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Mittwoch, 11. Dezember 2019

Deutsche Tafeln: Umsonst oder günstig einkaufen für Hunderttausende



(c) rbb

Armut im Alter ist ein großer Bereich des Alltags, der uns bereits beschäftigt und noch viel stärker beschäftigen wird. Aber auch die Armut, teilweise freiwillig so gewählt, von Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren, ganz stark bei alleinerziehenden Müttern, zeigt eine ordentliche Ausprägung. Verschuldung, chronische Geldknappheit, Unzufriedenheit, Flucht in die Sucht, in den Kampf gegen die Politik, die einen so kurz hält, sind typische Anzeichen der Isolation und Verarmung im Alltag. Nicht wenige kaufen wegen der Mittelknappheit nur noch in der "Tafel" ein, essen teilweise auch in den preiswerten Suppenküchen, die es mancherorts gibt. Nach Angaben der Zeitung WELT sei die Zahl der Tafelkunden um 10 % gegenüber 2018 angestiegen, auf nun 1,65 Millionen Kunden, die dort teilweise kostenlose Lebensmittel in Empfang nehmen.




Es gibt rund 940 Tafeln in Deutschland. Der Anteil der Rentner ist dabei deutlich gestiegen. 

Das liegt an unseren niedrigen Durchschnittsrenten (nur noch 48% der Durchschnittsnettoeinkommen) und an der Verschuldung. Innerhalb eines Jahres sei die Zahl der verschuldeten Verbraucher ab 70 Jahren um 44,9 Prozent gestiegen. So stieg auch die Besuchsrate und Anzahl von Rentnern mit ganz kleinem Geldbeutel deutlich an. Man hätte hier einen starken Sprung nach oben feststellen können. Es kommt natürlich auch vor, dass auch Nichtbedürftige dort einkaufen, weil es dort einfach billiger ist als im billigsten Supermarkt. Allerdings passen die Anbieter auf, dass nur Berechtigte zum Zug kommen.

Die Tafeln sind aber auch ein wichtiger Baustein in der sozialen Versorgung der bedürftigen und randständigen Bürger. Die Suppenküchenangebote oder Kaffee-und-Kuchen-Nachmittage nicht nur für Senioren entwickeln sich zu Treffen größerer Gruppen von Gleichgesinnten und -betroffenen, die zu einer festen Gemeinde rund um die Tafel zusammenwachsen. Was früher Kirchengemeinden oder Wohlfahrtsverbände im Kaiserreich leisteten sind heute Freiwillige, Ehrenamtliche oder angestellte Sozialarbeiter und -pädagogen, die mit den anderen versuchen Armut, Elend und Einsamkeit aufzufangen. Und je besser die Tafeln organisiert sind desto stabiler wird die Versorgung und größer die Zahl der Nutzer. Also höchste Zeit, überflüssige Lebensmittel zu spenden. Die folgende Grafik zeigt ganz deutlich die Abstürze, die Rentner erwarten, wenn sie "wenig" verdient haben. Sie ist etwas veraltet, so liegt das Rentenniveau zurzeit bei 48%, wie bereits erwähnt, nicht mehr bei 51%. Insofern fallen die Rentenergebnisse noch schwächer aus.