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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 21. Oktober 2017

Heute in Frankfurt a.M.: DIDO AND AENEAS / HERZOG BLAUBARTS BURG (Opernhaus)

DIDO AND AENEAS / 
HERZOG BLAUBARTS BURG
HENRY PURCELL 1659-1695
BÉLA BARTÓK 1881-1945



Dido and Aeneas
Dido und Aeneas
(c) Barbara Aumüller



Oper in fünf Bildern mit einem Epilog. Text von Nahum Tate nach Vergil.
Erste nachgewiesene Aufführung im April 1689
Josias Priest’s School for Young Ladies, London
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln





Herzog Blaubarts Burg
Herzog Blaubart
(c) Barbara Aumüller


Oper in einem Akt I Text von Béla Balázs
Uraufführung am 24. Mai 1918, Königliches 
Opernhaus, Budapest
In ungarischer Sprache mit deutschen 
Übertiteln
Premiere am 5. Dezember 2010

Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer




Samstag
21. Oktober 2017
19.30 Uhr
ca. 2 3/4 Stunde inkl. einer Pause
Opernhaus

Musikalische Leitung
Karsten Januschke
Regie
Barrie Kosky
Szenische Leitung der Wiederaufnahme
Alan Barnes
Bühnenbild und Kostüme
Katrin Lea Tag
Licht
Joachim Klein
Chor (Dido and Aeneas)
Tilman Michael
Dramaturgie
Zsolt Horpácsy

DIDO AND AENEAS
Dido  Cecelia Hall
Belinda  Angela Vallone
Second Woman  Karen Vuong
Sorceress  Dmitry Egorov
First Witch  Elizabeth Reiter
Second Witch  Julia Dawson
Spirit / Sailor  Michael Porter
Aeneas  Sebastian Geyer

HERZOG BLAUBARTS BURG
Blaubart  Andreas Bauer
Judith  Claudia Mahnke
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Die Tatsache, dass es in beiden Werken um die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau geht, dass Liebe und Tod dabei nahe beieinander stehen, dass Abschied, Melancholie und Einsamkeit mitschwingen, war für Dirigent Constantinos Carydis und Regisseur Barrie Kosky Grund genug, Dido and Aeneas von Henry Purcell und Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók als Doppelproduktion miteinander zu verbinden. Barrie Koskys Interpretation der Purcell-Oper fokussiert sich auf das Porträt der Protagonistin. Seine szenische Umsetzung betont die Intimität und die feine, klare Gliederung von Purcells Klangwelten. In Koskys Deutung handelt es sich um eine »One-Woman-Show mit Gästen«, um ein einziges Lamento der karthagischen Königin Dido, die vom trojanischen Helden Aeneas verlassen wird und an gebrochenem Herzen stirbt. Die Titelfigur in Bartóks Einakter stellt Kosky keinesfalls als Tyrann oder Frauenmörder dar. »Blaubart und Judith lieben einander, sie selbst kommt freiwillig zu ihm«. Für Kosky ist die Burg eine Metapher für Blaubart selbst. An seinem Körper zeige sich, was sich hinter den Türen verbirgt: Blut, Gold, Tränen und Pflanzen. Im Bühnenbild von Katrin Lea Tag, einem kahlen Raum auf der weißen Drehbühne, ereignet sich der Liebeskampf von Judith und Blaubart: Eine riesige, leere Weltenscheibe, das Sinnbild für das verlorene Paradies.



Freitag, 15. Juli 2016

Samstagabend in der Oper Frankfurt a.M.: C A R M E N

(c) Monika Rittershaus

CARMEN
GEORGES BIZET 1838 - 1875


Opéra comique in drei AktenText von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée (1845)
Uraufführung am 3. März 1875, Opéra-Comique, Paris
Nach der kritischen Ausgabe von Michael Rot für die Frankfurter Produktion eingerichtet von Constantinos Carydis
Gesprochene Texte nach Henri Meilhac, Ludovic Halévy und Prosper Mérimée eingerichtet von Barrie Kosky
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Einführung vor jeder Vorstellung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer

Carmen ist – Statistiken zufolge – die meistgespielte Oper der Geschichte. Doch ausgerechnet ihre Popularität als »das« Liebesdrama aus Leidenschaft verstellt den Blick auf ihr wahres Potenzial. Es mag sowohl am Komponisten wie an der schillernden Titelfigur liegen – Bizets Partitur und seine Titelheldin entziehen sich jeglichen Festlegungen. Carmen gibt ihr Geheimnis nicht preis: Sie weiß nur, dass das Schicksal, dem sie unterworfen ist, unausweichlich ist. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb besteht sie auf ihrer Freiheit, die sie selbst um den Preis ihres Lebens nicht aufgeben will – im Gegensatz zum Sergeanten Don José, der in der Liebe nach Besitz und Dauer strebt. Aus der Unvereinbarkeit beider Geisteshaltungen und Lebensformen entstehen die tragischen Konflikte. José, dessen eifersüchtige Liebe zu Carmen ihn in immer neue Schwierigkeiten bringt, sinkt sozial von Stufe zu Stufe und wird schließlich zum gejagten Banditen. Ein letzter Versuch, mit der Geliebten ein neues Leben zu beginnen, scheitert an Carmens Weigerung, ihm zu folgen. Er ersticht sie.

Die Vorlage, Prosper Mérimées gleichnamige Novelle, spielt mit der französischen Spanienbegeisterung des 19. Jahrhunderts. Die Librettisten Meilhac und Halévy hielten sich zwar zum großen Teil an die Vorlage, erweiterten aber geschickt die Personenkonstellation. Durch diese Eingriffe ergab sich u.a. die Gegenüberstellung der konträren Frauenfiguren Micaëla und Carmen: einer Vertreterin des konservativen Frauenbildes und eine, ganz dem damaligen Klischee der Verführerin entsprechende, Femme fatale, die darüber hinaus auch für Selbstbestimmung und Freiheit steht. Durch unerwartete Brüche zwischen dem bissigen Ton der opéra bouffe und tiefer Tragödie sprengt er die Gattungsgrenzen. Lyrische Momente prallen auf die unheimlichen Revueklänge der Schmuggler in Bizets Musik.