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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 20. April 2011

Ankes Fundstücke - Liebesgedichte von Erich Fried: Dich

Dich

Dich nicht näher denken
und dich nicht weiter denken
dich denken wo du bist
weil du dort wirklich bist

Dich nicht älter denken
und dich nicht jünger denken
nicht größer nicht kleiner
nicht hitziger und nicht kälter

Dich denken und mich nach dir sehnen
dich sehen wollen
und dich liebhaben
so wie du wirklich bist.


Erich Fried
[(* 6. Mai 1921 in Wien; † 22. November 1988 in Baden-Baden) war ein österreichischer Lyriker, Übersetzer und Essayist. der vor allem auch durch seine engagierte politische Stellungnahme auffiel. Fried war in der Nachkriegszeit ein Hauptvertreter der politischen Lyrik in Deutschland. Gleichzeitig gilt er vielen als bedeutender Shakespeare-Übersetzer, dem es als erstem gelungen ist, die Sprachspiele des englischen Dramatikers ins Deutsche zu übertragen. Er übersetzte außerdem u. a. T. S. Eliot, Dylan Thomas, Graham Greene, Sylvia Plath und John Synge. Zudem verfasste Fried einen Roman (Ein Soldat und ein Mädchen, 1960) und Kurzprosa.]

Dienstag, 19. April 2011

Der alljährliche Ingeborg-Bachmann-Preis und seine Bewerber


Der Ingeborg-Bachmann-Preis gehört zu den begehrtesten deutschsprachigen Literaturpreisen. Jedes Jahr im Sommer können 25.000 € gewonnen werden und 10.000 € mit dem Telekom-Austria-Preis. Von Alissa Walser bis zu Jens Petersen, von Katharina Hacker bis zu Tilman Rammstedt – hier haben die interessantesten Stimmen der vergangenen Jahrzehnte ihre Texte vorgestellt.
Bei Piper gibt's alljährlich die "Klagenfurter Texte: Die Besten" mit den Texten der Bewerber, Reden, Diskussionen der Jury, Porträt des Preisträgers, Diskussionsbeiträgen und ausführlichem Pressespiegel. Ein Must für den Germanisten und Literaturfan? Ich denke, ja...
Uwe Tellkamp las erste Passagen aus »Der Turm«, Michael Lentz reüssierte mit seiner preisgekrönten Erzählung »Muttersterben«. Kein literarisches Lesebuch ist spannender und aktueller als die Klagenfurter Texte: Originell, formbewusst und pointiert erzählen sie von Tod und Liebe, von politischer Intrige und familiären Abgründen, kurz: von allem, was unser Leben bestimmt.
Bis 2009 gab die Texte Iljoma Mangold heraus, 1971 in Heidelberg geboren, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna. Mangold erhielt 2007 den Berliner Preis für Literaturkritik. Am 1. April 2009 wurde er stellvertretender Feuilletonchef der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit. Gemeinsam mit Amelie Fried moderierte Mangold von Juli 2009 bis Dezember 2010 die ZDF-Literatursendung Die Vorleser.
Seit 2010 ist der Herausgeber der Klagenfurter Texte Hubert Winkels, 1955 in Gohr bei Dormagen geboren, lebt in Düsseldorf und arbeitet als Literaturredakteur des Deutschlandfunks in Köln. Ausgezeichnet mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik gab er zahlreiche Anthologien heraus und veröffentlichte zuletzt u. a. »Gute Zeichen. Deutsche Literatur 1995 – 2005« und »Der Stimmen Ordnung. Über Thomas Kling«.

2010, die 34. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt, bieten Texte u.a. von Peter Wawerzinek, Dorothee Elmiger, Judith Zander, Aleks Schulz, Christina Fries, Verena Roßbacher. 2009 lernt man u.a. Jens Petersen, Ralf Bönt, Gregor Sander und Katharina Born kennen. 2008 Tilman Rammstedt, Markus Orths, Patrick Findeis, Annette Pehnt, Clemens J. Setz.


Sonntag, 17. April 2011

Die Friedensbewegung, ihre Buntheit und ihre Grenzen

Bei der gestrigen Vernissage zu Gaby Sommers Foto-Ausstellung: "Wehrt euch, leistet Widerstand! Die Friedensbewegung 1981-1985" in der Patton-Stiftung Saarbrücken wurde eines wieder klar: Politisches Engagement auf der Straße reicht oft nicht aus, den Bundestag umzustimmen bzw. das parlamentarische Prinzip der Mehrheit zu verändern. Ein Besuch dieser sehr interessanten und Erinnerungen an diese Zeit hervorrufenden Ausstellung rentiert sich in jedem Fall. Junge Betrachter können sich ein Bild machen, wie die Aktionen vor fast 30 Jahren abliefen, mit Petra Kelly, Gert Bastian,  Heinrich Böll, Oskar Lafontaine und vielen anderen bekannten Leuten ...

Zu Gaby Sommer bei viereggtext

Der Laudator Stephan Peter führte uns die Zusammenhänge von demokratischer Protestaktion und Hürde zum Parlament in seinem interessantem Vortrag vor Augen. Die Kraft der Demokratie hat dort ihre Grenzen, wo andere Gesetze herrschen als direkte Berücksichtigung der Volksmeinung. Dabei hatte die Friedensbewegung durch den Krefelder Appell gegen die Stationierung von über 500 Mittelstreckenraketen (Cruise Missiles, Pershing II) in Deutschland 4 Millionen Menschen mobilisiert, von denen ca. 65 % ihre Ablehnung der Stationierung per Unterschrift festhielten. Die Wahl am 6.3.1983 ging klar für CDU/CSU und FDP aus, die nachfolgende Abstimmung zu den Raketen fand im Spätjahr statt. Die große Koalition aller gesellschaftlichen Kräfte durch die Friedensbewegung reichte nicht aus, das parlamentarische System zu einem Stimmungswandel zu bewegen. Es befürwortete die Stationierung.

Alle Rechte bei Gaby Sommer
Wir können dies übrigens auch sehr klar und deutlich in Sven Reichardts und Detlef Siegfrieds: "Das alternative Milieu", Göttingen 2010, nachlesen. Ein Buch über das links-alternative Milieu in der Bundesrepublik Deutschland und Europa zwischen 1968 und 1983, das all die Erscheinungen von den 1968ern bis zur Friedensbewegung betrachtet und analysiert. Über die Friedensbewegung schreibt Tim Warneke in "Aktionsformen und Politikverständnis der Friedensbewegung". Ihre Aktionen waren bunt und vielfältig: Sabotageakte, symbolische Aktionen wie atomwaffenfreie Zonen, Blockaden, Demonstrationen, Kundgebungen, Mahnwachen, Unterschriftenaktionen, Informationsveranstaltungen. Autonome suchten die militante Auseinandersetzung, wie heute noch, der Rest agierte gewaltfrei. Laufgeschwindigkeit, Kleidung, an den Händen fassen, Sprechchöre und Parolenrufe war ihre teilweise Spontan-Dramaturgie und -Regie.


Das Alternative Milieu
Antibürgerlicher Lebensstil und linke Politik in der Bundesrepublik
Deutschland und Europa 1968-1983
Hg. von Sven Reichardt und Detlef Siegfried
Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte
(Hg. von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg), Bd. 47
Göttingen 2010, 509 S., geb, Schutzumschlag, 39,90 €, Wallstein Verlag


In diesem Sammelband zum »Alternativen Milieu« untersuchen die Autorinnen und Autoren die Denkweise und Angebote von Alternativen zur bürgerlichen Lebenswelt anhand von Beispielen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: So beschäftigt sich außerdem etwa Uta G. Poiger mit Feminismus und Punk, während Jens Ivo Engels die Umweltschutzbewegung untersucht. Kund Andresen setzt sich mit linkem Antisemitismus auseinander und Detlef Siegfried betrachtet die Dänemark-Wahrnehmung im westdeutschen Alternativmilieu.
Die Beiträge gehen größtenteils auf eine Kopenhagener Konferenz vom September 2008 zurück, zeichnen ein umfassendes Bild der Bewegung und legen dar, welche Rolle die Linken in den Transformationsbewegungen zwischen 1968 und den 1980er-Jahren gespielt haben.


Die Herausgeber
Sven Reichardt, geb. 1967, Juniorprofessor für Zeitgeschichte an der Universität Konstanz. 
Detlef Siegfried, geb. 1958, Associate Professor für Neuere Deutsche Geschichte und Kulturgeschichte an der Universität Kopenhagen.






Buchbesprechung: Das große Buch der Selbstversorgung

Dick & James Strawbridge
Das große Buch der Selbstversorgung
München 2010, 256 Seiten,
24,95 €, Dorling Kindersley


Dieser praktische Ratgeber rund um das Thema Selbstversorgung ist das ideale Nachschlagewerk für alle, die nachhaltig, bewusst und in Einklang mit der Natur leben wollen. Einfache und praxiserprobte Tipps und Anleitung zeigen, wie man unter den unterschiedlichsten Gegebenheiten natürlich leben kann – ob in der Stadt, im Vorort oder auf dem Land.


Selbstversorgung leicht gemacht
Ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen erläutern traditionelle Techniken, die jeder auf seine eigene Weise umsetzen kann: vom Gemüseanbau auf dem Balkon über Käse- und Brotherstellung, dem Haltbarmachen von frisch geernteten Lebensmitteln bis zu Müllrecycling und der Nutzung erneuerbarer Energien.
Zum besseren Verständnis der Tipps und Ratschläge werden sämtliche Bauanleitungen, Techniken und Rezepte Schritt für Schritt erklärt. Darüber hinaus veranschaulichen umfangreiche Farbfotos und Illustrationen die detaillierten Anleitungen und animieren zum Anbauen, Pflanzen und Einmachen. Der ideale Begleiter für ein gesundes und umweltbewusstes Leben!

Samstag, 16. April 2011

Lichtspiel im April

APRIL

Tage wie Vögel und locker wie junges Haar.
Auf den Stufen hüpft Regen und malt seine flüchtigen Zeichen.
Er spielt mit der Sonne. Bald wird sie dein Fenster erreichen
und steigt dir ins Zimmer, das lange voll Schatten war.


Unbekannter Künstler
(gefunden von Anke)


Christine Busta [(* 23. April 1915 in Wien; † 3. Dezember 1987 ebenda) war eine österreichische Lyrikerin, die keine leichte Kindheit hatte und in der Weltwirtschaftskrise ihrer Mutter durch Nachhilfestunden half, die vaterlose Familie zu ernähren. Das Leben stand schon früh im Zeichen eines harten Existenzkampfes und materieller Not. Die Autorin machte 1933 ihr Abitur, studierte Anglistik und Germanistik an der Universität Wien, bis gesundheitliche und finanzielle Probleme sie zum Aufgeben zwangen. Sie jobbte als Hilfslehrerin an der Handelsakademie in Wien, heiratete den Musiker Maximilian Dimt, der nach zwei Jahren Ehe im Krieg vermisst zurückblieb. Nach dem Krieg arbeitete sie als Dolmetscherin sowie als Leiterin eines Hotels für englische Besatzungsmitglieder. In dieser Zeit begann ihr schriftstellerisches Auftreten, sie wurde Bibliothekarin  und veröffentlichte kontinuierlich Gedichtbände und Kinderbücher ("Die Sternenmühle", "Die Zauberin Frau Zappelzeh").

"Wer die Entwicklung ihres lyrischen Stils chronologisch betrachtet, entdeckt einen fortgesetzten Wandel von melodiösem Ton, Reim und Metrum hin zu freieren, aphoristischeren Formen. Dennoch sind alle Themen ihres Werkes bereits im Band „Der Regenbaum“ enthalten, ebenso wie viele der immer wiederkehrenden Bilder, die sich durch ihr ganzes Werk ziehen: Bienen, Schnee, Mohn, Bäume, die Hündlein, das Brot, die Sterne, die Sonnenblume und vieles andere.
Kritiker warfen ihr zu Lebzeiten vor, sie rede einer „heilen Welt“ das Wort. Dieses Urteil kann nur fällen, wer ihr Werk nur sehr oberflächlich kennt. Statt es umständlich zu widerlegen, sei lieber auf ein Gedicht aus dem Band „Der Himmel im Kastanienbaum“ verwiesen, in dem sie selber darauf antwortet („Erklärung gegen ein Missverständnis“, S. 19)."
 http://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Busta]

Halt mal inne: Das Lächeln

Ein Lächeln

Ein Lächeln kostet nichts und gibt viel.
Es macht den reich, der es empfängt und macht den nicht arm, der es gibt.
Es währet nur einen Augenblick, aber sein Nachhall kann ewig sein.

Niemand ist so reich, dass er es gering achten dürfte,
niemand ist so arm, dass er nicht davon geben könnte.
Es schafft das Glück zu Hause, die Stärke bei den Geschäften und das Gefühl für den Nächsten.
Ein Lächeln gibt Entspannung bei Müdigkeit und bei Erschöpfung gibt es neuen Mut.
Es ist Trost in der Traurigkeit und es gibt Heilung bei jedem Schmerz.

Wie gut, dass man es nicht kaufen oder stehlen kann,
denn es hat seinen Wert nur dann, wenn man es verschenkt.
Und wenn du eine Stunde erlebst, die dir das erwartete Lächeln versagt,
sei nachsichtig und gib das Deine:
denn niemand braucht ein Lächeln so sehr wie derjenige,
der es anderen nicht zu geben weiß.
                                                                                        anonym             (gefunden von Anke)

Donnerstag, 14. April 2011

Kunstevent: 16.04.-03.10.2011 - "Unsere Moderne" in Karlsruhe

Delaunay Eiffelturm
 "Unsere Moderne - Cézanne. Miro. Matisse. Kirchner. Beckmann. Baselitz."
16.04.2011 bis 03.10.2011
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/ Hauptgebäude
Hans-Thoma-Straße 2-6
76133 Karlsruhe



 

Meisterwerke vom französischen Impressionismus über den deutschen Expressionismus, vom Informel bis zur konstruktiv-konkreten Kunst zeigen einen repräsentativen Querschnitt der Moderne.

Mittwoch, 13. April 2011

Kunstevent: Horst Janssens Frühwerk in Stade


Horst Janssen - Das Frühwerk
DIE SUCHE
Kunsthaus Stade 25.01.-08.05.2011

Horst Janssen (* 14. November 1929 in Hamburg, † 31. August 1995 ebenda) ist vielen noch ein Begriff wegen seiner eigenwilligen Figuren und Gestalten mit spindeldürren Extremitäten und absurden Verformungen. In den 70er- und 80er-Jahren war der deutsche Zeichner und Grafiker mit seiner künstlerisch-technischen Experimentierfreudigkeit und spitz-bizarren Feder ein gern gesehener Gast unter anderem bei den Polit-Liedermachern, beispielsweise Franz-Josef Degenhardt. Seine Popularität verschaffte auch dem Kleinen Kunstbahnhof von D.E. Leitmeritz in St. Julian-Eschenau einen unerwarteten Publikumsschub, und das in der abgelegenen Walachei der Nordpfalz. Janssens individuelle Ausdrucksweise bleibt sein Markenzeichen.


Kunst war für ihn existenziell, sie war die Konstante seines Lebens. Sein zeichnerisches Talent fiel bereits in der Schulzeit auf. So wundert es nicht, dass er 1946 im Alter von 17 Jahren als Meisterschüler das Studium an der Landeskunstschule in Hamburg aufnahm und bereits ein Jahr nach Studienbeginn in der Wochenzeitung „DIE ZEIT" seine erste Zeichnung veröffentlichte.


Die Ausstellung im Kunstbaus Stade zeigt in einem repräsentativen Querschnitt mit rund 150 Exponaten das Schaffen Janssens von der Mitte der 1940er- bis in die 1960er-Jahre hinein. Sein "Wortschatz", seine Ausdrucksmittel, seine Stimmungen entdecken wir schon früh in seinem Werk, noch nicht so ausgeprägt, alles noch im Schweben und Suchen begriffen, mit Humor und Absurdität liebevoll spielend. Mit dabei expressionistisch geprägte Holzschnitte, Zeichnungen und Radierungen, die das erste Mal öffentlich präsentiert werden.


Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Verlag St. Gertrude, Janssens ehemaliger Wirkungsstätte in Hamburg-Altona. Mit Aufsätzen von Hans-Ulrich Klose und Heinz Spielmann. 144 Seiten mit 151 farbigen Abbildungen. Verkaufspreis im Kunsthaus: 24,00 Euro.


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Gedicht für ihren Bruder Matthias (*1972 †2002 ), ausgesucht von Anke

IM KORN

Durch das Kornfeld hin
bin ich gegangen.
Wenn ich mich bückte,
rührten mir den Mund,
die Wangen,
die langen Halme.

Mohn und Kornraden waren
in dem Kornfeld drin,
hier und dort,
und Scharen
schwarzer Hummeln brummten
wie ein Schlafhorn,
fort und fort.

Beim Pfad im Kornfeld legte ich mich nieder:
Müde Glieder,
ruht euch aus!
Und das Horn der Hummeln tönte
schwer wie Traumgebraus,
und das Korn war um mich
wie ein goldnes Haus.

Georg Josef Britting (* 17. Februar 1891 in Regensburg; † 27. April 1964 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter, publizierte Gedichte, Feuilletons, Buch- und Schauspielrezensionen in den liberalen Regensburger Neuesten Nachrichten, schloss sich 1918 einem Arbeiter- und Soldatenrat an und wurde Schauspielrezensent der sozialdemokratischen Neuen Donau-Post (ab 1920 Volkswacht für Oberpfalz und Niederbayern). Zusammen mit dem Maler Josef Achmann (1885–1958) gab er "Die Sichel" heraus, eine Zeitschrift für Dichtung und Grafik. Seine Theaterstücke fanden dabei weniger Resonanz als seine Gedichte und Erzählungen. Zu seinem Münchner Freundeskreis zählten u.a. Eugen Roth. Britting förderte junge Autoren wie Cyrus Atabay, Heinz Piontek und Albert von Schirnding. 

Dienstag, 12. April 2011

Rock für die Opfer in Japan: "Songs For Japan"




Über 30 Künstler haben ihre Musik einem guten Zweck zur Verfügung gestellt, um den Erdbeben- und Tsunamiopfern in Japan zu helfen: 38 Hits und Klassiker wurden auf der CD "Songs For Japan" zusammengestellt - die Einnahmen kommen dem Roten Kreuz in Japan zugute. 9,99 € für eine Doppel-CD (Sony).

Mit dabei sind unter anderem die Foo Fighters, Bob Dylan, Bruce Springsteen und die Kings Of Leon.



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Montag, 11. April 2011

Kunstevent: Donnerstag, 21.04.2011, Alina Ivanova im Kunstsalon der TUFA Trier

Alina Ivanova stellt einige ihrer Werke vor und gibt nähere Erläuterungen zu Technik und Inhalt. Am selben Tag findet ab 19.00 Uhr die Finissage zur derzeitigen Aktausstellung in der TUFA Trier statt. 
Mehr Informationen

Samstag, 9. April 2011

Buchvorstellung: Book of Palms von C.F.P. von Martius



Martius, Book of Palms
H.-W. Lack
Hardcover, 31.4 x 43.5 cm, 442 Seiten
€ 99.99
ISBN: 978-3-8365-1779-9
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch

Durchblättern!
Großartige botanische Palmenstudien aus dem 19. Jahrhundert

Am 15. Dezember 1868 wurde Carl Friedrich Philipp von Martius (1794–1868), Professor für Botanik an der Universität München und Direktor des Botanischen Gartens, in einem mit frischen Palmblättern bedeckten Sarg zu Grabe getragen – eine unverkennbare Bezugnahme auf seine bahnbrechende Historia naturalis palmarum: opus tripartitum (Naturgeschichte der Palmen: ein Werk in drei Bänden), die zwischen 1823 und 1853 erschienen war. Diese enzyklopädische Schatzkammer barg seinerzeit die Summe des menschlichen Wissens zu diesem Thema und umfasste 240 erlesene Farblithographien, darunter auch Gesamtansichten von Palmenhabitaten und botanische Schnitte.

Grundlage dieser umfassenden Folio-Ausgabe war Martius‘ Expedition nach Brasilien und Peru gemeinsam mit dem Zoologen Johann Baptist von Spix, die von König Maximilian I. von Bayern finanziert wurde und auf der neben der Naturgeschichte auch die dortigen Indianerstämme erforscht werden sollten. Beide Forscher legten sammelnd und zeichnend zwischen 1817 und 1820 mehr als 2250 Kilometer innerhalb des Amazonasbeckens zurück, der weltweit artenreichsten Palmenregion. Nach ihrer Rückkehr wurden beide in den Ritterstand erhoben und erhielten eine lebenslange Pension.

In seinem bedeutenden Werk legte Martius die Grundlagen für die moderne Systematik der Palmen, erstellte die ersten Karten über ihre Verbreitung, beschrieb sämtliche Palmenarten Brasiliens und präsentierte einen kritischen Vergleich sämtlicher bekannten Gattungen der Palmenfamilie. Abgesehen von seinen eigenen Belegen und Notizen ließ Martius sich nämlich ebenfalls über die Erkenntnisse anderer aus.
Martius' Foliowerk ist insofern ungewöhnlich, als es Querschnitte präsentiert und so den inneren Aufbau der mächtigen Bäume verständlich macht, von dem Mitteleuropäer sonst kaum eine präzise Vorstellung hätten gewinnen können. Einen besonderen Reiz innerhalb des Werks bilden in ihrer schlichten und eleganten Schönheit  die farbigen Landschaften mit diversen – oftmals einzeln stehenden – Palmen. Dieses berühmte Opus ist ein unerreichter Meilenstein der botanischen Illustration und Taxonomie. 

Freitag, 8. April 2011

Kunstevent: Fotografien von Gaby Sommer zum Thema Friedensbewegung

 










"Wehrt euch, leistet Widerstand: die Friedensbewegung 1981-1985"
16. April bis 15. Mai 2011

mittwochs bis freitags 10-18:00 h sowie 
samstags von 11-18:00 h




Vernissage mit der Fotografin Gaby Sommer (siehe hier) am Samstag, dem 16. April 2011, um 16:00 h. Es laden auch ein Helen Patton und Andrew Wakeford.

Location: Galerieräume der Patton Stiftung in der Saargemünder Str. 70, 66119 Saarbrücken-St.Arnual

Gaby Sommer hat die Friedensbewegung in ihrer bunten Vielfalt dokumentiert und macht die Erinnerung vom Leben in Deutschland in den Achtzigern wieder präsent. "Atomkraft? Nein danke" und Anti-Pershing-Demos zählten genauso dazu wie der Kampf um die Startbahn West in Frankfurt am Main. Gerade heute, nach den schlimmen Ereignissen in Japan, ist es spannend zu sehen, wo und wann bereits unser Gesellschaftsbewusstsein sich veränderte. Was damals teilweise als Extrempositionen gedeutet wurde, gehört in 2011 längst zum Mainstream.

Der 2-fache Pullitzer-Preisträger Horst Faas hält die Laudatio über seine langjährige Kollegin.

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Donnerstag, 7. April 2011

CDs - Niveauvolles von ECM: Mistico Mediterraneo

 
Paolo Fresu / A Filetta Corsican Voices / Daniele di Bonaventura  
Mistico Mediterraneo
Paolo Fresu: Trompete, Flügelhorn, Daniele di Bonaventura: Bandoneon
A Filetta: Jean-Claude Acquaviva: Seconda; Paul Giansily: Terza; Jean-Luc Geronimi: Seconda; Jose Filippi: Bass; Jean Sicurani: Bass; Maxime Vuillamier: Bass; Cecce Acquaviva: Bass
Die vorliegenden musikalischen Skizzen von Korsika und dem Mittelmeerraum sind reich an Elementen faszinierender Zusammenarbeit zwischen den lyrischen italienischen Jazzimprovisatoren Paolo Fresu und Daniele di Bonaventura und dem Vokalensemble A Filetta. "Mistico Mediterraneo" ist die erste Dokumentation einer Allianz, die ihre Dynamik schon vor Jahren entwickelte, für die korsischen Sänger jedoch ein Alben-Debüt darstellt.
Die A Filetta-Gruppe ist berühmt für ihre Neufassung der korsischen Vokalpolyphonie in den letzten drei Jahrzehnten und für ihr Bemühen, die Tradition eines einzigartigen Gesangs zu bewahren. Die sowohl weltlichen und geistlichen Wurzeln reichen zurück bis in die Antike. Die A Filetta-Sänger halten die Tradition lebendig, indem sie Neues wagen, Kompositionen für das Ensemble schreiben und die Begegnung mit Musikern anderer Genres suchen.
Die Gruppe wird von Jean-Claude Acquaviva geführt, der gerade 13 Jahre alt war, als A Filetta im Jahre 1978 gegründet wurde. Für ihn ist "Mistico Mediterraneo" ein getreues Spiegelbild der „Flugbahn“ der Gruppe: verankert in der Tradition mit ständiger Annäherung an verschiedene Musiken, ethnische und andere.
Paolo Fresu, von der benachbarten Insel Sardinien, die ihre eigene besondere vokale Tradition hat, konnte sofort in die korsische Musik eintauchen, mit ihren "raffiniert und archaischen Stimmen", einem Mix aus zeitgenössischen Kompositionen und ihrem Bestreben, Melodien
im Dunkel der Zeit verschwinden zu lassen. Als Improvisatoren dieser regionalen Musik hat Fresus' nachdenkliche, romantische Trompete nicht nur eine universelle Anziehungskraft, sondern vermittelt auch unweigerlich Assoziationen zu Miles Davis. Der geniale Bandoneonspieler Daniele di Bonaventura impliziert dagegen eher Kammermusik und Volksmusik in jedem Atemzug seines Spiels. Jean-Claude Acquaviva ist für Filetta der wichtigste Komponist. Seine "Rex tremendae" und "Figliolu d'ella" ergeben sich aus dem im Jahr 2004 geschriebenen Requiem "Di Korsika riposu, Requiem pour deux regards", das in der Basilika von Saint-Denis bei Paris erstaufgeführt wurde. "U Sipolcru" ist ein Gesang für ein Passionsspiel am Anfang der 1990er Jahre in Calvi erstellt. "Liberata" stammt aus einem Dokumentarfilm über den Umgang mit der korsischen Widerstandsbewegung während des Zweiten Weltkriegs. Der Film war ein wichtiges Medium für die Verbreitung der A Filetta-Botschaft gewesen und eine Gelegenheit zur ausgiebige Zusammenarbeit mit dem Pariser Filmkomponisten Bruno Coulais. Der Gesang "Le Lac", basierend auf einem tibetischen Mantra, wurde von Eric Valli Coulais für den Film "Himalaya, L'enfance d'un chef" (1999) komponiert, während "Gloria" und "La folie du Cardinal" von Gabriel Aghions Film "Le Libertin" (2000) stammt. Drei Stücke wurden hier für A Filetta von Jean-Michel Giannelli, Komponist zeitgenössischen polyphonen Gesangs, geschrieben, zwei seiner Kompositionen nach Texten des korsischen Dichters Petru Santucci. Paulo Fresu arbeitete unlängst mit Ralph Towner, "Chiaroscuro" (2009), zusammen, erfolgreich sowohl bei den Kritikern und der Öffentlichkeit. Seit 1990 ist der Trompeter ein vielfacher Preisträger, der auf 300 Alben mit dabei ist. "Chiraoscuro" war sein erster ECM-Release, mit Carla Bley auf dem genialen Album "The Lost Chords Find Paolo Fresu" ein weiterer Höhepunkt (aufgenommen 2007).
Daniele di Bonaventura (geboren in Fermo, Italien) war zuletzt auf der preisgekrönten Miroslav Vitous "Universal Syncopations II" (Preis der deutschen Schallplattenkritik) zu hören. Di Bonaventura hat breite musikalische Erfahrung - von Klassik über Jazz bis Tango - er steuert drei Kompositionen auf "Mistico Mediterraneo" bei.
 
A Filetta, Fresu und di Bonaventura gehen mit "Mistico Mediterraneo" auf Tour, und zwar im Mai und Dezember 2011.

Termine im Frühjahr sind
Stans, Schweiz (6. Mai),
La Tour de Peilz, Frankreich (7. Mai),
Lörrach, Deutschland (8. Mai),
Le Mans, Frankreich (11. Mai),
Bordeaux, Frankreich (12. Mai),
Quimper , Frankreich (13. Mai),
Vicenza, Italien (14. Mai). Weitere Termine werden derzeit geplant.
(Details in Kürze auf www.ecmrecords.com)

Das CD-Booklet enthält Künstlerfotos, Liedtexte in Korsisch und Latein mit französischen Übersetzungen sowie eine Einführung in englischer Sprache. 


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mareTV: Isle of Wight - Englands Sommerfrische

 Vor der Südküste Großbritanniens liegt ein kleines Paradies - mit tiefblauem Wasser, feinen Sandstränden und milden Temperaturen: die Isle of Wight - das Florida Englands. Doch das Paradies bröckelt. Wind und Wellen nagen ständig an den Klippen und bereiten auch dem "Blackgang Chine" Probleme. Der berühmte Vergnügungspark steht am Abgrund, immer wieder müssen Chef Simon Dabells und seine
Mitarbeiter die Fahrgeschäfte verlegen. Für Dr. Steve Sweetman ist die Steilküste ein Segen. Er ist einer der erfolgreichsten Fossiliensammler aller Zeiten. In gerade einmal vier Jahren hat Sweetman 48 Saurierarten auf der Isle of Wight entdeckt, alle waren bis dahin völlig unbekannt.
7. April 2011, 20.15 Uhr, NDR-Fernsehen, Wdh. 8. April, 15:15 NDR

Mittwoch, 6. April 2011

Kunstevent: X-Faktor in Idar-Oberstein besucht

X-Faktor und Prosperismus

Raimon Ruhleder und Christine Hahn zeigen ihre neuen Werke unter dem Motto: "X-Faktor - Das Unbekannte bekannt machen". Für Raimon Ruhleder gleichzeitig auch eine Art Talent-Show, denn er möchte auffallende Künstler aus der Region vorstellen. Dieses Mal zeigt die hauptberufliche Kunsttherapeutin Christine Hahn ihre Werke.

"Kunst ist frei", so hieß es in der Laudatio der Rechtsanwältin und Landtagskandidatin Kirsten Beetz, "solange sie die Verfassung nicht verletzt." Das wäre natürlich Anlass zur Spekulation, ab wann Kunst nicht mehr gezeigt werden darf. Aber darum geht es hier nicht. Beide Stilrichtungen sind "verfassungskonform" und holen sich die Rechte auf Meinungsfreiheit, die wir auch erwarten. Aber erwarten alle die Freiheit in der Darstellung? Diese Frage beantwortete R. Ruhleder mit einer kleinen Spitze auf die hiesige Informationsverarbeitung in Presse und privat, indem er auf die mangelnde Akzeptanz und Interpretationsfähigkeit vieler Zeitgenossen hinwies.

Raimon Ruhleder ist bekannt aufgrund einiger spektakulärer Aktionen, zuletzt der längste Linoldruck der Welt, der im Mainzer Gutenberg-Museum zu bewundern ist, und einer spektakulären Druckaktion mit einer Dampfwalze auf offener Straße. Seine Zitate der Kunst Joseph Beuys und dessen Künstlerhaltung zeigen auch den kunsthistorischen Hintergrund, in dem er sich ansiedelt: Action-Painting, Pop Art, abstrakte und kritische Aussagen, Installationen und anderes aus dem Formenschatz der Kunst nach 1945. Seine Neuigkeiten und Faktoren "Unbekannt" sind in erster Linie der "Prosperismus" als seiner neu entwickelten "frischen Kunstrichtung", den er in Art einer leichten Satire schelmisch umschreibt: "Ernsthaftes und Blümmchen-Kitsch". Selbstversändlich geschützt als "neuer, unbenutzter Begriff und Ausdrucksform des Künstlers raimon ruhleder". Man findet nicht viel zum Begriff Prosperismus im Internet, nur eine quasi weltanschauliche Quelle, die darauf hinweist, dass jeder Mensch das Recht auf Wohlstand hat und an andere gegebenes Geld dies ermöglicht. Insofern könnt man fast geneigt sein anzunehmen, dass in der Verweigerung des herkömmlichen Malens, der herkömmlichen Motive, aber des minimalen Zeigens von Kitsch auch eine Aufforderung steckt, die Leistung des Künstlers in Sachen Kitschzugeständnis zu honorieren. Kitsch ist also spurenweise dabei, aber nicht Hauptsache, der Übergabeakt des Eigentums somit im Verkauf möglich.

Vertreter des ruhlederschen Prosperismus sind die Werke (in der oberen Fototafel von links nach rechts): "wegfliegende Fliege", "Geschoß - Flugobjekt (Gewehrkugel)" und "Plastikhaube + Schlange", alle 2011.
Ebenfalls noch neu und unbekannt, aber kein prosperistisches Werk: "..siehst du den Hut dort auf der Stange? Installation eines unsichtbaren Dinges". Ein deutliches Zitat von Joseph Beuys in den Wertherfarben von J.W. v. Goethe, unsichtbar die Stange, leidend in der Ecke? ... Seine Interpretation des X-Faktors aus geklebter Goldfolie zeigt das besondere Unbekannte, das wertvolle, offensichtlich sind damit seine künstlerischen Entdeckungen gemeint. Denn Christine Hahn wird nicht nur von ihm auf hohem Niveau gesehen, sie hat den Anschluss an internationale Kunst schon lange geschafft. Nicht nur seine, auch ihre Vorschläge und Bewerbung bei der Documenta 2012 wurde entgegengenommen, was eine besondere Ehre ist.

Christine Hahn reichte eine überdimensionale, begehbare Mutter (aus dem Schraubenbereich) als ein Synonym für die Belastung und Belastbarkeit von Müttern in Familien ein, daneben eine bebilderte und beschriftete Installation aus Kinderschuhen aus aller Herren Länder, mit den jeweils differierenden Zuständen der Schuhe. Ihre abstrakte Kunst auf der Leinwand überzeugt durch Farbintensität einerseits in Acryl, ihr X-Faktor auffällig, mit dominantem Schwarz und kräftigem Rot. Daneben eine Wüstendarstellung mittels eines Ausschnitts der Sahara (?) in beruhigendem Goldgelb und eine Reihe von Monotypien, die durch originelle Resultate überzeugen, z.B. "Nacht" oder "Wasserfall". Von den Farbkompositionen wünsche ich mir noch mehr und größere, bis hin zu großformatigen Werken. Sicher interessant wären auch die Installationen von Christine Hahn im Kunstraum. Wir sind gespannt, ob sie uns damit in absehbarer Zeit überraschen wird.

Am 17.04. und 16.05.2011 findet mit den beiden Künstlern, jeweils ab 11.00 Uhr eine lockere Matinee über Kunst und andere Themen im Hotel Hosser statt. Es besteht ausreichend Möglichkeit zum Gespräch, zu Fragen und Meinungsäußerung.

X-Faktor
Raimon Ruhleder - Christine Hahn
Dauer der Ausstellung: 4.4.2011 bis 31.5.2011, jeweils ab 15.00 Uhr, außer sonntags
Location: Hotel Hosser, Weierbacher Straße 70, 55743 Idar-Oberstein/Weierbach, Tel.: 06784 2221

Dienstag, 5. April 2011

Dekadentipp bis 2019: Hundertwasser in Stralsund

Dekadentipp bis 2019 - Hundertwasser zu St. Jakobi in Stralsund


In der Kirche St. Jakobi, Stralsund, werden seit April 2009 bis 2019 jährlich zwischen April und Oktober wechselnd Originalgrafiken, Unikate, Plakate und Objekte von Hundertwasser gezeigt und Rahmenveranstaltungen dazu geboten. Zu Hundertwasser sehen Sie bitte meine ausführlichen Buchbesprechungen und Darstellungen. Das Projekt versteht sich als eine Verbindung von Kultur- und Sozialarbeit, möchte auf die Beschäftigung von (Langzeit-)Arbeitslosen aufmerksam machen und hat eine Art Hinweischarakter, den man sich auch an anderen Orten wünscht. Auch für Schulen als Ausflugsziel sehr interessant, es werden verschiedene hochaktuelle Hundertwasserthemen behandelt: Menschenrechte - Erhaltung der Schöpfung - Kreativität der Menschen - Farben - Wasser wertvoller als Gold - Hundertwasser-Gebäude. Dieses Jahr noch bis Ende Oktober!
Öffnungszeiten: täglich 11.00 Uhr - 18.00 Uhr
Eintritt: 7.50 € / 5.50 € (ermäßigt) / 1 € (Kindergruppen)
Kontakt: 03831/30 96 96

Montag, 4. April 2011

Ausschnitt aus Thomas Bernhards Theaterstück "Die Berühmten"

Thomas Bernhard hatte am 9. Februar Geburtstag (Jg. 1931) und am 12. Februar war sein Todestag (1989). Welcher Autor hat noch für so viel Wirbel gesorgt, so viele bissigen und humorvollen Tiraden, Schimpfkanonaden losgelassen in seinen Werken wie Bernhard? Mit 10 Jahren musste er in ein nationalsozialistisches Erziehungsheim, weil er Konflikte mit seine Mutter hatte. Mit 12 Jahren kam er ins NS-Internat und mit 15 Jahren brach er seine Schulkarriere ab, er verachtete die Schule als „Geistesvernichtungsanstalt“. Mit 27 begann er seine schriftstellerische Karriere, arbeitete als Journalist und war bereits seit 1949 an Lungentuberkulose erkrankt. Viele seiner Werke, zum Beispiel "Frost", "Das Kalkwerk", "Ein Fest für Boris" und "Holzfällen" wurden Skandale. Eine Kostprobe aus einem unbekannteren Theaterstück von 1976 ("Die Berühmten"):

"VERLEGER Und keine Literatur ohne Verkrüppelung
BASSIST zu Max Reinhardt
Und Sie lieber Reinhardt
zu Helene Thimig
Und Sie liebe Helene Thimig
zu Alexander Moissi
Und Sie mein lieber Moissi
zu Lotte Lebmann
Und Sie meine verehrteste Lotte Lehmann
Alle verkrüppelt
jeder hat seine Verkrüppelung
Nur wird sie nicht zugegeben
der Künstler gibt seine Verkrüppelung nicht zu
aber er schlägt Kapital aus seiner Verkrüppelung
Ganz abgesehen von unserer verehrten Elly Ney
und von unserem verehrten Richard Mayr
unserem unvergesslichen Ochs von Lerchenau
zu Samuel Fischer
Sie können ein Lied singen über das
wovon ich spreche
REGISSEUR Wenn die Künstler
gleichgültig ob es sich um die sogenannten schöpferischen
oder die sogenannten interpretierenden
die ja im Grunde auch schöpferische sind handelt
tot sind
tot sind meine Herrschaften
wenn sie tot sind
kommt zum Vorschein
was sie zeitlebens verschwiegen haben verheimlicht haben
ihre Verkrüppelung
im Geiste oder im Körper das ist gleich
Das Genie ist ein durch und durch krankhafter und verkrüppelter Mensch
und ein durch und durch krankhafter und verkrüppelter Charakter
ruft aus
Fragen Sie die Ärzte
was zum Vorschein kommt
wenn sie an die Leiche eines Künstlers gehen mit
dem Skalpell
BASSIST schaut auf die Uhr
Die Gundi
lässt uns alle sitzen
Die berühmtesten Leute
lässt sie sitzen
VERLEGER Sie ist ein Star Herr Baron
der jüngste absolute Star Herr Baron"

Samstag, 2. April 2011

Buchbesprechung: Briefe aus der Deportation





Pierre Dietz
Briefe aus der Deportation
Französischer Widerstand und der Weg nach Auschwitz
Lich/Hessen 2010, 304 Seiten,
Paperback, 16 €, Edition AV

Pierre Dietz, Autor aus Nauheim mit Selbstverlag, schrieb ein Buch über Verfolgung, Deportation im Nationalsozialismus und Leiden in Auschwitz. Als sein Urgroßvater William Letourneur 1973 starb, war Pierre Dietz 10 Jahre alt. Nach 36 Jahren ist es dem Autor gelungen, die Vergangenheit des Urgroßvaters aufzuarbeiten. Er bemerkte als Junge nur, dass sein Ur-Opa eine tätowierte Nummer auf dem Arm hatte, was ihn erschreckte.

Es hieß immer nur knapp, dass der Vater der Oma in Auschwitz war. Der Autor recherierte von 2005 bis 2008 in Briefen seines Urgroßvaters zwischen 1943 und 1945, bis er als Häftling in Auschwitz befreit wurde. Dietz zeigt den Leidensweg in den Lagern von Compiègne, Buchenwald, Lublin und Auschwitz, in denen sein Urgroßvater seiner Freiheit und Menschenwürde beraubt wurde. Letourneur hatte sich nach dem Einmarsch der Deutschen der kommunistischen Widerstandsgruppe Front National angeschlossen. Er wurde denunziert und am 3. März 1943 von der Gestapo verhaftet.

Das Buch stützt sich darüber hinaus auf einzigartige Quellen. Briefe in dieser Fülle, geschrieben über einen so langen Zeitraum, gelten unter Holocaust-Forschern als historische Rarität. Das bescheinigten dem Autor unter anderem Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald. Die Briefe zeigen deutlich den körperlichen Zerfall von Letourneur. Am Anfang noch ausführlich und voller Optimismus, werden die Briefe immer kürzer und hören in Auschwitz dann völlig auf. Der Aufenthalt dort konnte anhand von Krankenakten nachvollzogen werden. Zu Wort kommen auch Weggefährten von Letourneur, es werden die Lager und der Widerstand geschildert.

Sein Buch sei auch für junge Leute geeignet, sagte Dietz der Frankfurter Rundschau. Er wage Ungewöhnliches: Neben den Schreckensbotschaften und Hilferufen seines Urgroßvaters veröffentliche er ausgerechnet Witze aus dieser Schreckensepoche. „Man konnte für einen Witz ins Gefängnis kommen“, hieß es. Er wolle jungen Lesern nahe bringen, wie gefährlich es war, eine eigene Meinung zu äußern. Dietz versteht sein Werk als ein „Mahnmal an die Jugend, aufzupassen, dass keine Fanatiker an die Macht kommen“.

Das Buch wurde mit Zeichnungen von Auguste Favier und Pierre Mania versehen. Favier lebte in Buchenwald unter ganz unwürdigen Umständen und hielt das Elend heimlich auf Papier fest. Pierre Dietz erstellte dreidimensionale Grafiken zu den Lagern.

Freitag, 1. April 2011

Kunstevent: X-Faktor in Idar-Oberstein

X-Faktor
Raimon Ruhleder - Christine Hahn
Dauer der Ausstellung: 4.4.2011 bis 31.5.2011, jeweils ab 15.00 Uhr, außer sonntags
Location: Hotel Hosser, Weierbacher Straße 70, 55743 Idar-Oberstein/Weierbach, Tel.: 06784 2221


Das Unbekannte bekannt machen ist eine wiederkehrende und andauernde Aufgabe für die, die es entdeckt haben. Das gilt umso mehr für den Kunstbereich, wo unzählig viele schöne und interessante Versuche stattfinden, Kunst zu schaffen und Bekanntheit zu erlangen. Dieser Aufgabe hat sich auch diese Kunst-Ausstellung
R. Ruhleder: ... auf allen Ebenen
von Raimon Ruhleder und seiner Malkollegin Christine Hahn gewidmet. Beide Künstler präsentieren sich für die Dauer von 8 Wochen mit ihren noch nicht bekannten Arbeiten und Werken im Hotel Hosser in Weierbach bei Idar-Oberstein.
Es werden ausschließlich Bilder und Arbeiten der zeitgenössischen bildenden Kunst gezeigt. 

Die Eröffnungsfeier und Vernissage ist am Samstag, dem 2. April, um 18.00 Uhr. Die Laudatio hält Frau Kirsten Beetz. Es werden vier Druckgrafiken der Künstler verlost!

Vorgesehen ist am 17.04. und 16.05.2011, jeweils ab 11.00 Uhr eine lockere Matinee über Kunst im Hotel Hosser. 

Eine Besprechung der Ausstellung kommt am 06.04.2011, ab 9:00 Uhr.


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Ein Gentleman ist, was Mann daraus macht oder Frau?


image © ETHOSENS

Gentleman-Coach Dirk Pfister, hat seine Vorliebe für gute Umgangsformen erfolgreich zum Beruf gemacht. Bereits in vielen erkenntnisreichen und unterhaltsamen Seminaren hat er sein Wissen über Stil und treffsicheres Kleiden humorvoll an den Mann gebracht und medienwirksam vermarktet. Nun kommt sein "Tag des Gentlemans" - jedes Jahr pünktlich am 10. April, 2011 startend: "In einer so schnelllebigen Zeit, in der Männer und Frauen gleichermaßen stark gefordert sind, machen gute Umgangsformen, ein Lächeln zur rechten Zeit, das gemeinsame Miteinander einfach leichter", begründet Dirk Pfister seine Idee, dem Gentleman einen eigenen Tag zu widmen. Er bringt auch ein bisschen Geld, das ist uns klar, und dem Mann hoffentlich Einsicht ...
Wer wissen will, wie man gewinnend flirtet, ein Missgeschick geschickt in eine Chance verwandelt oder sein Hemd mit nur einem Handgriff gekonnt für einen knitterfreien Auftritt faltet, sollte die Eventseminare des Infotainers auf keinen Fall verpassen. Ob der Gentleman auch die restlichen Tage des Jahrs noch "gentle" ist, wissen wir allerdings nicht.

Alle Informationen zur Veranstaltung in Mannheim am 10. April 2011 auf einen Blick unter: http://www.tag-des-gentlemans.de.

Tinie Tempah kassiert 2 British Awards



Der 22jährige Überflieger Tinie Tempah aus England, der mit seinem Debüt-Album ‚Disc-Overy‘ den Gipfel der britischen Verkaufscharts stürmte und verdient mit Gold ausgezeichnet wurde, war für sage und schreibe vier (!) Brit Awards nominiert und gewann zwei!

Tempah (aka Patrick Okogwu) wurde von der britischen Musikindustrie als „Best Breakthrough Act“ ausgezeichnet und konnte für seinen Hit „Pass Out“ aus dem Gold-Album „Disc-Overy“ die Trophäe in der Sparte „Best British Single“ mit nach Hause nehmen.

„Ich danke Gott und meiner Familie, die mich unterstützt hat, als die Zeiten hart waren“, sagte der Rap-Star in seiner kurzen, aber sehr emotionalen Rede.

2011 ist bis jetzt das Jahr von Tinie Tempah: Nach den vier Nominierungen bei den Brit Awards, des wichtigsten Musikpreises in Großbritannien, und zwei Nummer 1-Hits mit „Pass Out“ und „Written In The Stars“ bekam er jetzt den verdienten Lohn für seine harte Arbeit: Sein spektakuläres Medley aus den beiden Songs geriet zum umjubelten Höhepunkt des Londoner Abends. Aber er ruht sich nicht auf seinem Erfolg aus, denn im März war der britische Überflieger bereits mit dem amerikanischen Superstar Usher auf Europa-Tour.

Apropos live einheizen: Dies hat der Shooting Star vor 13.000 deutschen Fans auch in der O2 Arena in Berlin beeindruckend getan. Eigentlich war Tinie zusammen mit Usher auf Tour, der allerdings krankheitsbedingt am Abend ausfiel. Tinie hat den Abend allein gemanagt.


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