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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 15. September 2019

Weltkino: MIDSOMMAR von Ari Aster


MIDSOMMAR
Regie: Ari Aster
Cast: Florence Pugh, Jack Reynor, William Jackson Harper, Will Poulter
Produktionsland/-jahr: USA 2019
Lauflänge: 147 Minuten
Kinostart: 26. September 2019
Facebook: facebook.com/Midsommar.DerFilm


Nach seinem gefeierten Debütfilm HEREDITARY gelingt Regie-Talent Ari Aster erneut ein betörender Schocker, der am helllichten Tag in dunkelste Albträume führt. In der Hauptrolle glänzt Shooting-Star Florence Pugh (LADY MACBETH, BLACK WIDOW), die einem sagenhaften Mittsommerfest in Schweden beiwohnt.

MIDSOMMAR startet am 26. September 2019 bundesweit im Kino.

Obwohl ihre Beziehung kriselt, schließt sich Dani ihrem Freund Christian auf einen Sommertrip in einen kleinen Ort in Schweden an. Gemeinsam mit Christians Clique sind sie zu einem einmaligen Mittsommerfestival eingeladen. Doch der anfänglich idyllische Eindruck der abgelegenen Gemeinschaft trügt, die freundlichen Dorfbewohner verhalten sich nach und nach merkwürdiger: Sie bereiten sich auf ein besonderes Mittsommer-Ritual vor, das nur alle 90 Jahre zelebriert wird. Was als puritanisches Fest der Liebe und Glückseligkeit beginnt, nimmt eine unheimliche Wendung, die das sonnengeflutete Paradies bis in die Eingeweide erschüttert.


Freitag, 8. Dezember 2017

Komödie bei Weltkino: Almuth und Rita

Ein Jahr ist vergangen, seitdem sich Rita mit Almuth angefreundet hat. Doch jetzt muss Rita einen harten Schicksalsschlag verkraften. Almuth steht ihr zur Seite, dabei hat sie selbst Probleme: Ihre Tochter will den untreuen Ehemann verlassen und zieht mit ihren zwei Kindern kurzerhand bei ihr ein. Währenddessen hat Rita mit finanziellen Sorgen zu kämpfen, ist aber zu stolz, Almuth um Hilfe zu bitten. Umso mehr stört sie deren Wegwerfmentalität. Der große Krach ist vorprogrammiert und Rita kündigt. Können die Frauen ihre Freundschaft noch retten?

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Zuschauer: Die beiden großen Charakterdarstellerinnen Senta Berger und Cornelia Froboess liefern sich in diesen ebenso tiefsinnigen wie amüsanten Tragikomödien von Regisseur Nikolai Müllerschön ein mitreißendes Schauspielduell. Die mit viel Gefühl und leisem Humor inszenierten Filme machen Lust aufs Leben und erzählen davon, wie viel Reife und Mut es benötigt, um mit vereinten Kräften auch die Schattenseiten zu meistern.

Deutschland 2014/2016
Regie: Nikolai Müllerschön

Donnerstag, 9. November 2017

Weltkino: The Big Sick

The Big Sick
Regie: Michael Showalter


Darsteller: Kumail Nanjiani, Zoe Kazan, Holly Hunter, Ray Romano, Anupam Kher
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2017
Lauflänge: 119 Minuten
Genre: Tragikomödie
Kinostart: 16. November 2017
FSK: ab 6 Jahren beantragt

Der Film, der auf der wahren Geschichte von Drehbuchautor und Hauptdarsteller Kumail Nanjiani basiert, feierte seine Weltpremiere auf dem diesjährigen Sundance Film Festival und eroberte im Sturm die Herzen der Zuschauer. THE BIG SICK gewann bereits mehrere Publikumspreise, u.a. in Locarno als auch beim SXSW Film Festival. In der warmherzigen Familien- und Liebesgeschichte glänzt neben Hauptdarsteller Kumail Nanjiani (SILICON VALLEY) ein charmantes Ensemble um Zoe Kazan (RUBY SPARKS – MEINE FABELHAFTE FREUNDIN), Holly Hunter (DAS PIANO, BROADCAST NEWS), Ray Romano (ALLE LIEBEN RAYMOND) und dem Bollywood-Star Anupam Kher (KICK IT LIKE BECKHAM).

Kumail verdient sein Geld damit, andere zum Lachen zu bringen. Und in der Tat hat er viel Stoff zum Witze reißen: Zum Beispiel über seine Familie, die in Amerika lebt, als wäre sie noch in Pakistan, oder über die vielen potenziellen Ehefrauen, die ihm seine Mutter sorgfältig ausgewählt präsentiert. Nach einem seiner Auftritte lernt er die quirlige Frohnatur Emily kennen, die den gleichen Humor hat wie er.
Obwohl beide anfangs auf ihrem Single-Dasein beharren, verfallen sie einander schließlich
hoffnungslos. Doch Emily erfüllt nicht das wichtigste Kriterium, das Kumails Familie an seine
Zukünftige stellt: Sie ist keine Pakistanerin. So steht Kumail bald vor der Frage, ob er auf seine Familie oder auf sein Herz hören soll.

Mit viel Herz und noch mehr Humor erzählt THE BIG SICK über Liebe und Verzeihen, Familienzwist und das Überwinden kultureller Grenzen. Der Sundance-Publikumsliebling basiert auf der wahren Geschichte der Drehbuchautoren Emily V. Gordon und Kumail Nanjiani und ist eine dieser berührenden Geschichten, wie sie nur das Leben schreiben kann.

Donnerstag, 17. August 2017

Weltkino: ON THE MILKY ROAD

On The Milky Road:
Zwischen Milena (Sloboda Mićalović) und der Braut (Monica Bellucci)
fällt die Wahl schwer
(© Weltkino Filmverleih)
ON THE MILKY ROAD
Originaltitel: Na mliječnom putu
Herstellungsland: Serbien / Großbritannien / USA
Herstellungsjahr: 2016
Kinostart: 07.09.2017
Länge: 125 Minuten
Regie & Drehbuch: Emir Kusturica
Darsteller: Monica Bellucci, Emir Kusturica, Predrag Manojlović, Sloboda Mićalović

Milchmann Kosta ist vom Glück gesegnet: Er passiert nicht nur Tag für Tag auf seinem Esel unversehrt die Frontlinie, sondern wird auch noch von der Dorfschönheit Milena als Bräutigam auserwählt. Doch dann verliebt sich Kosta Hals über Kopf in eine geheimnisvolle Italienerin, die allerdings schon dem Kriegshelden Žaga versprochen ist und zudem von ihrem rachsüchtigen Ex-Mann gejagt wird. Ohne nachzudenken brennen die beiden Liebenden durch und geraten in einen Strudel fantastischer Abenteuer.
Basierend auf „drei wahren Geschichten und jeder Menge Fantasie“ erzählt Emir Kusturica
 (SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER) in opulenten Bildern und natürlich mit viel Musik ein wahnwitziges Märchen vom Ausbruch zweier Liebenden. Die Hauptrolle an der Seite der wie immer umwerfenden Monica Bellucci spielt Kusturica gleich selbst. Zwischen herrlich burlesken Gestalten und rauschenden Festen im Balkan-Beat findet Kusturica mit Karacho zu alter Form zurück.


Sonntag, 16. Oktober 2016

Weltkino: DER VATER MEINER BESTEN FREUNDIN ...



... oder wie kann ich allen eins auswischen

(Mit-)Drehbuchautor und Regisseur Jean-François Richet hat sich ein schwieriges Thema vorgenommen und macht eine delikate Komödie mit ganz schön ernstem Hintergrund daraus. Louna und Marie wollen am Strand von Korsika Jungs aufreißen und nächtelang feiern gehen. Wenn nur nicht die Väter wären. Ewige Aufpasser! Während Lounas Vater Antoine eher autoritär und streng ist, bleibt Maries Papa Laurent zumeist cool. Louna verliebt sich in ihn und - wer weiß warum - das Teenagergirl setzt ihn auf die Beuteliste. Am Strand lässt die attraktive Lolita in der Discopause die Hüllen fallen und holt sich den gestandenen Mann. Dummerweise will der das nicht wirklich, aber wird von ihr in den Strudel des allgemeinen Freundschaftsbruches gelockt.

Louna hintergeht ihre beste Freundin mit dieser Liaison, die es nicht fassen kann, was da passiert, und ihre sehr enge Freundschaft verraten fühlt. Louna provoziert ihren Vater Antoine natürlich auch bis zum Anschlag. Für Laurent war es nur ein Ausrutscher, doch Louna scheint bis über beide Ohren in ihn verliebt. Sie zieht ihn an sich, ob er will oder nicht. Als Antoine davon Wind bekommt, dass seine Tochter mit einem älteren Mann geschlafen hat, läuft er Amok und will mit allen Mitteln herauszufinden, wer das Schwein ist. Im Orient wäre noch mehr ein Blutbad möglich.

Kunstgriff im Film: Laurent soll ihm bei der Jagd helfen. Der ist völlig außer sich, wie sich die Dinge entwickeln und versucht Louna zur Vernunft zu bringen. Ein einseitiges Versteckspiel des ungleichen Liebespaares auf der einen Seite, Louna möchte gar nicht mehr so viel verstecken, auf der anderen der wilde rachsüchtige Antoine auf der Pirsch ... und er wird fündig. Es kommt zur Aufdeckung, zur Abrechnung.

Louna kommt vom nächtlichen Ausflug mit jungen Männern zurück und schaut den ramponierten Laurent triumphierend, aber immer noch verliebt an. Sie hat sich einen Vater geangelt, der ganz anders, viel freundlicher mit ihr umgeht, aber auch unglaubliche Erpressungen zulässt ...


In der gar nicht so lockeren Sommerkomödie um Freundschaft, Liebe und schwache Momente agiert Vincent Cassel an der Seite von ZIEMLICH BESTE FREUNDE-Star François Cluzet und den beiden reizenden Nachwuchstalenten Lola Le Lann (Louna) und Alice Isaaz (Marie). Der Film strahlt viel Reelles aus, zeigt die unverhohlen freche Grenzüberschreitung einer pubertierenden jungen Frau, ihr Kalkül und ihr Leid. Als DVD im Handel.

Originaltitel: Un moment d‘égarement, Frankreich 2015
Regie: Jean-François Richet
Drehbuch: Jean-François Richet, Lisa Azuelos





Darsteller: Vincent Cassel, François Cluzet, Lola Le Lann, Alice Isaaz



Mittwoch, 12. Oktober 2016

Weltkino: Mit zwei Dokumentarfilmen in Leipzig und ins Frühjahr 2017 // Art Cinema Award für EINFACH DAS ENDE DER WELT

Bei der 59. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm präsentiert Weltkino Filmverleih zwei Filme im Deutschen Wettbewerb.

NEO RAUCH – GEFÄHRTEN UND BEGLEITER von Nicola Graef porträtiert einen der weltweit erfolgreichsten deutschen Maler seiner Generation. Erstmals seit Jahren öffnet sich Neo Rauch und spricht vor der Kamera über seinen Zugang zur Kunst, seine Bilderwelten und seine vom frühen Verlust der Eltern geprägte Vergangenheit. Die in Koproduktion mit dem MDR und in Zusammenarbeit mit Arte entstandene Lonamedia-Produktion bringt Weltkino am 2. März 2017 ins Kino.

In ZWISCHEN DEN STÜHLEN begleitet Regisseur Jakob Schmidt über zwei Jahre hinweg drei Lehramtsreferendare auf ihrem spannungsreichen Weg zwischen Theorie und Praxis, Lernen und Lehren, Idealismus und Frustration. Dabei gelingen ihm oft skurrile, aber immer überraschende Einblicke hinter die Kulissen der Lehrerausbildung. Die in Koproduktion mit ZDF Das kleine Fernsehspiel entstandene Produktion der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf startet im Frühjahr 2017 im Kino.



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Im Rahmen des Filmfest Hamburg wurde EINFACH DAS ENDE DER WELT am Samstag mit dem Art Cinema Award des internationalen Verbands der Filmkunsttheater (CICAE) ausgezeichnet. Das große Netzwerk des Verbands unterstützt die Distribution des Gewinnerfilms europaweit. Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein begleitet den Preis mit einer Summe von 5.000 Euro und fördert damit PR-Maßnahmen des Leipziger Verleihs.
Weltkino bringt Xavier Dolans mit Marion Cotillard, Léa Seydoux, Vincent Cassel, Nathalie Baye und Gaspard Ulliel hochkarätig besetztes Familiendrama EINFACH DAS ENDE DER WELT, das in Cannes den Großen Preis der Jury gewann, am 29. Dezember 2016 ins Kino.

Freitag, 2. September 2016

Weltkino: SEITENSPRUNG MIT FREUNDEN (2015)


Deutschland 2015
Genre: Komödie
Regie: Markus Herling
Drehbuch: Silke Neumayer
Kamera: Patrick D. Kaethner
Schnitt: Nils Landmark
Darsteller: Samuel Finzi, Aglaia Szyszkowitz, Fritz Karl, Caroline Peters, Elina Vildanova, Uwe Ochsenknecht
FSK: 12
Kinostart: Videopremiere


SEITENSPRUNG MIT FREUNDEN

Ein Film aus dem letzten Jahr, der mit reichlich Klischeebesatz ein delikates Thema aufgreift: Partnertausch unter Freunden. Angesiedelt im Spitzenverdienersegment der Ärzte, Herzspezialisten mit Auszeichnung, der konservative von ihnen, Paul, seit über 16 Jahren verheiratet mit Julia und pubertierende Tochter im Haus, sehr karrierebewusst auf wissenschaftlicher Jagd nach Auszeichnungen, Marc, der wildere von beiden, muss ein gewisses Schattendasein trotz Kompetenz im Team mit dem egoistischen Freund pflegen und ist seit zehn Jahren mit seiner Freundin Vanessa unterwegs, und zwar auf ganz ungewöhnlichen Wegen. Geld ist reichlich vorhanden, der Konservative ist mit einer ARD-Nachrichtensprecherin verheiratet, wir imaginieren zusammen 60.000 Euro und mehr monatliches Einkommen, die Freundin des Wilden Boutiquebesitzerin.
Letztere haben ein Amusement entdeckt, dass beide libidinös stimuliert, sie gehen zusammen auf Sexpartys mit Gleichgesinnten fremd. Aber immer so, dass der andere es sieht. Das ist wichtig für Vanessa. Sie erleben dadurch äußerst belebende Impulse für die eigene Partnerschaft und sind regelmäßig mit ihrem Liebesleben beschäftigt.
Der konservative Paul hat eher zunehmende Probleme in der Partnerschaft, weil seiner Frau Abwechslung, Kitzel und langer Sex eindeutig fehlt. Sie beklagt sich zunehmend, fragt die Freundin des gemeinsamen Freundes um Rat und erhält auch einen. Dies wird zur fixen Idee, der sich dann alle vier widmen, mit allerlei ethischen und sittlichen Problemen bei den Konservativen, schließlich klappt's, und die Überkreuzsituation ist da, belebt und gefällt, bis ausgerechnet Vanessa durchdreht, weil sie merkt, dass Marc sich heimlich mit Julia trifft.
Julia ist bereits auf dem Rückzug, weil sie beginnt sich in Marc zu verlieben. Vanessa stürmt das Haus von Julia, alle Freizügigkeit im Eimer, banale Eifersucht kommt auf, und ein gewaltiger Streit beendet das Spiel. Das Experiment ist weitgehend misslungen, die Freundschaft auf Eis, aber die Paare bleiben zusammen.
Die Drehbuchautorin Silke Neumayer hat die Unmöglichkeit des anonymen Nebeneinanders für Frauen erneut festgehalten, der Eifersucht und der Monogamie ein weiteres Denkmal gesetzt. Witzig die ganzen Szenen, in denen Paul sich aus seinem konservativen Umfeld bewegt, bei seiner Tochter den Sittenwächter spielt, aber selbst abweicht. Künstlich und klischeehaft die Sexparty, aber die Botschaft ist klar, und wer auch der Meinung ist findet eine witzige Bestätigung in diesem Film. Besonders das Ende mit Rückkehr der Paare, Vanessa mittlerweile schwanger - fragt sich nur von wem, zur normalen Freundschaft bringt eine vertraute Perspektive auf Normalität.



Freitag, 26. August 2016

Weltkino: TAXI TEHERAN


Ein Taxi fährt durch Teheran, filmt die Insassen sozusagen ungewollt durch eine nach innen gerichtete kleine Videokamera und konfrontiert mit Ansichten, Individuen und Schicksalen, als ob es in Teheran so gutgelaunt und normal zuginge wie in einer anderen islamischen Stadt. Aber wo geht es da noch normal zu?
Omid und Panahi (c) Weltkino

Die Leute fliehen oder sind eingeschlossen in Syrien, Jemen, Libyen, Irak, wenden sich ab oder kämpfen in Afghanistan, gehen nach Jordanien, Libanon, Türkei oder ins europäische Ausland oder sterben wie es kommt. Kein Spur von dem restriktiven iranischen System, das bereits in einem religiösen Faschismus kulminierte. Unklare Verhältnisse mit Saudi-Arabien, Unterstützung von schiitischen Terrorgruppen und zu Hause die Scharia, Unterdrückung, Hinrichtungen, im Schutz der Atombombe usw.
Wir erleben eine persönliche, höfliche, humor- und liebevolle, aber auch verdeckt kritische Sichtweise. Ist das Taxi doch eine Enklave der Freiheit, bis es am Ende zu einem Einbruch und Diebstahl der Freiheit kommt.
Nichte Hana (c) Weltkino

Der Regisseur und Hauptdarsteller des Films ist Jafar Panahi, ein Filmemacher, der im Iran Berufsverbot hat, und dennoch heimlich Filme drehte. "Taxi Teheran" ist der dritte Film, den Panahi unbemerkt produzierte und außer Landes brachte, nachdem die einheimischen Filmfestivals ihn nicht zeigten. Die anderen Filme waren "In Film Nist" (Dies ist kein Film, 2011) und "Pardé" (Closed Curtain, 2013).

Als Preisträger der Berlinale 2015 kann Panahi stolz sein, trotz aller Widrigkeiten Meriten für das iranische (teils dokumentarische) Kino zu sammeln.

Die Situation ist eine metaphorische.
Panahi spielt Panahi, Taxifahrer ohne Ortskenntnisse oder Erfahrung statt Filmemacher, es werden Hinrichtung mit einem Taschendieb (der Befürworter ist sozusagen ein ehrbarer Krimineller) und Freiheit mit einer verehrten und real existierenden Menschenrechtlerin (Nasrin Sotudeh, Jg. 1965, eine iranische Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin) diskutiert, mit seiner kleinen Nichte Wirklichkeit und Zensur, da sie in der Schule lernt, dass man Dinge, die hässlich und unerwünscht seien, nicht darstellen solle.
Filme als Raubkopien (auch Panahis Filme) vertreibt Omid, ein Liliputaner,
der von allem etwas hat.
(c) Weltkino
Zwei alte Frauen mit ihrem Spleen, einmal im Jahr Goldfische an einem Brunnen auszutauschen, bringen ihn vom Weg ab, und weil sie ihre Geldbörse im Taxi vergessen, schließlich auch noch zum Abstellen des Taxis, das dann von Dieben heimgesucht wird.
Panahi (c) Weltkino

Die Bedeutung von Filmaufnahmen bei der Darstellung von Leid (ein verunglückter Mopedfahrer mit Frau im Taxi), hier ein Dokument des mündlichen Testaments und Versorgungszusicherung für seine Frau durch seine Brüder, ist ein Schlüsselelement in der kaschierten Darstellung von Unterdrückung, Schmerz und Folter, die nicht festgehalten werden dürfen. Weil die Frau eine Kopie des Videos auf alle Fälle will, die Brüder wohl davon erfahren und die Versorgung nicht leisten wollen, kommt es am Ende des Films zu einem Diebstahl der Videokamera, die allerdings ohne Speicherkarte den Dieben nichts nützt. "Dann eben das nächste Mal", bemerkt einer der Diebe auf Motorrad, bevor sie verschwinden. Diese Szene ist humorvoll doppelt besetzt, es kann auch genausogut der Geheimdienst sein, der filmische Erzeugnisse auf seine Art sicherstellen will. Vergeblich.

Auf DVD und Blu-ray vom Weltkino-Filmverleih, Leipzig oder im Kino.