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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Mittwoch, 28. August 2013

Lesegenuss beim SV Verlag: TRAUMFLÜGELSCHLÄGE von Diana Stein


Stefan Vieregg (Hrsg.)

Diana Stein
Traumflügelschläge        (ePub) (Kindle Edition)
Gedichte von Diana Stein                 31 S., 2,99 €, 19 Abb.

Diana Stein, 1969 in der Niederlausitz geboren, wo heute wieder Wölfe leben, schreibt hier in 20 Gedichten über ihre Hoffnungen, die Sehnsüchte bei Nacht, die Traumbegegnungen, auch über Enttäuschungen, die Mondgedanken und über die Liebe. Lassen Sie sich von der heutigen Berlinerin durch ihre Verse und Fotos entführen und verzaubern. Die Autorin lädt Sie ein zu Traumflügelschlägen der ganz besonderen Art und Weise.
(Besprechung im Blog)

Dienstag, 30. Juli 2013

Top Ten LYRIK bei amazon.de: DIANA STEIN mit TRAUMFLÜGELSCHLÄGEN!

Ist das nicht ein Hit? Vor 20 Stunden sah ich 4 Tage nach Erscheinen meinen Band 3 im Dichterhain mit der lyrischen Traumforscherin und ambitionierten Freizeitfotografin Diana Stein unter den ersten 25 Bänden der Top 100. Mittlerweile ist sie auf Platz 5 in der Top 10 aufgetaucht! 

Der Geheimtipp im Sommer 2013 ist neben der leider verstorbenen Heidi Huber mit der Wortprägnanz einer Rose Ausländer (wenn auch sie immer etwas skeptisch war bei dieser - wie ich finde - begnadeten Lyrikerin) oder eines Kurt Marti (der ihr schon allein wegen des gemeinsamen beruflichen Metiers näher war) klar und deutlich Diana Stein, die einen Sinn für die klare und in dichterischer Sichtweise emotionale Botschaft entwickelt hat. Diana weiß, dass der Traum unser bester Locus amoenus (= lieblicher Ort, nicht nur in der Romantik) ist.

Nur hier dürfen wir sein, was wir sind. Wir können uns entfalten, ohne dass es wirklich Konsequenzen im Alltag gibt - wenn auch unsere Traumsprache weiß, wann Schluss ist mit lustig. Das System Unbewusst weiß, was es will! Lassen Sie es einfach zu! 


Zu allererst aber ist der Traum unser Zuhause, unsere Zuflucht. Hier sind wir mit Leib und Seele wir, involviert ins Leben und ins Lieben mit einer Tiefe und Intensität, wie wir sie eher selten im Alltag finden. Wer es schafft, seine Träume zu verwirklichen, zu lieben, wie er es sich im Traum gewünscht hat, in seinem heimlichen Begehren, ist eine Kaiserin oder ein Kaiser. Zurückblickend oder voraus im Traum können wir sehen, was Sache ist und wie es sein könnte.

Diana Stein gibt uns mit ihren Traumflügelschlägen (Band 3 im Dichterhain beim SV Verlag, ISBN: 9783955772826, zurzeit amazon, weltbild, kobo, buecher.de usw.
) wertvolle Hinweise, wie man seine Träume, seine Liebe, sein Begehren, seine Sehnsucht so ins Leben integrieren kann, dass man/frau ganz schön lange davon zehren wird ... :-)

Ich möchte hier auch alle Autoren, die diesen Weg teilen, auffordern und einladen, sich zu beteiligen, ihn so schön auszuschmücken wie Diana! 


Montag, 29. Juli 2013

Dichterhain: LEBENSTRAUM von Anner Griem

Filmszene aus ANGEL - EIN LEBEN WIE IM TRAUM

lebenstraum

lebend
erwarten wir
den tag
um über
die zeit
zur nacht
dem leben
im traume
entgegen
zu dämmern



(c) Anner Griem

Dichterhain: KANN EIN VOGEL TRÄUMEN? Von Reinhard Stammer



Kann ein Vogel träumen?

Kann ein Vogel träumen?
Diese Frage hatte ich mir oft gestellt.
Sie sitzen singend in den Bäumen,
und haben mir mein Sein erhellt.

Dann wieder tanzen sie durchs Himmelszelt
und schauen auf die kleinen Menschen nieder.
Doch kurz bevor der Tag ins Dunkel fällt,
verstummen ihre wunderbaren Lieder.

Es ist als seien sie davongeflogen 
und unsere Welt wird schwarz und still,
als würde sie um einen schönen Traum betrogen,
in dem sie sich nicht weiterdrehen will. 

Doch  dann am frühen Morgen,
wenn das Leben neu erwacht
bleibt nichts mehr in der Dunkelheit verborgen,
als hätte dies die Amsel auf dem Dach gemacht.

Wenn dem so ist, dann ist mir klar,
dass auch ich, das Traumbild eines Vogels war.

(c) Reinhard Stammer

Samstag, 16. März 2013

Fantasien zur Nacht: LIEBESSPIEL! von Kerstin Seidel

 

Liebesspiel!


Will dich heute wild verführen
mal zart, mal hart, bin ganz kokett,
von Kopf bis Fuß will ich dich spüren,
auf Tisch, am Boden und im Bett.

Darfst mich packen, in mich tauchen,
Zärtlichkeit sucht ihren Raum,
fieberhaft sollst du mich brauchen,
Lust wird Liebe wie im Traum.

Mit streichelzarten wilden Wonnen
verwöhn ich dich, mal Hals, mal Ohr
mit Zungenküssen, kleine Sonnen
dring ich in deine Sinne vor.

Lass dich fallen, lass dich los,
lass uns für Stunden alles sein,
ruh du ganz wohl in meinem Schoß,
endlich eins und nicht allein.


(c) Kerstin Seidel

Mittwoch, 5. Dezember 2012

NACHTS WENN ALLES SCHLÄFT - ALLES? WIRKLICH ALLES?


Irgend etwas stimmt nicht!

Dieser Gedanke schießt ihr durch den Kopf, als sie nach der letzten Runde mit dem Hund die Wohnungstür aufschließt. Sie bleibt kurz stehen, versucht sich zu konzentrieren – aber sie kommt nicht darauf, was es sein könnte.

Dem Hund fällt scheinbar auch nichts auf. Er trollt sich in sein Körbchen, rollt sich zusammen und schläft ein. Na gut – wird sie eben auch schlafen gehen. Aber mit dem Einschlafen will es nicht so recht klappen. Immer noch grübelt sie. Ihr ist, als hätte sie etwas Wichtiges versäumt oder als wäre etwas anders in der Wohnung. Doch irgendwann schläft sie ein....

..... um auf einmal erschrocken hochzuschrecken! Noch ganz verschlafen versucht sie, sich zu orientieren. 3:40.. mitten in der Nacht. Der Hund neben ihr sitzt kerzengerade in seinem Körbchen und winselt leise. Aber da ist noch etwas. Angestrengt lauscht sie....

... und da ist es wieder! Ein leises, knisterndes Geräusch. Ein Raunen und Wispern, wie von fremden, nie gehörten Stimmen. Kein menschlicher Klang! Das Herz schlägt ihr bis zum Hals. Wer oder was ist da in ihrer Wohnung?

Das Wispern kommt näher, um sich gleich darauf wieder zu entfernen. Es hört sich an, als ob etwas über den Fußboden schabt. Was soll sie nur tun? Die Polizei rufen? Gute Idee! Zum Glück ist der Telefonanschluss im Schlafzimmer.

Sie steht auf, tastet sich durch das dunkle Zimmer bis zur Tür, streckt die Hand nach dem Telefon aus..... und greift ins Nichts! Mist! Ausgerechnet heute hat sie das Mobilteil im Wohnzimmer liegen lassen. Neben dem Handy!

Was jetzt? Die Tür abschließen und hoffen, dass keiner sie findet? Ach Quatsch – sie bildet sich das nur ein! Da ist bestimmt keiner in der Wohnung. Aber warum verhält sich der Hund dann so komisch? Ein warnendes Knurren kommt aus seiner Kehle, dann ein ängstliches Winseln. Er springt aus seinem Körbchen und verkriecht sich schutzsuchend in der Ecke neben dem Kleiderschrank.

„Na, du bist mir ein Beschützer!“, schimpft sie flüsternd mit ihm. Dann nimmt sie all ihren Mut zusammen und öffnet leise die Schlafzimmertür. Ganz vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen, schleicht sie sich in den Flur – und erstarrt! Ein fluoreszierendes Licht wabert über den Boden, erfüllt den Korridor mit einem geheimnisvollen, unheimlichen Leuchten.









Ihr ist kalt, das Atmen fällt ihr schwer. Was ist das??? Will sie es wirklich wissen? Eigentlich möchte sie nur wieder in ihr Bett, sich die Decke über die Ohren ziehen und einfach so tun, als wäre sie gar nicht da. Aber irgend etwas hält sie davon ab, auf dem Absatz kehrt zu machen.

Da sind auch wieder die Geräusche. Aus der Küche kommen sie. Auf  Zehenspitzen geht sie in diese Richtung. Sie will es gar nicht, aber dieses Etwas zieht sie wie magisch an. Sie fühlt, wie sich die Härchen an ihren Armen aufrichten, Gänsehaut am ganzen Körper, der Angstschweiß läuft ihr den Rücken hinunter.

Leise geht sie auf die Küchentür zu. Vorsichtig stößt sie die Tür auf – und dann sieht sie es. Sie möchte schreien, aber sie bringt keinen Ton heraus. So etwas hat sie noch nie gesehen. Solche Lebensformen existieren auf der Erde nicht! Dieses Wesen muss ein Außerirdischer sein. Noch dreht es ihr den Rücken zu! Aber auch von hinten bietet es einen grauenvollen Anblick!

Blau-silberne Härchen bedecken teilweise den Rücken. Dazwischen Hautfetzen, die aussehen, wie welkes Gemüse. Ein merkwürdig fauliger Geruch liegt in der Luft, verursacht ihr Übelkeit. Das Wesen gibt leise, zischelnde Geräusche von sich. Noch hat es sie nicht bemerkt. Aber jetzt! Es dreht sich zu ihr um – und der Schrei bleibt ihr in der Kehle stecken! Noch nie in ihrem Leben hat sie so ein schreckliches Gesicht gesehen! Es ist, als hätte diese Fratze ein eigenes Leben. Als würden Millionen kleiner Tierchen darüber laufen und ihm ständig ein neues Aussehen verleihen.

Sie kann sich nicht rühren, ist völlig gelähmt vor Entsetzen! Was, um Himmels Willen, ist das? Doch schlagartig wird es ihr klar. Nun weiß sie, was sie den ganzen Abend so beunruhigt hat! Es scheint ihre Gedanken lesen zu können, denn es kichert furchterregend und dann flüstert es: „Du hast mich erschaffen – und du weißt auch wie!“

Jetzt lächelt das Wesen, aber dieses Lächeln lässt es nur noch bedrohlicher erscheinen. Spitze, gelb und braun verfärbte Zähne scheinen sie gleich in Stücke reißen zu wollen. Es duckt sich, setzt zum Sprung an.... sie öffnet den Mund, versucht zu schreien......

..... und erwacht. Am ganzen Körper zitternd! Gott sei Dank, es war nur ein Traum. Noch! Doch sie weiß, er könnte wahr werden. Aber nun ist sie gewarnt! Langsam beruhigt sie sich wieder, legt sich hin, um weiter zu schlafen. Denn sie weiß, was sie zu tun hat:







Morgen früh wird sie gleich als erstes den Müll runterbringen!



© Siglinde Goertz, Uedem

Donnerstag, 29. November 2012

Dichterhain: DEIN KUSS von Ute AnneMarie Schuster


















Dein Kuss

Dein Kuss ist süßer als der Blütenhonig,
den ich im Traum gekostet hab.

Dein Mund viel sanfter als die Sternendecke,

die meinem Körper Wärme gab.

Die Lippen zarter als Papiliofalter,

die schweben durch den Fliederbaum.

Mit wachen Augen nehm ich dich gefangen,
befreie uns aus unserem Traum.

(c) Ute AnneMarie Schuster, Weiz. Aus: Ein Lächeln für die Liebe

Montag, 12. November 2012

Dichterhain: FEENFLÜGEL von Harma-Regina Rieth

(c) Harma Regina Rieth
FeenFlügel

Ein leises Rauschen in der Nacht …
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
nochmals die Nacht erleben und spüren
ein Hauch des Liebens und des Verführens
zum nächsten Flug erneut bereit
verhallt
und es entschwindet das Geräusch in der Unendlichkeit

Ein leises Rauschen in der Nacht ...
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
taucht wieder ein in die schwarze Nacht
dunkle Wolken umschwebend seine Gefühle lebend
tragen, leiten, treiben
im Meere der Sehnsüchte
dem Ziele bedingungslos
und willenlos entgegen

Ein leises Rauschen in der Nacht...
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
geduldig wartend auf die Enthüllung
Lippen auf dem Nacken spürend
als Erfüllung
sanft prickelnde Schauer erzeugend
keine Minute vergeudend
liebkosende Worte hörend
ihre Augen blicken betörend
Flügel die dich halten
und auffangen
um aus dem Gefühlsstrudel herauszugelangen

Ein leises Rauschen in der Nacht …
ihr FeenFlügel schwingt ganz sacht
umspielt den Körper mit zartem Klang
bis eine Stimme leise sang Flieg kleine Fee flieg hinein ins Licht
Die aufgehende Sonne ist schon in Sicht
würdest du im Flug jetzt fallen
hörte man den Flügelschlag verhallen

Ein leises Rauschen in der Nacht …
ihr FeenenFlügel schwingt ganz sacht
hörst ihn noch leis am hellen Tag
in sich gekehrt gefolgt von Innerer Stille
und voller Lieblichkeit
zum Nachtausflug erneut bereit …

Trenne dich nicht von Träumen und Illusionen
denn wenn sie erst entschwunden
werden sie aufhören zu existieren
und du wirst die Gabe verlieren zu lieben und zu leben
Nächte ohne Beben

Und sie erwacht aus ihrem Traum
Es verstummt das Verlangen und leise Rauschen in der Nacht
und der FeenFlügel wurde vom FeenHaarPinsel auf ihrer Haut
erst sichtbar gemacht …


© Harma Regina Rieth


Ich bedanke mich beim Modell für die Gelegenheit, es auf der Leinwand festzuhalten zu dürfen. Dem FeenHaarPinsel und mir war es eine Freude, die Bilderserie FrauenBilderBogen mit diesem Motiv zu bereichern.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Heute Abend: CHINA UNTER PALMEN bei mareTV

mareTV: China unter Palmen. – Die Tropeninsel Hainan

Donnerstag, 4. Oktober,
20.15 Uhr, NDR Fernsehen


Hainan ist das Urlaubsparadies im Reich der Mitte: Chinas einzige Tropeninsel lockt mit endlosen weißen Stränden, Palmen und Ananas. Hainan war einmal ein nahezu unberührtes Eiland im Südchinesischen Meer. Jetzt kommen jährlich etwa 13 Millionen Urlauber auf die Trauminsel.

Samstag, 8. September 2012

Fantasien zur Nacht: EIN TRAUM von Ginger Poetry

Ein Traum


Der eine Moment
dieser kleine
Moment
wenn du
Du
In mich
hinein gleitest
dieser Augenblick
ist so voll
von Erwartung

deine Lust
deine
Lust
ist ein Geschenk
Ich sehe
Dich
an und freue
mich

dieser Moment
ich halte
dich
ganz fest

(c) Ginger Poetry

Montag, 3. September 2012

Die drei beliebtesten Gedichte der Woche 35

Von den veröffentlichten neuen Gedichten wurden letzte Woche besonders besucht - und hier danke ich meinen Lesern für das starke Voting -:

1. Dichterhain: ABSCHIED III von Stefan Vieregg

2. Dichterhain: RUINEN von Harald Göbel
     und
     Newcomer des Monats:
     IN ARMSTRONGS AUFZEICHNUNGEN KEINE ENGEL
 von Matthias Engels

3.  Fantasien zur Nacht: TRÄUMEN VON DIR  von Erika Ott
     und
     Dichterhain: EISZEIT von Ute AnneMarie Schuster,
     dicht gefolgt von Fantasien zur Nacht: BITTE LIEB MICH von Birgit Burkey

Samstag, 25. August 2012

Fantasien zur Nacht: SWEET KISSES von Birgit Burkey

Sweet kisses

S anft und sinnlich
W ild und heiß,
E isgekühlt und lippenweich.
E ngelsgleich und Teufelsspiel,
T raumgeküsst und nachtverwöhnt.

K üss mich, lieb mich,
I ss mich auf.
S pür mich, fühl mich,
S chenk dich mir.
E ngel küsst Teufel,
S üße Sünder sind wir.

© Birgit Burkey 2012, rsd-radio.com

Montag, 13. August 2012

Dichterhain: ERSTE LIEBE von Felicitas Göbel

© Florian C.A. Czech: Zärtlichkeit














Erste Liebe

Sechzehn Jahre jung
Erste Liebe einst, so rein.
So sollte sie sein.

Du und ich ein Paar
unbeschwert, dies waren wir.
Ein Traum wurde wahr.

Kurz nur unsre Zeit
intensiv und wunderschön.
Doch bald musst ich gehn.

Schicksalsmelodie
dunkle Schatten trennten uns
hießen Hinz und Kunz

Wirst nie allein sein
Erste Liebe rostet nicht.
Seele noch bei Dir!      



März 2012 © Felicitas Göbel
(Verein für Lesen & Kultur für alle e.V., Münster, Hessen)

Freitag, 13. Juli 2012

Fantasien zur Nacht: SEHNSUCHT von Marianne Rauch




Sehnsucht


Ich schaue dich an
Dein entspanntes Gesicht
im unschuldigen Schlaf
So nah dicht neben mir

Sanft und behutsam
Streichen meine Finger
Über deine Stirn
Fahren durch dein Haar

Du seufzt verstohlen
atmest tief ein
Unsere Sinne beginnen
Des Nachts zu erblühen

Deine Hände suchen nach mir
Gleiten unendlich zart
Meinen bebenden Körper entlang
Dass ich es kaum spüre

... Nur ein Hauch
Ein lieblicher Traum ...

© Marianne Rauch
http://www.lyric-atmosphere.blogspot.com/

Dienstag, 3. Juli 2012

Für Sie besucht: "Der Stimmen-Brunnen", 2. Poetikvorlesung 2012 von Patrick Roth


Die 2. Poetikvorlesung in Heidelberg hatte nach dem geheimnisvollen Titel "Die Bild-Flamme" der ersten Vorlesung den nicht minder bedeutungsvollen Titel "Der Stimmen-Brunnen". Gemeint sind die Phänomene im traumvermittelten Schreibprozess, die tatsächlich in Gestalt von Stimmen auftreten, einem sagen, was zu tun ist, oder eine Richtung zeigen.
Gleich nach der 1. Poetikvorlesung erlebte Patrick Roth zwei Tage später einen bezeichnenden Traum, den der Dichter sofort für seine Intention verwenden konnte. Es ging im Traum um ein Buch über das Leben Jesu, das kindlich-naiv dasselbe darstellt, was ihm ganz besonders schützenswert erschien. Das Buch begann sich aufzulösen und konnte nur durch das Verpacken, Konservieren, Schützen mit einer DIN-Versandtasche gerettet werden. Der kindlich-naive Glaube musste geschützt werden, vor jenen dunklen Kräften, die in Vorlesung 1 eben klar dem Abgründig-Hässlichen und Gewalttätigen zugeordnet wurden. Denn das Kindliche - das ist tragendes Teil der Poetik - wird als Quelle der Träume und der Zukunft als bewahrenswertes Gut betrachtet.
Patrick Roth zog das 8. Buch der confessiones von Augustinius mit in seine Überlegungen ein, denn hier wird die Psyche beleuchtet. Worauf es im Dialog mit der anderen Seite schließlich ankommt ist das Signal aus dem anderen Bereich. Gerade beim Schreiben muss man dem Kindlichen, Inferioren, Unbedeutenden Ausdruck verleihen können, jeder noch so kleine Einfall muss verfolgt werden. Zum Beispiel die Stimme eines Kindes in dem Traum, der der Vorlesung ihren Namen gab. Es sagte "Nimm es [das Buch], lies es!" Der Hinweischarakter, seine Bedeutung ist mehr als evident. Auch die Position, der Zeitpunkt sind aufschlussreich. Am meisten Aufschluss jedoch gibt das "dead end", dort, wo kein klarer Sinn mehr herrscht, im Unbewussten. Hier liegt der Weg, wo eigentlich keiner zu sein scheint. Wo "das Ich sich nicht geschmeidig bewegen kann", das Unbewusste sich breit macht ... Hier kann alles Eigene, das man sucht oder bei anderen glaubt verwirklicht zu sehen, aufsteigen. Es ist nichts anderes als das Vorbewusste, das uns Kontakt zu beiden Welten gibt. Hier kann das Ich "rohe Inhalte, Aufsteigendes, Gerufenes" verarbeiten, auch wenn es nur im "Dreck des eigenen Bergwerkes" landet. Was wir eigentlich nicht öffentlich wissen wollen, kann hier abgeholt werden - „der Verrat am Eigenen, Verdrängten" ist die Conditio sine qua non für das Schreiben. Mit einem Ausflug über John Fords Verfilmung des Lebens von Abraham Lincoln, mit Henry Fonda in der Rolle von Lincoln wird die Poetik erneut verifiziert, der Sessel Lincolns im Museum in Michigan/Illinois spielt hier eine Rolle hin zur Ermordung des US-Präsidenten damals und John F. Kennedys später, der Attentäter Lincolns nicht im Film enthalten, eine bewusste Leerstelle, herausgeschnittener Mr. Spooth ... nicht bearbeitet ... und später ein Treffen mit Henry Fonda als altem Mann, mit Jeans und Westernshirt, lakonischen Bemerkungen.
Wie hält der Schreibwillige alles fest? Patrick Roth gab uns einen Einblick in eine wirklich ungewöhnliche Schreibtechnik. Seine Gedanken entwickeln sich am Besten – scheinbar voll amerikanisiert - beim Autofahren und Spritverbrauchen des Nachts. Immer wieder hält er an, macht eine Pause und schreibt alles nieder, was ihm in den Sinn kommt. Die gewonnenen Absätze muss er selbst laut hören, um sie verbessern oder akzeptieren zu können, genauso, wie er einlädt, sein ganzes Buch zu hören, und sei es drei Tage oder länger ...
Und ein wunderschönes Bild zum Schluss gab uns ein Zeichen, den Weg zum tiefsten Ort des Sinns, der Schatzkammer der Bedeutung zu suchen, wie der Junge in dem Film „Stalker“ von Andrej Tarkowskij, der sich über den Rand beugt, um im Wasser den tiefsten Stern zu erkennen, oder eben wie im Spiegelbild des Brunnens, der in "Sunrise" vorkommt. In diesen Momenten des Hineinblickens wird die Stimme ankommen, die Stimme des Unbewussten wie des Erlösers. Das Angebot ist groß und das Benützen erlaubt, denn wer dürstet, der nehme ...