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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 27. September 2013

Neues bei TRIKONT - der Stimme Bayerns: HUGS AND KISSES - tender to all gender (CD)


 CD bei TRIKONT

Fragwürdig, seltsam, leicht verrückt - wer sich die ursprüngliche Bedeutung des englischen Wortes „queer" ansieht, stößt auf viele Übersetzungen. Nur wenige davon waren sonderlich schmeichelhaft, als damit vor einigen Jahren noch vornehmlich Homosexuelle bezeichnet, genauer: beschimpft wurden. Heute hat queer nicht nur für all jene, die sich selbst so bezeichnen, einen durchweg positiven Klang. Queer, das steht längst für selbstbewusste Normabweichung und Vielfalt, für Eigensinn und sexuelle Emanzipation.

Nun aber muss man die Bedeutung von queer abermals erweitern: queer steht auch für musikalische Bandbreite. Denn das nicht kommerzielle Szenemagazin „Hugs and Kisses", das seit fünf Jahren alle 6 Monate erscheint, hat den Sound ihrer Freund_innen, ihrer Szene, ihrer Partys auf einem bemerkenswerten Sampler kompiliert. Er heißt wie das Motto der Zeitschrift - tender to all gender - und zeigt das ganze Spektrum jener Musik auf, die im queeren Kosmos gehört, geliebt und gelebt wird.
Auf dem Sampler haben sich die unterschiedlichsten Künstlerinnen zusammengefunden: bekannte Namen und Newcomer, Undergroundstars und Tanzflächengrößen, Trashvirtuosen und Chartskompatible: vom nostalgisch aufgepeppten HipHop-Funk Can I Get Get Get des dänischen Popduos Junior Senior als Auftakt bis zu Princessin Hans' theatralischen Gypsyrock Passive Aggressive Romantic Obsessive Richtung Finale, vom federleichten Eurodance in Your Face der norwegischen Performance-Gruppe Hungry Hearts bis zur elektronischen Politkparole Free Pussy Riot der kanadischen Exilberlinerin Peaches.

Daneben steht der getragene technoide New Wave des Berlin-Münchner Elektroduos Tubbe (5 Minute Love) , Kumbia Queers fröhlich verspielter Balkan-Housepop Tiro Al Blanco, Unterbrochen von Elektroclash der populären Sorte - zum Beispiel von den kanadischen Kids on tv und dem New Yorker Neo-lndiewave-Duo Light Asyl um.

Die 16 wohl sortierten Stücke zeigen auf, welche Möglichkeiten es gibt, sich jenseits der heteronormativen Wirklichkeit Gehör zu verschaffen. Das Geschlechterverhältnis aktiv durchbrechen leisten höchstens die Künstler/-innen und dahinter; ein wie auch immer geartetes Selbstbewusstsein queerer Musik formt sich am Ende erst im Ohr des Publikums. Musik ist da nur der Schlüssel ins Universum der Andersartigkeit, die tender to all gender feiert, als gebe es ein Morgen, und sei es mit den Mitteln des Pop.

Dienstag, 10. Juli 2012

EIGENE TV-SHOW, DVD UND CD VOM GlasBlasSingQUINTETT


 
Das phänomenale GlasBlasSingQuintett veröffentlichte am 01. Juni 2012 zum Start der eigenen TV-Show ihr gefeiertes Bühnenprogramm "Keine Macht den Dosen" als Live-Mitschnitt auf DVD. Gleichzeitig erscheint eine opulente Doppel-CD mit 28 Songs der Programme "Liedgut auf Leergut" und "Keine Macht den Dosen".

„Mit Rock-Equipment verzettelt man sich in den Möglichkeiten", sagt Endie, „aber limitiert auf Leergut, Wasserspender und die Kronkorken-Kastagnette holt man die Essenz aus allen Musikstücken." Ergo: Weg mit Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboard, all dem Ballast und Kabelsalat. Her mit den neuen Instrumenten der Stunde: Der Ploppflasche, der Klingflasche, der Blasflasche und der Percussionflasche... Letztere immer aus Plastik, denn sie dreschen sich die Herren so virtuos wie lustvoll über Schenkel und Schädel.


Das GlasBlasSingQuintett - einzigartige Virtuosen auf der Flasche - begeistern ein stetig wachsendes Publikum. Mit Lust und Lässigkeit performen die sensiblen Superlungen vom Kleinkunstclub bis zur Firmengala, vom Gastspiel bei „Wetten, dass?" bis zur eigenen TV-Show, die am 16.07. auf 3Sat startet.
Zwei Aspekte unterscheiden das GlasBlasSingQuintett (oder: „GlasBlasSingDing", welches das Quintett zu einer Melodie von Seeed selbstbewusst feiert) von vergleichbaren Projekten. Erstens: Die fünf Herren sorgen als begnadete Acapella-Sänger dafür, dass es tatsächlich ein „SingDing" ist. Zweitens: Sie covern nicht „bloß" bekannte Klassiker von Elvis Presley bis Johann Sebastian Bach, sondern schreiben komplett eigene Stücke, die noch dazu einen humoristischen Kommentar zum Zeitgeschehen wie zum eigenen Schaffen bieten. Die Trilogie „Ich mach mal ein CisNull" gibt Einblick in die Technik der gläsernen Tonalität, „Weil sie mich belügte" treibt Schabernack mit der deutschen Sprache und „Der frühe Vogel" erzählt die nervige Geschichte vom morgendlichen Fleiß endlich mal aus der Sicht des Wurmes, dieser armen Sau.

Die Doppel-CD heißt "Flaschenmusik 2006-2012". Sie bietet 28 Titel und 79 Minuten Musik. Mit der einzigartigen Mischung aus originellem Konzept, virtuoser Umsetzung und übermütigem Humor gelingt den Herren Endie, Frank, Fritze, Mohre und Peter, was sonst keine Formation schafft: Die Beglückung jeder Zielgruppe. Kinder und Familien lieben die Glasblasmusik aufgrund ihrer spielerischen Unbekümmertheit, und Musikfanatiker genießen die neue Umsetzung vertrauter Kompositionen.
Intellektuelle sehen in der Umwertung von Leergut zu Kulturgut einen künstlerisch-konzeptuellen Überbau, der bis zu Fluxus und Joseph Beuys zurückreicht. Ein Vergleich, den die fünf Entdecker nicht geplant haben, der aber sehr gut passt. Schließlich wurde dem legendären Filzhutträger auch schon zu Lebzeiten eine Badewanne mit Heftpflaster und Mullbinden vom örtlichen Personal einfach weggeräumt oder ein Fettfleck weggeputzt, da sie nicht als Installation erkannt wurden. Ein Schicksal, welches die Instrumente des Flaschenmusikanten auf ewig teilen, passt er nicht auf sie auf wie ein Luchs. „Mit einer leeren Bierflasche kann man übrigens auch eine Gitarre stimmen", merkt Endie noch an, „0,33 Liter ohne Füllung ist ein E-Null."

http://www.youtube.com/watch?v=bshwatvGqIo

Eine ausgewählte Pressestimme

„Da hieß es Zugaben geben, bis der Gewitterregen dem Spaß ein nasses Ende machte. Für Handwerk, Originalität und Unterhaltungswert: Bestnote!" Saarbrücker Zeitung


Das GlasBlasSingQuintett
im Juli auf 3sat:
16.07. / 23.07. / 30.07. / 06.08. jeweils um 21.30 Uhr
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.glasblassing.com


Dienstag, 23. November 2010

CD + DVD: Resumee des Blödel-Liedermachers Mike Krüger

Mike Krüger
Is' das Kunst oder kann das weg? 
LIVE zum 35. Bühnenjubiläum 2010, 
Sony, DVD 9 (200 Min.) & Audio-CD (64 Min.)




Jeder kennt ihn, er ist so bekannt wie Jürgen von der Lippe, Otto oder Didi Hallervorden und kaum noch aus dem Musikprogramm vieler volks- und bürgernaher Tanz- oder Unterhaltungsabende wegzudenken. Es ist nicht nur die Schunkelmusik "Der Nippel" oder "Bodo mit dem Bagger" oder das Lied, mit dem Mike Krüger im Jahr 1975 seine Karriere begann: "Mein Gott Walther". Auch die etwas kritischeren Songs wie "120 Schweine nach Beirut" oder "Bim Bam" kommen an und brennen sich ein. Pünktlich zum 35-jährigen Bühnenjubiläum erscheint nun die erste Live-DVD seiner Karriere mit dem aktuellen Erfolgsprogramm "Is' das Kunst, oder kann das weg?", eine bunte, unterhaltsame Mischung aus neuen Stand-Ups und vielen seiner großartigen Lieder. Außerdem dabei: eine Audio-CD mit seinen Hits.


Mike Krügers Witze und Wortspiele kommen immer an. Seine Ohrwürmer sind den ganzen Abend zum Mitsingen, wenn man es denn so lange aushält. Immer im Kreis, immer ein bisschen ein Spiegel zu Doofheit, Außenseitertum, Einfältigkeit, Kauzigkeit, Eitelkeit, Modebesessenheit usw. Man sieht es deutlich auf der neuen DVD. Unser Mike Krüger - ein verdammt cooles Stück DNA, wie er sich beschreibt - betritt die Bühne und sorgt gleich für Stimmung. Heute ist er aus Deutschlands Komikerszene nicht mehr wegzudenken. Auch seine Kinoerfolge wie "Die Supernasen" und TV-Shows wie "7 Tage, 7 Köpfe" haben ihm generationsübergreifend eine große Fangemeinde eingebracht.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Unabhängige Verlage in der Schweiz: CD zur bunten, schrägen Welt der Alpen bei orte

Malcolm Green, Werner Bucher
Spazieren mit dem gelbgrünen Puma
CH-Oberegg AI 2010, CD mit Booklet, 
71 Min. Laufzeit, 19 EUR, orte verlag

Werner Bucher, 1938 in Zürich geboren und aufgewachsen, heute in Oberegg wohnend, den orte verlag auf Rütegg unterhaltend, ist ein ungewöhnlicher Lyriker. Schon die Gedichtesammlung "Wenn der Zechpreller gewinnt" zeugt davon. Bucher, der bei der journalistischen Zunft landete und als Kultur- und Inlandsredakteur bei einer Tageszeitung arbeitete, hat bislang zwei Bände "Schweizer Schriftsteller im Gespräch", mehrere Gedichtbände, einen Roman ("Im Schatten des Campanile") und etliche Erzählungen veröffentlicht.  Seit 3 Jahren gibt es in Wald AR und in der Wirtschaft Rütegg seiner Frau Irene die "Appenzeller Literaturtage". Und die von ihm herausgegebene Schweizer  Literaturzeitschreift "orte" erreicht dieses Jahr ihre 166. Ausgabe.
Auf der vorliegenden CD "Spazieren mit dem gelbgrünen Puma" präsentiert der Autor 28 Gedichte, die sich gegen eine allzu leichte Verinnerlichung wehren. Er verliest sie wie ein Wald- und Bergbewohner, ein Fabelwesen, laut, fordernd, abwechslungsreich. Nichts ist rund und gefällig, eher übertrieben, närrische Metaphern, schrille Töne und Bilder bevorzugend, bisweilen die absolute Versöhnung im ruhigen Bild und der Selbstkritik, in der Resignation suchend. Die Welt ist schon lange nicht mehr heil, das Leben, die Welt "im Eimer", von wegen großartig, wie der Titel eines Gedichtes vermuten ließe. Die Aufbegehrer eine Art "Stauffenbergs" gegen die Diktatur des Absurden ...
Gott hat die Welt vergessen und sie ihn. Höchstens noch in der Perfektion der Natur ist etwas von ihm zu spüren. So erscheint dem lyrischen Ich, das oft in einer Art Dialog mit sich und einem Du zu stehen scheint, die alpine Landschaft zwar wie eine nackte Frau, die rechte Brustwarze des Säntis eine Wirtschaft, deren Tür sich am Ende öffnet, aber die Umweltschäden sind allgegenwärtig  fühlbar. Skifahrerschäden, Flora und Fauna beeinträchtigt, auch globale Bedrohung durch Tschnerobyl und Raketen, der geschundene Leib. Dieses Mal eine Frau?
In "Morgen fällt kein Schnee" sind es nur noch die kleinen Tiere, nicht Flöhe "eher Propellertiere", die noch existieren. Kaum noch beschreibbar, fast unwichtig, aber irgendwie interessant. Das Dasein eine verbogene, trügerische Angelegenheit, das Natürliche zurückgedrängt, erniedrigt, verfremdet.
"Überall lügen Politiker, fern jeglicher Scham" heißt es in "Weitere Stürme sind angesagt". Immer wieder taucht das Schicksal auf, das bestimmt. Statt Karriere der Treppensturz, wie bei Fritz Wunderlich in den 60er-Jahren, dem Startenor aus Kusel, der alles zunichte macht, die Liebe unerwidert. Ein Dichter, fast so wie der große Schweizer Poet Blaise Cendras, bemüht sich um die Gunst Gottes, hält sich für Blaise, aber es wird wie vieles andere nicht abgesegnet. Manchmal die Nähe noch zu Gott, etwas spürbar, erträumt trotz aller Kritik an ihm, macht Zungen reden, auch Kritik an ihm selbst, als ob "Göttliches sie gestreift hat".
In dem kleinen Manifest "Ich erwarte" dann die Hoffnung, dass Gott weder Amerikaner noch Schweizer, sondern einer aus Benin sei, dass Politiker stürben, bevor sie geboren seien, dass wir nach dem Tode "wiederkommen", "ohne den Dreck im Bauch" als eine Art "Supermann". Dass Aphrodite mit allen schliefe, die von Schönheit träumten und nachts alleine wären, und schließlich die Erwartung, dass Ehe durch Liebe und Liebe durch Offensein ersetzt werde. Dass Kinder geboren würden.
All diese Feststellungen, Beschreibungen, Forderungen und Hoffnungen pointierend, zäsierend und untermalend die mal schrägen, mal wohlklingenden, bisweilen wimmernden Saxophontöne Malcolm Greens, einem studierten US-Saxophonisten, prämierten Jazzmusiker und Lehrer für Jazzgesang, der heute in St. Gallen wohnt.
Ein Hörwagnis, das sich rentiert...



Morgen fällt kein Schnee


 Über den Nagelfluhfelsen
 das nicht zu übersehende Zittern der Tiere, du
 gehst trotzdem, gleitest gelegentlich aus
 auf den feuchten Rillen, die Biker
           --- frech wie sie sind --—
 in den schwarzen Boden gedrückt haben, hier
 Könnt's trotzdem Wölfe geben, Bären, Wildsauen, Luchse
 ohnehin, aber du siehst nur winzige Tierchen, denen
 gar einer wie Malet* nie einen Namen geben könnte. Entzückt
hätt er dafür hier auf Baumstrümpfen lauter närrische Gedichte
geschrieben, vor dem dunklen, von Bäumen
                                     überdachten Pfad. Du
schreibst nicht eines, denkst
an die seltsame Luzernerin, die
dir keine Antworten schickt. Du
lässt sie dennoch nicht im Stich, und
wenn sie deine neuen Sätze liest, wird
sie/vor Freude in die Luft springen, du
bist jung, du bist alt, die Tierchen
sind kaum von einem anderen Planeten, Flöhe
jedenfalls sind's keine, eher Propellertiere. Als
die Schöne von der Uhlandhöhe vor Jahren
jenes Haus betrat, das du so mochtest, hüpften
in diesem Garten ähnliche Viecher. Du gibst aber
nicht auf, bist auf gemächliche Tempi eingestellt.


Morgen, da hab ich nicht den geringsten Zweifel, wird
                                               kein Schnee fallen. Das Leben
                                                                                         ist nicht aufzuhalten.
* Léo Malet, franz. Surrealist, der zuerst närrische Gedichte schrieb, später Krimis.