthal, Edelgasse 15, Ingelheim. Telefon 06132-23 04, www.wasem.de.


Pfalz: Einsendeschluss für Kultursommer 2018

Wollen Sie sich am Kultursommer RLP 2018 beteiligen?

Für alle Interessierten gilt es, sich mit folgendem Thema auseinanderzusetzen:
Der Blick des Kultursommers 2018 fällt auf die letzten 200 Jahre unserer Geschichte, vom Beginn der Industrialisierung bis heute. Die Industrie-Kultur in vielen Städten Deutschlands, nennen wir nur den Bergbau und die Stahlindustrie, sind uns heute Anlass für Besuche und Kulissen für Ausstellungen, Musik, Tanz und Theater.
Die zweihundertsten Geburtstage von Karl Marx und Friedrich Wilhelm Raiffeisen sowie der hundertfünfzigste Geburtstag von AUDI-Gründer August Horch sind Anlass für den Kultursommer 2018.

Es geht uns zum einen um die Orte der Industriekultur in Rheinland-Pfalz, ihre Geschichte und ihre heutige Nutzung, zum anderen um inhaltliche Fragen, vor allem um die: Wie haben die Kreativen der verschiedenen Kunstsparten immer wieder auf die Entwicklungen des modernen Lebens in einer von Technik geprägten Welt reagiert?
Ab sofort können Anträge für eine Förderung Ihres Projekts durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz eingereicht werden.

Die vollständige Ausschreibung finden Sie im Internet unter www.kultursommer.de/schaffen

Sonntag, 1. Oktober 2017

Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern: Lieblingsfarbe Blau (Familienführung)


Dunkles Blau dominiert:
Ernst Wilhelm Nays Gemälde „Licht“ von 1964
(Foto: Günther Balzer © mpk)


Lieblingsfarbe Blau
Familienführung mit Malpraxis im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

„Lieblingsfarbe Blau“ ist am Sonntag, 1. Oktober, um 11 Uhr die Familienführung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) betitelt, die Erwachsene wie Kinder gleichermaßen für die Kunst einnehmen will. Blau ist das Meer, Blau ist der Himmel, Blau ist eine der liebsten Farben vieler Menschen. In der Familienführung geht es darum, wie Künstler die Farbe Blau verwenden. Max Slevogt bevorzugte beispielsweise die hellen Blautöne, während Ernst Wilhelm Nay im Bild „Licht“ auch sehr dunkles Blau verwendet. Auf einer Entdeckungsreise durch das Museum suchen die Besucher die spannendsten Bilder mit Blau, überlegen, welche Eigenschaften die Farbe hat und welche anderen Farben mit Blau gemischt werden können. Im Atelier wird anschließend mit dicker Gouachefarbe und dünner Wasserfarbe experimentiert.

Die Familienführung einmal im Monat regt dazu an, die jeweils andere Sichtweise kennenzulernen, denn meist sehen Kinder anders als Erwachsene. Diese spielerische Herangehensweise an die Bildbetrachtung ermöglicht einen leichten Zugang zu den Kunstwerken. Kinder zahlen drei Euro, Erwachsene sechs Euro, Familien mit einem Erwachsenen und zwei Kindern zehn Euro, Familien mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern 15 Euro, Material inbegriffen. Eine Voranmeldung sollte erfolgen unter Telefon 0631 3647-205 oder info@mpk.bv-pfalz.de.

World of Drones: Neue Drohnenverordnung tritt in Kraft - Kennzeichenpflicht

Die Drohnen sind in aller Munde. Teilweise ist ein Angstklima entstanden, das man täglich bemerken kann, wenn Drohnen gesehen oder darüber gesprochen wird. Spaziergänger tuscheln zumindest oder haben sogar Angst davor, wenn sie konfrontiert werden: "Ach, du lieber Himmel, Drohnen!" oder "Hasso, aus! Dieses gefährliche Zeugs ist nichts für dich." Ein Glück kann man in diesem Fall sagen, sonst würden die Lieben es noch wegschleifen oder verbeißen. Kinder und Jugendliche sind dagegen begeistert, interessierte Erwachsene auch. Die beißen auch nicht.

Man sollte sich da nicht von einer Verteufelung erfassen lassen, die sogar schon Leute beim Stichwort Drohne in Deckung gehen lässt, weil sie a) eine Ausspionierung befürchten, b) einen Angriff wie in Kriegsgebieten für möglich halten oder c) Angst haben, dass ihnen das Ding auf den Kopf fällt.

Sicher, es gibt Drohnen im Kriegsdienst, die allerdings ganz andere Ausmaße annehmen, auch wäre es möglich mit einer flinken Lastdrohne von 1 bis 2 m Seitenlänge eine durchaus dicke Granate über Nachbars Erdbeerbeet auszuklinken, das geht allerdings auch mit Modellfliegern, die Lasten tragen können. 

Lastdrohnen sind eher für Versorgungs- oder Notfalldienste gedacht, z.B. Flussüberquerung von Kleingütern, Wandererhilfe, Skifahrer in Bergnot, Abgeschnittene bei Naturkatastrophen u.v.m.  Drohnen im regulären Modellbau- oder gewerblichen Luftfotografiebereich haben ganz andere Aufgaben. Sie dienen der sportlichen und Unterhaltsseite oder dem Einkommen. 

Da die meisten Drohnen sehr sicher sind und immer sicherer werden, kann man sie bereits per Knopfdruck zurückholen, sie landen am Startort oder gelenkt am Wunschort ganz oder halbautomatisch. Weiterhin haben die etwas teureren Drohnen ab 50-100 EUR bereits, oft schon drunter, zumindest eine Warn- oder gar Rückkehrfunktion, wenn die Batterieleistung des Senders oder der Drohne nachlässt. Bewegen Sie sich im Segment über 100 oder gar 200 EUR mit GPS können Sie fast immer Ihrer Drohne keine weitere Höhe oder Ferne mehr entlocken. Sie bleibt z.B. irgendwo z.B. in 20 Metern Ferne/Höhe stehen bzw. pendelt sich da ein, kehrt dann von allein zurück, und zwar fliegt sie in L-Form, sodass sie senkrecht landet (keine Diagonale!) und landet selbstständig. Komfortabler geht es nicht. 

Ein Absturz ist nur dann zu erwarten, wenn ein Motor ausfällt, dann geht es wie beim Helikopter unaufhaltsam nach unten, aber nur, wenn es ein Tri- oder Quadcopter ist, also drei oder vier Motoren hat. Ab Hexacopter (sechs Motoren) können zwei Motoren ausfallen, und er fliegt immer noch. Das sollten Sie bei Anschaffungen bedenken, wobei ein Motorausfall durch Einhalten von Abkühlzeiten sehr lange vermieden werden kann. Hexacopter sind ebenfalls preiswert bis sehr teuer zu haben. Wenn Sie Ihren Quadcopter regelmäßig 10x hintereinander nach Batteriewechsel losjagen, also an die 80-100 Minuten in der Luft sind, dürfen Sie sich nicht über durchbrennende Motoren wundern. Häufige Ursachen sind auch Umwicklungen der Propellereinheiten mit Gras, was die Motoren bei voller Leistung ausbremst und durchbrennen lässt.

Wer Interesse an Drohnen/Quad-/Hexa-/Multicoptern hat, wird ab heute über die neue Drohnenverordnung mit Versicherungs- und Kennzeichenpflicht stolpern. Hier gilt die Regel: Ein Eigentümerschild mit Adresse/Telefon ist immer empfehlenswert, und da Papierschilder bis 250 Gramm Abfluggewicht reichen, kann man sich beim Etikettenversand eindecken. Ab 250 Gramm muss es ein feuerfestes Schild aus Metall, gut sichtbar angebracht, sein, damit bei Verursachung eines Brandes durch Absturz und Kurzschluss-/Brandschäden oder bei Personen- und Sachschäden allgemein der Eigentümer ermittelt werden kann. Man kann  sich natürlich auch nur auf Metallschilder festlegen.

Die Gefahr 
allerdings, dass eine abstürzende Modelldrohne im Gewichtsbereich ab 2,5 Kilogramm Funkenschlag, Explosion u.dgl. in sich entwickelt, ist äußerst gering, selbst wenn die LEDs nach Absturz noch weiterblinken, bei den kleinen Drohnen sogar so gut wie ausgeschlossen. Gewichtige Drohnen könnten natürlich Einschlagschäden (z.B. dünnwandige Kirchen-, Bürogebäudefenster, Scheune aus dem 18 Jh. etc.) verursachen. Auch ist es sicher nicht ohne, wenn ein Fußgänger von einem Schwergewicht getroffen würde. Das wäre der schlimmste Fall. (Die kleinen verscheuchen Sie wie Fliegen, schlagen Sie dabei von unten nach oben mit der Faust auf den Korpus der Drohne :-). Es hilft bei dem kleinen Gefutzel auch der Spazierstock oder der Regenschirm!  Auf dem Feld / Modellflugplatz ist die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung wieder sehr gering, hier ist Platz bzw. passt man auf.

Neu ist generell die Kenntnisnachweispflicht, dass jemand in der geprüften Lage ist, eine Drohne ab 2,5 Kilogramm zu fliegen. Das darf für Hobbypiloten nur noch auf dem Modellflugplatz passieren. 
Wegen des Nachweises fragen Sie beim Modellbauverein nach oder schauen Sie im Internet. Der "Führerschein" kostet im Moment ca. 30 EUR.  

Drohnen sind nicht nur in der Preisspanne von unter 20 EUR (dafür gibt es bereits gut fliegende und ansprechend große, aber immer nur unter 250 Gramm schwere Ready-to-fly-Drohnen / Multicopter mit 30x30 bis 50x50 cm Außenmaß mit Propellern) bis zu 10.000 EUR und mehr für Profigeräte (Landvermesser, Baufirmen, Rettungsdienste, Fotografen) zu haben, sondern auch in der Gewichtsklasse von unter 20 Gramm bis 10 Kilogramm und mehr.

Versichern Sie sich über eine umfassende Modellflugversicherung, die günstig fürs ganze Jahr etwaige Schäden auffängt. Und befestigen Sie Ihr Kennzeichen außen und sichtbar an der Drohne. Das Internet nennt Ihnen die Anbieter. Es hat auch den riesigen Vorteil, wenn Piloten Drohnen fliegen, die nicht automatisch reagieren und durch Batterieende, Motorausfall, Flugfehler verloren gehen, von aufrichtigen Findern zurückgegeben werden können.

Also an alle Interessenten, lassen Sie sich dieses Flugerlebnis nicht entgehen, betrachten Sie die Welt von oben, drehen Sie Videos und schießen Sie Fotos oder lassen Sie Ihre Drohne über die Wiese eilen oder mit anderen Rennen fliegen, es macht einfach viel Spaß. Drohnen reagieren ziemlich exakt und sind gut zu fliegen. 

Die Drohnenbestimmungen gilt es natürlich einzuhalten. Dazu der Beitrag über die U-Boot-Drohnen, die meist sehr hochpreisig sind oder im Preiswertbereich ohne Kamera oder mit nicht wasserdichten Kameras. Tauchen Sie besser nicht damit! Zumindest als Amphibienmodell (Erde, Wasser, Luft) können Sie diese für unter 100 EUR fix und fertig - ohne Kamera - bekommen.

100 Meter Abstand zu Gebäuden, Menschenansammlungen, nicht über Militär- / Polizei- / Krankenhausgelände, Flugplätzen, Menschenmengen, keine Schwimmbäder / Nackten / Privatgärten, nicht über 100 m Höhe auf dem Feld und bei FPV-Bildübermittlung nur bis 30 m Höhe! In Wohngebieten ebenfalls nur bis 30 m und 250 Gramm. Über diesen Grenzen nicht in Wohngebieten! Ab 2,5 Kilogramm nur Modellflugplatz! Soweit das Gröbste.





PLATOON - Adagio for Strings (Samuel Barber)




Samstag, 30. September 2017

Fantasien zur Nacht (Video): ARTE BI-HEMISFÉRICO - DANZA BIÓNICA


ARTE BI-HEMISFÉRICO - DANZA BIÓNICA

Cecilia Gala, David Vento, Joahn Volmar, Ficus Carica, Cotinus Coggygria & Olea Europea Bi-Hemispheric Art Performance
Morpheo Song - Honevo