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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 28. Januar 2010

Voting bis 15. Februar 2010 zum VIII. Konrad Lutz Preis für HIV- und AIDS-Patienten, -Angehörige, -Helfer, -Interessierte

Panja Kuepper, Krankenschwester und Malerin aus der Heidelberger Gegend, Jg. 1969, die mir durch ihren auffallenden abstrakten Ausdruck und Hervorhebung von Bildregionen und Inhalten mit intensiven Farben sowie Gold auffiel, beteiligt sich am VIII. Konrad Lutz-Kunstwettbewerb* und hat ein sehr interessantes Bild anzubieten, für das ich vote.

Ihr Kommentar zum Bild:

"Das Bild symbolisiert den Moment der Offenbarung: ein stummer, ohnmächtiger Schrei. Ein stilisiertes, zerbrochenes Reagenzglas aus Acrylglas mit einem Ausschnitt eines Laborzettels spiegeln die Realität der Diagnose wider. Ohnmacht: Sag‘ jetzt nichts!

Durch meine Arbeit als Krankenschwester in der Klinik stehe ich immer wieder Menschen mit der Diagnose Aids sehr nahe und kenne die Problematik der Geheimhaltung, Trauer, Scham, der Wut, der Hoffnung und dem großen Wunsch nach einem normalen Umgang im Lebensalltag."


 (Bitte anklicken)



Webpräsenz Panja Kuepper


*Der Konrad-Lutz-Preis wurde 1998 von der Deutschen AIDS-Hilfe,  mit Unterstützung des Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline, ins Leben gerufen. Er möchte HIV-Positiven und AIDS-Kranken sowie Menschen aus ihrem direkten Umfeld die Gelegenheit geben, ihre Betroffenheit, Hoffnungen und Wünsche in Bezug auf das Leben mit HIV und AIDS in unserer Zeit und im täglichen Leben auszudrücken. Dies soll so spontan wie möglich sein und ohne Worte auskommen.

Der Name des Wettbewerbs geht auf Konrad Lutz zurück, einen Münchner Filmemacher, der sich von 1984, nach seiner HIV-Diagnose, bis zu seinem Tod mit nur 35 Jahren in 1990 bei der Münchner Aidshilfe engagierte. Er setzte sich sehr für die Belange von HIV-Infizierten und AIDS-Erkrankten ein.  Mit seinem Film „Coming Out“ von 1988 reihte er sich in die Reihe der Protestierenden gegen den damaligen AIDS-Maßnahmenkatalog der bayerischen Staatsregierung² ein.
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² Am 25.2.1987 beschloss die bayerische Staatsregierung einen "Maßnahmenkatalog zur Abwehr von AIDS" (u.a. mit der Möglichkeit der Vorladung "Ansteckungsverdächtiger" zum HIV-Test einschl. polizeilicher Vorführung sowie Tätigkeitsverboten für männliche und weibliche Prostituierte).
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"Coming Out" ist die filmische Dokumentation des 2. Europäischen Treffens HIV-Positiver und AIDS-Kranker an Pfingsten 1988 in München. Männer und Frauen fanden den Mut, in der Öffentlichkeit über Alltag, Arbeit, Politik, Drogen, Liebe, Sex und Tod im Zeichen von HIV-positiv zu sprechen.


"Daß dies hier gelang, ist umso bemerkenswerter, als den Filmemachern nur drei Drehtage zur Verfügung standen, das europäische Pfingsttreffen der HIV-Positiven, das zweite seiner Art, das nicht zufällig in Gauweilers München stattfand. Doch kein Demonstrationsfilm entstand, obwohl die für München erstaunliche Veranstaltung durchaus vorkommt, sondern eine sehr auf Reflexion abgestimmte Dokumentation, aus der vor allem die Gesichter und Reaktionen der Betroffenen haften bleiben. Denn wenn auch nicht alle, so sind doch diesmal viele aus ihrer verständlichen Anonymität herausgetreten." (Frankfurter Rundschau, 09.12.1988)


Die Initiative „Konrad Lutz Preis“ wird heute vom „Netzwerk plus, das bundesweite Netzwerk der Menschen mit HIV und AIDS“, Berlin, und dem Unternehmen ViiV Healthcare, München, betreut.


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Mittwoch, 27. Januar 2010

Preisverleihung Max-Ophüls-Preis 2010, Saarbrücken

Der MAX OPHÜLS PREIS 2010: SCHWERKRAFT, Regie: Maximilian Erlenwein

Die Verleihförderung von je 9.000 Euro geht zu gleichen Teilen an:
BIS AUF´S BLUT – BRÜDER AUF BEWÄHRUNG, Regie: Oliver Kienle
DIE ENTBEHRLICHEN, Regie: Andreas Arnstedt
Der Preis des saarländischen Ministerpräsidenten: PICCO, Regie: Philip Koch
Der Preis für den besten Kurzfilm: SCHONZEIT, Regie: Irene Ledermann
Der SR/ZDF-Drehbuchpreis: SCHWERKRAFT, Regie: Maximilian Erlenwein
Der Förderpreis der DEFA-Stiftung: LOURDES, Regie: Jessica Hausner
Der Preis für den besten Dokumentarfilm geht zu gleichen Teilen an: 
NIRGENDWO.KOSOVO, Regie: Silvana Santamaria
MY GLOBE IS BROKEN IN RWANDA, Regie: Katharina von Schroeder
Der Preis für den mittellangen Film: RAMMBOCK, Regie: Marvin Kren
Sonderpreis für Fabian Hinrichs für seine Rolle in „Schwerkraft”
Der Preis für die beste Nachwuchsdarstellerin: Nora von Waldstätten
Der Preis für den besten Nachwuchsdarsteller: Sebastian Urzendowsky
Der Filmmusikpreis: ACADEMIA PLATONOS – PLATO’S ACADEMY, Regie: Filippos Tsitos
Der Publikumspreis: BIS AUFS BLUT – BRÜDER AUF BEWÄHRUNG, Regie: Oliver Kienle
Der Preis der Schülerjury: BIS AUFS BLUT – BRÜDER AUF BEWÄHRUNG, Regie: Oliver Kienle
Der Interfilmpreis: SUICIDE CLUB, Regie: Olaf Saumer







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Donnerstag, 21. Januar 2010

Buch: Sigrid Damm - Goethes letzte Reise

Sigrid Damm: Goethes letzte Reise, Insel Verlag 2007


(Sigrid Damm wurde 1940 in Gotha geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und Mecklenburg. In Jena studierte sie von 1959 bis 1965 Germanistik und Geschichte. Anschließend war sie als Hochschullehrerin in Jena und Berlin tätig, 1970 promovierte sie. Die Autorin ist Mitglied des P.E.N. und erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Feuchtwanger-, Mörike- und Fontane-Preis.)

„Ich war immer gerne hier. Ich glaube, es kommt von der Harmonie, in der hier alles steht, Gegend, Menschen, Clima, Thun und Lassen“ , so beschreibt Goethe sein Thüringer Arkadien. Hier im Thüringer Wald hat Goethes Gespräch mit der Erde, hat sein naturwissenschaftliches Interesse begonnen, ausgelöst durch die Verantwortung für den Ilmenauer Bergbau. Das schönste lyrische Ergebnis dieses Gesprächs, das berühmte Gedicht "Über allen Gipfeln", schrieb er 1780 an die Wand einer Jagdhütte auf dem Kickelhahn. 


Den Handlungsrahmen für Sigrid Damms Buch bilden die sechs Tage der letzte Reise Goethes im August 1831. Es wird eine Fahrt in die Vergangenheit, um Dauerndem und Verschwundenem zu begegnen, eine Wallfahrt zu den Stätten früherer Leiden und Freuden. Der große Weimarer Dichter fährt mit seinen beiden Enkeln Walther und Wolfgang nach Ilmenau. Zweck der Reise ist in erster Linie, den Weimarer Feierlichkeiten zu seinem 82. Geburtstag zu entgehen. Der alte Meister zieht sich von solchen Anlässen gern zurück. Lieber verreist er als geduldiger Großvater mit „dem kleinen Volk im zweyten Grad“. Trotz seiner Liebe mussten sich Goethes Enkelkinder später im Leben der Last des großen Namens beugen. Die Erzählerin nutzt nun diesen Ausflug des alten Mannes als Metapher für seine letzten geistigen Wanderungen, wie die Vollendung des zweiten Teils des „Faust“, Goethes Liebe zu Ulrike von Levetzow, Erinnerungen an seinen in Italien verstorbenen Sohn August, seinen Glauben an das Fortbestehen des Geistes nach dem Tode und seine Reise ohne Rückkehr im März 1832.

Für Goethe ist am 26. August 1831 die Kutsche angespannt, „früh um halb Sieben aus Weimar“. In Ilmenau angekommen, feiert er seinen Geburtstag. Es ist der letzte, den er erlebt. Früh gratuliert der zehnjährige Wolf, mit dem Goethe frühstückt, während „der gute Walther sein Morgenschläfchen“ fortsetzt. Festlich begehen die Ilmenauer den Tag. An seinem Geburtstag packt Goethe einen Gegenstand aus und stellt ihn vor sich hin: ein zerbrechliches böhmisches Glas mit den Eingravierungen von drei Namen, denen der Amalie von Levetzow, ihrer Tochter Ulrike und einer der jüngeren Schwestern. An diesem Abend schreibt Goethe an Frau von Levetzow…

Mit diesem Ritual beginnt der Rückblick auf Goethes letzte Liebe, die Reisen nach Böhmen in den Jahren 1821 bis 1823, in dem ein bewegendes Bild dieser glücklichen und doch von Beginn an überschatteten Begegnung gezeichnet wird, deren schmerzliche Verarbeitung Goethe erst in der großen „Marienbader Elegie“ gelingt. Verknüpft mit dem Ablauf des 29. August in Ilmenau sind Hinweise auf Goethes Lektüre und auf den vom Hof in Weimar als offiziellem Vertreter entsandten Oberforstmeister von Fritsch: Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes und einstige Freunde, so an Knebel. Der Abschluss der Reise naht. Goethe erinnert sich: „Bey einem außerordentlich schönen, dieses Jahr seltenem Wetter befuhr ich auf neuerrichteten Chausseen die sonst kaum gehbaren Wege, freute mich an den Lindenalleen, bey deren Pflanzungen ich vor 50 Jahren zugegen war…“

Sigrid Damm kennzeichnet auch das schwierige Vater-Sohn-Verhältnis als eine Konsequenz der Bedingungen: „Es ist dieses Weimar mit seiner fürchterlichen Prosa, Kleinheit, Missgunst, Häme und seinem Neid. August von Goethe, der Sohn der geschmähten Vulpius, kann die uneheliche Geburt nie abstreifen, wie sehr sein Vater sich auch vor ihn stellt, ihn in jeder Weise protegiert. Genau das verstärkt die Abwehr gegen ihn geradezu.“ Um den Meister besser zu verstehen, geht die Autorin auf sein Reisetagebuch ein: „Eine Ahnung von der Tragödie dieses Mannes … zeigen seine Aufzeichnungen aus Italien: als lateinische Grabschrift bestimmt er: „Goethe, der Sohn, seinem Vater vorangehend, starb vierzigjährig, 1830“, am 27. Oktober 1830.

Am 31. August 1831 brechen die Reisenden schließlich von Ilmenau aus zur Heimfahrt auf. Goethe verbleibt noch ein Lebensrest von 202 Tagen. Das Werk „Faust II“ geht er mit der Schwiegertochter Ottilie als Vorleserin im Winter durch. Das Siegel des im August des vorigen Jahres verschlossenen Manuskripts wird noch einmal geöffnet. An „Dichtung und Wahrheit“ und der „Farbenlehre“ arbeitet er weiter. Besonders in seiner Rolle als Hausvater wird Goethe uns nochmals vorgestellt. Er plant die Frühjahrsbestellung im Garten und weilt am 20. Februar zum letzten Mal im Gartenhaus im Park an der Ilm. Dann das Ende, Krankheit und Tod.

Die Autorin schließt mit den Worten des Malers Friedrich Preller: „Vorliegende kleine Zeichnung habe ich selbst aufs genaueste nach dem Hochseligen gezeichnet und darf wohl sagen, dass sie wirklich ähnlich sei. Welchen schönen, ruhigen Ausdruck er auch nach seinem Leben noch hatte, können Sie wohl sehen…“ Schon früh beschäftigte sich Goethe mit dem Altern und dem Tod, den er stets floh. 1823 steht in einem Brief: „Lange leben heißt gar vieles überleben, geliebte, gehasste, gleichgültige Menschen, Königreiche, Hauptstädte, ja Wälder und Bäume, die wir jugendlich gesäet und gepflanzt. Wir überleben uns selbst…“, und im Jahr der wirklichen Reise: „Im hohen Alter, wo uns die Jahre nach und nach wieder entziehen, was sie uns früher so freundlich und reichlich gebracht haben, halte ich für die erste Pflicht gegen uns selbst und gegen die Welt, genau zu bemerken und zu schätzen, was uns noch übrig bleibt.“ Es ist ein Buch mit rührenden Passagen, das zeigt, dass Altern und Tod Geben und Nehmen bedeutet, das aber auch wenig Überraschendes für den Leser enthält, dem Goethes Briefe oder die Gespräche mit Eckermann bekannt sind.

Der aufmerksame Leser findet kleine Schwächen im Werk der Autorin. Fragen wie „Stellt nicht diese Dichtung die höhere Wahrheit dar?“ bleiben unbeantwortet. An manchen Stellen bleibt Damms Lektüre der Originale etwas oberflächlich, was einem aufmerksamen Leser nicht entgeht. So zitiert die Autorin einen Brief Goethes an Amalie von Levetzow, der Mutter Ulrikes: „Dabey, hoff ich, wird sie nicht abläugnen, daß es eine hübsche Sache sey, geliebt zu werden, wenn auch der Freund manchmal unbequem fallen möchte.“ Dann stellt die Autorin einige Fragen, die ihre eigene Interpretation wiedergeben „Und der Schluss des Satzes, worauf deutet er? Wohl nicht auf den Troubadour, der vor den Augen der Angebeteten auf den Knien liegt, sondern auf den alten Mann, der ausrutscht und sich nicht wieder aufzurichten vermag? (S. 207)“ Sie verstand die Wendung „unbequem fallen“ als „stürzen“, nicht als „lästig fallen“, wie sie wahrscheinlich gemeint war. Dann wiederum wird vergessen, was nur wenige Seiten zuvor berichtet wurde. Aus einem Brief des Enkels Wolfgang wird berichtet, der die geplante Rückreise nach Weimar über Schwarzburg und Rudolstadt ankündigt. Der Enkel ist enttäuscht, dass die Reisegesellschaft den gleichen Weg zurück nehmen wird, den sie gekommen ist. Sigrid Damm schreibt: „Bei der Herfahrt hat man die Bestellung aufgegeben. Da die Gasthofrechnung nicht überliefert ist und auch Krauses Tagebuch keine Auskunft gibt, können wir es nur vermuten.“ Warum soll Goethe allerdings ein Mittagsmahl bestellen, wenn er weder den Rückreisetag kennt, noch plant, auf der Rückfahrt wieder vorbeizukommen? Sigrid Damm bringt uns Goethe im Alltag als liebenden Großvater, großzügigen Gastgeber, zweifelnden Greis und begehrenden Mann nahe. Für den ernsthaft an Goethes Gedanken Interessierten lässt es zu viele Fragen offen. Trotzdem tauchte ich schwer aus dem Vergangenem auf, das Sigrid Damm zur Gegenwart werden ließ.




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Sonntag, 10. Januar 2010

Filmevent: Max-Ophüls-Preis 2010, Saarbrücken, 18.-24. Jan. 2010

Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist seit über 20 Jahren eine feste und angesehene Größe in der deutschen Filmlandschaft. Das Nachwuchsfestival bietet eine wichtige Plattform für junge Talente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Neben dem MAX OPHÜLS PREIS (18.000 €* sowie Verleihförderung von weiteren 18.000 €) werden im Rahmen des Festivals folgende Preise vergeben: der Preis für den besten Nachwuchsdarsteller/ Nachwuchsdarstellerin (je 3.000 €), der Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten (5.500 €, sowie Verleihförderung von 5.500 €), der Dokumentarfilmpreis (7.500 €), der Förderpreis der DEFA-Stiftung (4.000 €), der Kurzfilmpreis (5.000 €), der Filmmusikpreis (3.000 €), der Publikumspreis (3.000 €), der Interfilmpreis (ca. 2.000 €), der „Kino macht Schule” Preis (2.500 €) und der Drehbuchpreis von SR/ZDF in Höhe von 13.000 €. 


Preisträger bisher 




Programm


* alle Angaben zu den Preisen beruhen auf vergangenen Ausschreibungshöhen
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Donnerstag, 7. Januar 2010

Frohe Weihnachten für alle russisch-orthodoxen Christen

 (Foto: Petrosian)



Der 7. Januar ist für die russisch-orthodoxen Christen Weihnachten, das Fest der Erscheinung des Herrn, der Tag, an dem Gott Mensch wurde. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Feiern von Weihnachten (Рождество), wie viele andere religiöse Feste, verboten. Im Stillen bewahrte man die Tradition, bis 1991 der 7. Januar wieder zu einem offiziellen Feiertag erklärt wurde. Weihnachten kehrte mit anderen Feiertagen ans Tageslicht zurück...


Heiligabend findet bei den Russen am 6. Januar statt, man nennt ihn Sochelnik oder Koljadki. An diesem Tag endet die strenge orthodoxe Fastenzeit, sofern sie noch jemand wahrnimmt. Sie dauert 40 Tage. Der Verzehr von Fleisch, Käse, Butter, Milch und Eiern ist vor Weihnachten verboten. Außerdem darf man fast wie im Ramadan montags, mittwochs und freitags erst nach der Abendmesse etwas zu sich nehmen und sollte dabei auf Fisch, Pflanzenöl und Wein verzichten. Vom 2. bis zum 6. Januar wird Fisch auch an den anderen Wochentagen komplett weggelassen.

Der Heiligabend wird in der Kirche mit einem stundenlangen Gottesdienst gefeiert, bereichert mit viel Gesang und schönen Lichter-Prozessionen. Wer eine russische Osternacht erlebt hat, weiß, wie eindringlich die Zeremonie auf die Menschen wirkt. Sie beten und singen voller Hingabe und Engagement. In einigen Gegenden werden die Feierlichkeiten mit einem Festessen, Sochivo auch Kutja genannt, ähnlich wie das Osterfrühstück nach der Osternacht, abgeschlossen. Die aus Mandeln, Mohn, Honig und Getreide gekochte Speise symbolisiert Ruhe und Unsterblichkeit. Ein offizieller Weihnachtsgottesdienst, am dem auch russische Politiker teilnehmen, ist wie bei uns im Fernsehen zu sehen.

Beschenken tun die Russen sich allerdings nicht zu Weihnachten, sondern zu Silvester.
An Weihnachten werden ganz nach Volksbrauch Lieder (Коляды [kaljády]), z.B. zur Verehrung der Sonne, gesungen, sich eine reiche Ernte, ein gutes Jahr und eine gute Ehe usw. gewünscht.



Kleiner Sprachführer


Frohes neues Jahr!
С Новым Годом!
[ßnówym godám]
Weihnachten
Рождество
[raschdißtwó]
Frohe Weihnachten!
С Рождеством!
[ßraschdißtwóm]


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Dienstag, 5. Januar 2010

Kunstevent: Tony Caulfield, Otherworlds/Anderwelten, Kaiserslautern, 23. Jan.- 20. Feb. 2010,

Am 23.01.2010, ab 19.00 Uhr, findet die Vernissage zu Tony Caulfields neuer Ausstellung "Otherworlds/Anderwelten" im Café 23 in Kaiserslautern statt. Es wird auch eine Lesung aus eigenen Werken angeboten. Die Bilder werden bis 20. Februar 2010 zu sehen sein.

Gezeigt wird Acryl auf Leinwand, die Motive und einzelnen Darstellungen sind noch ungewiss, da der Künstler erst jetzt zu malen beginnt. Eine echte Überraschung also ...

Kurzfeature über Tony Caulfield

Interview mit Tony Caulfield

Weiteres



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Buchbesprechungen: Pottwal im Weg und Stirbt ein Bediensteter ...

 Dave Skinner, Henry Paker
Pottwal im Weg
101 geniale Ausreden
Frankfurt a. M. 2010, 112 Seiten, Hardcover,
durchgehend s/w illustriert, 9,95 €, Eichborn

Das leidige Zuspätkommen... Viele kennen ihn, den täglichen Kampf um jede Minute und jeden Zentimeter auf der Stadtautobahn oder auf dem Fußweg von der S-Bahn zum Arbeitsplatz. Aber dann auch noch im Privatleben? Na klar, der notorische Zuspätkommer ist konsequent, er kommt  i m m e r  zu spät, seine Zeitrechnung ist fundamental um Minuten bis Stunden verschoben. Die beiden Autoren lassen Steve ganz human nur 101-mal im Jahr zu spät kommen und basteln ziemlich "strange" Ausreden: Von einer plötzlich auftretenden, total bedrohlichen Marmeladenallergie, über die sich aufdrängende Notwendigkeit, das S-Bahnnetz sich wegen Vergesslichkeit in die Haut tätowieren lassen zu müssen, bis zur berühmten guten Tat, die unendlich Zeit gefressen hat, bemühen DS als Texter und HP als Zeichner alle möglichen und unmöglichen (amerikanischen) Klischees. Eine Fundgrube für Notorische, mit dem passenden Humor.


Norbert Golluch
Stirbt ein Bediensteter während der Dienstreise,
so ist damit die Dienstreise beendet.
Meisterleistungen der Beamtensprache
Frankfurt a. M. 2010, 112 Seiten, Paperback,
durchgehend liniert, 7,95 €, Eichborn

Hier hat man, zwar nicht in Hülle und Fülle, aber mindestens jedoch 150 Beispiele von Stilblüten, unfreiwillig komisch, ein bisschen daneben und doof oder voll konstruiert. Mit welchen Wort- und Satzungetümen uns die Staatsbediensteten konfrontieren, glaubt man fast kaum. Wir kennen schon jede Menge zeitnahe Beispiele aus dem Osten, aber auch unsere eigene Geschichte lässt den Amtsschimmel wiehern oder zeigt, wie beschränkt das Ausdrucksvermögen der Bürger sein kann.


"Welches Kind erstes, zweites, drittes Kind usw. ist, richtet sich nach dem Alter des Kindes."
(Bundesanstalt für Arbeit)

"Ich bin schwerkrank gewesen, und zweimal fast gestorben. Da können Sie mir doch wenigstens das halbe Sterbegeld auszahlen."

"plangleicher Knotenpunkt ohne Lichtsignalanlage" (= Kreisverkehr)

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Montag, 28. Dezember 2009

Kurzfeature: Klaus Riefer, (Wand- und Fassaden-)Malerei, Porträts, Karikaturen


Klaus Riefer, der Mann, der sich ein Haus auf den Meeresgrund denkt oder historische Figuren in Übergröße über ihre Zöglinge von der Fassade herab wachen lässt, ist ein Künstler, der mit seiner
(Selbstporträt: Klaus Riefer)
(Fotos: viereggtext)

Wandmalerei ebenso überzeugt wie mit seiner anderen Malerei  oder seinen Porträts wie Karikaturen. Auf jedem größeren Event im Saarland oder bei diversen bundesweiten Veranstaltungen trifft man ihn als Living Doll im Outfit von Charlie Chaplin, der die Menschen unterhält und in Windeseile mit vollem Engagement das Konterfei des Gegenüber festhält.
Riefer, Jahrgang 1963, arbeitet bereits seit 1989 als freischaffender Künstler. Seine Schwerpunkte liegen neben der Wand- bzw. Fassadenmalerei, Porträts und Karikaturen auf Landschafts- und Pastellmalerei, Bodypainting und Pantomime. In seiner Heimatstadt sind Albrecht Dürer und vier Apostel ganz groß in  der Nähe des Rathauses zu sehen, wenige Minuten um die Ecke ein übergroßes Bild vom Meeresboden mit angenehmen Fischbewohnern in Rot, die in 5 bis 10 Meter Höhe dahinblubbern. Wer sich auf einen Rundgang macht, kann noch mehr von ihm entdecken. Die Motive reichen von Arbeitern in Aktion über Leonardo da Vinci bis zu Dali oder M.C. Escher. Bei den Wandmalereien kooperiert er mit Christof Thome, Jahrgang 1961, der als Maler, Grafiker und Illustrator seit 1987 selbstständig ist.
viereggtext traf Klaus Riefer per Zufall auf dem Weihnachtsmarkt und ließ sich gleich mal festhalten. Es entstand eine Figur aus Charles Dickens, irgendwo zwischen Oliver Twist, Ebenezer Scrooge und David Copperfield. Hilfe, wer bin ich?






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Sonntag, 20. Dezember 2009

Krippenmuseum in Waldbreitbach, Westerwald





Wer Waldbreitbach im Westerwald hört, denkt an die Rehaklinik auf dem Berg, an die Franziskanerinnen in ihrem Kloster auf dem anderen Berg, an einen riesigen Stern von Bethlehem, der auf einer riesigen Fläche am Berghang oberhalb des Waldbreitbacher Friedhofs weithin sichtbar leuchtet, an ein zweites altes Kloster im Dorfgebiet, eine riesige beleuchtete Weihnachtspyramide und schön geschmückte und beleuchtete Häuser. Wer dann noch an eines der größten Krippenmuseen der Welt denkt (diesen Anspruch erhebt es), ist echt schon ein sehr guter Kenner der Gegend oder Dauergast.



Die  700 Krippen aus aller Welt thematisieren die christliche Urszene der Geburt Jesu in vielfältiger Form. Man kann eine Reise um den Globus anstellen und findet immer wieder dasselbe oder Ähnliches. Langweilig wird es doch kaum, denn die Variationen sind schon erheblich. Von der Kleinst- und Minikrippe im Medaillon bis zur weltgrößten Krippe mit 130 qm, 16 m Breite, je 8 m Tiefe und Höhe sowie 55 Figuren und 80 Tieren ist alles vertreten. Afrikanische Deutungen, lateinamerikanische Schlichtheit, deutsche Schnitzarbeit und internationaler Kitsch ...

Ein Besuch, der sich lohnt.





(alle Fotos: viereggtext)


Allen Lesern ein friedvolles und CO2-armes Weihnachtsfest! Preisfrage: Was wäre mit Jesus als 30-Jährigem im Deutschland des Jahres 2009 gewesen? Wäre er eine Art Baghwan mit eigenem Ashram, ein erfolgreicher Mönch-Unternehmer wie Anselm Grün, ein Psychopath in der Psychiatrie, ein Terrorist in Sicherungsverwahrung oder ein Auswanderer? Oder ein liebender Familienvater, der seinen Geburtstag an Weihnachten feiert? Über die Umdeutung der Geburt Jesu im III. Reich hier diese Darstellung.

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Freitag, 11. Dezember 2009

Kunstevent: Alina Ivanova, Italienische Visionen, 12.12.2009 bis Ende April 2010



Alina Ivanova, 1968 in Kiew, Ukraine geboren, ist eine ausgebildete Künstlerin bzw. Malerin (Kunstschule Kiew, ukrainische Akademie der Künste). Ihre Werke vermitteln eine farbintensive, aus vielen Schattierungen, Nuancen und Botschaften zusammengesetzte Traumwelt mit emotionalen, sinnlichen Inhalten. Jedes Bild eine Faszination, die sich aus einer konfus wirkenden Welt in einer Art gegenständlichen Metapher und Manifestation des Unbewussten herauskristallisiert.
Am 12.12.2009 fand die Vernissage zur neuen Ausstellung "Italienische Visionen" im Café Bistro Restaurant "Visione", Gaustraße 1, Kaiserslautern statt.

Alina Ivanova, Besucher und
Michael Reutlinger

Die Künstlerin stellte ihre Werke vor, erklärte ihre Intentionen und stand Rede und Antwort. Die Ausstellung gibt einen Einblick in ihren Malstil und verleitet leicht zum Kauf. Auch andere Stilrichtungen und Genres beherrscht sie einwandfrei: Kupferstiche, Fotomontagen im Gemälde, Aquarelle usw.
Einen weiteren Eindruck verschafft ihre Seite alina-ivanova.de. Direkte Anfragen auch über Telefon: 06371-952964.



 (fotos: viereggtext)

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Sonntag, 6. Dezember 2009

Rheinland-pfälzische Künstler: Michael Reutlinger, Malerei

 (Fotocollage: viereggtext)

Michael Reutlinger, 59 Jahre, lebt in Kaiserslautern. Als seine frühere Arbeit als Vertriebsleiter für einen renommierten Hifi-Hersteller überraschend endete, kam M. Reutlinger in den letzten Jahren verstärkt zu seinem Hobby, dem Malen. Er teilt eine besondere Vorliebe mit Otmar Alt und James Rizzi: den Sinn und die Liebe fürs belebte und lebendige Detail in einer farbenfrohen naiven Welt. Die runden Formen der M. Reutlinger-Welt haben - so scheint es - ihren Ursprung auch bei Friedensreich Hundertwasser.

Ob Kaffeeklatsch der älteren Damen mit arrogant gespitztem Mündchen, Rundgang des wohlbeleibten kaiserlichen Schupos im malerischen Städtchen, nächtliche Gesangseinlage der beschwipsten Künstlerin mit düpiertem Blick, Kuss der Liebenden oder gefährlich verbogene Hochhäuser der Großstadt, immer ist ein Lebewesen allein oder in reicher Gesellschaft mit dabei: die Katze. Ob als Kommentator, Handelnder oder stiller Betrachter ist nicht so klar zu erkennen.

Die Gesichter und Menschen M. Reutlingers haben etwas Lustiges, Karikiertes und Karikierendes, etwas besonders Typisches an sich. Ihre Eigenart drückt sich wie bei Comicfiguren oder Karikaturen in einem oder mehreren besonders akzentuierten Attributen aus, oder sie wirken durch genau dieses betonte Attribut, der große Mund, die großen Augen, die Profillinie, die Oberweite, der Bauch, die dünnen Beine, die Frisur, die Kleidung. Man findet sie in einer französisch wirkenden Stadtlandschaft einer kleineren Stadt, das Bistro à la Parisienne, die Straße mit ihren klassischen Typen, der Straßenkehrer, alle mit einer Rückwärtsgewandtheit im Outfit wie entsprungene Wilhelmianer. Nicht zuletzt die Montmartekünstler, Boxer und Dirnen, Theater- oder Zirkusbesucher, Alkoholiker und Nachtwächter, Kinder und Straßenmusikanten, Verliebte und Tanzende.

Jedes seiner Bilder hat eine Geschichte zu erzählen, zum Lachen, Schmunzeln oder Nachdenken, und ist eine Momentaufnahme quer durch die Zeiten.

M. Reutlinger hat bereits einige Kunstevents in Kaiserslautern organisiert, so z.B. das Kunstforum im Gartenschaugelände, Kunst im Waldschlösschen, Kunst beim 111 Jahre-Firmenjubiläum und last not least sein eigenes alljährliches Kotten-Kunsthof-Fest im August/September, meist parallel zum Kaiserslauterner Barbarossa Fest "Swinging Lautern". Zu sehen sind hier regionale und überregionale Künstler wie Werner Baermann, Hannelore (Hertje) und José Berlanga (Malerei und Keramikskulpturen), Alexander Geldermans, Brigitte Herzfeldt (Malerei, Objekte, Installationen), Alina Ivanova (Malerei), Günther Sprengart (Bildhauermeister), Otmar Zimmermann (Berufsmusiker und Fotografie als Kunst).


Bis 8. Januar 2010 zu sehen im Caritas-Altenzentrum St. Hedwig, Kaiserslautern, Cafeteria, täglich 15.00 -17.00 Uhr, Mittwoch geschlossen, an Sonn- und Feiertagen von 12.00 – 18.00 Uhr.



Kunst im Waldschlösschen                                    Kunst beim Firmenjubiläum


     Der Kotten-Kunsthof

(
Fotocollagen: viereggtext)


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Dienstag, 1. Dezember 2009

Kunstevent: James Rizzis 3-D-Bilder im "Sommerhaus", Homburg-Einöd

                 
               (Das Sommerhaus)                                                   (Selbstbildnis)

James Rizzi, der Mann mit den bunten Bildern und Kindermotiven, die an Comics erinnern und dort auch eine Quelle haben, bekleidet mit Rizzi-Turnschuhen, Rizzi-Shirt, -Hut und -Schirm beim TV-Interview oder Auftritt - vielleicht fährt er sogar ein Rizzi-Auto, wenigstens gibt es einen Rizzi-VW Beetle - ist einer der auffälligsten, lustigsten, detailreichsten, fantasievollsten, gefragtesten und marketingtauglichsten Künstler der Gegenwart. In Homburg-Einöd kann man sich inmitten von trendigen Luxuslook-(Garten-)Möbeln einen Eindruck über die Vielfalt bei den graphischen Werken verschaffen.


(Washington, Ain't no Square Park)

Rizzi wurde 1950 in Brooklyn, New York geboren, machte mit 24 Jahren seinen Abschluss in Bildender Kunst an der Universität von Florida und bemalte bereits ein Jahr später eine 45 Meter lange Außenwand der Eric's Bar and Grill in New York, die leider bereits 1985 abgerissen wurde. Sein Weg führte ihn über Plattencovergestaltungen, wichtige Wettbewerbsteilnahmen, einen japanischen TV-Film "Rizzi meets Salsa" zu seiner ersten Buchveröffentlichung "James Rizzi: 3D-Constructions", 1988, wo bereits seine sensationelle und akribische Kleinarbeit "Rizzi-3D" zu sehen war. Aus dieser Tradition stammen die 100 limitierten Drucke der Einöder Ausstellung, die mit Rizzis unglaublicher Vielfalt, Farben- und Formenfreude, seinem Reichtum im Ausdruck und seiner Thematisierung so unterschiedlicher Inhalte wie seine Heimatstadt New York, Liebe und American Comedy einen aussagekräftigen, kurzen und bündigen Querschnitt durch sein Schaffen bietet.


(New York marathon)

James Rizzis 3-D-Technik arbeitet mit Duplikaten und Abständen. Eine Kopie des Originals wird in tausende Einzelteile - ganz nach den vorgebenden Motiven oder Formen, Figuren - zerstanzt, um diese dann in mühsamer Handarbeit im Original wohl mit Pinzette und Schaumstoff-Abstandshaltern, reproduziert mit mechanischer Hilfe genau auf die Stelle der Vorlage zu setzen, wo sie eigentlich platziert sind, nur eben im Abstand von einigen Millimetern oder Zentimetern. Dem Betrachter vermittelt sich aus der Frontalen durch Abstände und Schatten eine 3-D-Illusion, aus der Schrägen ein Staunen über die mühsame Kleinarbeit, die man als limitierte Kunstdruckauflagen im Gegensatz zu den Originalen preiswert erwerben kann.

Die Preise für die 3-D-Drucke pendeln in Einöd von einigen Hundert bis 12.000 EUR. Das Gesamtwerk betrachtend enden sie in dieser Preisklasse nicht.

Rizzi-Originale können heute direkt als Geldanlage betrachtet werden, denn die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass aus einem Preis von 4.500 $ leicht 17.000 $ werden konnten. Originale werden beispielsweise in Deutschland im Fall von "Is it love or is it lust?" mit Acryl auf Leinwand für etwa 40.000 EUR angeboten. Reproduktionsvarianten jeweils erheblich günstiger. Kleine Original-Graphiken in Postkartengröße ebenfalls, etwa 500 bis 1.000 EUR. Der Markt der Reproduktionen dagegen ist riesig. So bekommt man Kunstdrucke, handcolorierte Drucke als Unikate meist unter 1.000 EUR, Schirme für unter 60 EUR und eben 3-D-Reproduktionen dann wieder im Tausenderbereich.


(Braunschweig, "Happy Rizzi House")

Nicht zu sehen sind in Einöd all die verrückten Aufträge aus der Sport-, Industrie- und Kulturindustrie, wo Henry Maskes Boxmantel 1993 neben Rosenthal-Porzellan und Liebherr- Kühlschrankaußenwänden steht, (Kinder-)Kochbücher neben Wörterbüchern, Kunstkalendern, "Rizzi meets Spitzweg" in der Münchner Pinakothek neben einer Rizzi-Boing 757 von Condor, Auftragswerke zu den olympischen Spielen neben Logos von Benefiz-Veranstaltungen, das Design zum "Happy Rizzi House" in Braunschweig, anlässlich der EXPO Hannover 2000, neben der japanischen Eisenbahn, der Telekom, dem Hamburger Abendblatt (Titelseite), dem "Libby Bear"-Teddy der Margarethe Steiff GmbH, dem "Rizzi-Wein" der Winzergenossenschaft Heilbronn-Erlenberg-Weinsberg, dem Schuco New Yorker Feuerwehrauto und dem SWR3-Pop-Festival. Auch Rizzi-Bobbycars für die Kleinen sind zu haben.

(München, Football Fans)

Aber das will das Einöder Angebot gar nicht leisten. Es offeriert Spaß am Betrachten, Me too und Kaufgelegenheit für den gut bestückten Geldbeutel oder die günstige Mitnahmeware. Der Bobbycar ist übrigens im Angebot.


(diverse Variationen der Liebe)

(Alle Fotos: viereggtext)




Mittwoch, 25. November 2009

Interview mit Panja Kuepper, Malerei und Skulpturen



viereggtext: Was fällt Ihnen zum Thema Kunst ein?

Panja Kuepper: Große Meister, die zu Schaffenszeiten unbeachtet und verhöhnt waren. Künstler, die trotzdem weiter gemacht haben und an ihren Erfolg geglaubt haben. Sie haben heute ihre Erben reich gemacht und werden verehrt in aller Welt.
Verrückte Aktionen wie das Verhüllen des Reichstages.
Kunst als Sprache und Stimme zu allen Zeiten der Menschheit.
Kunst als Instrument zum Wachrütteln und Aufzeigen von Missständen.


viereggtext: Was steckt hinter dem Begriff Kunst, was ist Kunst für Sie?

Panja Kuepper: Kunst bedeutet für mich der Ausdruck von Gefühlen, Stimmungen und Situationen. Kunst ist eine Stimme, mit der alles ausgesprochen und ausgedrückt werden kann. Nur der genaue Betrachter vermag die Sprache zu verstehen ...
Für mich bedeutet Kunst ein Dialog mit Pinsel, Leinwand, Künstler und dem Auge des Betrachters.


viereggtext: Was reizt Sie am meisten beim Kunstschaffen?

Panja Kuepper: Das Erschaffen mit den eigenen Händen! Neben dem Experimentieren mit Öl, Acryl und Wachs fasziniert mich auch das Arbeiten mit Naturmaterialien. Der Reiz liegt immer wieder darin: Was sehe ich, was sehen die anderen? Trifft es sich oder driftet es auseinander? Bei meinen Skulpturen liegt der Reiz in der Herstellung aus einfachem Ton, der Schritt für Schritt in weiche Formen verwandelt wird.


viereggtext: Welches Ihrer Werke bedeutet Ihnen sehr viel?

Panja Kuepper: „Lava“, weil es als erstes Exponat mit einem Kunstpreis geehrt wurde. Und das Bild „Geborgenheit“, weil es eine Ruhe uns Sicherheit ausstrahlt, die ich gerne mag.


viereggtext: Gibt es eine Kunstart, die Sie ablehnen, die Sie enttäuscht?

Panja Kuepper: Kunstarten, die für mich nicht mehr mit Kunst, sondern mit Provokation und Sensation gleichzusetzen sind. Beispielsweise die Aktion, bei der ein sterbender Mensch als illustres Schauobjekt dargestellt werden soll.


viereggtext: Wie werden Sie weitermachen?

Panja Kuepper: Ich werde weiterhin viele Experimente eingehen. Werde neugierig bleiben und mich an neue Materialien herantrauen. Ich werde nicht in einer Schublade einsortierbar werden, sondern versuche immer wieder neue Wege zu gehen.
Im Jahr 2010 werde ich wieder größere und kleinere Ausstellungen präsentieren, kreativ bleiben und malen, malen, malen ...


LINK


Kontakt: mail@panja-kunst.de und www.panja-kunst.de


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Mittwoch, 18. November 2009

Leoš Janáček: Jenůfa, Oper

Inszenierung: Dietrich Hilsdorf,
Aufführung: 11. Januar 2009 in der
Oper Leipzig

Neuaufnahme: 29. Mai 2010, 19 Uhr

(Leipzig/UA) Mit seiner dritten Oper „Jenůfa“, deren literarische Vorlage das Schauspiel „Jeji pastorkyňa“ (Ihre Ziehtocher) der tschechischen Schriftstellerin Gabriela Preissová (1862-1946) ist, gelang
Leoš Janáček ein Publikumserfolg. Die Handlung um einen Kindermord im ländlichen Mähren wurde nach erster Ablehnung aus Gründen der Unglaubwürdigkeit nach einer Kürzung der Handlung während neunjähriger Entstehungszeit dann doch noch erfolgreich angenommen. Es bestand die Schwierigkeit, einen prosaischen Text zu vertonen.
Zur Handlung der Oper: Jenůfa ist unehelich schwanger von Števa. Die beiden möchten heiraten, doch die Ehe kann nicht so schnell stattfinden, denn Jenůfas Stiefmutter, die Küsterin, welche von der Schwangerschaft nichts weiß, verlangt ein Jahr des Wartens. Števas Halbbruder Laca, der Jenůfa ebenfalls liebt, verletzt Jenůfa aus Eifersucht mit einem Messer im Gesicht. Laca bereut seine Tat. Um die Schwangerschaft zu vertuschen und Jenůfa damit die „Schande“ zu ersparen, wird sie von der Küsterin in der Kirche versteckt. Auch die Entbindung findet heimlich bei der Stiefmutter statt. Doch Števa, dessen Interesse an der durch die Messerattacke im Gesicht entstellten Jenůfa schnell verebbte, nimmt die Geburt seines Sohnes nicht zum Anlass, sich um Jenůfa zu kümmern. Die Küsterin versucht daraufhin, eine Verbindung zwischen Laca und Jenůfa herbeizuführen, doch das Kind wird in den Wertvorstellungen der Dorfbewohner zum Hindernis für eine neue Liebesbeziehung. Deshalb lässt sich die Küsterin Laca gegenüber zu der Lüge hinreißen, das Kind sei gestorben.
Doch nun beginnt ein Drama: Um die Ehe zwischen Laca und Jenůfa zu retten, betäubt die Küsterin Jenůfa und ertränkt das Kind. Jenůfa erzählt sie, sie selbst habe Fieber gehabt und das Kind sei in dieser Zeit gestorben. Schließlich wird die Hochzeit geplant. Am Morgen der Hochzeit entsteht eine Tumult, als Dorfbewohner die Leiche eines Kindes unter dem Eis finden. Anhand der Kleidung erkennt Jenůfa ihren toten Sohn. Alle vermuten in ihr die Mörderin bis die Küsterin ihre Schuld eingesteht. Jenůfa verzeiht ihrer Stiefmutter. Diese wird abgeführt. Laca steht trotz allem zu Jenůfa. Gemeinsam versuchen sie einen Neuanfang.

Regisseur Dietrich Hilsdorf versetzt die Handlung in die 1990er Jahre. Die hellblau gekachelte Fassade des Gasthofs „Zur Mühle“ bröckelt. (Bühnenbild: Dieter Richter). Die Geschichte wird im dritten Akt in das Innere des Gasthofes verlegt, der Kreis schließt sich. Die Inszenierung in tschechischer Sprache erlaubt dem Zuschauer einen Blick auf kleine liebvolle Details wie Schäferhunde auf der Bühne, Rosmarintöpfe oder schlagende Kirchenfenster. In die wunderbar gelungene Chorszene im ersten Akt mischt sich ein Mann an Krücken, fahren Kinder auf dem Fahrrad vorbei. Da ist der Tunichtgut Števa (Thomas Ruud) im weißen Anzug, da ist Jenůfa (Marika Schönberg) im geblümten Kleid, die Großmutter (Diane Pilcher) beim Kartoffelschälen und eben die Küsterin (Susan Maclean), deren innere Spannungen hier ihren Anfang nehmen. Das Kreuz im riesigen Kirchenraum ist abgehängt, die Marienfigur verhüllt. So beginnt der zweite Akt. Hier an diesem heiligen Ort grübelt die Küsterin über ihrem Tötungsplan, leidet sie an sich und der Welt. Susan Maclean singt und schauspielert mit Tiefe, zeigt Hartherzigkeit, Güte, Verletztheit, Strenge und die Angst der Figur. Sie gestaltet die Szene der Janacek-Oper zum Höhepunkte der überaus gelungenen Inszenierung. Alles findet seine Umkehr, als die Küsterin versucht, die Liebe und Dorfgemeinschaft zu retten. Den Schlussakt beherrscht die hin- und hergerissene Figur des Laca, der schließlich mit unerschütterlicher Liebe zu Jenůfa steht. Das Gewandhausorchester unter Kapellmeister Axel Kober unterstrich die Handlung mit großer Virtuosität. Es ertönte lang anhaltender Applaus im Zuschauerraum. Um so erfreulicher, dass die Oper Leipzig plant, Jenůfa wieder in den neuen Spielplan zu integrieren, siehe oben.


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Dienstag, 10. November 2009

TAO - Die Kunst des Trommelns: Another world - another time 2009



Außergewöhnlich, dynamisch, aggressiv und zart

Über 3 Millionen Zuschauer weltweit erlebten bereits das japanische Trommel-Ensemble TAO. TAO greift die jahrhundertealte, überlieferte Wadaiko-Kunst auf, modernisiert und variiert mit zeitgenössischen Elementen. In der aktuellen Show "Another world, another time" trommelt das Ensemble den Zuschauer auf eine Reise durch Tag und Nacht, Angst und Freude, Zeit und Raum.
Die teilweise aggressiven, archaischen und lieblichen, bisweilen wahnsinnig schnellen Rhythmen, die sich zu Allegro- und Vivace-Tiraden mit Unwettercharakter steigern können, werden von einer durchtrainierten, sehr engagierten und sehr ausdauernden Mannschaft dargeboten. Auch Frauen übernehmen die eher männlich wirkenden Parts und zeigen eine sehr kraftvolle Ausdauer im Rühren der Trommeln, die teilweise bis zu 1,70 m Durchmesser haben.

(Fotos: viereggtext)
Präzise, wuchtig und ungebremst - ohne jedoch das Gehör zu überreizen - fallen die Trommelschläge auf die Trommeln, dass man Angst hat, die Bespannungen könnten zerreißen. TAO ist ein atemberaubendes Klangerlebnis, eine einzigartige, stark asiatisch-kämpferische Darbietung, die Meditation und Kampfkunst verbindet und mit einer straff und genau durchgestylten Choreographie aufführt. Tosender Beifall und stehende Ovationen in Saarbrücken.


LINK

Mittwoch, 4. November 2009

Der Tag, der den Krieg verhindert hätte: 8. November 1939

Georg Elser ist der unbekanntere der gescheiterten Hitler-Attentäter, er wollte die Beseitigung dieser Diktatur jedoch wesentlich früher verwirklichen und hätte die blutigen Entwicklungen rechtzeitig verhindern können.
Elser, einfacher Schreiner, den Kommunisten zugeneigt, selbst 10 Jahre zuvor KPD-Mitglied gewesen, absoluter Gegner der Nazis, wollte "noch größeres Blutvergießen verhindern". Ihm war kurz vor Kriegsbeginn klar geworden, was auf Deutschland zukommt und hatte nur noch eins im Sinn: Der Führer muss weg. Ganz allein auf sich gestellt, bastelte er eine Bombe und deponierte den Zeitzünder in 30-tägiger Nachtarbeit in einer Säule des Bürgerbräukellers in München, der in der Rosenheimer Straße, in unmittelbarer Nähe des heutigen Kulturzentrums Gasteig lag. Der Keller war eng mit der Entstehungsgeschichte der Nazis, dem Putsch 1923 usw. verbunden.
Die Bombe sollte Hitler und die Spitze des NS-Regimes treffen, die sich am 8. November 1939 zu einer Gedenkfeier anlässlich des Hitler-Putsches 1923 versammelten. Sie explodierte planmäßig, tötete sieben ehemalige Putschteilnehmer und eine Kellnerin, 63 Menschen wurden verletzt. Hitler überlebte - wie auch Goebbels und Himmler, ihnen galt der Vernichtungsschlag in erster Linie. Hitler musste wegen widriger Wetterverhältnisse den Nachtzug statt Flieger nach Berlin nehmen und ging 13 Minuten früher...
Georg Elser wurde als Staatshäftling in Berlin, im KZ Sachsenhausen, später im KZ Dachau inhaftiert, verhört und gefoltert, am Ende des Krieges noch vor dem Eintreffen der Amerikaner am 9. April 1945 ermordet. Ihm gebührt ein ebenso wichtiger, wenn nicht bedeutenderer Platz in der Geschichte des deutschen Widerstands wie Stauffenberg, denn Elser wollte das Unheil abstellen, bevor es losging.






Montag, 2. November 2009

Jeder 4. Europäer psychisch krank?

Psychische Krankheiten als Kosten- und Leidfaktor in der EU sind in aller Munde. Auch die Selbstmordraten, aktuelles Beispiel France Télécom, stehen in den Schlagzeilen.
Knapp 600 Mrd € sollen die gesamten Kosten betragen, so der Präsident des European Brain Council (EBC), der Däne Prof. Olesen.

Mein Leserbeitrag in der ZEIT:
Angst essen Seele auf in der Europäischen Gemeinschaft



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Sonntag, 1. November 2009

trash/treasure, Köln, bei Open Endings/Homonym, 7.-14.11.2009

Moltkerei Werkstatt, Moltkestr. 8 (Hof), Köln

Die Ausstellung OPEN ENDINGS / HOMONYM ist das zweite Teil eines deutsch-israelischen Austauschprojektes, dessen erster Teil im September 2009 im Rahmen der ersten Tel Aviver Biennale "Art TLV" zum 100sten Geburtstag der Stadt Tel Aviv stattfand. In diesem Teil kommen die Künstler aus Tel Aviv nach Köln und zeigen zusammen mit den deutschen Künstlern ihre Arbeiten.

Stephan Brenn        Boaz Arad
Rita Rohlfing           Ruti Sela
trash/treasure         Guy Ben-Ner
                                  Doron Rabina      Kurator: Mayan Amir

7.11.2009: 10. lange Nacht der Kölner Museen, ab 19 Uhr.




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Dienstag, 27. Oktober 2009

Lyrik: Eva Strittmatter - "Seele seltsames Gewächs". Ein Gastbeitrag von Ute Apel, Leipzig


„Gedichteschreiben ist keine Fähigkeit, die man erwirbt und die einem zur Verfügung steht, wenn man will... Ach, nein, wenn es so wäre, ginge es mir gut.“
Das sind die Einleitungsworte zu einem neuen Gedichtband Eva Strittmatters. In ihm vereinen sich bislang unveröffentlichte Gedichte mit einer Auswahl aus bereits bekannten Werken der Dichterin. Der Buchtitel ist der ersten Zeile des Gedichtes „Gegenblüte“ entnommen, in dem die Entfaltungsmöglichkeiten der Seele beschrieben ist.
Zu sieben Gedichten malte Linde Kauert mehrfarbige Bilder, die den Band ganzseitig schmücken.

(Foto: viereggtext)

 Der künstlerischer Weg der Malerin und Verlegerin Linde Kauert führte in den letzen Jahren immer mehr zur Gestaltung von Bildern zu Literatur.
Die Gedichte im Buch wurden mit "Anmerkungen" Eva Strittmatters über die Entstehung von Lyrik bereichert, dem Band „Poesie und andere Nebendinge“ entnommen, der 1983 im Aufbau-Verlag erschien wie diese:
Ich reflektiere Leben, reflektiere Erfahrung, aber das muß ich für mich allein tun. Der Preis für meine Poesie, den ich selber zahle, ist Abgeschiedenheit und Einsamkeit. Ich bin ein phasenweise, sehr einsam lebender Mensch. Wenn ich diese Einsamkeit nicht herstelle, schreibe ich keine Gedichte mehr. Dann aber, wenn es mir gelingt, Gedichte zu schreiben, lebe ich wie in einer Hülle aus Worten. Wie sie in mir entstehen, das geht manchmal über längere Zeit, über Tage sogar, umgeben sie mich ständig.“

Vom Schreiben


Natürlich könnte ich
Auch komplizierter schreiben
Und könnte Dichtung als
Geheimmagie betrieben.
Ich könnte Chiffren erfinden,
die nur fünf Leute verstehn,
Und die anderen wären die Blinden,
Wir sechs allein könnten sehn.
Ich will aber einfach bleiben
Und nah am alltäglichen Wort
Und will so deutlich schreiben,
dass die Leute an meinem Ort
Meine Gedichte lesen
Und meine Gedanken verstehn
Und sagen: so ist es gewesen,
Und das haben auch wir schon gesehn.

Besonders berührend ist der Abdruck handschriftlicher Fassungen einiger Gedichte. Dabei wird der mit den Jahren sanfte Wandel in den Schriftzügen Eva Strittmatters deutlich. Ein Buch für die Seele.
Eva Strittmatter wurde 1930 in Neuruppin geboren. Im Osten Deutschlands hatten ihre Bücher Auflagen von rund 2 Millionen Exemplaren. Im Westen dagegen wurde sie, bis auf wenige Ausnahmen, nicht zur Kenntnis genommen, bemühte sich jedoch auch nicht aktiv um die Gunst der westdeutschen Journalisten. Hermann Kant sagte einmal von der Autorin: ,,Wir haben diese Gedichte nötig.''