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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 12. März 2012

Pfälzer Lebenskunst und Humor mit Eugen Damm in der Landstuhler Pfeffermühle


In Rheinland-Pfalz und Kaiserslautern ist Eugen Damm (*1936) seit den 50er-Jahren unterwegs, und zwar erst in Sachen Fasenacht, später auch in allen anderen Sparten, die er bedient. Seine bürgerlichen Berufe Zollbeamter und Gerichtsvollzieher kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Er ist bekannt als Buch-, Bühnen- und Fernsehautor, Liederkomponist, Texter, Glossenschreiber, Volksschauspieler, bis 2004 Leiter vom “Lautrer Altstadttheater“, das er auch gegründet hat, Mitglied im „Literarischen Verein der Pfalz e.V.“, mehrfacher Preisträger beim Bockenheimer Mundart-Dichterwettstreit, Träger des Wachssiegels und Barbarossasiegels der Stadt Kaiserslautern, der „Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz“. Er war die letzten Jahre freier Mitarbeiter für den Saarländischen Rundfunk (SR), Südwestrundfunk (SWR) und Radio RPR.
Im Rahmen der Kunstgriff-regiostage.de-Veranstaltungen war Eugen Damm vor Wochen schon mal in Otterberg im Programm und kam nun im selben Rahmen auch nach Landstuhl in die Pfeffermühle, gesponsert von Garten Dehner aus Kaiserslautern, wo der Marketingleiter Herr Robl ein Präsent aus dem Fruchtprodukte-Spektrum überreichte. Eugen Damms pfälzischer Humor ist in Kaiserslautern eng verwurzelt, er ist ein wertvoller Mundarterhalter, Volksdichter und Volksschauspieler, der den trockenen Riesling-Witz der Pfälzer total beherrscht. Ein gemütlicher Mensch, der philosophiert, dichtet, scherzt und alles mal so betrachtet, wie der Alltag es einem vermittelt.
"Moi Zäh" und "Wormezich" (wurmig, wurmstichig) ließen den Abend beginnen, jeweils der schöne Schein, der eben trügt. Moral: Lieber eine hässliche Frau und innen gut als umgekehrt ... Karl de Schloot lässt er bis zum 98. Lebensjahr rauchen und an Mumps sterben. Damms pfälzisches Glaubensbekenntnis an den Wein kam in vielfältiger Form, so der Rückblick eines Pfälzer Bubs, der sein Leben schwinden sieht, aber optimistisch im Alter die Spätlese aus "de Schnawweltass" trinkt. Total witzig auch seine Pfälzer Entziehungskur in Bad Dürkheim im Fass. Mit viel Wein war sie für den Kurgast besser als alles andere, nicht jedoch für die Klinikleitung, die ihn gleich wieder heimschickte. Sehr eindrucksvoll das karikierte Bild eines Genießers von neiem Woi und Zwiwwelkuche. Sehr eindringlich werden die allseits bekannten schweren Schmerzzustände und der Überdruck im Darmbereich bis zur kanonenschlagartigen Erlösung geschildert. Die Amoralität wird angeprangert, dass selbst am Tag der Beerdigung der Witwe am Grab des Verstorbenen Anmache widerfährt. Leben und Tod, das Ende witzig-melancholisch reflektiert: Man muss schon wissen, wer am Jüngsten Tag klingelt, meistens ist es nur die Schwiegermutter, warf er ein, und sinniert: "Wer soll die Fahrt zum Himmel lenke in däm Trauerspiel ...?" Oft ist alles Plagen umsonst, man spart für die Weltreise und machen tun sie die Erben. "Wozu die gaanze Plackerei, wir kummen nackisch und gehn so auch widder". Pfälzer zu sein ist dennoch eine Ehre, eine Gottesgabe, die Pfalz als "Nawwl der Welt", auch geht die Weltachse durch unser Land: "Pälzer lewwe uff de Sunneseit vom Lewwe". Nur bei uns kriegen Dampfwalzenopfer ein Sonderbett von Zimmer 4 bis 8 und weiß man, dass "ä Gliiehwirmsche und die Ehe" eines gemeinsam haben: Wenn die Glut aus ist, steckt der Wurm noch drin. Zum Schreien sein Chanson d'Armour von zwei Regenwürmern, die dann von der Rasenmäherbegleitung "Ratatatamm" gescheibelt werden. Der Donnersberg als höchste Erhebung der Pfalz ist "der pälzische Montblanc" und "seit eh und je Wachturm für die golddisch Paalz".
Ein Abend mit Eugen Damm ist ein sehr gemütlicher, humorvoller, auch nachdenklicher pfälzischer Abend, an dem man dann auch am liebsten dem Riesling und den Pfälzer Spezialitäten frönt ...



Dienstag, 28. Februar 2012

Für Sie besucht: Djulia + Band in der Pfeffermühle Landstuhl


Das Team von Kunstgriff.regio-stage.de hatte uns einen weiteren Kulturabend im Werktagsprogramm organsiert: Djulia von Camelon rief am 23.02.2012 in den reizvollen Kleinkunstkeller der Pfeffermühle nach Landstuhl zum Konzert. Da ich die Eröffnungsveranstaltung von Kunstgriff in Winnweiler nicht besuchen konnte, jetzt der regionale Ausgleich.
Allein der Weg für Reisende mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist doch wider Erwarten auch in Landstuhl ziemlich gestört. Der Bus war wegen winziger Zugverspätung oder auch so einfach weg, der nächste in 60 Minuten, die Taxis recht teuer ... für Rollifahrer ein ziemliches Abenteuer, das sie aus Zeitgründen gar nicht etappengerecht bewältigen könnten, 3 Min. zum Bus! Die enorme Hetze wäre umsonst gewesen! Bus weg. Hätte das Veranstaltungsmanagement der Kunstgriff.regio-stage mich nicht im Sonderservice abgeholt, hätte ich als Besucher gefragt, ob ich jetzt noch 12, 13 Euro für Taxi hin und zurück draufsetzen sollte oder mit dem nächsten Zug wieder heimfahren.

Zum Glück hab ich es nicht gemacht, denn Djulia auf der Bühne ist ein Traum! Ja, es ist wirklich so, Djulia verbreitet eine so reizende Aura von selbstverlorener Jazz-, Rock- sowie somnabuler Barsängerin und mädchenhaft verspielter Xylophon-, Melodica- und Minikeyboardspielerin, dass man mit Spannung jeden neuen Titel erwartet. Begleitet wurde sie diesen Abend von ihrer Band, nicht von ihrem Trio, denn der Gitarrist Christian Stoltz fiel wegen Krankheit aus. So sprang ein sehr fähiger Gavin West ein, der etliche feine Dialoge mit Djulia führte und überzeugende Soli anbot. Im Hintergrund ein konstanter und starker Bass, der alle Rhythmen im Team oder Solo sauber vermittelte, und ein rühriger Drummer, der ebenfalls nicht wegzudenken gewesen wäre. Die ganz durch Djulia-Präsenz getragenen Performances starteten in den Abend mit Bon Jovis " It's my life", Hard Rock lockerleicht, Swingjazz-Elemente und Stimme ganz tief ... Mit Queens "Break Free" im Bosa-Nova-Sound weiter zum reggaegetakteten "Final Count Down" von Europe. Verzaubert-weich und dennoch arttypisch Tom Waits "Jockey Full of Bourbon". Mysteriös beginnend die Stimme aus dem Nebel, somnabul verweilend: "See the stars tonight, they shine so bright" von Depeche Mode. 

Im Reggaegalopp "Breakfast in America" von Supertramp. Völlig faszinierend das von Nina Simone früh interpretierte "Don't let me be misunderstood" in der Version von Santa Esmeralda (1977) und Eric Burdon (1995), gefiltert von Djulia!
David Bowies "Let's dance" im "Jingo"-Takt mit Carlos Santana als Pate und "Major Tom" zum spacigen Abheben ..."Can get enough of you baby" von den Smash Mouth oder im Zweifelsfall auch von Depeche Mode ... Kraftwerks "Sie ist ein Model und sie sieht gut aus" völlig reanimiert und belebt zu einem lebendigen Catwalk - heiter, dynamisch, mit starker Basslinie von Jörg Kirsch ... Eric Burdons unsterbliches "Cocaine" in einem lateinamerikanischen Gesangskontext, weiter mit den "Drogensongs" über einen Reggae bei "Wild" und Ace of Base's "She wants another Baby",zu  Iggy Pops "Lust for Life" und der unglücklicherweise sich zerstörenden Amy Winehouse!
Ein absoluter Superlativ des Abends war die Eigeninterpretation des Buona Vista Social Club-Songs "Black Eyes" auf Russisch! Ein Meeting mit der russischen Ausdruckskraft und - wie den ganzen Abend - mit Eleganz und Intensität. Mit den an den Gesang so gegensätzliche Anforderungen stellenden Zugaben "Child in Time" von Deep Purple - ein ganz bemerkenswerter Superlativ und dringendes Must bei Djulia-Hörproben - und einer nicht minder empfehlenswerten (1972 Oscar-belohnten) Darbietung von "Mein Herr" aus Liza Minellis Musical "Cabaret" sowie dem legendären "Sunday Morning" von Velvet Underground aus den 60ies endete dieser wunderbare Abend. 
Ich bin ab sofort ein Fan von Djulia und ihren ganz eigenen Interpretationen und Verfeinerungen beeindruckender Songs zu einer fantastischen Bühnen- und Stimmpräsenz!

Dienstag, 21. Februar 2012

Veranstaltungshinweis: Djulia Trio - ROCK- UND POP-KLASSIKER


Djulia Trio - ROCK- UND POP-KLASSIKER 
am 23.02.2012, 20.00 h in der Pfeffermühle,
Beethovenstr. 40, 66849 Landstuhl, direkt gegenüber dem US-Hospital.

1 km von der A62-Anschlussstelle Landstuhl-Atzel gelegen, Bahnverbindung nach Landstuhl sehr gut bis 23 Uhr, Bus 155 bis zur Location, n i c h t  jedoch nach dem Konzert zurück zum Bahnhof!  www.restaurant-pfeffermuehle.de