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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 18. August 2011

Junge Schweizer Literatur: Kein Fall in Disentis?

Duri Rungger
Kein Fall in Disentis?
Oberegg 2011, 200 S., broschiert,
CHF 26.00 / EUR 15.00, orte-Verlag, Oberegg AI/Zürich

Duri Rungger, ist ein neuer Aargauer Autor. Der gebürtige Bündner, der lange an der Universität Genf als Professor für Biologie gewirkt hat, ist vor ein paar Jahren nach Aarau gezogen. Hier hat er auch seinen Krimi-Erstling geschrieben, der die Leser in seine Kindheit in den Bündner Bergen zurückführt.

Disentis im Jahr 1955: eine Gemeinde gerät in Unruhe, als der Erbe der Dorfsägerei erschlagen wird — ein atmosphärisch dichter Dorf-Krimi!
Es geht hoch zu und her an jenem Winterabend im Jahr 1955 in der „Krone" von Disentis - und am anderen Morgen liegt der Erbe der Dorfsägerei erschlagen unter einem Wegkreuz. Der Dorfpolizist, Roc Caminada, verfolgt vorsichtig, doch unbeirrbar die spärlichen Spuren und die Gerüchte, die in der Dorfgemeinschaft umlaufen. In Dr. Zinsli von der Kriminalpolizei in Chur findet er dabei Unterstützung, und nach und nach sogar einen wirklichen Freund. Dies ist umso wichtiger, als die Ermittlungen das unheimliche Geschehen dem Polizisten persönlich immer näher rücken - und dann gibt es auf einmal weitere Opfer in seiner engsten Umgebung ... In diesem atmosphärisch dichten Dorfkrimi, der auch die eindrückliche Bergwelt Graubündens lebendig werden lässt, entfaltet der Autor in subtiler Weise das Geflecht aus Abhängigkeiten und kleinen Lügen, in das die Menschen verstrickt sind. Doch immer bleiben seine Beobachtungen liebevoll, feinfühlig und getragen von einem feinen Sinn für Humor.

Duri Rungger, 1941 geboren, hat bis zur Matura die Schulen in Chur besucht. Später studierte er Biologie an der Universität Zürich, betrieb Forschung an der Stazione zoologica von Neapel und war danach viele Jahre in Genf als Professor für Biologie tätig. Dazu kamen Forschungsaufenthalte in Deutschland und den USA sowie wissenschaftliche Reisen nach Afrika. Seit seiner Pensionierung lebt er in Aarau. „Kein Fall in Disentis?", in dem er die Leserinnen und Leser in die Welt seiner Kindheit zurückführt, ist sein erster Roman.


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Montag, 18. Juli 2011

orte 166: Riviera = auf Wiedersehn: Die Sprachen des Hans Schärer

Dass Künstler, die man sonst eher als Maler oder Bildhauer kennt, zugleich bedeutende Dichter sind, geschieht nicht einmal so selten. Der Luzerner Malerdichter Hans Schärer (1927-1997) war dabei sicher einer der originellsten unter den neueren Künstler-Poeten. Obwohl in den letzten Jahren bereits eine Reihe von Texten aus seinem reichen Nachlass publiziert wurden, sind darin immer noch Entdeckungen zu machen. Deshalb liefert dieses orte-Heft erstmals einen Querschnitt durch das ganze literarische Schaffen von Hans Schärer, zu einem großen Teil bisher noch unpubliziertes Material. Da stehen Gedichte, wie er sie zuerst etwa in seinem berühmten „Stundenbuch" festgehalten hat, neben hintersinnigen Prosanotaten und Kürzestgeschichten aus den späteren Notizbüchern, und die abgedruckten Zeichnungen geben einen Begriff vom Zusammenwirken von Bild und Text in Hans Schärers Werk. Sprachmächtig und verspielt verbindet Schärer genaue Beobachtung, surrealen Witz und dann wieder unerwartet tiefgründige Reflexion und Poesie. Dazu treten Begleittexte von Kennern von Hans Schärers Werk, die ein farbiges Bild seiner künstlerischen Persönlichkeit zeichnen.

orte - Schweizer Literaturzeitschrift, Nr. 166 (2011): „Riviera = auf Wiedersehn: Die Sprachen des Hans Schärer". 76 Seiten, CHF 14.- / EUR 8.-
Erhältlich im Buchhandel oder direkt bei: orte-Verlag, Rüteggstrasse 48, CH-9413 Oberegg AI, Tel. 071 888 15 56, www.orteverlag.ch, info@orteverlag.ch


Hans Schärer
Kurz-Krimi
Als Inspektor S. unterwegs nach Langenthal über Huttwil zur Investigation über einen gewissen M. Ponti aus Geheimdienstcheffamilie -
Es ist kalt, denkt der Inspektor: Noch ist Huttwil nicht erreicht. Dafür haben wir schon Willisau. Der Zug fährt weiter. Scheisse, denkt der Inspektor. Aus Langenthal werde ich einige Karten schreiben: Niemand wird es bemerken. Gettnau - vorbei für lange! Scheisse, denkt der Inspektor, der Weltdetektiv. Zell, Pouletfabrik. Verlauste Gegend. Lumpenbauerngesindel, bald kommt der Kanton Bern in Sicht (Hüswil/ Ufhusen). Den Revolver hat er nicht bei sich. Nur einen Kugelschreiber. Ich bin ein alter Mann, denkt der Inspektor in Kleindietwil. Gewaltige Bauernhäuser tauchen auf. Madiswil! Das habe ich gedacht, denkt er. Darauf Lotzwil. Sonne und Schnee. Geht es bergauf? Das wird er nie wissen. Langenthal/Süd - es wird brenzlig. Ein Fräulein steigt aus. Und jetzt ist der Weltdetektiv mitten in Langenthal, im Hotel Bären, einen halben Beaujolais bestellend. Vielleicht ist er Ponti auf der Spur! Auf den Plakaten war kein Hinweis zu finden. Auch keine Antwort von der Serviertochter, die er hinterlistig fragt. Scheisse, denkt der Weltinspektor und widmet sich einem KIRSCH. Neue Befragung an einem Unterchef. Am 1. März findet im Hotel Bären ein Kammermusikabend statt. Keine Namen werden genannt - aber doch ein Hinweis. Ein erster Hinweis auf das schreckliche Geheimnis, denkt Inspektor Hans. Er schreibt Karten an Heiri, Sepp Röbi und Silvia, um sich abzusichern.
Der Weltdetektiv besucht noch die Weinstube, (Spanische Weinhandlung}. Dort informiert er sich, wie man männliche von weiblichen Tauben unterscheidet. Ein weiterer Hinweis auf Ponti! Der Superinspektor besteigt um 14:34 wieder den Zug nach Zell.
ENDE

Freitag, 8. Juli 2011

Schweizer Literatur - orte 165: Im Postauto nach Trogen - Appenzellika II


Christa Wuthrich
im landeflug wurzeln spüren

das licht
schlummert
frost verklebt die sicht
zeitlos eingelullt
im Wohlsein
im losen moment
des daheim bleiben

kaum
an land
schnappt die pflicht
bindet ein
beisst fest
die guten nicken
meine starre
bis zum herz
auf dem weg ins aus
die flügel wetzen

im landeflug
wurzeln spüren
erdenlos
aufblühen
die füsse frei
den köpf im
wolken bruch
schwere los
das herz
in der hand
mich
auf der zunge
erklärungslos
willkommen sein
daheim


Das Appenzellerland hat mehr zu bieten als grüne Hügel, Käse und Sennen in roten Jäckchen: Es ist auch eine Landschaft, aus der eine vielfältige, durch und durch moderne Literatur kommt. Die Literaturzeitschrift orte, seit vielen Jahren im Appenzellischen ansässig, hat sich diesmal in ihrer nächsten Umgebung umgesehen. Was sie dabei an Texten und Schreibenden gefunden hat, lässt aufhorchen. Das Spektrum der in diesem Heft versammelten Autorinnen und Autoren reicht von Altmeistern wie dem Erzähler Walter Züst bis zu einer Nachwuchsautorin wie der schon sehr erfolgreichen Dorothee Elmiger, vom sensiblen Poeten Werner Lutz bis zur humoristischen Erzählung des jungen Stefan Millius, vom einfühlsamen Bericht aus fremden Lebenswelten bei Viola Rohner bis zu den aufmüpfigen Mundartgedichten des früh verstorbenen Peter Morger. Dass das Appenzellerland nicht erst seit neustem literarisch fruchtbar ist, beleuchtet ein Essay von Werner Bucher, der zeigt, wie viele Schweizer Autoren des 20. Jahrhunderts gerade zu dem einen Dorf Grub in Appenzell Ausserrhoden in besonderer Beziehung standen - einmal mehr also ein orte-Heft, das zu Entdeckungen einlädt!

orte - Schweizer Literaturzeitschrift, Nr. 165 (2010): „Im Postauto nach Trogen - Appenzellika II". 76 Seiten, CHF 14.- / EUR 8,-
Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim orte-Verlag, Rüteggstrasse 48, CH-9413 Oberegg AI, Tel. 071 888 15 56, www.orteverlag.ch, info@orteverlag.ch



Peter Morger
Remämber  

Le Flöör du Mall
Vorgescht hätt'de alt Härr
plötzlech dä dritt Früelig gschpüürt
und isch voll Taatedrang
uf sinn Balkoon usegange
zomm da Graanium Wasser gee
Schpööter im Schpitool
hätt'em t'Schwöschter möse mittaile
das'sini Wohnig gär kain Balkoon heg
"Gartezwäärg hend gad
s'näu Wanderwääggsetz diskutirt
und wie di Wilde ghirnet
oder da zöndroote Chappe
Nöd schlächt sind's väschroke
ober da unbekannt Fluugobiäkt
wo chopflos i erem Beet glandet isch
Da Schnurrli isch ap wie s'Bisiwätter
und schüttlet sin Chatzechopf
Da Mensch isch scho koomisch
S'isch nüüt passirt
Da pensionirt Goldfisch
wo'en Härzschlag öbercho hätt
wert dor 'Krankäkasse ärsetzt
und da Fluurschade zallt
woorschindli t'Wintertuur


Freitag, 24. Juni 2011

Interne Ausschreibung Rütegg-Preis für Lyrik

Für die Abonnentinnen und Abonnenten der Literaturzeitschrift orte:
Ausschreibung Rütegg-Preis für Lyrik


Einsendeschluss verlängert bis 2. Juli 2011!

Seit fünf Jahren hat der orte-Verlag seinen Sitz auf der „Rütegg“ bei Oberegg im Kanton Appenzell Innerrhoden. Feiern möchte er dies mit einem Lyrikpreis, der an die früheren orte-Preise anknüpft, den Vera Piller-Poesiepreis (1984-1991), den orte-Jubiläumspreis von 1997 oder den Preis zu orte-Nummer 150 im Jahr 2007.

Der Siegerin oder dem Sieger winkt nicht Geld, sondern die Publikation eines Lyrikbandes in der fund-orte-Reihe des orte-Verlags. Zusammen mit dem zweit- und drittplazierten Kandidaten wird er oder sie außerdem zu einem Auftritt an den Appenzeller Literaturtagen Ende September 2011 eingeladen. Außerdem wird eine Auswahl der besten Texte in der orte-Zeitschrift veröffentlicht.

Ausgeschrieben ist der Rütegger Lyrikpreis allein für unsere Abonnentinnen und Abonnenten. Teilnehmen kann jede Person, die zum Stichtermin des Einsendeschlusses die Literaturzeitschrift orte abonniert hat. Als Jury wirkt die um einen externen Experten erweiterte orte-Redaktion.

Die Jurierung erfolgt anonym. Es sollen fünf bis höchstens sieben mit einem Kennwort versehene Gedichte eingesandt werden; in einem separaten, mit demselben Kennwort bezeichneten Umschlag müssen Name und Anschrift der Autorin/des Autors enthalten sein. Der Verlag nimmt keine Einsendungen per Mail entgegen, mehrfaches Einreichen ist nicht gestattet. Die Texte werden nicht zurückgeschickt. Korrespondenz und telefonische Auskünfte über den Preis sind aus organisatorischen Gründen ausgeschlossen.

Adresse: Rütegger Lyrikpreis, c/o orte – Schweizer Literaturzeitschrift, Rüteggstrasse 48, CH-9413 Oberegg AI

Sonntag, 20. März 2011

Gedichte erleben mit Virgilio Masciadri - 1

Das Lied vom knarrenden Parkett

                                Lugano, Villa Ciani

Ungespielt wirkt die Freude
des ersten Aufsehers als du
bezahlst und er dein
Billett über die Tischplatte schiebt
der zweite
öffnet dir persönlich das Garderobenkästchen erläutert
wo man das Zweifrankenstück einwirft
und weist
präzise nach dass die
Treppen zum Hochsteigen da sind
der dritte
Herr übers Obergeschoss zeigt dir
den Weg dem Pfeil nach Saal
um Saal Bild
um Bild schreitest du ab Petrinis
flammende Heilige und die
Bürgerstöchter Rinaldis und von
Rossi die Bauernmädchen und
hin und wieder
begegnest du auch dem
Aufseher (lächelnd
kreist er im Gegensinn)
immer
vorsichtiger setzt du die Sohlen
auf das Parkett das
schöngeschliffne mit den Intarsien
von alter Kastanie die so
schauerlich quietschen bei jedem Tritt und
allmählich begreifst du: in diesem
Museum sind Besucher
ebenso
kostbar wie die
Gemälde.

                     Virgilio Masciadri (parkett, orte verlag, 2011)