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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 27. November 2017

Claudia Schiffer - ein wunderbarer Bildband

Claudia Schiffer ist uns neben Michael Schuhmacher und Boris Becker, um nur zwei zu nennen, einer der großen deutschen Stars, die Ende der 1980er und in den Jahr(zehnt)en danach unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Mit Claudia S. haben wir ein vielseitiges Fotomodell, eine Schauspielerin, eine VIP in der Weltelite und ein fantastisches Motiv für Fotografien oder Poster an der Wand. Claudia lebensgroß im Wohnzimmer bringt sofort ungeheure Atmosphäre und prickelnde Femininität ins Leben.

Sie ist ein echtes Supermodel, begehrt wie kaum eine andere. Das Coverfoto sagt darüber noch nicht viel. Sie gesellte sich zu Prominenten wie Cindy Crawford, Naomi Campbell und natürlich Karl Lagerfeld. Ihre Karriere begann 1987, statt Jurastudium kam der Laufsteg. Innerhalb von nur zwei Jahren avancierte Schiffer zum teuersten Fotomodell der Welt und stieg in die Superstar-Liga der Modewelt auf. Karl Lagerfeld wurde schnell auf Schiffer aufmerksam und engagierte sie für seine Chanel-Show. Bis heute gilt sie als Karl Lagerfelds Muse.

Seit 30 Jahren ist das erfolgreichste deutsche Model aller Zeiten internationale Mode- und Werbe-Ikone – anlässlich dieses Jubiläums erschien der aufwändig gestaltete Bildband CLAUDIA SCHIFFER mit vier leuchtenden Lesebändchen bei PRESTEL. Sie ist heute Mutter von drei Kindern. Seit 2002 ist sie mit dem britischen Filmproduzenten und Regisseur Matthew Vaughn verheiratet, davor war sie zwei Jahre lang mit dem faszinierenden US-Zauberkünstler David Copperfield verlobt.       

Das Buch zeigt die Highlights von Claudia Schiffers außergewöhnlicher Karriere, darunter Fotografien von Mario Testino, Richard Avedon, Peter Lindbergh, Herb Ritts und Ellen von Unwerth, die auch das Vorwort verfasst hat. Beiträge prominenter Weggefährten des Models wie Valentino Garavani, Cindy Crawford, Naomi Campbell, Donatella Versace, Helena Christensen, Eva Herzigová und natürlich Karl Lagerfeld krönen dieses opulente Werk.

Fotografien von erlesener Claudia-Schönheit, vom frechen Modefoto bis zu Aktfotos mit aller Keuschheit, die sie immer zelebrierte. Man kann stundenlang blättern und sich an den Motiven, Ideen, Kleidern oder fehlenden Kleidern erfreuen. Natürlich, gestellt, posierend, verführerisch, lasziv, naiv, cool, und immer wieder mal witzig. Die Jeans-Hotpants liegen mal als Bedeckung auf, oder ein nackter Apoll umgarnt die angezogene Claudia. Ein gutes Geschenk für Ihren Freund, Mann oder Vater ...

Samstag, 7. März 2015

Buchvorstellung: Meilensteine - Wie große Ideen das Design veränderten (Prestel)



Ein interessanter Abriss der Designgeschichte



Im neuen Band der Reihe MEILENSTEINE findet der Leser einen breiten Überblick über die verschiedenen Designrichtungen, die unser Leben bereichern, schmücken oder irritieren. Im Mittelpunkt stehen die bahnbrechenden Ideen und Wendepunkte der Designgeschichte. Nicht die chronologisch aufgereihte Geschichte des Designs wird hier dargeboten, sondern jedes Kapitel widmet sich einem Designobjekt, das eine neue Stilrichtung begründet, neue Gestaltungsformen ermöglicht, Materialwelten aufgetan, Produktionstechniken gefördert oder Funktionen von Design neu definiert hat. Demgegenüber stehen Objekte, die in der Folge entstanden sind und die Grundidee weiterdenken, verfeinern, perfektionieren, ironisch überzeichnen – oder mit neuen Ideen kombinieren. 

In den 20 Kapiteln, von Funktionalismus, Design & Dekor, Minimalismus, Design & Recycling, Corporate Design bis zum Design für jedermann, eröffnet sich ein spannender Überblick über die wichtigsten Innovationen und Entwicklungslinien des Produktdesigns von seinen Anfängen bis in die heutige Zeit.

So lernt man nicht nur die Anfänge kennen, sondern auch so extrem auffallende Objekte wie Bugholzstühle in fantastischer Form, Stahlrohrkompositionen, die Faszination von Streamlines und Geschwindigkeit, Natur- neben Kunststoffdesign, der Einsatz von Kunststoff und die Ausgestaltungen in der Pop-Kultur. Postmoderne und Minimalismus haben ihre Sprache gesprochen, Papier und Kartonagen im Designeinsatz, ökologisches und ästhetisch grenzwertiges Design, Banales und Kunst, von allem wird uns etwas präsentiert.


Montag, 15. Juli 2013

Buchvorstellung: DAS MUSEUM DER ILLUSIONEN von Céline Delavaux und noch mehr Illusionen



Darstellung der Realität oder das Spiel mit ihr

Das Buch "Das Museum der Illusionen. Die Kunst der Augentäuschung" von Céline Delavaux, erschienen bei Prestel/Random House, wirft einen ebenso unterhaltsamen wie informativen Blick auf die verschiedensten Möglichkeiten optischer Täuschungen in der Kunst von der Antike bis zur Gegenwart. In fünf Kapiteln wird anhand zahlreicher, großzügig bebilderter Beispiele gezeigt, wie die Kunst unsere Welt wahrnimmt, widerspiegelt, verfremdet und ad absurdum führt. Das Spektrum der Künstler reicht dabei von Trompe-l’oeil-Darstellungen aus vorchristlicher Zeit über die genialen Meisterwerke Michelangelos, Pere Borell del Casos, bis hin zu den lebensechten bemalten Bronzen von John de Andrea oder den Figuren von Duane Hansons, Verwirrspielen von M. C. Escher oder Graffiti von Banksy. Wir treffen auf Jeff Koons, Edgar Müller, den Meister der Straßenmalerei, Dalí, Bernard Pras mit realistisch darstellenden Installationen aus Objekten, Gilles Barbier mit Comicstars in Wachs im Altersheim, Arcimboldo mit seiner Gemüse- und Obstkunst, gemalte Porträts aus Gemüsesorten, und viele mehr.

Immer bewegen den Betrachter die Fragen "Sind die Trauben echt oder gemalt?", "Sitzt hier wirklich eine Fliege auf dem Bild?", "Warum bewegt sich das Ehepaar auf der Bank dort drüben seit Stunden nicht?", " Ist das denn noch real?" – Die täuschend echte Wiedergabe einer Realität, die den Betrachter hinters Licht führt, ist seit dem Altertum ein Beweis für das Können eines Malers, wovon zahlreiche Legenden schon aus der Antike zeugen. Die Kunst der Augentäuschung, das verwirrende Spiel mit den Sinnen, hat für die Schöpfer wie für die Adressaten bis heute nichts von seinem Reiz eingebüßt.

Beitrag beim NDR



Gregor Wossik, preisgekrönter Illusionskünstler,
li: Wilhelmshaven, re: Darmstadt

Wer sich für den direkten Kontakt mit der Täuschung interessiert, hat dazu neben diversen Museuen alljährlich in den Fußgängerzonen deutscher Städte Gelegenheit, vor allem in Wilhelmshaven mit einem internationalen Wettbewerb der Straßenmaler. Dort gibt es grandiose Meisterwerke der Illusion zu sehen. 




Juandres Vera, prämierter Straßen-Illusionskünstler


EXPLORA, Frankfurt am Main
Auch spezialisiert ist das Museum EXPLORA in 60318 Frankfurt, am GlauburgPlatz 1, das absolut unstaatlich organisiert ist: "Wir erhalten unser Gebäude und erweitern die Sammlung EXPLORA ausschliesslich aus selbst erwirtschafteten Mitteln. Der Chef haftet mit seinem privaten Vermögen !! Wir zahlen Steuern und begrüßen Sie deshalb auch im Namen des deutschen Finanzministers und des Frankfurter Stadtsteueramts (Gewerbesteuer)."


Montag, 22. April 2013

Buchtipp: LICHTENSTEIN POSTERS


Der amerikanische Maler, Grafiker und Bildhauer Roy Lichtenstein (1923-1997) ist den meisten – neben Andy Warhol – als einer der wichtigsten Vertreter der Pop Art Bewegung bekannt. Sprechblasen, grobe Raster, Comiccharakter und knallige Farben kennzeichnen eine Vielzahl seiner Werke und sind zugleich zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen geworden. Das Ouevre Roy Lichtensteins besteht keineswegs nur aus seinen weltberühmten Comicszenen. Die Vielfalt der Stile reicht vom Comicstil der frühen Jahre bis hin zum so genannten Chinese Style seiner späten Landschaften.
 
Im vorliegenden Band im Großformat bietet sich dem Leser ein komplettes Werkverzeichnis aller Lichtenstein-Plakate.
POW! Sweet dreams! und WHAAM! – auf Roy Lichtensteins legendären Posters knallen im Stil der 50ies und 60ies Comics, Pin-ups und Wirklichkeiten nicht nur die Farben heftig aufeinander, auch Unfälle  passieren. Da stürzen Bomberflugzeuge brennend ins Nichts und schluchzende Blondinen klammern sich zitternd an den Telefonhörer: der „American way of life“ als Comic. Mit seinen Bildern im Comicstrip-Stil – übergroße Rasterpunkte, leuchtende Primärfarben und Sprechblasen – erlangte der amerikanische Künstler Weltruhm und wurde zum Begründer der Pop-Art. Im Laufe seiner Karriere hat er auch rund 70 Plakate entworfen, die in diesem Band vollständig und in herausragender Druckqualität vorgestellt werden. Die Motive reichen von den bekannten Comic-Szenen bis zu unabhängigen Entwürfen, etwa für ein New Yorker Filmfestival oder Amnesty International. Im kompletten Werkverzeichnis aller Lichtenstein-Plakate lässt sich in den bekannten Motiven eine noch unbekannte Facette dieses faszinierenden Künstlers entdecken. Die Präsentation beginnt mit Werken aus Lichtensteins erster Ausstellung 1962 in der Leo Castelli Galerie in New York und reicht bis zu seinem letzten Mitwirken im Jahr 1997. Einige Reproduktionen, die Motive seiner Werke zeigen, runden schließlich das Bild ab.


Dank der Bereitstellung und Schenkung der  Lichtenstein-Poster durch den engagierten und
leidenschaftlichen Sammler Claus von der Osten und dem Sponsoring von Exxon Mobile konnte das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg die Roy Lichtenstein-Ausstellung einrichten und auch auf Wanderschaft schicken - nicht zuletzt der Verlag das aufwändige Buch drucken.
“Roy Lichtenstein – posters and other work“ war unter anderem 2011 im Schloss Oberhausen zu sehen.


LICHTENSTEIN POSTERS + Jürgen Döring, Claus von der Osten + Paperback, Broschur + 152 Seiten + 26 x 37,5 cm + 206 farbige Abbildungen + 19,90 €

Mittwoch, 30. Januar 2013

Neue MEILENSTEINE bei Prestel: WIE GROSSE IDEEN DIE MODERNE KUNST VERÄNDERTEN


Künstler, Werke, Daten, Techniken und Stile – die moderne Kunst erscheint oft unübersichtlich und nur für Eingeweihte interessant. Es ist unmöglich, all die Jahre und Werke von den Impulsen der Impressionisten, hier wohl zuerst Claude Monet, den Frühimpulsen aus dem mittleren 19. Jahrhundert, um hier nur Éduard Manet zu nennen, bis zu den Experimenten der Jetztzeit in einem Band um die 200 Seiten zu vereinen! 

Der amerikanische Kunsthistoriker Brad Finger erläutert in 23 prägnanten, auf das Wesentliche konzentrierten Kapiteln plus Anhänge die wichtigsten Aspekte der modernen Kunst, ausgehend von den Skandalen um die Pariser Impressionisten des 19. Jahrhunderts bis zur Medienkunst des 21. Jahrhunderts. Es werden klassische Erkenntnisse und neue interessante eingestreut, Bezüge zu den letzten Jahren bis etwa 2007 hergestellt. 

Die Künstler, die in  22 Kapiteln die Meilensteine dieser Entwicklung beschreiben, sind uns meist bekannt, so u. a. das unverstandene Genie Vincent van Gogh, die Geburt des Kubismus im Werk Picassos und Braques, das erste abstrakte Gemälde von Kandinsky oder Marcel Duchamp und seine Kunst aus Alltagsgegenständen. Ab Diego Rivera oder in den letzten 10 Kapiteln wird die Luft etwas dünner und meist wissen nur Leute, die sich sehr für Kunst interessieren oder etwas damit zu tun haben, um wen es sich handelt. Alexander Calder, Bridget Riley oder Nam June Paik (erstes Video der Kunstgeschichte) sind schon schwieriger einzuordnen oder vielen gar nicht bekannt, ebenso wie Chuck Close und Robert Smithson, zumal es bei diesen Künstlern schon in fotografische oder Land-Art-Gefilde geht, die die wenigsten Normalverbraucher kennen.


Wie immer ist der Meilensteine-Band reich bebildert, bietet eine kurze und recht detailreiche Einführung in die maßgebenden Werke und deren Auswirkungen auf die Nachfolger und hat ein sympathisches strapazierfähiges Cover. Die Zeitleiste am oberen Rand der Seiten ist reihentypisch zu klein ausgefallen, das werden ältere Leser oder altersunabhängig solche in Grenzbereichen der Schärfen nicht zu schätzen wissen. Das Angebot ist bei größeren Formaten verwirklichbar, so wirkt es geizig und nur halb. Dafür sind die 19,95 € ein guter Preis.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Buchvorstellung: Meilensteine - WIE GROSSE IDEEN DIE FOTOGRAFIE VERÄNDERTEN von Florian Heine






















Einmal Fotografiegeschichte kompakt, manchmal etwas zu knapp, aber schließlich ist es ein Überblick ... Der Band zeigt interessante Fotos zum Thema. Die Fotografie kann in den knapp 200 Jahren ihrer Geschichte auf eine rasante Entwicklung zurückblicken. Von der ersten Camera obscura – kaum mehr als ein Kästchen mit einem Loch darin, um das Sonnenlicht zu bündeln – bis zum heutigen Standard des fotografierenden Mobiltelefons hat das Medium einen beachtlichen Fortschritt gemacht. In 25 Kapiteln fächert der Autor das Thema nach Kategorien wie Akt-, Landschafts- und Porträtfotografie auf und widmet den technischen Neuerungen Röntgenfotografie, Farbfotografie, Polaroid- und digitale Fotografie je ein Kapitel. Aspekte wie das Fotobuch, die Modefotografie oder das Foto als Gegenstand künstlerischer Arbeiten werden ebenso thematisiert wie die Bereiche Kriegs-, Dokumentar- und Amateurfotografie. Die Zeitleiste am oberen Seitenrand ist viel zu klein geraten, leider nur in Minischrift, nichts für ältere Leser. Aber eine Lupe tut es ja auch.
Marilyn Monroe


Florian Heine, geboren 1965, hat in München Kunstgeschichte, Kommunikationswissenschaften und Psychologie studiert. Er ist freier Fotograf in den Bereichen Kunst, Theater, Werbung und Industrie und hatte bereits mehrere Ausstellungen. Er lebt mit seiner Frau in München.

Dienstag, 12. Juni 2012

Buchbesprechung: Vom Wert der Kunst

Michael Findlay
Vom Wert der Kunst
Ein Insider erzählt
Übersetzt von Mechthild Barth
München 2012, Paperback, Klappenbroschur, 208 Seiten,
18x24, 48 farbige Abbildungen, 5 s/w Abbildungen
19,95 € D, 20,60 € A, 28,50 € CH, Prestel Verlag


"Allgemein gilt: Wenn etwas nützlich wird, hört es auf, schön zu sein!" Théophile Gautier (1811-1872)

LESEPROBE


Michael Findlay handelte 20 Jahre mit Kunst, ehe er 1984 zu Christie’s ging und dort internationaler Direktor der Fine-Arts-Abteilung wurde. Zunächst leitete Findlay die Abteilung „Impressionismus und Moderne Malerei“, im Anschluss war er dann für die gesamte bildende Kunst international verantwortlich. Dafür, dass er 1964 nur für 2-wöchige Ferien nach New York kam, war der Aufenthalt dann ganz schön lang. Der 18-Jährige blieb, machte sich einen Namen in der Kunstwelt und gehörte wenig später zu den ersten Händlern, die sich im Stadtteil SoHo niederließen. Der gebürtige Schotte stellte Künstler wie John Baldessari, Joseph Beuys und Hannah Wilke aus. 2000 verließ er das Auktionshaus und wurde Galerist in New York - einer der drei Direktoren der New Yorker Acquavella Galleries - und unabhängiger Experte für die amerikanische Steuerbehörde. Jetzt hat er sein Wissen und seine Empfehlungen in dem Buch "Vom Wert der Kunst" festgehalten.

Ein wichtiger Ratgeber für alle Sammler und solche, die es werden wollen, oder für Leute, die wissen wollen, wie der Kunstmarkt funktioniert.
Michael Findlay erhielt in seinem langjährigen Berufsleben als Experte in der internationalen Galerieszene intime Einblicke in die Welt des Sammelns. In „Vom Wert der Kunst” erzählt er davon, was Menschen dazu bewegt, scheinbar irrational hohe Summen für Kunstwerke zu bezahlen, nach welchen Kriterien sie sich für bestimmte Künstler entscheiden und welche Rolle die erworbenen Werke im Leben der Sammler spielen. Ratschläge, reflektierte Betrachtungen und unglaubliche Geschichten ergeben ein spannendes, witziges und immer wieder überraschendes Leseerlebnis für alle, die sich für Kunst und Sammeln interessieren. Die einzelnen Fälle sind mit Beispielbildern versehen, deren künstlerischer Ausdruck oder Farbintensität alles auflockert und anschaulicher macht.

Das Werk gibt auch einen Einblick in die Arbeitsweise internationaler Auktionshäuser und Galerien und informiert über die unterschiedlichsten Kaufmotive der Sammler. Es ist ein Plädoyer für Privatsammler und Händler, aber auch für Museen aus privater Hand, die ihre Schätze auch anderen zeigen wollen.

Michael Findlay fasst die Kaufmotive in drei Motivtypen zusammen:
Anlageobjekt - kommerzieller Wert des Kunstwerks
Prestigeobjekt - gesellschaftlicher Wert des Kunstwerks
Persönlicher Lustgewinn - persönlicher & ästhetischer Wert

Ausschnitt aus einem Interview der ZEIT:

"ZEIT: In Ihrem Buch Vom Wert der Kunst unterscheiden Sie drei Funktionen von Kunst: als Investment, als Prestige-Objekt und als Sinnenfreude. Gibt es den kühlen Kopf, der Kunst einzig als rentable Geldanlage sieht, eigentlich wirklich? 

Findlay: Manchmal erlebt man als Galerist ein interessantes Phänomen. Ich kenne viele Sammler, die Kunst nur kaufen, um Geld anzulegen oder ihre Nachbarn zu beeindrucken. Dann sitzen sie auf dem Designersofa, starren auf ihr riesiges Schwarz-Weiß-Bild von Franz Kline und denken: »Keine Farbe, und ich habe mehr als elf Millionen bezahlt!« Nach und nach beginnen sie, das Kunstwerk liebzugewinnen. Dass es den analytischen Typus immer wieder gibt, beweisen die Kunst-Investmentfonds, bei denen die Kunden ihr Geld zur Verfügung stellen und ein Berater Kunstwerke kauft, die dann bis zum Wiederverkauf in einem Depot verschwinden. Der Gewinn wird geteilt."


Mittwoch, 9. Mai 2012

Buchbesprechung: MAL DEINE WÜNSCHE IN DEN HIMMEL

CHRISTINE KNÖDLER (HRSG.)
Mal deine Wünsche in den Himmel
Kunst und Gedichte für Kinder und Erwachsene
Ab 6 Jahren
München 2012, 160 Seiten, gebundenes Buch, Pappband, 70 farbige Abbildungen, 19,99 € [D], Prestel Verlag
Lesarten der Kunst und Poesie
Gedichte und Kunst quer durch alle Jahrhunderte: Moderne Lyrik sowie Klassiker der Weltliteratur von Joachim Ringelnatz, Heinrich Heine und Johann Wolfgang von Goethe stehen bekannten Werken von Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Gabriele Münter und vielen anderen Künstlern gegenüber. Paar für Paar werden Themen wie Freundschaft, Glück und Familie aufgegriffen. Sie wecken die Freude am Klang der Sprache und eröffnen Bilderwelten. Das Buch ist eine schöne Einladung, Lyrik und Kunst kennen und lieben zu lernen.
Mit vielen Abbildungen, aufgelöster Schriftsatzform und pastell-buntem Eindruck kommt das Buch lustig, aber ein bisschen altbacken daher. Es bietet genug Entdeckungspotenzial für Kinder, aber erreicht nicht die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die das Bunte, Schrille, Hippige aus dem Massenmedien oder Videokanälen gewöhnt ist. Das Rückwärtsgewandte kann jedoch der Käuferschicht wiederum am besten gefallen. Vielleicht auch nur so altbacken, weil die Abbildungen zumeist lizenz-, also kostenfrei für den Verlag sind ...?
Christine Knödler wurde 1967 geboren, studierte Theaterwissenschaften, deutsche und französische Literaturwissenschaften in München und Paris. Sie arbeitet als freie Journalistin, Lektorin und Herausgeberin. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in der Nähe von München.